Susann Reiner. Wälder. zwischen. Schutz (Nutzung) Ausbeutung. 20.Juni 2015

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Transkript:

Susann Reiner Wälder zwischen Schutz (Nutzung) Ausbeutung 20.Juni 2015

Produkte 727 Mrd US$ 16,2 Billionen US$ Ökosystem-Dienstleistungen Quelle: Millenium Ecosystem Assessment, 2005

Wälder der Erde Quelle: http://serc.carleton.edu/download/images/45694/changes_forest_cover.jpg 18/6/2015

Quelle: Millenium Ecosystem Assessment, 2005 1980-2000

Quelle: http://edc2.usgs.gov/glcc/fao/forest_cover_image.php; 18/6/2015

Quelle: Millenium Ecosystem Assessment, 2005 Wälder zwischen Schutz, Nutzung und Ausbeutung

Deutschland: 357.168 km² http://news.mongabay.com/2013/0222-faostat-land-use-emissions.html

Quelle: UNEP/GRID-Arenal 2010 The environmental Food Crises The environments role in averting future food crises.

http://news.mongabay.com/2011/0531-carbon_map.html

Vielen Dank Biodiversity hotspots

http://earthobservatory.nasa.gov/features/deforestation/ Wälder zwischen Schutz, Nutzung und Ausbeutung

Schutzkonzepte: -> Unter-Schutz-Stellung Ausschluss der Nutzung -> Schutz durch Nutzung NTFPs Hölzer Vielen Dank Zwischen Use it or loose it und Use it and loose it -> Schutz durch Verminderung des Rodungsdrucks Alternativen schaffen

Waldbedeckung und Schutzgebiete (Amerikas) Quelle: http://www.alma-mexico.info/wp-content/uploads/2011/12/cobertura-de-bosques.png18/6/2015

Schutz zu welchem Ende? -> Erhalt bewaldeter Fläche Waldbewirtschaftung -> Erhalt der CO2 Senke Wald Vielen Dank -> Erhalt des komplexen Ökosystems / Lebensraums Biodiversität und weitere Ökosystemleistungen

Primärwald Sekundärwald Vielen Wirtschaftswald Dank Waldgärten Agroforstsysteme

Bsp.: Ökologische Kollateralschäden des selektiven Holzeinschlags*: -Veränderungen der lokalen hydrologischen Prozesse -Bodenerosion und Bodenverdichtung -Veränderung der pflanzlichen und tierischen Artenzusammensetzung Vielen Dank -Verminderung der Artenvielfalt + der Vielfalt der Lebensräume Tropischer Wirtschaftswald -Verringerung der Kohlenstoffspeicherkapazität Entstehung von Waldrandbereichen Störstellen Fragmentierung *Unabhängig von Illegalität, Legalität oder Zertifizierung

Fragmentierung und Entstehung von soft edges (Zeitraum 1999-2002; Fläche 1,1 Mio km²) Zunahme des Rand-zu-Flächen-Verhältnisses um 65% + Zunahme der Anzahl der Waldfragmente Vielen Dank 6,4% der Waldfläche befanden sich zum Ende des Untersuchungszeitraums in 100m Entfernung vom Waldrand. 53% innerhalb von 2 km. Abholzung führte zu ca. 3000 km² Waldrandbereichen, selektiver Holzeinschlag zu ca. 20000 km² Waldrandbereichen, welche tief in intakte Waldgebiete hineinreichen. Quelle: Broadbent, E.N. et al. (2008) Forest fragmentation and edge effects from deforestation and selective logging in the Brazilian Amazon

Edge-effects: Veränderungen des Mikroklimas Austrocknung des Waldbodens, aber auch der Kronenschicht Bodenverdichtung und Veränderungen der Infiltration Geringere Produktivität Mittlere Mortalitätsraten, Schädigungen und Umsatzraten (-> CO2-Quelle) sind im Bereich bis 60m zum Waldrand Vielen deutlich Dank erhöht und bis 100m zum Waldrand moderat erhöht im Vgl. zum ungestörten Waldinneren Degradation: Verlust von Ökosystemleistungen (Kohlenstoffspeicherung in Biomasse und Böden, Regulierung des Wasserhaushalts und des Abflusses, Minderung der Ausbreitung von Vektorkrankheiten) Quelle: Foley, J.A. (2007) Amazonia revealed: forest degradation and loss of ecosystem goods and services in the Amazon basin

Vielen Dank Vielen Dank!

Samstags-Forum Regio Freiburg: mehr zur Reihe Ressourcenfieber/Rohstoffwende: http://ecotrinova.de/pages/samstagsforum/samstagsforum-2015.php http://ecotrinova.de/pages/veroeffentlichungen/d-infos-deutsch.php zu Partnern, Vortragsdateien, Online-Reader, Bürger-Info der Reihe Vom Ressourcenfieber zur Rohstoffwende. Wie wollen wir leben? siehe Programm http://ecotrinova.de/downloads/2015/samstags-forum-2015-1ressourcenfieber-rohstoffwende.pdf Förderhinweis: Projekt Vom Ressourcenfieber zur Rohstoffwende. Wie wollen wir leben? Gefördert aus Mitteln der Glücksspirale des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg und von * ECO-Stiftung * ECOtrinova e.v. * Ehrenamt Bei den eigentlichen Vorträgen bzw. Podien und Führungen bzw. Seminar wurden jeweils das Vortragen und die Aussprache bzw. Diskussion im Saal bzw. vor Ort gefördert sowie das Aufbereiten der Vortrags-Dateien durch die Vortragenden für die Veröffentlichung zu Händen der Projektleitung. Wir danken herzlich. Hrsg.: ECOtrinova e.v., Post: Weiherweg 4 B, 79194 Gundelfingen ww.ecotrinova.de, ecotrinova@web.de