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Stauffer-Bern, Karl, Bildnis von Gottfried Keller, ganzfigurig, auf Stuhl sitzend, 1887, Radierung, 37,9 x 27,9 cm (Bildmass), Privatbesitz, 1971 Bearbeitungstiefe Name Lebensdaten Bürgerort Staatszugehörigkeit Vitazeile Tätigkeitsbereiche Lexikonartikel Stauffer-Bern, Karl * 2.9.1857 Trubschachen, 24.1.1891 Florenz Bern CH Grafiker, Zeichner, Maler, Bildhauer und Dichter. Hauptsächlich radierte Porträts Zeichnung, Malerei, Grafik, Plastik, Denkmal Karl Stauffer-Bern wird als ältestes Kind eines Berner Pfarrers im Emmental geboren. Seine Mutter weckt sein künstlerisches Interesse und gibt ihm früh Zeichenunterricht. Von 1866 bis zu seiner Konfirmation besucht er das Gymnasium in Bern. Seine Leistungen sind mässig, umso bemerkenswerter ist seine zeichnerische Begabung, so dass sein Zeichenlehrer, der Künstler Paul Volmar, sich seiner annimmt. Stauffer soll eine Lehre als Dekorationsmaler machen und wird 1874 zur Ausbildung nach München geschickt. Nach einem halben Jahr bricht Seite 1/6, http://www.sikart.ch

Stauffer die Lehre ab und beginnt zu malen. 1876 erhält er das Stipendium einer privaten bernischen Stiftung, das ihm den Eintritt in die Münchner Kunstakademie erlaubt. Vier Jahre lang besucht er die Zeichenklasse von Johann Leonhard Raab, dann die Malklassen von Ludwig von Löfftz sowie Wilhelm von Diez, zu dessen Schülern auch Lovis Corinth und Wilhelm Leibl gehören. Als 1880 sein Stipendium nicht mehr erneuert wird, zieht Stauffer nach Berlin. Für sein Porträt des Bildhauers Max Klein erhält er an der Berliner Kunstausstellung 1881 die kleine Goldene Medaille und in der Folge zahlreiche Bildnisaufträge. Trotz des Erfolgs schwanken seine Gefühle zwischen Stolz und Zweifel an seiner künstlerischen Identität. Stauffer verdient gut und möchte doch lieber ein «Schweinehirt auf einer Böcklinschen Landschaft» sein als ein professioneller Porträtist. Seine Bilder seien schlecht gemalt, schreibt er seinem Freund, dem Künstler Peter Halm, nach dem Besuch des Pariser Salons 1882. Halm ist es auch, der ihn in die Technik des Radierens einführt. Stauffer beabsichtigt, eine Galerie berühmter Zeitgenossen zu radieren. Im Sommer 1886 weilt Stauffer auf dem Landsitz Belvoir in Zürich. Sein ehemaliger Schulkamerad Emil Welti hat ihn eingeladen, seine Frau Lydia, die Tochter des Zürcher Financiers Alfred Escher, zu malen. Im Gewächshaus der Villa Belvoir entstehen auch die Bildnisse Gottfried Kellers, der als Freund der Familie bei den Weltis verkehrt. Noch während Stauffer an seinen letzten Bildnisaufträgen und Radierungen arbeitet, beginnt er, sich mit der Bildhauerei auseinanderzusetzen. Als ihm das Ehepaar Welti seine finanzielle Unterstützung zusagt, zieht Stauffer 1888 nach Rom, um sich dort ganz der Skulptur zu widmen. Im Herbst 1889 ruft ihn Lydia Welti, mit der er seit 1886 in einem regen Briefwechsel steht, nach Zürich zurück, damit er dort den Belvoir-Park neu gestalte. Doch plötzlich werden die Pläne geändert, die Villa wird zum Verkauf ausgeschrieben, und das Ehepaar Welti-Escher will in Begleitung von Stauffer in Florenz Wohnsitz nehmen. Damit bahnt sich das tragische Ende des Künstlers und seiner Mäzenin an, das oft beschrieben wurde und auch zum Thema eines 1974 uraufgeführten Theaterstückes von Herbert Meier geworden ist: Karl und Lydia bleiben allein in Florenz zurück. Stauffer entwickelt hochfliegende Pläne: Mit dem Geld seiner Freundin will er in Paestum einen Tempel bauen, von einer Weltreise ist die Rede und von einem gewaltigen grafischen Werk. Von Verfolgungswahn geplagt, flieht das Liebespaar im November 1889 nach Rom. Es folgen die Verhaftung Stauffers und seine Abschiebung ins Gefängnis. Lydia wird in eine römische Irrenanstalt eingewiesen. Im Seite 2/6, http://www.sikart.ch

