Ergänzungen zu den technischen Anschlussbedingungen für den Anschluss an das Mittelspannungsnetz

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Transkript:

Ergänzungen zu den technischen Anschlussbedingungen für den Anschluss an das Mittelspannungsnetz Bau und Betrieb von Übergabestationen zur Versorgung von Kunden aus dem Mittelspannungsnetz. VS Netz GmbH Schweriner Str. 90 23909 Ratzeburg Tel: 04541-807-106 Stand: 18.12.2012 Seite 1 von 12 Bearbeiter: Cl

VORWORT Die mit Wirkung vom 01.03.2004 gültige Technische Richtlinie "Bau und Betrieb von Übergabestationen zur Versorgung von Kunden aus dem Mittelspannungsnetz" herausgegeben von dem Verband der Netzbetreiber - VDN - e.v. beim VDEW (Ausgabe Januar 2005) wurde am 01.06.2008 in die technischen Anschlussbedingungen für den Anschluss an das Mittelspannungsnetz (nachstehend TAB Mittelspannung genannt), herausgegeben vom BDEW, überführt. Innerhalb dieses Dokumentes bezieht sich der Begriff TAB Mittelspannung auf die vorgenannte technische Richtlinie sowie auf deren, vom BDEW herausgegebenen, Ergänzungen und Änderungen. Die hier vorliegenden Ergänzungen zu den TAB Mittelspannung sollen Planern und Errichtern von Anlagen zusätzliche Informationen und Hinweise für die Planung und den Bau von Anlagen, die an das Mittelspannungsnetz angeschlossen werden sollen, zur Verfügung stellen. Hierbei handelt es sich um allgemeine Hinweise sowie um spezielle technische Anforderungen an die zu errichtenden Anlagen. Um einen möglichst reibungslosen Ablauf und eine zügige Realisierung eines Anschluss zu gewährleisten empfehlen wir die frühzeitige Einbindung der Vereinigten Stadtwerke Netz GmbH (nachstehend VS Netz genannt) in die Planungen zur Errichtung einer Anlage im Sinne der dieser Schrift zu Grunde liegenden TAB Mittelspannung. Stand: 18.12.2012 Seite 2 von 12 Bearbeiter: Cl

Inhaltsverzeichnis VORWORT... 2 Inhaltsverzeichnis... 3 1 Geltungsbereich... 4 2 Vorbereitung und Planung... 5 3 Bau / Ausführung... 6 3.1 Allgemeines... 6 3.2 Gebäude... 6 3.3 Schaltanlage... 7 3.4 Transformatoren... 7 3.5 Erdung... 8 4 Sekundärtechnik... 9 4.1 Schutzeinrichtungen... 9 4.2 Messung... 9 4.3 Datenübertragung... 9 4.4 Rundsteuertechnik... 10 5 Betrieb... 11 5.1 Zugang... 11 5.2 Störung... 11 5.3 Rückwirkungen... 11 5.4 Beschriftung... 11 5.5 Elektrische und elektromagnetische Felder... 12 5.6 Wartung... 12 Stand: 18.12.2012 Seite 3 von 12 Bearbeiter: Cl

1 Geltungsbereich Die hier vorliegenden Ergänzungen gelten ab dem 01.02.2013 und sind nur im Zusammenhang mit den TAB Mittelspannung gültig. Für den Anschluss und den Betrieb von Erzeugungsanlagen am Mittelspannungsnetz ist zusätzlich die technische Richtlinie Erzeugungsanlagen am Mittelspannungsnetz, herausgegeben vom BDEW im Juni 2008, zu beachten. Der Geltungsbereich dieser Ergänzungen zu den technischen Anschlussbedingungen für den Anschluss an das Mittelspannungsnetz erstreckt sich auf das im Zuständigkeitsbereich der VS Netz befindliche Mittelspanungsnetz sowie aller für die Sicherstellung des Betriebes notwendigen Komponenten, einschließlich der Sekundärund Messtechnik. In den Zuständigkeitsbereich der VS Netz fallen zurzeit folgende Gebiete: - Stadt Bad Oldesloe - Stadt Mölln - Stadt Ratzeburg Stand: 18.12.2012 Seite 4 von 12 Bearbeiter: Cl

