Sachstandsbericht und Diskussion Erstellung eines Integrierten Quartierskonzepts für das Gebiet Östlich Hindenburgstraße in Itzehoe Fachforum Energetische Stadt- und Quartierssanierung am 6.11.2013 Kiel Ostseekai Dr. Andreas Pfadt ASK GmbH, Hamburg
Vorschlag zur Tagesordnung Kurze Erläuterung der Bestandsuntersuchung Kurze Ergebnisdarstellung der Situationsanalyse Vorstellung des integrierten Quartierskonzeptes Diskussion
Gebietsgröße: ca. 20 ha Zahl der Gebäude: 280 Einwohnerzahl: ~ 1.500 EW
Integriertes Quartierskonzept Bestand + Analyse Bestandsanalyse Bewertung 8.1 Teilgebiete Gebäudealter bis 1958 8.2 Teilgebiete nach Gebäudestruktur - Einzelgebäude Mehrfamilienhäuser 8.3 Teilgebiete mit günstiger Eigentumsstruktur 8.4 Bereiche, in denen aus Stadtbild- oder Denkmalschutzgründen auf Außendämmung verzichtet werden sollte 8.5 Teilgebiete mit Gebäuden mit 3,5 Geschossen und mehr 8.6 Teilgebiete mit ungünstigem Kompaktheitsgrad 8.7 Teilgebiete mit niedrigem Modernisierungsstand 8.8 Teilgebiete mit hohem Energieverbrauch - 8.10 Einsparpotential nach Gebäudetypen und in Abhängigkeit zum Modernisierungsgrad
Integriertes Quartierskonzept Bestand + Analyse
Modellgutachten 4 Einzelgutachten für typische Gebäude auf freiwilliger Basis Ergebnisse dienen Eichung des Gesamtquartiers Berechnung in Form des Hamburger Energiepasses 1900 stadtbildprägend Sieverstraße - Zwerchgiebelhaus 1922 - stadtbildprägend Fehrsstraße-Hindenburgstraße 1900 stadtbildprägend Schützenstraße- Kasernenarchitektur 1929 stadtbildprägend Fehrsstraße
Dach (ausgebaut) Ist-Zustand + Saniert U-Wert = 1,60-2,00 W/(m²K) U-Wert = 0,22-0,24 W/(m²K) = ca. 60-75% Einsparung nur bei diesem Bauteil!
Oberste Geschossdecke Ist-Zustand + Saniert U-Wert = 1,00 1,45 W/(m²K) U-Wert = 0,18-0,22 W/(m²K) = ca. 60-75% Einsparung nur bei diesem Bauteil!
Kellerdecke Ist-Zustand + Saniert U-Wert = 0,80-1,00 W/(m²K) U-Wert = ca. 0,30 W/(m²K) = ca. 30-40% Einsparung nur bei diesem Bauteil!
Kellerdecke Ist-Zustand + Saniert U-Wert = ca. 3,00 W/(m²K) U-Wert = < 1,30 W/(m²K) = ca. 50% Einsparung nur bei diesem Bauteil!
Außenwand WDVS WärmeDämmVerbundSystem Ist-Zustand + Saniert U-Wert = ca. 2,00 W/(m²K) U-Wert = ca. 0,20 W/(m²K) = ca. 70-80% Einsparung
Außenwand WDVS WärmeDämmVerbundSystem Ist-Zustand + Saniert
Außenwand - Innendämmung Ist-Zustand + Saniert U-Wert = ca. 2,00 W/(m²K) U-Wert = ca. 0,60 W/(m²K) = ca. 50% Einsparung nur bei diesem Bauteil!
