60 Jahre AiF im Zeitraffer

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Transkript:

im Zeitraffer

Im Herbst 1953 bringen Martin Westermann, Blechfabrikant in Neheim-Hüsten, und Dr. Joachim Pretsch, Referatsleiter für Forschung im Bonner Bundeswirtschafts ministerium, bei einem Spaziergang am Laacher See den Stein ins Rollen: Sie wollen die Akteure der industrienahen Forschung für den Mittelstand unter einem Dach zusammenführen, um effiziente Förderstrukturen zu ermöglichen. Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen kurz AiF soll die gemeinnützige Dachorganisation heißen. Am 22. Juni 1954 unterzeichnen acht Forschungsvereinigungen das Protokoll der Gründungsversammlung sowie die Satzung der AiF. Bis zur ersten ordentlichen Mitgliederversammlung im Oktober 1954 treten der AiF zwölf weitere Forschungsvereinigungen bei, so dass die Basis eines branchenübergreifenden Innovationsnetzwerks für den industriellen Mittelstand geschaffen ist.

Am 25. Mai 1962 unterzeichnet der damalige Präsident der AiF, Dr. Hermann Rathert, den ersten Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der AiF. Der Vertrag legitimiert die AiF zur Verteilung und Bewirtschaftung der vom Bundeswirtschaftsministerium bereitgestellten Fördermittel für Gemeinschaftsvorhaben technischwirtschaftlicher Forschung. 1966 kürt die 13. Mitgliederversammlung der AiF Otto von Guericke, den Begründer der Vakuumtechnik, zum Namenspatron. Weil die Zahl der Anträge auf Förderung von Forschungsvorhaben so schnell wächst, werden 1968 Gutachtergruppen etabliert. 118 gewählte Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Industrie prüfen zu diesem Zeitpunkt ehrenamtlich Vorhaben der vorwettbewerblichen Industriellen Gemeinschaftsforschung auf ihren Innovationsgrad und den wirtschaftlichen Nutzen.

Wirtschaftskrise löst einen Paradigmenwechsel in der Technologiepolitik aus: Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) werden als wichtige Akteure im Innovationsgesche hen entdeckt. 1978 startet das erste firmenspezifische Förderprogramm für den Mittel stand Zuschüsse für externe Forschungs- und Entwicklungsaufträge und das Bundesforschungsministerium beauftragt die AiF mit der Durchführung. 1979 macht das Bundeswirtschaftsministerium die AiF zum Projektträger für die nächste firmenspezifische Fördermaßnahme FuE-Personalkostenzuschüsse. Unglaubliche 300 Millionen DM sind dafür im Bundeshaushalt 1979 eingeplant. In der branchenweiten Industriellen Gemeinschaftsforschung betreut die AiF 1975 rund 650 Vorhaben mit einem Fördervolumen von 44 Millionen DM. 79 Forschungsvereinigungen sind Mitglieder der AiF.

Europa wird zum Innovationsraum für mittelständische Unternehmen. Kommission der Europäischen Union führt 1989 eine Pilotphase der Cooperative Research Action for Technology, kurz CRAFT, durch. AiF gehört zu den Geburtshelfern dieses ersten europäischen Programms zur gemeinsamen Forschung und Entwicklung von KMU. Es wurde von einer Arbeitsgruppe unter Vorsitz des damaligen AiF-Präsidenten, Professor Otto Schiele, konzipiert. Außerdem startet die AiF in dieser Dekade die Initiative Qualitätssicherung. Da sich die Kosten für Fehler und Mängel in der deutschen Wirtschaft in alarmierender Höhe bewegen, ist der gerade für den Mittelstand wichtige Qualitätsausweis Made in Germany in Gefahr. Insgesamt 60 AiF-Forschungsvereinigungen beteiligen sich im Rahmen der Initiative an Forschungsvorhaben.

Nur sechs Wochen nach der deutschen Vereinigung am 15. November 1990 eröffnet die AiF eine Außenstelle in Berlin, um die neuen Länder wirkungsvoll in das System der Industriellen Gemeinschaftsforschung zu integrieren. Mehrere firmenspezifische Förderprogramme für ostdeutsche KMU werden aufgelegt, die die AiF als Projektträger betreut. 1991 wird die Gesellschaft zur Förderung angewandter Informatik erste Mitgliedsvereinigung der AiF mit Sitz in den neuen Ländern. 1993 fällt der Startschuss für das erste bundesweite firmenspezifische Förderprogramm Forschungskooperation in der mittelständischen Wirtschaft. Es ist Vorläufer der ebenso erfolgreichen Nachfolger PRO INNO und ZIM. Für alle drei Maßnahmen ist die AiF in Berlin als Projektträger tätig. Außerdem erhält die AiF in dieser Dekade den Zuschlag des Bundesforschungsministeriums als Projektträger für die Förderung der Forschung an Fachhochschulen.

Durch den Fall der Mauer erschließen sich auch für KMU neue Perspektiven: Im Jahr 2004 wird die AiF Träger des Netzwerks internationale Technologiekooperation mit 15 Kontaktbüros zur Vermittlung von Forschungskooperationen mit Partnern aus Mittelund Osteuropa, China und Indien. Im Juli 2008 geht das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) des Bundeswirtschaftsministeriums an den Start, das zum Flaggschiff der marktorientierten Technologieförderung avanciert. AiF in Berlin ist Projektträger der stärksten Fördersäule Kooperationsprojekte. In der Industriellen Gemeinschaftsforschung werden Fördervarianten etabliert, die aktuelle Facetten des Innovationsgeschehens aufgreifen: In CLUSTER-Projekten können umfangreiche Themenstellungen bearbeitet werden, CORNET ermöglicht transnationale Gemeinschaftsforschung und Leittechnologie-Vorhaben bilden Leuchttürme in den prioritären Zukunftsfeldern.

Als technisch-wissenschaftlicher Verein mit heute 100 Forschungsvereinigungen, 1.200 beteiligten Forschungsstellen und 50.000 angeschlossenen Unternehmen be kommt die AiF 2012 ihre erste Präsidentin: Yvonne Karmann-Proppert. AiF gründet ihre 100-prozentigen Töchter, die AiF Projekt GmbH und die AiF F T K GmbH, aus dem Verein aus. Zusammen haben sie 2014 rund 150 Mitarbeiter. 490 Millionen Euro öffent liche Fördermittel fließen im Vorjahr über sie in 11.000 Forschungsprojekte. Interdiszi pli näre Zusammenarbeit und relevante Beiträge zur Hightech- Strategie für Deutschland sind dabei die Regel. Durch ungewöhnliche Allianzen zwischen Beton und Textil oder Blech und Papier entstehen neue Werkstoffe und innovative Technologien. In 60 Jahren hat die AiF fast 10 Milliarden Euro öffentlicher Mittel in über 200.000 Forschungsund Entwicklungsprojekte zugunsten mittelständischer Unternehmen gelenkt: Innovationskraft für Deutschland.

AiF Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen Otto von Guericke e.v. Bayenthalgürtel 23 50968 Köln Tel. +49 221 37680-0 Fax +49 221 37680-27 kommunikation@aif.de www.aif.de