Gefängnis und später im Irrenhaus von Florenz versucht Stauffer mit dem Schreiben von Gedichten seiner Verzweiflung Herr zu werden. Nach seiner Entlassung im März 1890 erfährt er, dass Lydia Rom verlassen und ihre Beziehung zu ihm abgebrochen hat. Zutiefst deprimiert macht er im Juni 1890 in Bern einen Suizidversuch. Der Bildhauer Adolf von Hildebrand ruft ihn nach Florenz zurück, wo Stauffers letztes Werk entsteht. Innerlich gebrochen unternimmt er einen letzten verzweifelten Versuch, sein Leben in ruhigere Bahnen zu lenken. Er trägt sich mit dem Plan, in ein Kloster einzutreten. Doch es kommt nicht mehr dazu; Stauffer stirbt an der Überdosis eines Schlafmittels. Kurz zuvor, im September 1890, hat Lydia Welti, inzwischen von ihrem Mann geschieden, ihr gesamtes Vermögen als Gottfried Keller-Stiftung der Eidgenossenschaft vermacht. Sie nimmt sich im Herbst 1891 in Genf das Leben. Karl Stauffer hatte als Maler und Zeichner angefangen und als Bildhauer so war er überzeugt seine wahre Berufung gefunden. In seinen Briefen und Tagebüchern steht sein unermüdliches, fast selbstquälerisches Ringen um die ihm adäquate Ausdrucksform im Mittelpunkt. Fragend und kritisch blickt Stauffer in seinen zahlreichen Selbstbildnissen den Betrachter an. In Deutschland ausgebildet, war Stauffer als Porträtist einem naturalistischen Realismus verpflichtet. Häufig malte und zeichnete er nach Fotografien; so konnten die Porträtierten langes Sitzen vermeiden. In der Fotografie sehe er immer nur die Natur, schrieb er an Peter Halm, sie gebe ihm Anhaltspunkte für Verhältnisse und Form, nie für die farbige Wirkung. Die naturgetreue Wiedergabe der Physiognomie des Porträtierten war für Stauffer das Wichtigste. Meist verzichtete er auf die Darstellung des Raums und auf atmosphärische Stimmung. Mit der Farbe konnte und wollte er nicht zurechtkommen. Sein letztes Ölbild, das Porträt von Lydia Welti, malte er weiss auf weiss. Mit diesem, seinem «weissen Problem», wie er es selbst nannte, war ihm ein Werk gelungen, das in seiner monochromen Auffassung eigentlich schon über das 19. Jahrhundert hinauswies. Das Problem mit dem Kolorit fiel dahin, als sich Stauffer ab 1884 der Radierung zuwandte. Zusammen mit seinen Künstlerfreunden, darunter auch der Maler und Bildhauer Max Klinger, strebte Stauffer eine Erneuerung der Radierkunst an. Sein 1886 verfasstes Tractat der Radierung [...] zum Selbstunterricht für die Maler aufgeschrieben zeugt von einer intensiven Auseinandersetzung mit dieser Technik. Seine zum Teil lebensgrossen radierten Bildnisse, in denen sich sein zeichnerisches Talent voll entfalten konnte, standen in Seite 3/6, http://www.sikart.ch