Außenwand - Kerndämmung Ist-Zustand + Saniert U-Wert = 1,30-1,80 W/(m²K) U-Wert = 0,30-0,50 W/(m²K) = ca. 30-50% Einsparung
Einsparpotential Variantenvergleich
Einsparpotential Maßnahmen Dach, Kellerdecke, Fenster, Kerndämmung, Anlagentechnik
Einsparpotential Maßnahmen Dach, Kellerdecke, Fenster, Kerndämmung, Anlagentechnik
Kosten Gebäudehülle Energetische Maßnahmen Gebäudehülle Dach, Kellerdecke, Fenster Kosten je m² Wohnfläche ca. 180-220 Kosten je Wohneinheit ca. 10.000 15.000 Kosten je eingesparte kwh Primärenergie ca. 1,00 2,00 Kosten je eingespartes kg CO2 ca. 6,00 8,00
Kosten Gebäudehülle Energetische Maßnahmen Gebäudehülle Dach, Kellerdecke, Fenster, Außenwand Kosten je m² Wohnfläche ca. 300 350 Kosten je Wohneinheit ca. 20.000 25.000 Kosten je eingesparte kwh Primärenergie ca. 1,00 2,00 Kosten je eingespartes kg CO2 ca. 5,00 7,00
Kosten Energieumwandlung Energetische Maßnahmen Energieumwandlung Wärmenetze und zentrale Einrichtungen Kosten je m² Wohnfläche ca. 150 200 Kosten je Wohneinheit ca. 10.000 13.300 Kosten je eingespartes kg CO2 ca. 4,00 5,00 / kg
Integriertes Quartierskonzept Versorgungsstruktur Blockheizkraftwerk Saisonaler Wärmespeicher (Eisspeicher) Gasabsorptions-Wärmepumpe
Integriertes Quartierskonzept Verteilungsstruktur
Integriertes Quartierskonzept Die Chance liegt in der Schaffung von Strukturen, die die Umwandlungsprozesse so gestalten, dass nachhaltig, kostengünstig und klimaneutral Wärme zur Verfügung gestellt wird.
Beispiel Dänemark: Regeneratives Nahwärmenetz Quelle: www.planenergi.dk Saisonaler Energie-Groß-Speicher: 50.000 100.000 m³
Energetische Stadtsanierung Östlich Hindenburgstraße in Itzehoe
Versorgungsvariante 0 = Bestand Kessel Kessel Kessel
Versorgungsvariante 1 = Notwendige Kesselerneuerungen Kessel Kessel Kessel
Versorgungsvariante 2 = Dezentrale Wärmepumpen + Abluftanlagen + Solarthermie Abluftanlage Abluftanlage Abluftanlage Wärme pumpe Wärme pumpe Wärme pumpe
Versorgungsvariante 3 = Solarthermie Kessel Kessel Kessel
Versorgungsvariante 4 = Blockheizkraftwerk (BHKW) mit Nahwärme Kessel Kessel Kessel BHKW
Versorgungsvariante 5 = Gasabsorptionswärmepumpe mit kaltem Saisonalspeicher Wärmepumpe Spitzenlastkessel Kalter Saisonalspeicher
Versorgungsvariante 6 = BHKW + Gasabsorptionswärmepumpe mit kaltem Saisonalspeicher BHKW Kalter Saisonalspeicher Wärmepumpe
Investition in /m² 450 400 350 300 250 200 150 100 50 Investition (flächenspezifisch Nutzfläche) 0 0: Bestandssituation nur Gebäudesanierung 1: notwendige Kesselerneuerungen 2: dezentrale Wärmepumpen, Abluftanlagen und Solarthermie 3: Solarthermie 4: BHKW mit Nahwärmenetz 5: kalter Speicher und Wärmepumpe 6: kalter Speicher, Wärmepumpe und BHKW ohne Sanierung mit 15% Sanierung mit 100% Sanierung
Millionen Energetische Stadtsanierung Östlich Hindenburgstraße in Itzehoe Betriebskosten in Millionen 3,5 Betriebskosten 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 0,0 0: Bestandssituation nur Gebäudesanierung 1: notwendige Kesselerneuerungen 2: dezentrale Wärmepumpen, Abluftanlagen und Solarthermie 3: Solarthermie 4: BHKW mit Nahwärmenetz 5: kalter Speicher und Wärmepumpe 6: kalter Speicher, Wärmepumpe und BHKW ohne Sanierung mit 15% Sanierung mit 100% Sanierung
