Maisrost Puccinia sorghi

Transkript

1 Auftreten pilzlicher Schaderreger in Mais und Strategien zur Bekämpfung Hermann Hanhart LWK NRW Strohmanagement und Bodenbearbeitung nach Mais 20. Oktober 2015 in Saerbeck Maisrost Puccinia sorghi 1

2 Augenflecken Kabatiella zeae Phoma-Flecken Phoma zeae-maydis 2

3 3

4 Braunfleckigkeit Bipolaris zeicola 4

5 Turcicum-Blattdürre Exserholium turcicum 5

6 Befall im Oktober 2015 Jahr Auftreten von Maiskrankheiten in NRW Turcicum Blattdürre Exserholium turcicum Braunfleckigkeit Bipolaris zeicola Phoma Blattflecken Phoma zeae-maydis Augenflecken Kabatiellea zeae Maisrost Puccinia sorghi Kolben- Fusarium 2015???

7 Infektionszyklus von Turcicum-Blattdürre (Quelle: BASF Fungizidsyposium Fulda 2014) Maßnahmen zur Reduktion von Blattkrankheiten im Mais Strohrotte fördern, Inokulum reduzieren - Mulchen, möglichst sauber pflügen Effekt: gering, da der Pilz über Wind verbreitet wird vergleichbar wie Septoria im Weizen gering anfällige Sorten anbauen - Sorteninfo nicht immer verfügbar Effekt: hoch bei Anbau wirklich toleranter Sorten Pflanzenschutzdienst 7

8 aktuell bis 2014 Anfälligkeit der Maissorten für Turcicum Blattflecken 1 stark anfällig Alduna, Amagrano, Amamonte, Carolinio KWS, Claudinio, ES Bombastic, Fabregas, Milesim, Ricardinio, Rivaldinio, Sunshinos,Tokala 2 3 bedingt bis weniger anfällig kaum anfällig bis tolerant Agro Vitallo, Atletas, Colisee, Eduardo, ES Yeti, Farmgold, FarmFlex, Farmstar, Laurinio, LG 3216, LG 30222, LG30233, LG 30240, LG30249, Niklas, NK Silotop, Palmer, Perinio KWS, P8025 Ronaldinio, Tiberio, Toninio, Torres, SY Santacruz ES Albatros, ES Charter, Barros, Grosso, Indexx, LG30223, LG30224, LG30251, LG30306, Luigi CS, Pauleen, P8000, P8400, P8134, P8433, P8589, P9027, Sixtus, Sunstar, SY Kairo, 1 Sorten zeigen frühen, rasch fortschreitenden Befall 2 Sorten zeigen langsam zunehmenden Befall bei stärkerem Infektionsdruck 3 Sorten zeigen kaum Befall, zum Teil aufgrund späterer Reife Maßnahmen zur Reduktion von Blattkrankheiten im Mais Strohrotte fördern, Inokulum reduzieren - Mulchen, möglichst sauber pflügen Effekt: gering, da der Pilz über Wind verbreitet wird vergleichbar wie Septoria im Weizen gering anfällige Sorten anbauen - Sorteninfo nicht immer verfügbar Effekt: hoch bei Anbau wirklich toleranter Sorten Fungizide nutzen - auf Problemstandorten bei sehr frühem Erstbefall (Ende Juli) zugelassene Fungizide einsetzen Effekt: hoch aber nur in Befallsjahren - wann ist das??? Pflanzenschutzdienst 8

9 Risiko-Bewertungsschema für Turcicum-Blattdürre Parameter geringe Gefährdung Index mittlere Gefährdung Index hohe Gefährdung Sortenanfälligkeit gering 0 mittel 5 hoch 15 Vorfrucht Getreide 0 Mais 5 Dauermais 10 Mais in der Region bis 20 % 0 20 bis 40 % 5 > 40 % 10 Standort trocken 0 normal Feucht 0 2 Befall im Vorjahr nicht -15 starker Befall auf auf ca. 10 % 0 vorgekommen Einzelschlägen der Schläge Bodenbearbeitung Pflug 0 Mulchsaat nach Mais Pflug nach Mais 3 Stroh gemulcht Mulchsaat nach Mais Stroh grob Bodenart Löss 0 Lehm 0 Sand 5 gering 5 Stress durch Witterung und/oder Nährstoffmangel Wetterprognose zur/nach der Blüte Auftreten von Erstbefall sonnig, trocken oder kalt nach Mitte August 0 kurzfristig vorkommend 0 Wechselhaft um 25 C, Nachts < 14 C 0 Befall Anf. August erwartet bis 40 Punkte geringe Gefährdung Punkte geringe bis mittlere Gefährdung Punkte Risiko steigt ab 55 Punkte Behandlung in CCM und Körnermais angeraten über 70 Punkte auch Silomais behandeln 2 mehrfach vorkommend 2 feucht, warm hohe Nachttemp. 10 Befall vor Ende Juli vorhanden Index Befall in

