Leitfaden zur Planung und Gestaltung der Ballschule Heidelberg im Tennisverein

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Transkript:

Leitfaden zur Planung und Gestaltung der Ballschule Heidelberg im Tennisverein Vorwort Der Konkurrenzkampf am Freizeitmarkt und das Werben um die immer weniger werdende Kinder in der Bevölkerung, fordern den Verband und die Vereine heraus, aktiv zu handeln. Die Förderung des Jugendsports ist im BTV eines der wichtigsten Anliegen. Neben der Talentsichtung und förderung setzt der BTV verstärkt zusätzliche Mittel ein, den Jugendbreitensport zu stützen. Mit dem neuen Lehr- und Lernkonzept von talentinos ist es im ersten Schritt gelungen den Tennissport modern und attraktiv zu präsentieren. Im zweiten Schritt ist es durch die Kooperation zur Ballschule Heidelberg gelungen den Tennisvereinen eine professionelle Ausbildung zum Ballschultrainer für 3-10-jährige zu ermöglichen. Zum Erlernen der Sportart Tennis sind vielseitige Vorerfahrungen von großer Bedeutung. Mit dem Konzept und Wissen der Ballschule Heidelberg, kann es den Tennisvereinen und Trainern gelingen, eine Lücke im Trainingsangebot für Vorschulkinder und bewegungsunerfahrene Grundschulkinder zu schließen. Mit Schulung- und Fortbildungsangeboten unterstützt der BTV die Ausbildung zahlreicher Ballschultrainer. So können die Vereine durch den Erwerb der Lizenz Ballschule Heidelberg, eine allgemeine Ball-Spielstunde professionell anbieten. Nur so wird der Grundstein für spätere Ballkünstler und talentinos gelegt und frühzeitige Erfolgserlebnisse beim Tenniseinstieg können realisiert werden. Mit den Konzepten Ballschule Heidelberg und talentinos wird es uns gemeinsam gelingen die Mitgliederentwicklung in den Verein und im Verband positiv zu gestalten. Viel Spaß und Erfolg bei der Umsetzung! Heinz Wagner BTV Vizepräsident Vereinsberatung, Ausbildung und Entwicklung

Ballschule Heidelberg Die Ballschule Heidelberg wurde im September 1998 unter der Leitung von Prof. Dr. Klaus Roth als Kooperationsprojekt des Instituts für Sport und Sportwissenschaft der Universität Heidelberg, der FT Kirchheim und lokalen Grundschulen gegründet. Sie ist eine Institution, in der Kinder zwischen 3 und 10 Jahren das ABC des Spielens erwerben können. Die Ballschule gewährleistet eine professionelle, entwicklungsgerechte Anfängerausbildung in den Ball-Sportspielen und legt den Grundstein für spätere Ballkünstler. Die wissenschaftliche Begleitung erfolgt in einer vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft geförderten Evaluationsstudie, bei der das Ballschulmodell mit sportspielspezifisch ausgerichteten Nachwuchskonzepten verglichen wird. Ziel Die Ballschule Heidelberg kann zur Ergänzung, Erweiterung und Vertiefung der Sport- und Betreuungsangebote für Kinder im Tennisverein beitragen. Dazu müssen die Vereine Trainer, ambitionierte Tennisspieler oder Eltern gewinnen, die sich zu einem Ballschultrainer ausbilden lassen. Lizenz Ballschule Heidelberg Träger der Ballschule Heidelberg ist ein Mitgliedsverein des Bayerischen Tennis-Verbands e.v., wenn dieser einen offiziell ausgebildeten Ballschultrainer durch das Ballschulzentrum des BTV vorweisen kann. Die Lizenz zum Ballschultrainer ist für 2 Jahre gültig. Die Lizenz wird durch den Besuch eines Ballschullehrgangs erworben. Diese werden in Bayern durch Vertreter der Universität Heidelberg und ausgewählte bayerische Ballschulausbilder angeboten. Der Lizenzvertrag ist mit der Universität Heidelberg zu schließen. An diese ist auch die jährliche Lizenzgebühr zu entrichten. Ballschul-Konzept Das Ballschulzentrum des BTV versteht sich als serviceorientierte Institution für seine Mitgliedsvereine, um die didaktische Konzeption der Ballschule Heidelberg bestmöglichst in die Organisationen zu tragen und nachhaltig zu fördern. Das Ballschulkonzept hat die ganzheitliche Ausbildung von Kindern in ihrer geistigen, emotionalen und motorischen Entwicklung sowie das vielseitige Erleben und Wahrnehmen von Sport- /Spielsituationen und insbesondere die integrative Spielvermittlung als Hinführung zu den Ballsportspielen zum Ziel. Sie vermittelt spielübergreifende Fähigkeiten und Fertigkeiten mit dem Ball und fördert die soziale Einbindung von Kindern in Sport-/Spielgruppen. Das dazu von der Ballschule

