Seite 1 Neue Einsatzmöglichkeiten von Prosaro zur Reduktion von Fusarium und Mykotoxinen im Mais Karl Neubauer
Mais - Pilzkrankheiten Beulenbrand Kopfbrand Helmithosporium Blattflecken Dr. P. Békési Aspergillus Kolbenfäule Kabetiella Blattflecken Prof. A. Mesterházy Prof. A. Mesterházy Gibberella und Fusarium Kolbenfäule Maisrost Prof. A. Mesterházy
Was sind Mykotoxine? (AGES) Mykotoxine sind Pilzgifte. Sie sind natürliche, sog. sekundäre Stoffwechselprodukte von Schimmelpilzen, die bei Menschen und Tieren eine toxische Wirkung zeigen, bzw. eine Mykotoxikose verursachen. Nicht zu den Mykotoxinen gezählt werden die Giftstoffe, die in bestimmten höheren Pilzen (z.b. Knollenblätterpilz) enthalten sind. Seite 3
Bedeutung von Mykotoxinen (Ages) Die FAO schätzt, dass bis zu 25 % der Weltproduktion von Nahrungsmitteln mit Mykotoxinen kontaminiert sind. Etwa 20 % der Getreideernte der EU enthalten messbare Mengen von Mykotoxinen. Mykotoxine sind weitgehend hitzestabil und werden bei der Nahrungsmittelverarbeitung in der Regel nicht zerstört. Die Wirkung der Mykotoxine kann, abhängig von der Toxinart, akut oder chronisch toxisch sein. Symptome der akuten Vergiftung bei Tieren sind Leber- und Nierenschädigungen, Angriffe auf das zentrale Nervensystem, Haut- und Schleimhautschäden, Beeinträchtigung des Immunsystems oder hormonähnliche Effekte. Bereits Toxinmengen, die noch keine oder geringe Krankheitssymptome auslösen, können krebserzeugend sein, Erbschäden bewirken oder zu Missbildungen beim Embryo führen. Seite 4
Österreichische Richtwerte für Futtermittel (ALVA-Arbeitskreis für Mykotoxine im Futter,2003) Kategorie Deoxynivalenol Zearalenon (mg/kg Futter) (mg/kg Futter) Schweine Präpubertäre weibliche Zuchtschweine 0,5 0,05 Mastschweine und Zuchtsauen 0,5 0,15 Geflügel Zuchtgeflügel, Legehennen,Mastputen 1 - Masthühner 2 - Mastrinder 1-1mg=1000µg Seite 5
Empfehlung der Kommission betr. DON und ZON in Futtermittel (2006/576/EG) Kategorie Ergänzungs- und Alleinfuttermittel ausgenommen: Ergänzungs- und Alleinfuttermittel für Schweine Ergänzungs- und Alleinfuttermittel für Kälber (<4 Monate), Lämmer und Ziegenlämmer Deoxynivalenol Zearalenon (mg/kg Futter) (mg/kg Futter) 5 0,9 2 Ergänzungs- und Alleinfuttermittel: für Ferkel und Jungsauen für Sauen und Mastschweine für Kälber, Milchkühe, Schafe und Ziege 0,1 0,25 0,5 Seite 6
Fusarium-Toxine (Mykotoxine) gefährden Mensch und Tier
Was beeinflusst die Verpilzung? Witterung: Warme und feuchte Bedingungen zur Blütezeit fördern die Fusarieninfektion. Folgewitterung mit entscheidend Schädlinge: Maiszünslers und Maiswurzelbohrer begünstigen durch Fraßschäden an den Maiskolben das Aufkommen von Fusarien. Maisstoppeln am Feld: Der Pilz überwintert bei Nichteinarbeiten der Stoppeln am Feld. Minimale Bodenbearbeitung: Die nichtwendende Bodenbearbeitung ist einer der Risikofaktoren hinsichtlich eines Befalls der Folgefrucht mit Fusarium Sortenwahl: Bei Mais ist besonders auf eine standortgerechte Sortenwahl zu achten. Erntezeitpunkt: Die Ernte soll nicht unnötig hinausgezögert werden. Niederschläge zur Zeit der Vollreife begünstigen den Pilzbefall. Lagerung: Ist die Feuchtigkeit des Erntegutes unter 13 % kommt es zu keiner nachträglichen Verpilzung durch Lagerpilze (z.b. Penicillium, Aspergillus). Unter 17 % Feuchtigkeit werden aber auch kaum mehr Mykotoxine gebildet Reinigung des Erntegutes: Eine sorgfältige Reinigung kann den Fusarientoxingehalt stark reduzieren. Aspirieren und Gewichtsauslese sind am effektivsten. Fungizide: Diese können Befall und Toxinbildung reduzieren