2 Vorbereitung und Planung Der Anschlussnehmer erwirbt alle für den Anschluss notwendigen Anlagen und Komponenten nach Rücksprache mit der VS Netz. Mit den Planungsunterlagen sind eine Anmeldung zum Netzanschluss, ein Lageplan, Übersichtsschaltbilder sowie alle relevanten Datenblätter gemäß der TAB Mittelspannung bei der VS Netz einzureichen. Für die Inbetriebnahme sind alle erforderlichen Datenblätter, Prüfberichte, Zertifikate, Eichbescheinigungen und sonstige Unterlagen einzureichen. Der genaue Umfang der einzureichenden Unterlagen ist der TAB Mittelspannung zu entnehmen. Bei Bedarf kann die VS Netz weitere Unterlagen vom Anschlussnehmer fordern. Stand: 18.12.2012 Seite 5 von 12 Bearbeiter: Cl

3 Bau / Ausführung 3.1 Allgemeines Freileitungen und Turmstationen werden von der VS Netz nicht zugelassen. Die Ringkabelschaltfelder werden der VS Netz für die Betriebsführung kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Eigentumsgrenze zwischen Kunde und VS Netz liegt an den netzseitigen Klemmen (Kabelendverschluss) der Ringkabelschaltfelder. Die Betriebsspannung beträgt 11 kv. Die Schaltanlagen sind für eine Bemessungsspannung von 24 kv auszulegen, da in Zukunft eine Erhöhung der Netzspannung auf 20 kv möglich ist. Falls, auch nach der Inbetriebnahme, in der Übergabestation des Anschlussnehmers Umbauarbeiten erforderlich sind, gehen die daraus resultierenden Kosten zu Lasten des Anschlussnehmers. Dies gilt auch wenn die Ursache für diese Umbauarbeiten im Netz der VS Netz liegt (z.b. Erhöhung der Kurzschlussleistung). 3.2 Gebäude Bei Errichtung einer Kompaktstation muss ein Nachweis der Störlichtbogensicherheit erbracht werden. Elektrische Betriebsräume innerhalb von Gebäuden sind gemäß den gültigen Bauvorschriften des Landes Schleswig-Holstein zu errichten. Eine ausreichende Druckentlastung eines Stationsgebäudes ist durch Berechnung schriftlich nachzuweisen. Als Maßnahme gegen eine zu hohe Druckbeanspruchung können Systeme zur Druckminderung (z. B. Störlichtbogenbegrenzer, Absorber) eingesetzt werden. Zur Einführung der VNB-Kabel sind fabrikfertige Kabeldurchführungen, die in die Gebäudeaußenwand eingebaut werden zu verwenden. Bei Verlegung der Kabel innerhalb von Gebäuden bzw. begehbaren Stationen müssen die Mittelspannungskabel der VS Netz vor dem Zugriff Unbefugter und vor Beschädigung (auch durch Feuer) geschützt werden. Bei der Verlegung auf oder an Kabeltragsystemen sind die verlegten Kabel grundsätzlich in regelmäßigen Abständen gegen verrutschen zu sichern, mindestens jedoch direkt vor dem Anschluss an die Mittelspannungsschaltanlage. Stand: 18.12.2012 Seite 6 von 12 Bearbeiter: Cl