Heidelberg entwickelte Konzept wird den Tennisvereinen nach Erwarb der Lizenz von der Universität Heidelberg zur Verfügung gestellt. Folgende Merkmale kennzeichnen das Ausbildungsprogramm der Ballschule Heidelberg durch den BTV: Anerkannte einheitliche Ausbildungsrichtlinien ein Tageslehrgang zur Ausbildung der qualifizierten Ballschultrainer für C-Trainer Regelmäßige Fortbildungsangebote zur Lizenzverlängerung Folgende Merkmale kennzeichnen das Programm der Ballschule Heidelberg in den Tennisvereinen: Wöchentliches Ballschultraining für Kinder im Alter zwischen 3-10 Jahren durch einen lizenzierten Ballschultrainer Ein Kurs darf die Anzahl von 12 Kindern pro Ballschultrainer nicht überschreiten. Der Tennisverein stellt geeignetes Ball- und Schlägermaterial in ausreichender Anzahl für die Durchführung der Ballschulkurse zur Verfügung. Förderung des kreativen Verhaltens der Kinder Systematische und notwendige Grundlagenausbildung der Kinder für den erleichterten Einstieg in den Tennissport, z.b. mit dem weiterführenden oder begleitendem Konzept talentinos Leitung der Ballschule Heidelberg - Vereinsvorstand und Ballschultrainer Die Leitung der Ballschule Heidelberg spielt in der gesamten Konzeption eine ganz entscheidende Rolle. Der Vereinsvorstand und Ballschultrainer sind verantwortlich für den erfolgreichen Betrieb der Ballschule Heidelberg. Zur Mitgliedergewinnung und bindung sowie zur sportpraktischen Umsetzung sind vielfältige Aufgaben zu managen: Marktanalyse (Zielgruppen, Tennis- und Turnhallenkapazitäten, Vereinsressourcen etc.) Lehrplan-Spezifizierung (Anpassung an die spezielle Altersgruppe) Stunden- und Hallenplanerstellung Werbung (Prospekte, Plakate) / Verkaufsförderung (Schnupperstunden etc.) Öffentlichkeitsarbeit (Medienkontakte zielstrebig aufbauen) Durchführung des Unterrichts (mind. einmal pro Woche)