Investition pro t CO 2 Reduktion / 16000 Investition pro t CO 2 Reduktion 14000 12000 10000 8000 6000 4000 2000 0 0: Bestandssituation nur Gebäudesanierung 1: notwendige Kesselerneuerungen 2: dezentrale Wärmepumpen, Abluftanlagen und Solarthermie 3: Solarthermie 4: BHKW mit Nahwärmenetz 5: kalter Speicher und Wärmepumpe 6: kalter Speicher, Wärmepumpe und BHKW ohne Sanierung mit 15% Sanierung mit 100% Sanierung
Energetische Stadtsanierung Östlich Hindenburgstraße in Itzehoe
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In den beiden Prioritätsgebieten im Norden und Süden des Gebietes besteht das Konzept aus der oben beschriebenen Kraft-Wärme-Kopplung durch BHKWs kombiniert mit einer Gasabsorptionswärmepumpe und einem saisonalen Niedrigtemperaturspeicher. Das Konzept sieht vor, dass sich nach und nach möglichst viele der Eigentümer/-innen der Einzelhausbebauungen zwischen Hindenburg- und Talstraße an die Wärmeversorgungssysteme der Prioritätsgebiete anschließen. Der Anschluss wird für einzelne Eigentümer/-innen spätestens dann interessant, wenn eine Erneuerung ihrer Heizungsanlage ansteht. Alternativ wird hier die Bildung von Energieerzeugergemeinschaften vorgeschlagen für dezentrale Versorgungslösungen. Das heißt hier werden ebenfalls Kraft-Wärme-Kopplung durch BHKWs in Kombination mit dezentralen Nahwärmenetzen oder Einzellösungen vorgeschlagen. Art und Auslegung von dezentralen Energieversorgungskonzepten für diesen Bereich hängen im Einzelnen von der Zahl der Teilnehmer und der erreichbaren Anschlussdichte ab.
Die beiden Alternativen Erzeugergemeinschaft oder Anschluss an die Nahwärmesysteme auszukundschaften und die Einzeleigentümer/-innen zu informieren oder zu überzeugen gehören zu den anstehenden Aufgaben des Sanierungsmanagers. Das vorgeschlagene Konzept der Versorgungstechnik kann mit den beschriebenen energetischen Modernisierungsmaßnahmen an einzelnen Gebäuden flankiert werden, soweit hierzu Investitionsbereitschaft und finanzielle Möglichkeiten bei einzelnen Eigentümern/-innen vorhanden sind oder diese sinnvoll mit sowieso anstehenden Instandhaltungsmaßnahmen kombiniert werden können.
In dem Quartierskonzept sind ferner dargestellt: Die Fläche des Hauptzollamtes an der Kaiserstraße, sowie die Brachfläche am Coriansberg, die sich für ergänzenden Neubau eignen. Er soll nach Möglichkeit in Niedrigenergiehaus- oder Plusenergiehausstandard erfolgen. Dachflächen, die sich für Solarthermieanlagen eignen, sofern kein weiterer Dachausbau erfolgt Bereiche mit denkmalgeschützten oder stadtbildprägenden Gebäuden, bei denen bei der Gebäudemodernisierung auf eine Außenwanddämmung verzichtet werden soll städtische Gebäude die sich als mögliche Pilotprojekte eignen Eingetragen sind die Gebäude, für die Modellgutachten erarbeitet wurden Als Potentialstandorte für Umwandlung und Speicherung von Energie eignen sich die Flächen für ergänzenden Neubau, sowie die Fläche vor dem Sozialgericht in der Großen Paaschburg und das Gelände der Fehrsschule.