Erfahrungsbericht zum Projekt: Jugendengagement in Bosnien Herzegowina

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Transkript:

Erfahrungsbericht zum Projekt: Jugendengagement in Bosnien Herzegowina 28. August bis 8. September 2009 Teilnehmer: Rebecca Kley Verena Natrop Mareike Sack Felicitas Kempf Leitung: Miriam Meisenburg / 2

Vorbemerkungen zur Situation in Srebrenica: Vor dem Krieg auf dem Balkan galt Srebrenica als die viertreichste Stadt Bosniens. Schon vor 2.000 Jahren hatten die Römer hier Silber abgebaut; sie nannten die Stadt Argentaria. Zu kommunistischen Zeiten wurde vor allem Blei und Zink gewonnen, Silber (Serbokroatisch: srebro) war zweitrangig geworden. Die Minen und das in der ganzen Region bekannte Kurbad Crni Guber hatten der Bevölkerung zu einem beachtlichen Wohlstand verholfen. Mit Beginn des Krieges war es, als öffnete sich die Hölle. Drei Jahre lang wurde Srebrenica belagert und mit Granaten beschossen. Wasser, Nahrung und Medikamente waren Mangelware. In der eingekesselten Stadt, die vor dem Krieg 6.000 Einwohner zählte, lebten nun auch noch 40.000 muslimische Flüchtlinge, die aus anderen Städten Ostbosniens vertrieben worden waren und in Srebrenica Unterschlupf suchten. Die Lage war so alarmierend, dass die UNO im April 1993 die erste Schutzzone ihrer Geschichte einrichtete und Srebrenica zum befriedeten Gebiet erklärte. Doch zwei Jahre später, am 6. Juli 1995, begann erneut der Sturm auf Srebrenica und eines der schwärzesten Kapitel der Geschichte der Vereinten Nationen. Innerhalb von wenigen Tagen wurden über 8.000 Jungen und Männer im Alter von 13 bis 70 Jahren von der bosnisch-serbischen Armee hingerichtet und in Massengräbern verscharrt. Persönliche Dokumente und Gegenstände wurden zuvor verbrannt um die Identifikation zu erschweren. Als der Krieg im November 1995 zu Ende ging, lebte kein einziger Muslim mehr in Srebrenica. Heute zählt die Stadt wieder knapp 3.000 Einwohner. Der Großteil der Bevölkerung sind Christlich- Orthodoxe, nur knapp 500 sind muslimische Rückkehrer. In Srebrenica sind 14 Jahre nach dem Ende des Bosnienkrieges die Kriegsfolgen noch immer nicht überwunden. Zahlreiche Hausruinen zeugen vom Artilleriebeschuss, in den Mauern fast aller Gebäude klaffen noch Einschusslöcher. Das Kurbad Crni Guber mit seinen 48 Heilwasserquellen, das 1980 noch rund 26.000 Übernachtungen verbuchte, ist eine Ruine. Im Hotel Donavia, einst ein Prunkstück der Stadt, nächtigen keine Kurgäste mehr, sondern Straßenhunde. Die Arbeitslosenquote liegt bei rund 70% und die medizinische Versorgung ist notdürftig. In den einst belebten Dörfern rund um Srebrenica ist die Lage noch schlimmer. Kaum befahrbare Straßen führen in überwucherte Ruinenlandschaften. Dazwischen kleine Holzhütten, bestehend aus einem Raum in dem bis zu 8 Personen leben. Eine Besserung dieser Situation ist nicht in Sicht, da die Republik Srpska wegen der bosniakischen Bevölkerungsmehrheit in Srebrenica keine Investitionen vornimmt und die Föderation Bosnien und Herzegowina sich ihrerseits territorial nicht für zuständig erachtet. Die meisten Hilfsorganisationen sind aus Srebrenica längst abgezogen, die Stadt gerät ein wenig in Vergessenheit. Lediglich zum Gedenktag des Massakers besuchen zigtausend Menschen die Stadt und das MemorialCenter in Potočari. Aber für die Bevölkerung ist das Massaker auch darüber hinaus allgegenwärtig: Das Tor zur Stadt, die einzige Zugangsstraße nach Srebrenica, führt an dem Schauplatz des Massakers vorbei. Jeder Weg in die oder aus der Stadt heraus führt zwischen dem Gelände der alten Batteriefabrik, ehemaliger Sitz der UN-Soldaten mit deutlichen Spuren der Kämpfe, und dem riesigen Friedhof, auf dem die Identifizierten begraben werden, hindurch. Jede Familie hat Männer, Väter und Söhne verloren und gerade viele Ältere sehen es als verbleibendes Lebensziel an, dass diese gefunden, identifiziert und begraben werden können, was bis heute jedoch nur schleppend voran geht. Eine Identifikation ist oft unmöglich. Noch immer sind nicht alle Massengräber gefunden worden. Viele Lebensperspektiven scheinen zurückgerichtet, anstatt nach vorn. Dieses Lebensumfeld bietet für Kinder vergleichsweise überschaubare Erprobungs- und Entwicklungsmöglichkeiten. Junge Leute, die die Möglichkeit dazu haben, ziehen weg, die die bleiben, träumen vom gehen. Die ethnischen Vorbehalte innerhalb der Bevölkerung sind beständig. / 3