Einsatz von weiteren Helfern und Aufbau von neuen potentiellen Ballschultrainern Verwaltung der Teilnehmer, Rechnungen und Abbuchungen Elternkontakte, Beratung, weiterführende Angebote talentinos Sportfeste, Feriensportangebote Zuschüsse, Sponsoring, Spenden Aus dieser Zusammenstellung wird ersichtlich, dass die Installation und Betreibung einer Ballschule gut durchdacht werden sollte, damit im Rahmen der Mitgliedergewinnung und bindung das zusätzliche Vereinsangebot professionell präsentiert wird. Neben den erforderlichen Anfangsinvestitionen ist auch eine entsprechende Vergütung des Ballschultrainers für einen erfolgreichen Start zu überdenken. Praktische Inhalte / Lehrplan des Ballschulkonzepts Miniballschule Aneignung von Fertigkeiten Schulung koordinativer Basiskompetenzen Verknüpfung der Lernanlässe mit den Bereichen der Sprachfreudigkeit sowie der kognitiven und sozial-emotionalen Frühförderung Spielen in der Bewegungslandschaft (mit und ohne Ball) Ballschul ABC sportartübergreifend spielerisch-situationsorientierte Ballschule (Taktik) fähigkeitsorientierte Ballschule (Koordination) fertigkeitsorientierte Ballschule (Technik) Rückschlagspiele sportartgerichtet spielerisch-situationsorientierte Ballschule (Taktik) fähigkeitsorientierte Ballschule (Koordination) fertigkeitsorientierte Ballschule (Technik) Qualitätssicherung des Ballschulkonzeptes

Die Bezeichnung Ballschule Heidelberg in Verbindung mit dem vierfarbigen Ballschullogo wird als Prädikat vom Ballschulzentrum des Bayerischen Tennis-Verbands vergeben. Mit diesem Warenzeichen in Wort und Bild geschütztem Gütesiegel wird die Qualität der Ballschule im Tennisverein bestätigt, sichergestellt und überprüfbar gemacht. Die Bewerbung um das Prädikat erfolgt mit der Anmeldung einer Person zum Ballschultrainer. Nach erfolgreicher Absolvierung der zwei tägigen Ausbildung zum Ballschultrainer, wird eine Lizenz vergeben, die für zwei Jahre gültig ist. Zur Verlängerung der Lizenz ist der Besuch zu Fortbildungslehrgängen notwendig. Sämtliche Materialien zur Durchführung des Trainings sind vorhanden und die Teilnehmerzahl von 12 Kindern pro Übungsstunde wird nicht überschritten. Das BTV Ballschulzentrum überprüft die Richtigkeit der ordnungsgemäß geführten Ballschule Heidelberg in einem Tennisverein und vergibt und entzieht die offizielle Lizenz zur Ballschule Heidelberg. Die Überprüfung der Qualität erstreckt sich auf den Tennisverein, Inhalte und Einhaltung des Ballschullehrplanes, Lizenz Ballschultrainer, organisatorische und finanzielle Absicherung des Angebots. Kooperation zur Mitgliedergewinnung Für den Betrieb und die Führung der Ballschule Heidelberg sollten alle Formen der Kooperation zwischen dem Tennisverein und anderen Institutionen genutzt werden. Hierzu zählen: Kommunen Kindergärten Grundschulen Medizinische Einrichtungen talentino-club Zu den oben genannten Möglichkeiten der Kooperation sind wertvolle Anregungen und Arbeitshilfen im BTV-Portal www.btv.de hinterlegt.

Finanzierung der Ballschule im Tennisverein Für die Ballschule ist ein Finanzierungskonzept zu entwickeln, die den Schulbetrieb und die Beschäftigung nebenberuflicher Ballschultrainer langfristig gewährleistet. Die Ausgabenseite ist in vier Bereiche zu unterteilen: Personalkosten für den Ballschultrainer (Honorar pro Stunde ca. 15. 20.- ) Kosten für Marketing und Werbung (x Prozent vom Jugendetat) Kosten für Sportgeräte etc. (Grundausstattung ca. 300-500 ) Kosten der Ausbildung/Fortbildung (pro Lehrgang 35 ) Jährliche Ballschullizenz (abhängig von der Vereinsgröße) Auf der Einnahmenseite sind in erster Linie folgende Bereiche zu nennen: Einnahmen durch Mitgliedsbeiträge Einnahmen durch Eigenbeteiligungen der Eltern Einnahmen über Spenden und Zuschüsse Einnahmen von Sponsoren Planungshilfen zur Integration einer Ballschule in dem Tennisverein Informationsphase Die Idee, die Ballschule Heidelberg im Verein einzurichten, basiert auf unterschiedlichen Motivationen und Gründen: Zunehmender Bewegungsmangel der Kinder erschwert den Einstieg in den Tennissport Begeisterung einzelner Personen und Trainer im Verein, die begleitend zum Tennistraining eine ergänzende sportartübergreifende Grundlagenausbildung anbieten möchten. Mangel an qualifizierten Ballschultrainern für Kinder im Alter zwischen 3-10 Jahren Vorhandene Vereinsressourcen wurden erkannt und sollen genutzt werden Anfragen von Eltern sich in den Trainingsbetrieb einzubringen Konkurrenzdruck am Freizeitmarkt