der damaligen Zeit einzigartig da. Das Bildnis Adolf von Menzels entstand 1885, im selben Jahr begann er mit dem Porträt Conrad Ferdinand Meyers. Gemalte Porträts wurden seltener; eines der letzten war das 1887 vollendete Bildnis des Dichters Gustav Freytag ein Auftrag des preussischen Staates für die Berliner Nationalgalerie. Auf Stauffers Weg von der Malerei zur Plastik bildete die Radierung ein wichtiges Zwischenglied. Versuche in der Landschaftsmalerei, im Stillleben, Akt oder im religiösen Bild hatte Stauffer unbefriedigt wieder aufgegeben. Über die Skulptur der Griechen und der italienischen Renaissance fand er in seinem plastischen Werk zu einer ruhigen, klaren Klassizität. Nur zwei Bildhauerarbeiten sind erhalten: Ein postumer Bronzeguss des Adoranten, einer für den Park der Villa Belvoir bestimmten Jünglingsfigur, und das Wettbewerbsmodell zum Bubenberg-Denkmal in Bern, das sich auf jegliches Pathos verzichtend von der Denkmalkunst des 19. Jahrhunderts abhebt. Der Speerwerfer, an dem Stauffer 1889 arbeitete, ist verfallen. Vor seiner Flucht nach Rom war Stauffer noch voller Pläne gewesen. Den Tempel, den er in Paestum im Sinne eines Gesamtkunstwerkes erbauen wollte, sollten Statuen schmücken, die zeitweise unterirdisch verschwinden würden, um dann wieder feierlich aufzusteigen. Man nannte Stauffer grössenwahnsinnig, auch wenn Richard Wagner wenige Jahre zuvor in Bayreuth ein ähnliches Konzept eines Gesamtkunstwerks verwirklicht hatte. Sein Leben wolle er als Kunstwerk gestalten, schrieb Stauffer im November 1889 in sein Tagebuch, gut ein Jahr vor seinem Tod. Werke: Kunstmuseum Bern; Kunsthaus Zürich. Marguerite Menz-Vonder Mühll, 1998, aktualisiert 2015 Literaturauswahl - Verfluchter Kerl Karl Stauffer-Bern: Maler, Radierer, Plastiker. Kunstmuseum Bern, 2007. Hrsg. von Matthias Frehner und Brigitta Vogt- Zimmerli. Zürich: Neue Zürcher Zeitung, 2007 - Karl Stauffer-Bern. Maler, Radierer, Bildhauer. Konstanz, Städtische Wessenberg-Galerie, 2007-08. Hrsg. von Bernhard Echte und Hans Peter Krähenbühl. Wädenswil: Nimbus, 2007 - Hans Christoph von Tavel: «Karl Stauffer-Bern (1857-1891). Bildnis Baumeister Oskar Titz (1883)». In: Bericht der Gottfried Keller-Stiftung, Seite 4/6, http://www.sikart.ch

1989-1992, S. 66-70 - Cäsar Menz: «Karl Stauffers Adorant». In: Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte, 38, 1981. S. 162-167 - Cäsar Menz: Karl Stauffer-Bern und die Photographie. Kunstmuseum Bern, 1978-79. Bern, 1978 - Harald Siebenmorgen: «Karl Stauffer-Bern (1857-1891). Neuaufgefundene Korrespondenz». In: Bericht der Gottfried Keller- Stiftung, 1973-76. S. 74-114 - Karl Stauffer-Bern 1857-1891. Gedächtnisausstellung. Kunstmuseum Bern, 1957 - Otto Brahm: Karl Stauffer-Bern. Sein Leben. Seine Briefe. Seine Gedichte. Zwölfte Auflage. Berlin, 1911 - Georg Jacob Wolf: Karl Stauffer-Bern. München: Bischoff & Höfle, 1909 - Karl Stauffer-Bern (1857-1891). Ein Verzeichnis seiner Radierungen und Stiche. Hrsg.: Max Lehrs. Dresden: Ernst Arnold, 1907 Nachschlagewerke Website - Historisches Lexikon der Schweiz. Dictionnaire historique de la Suisse. Dizionario storico della Svizzera, hrsg. von der Stiftung Historisches Lexikon der Schweiz; Chefredaktor: Marco Jorio, Basel: Schwabe, 2002 ff. - E. Bénézit: Dictionnaire critique et documentaire des peintres, sculpteurs, dessinateurs et graveurs de tous les temps et de tous les pays par un groupe d'écrivains spécialistes français et étrangers. Nouvelle édition entièrement refondue sous la direction de Jacques Busse. Paris: Gründ, 1999, 14 vol. - Biografisches Lexikon der Schweizer Kunst. Dictionnaire biographique de l'art suisse. Dizionario biografico dell'arte svizzera. Hrsg.: Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft, Zürich und Lausanne; Leitung: Karl Jost. Zürich: Neue Zürcher Zeitung, 1998, 2 Bde. - The Dictionary of Art. Edited by Jane Turner. 34 volumes. London: Macmillan; New York: Grove, 1996 - Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, begr. von Ulrich Thieme und Felix Becker, 37 Bde., Leipzig: Seemann, 1907-1950. - Schweizerisches Künstler-Lexikon, hrsg. vom Schweizerischen Kunstverein; red. unter Mitw. von Fachgenossen von Carl Brun, 4 Bde., Frauenfeld: Huber, 1905-1917. www.fotostiftung.ch Direktlink http://www.sikart.ch/kuenstlerinnen.aspx?id=4022842&lng=de Seite 5/6, http://www.sikart.ch

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