3.3 Schaltanlage Sammelschienen und Ringkabelfelder müssen für einen Dauerbemessungsstrom von 630 A ausgelegt sein. Lasttrennschalter mit HH-Sicherungen müssen für einen Dauerbemessungsstrom von 200 A ausgelegt sein und sind mit einer dreipoligen Freiauslösung auszurüsten. Die Erdungsschalter und deren Antriebe sind mit rotem Anstrich zu versehen oder eindeutig rot zu kennzeichnen. Bewegliche kurzschlussfeste Erdungsvorrichtungen sind in ausreichender Zahl vorzusehen. Die Kurzschlussfestigkeit der Schaltanlagen und Betriebsmittel muss mindestens 20 ka betragen. Bei mehreren Ringkabelfeldern ist mindestens ein Ringkabelfeld nach Rücksprache mit der VS Netz mit einem sich automatisch zurückstellenden Kurzschlussanzeiger (Fabrikat Horstmann COMPASS B) auszurüsten. Bei Einsatz von SF-6 Schaltanlagen muss jedes Schaltfeld mit einem kapazitiven Spannungsanzeiger (Fabrikat Horstmann WEGA 1.2C) ausgestattet sein. Alle Ringkabelfelder die der VS Netz zur Betriebsführung überlassen sind müssen mit abschließbaren Betätigungseinrichtungen ausgerüstet sein. Hier ist entweder das Anbringen von Vorhängeschlössern oder der Einbau von Standardschließzylindern vorzusehen. Beim Betrieb von mehr als einem Transformator seitens des Anschlussnehmers ist ein Übergabeleistungsschalter mit einer geeigneten Schutzeinrichtung und einer mittelspannungsseitigen Verrechnungsmessung vorzusehen, die Einzelheiten sind im Vorwege mit der VS Netz abzustimmen. Dies gilt ebenso bei einem Transformator, wenn die Bemessungsleistung mehr als 800 kva beträgt oder der Transformator räumlich getrennt von der Schaltanlage aufgestellt wird. 3.4 Transformatoren Es sind Transformatoren mit reduzierten Verlusten gemäß DIN EN 50464 zu verwenden. Die Transformatoren sind mit einem Stufenschalter und einem Einstellbereich von +/- 2 x 2,5% auszuliefern. Die Transformatoren müssen oberspannungsseitig von 11 kv auf 20 kv umschaltbar sein. Bei räumlich getrennter Aufstellung der Transformatoren von der Schaltanlage muss zusätzlich auf der Oberspannungsseite der Transformatoren eine Möglichkeit der Erdung bestehen. Stand: 18.12.2012 Seite 7 von 12 Bearbeiter: Cl

3.5 Erdung Die Mittelspannungsnetze im Zuständigkeitsbereich der VS Netz werden als erdschlusskompensierte Netze betrieben. Die Erdungsanlage und der Netzschutz sind entsprechend auszulegen. Über die Erdungsanlage müssen Lageskizzen angefertigt werden und mit dem Messergebnis des Erdungswiderstandes der VS Netz vor der Inbetriebnahme übergeben werden. Der Erdungswiderstand sollte < 2 Ohm sein. Stand: 18.12.2012 Seite 8 von 12 Bearbeiter: Cl

4 Sekundärtechnik 4.1 Schutzeinrichtungen HH-Sicherungen können mit Rücksicht auf die Selektivität zum vorgelagerten Netzschutz nur bis 80 A Nennstromstärke verwendet werden. Für höhere Nennströme müssen Leistungsschalter mit entsprechenden Schutz- und Steuereinrichtungen (z.b. Schneider P130, Siemens 7SJ80) eingebaut werden. Für Schutzkreise sind Stromwandler in allen drei Phasen aufzubauen. Die Einstellwerte für die Schutzeinrichtungen sind mit der VS Netz abzustimmen. 4.2 Messung Bei Schaltanlagen mit einem Übergabeleistungsschalter ist eine mittelspannungsseitige Messung vorzusehen. Als Energiebezugsrichtung ist im Mittelspannungsbereich von "K" nach "L" vorzusehen. Dabei bedeutet Energiebezug immer, auch bei Erzeugungsanlagen, einen Energiefluss von der höheren zur niedrigeren Spannungsebene. Als Energiebezugsrichtung ist im Niederspannungsbereich von "K" nach "L" vorzusehen. Dabei bedeutet Energiebezug immer, auch bei Erzeugungsanlagen, einen Energiefluss von der höheren zur niedrigeren Spannungsebene. Die Zähleinrichtungen und zugehörigen Steuergeräte werden in einen Zählerwechselschrank eingebaut, der vom Kunden geliefert wird. Typ und Ausstattung des Zählerwechselschrankes sind bei der VS Netz zu erfragen und einschließlich der Messwandler zu montieren und anzuklemmen. An den Zählerwicklungen der Strom- und Spannungswandler dürfen keine Betriebsgeräte angeschlossen werden. Die VS Netz stellt bei Bedarf Zähl- und Steuerimpulse im Zählerwechselschrank zur Verfügung. Die VS Netz übernimmt keinerlei Haftung für die zur Verfügung gestellten Zähl- und Steuerimpulse. 4.3 Datenübertragung Für die Zählwertfernübertragung (ZFÜ) wird seitens der VS Netz ein Modem zur Datenfernübertragung eingesetzt (GSM/GPRS). Sollte der Einsatz eines solchen Modems nicht möglich sein stellt der Anschlussnehmer der VS Netz kostenfrei einen durchwahlfähigen Telefonanschluss im Zählerwechselschrank zur Verfügung. Des Weiteren stellt der Anschlussnehmer der VS Netz eine Hilfsspannungsversorgung (230 V) im Zählerwechselschrank bereit. Stand: 18.12.2012 Seite 9 von 12 Bearbeiter: Cl