Voraussetzungen Folgende Voraussetzungen sollten zur Gründung der Ballschule Heidelberg im Tennisverein gegeben sein: Bereitschaft der Vereinsvorstandschaft, ein professionelles sportartübergreifendes Modell einzurichten Finanzielle und personelle Ressourcen Tennishallen oder Turnhallenkapazitäten, die ein regelmäßiges Balltraining pro Woche gewährleisten Abstimmung mit der Kommune, Kontakt zu Kindergarten und Grundschule möglich Verknüpfungsmöglichkeiten der Ballschule Heidelberg mit dem talentino-club im Verein. Ziel ist ein fließender Übergang vom Balltraining zum Kleinfeldtennis (talentinos Lernstufe rot) zu realisieren.

Konzeptionsphase In dieser Phase werden die organisatorischen Voraussetzungen für den Praxisbetrieb geschaffen. Hierzu gehört in den meisten Fällen zuerst die Einsetzung eines Ballschultrainers. Dieser übernimmt dann die weiteren Schritte in der Vorbereitung bis zum Unterrichtsstart: Strukturelle Verankerung der Ballschule im Verein Fixieren von Trainingszeiten und Trainingsort Erstellen eines Konzeptes zur Mitgliedergewinnung und Festlegen einer Werbestrategie Anschaffung der Trainingsmaterialien (verschiedene Bälle + Schläger etc.) Einrichten einer effektiven Mitgliederverwaltung Gruppeneinteilung nach dem Lehrplan der Ballschule Heidelberg Umsetzungsphase Die Ballschule ist ein personenbezogenes Dienstleistungsangebot, an das hohe Erwartungen seitens der Eltern gestellt werden. Erfüllt sich diese Erwartung nicht, hat die Ballschule keine Entwicklungschance. Der Praxisbetrieb muss also im wahrsten Sinne des Wortes regelrecht einschlagen. Während dieser Phase muss in folgenden Bereichen Öffentlichkeitsarbeit geleistet werden: Im Verein In der Kommune In Elternausschüssen im Kindergarten und in der Schule In Kinderhorten Bei Ärzten Hat die Ballschule einen gewissen Bekanntheitsgrad in der Region, dann läuft die Mitgliederwerbung über die Vereinsmitglieder und Eltern selbst. Für einen weiteren Ausbau müssen schon in dieser Phase weitere Ressourcen (Hallenkapazitäten, weitere Balltrainer, etc.) geschaffen werden. Von Anfang an ist eine möglichst intensive Zusammenarbeit zwischen Ballschultrainer und dem Vereinsvorstand anzustreben, damit die Ballschule immer als ein Trainingsangebot in einem Tennisverein gesehen wird.

