TABELLE 5. Patienten und der Kontrollpatienten (Mann-Whitney)

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Transkript:

4. ERGEBNISSE Einleitend soll beschrieben werden, dass der in der semiquantitativen Analyse berechnete Basalganglien/Frontalcortex-Quotient der 123 Jod-IBZM-SPECT die striatale 123 Jod-IBZM- Bindung im Gehirn ausdrückt. Wenn der Basalganglien/Frontalcortex-Quotient hoch ist, spiegelt dies eine hohe striatale 123 Jod-IBZM-Bindung in der SPECT wider. Eine hohe striatale 123 Jod-IBZM-Bindung in der SPECT ist invers mit einer niedrigen Dopamin-D2- Rezeptorblockade unter Therapie mit einem gegebenen Neuroleptikum assoziiert. 4.1. Striatale 123 Jod-IBZM-Bindung in der SPECT aller neuroleptisch behandelten Patienten im Vergleich zu den Kontrollen Der Mittelwert des striatofrontalen Quotienten des Kontrollkollektives betrug 2,13 und der der neuroleptisch behandelten Patienten 1,52 (Tab. 5). Es besteht eine signifikant erniedrigte striatale 123 Jod-IBZM-Bindung in der SPECT aller neuroleptisch behandelten Patienten, gemessen an den Kontrollen. TABELLE 5 123 Jod-IBZM-Basalganglien/Frontalcortex-Quotienten der neuroleptisch behandelten Patienten und der Kontrollpatienten (Mann-Whitney) Gruppen MW ± StAW n p-wert Ohne NL-Therapie 2,13 ± 0,15 8 Unter NL-Therapie 1,52 ± 0,14 37 0,003 NL=Neuroleptika; MW=Mittelwert; StAW=Standardabweichung; n=anzahl; p-wert=signifikanzniveau 24

4.2. Vergleich der striatalen 123 Jod-IBZM-Bindung in der SPECT der neuroleptisch behandelten Patienten mit den Kontrollen in Abhängigkeit vom Medikamententyp Vergleicht man die Dopamin-D2-Rezeptorblockade unter den verwendeten Neuroleptika mit jener der Kontrollgruppe, so findet man eine signifikant erniedrigte striatale 123 Jod-IBZM- Bindung in der SPECT jeder neuroleptisch behandelten Patientenuntergruppe im Vergleich zum Kontrollkollektiv. Die höchste 123 Jod-IBZM-Bindung in der SPECT und damit niedrigste Dopamin-D2- Rezeptorblockade fand sich unter Therapie mit den atypischen Neuroleptika Amisulprid mit 77% 123 Jod-IBZM-Bindung sowie Clozapin mit 76% 123 Jod-IBZM-Bindung. Die geringste 123 Jod-IBZM-Bindung in der SPECT war unter Flupentixol nachweisbar mit 69 % im Vergleich zum Kontrollkollektiv. Eine deutliche Dopamin-D2-Rezeptorblockade bzw. erniedrigte 123 Jod-IBZM-Bindung in der SPECT zeigte sich auch unter Olanzapin mit 70 % und unter Risperidon mit 72% der 123 Jod- IBZM-Bindung der Kontrollen, vergleichbar der durch Flupentixol hervorgerufenen Dopamin-D2-Rezptorblockade bzw. 123 Jod-IBZM-Bindung in der SPECT (Tab.6). Tabelle 6 enthält die deskriptive Statistik der spezifischen striatalen 123 Jod-IBZM-Bindung in der SPECT der verschiedenen Patientengruppen einschließlich Einzelvergleiche der Neuroleptika-Gruppen mit den Kontrollen durch Mann-Whitney-Test. Die Mittelwerte der striatalen 123 Jod-IBZM-Bindung in der SPECT getrennt nach verabreichtem Medikament - sind in der Abbildung 5 nachfolgend graphisch dargestellt. 25