10 Jahr Auftreten von Maiskrankheiten in NRW Turcicum Blattdürre Exserholium turcicum Braunfleckigkeit Bipolaris zeicola Phoma Blattflecken Phoma zeae-maydis Augenflecken Kabatiellea zeae Maisrost Puccinia sorghi Kolben- Fusarium 2015??? Maßnahmen zur Reduktion von Fusarium in Mais u. Getreide Strohrotte fördern, Inokulum reduzieren (Schlagspezifisch) - Mulchen, möglichst sauber pflügen Effekt: im Mais noch nicht nachgewiesen, (mehrere Infektionswege) im Getreide sehr effektiv Pflanzenschutzdienst 10

11 ohne Mulchen mit Mulchen 11

12 Einflussfaktoren auf den DON Gehalt: Bestellverfahren und Strohzerkleinerung Mulchsaat ohne Häckseln DON in mg/kg Mulchsaat mit Häckseln Pflugsaat ohne Häckseln Pflugsaat mit Häckseln Lülf, Havixbeck, Sorte Terrier, aus jeweils 6 Parzellen ermittelt ,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5 4 Maßnahmen zur Reduktion von Fusarium in Mais u. Getreide gering anfällige Sorten anbauen - im Mais Sorteninfo ungenügend - im Getreide Sorten =< APS 4 Effekt: hoch bei Anbau wirklich toleranter Sorten Fungizide nutzen - auf Problemstandorten zugelassene Fungizide einsetzen Effekt: hoch aber nur in Befallsjahren - im Mais: wann ist das??? im Getreide: Wetter zur Blüte Pflanzenschutzdienst 12

13 Risikobewertungsschema für Fusarium im Mais Parameter geringe Gefährdung Index mittlere Gefährdung Index hohe Gefährdung Index Sortenanfälligkeit gering 0 mittel 5 hoch 15 Maiszünslerbefall nein 0 gering 5 hoch 15 Bodenart Sand 0 lehmiger Sand/Ton 5 Löss 10 Standort trocken -5 normal 0 feucht 5 Maisanteil in der Fruchtfolge Struktur Maisstroh Bodenbearbeitung Mais-Reststroh Bodenfeuchte/Regen Mai/Juni erwarteter Regen Im August/September bis 20 % 0 20 bis 40 % 5 > 40 % 10 optimal gemulcht Pflug/Mulch keins 0 gemulcht aber viele Reststoppeln 0 Pflug alte Maisstoppel 5 grob lang nie gemulcht 5 Mulch 100 % M. Stoppel normal 0 feuchter 5 sehr trocken 10 trocken -10 durchschnittlich 0 sehr feucht 10 Wetter zur Blüte trocken -10 wechselhaft 5 sehr feucht, warm 10 bis 35 Punkte geringe Gefährdung bis 40 Punkte Punkte geringe Gefährdung Punkte geringe bis mittlere Gefährdung Punkte Risiko steigt ab 60 Punkte Behandlung in CCM und Körnermais angeraten Fazit in NRW treten Blattkrankheiten im Mais wechselnd auf, wirtschaftliche Ertragsverluste in Einzeljahren, nie Flächendeckend Fusarium ist die bedeutendere Krankheit mit hoher Schadwirkung (Qualität) pflanzenbauliche Maßnahmen (Fruchtfolge, Sortenwahl, Rotte fördern, Bodenbearbeitung) optimieren, in Problemsituationen mit Fungiziden unterstützen um hohe Wirkungsgrade zu realisieren Strohzerkleinerung zur Reduktion von: Maiszünsler indirekter Nutzen, muss flächendeckend und direkt nach der Ernte passieren, in Befallsgebieten wichtige Maßn. Blattkrankheiten Beitrag zur Feldhygiene, wirtschaftlich schwächer - aber längerfristig wirksam Fusarium in Fruchtfolge hoch wirtschaftlich, individueller Nutzen Technik ist gefordert, optimale Zerkleinerung direkt hinterm Schneidwerk, je feiner umso schnelle die Rotte umso geringer das Inokulm 13