Das Ziel: Ein Circusprojekt für Kinder im Zentrum von Srebrenica unter Beteiligung bosnischer und serbischer Jugendlicher/junger Erwachsener. Eine Woche lang Kinder aller Ethnien und Religionen in dem Circusprojekt zu vereinen. Im Circus erleben sie Lebensfreude, Spaß, Herausforderungen, Abwechslung und Gemeinschaft die Deutzer Jugendlichen erfahren, dass auch durch ihr Engagement ein Projekt entsteht, das den Beteiligten ein Gefühl für ein friedliches Miteinander vermitteln kann und erhalten Einblick in eine völlig neue Lebenswelt, was ihnen einen Blick eine lebenswerte Zukunft in Frieden ermöglichen kann. Das Projekt: Initiator des Projektes war Michael Kowarsch, ein Privatmann aus Mühlbach/Hochkönig in Österreich, der als Kooperationspartner die österreichische Hilfsorganisation Bauern helfen Bauern (BhB) gewinnen konnte, die vor Ort in Bosnien und auch speziell in Srebrenica seit Jahren Projekte und Personal für den Wiederaufbau und für Multi-Ethnische Hilfeleistungen, dass heißt sowohl für Serben, als auch für Bosnier, unterhält. Kooperationspartner für das Circus-Projekt war der Circus Zappzarap. Der Initiator erhoffte sich, dass dieses Projekt, neben einer Woche Spaß und aller guten Dinge des Circus für die oft sehr mittellosen Kinder vor Ort, vor allem ein Friedensprojekt für die Region sein würde. Dadurch, dass Kinder aller vorhandenen Ethnien und Bevölkerungsgruppen (Bosniaken, Serben, Kroaten) und optimalerweise auch deren Eltern für das Circusprojekt gewonnen werden sollen, wollte man einen Rahmen für Begegnungen schaffen. Die sehr anspruchsvolle Logistik vor Ort (Werbung vor Ort, Organisation von Bussen als Fahrdienste in die Nähe von entfernteren Bergdörfern, Frühstückssnack und Mittagessen, Getränkeversorgung, Nachtwachen, Hilfe bei Zollangelegenheiten, Organisation von Dolmetschern, Unterkunft und Verpflegung für die Teamer,...) wurde von BhB übernommen und hervorragend über die Bühne gebracht. Unterstützt wurden wir vor Ort von heimischen Dolmetschern, jungen Menschen Anfang Zwanzig, ebenfalls Serben und Bosnier, die für uns Englisch-Bosnisch übersetzten und ein sehr wichtiger Teil des Teams waren. Das Projekt war in jeder Hinsicht sehr erfolgreich: täglich waren 150-190 Kinder auf dem Camp, davon ca. 70 täglich die ganze Woche, die restlichen Kinder kamen unregelmäßig, teilweise, weil sie keine Zeit hatten da sie arbeiten mussten, teilweise, weil sie nur mal schauen und ausprobieren wollten. Obwohl keiner der Teamer genau wusste wie viele Teilnehmer er am nächsten Tag haben würde und vor allem welche Kinder wiederkommen würden, stellten wir uns der Herausforderung und jeder begleitete einen eigenen Workshop, teilweise mit, teilweise ohne festen Dolmetscher bis zur Show. Noch am Tag der Aufführung kamen 20 neue Kinder auf den Platz, die selbstverständlich auch noch an der Show beteiligt wurden, sodass wirklich alle Kinder, die wollten, in die Manege gebracht wurden um ein gemeinsames Event zu kreieren. / 4