TABELLE 6 Deskriptive Statistik der 123 Jod-IBZM-Basalganglien/Frontalcortex-Quotienten und Testung der Neuroleptika-Patientengruppen, getrennt nach verabreichtem Medikament, im Vergleich mit den Neuroleptika-naiven Patienten (Mann-Whitney) Neuroleptikum N MW ± StAW Range % p-wert NL-naiv 5 2,13 ± 0,15 2,00 2,37 100 Flupentixol 8 1,46 ± 0,11 1,23 1,56 69 0,003 Clozapin 6 1,63 ± 0,12 1,53 1,84 76 0,006 Olanzapin 14 1,48 ± 0,11 1,23 1,66 70 0,001 Risperidon 5 1,53 ± 0,10 1,42 1,63 72 0,009 Amisulprid 4 1,63 ± 0,21 1,41 1,86 77 0,014 NL=Neuroleptika; MW=Mittelwert; StAW=Standardabweichung; %=% der mittleren 123 Jod-IBZM-Bindung in der SPECT der Kontrollen; p-wert=signifikanzniveau Zell-Punktediagramm Getrennt nach Medikamententyp.Mittelwert ± StAW 2,3 2,2 2,1 2 1,9 1,8 1,7 1,6 1,5 1,4 1,3 BG/Fr mitt BG/Fr mitt Amisulprid Clozapin Fluanxol keine Olanzapin Risperidon ABBILDUNG 5 Deskriptive Statistik der spezifischen striatalen 123 Jod-IBZM-Bindung in der SPECT der einzelnen Patientengruppen unter Neuroleptikatherapie sowie ohne Medikation. BG/Fr mitt=mittlerer Basalganglien/Frontalcortex-Quotient 26

Die nachfolgende Abbildung enthält Beispiele von 123 Jod-IBZM-Szintigrammen unter Einwirkung verschiedener Neuroleptika. Erkennbar sind die niedrige 123 Jod-IBZM-Bindung in der SPECT bzw. hohe Dopamin-D2-Rezeptorblockade unter Flupentixol, aber auch unter Risperidon mit entsprechend niedrigeren striatofrontalen Quotienten. (Abb. 6). S/F 2,01 S/F 1,23 S/F 1,42 Neuroleptika-naiv Flupentixol 14 mg Risperidon 5 mg S/F 1,84 S/F 1,54 S/F 1,53 Clozapin 300 mg Olanzapin 15 mg Amisulprid 800 mg ABBILDUNG 6 Striatofrontale Quotienten (S/F) in der 123 Jod-IBZM-SPECT unter Therapie mit verschiedenen Neuroleptika (Transversalschnitte) 4.3. Globaler und Einzelgruppenvergleich der neuroleptisch behandelten Patienten untereinander Eine globale Prüfung durch Kruskall-Wallis-Test ergab, dass signifikante Unterschiede der spezifischen striatalen 123 Jod-IBZM-Bindung in der SPECT innerhalb der Gruppe der neuroleptisch behandelten Patienten bzw. zwischen den Untergruppen existieren (p-wert 0,001). Nachfolgend wurde dann ein Einzelgruppenvergleich der striatalen 123 Jod-IBZM-Aufnahme in der SPECT unter einem Neuroleptikum gegen die jeweils anderen Substanzgruppen 27

durchgeführt. Dabei war in der Gruppe der Flupentixol-behandelten Patienten eine signifikant niedrigere striatale 123 Jod-IBZM-Aufnahme in der SPECT als unter Clozapin-Therapie erkennbar (p-wert 0,01). Unter Olanzapinbehandlung war die striatale 123 Jod-IBZM-Bindung in der SPECT wiederum signifikant geringer als unter Clozapin-Therapie (p-wert 0,019). Bei Behandlung mit Olanzapin zeigte sich eine vergleichbare Dopamin-D2-Rezeptorblockade wie unter Flupentixol (p-wert 0,89 ) Tab. 7. TABELLE 7 Vergleich der 123 Jod-IBZM-Basalganglien/Frontalcortex-Quotienten der neuroleptisch behandelten Patientengruppen untereinander (Mann-Whitney) Getestete Gruppen MW ± StAW Mittlerer Rang p-wert A. Olanzapin 1,48 ± 0,11 8,46 Vs. Clozapin 1,63 ± 0,12 15,30 0,019 Vs. Risperidon 1,53 ± 0,10 11,20 0,58 Vs. Amisulprid 1,63 ± 0,21 12,50 0,20 Vs. Flupentixol 1,46 ± 0,11 11,25 0,89 B. Clozapin 1,63 ± 0,12 7,17 Vs. Risperidon 1,53 ± 0,10 4,60 0,20 Vs. Flupentixol 1,46 ± 0,11 5,13 0,01 Vs. Amisulprid 1,63 ± 0,21 5,25 0,83 C. Risperidon 1,53 ± 0,10 8,30 Vs. Flupentixol 1,46 ± 0,11 6,19 0,34 Vs. Amisulprid 1,63 ± 0,21 5,50 0,62 D. Amisulprid 1,63 ± 0,21 8,12 Vs. Flupentixol 1,46 ± 0,11 5,69 0,27 MW=Mittelwert; StAW=Standardabweichung; p-wert=signifikanzniveau 28

