Projekt Freiwilligen Schulsport für Kindergärten und Primarschulen der Baselbieter Gemeinden 1 Ausgangslage Wir wollen mehr Bewegung Die vorliegende Kurzübersicht ist durch das Sportamt in Zusammenarbeit mit der Gesundheitsförderung des Kantons Basel-Landschaft und auf Grundlage des Programms "Freiwilliger Schulsport" des Bundesamtes für Sport erarbeitet worden. Ziel des vorliegenden Projektes ist es: den Freiwilligen Schulsport im Kindergarten und Primarschulbereich ihrer Gemeinde zu etablieren eine zusätzliche Bewegungsstunde pro Woche für die Kids zu schaffen; den Kindern die positive Wirkung von Bewegung und Sport im Lebensalltag zu vermitteln; einen Beitrag zu einem gesunden Körpergewicht im Kindesalter zu leisten; den Kindern einen Zugang zu verschiedenen Sportarten zu ermöglichen; Partner von Bund, Kanton und Gemeinden miteinander zu vernetzen; die Kinder für den Vereinssport zu motivieren; die Standortattraktivität der Gemeinde zu verbessern.
Durch die Zusammenarbeit von Bund, Kanton, Gemeinden, Schulen und Eltern ist es möglich, ein tragbares finanzielles Konzept zu entwickeln, welches ein qualitativ hochstehendes Bewegungsangebot im Kindergarten- und Primarschulbereich der Gemeinden institutionalisieren könnte. 2 Organisation des Freiwilligen Schulsport 2.1. Zielgruppe Hauptsächlich sollen in der jeweiligen Gemeinde wohnhafte Mädchen und Knaben im Kindergarten- oder Primarschulalter, d. h. Kinder zwischen 5 und 12 Jahren, angesprochen werden. 2.2. Form der Kursangebote Das Kursprogramm erstreckt sich über mindestens 15 Wochen (Semesterkurs) à wöchentlich 45 bis 60 Minuten und wird in jedem Schulhalbjahr angeboten. Folgende Kursausrichtungen wären grundsätzlich möglich: 1 Allround-Kurse (polysportive Kurse), die nicht auf einer einzelnen Sportart basieren und die Bewegungsgrundformen als Schwerpunkt haben. 2 Mischform von mehreren Sportarten wie zum Beispiel Fussball, Handball und Unihockey. 3 Sportartspezifische Einzelkurse mit Einbezug aller Bewegungsgrundformen. Im Bereich Kindergarten/Unterstufe soll die polysportive Bewegungsförderung im Vordergrund stehen. Aus Gründen der Alters- und Entwicklungspsychologie und des didaktischen Ansatzes sind verschiedene Einteilungen je nach Möglichkeit der Gemeinde sinnvoll: Gruppe A: Gruppe B: Gruppe C: Kindergarten + 1. Klasse 2. + 3. Klasse 4. + 5. Klasse 2
Jede Gemeinde entscheidet individuell (Grösse, Hallenbelegung, etc.) über die entsprechende Einteilung. 2.3. Kursleitung Geführt werden die Angebote von anerkannten J+S-Leiterinnen und Leitern im Kinder- und/oder Jugendsport. Die J+S-Leiterperson, die im Besitz einer J+S- Anerkennung im Fachbereich Kinder- und/oder Jugendsport ist oder die Bereitschaft mit sich bringt, diese Ausbildung zu absolvieren, kann aus dem Umfeld der Schule kommen (Lehrpersonen). Leiterinnen und Leiter können aber auch aus dem Umfeld der Vereine, der Universitäten (Studenten) oder der kommerziellen Sportanbieter rekrutiert werden. Die J+S-Leiterpersonen bürgen mit ihrer Ausbildung für eine qualitativ hochstehende Führung der Kursangebote im didaktischen und sportspezifischen Bereich. Vor Semesterbeginn erstellen diese eine Kursübersicht z. H. Hauswarte, Gemeinde, Gebäudeverwaltung, Schulen, Kindergärten, Eltern und dem Sportamt. Sie führen eine Teilnehmerliste mit Anwesenheitskontrolle und geben diese direkt in die Sportdatenbank (Sportdb) ein. Die J+S-Leitenden werden mit einem von der Gemeinde definierten Stundenansatz entschädigt (Richtwert: CHF 60.-). Die gesamte administrative Führung erfolgt durch den J+S-Coach der Gemeinde bzw. der Schule. 