Unterrichtsstart Gruppeneinteilung Bei der Einteilung der Kinder in die jeweiligen Ballschulgruppen sollte von Anfang an nach einem transparenten nachvollziehbaren Schema vorgegangen werden. Ballschulgruppe 1: Kinder zwischen 3-4 Jahren in Begleitung eines Elternteils Ballschulgruppe 2: Kinder zwischen 5-6 Jahren Ballschulgruppe 3: Kinder der Grundschulklassen 1 + 2 Ballschulgruppe 4: Kinder der Grundschulklassen 3 + 4 Von dieser Regelung sollte in keinem Falle abgewichen werden, dies erspart viele Diskussionen und Ärger. Ein Eintritt in die Ballschule ist in der Regel jederzeit möglich, sofern Plätze in den Gruppen frei sind. Aus versicherungsrechtlichen Gründen ist eine Mitgliedschaft der teilnehmenden Kinder am Ballschulkurs im Verein notwendig. Eine Kündigung der Mitgliedschaft ist immer zum Jahresende möglich. Sollte der Ballschulkurs durch eine Eigenbeteiligung der Eltern finanziert werden, sind Nichtmitglieder durch sog. Kursteilnehmerkarten für 6 Monate zu versichern, die in den BLSV Bezirksgeschäftsstellen zu erwerben sind (ca. 3,- pro Person). Hallenbelegung Bei der Hallenbelegung für den Unterricht der Ballschule muss grundsätzlich berücksichtigt werden, dass Kinder nur zu gewissen Zeiten am Unterricht teilnehmen können, und zwar in der Regel zwischen 14.00 17.00 Uhr. Ein früherer Unterrichtsbeginn lässt sich wegen der Überschneidungen beim Kindergarten- und Grundschulunterricht nicht realisieren. Ein späterer Unterrichtsbeginn wird meist von den Eltern abgelehnt, außerdem beginnt hier normalerweise die Hallenbelegung für den älteren Jugend- und Erwachsenensport. Kooperationen Eine Zusammenarbeit mit den ortsansässigen Kindergärten und Grundschulen ist ein fester Bestandteil des Ballschulkonzeptes. Dort hat man einen direkten Zugriff auf die gesamte Zielgruppe im Einzugsgebiet. Sowohl Maßnahmen zur Mitgliedergewinnung, als auch Aktionen zur Imagepflege und Mitgliederbindung können bei Bedarf gemeinsam durchgeführt werden. Zum Übergang der Ballschulkinder in den Tennissport, sollte das Anschlusskonzept talentinos an der sportlichen Weiterentwicklung der Kinder anknüpfen. Mit dem attraktiven Lehr- und Lernkonzept ist es bestimmt einfacher, die Eltern und Kinder zu überzeugen, sich weiter für den Tennissport zu begeistern.

Förderer und Sponsoren sind ebenso unverzichtbare Partner einer Ballschule oder für ein Jugendkonzept im Verein. Hier gilt es in einem Marketingkonzept festzulegen, welche Zielgruppen welche Leistungen für das Konzept erbringen können. Beispiele für Partnerschaften: Unternehmen X Hauptsponsor leistet finanzielle Unterstützung Druckerei kostenloser Druck der Flyer, Plakate, Briefpapier, etc. Sportgeschäft kostenlose Ausstattung des Sportlehrerteams Lebensmittelkette kostenlose Bereitstellung von Naturalien bei Veranstaltungen Gesundheitszentrum Medizinische Betreuung und Beratung Einrichtung eines Jugendförderpools (Konzept BTV) Eine zielgerichtete Weiterentwicklung der Kinder in der Ballschule ist von entscheidender Bedeutung und es ist ein wichtiger Bestandteil dies auch zu dokumentieren, indem immer wieder den Kindern als auch den Eltern bewusst gemacht wird warum, wann, was gelernt wird. Mit entsprechenden Tests und Spielaufgaben wird dies dokumentiert und verdeutlicht. Das schafft Vertrauen. Öffentlichkeitsarbeit Die Außendarstellung des qualitativ hochwertigen Bewegungsangebots des Vereins ist enorm wichtig. Die Medien, das Internet und eigene Publikationen können Träger dieser Informationen sein. Folgende Beispiele können hier aufgeführt werden: Hochwertiger Flyer Plakate Charakteristisches Briefpapier Fahnen/Beachflag/Rollup Banner in den Sporthallen und Sportanlagen Visitenkarten für den Balltrainer Ständige Rubrik in der Vereinszeitung Vereinshomepage Schaukasten Regelmäßige Berichte in der (Fach-)Presse