4.4. Zusammenhang zwischen Olanzapindosierung und striataler Bindung in der SPECT bzw. Dopamin-D2-Rezeptorblockade 123 Jod-IBZM- Die mit Olanzapin behandelten Patienten erhielten unterschiedliche Dosierungen von 10, 15, 20 und 30 mg täglich. Daher wurde geprüft, ob eine unterschiedliche Olanzapindosis zu einer veränderten striatalen 123 Jod-IBZM-Bindung in der SPECT führt. Der allgemeine Gruppenvergleich der striatalen 123 Jod-IBZM-Bindung in der SPECT innerhalb der vier dosisabhängigen Gruppen nach Kruskall-Wallis erbrachte noch keinen signifikanten Unterschied (p-wert 0,26), wie in Tab. 8 dargestellt. TABELLE 8 123 Jod-IBZM-Basalganglien/Frontalcortex-Quotienten unter Therapie mit Olanzapin bei unterschiedlichen Dosierungen Patientenanzahl der Olanzapin-Untergruppe Dosis in mg MW ± StAW 1 10 1,66 3 15 1,51 ± 0,08 5 20 1,48 ± 0,08 5 30 1,42 ± 0,11 MW=Mittelwert; StAW=Standardabweichung Wie aus Tabelle 8 hervorgeht, wurden umso niedrigere 123 Jod-IBZM- Basalganglien/Frontalcortex-Quotienten errechnet, je höher die Olanzapindosis war. Es kommt zu einer Abnahme der striatalen 123 Jod-IBZM-Bindung in der SPECT in Abhängigkeit von einer höheren Olanzapindosis, obwohl noch keine statistische Signifikanz wegen der geringen Fallzahl ermittelt werden konnte. Das nachfolgende Bildbeispiel zweier Patienten demonstriert im Einzelfall die relativ hohe Dopamin-D2-Rezeptorblockade bzw. den niedrigen striatofrontalen Quotienten im 123 Jod- IBZM-Szintigramm unter höherer Olanzapindosierung im Unterschied zu einer niedrigeren Olanzapindosis (Abb. 7). 29