4.4 Rundsteuertechnik Bei der Planung von Kompensationsanlagen, Filtern oder sonstiger vergleichbarer Anlagen ist darauf zu achten das das Rundsteuersignal nicht beeinträchtigt wird. Für das Netzgebiet der Stadt Bad Oldesloe beträgt die Rundsteuerfrequenz 316 ⅔ Hz. Im Netzgebiet der Städte Mölln und Ratzeburg wird keine Tonfrequenzrundsteueranlage betrieben. Stand: 18.12.2012 Seite 10 von 12 Bearbeiter: Cl

5 Betrieb 5.1 Zugang Den Mitarbeitern der VS Netz ist jederzeit der Zutritt zur Schaltanlage und zu den Messeinrichtungen zu gewähren. Dieses Zutrittsrecht ist auch außerhalb der Geschäftszeiten zu gewährleisten, um im Störungsfall Maßnahmen zur Störungsbeseitigung einleiten und durchführen zu können. Türen, die ausschließlich von Beauftragten der VS Netz benutzt werden, sind nur mit einem Profilzylinder der VS Netz zu versehen. 5.2 Störung Bei längerer Unterbrechung der Stromversorgung durch einen Defekt in der Kundenanlage ist die VS Netz berechtigt, zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Stromversorgung besondere Maßnahmen, wie z. B. Durchverbindung der Zuleitung, auszuführen. Die hierzu notwendigen Arbeiten gehen zu Lasten des Anschlussnehmers. Der Schutz von kundeneigenen Anlagen und Betriebsmitteln obliegt dem Anschlussnutzer. Die VS Netz ist auch bei längeren Ausfällen der Stromversorgung nicht verpflichtet dem Anschlussnutzer eine Ersatzstromanlage zur Verfügung zu stellen. 5.3 Rückwirkungen Der Anschlussnutzer ist verpflichtet seine Anlage so zu betreiben, dass keine schädlichen Rückwirkungen auf das Netz der VS Netz entstehen. Bezüglich der einzuhaltenden Grenzwerte wird auf DIN EN 50160 verwiesen. 5.4 Beschriftung Alle Betriebsmittel müssen gemäß den geltenden Vorschriften gekennzeichnet werden. Der Anschlussnutzer stellt alle für den dauerhaften Betrieb notwendigen Warn- und Hinweisschilder ( Nicht Schalten, Geerdet und Kurzgeschlossen, ) in ausreichender Menge zur Verfügung. Bei Einsatz eines Notstromaggregates innerhalb der Kundenanlage ist die Übergabeschaltanlage mit dem Hinweis "Vorsicht Rückspannung möglich" zu kennzeichnen. Stand: 18.12.2012 Seite 11 von 12 Bearbeiter: Cl

5.5 Elektrische und elektromagnetische Felder Gemäß 7 der 26. BImSchV hat der Betreiber (Anschlussnehmer) einer Niederfrequenzanlage diese der zuständigen Behörde mindestens zwei Wochen vor der Inbetriebnahme oder einer wesentlichen Änderung anzuzeigen. Zuständige Behörde im Bereich der VS Netz: Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein -Dezernat 70- Hamburger Chaussee 25 24220 Flintbeck 5.6 Wartung Der Anschlussnutzer ist für die Wartung und Instandhaltung der gesamten Station verantwortlich. Die einzige Ausnahme bilden die Mittelspannungskabel sowie die Zählund Steuereinrichtungen der VS Netz. Stand: 18.12.2012 Seite 12 von 12 Bearbeiter: Cl