Wie kann Mais durch Pilzkrankheiten infiziert werden? Krankheiten am Kolben Infektion über die Narbenfäden Gibberella Kolbenfäule Fusarium Kolbenfäule Aspergillus Kolbenfäule Krankheiten am Blatt Sporen durch Wind verbreitet: Maisrost Helminthosporium Blattflecken Kabetiella Infektion nach Pflanzenverletzungen durch Insekten (Zünsler) oder Hagel: Gibberella Kolbenfäule Fusarium Kolbenfäule Aspergillus Kolbenfäule Sporem durch Regentropfen von Blatt zu Blatt nach oben verbreitet: Helminthosporium Blattflecken Kabetiella Primärinfektion kommt von Pflanzenrückständen: Gibberella Kolbenfäule Fusarium Kolbenfäule Aspergillus Kolbenfäule Primärinfektion kommt von Pflanzenrückständen: Helminthosporium Blattflecken Kabetiella Systemische Infektion durch befallenes Saatgut hat untergeordnete Bedeutung
Zulassung Prosaro Mais gg. Kolbenfusariose (Fusarium sp.) Reduktion der Mykotoxinbildung Aufwandmenge: Wasseraufwandmenge: Anwendungszeitpunkt: 1 l/ha max. Anzahl Anwendungen: 2 zeitl. Abstand in Tagen: 14 Wartefrist in Tagen: 35 Anwendungsart: 200 400 l / ha Stadium 32 (2-Knoten-Stadium) bis Stadium 69 (Ende Blüte) (bis 71 in Saatgutvermehrungen) Spritzen
Fusarium efficacy (%) Mycotoxin reduction (%) Prosaro : 1.0L/ha Fusariumbekämpfung = Toxinreduktion Wirkung Fusarium Mycotoxin Reduktion Untreated: 6.5% disease cover on ear Fumonisins Deoxynivalenol Prosaro 0.6 L/ha 0.6 Prosaro 0.8 L/ha Prosaro 1.0 L/ha Prosaro 0.6 L/ha Prosaro 0.8 L/ha Prosaro 1.0 L/ha Source: Cereal Research, Szeged, 2008 n=10 (mean of 5 trials with 2 hybrids, Hungary) Application 5 days after mid-silking Prosaro mit 1.0 L/ha bewirkt höchste Reduktion von Fusarium und Mykotoxinen
Versuch LK Steiermark 2013, DON DON µg/kg 3500 3000 2500 2000 1500 1000 500 RW Schweine 0 Unbehandelt Sorte A Prosaro 1 l/ha (Blüte) VGM 1,5 l/ha (Blüte) Sorte B Propulse 1 l/ha (Blüte) Seite 14
Prosaro sichert Ertrag Ertrag (t/ha) nach 1 Spritzung zur Maisblüte (BBCH 65 BBCH 69) TKG nach 1 Spritzung zur Maisblüte (BBCH 65 BBCH 69) 15.4 15.2 15.0 14.8 14.6 14.4 14.2 14.0 13.8 13.6 14.2 14.6 15.2 410 14.9 398 384 387 Prosaro Prosaro Prosaro Prosaro + Insecticide + Insecticide Source: Università di Turino, average 2009/2011 Ertragseffekte durch Verbesserung des TKG
Disease control (%) Wirkungspotential von Prosaro vorbeugend - heilend Maisrost Helminthosporium turcicum 100 81 91 59 Protective application Curative application Source: Bayer CropScience internal study
Disease control (%) Prosaro gegen Helminthosporium Wirkung gegen Helminthosporium turcicum Blattflecken 24 63 63 Prosaro 1.0L/ha VGM 1.5 L/ha Source: Germany, France, Italy 2006-2012 n=14 Treatment BBCH 51-69
Photosynthetic efficiency (Fv/Fm) Physiologische Effekte durch Prosaro im Mais bei Trockenstress (ohne Krankheitsbefall) Versuch im Glashaus 0.80 0,80 0.78 0,78 Unbehandelt Prosaro 1,0L/ha 0.75 0,75 0.73 0,73 0.786 0.784 0.758 0.775 0.787 0.791 0.70 0,70 Wasserversorgung normal 10 Tage trocken + normale Wasserversorgung 5 Tage trocken + 1/2 Wasserversorgung Prosaro bewirkt raschere Erholung nach Trockenstress Source: Bayer CropScience internal study
Prosaro im Mais Zusammenfassung Effektiv gegen Kolbenfusariosen Gleichzeitige effektive Toxinreduktion bei Mais Deutliche Ertragseffekte im Konsummais und in Saatgutvermehrungen Zusätzliche Wirkung gegen Blattkrankheiten im Mais Pysiologische Effekte reduzieren Trockenstress Gesundes Futter Gesunde Markfrucht Seite 24
Mais 2015 - Schwerpunkte (+ Mischpartner) (+ Monsoon)
Toxinreduktion im Mais Yes, we can! Use Prosaro Seite 26