2.4. Kursorganisation Die Organisation und Administration der verschiedenen Kurse erfolgt über einen J+S- Coach. Er ist Verbindungsperson zwischen Gemeinde, Schule, Verein, Sportamt, Universität und kommerziellen Anbietern. Er rekrutiert alle notwendigen J+S- Leiterinnen und -Leiter und stellt das jeweilige Semesterprogramm zusammen, welches dann in den Kindergärten und Schulen durch die jeweiligen Kursleiterinnen und Kursleiter oder durch den J+S-Coach selbst kommuniziert und beworben wird. In administrativen Belangen ist er Ansprechperson für die Kinder und deren Eltern. Er meldet den Kurs oder die Kurse unter J+S beim Sportamt fristgerecht an bzw. rechnet 3
die Angebote fristgerecht ab. Er veranlasst die Auszahlung der Honorare an die Leitenden. Der J+S-Coach kann aus dem Umfeld Schule, Vereine oder Privatpersonen rekrutiert werden. Für seine Tätigkeit erhält der J+S-Coach eine von der Gemeinde definierte Pauschalentschädigung (Richtwert: Pro Angebot ca. CHF 400.--). Der J+S-Coach kann bei entsprechender Qualifikation selbst auch als J+S-Leiter oder J+S-Leiterin ein Kursangebot führen und dafür honoriert werden. 2.5. Aufgabenverteilung 2.4.1. Kanton Baselland Das Sportamt ist Initiator des Pilotprojektes und unterstützt die Gemeinden in der Anfangsphase bei der Organisation und dem Aufbau eines eigenen Kursprogramms. Diese Mithilfe des Sportamts beinhaltet zum Beispiel die aktive Unterstützung der Gemeinde bei der Suche nach einem geeigneten J+S-Coach und geeigneten Leitenden für die Kurse, die Kursanmeldung und die Angebotsabrechnung beim Bund sowie die Aus- und Fortbildung der Kursleitenden. 2.4.2. Gemeinde Die Gemeinde stellt die Infrastruktur (Turnhalle, Material) für das Kursangebot zur Verfügung. Sie unterstützt jedes Kind, welches in einem Kursangebot geführt wird, finanziell (beispielsweise mit einem Bewegungsfranken pro Teilnehmerstunde). Sie führt das Konto und bezahlt den J+S-Coach und die Leiterpersonen (nach Abrechnung des J+S-Coachs). Sie steht in engem Kontakt zum J+S-Coach und unterstützt ihn bei der Durchführung der Angebote. 2.4.3. Primarschule/Kindergarten Die Primarschule/der Kindergarten unterstützt aktiv die Werbung der angestrebten Kursprogramme (Aushang, Information Klassenstunde durch der J+S-Coach). Das Sekretariat nimmt die Anmeldungen der Kinder entgegen. Die Schule steht in engem Kontakt mit dem J+S-Coach. 4
2.5. Finanzierung Die Kosten für die Finanzierung des freiwilligen Schulsports setzen sich aus den Personalkosten für die J+S Kursleitung sowie die Organisation und Koordination des Schulsportangebots (J+S Coach) zusammen. Zusätzlich wird ein kleiner Betrag für diverse kleinere Ausgaben (Miete von Sportmaterial, Druck Flyer, Benützung von Anlagen etc.) festgelegt. Es wird grundsätzlich davon ausgegangen, dass die Benützung von gemeindeeigenen Anlagen (Sportanlangen und plätze, Turnhallen) von den Gemeinden nicht in Rechnung gestellt wird. Finanziert wird das Angebot des freiwilligen Schulsports über Beiträge von Bund, Kanton, Gemeinde und Eltern. Bund: CHF 2.60 / 1.30 pro Sportlektion für Kinder unter/über 10 Jahre plus einen einmaligen Sockelbeitrag von CHF 100.- pro Kurs Kanton: Die Gesundheitsförderung Basel-Landschaft unterstützt im Rahmen der Aktion "Gesundes Körpergewicht" das Projekt mit einer Anschubsfinanzierung im ersten Jahr in der Höhe von maximal CHF 3'000.-. Die erbrachten Leistungen des Sportamtes Basel-Landschaft sind kostenlos. Gemeinde: gemäss Absprache mit der Gemeinde (mind. Fr. 1. pro Sportlektion und Kind) Eltern: gemäss Absprache mit der Gemeinde (mind. Fr. 2. pro Sportlektion) Das Sportamt sowie die Gesundheitsförderung Basel-Landschaft übernehmen im ersten Projektjahr zudem ein allfälliges Defizit in einer vor Projektstart festgelegten Höhe. 5