Umfragen Umfragen Landeshauptstadt Potsdam. Statistischer Informationsdienst Leben in Potsdam Ergebnisse der Bürgerumfrage 2014

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Transkript:

Umfragen 2014 Landeshauptstadt Statistik und Wahlen Statistischer Informationsdienst 1 2015 Leben in Ergebnisse der Bürgerumfrage 2014 1 2015 Umfragen 2014

Impressum Statistischer Informationsdienst 1/2015 Herausgeber: Verantwortlich: Redaktion: Landeshauptstadt Der Oberbürgermeister Fachbereich Verwaltungsmanagement Bereich Statistik und Wahlen Heike Gumz, Bereich Statistik und Wahlen Tobias Krol, Bereich Statistik und Wahlen Telefon: +49 331 289-1256 E-Mail: Tobias.Krol@Rathaus..de Redaktionsschluss:. Februar 2015 Anne-Katrin Teichmann, Bereich Statistik und Wahlen Telefon: +49 331 289-1259 E-Mail: Anne-Katrin.Teichmann@Rathaus..de Druck: Print Express GmbH Statistischer Telefon: +49 331 289-1246 Auskunftsdienst: Telefax: +49 331 289-3880 Anschrift: Landeshauptstadt Fachbereich Verwaltungsmanagement Bereich Statistik und Wahlen Hegelallee 6-10, Haus 6 14469 Statistik@Rathaus..de www.potsdam.de/statistik Landeshauptstadt Der Oberbürgermeister Bereich Statistik und Wahlen, 2015 Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Quellenangabe gestattet.

Leben in Bürgerumfrage 2014 Inhalt Leben in Ergebnisse der Bürgerumfrage 2014 Inhalt Seite Zusammenfassung 5 1 Vorbemerkungen 7 2 Vorbereitung und Durchführung 8 2.1 Untersuchungsdesign und Erhebungsinstrument 8 2.2 Grundgesamtheit und Stichprobe 9 2.3 Rücklauf und Güte der Stichprobe 9 3 Ergebnisse 12 3.1 Sozio-demographische Struktur der Teilnehmenden 12 3.2 Leben in 17 3.3 Zukünftiges Leitbild s 25 3.4 Wohnen 30 3.5 Wirtschaft und Arbeit 36 3.6 Verkehr 39 3.7 Stadtverwaltung 42 3.8 Zufriedenheit mit verschiedenen Lebensbereichen in 43 3.9 Zufriedenheit mit verschiedenen Lebensbereichen im Stadt- bzw. Ortsteil 46 3.10 Menschen mit Behinderung 51 4 Anhang 61 Hinweise zum Lesen des Berichts: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen i. d. R. verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichwohl für beiderlei. Bei der Darstellung von prozentualen Verteilungen können die Summen rundungsbedingt geringfügig von 100 abweichen. Keine Angabe und keine Aussage möglich wurden nicht berücksichtigt. In den Diagrammen und Abbildungen ist die Zahl der gültigen Antworten, auf die sich die prozentualen Verteilungen beziehen, mit n angegeben. Zeichenerklärung: - = Angabe gleich Null x = Tabellenfach gesperrt, Aussage nicht sinnvoll. = der gültigen Antworten ist kleiner 10 Landeshauptstadt, Statistischer Informationsdienst 1/2015 1