Die Kinder nahmen teilweise Anreisewege von bis zu zwei Stunden in Kauf. Vom ersten Tag an waren Kinder aller verschiedener Ethnien auf dem Camp. In den Workshops spielte es keine Rolle mehr, woher man kam und wer man war. Teilweise war schon der Anblick des Circuszeltes die Mühe der Reise wert, denn selbst viele der Aufbauhelfer hatten in ihrem Leben noch nie ein Circuszelt gesehen, geschweige denn eine Vorstellung besucht. Die Circusvorstellung war ein voller Erfolg: Für die teilnehmenden Kinder, für deren Eltern im Publikum, für die anwesenden Politiker (Bürgermeister von Srebrenica und Tuzla und benachbarten Gemeinden, und sogar Valentin Inzgo, der hohe Repräsentant der Vereinten Nationen für Bosnien und Herzegowina) war es ein unvergessliches Erlebnis, dass für ein Stück Hoffnung auf eine friedliche, gemeinsame Zukunft und ganz einfach als ein bisschen Unterhaltung in einem sonst meist schwierigen und tristen Alltag steht. Auch in diesen Alltag durften wir einen kleinen Einblick gewinnen. Morgens lernten wir die Kinder kennen, nachmittags ihr Lebensumfeld und die Vergangenheit des Ortes. Natürlich war auch für uns ein Besuch in Potočari eine Pflicht, der wir gerne nachkamen. Die Besichtigung der alten Fabrik und der Räumlichkeiten der niederländischen UN-Soldaten, sowie des eingebauten Gedenkbereiches und des Friedhofes hinterließen einen bleibenden Eindruck bei uns allen. Wesentlich fröhlicher, wenn auch im Wesentlichen nicht weniger bedrückend, waren unsere Besuche in den umliegenden Dörfern, in die wir von den dortigen Bewohnern eingeladen wurden. Wir bekamen so die Gelegenheit auch das Umland und die Lebensbedingungen dort, aber auch die Menschen die dort leben und ihre unvorstellbare Gastfreundschaft kennen zu lernen. Auch die Hügel um Srebrenica zeigten sich uns als Landschaftlich wunderschön und ließen erahnen, welch eine Gegend dies einmal war und hoffentlich wieder werden wird. Und auch die Gespräche mit den Dolmetschern und anderen Einwohnern bereicherten unser Wissen und Verständnis für diesen Ort und seine Bewohner. Durch ein Internettagebuch und das Einstellen von Fotos ins Internet konnte der Einsatz des Teams aus dem Bürgerzentrum auch in Deutz verfolgt werden und wurde von verschiedenen Besuchergruppen des Zentrums wahrgenommen. www.enei.at/srebrenica / 5

Alle Teilnehmer sind sich einig, dass diese Fahrt sowohl eine große persönliche Erfahrung ist, als auch die Unterstützung dieses Projektes sich 100%ig gelohnt hat und ein voller Erfolg für alle Beteiligten war. Valentin Inzgo sagte: Das ist das wahrscheinlich schönste und hoffentlich nachhaltigste Projekt in Srebrenica seit Kriegsende. / 6

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