Patn. H.,V., 39 Jahre Olanzapin 15 mg, BG/F 1,58 (74%) Pat. R., S. 24 Jahre, Olanzapin 30 mg, BG/F 1,25 (59%) ABBILDUNG 7 Transversalschnitte und Basalganglien/Frontalcortex-Quotienten (BG/F) von 123 Jod-IBZM-Szintigrammen zweier Patienten mit einer niedrigeren und einer höheren Olanzapindosis 4.5. Aufgetretene Nebenwirkungen hinsichtlich Leistungsfähigkeit und Motorik unter verschiedenen Neuroleptikatherapien bzw. Zusammenhang zwischen spezifischer striataler 123 Jod-IBZM-Bindung in der SPECT und dem Grad der extrapyramidal-motorischen Störungen und Leistungsfähigkeit Die klinischen Nebenwirkungen unter neuroleptischer Behandlung wurden mit Hilfe der Unified Parkinson`s Disease Rating Scale (UPDRS) wie im Kapitel Patienten und Methodik ausgeführt erfaßt. Es wurde untersucht, ob eine Korrelation zwischen den Skalenwerten von UPDRS II (derzeitige Leistungsfähigkeit) bzw. UPDRS III (extrapyramidal-motorische Störungen) einerseits und der striatalen 123 Jod-IBZM-Aufnahme in der SPECT unter neuroleptischer Therapie (gestaffelt nach den verschiedenen Substanzgruppen) bestand. Die Korrelationsanalyse ergab keine Korrelation bezüglich beider Hauptmerkmale und der striatalen 123 Jod-IBZM-Bindung in der SPECT bzw. der Dopamin-D2-Rezeptorblockade. Im Ergebnis finden sich in der Arbeit die deutlichsten extrapyramidal-motorischen Störungen unter Risperidon, gefolgt von Flupentixol. Unter Clozapin traten keine extrapyramidalmotorischen Störungen auf, unter Olanzapin minimale Störungen. Unter Amisulprid verspürten die Patienten ebenso wenig extrapyramidal-motorische Störungen wie unter Olanzapin. Bei Behandlung mit Flupentixol und Risperidon war jedoch die spezifische striatale 123 Jod-IBZM-Bindung in der SPECT nicht signifikant mit dem UPDRS III-Score (also dem Grad extrapyramidal-motorischer Nebenwirkungen) korreliert (Tabelle 9). 30

TABELLE 9 UPDRS II-Scores (derzeitige Leistungsfähigkeit) und UPDRS III-Scores (extrapyramidalmotorische Störungen EPS) unter Neuroleptikatherapie Untersuchung von möglichen Korrelationen zwischen 123 Jod-IBZM- Basalganglien/Frontalcortex-Quotienten und UPDRS II bzw. III mit dem Spearmanschen Rangkorrelationskoeffizienten Medikation MW ± StAW Range Rho p-wert UPDRS II Flupentixol 1,5 ± 1,1 0-3 0,339 0,37 Olanzapin 0,1 ± 0,3 0-1 0,364 0,19 Clozapin 2,5 ± 1,2 1-4 0,643 0,15 Amisulprid 0,5 ± 0,6 0-1 0,100 0,86 Risperidon 4,2 ± 3,3 0-9 0,225 0,65 UPDRS III Flupentixol 7,8 ± 4,9 3-18 0,119 0,75 Olanzapin 0,4 ± 1,0 0-3 0,12 0,65 Clozapin 0 0 - - Amisulprid 0,3 ± 0,5 0-1 0,000 >0,99 Risperidon 14,2 ± 7,1 7-26 0,575 0,25 MW=Mittelwert der Skalenwerte von UPDRS II und III; StAW=Standardabweichung; Range der Skalenwerte von UPDRS II und III; Rho=Spearmanscher Rangkorrelationskoeffizient; p-wert=signifikanzniveau Zur graphischen Beschreibung der UPDRS-Scores II und III unter neuroleptischer Behandlung sind nachfolgend Diagramme abgebildet, welche die subjektiv empfundene Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit und den höheren Grad von extrapyramidalmotorischen Störungen unter dem klassischen Neuroleptikum Flupentixol sowie unerwarteterweise unter dem atypischen Neuroleptikum Risperidon darstellen (Abb. 8 und 9). 31

6 Zell-Balkendiagramm Getrennt nach:medtyp Fehlerbalken: ± 1 Standardfehler Zellmittelw. 5 4 3 2 1 Amisulprid Clozapin Fluanxol keine Olanzapin Risperidon 0 ABBILDUNG 8 UPDRS-II Graphische Mittelwertdarstellung des UPDRS-II-Scores (derzeitige Leistungsfähigkeit) unter Therapie mit verschiedenen Neuroleptika Zellmittelw.= Zellmittelwert Zellmittelw. 18 16 14 12 10 8 6 4 2 0 Zell-Balkendiagramm Getrennt nach:medtyp Fehlerbalken: ± 1 Standardfehler UPDRS-III Amisulprid Clozapin Fluanxol keine Olanzapin Risperidon ABBILDUNG 9 Graphische Mittelwertdarstellung des UPDRS-III-Scores (extrapyramidal-motorische Nebenwirkungen) unter Therapie mit verschiedenen Neuroleptika Zellmittelw.= Zellmittelwert 32