Eine intensive Öffentlichkeitsarbeit sollte nicht nur zum Start der Ballschule betrieben Werden. Mit regelmäßigen redaktionellen neuen Geschichten und Themen können Sie die Ballschule spannend darstellen. Nur so lässt sich das Image zu einem qualitativ hochwertigen Bewegungsangebot im Verein glaubwürdig und dauerhaft in der Region platzieren. Dies ist auch ein wichtiges Kriterium des Konzeptes. Fazit Chancen Die erfolgreiche Einrichtung und Etablierung einer Ballschule ist für einen Tennisverein aus vielen Gründen ein Gewinn. Mit dem zusätzlichen Trainingsangebot der Ballschule für 3-10 jährige können die Bewegungsdefizite der Kinder kompensiert und der Einstieg in den Tennissport erheblich erleichtert werden. Zudem verkörpert ein Tennisverein mit einer Ballschule auch ein modernes Image. So können sich Vereine mit einem gutem Jugendkonzept zu einem Markenprodukt auf dem Sportmarkt entwickeln und mit einer positiven Außendarstellung gelingt es potenzielle Sponsoren auf sich aufmerksam zu machen. Außerdem stellen etablierte und größere Tennisvereine längst einen anerkannten "weichen Standortfaktor" für die jeweilige Kommune dar, denn ein qualitativ hochwertiges Kindersportangebot ist für Familien ein gewichtiges Argument für einen Zuzug bzw. Niederlassung. Ein Verein mit einem modernen und erfolgreichen Jugendkonzept besitzt also eine kommunale Standortfunktion - man sollte darauf deutlich hinweisen. Die Höhe des Zusatzbeitrages der Eltern für die Kinder, die an einem Ballschulkurs teilnehmen, liegt bei ca. 150.- für Vereinsmitglieder bezogen auf ein Jahr. Risiken Das Hauptrisiko ist ein ungenügend vorbereiteter bzw. ausgebildeter Ballschultrainer. Die Ballschule muss sich vom Start weg dynamisch entwickeln. Dies bedeutet, dass eine ausreichende Vorbereitungszeit für eine sorgfältige Marktanalyse (Zielgruppen, Hallenkapazitäten, Vereinsressourcen) vorhanden sein muss. Ein Zeitraum von ca. 4-6 Wochen ist hierfür mindestens erforderlich.

Ein weiteres Risiko ist eine ungenügende Abstimmung bzw. Akzeptanz im Verein. Nur wenn die Vereinsleitung (Vorstand und Trainer) voll und ganz hinter dem Projekt stehen und wenn eine entsprechende Anschubfinanzierung geplant bzw. gesichert ist (Förderer im Verein, % Anteil am Jugendetat, Kommune, Projektsponsoring, Arbeitsamt), stehen die Chancen für einen erfolgreichen Beginn gut. Bei der "Produkteinführung" sollte auch nicht gespart werden (Werbematerialien, Prospekte, Anzeigen, Artikel, Schnupperstunden, Sportfestausrichtung usw.). Was hier versäumt wird, kann später nur schwer wieder aufgeholt werden. Das größte Erfolgsrisiko ist ein halbherziger Beginn nach dem Motto:" Wir steigen mal ganz klein ein und schauen erst einmal, wie es sich entwickelt". Die Vorbereitungsphase ist von größter Wichtigkeit und Investitionen, die hier gescheut werden, fehlen nachher schmerzhaft. Kontakt im Bayerischen Tennis Verband Julia Höhn Leitung Vereinsberatung und Entwicklung Tel.: 089-15702656 E-Mail: julia.hoehn@btv.de