Leben in Bürgerumfrage 2014 Verzeichnisse Tabellenverzeichnis Seite Tab. 1 Stichproben und Rücklaufquoten der Bürgerumfragen 2013 und 2014 9 Tab. 2 Grundgesamtheit und Teilnehmende nach 10 Tab. 3 Grundgesamtheit und Teilnehmende nach n 10 Tab. 4 Grundgesamtheit und Teilnehmende nach Stadt-bzw. Ortsteilen 11 Tab. 5 Teilnehmende nach Migrationshintergrund 12 Tab. 6 Häufigste Problembereiche nach Schwerpunkten 24 Tab. 7 Kategorisierung der Eigenschaften s nach Wichtigkeit in der Zukunft und aktueller Wahrnehmung 29 Tab. 8 In den vergangenen zwei Jahren zugezogene er nach n 31 Tab. 9 In den vergangenen zwei Jahren zugezogene er nach höchstem sabschluss 31 Tab. 10 Wohnungsgröße (einschließlich Küche, Bad und Flur) nach 32 Tab. 11 der Wohnräume (ohne Küche, Bad und Flur) nach 32 Tab. 12 Wohnungskennzahlen der Mieter nach Stadt- bzw. Ortsteilen 34 Tab. 13 Empfänger von Grundsicherungsleistungen nach 37 Tab. 14 Tab. 15 Zufriedenheit nach Stadt- bzw. Ortsteilen: Verkehrsanbindung, Grün- und Erholungsflächen, Einkaufsmöglichkeiten, Ärztliche Grundversorgung, Grundschulen, Attraktivität des Stadt-/Ortsteils, Kinderbetreuungseinrichtungen 48 Zufriedenheit nach Stadt- bzw. Ortsteilen: Spielplätze/Spielmöglichkeiten für Kinder, Sauberkeit auf Straßen und Plätzen, Öffentliche Sicherheit/Schutz vor Kriminalität, Kulturelle Einrichtungen und Angebote, Freizeiteinrichtungen für Senioren, Wohnungsangebot, Jugendeinrichtungen 49 Tab. 16 Teilnehmende mit Behinderung und Schwerbehinderung 52 Tab. 17 Teilnehmende mit und ohne Behinderung nach ausgewählten sozio-demographischen en 53 2 Landeshauptstadt, Statistischer Informationsdienst 1/2015

Leben in Bürgerumfrage 2014 Verzeichnisse Abbildungsverzeichnis Seite Abb. 1 Rücklauf der Fragebögen nach Art der Teilnahme im Erhebungszeitraum 2014 9 Abb. 2 12 Abb. 3 Haushalte nach der Personen, die 65 Jahre oder älter sind 13 Abb. 4 Haushalte nach der Kinder unter 18 Jahre 13 Abb. 5 en 13 Abb. 6 Teilnehmende nach höchstem sabschluss 14 Abb. 7 Teilnehmende nach 14 Abb. 8 Haushalte nach Nettoeinkommen 15 Abb. 9 Mittleres (Median) nach ausgewählten sozio-demographischen en 16 Abb. 10 Wenn Sie an Ihr Leben im Großen und Ganzen denken: Wie zufrieden sind Sie gegenwärtig damit? 17 Abb. 11 Wie schätzen Sie allgemein Ihre persönliche Zukunft ein? 17 Abb. 12 Leben Sie gerne in oder würden Sie lieber woanders wohnen, wenn Sie es sich aussuchen könnten? 18 Abb. 13 Wo würden erinnen und er lieber wohnen? 18 Abb. 14 Wie beurteilen Sie alles in allem genommen die Lebensqualität 19 Abb. 15 Wie beurteilen Sie alles in allem genommen die Lebensqualität in Ihrem Stadt- bzw. Ortsteil? 20 Abb. 16 Wie stark fühlen sie sich persönlich verbunden mit 21 Abb. 17 Wie stark fühlen sie sich persönlich verbunden mit Ihrem Stadt- bzw. Ortsteil? 22 Abb. 18 Was sind Ihrer Meinung nach zurzeit die größten Probleme in? 23 Abb. 19 ist aktuell für mich 26 Abb. 20 Wichtigkeit für mich in der Zukunft 27 Abb. 21 Mittelwerte des Fragenkomplexes Zukünftiges Leitbild s 28 Abb. 22 30 Abb. 23 Zuzugsgründe nach 30 Abb. 24 Teilnehmende nach 32 Abb. 25 Monatliche Kaltmiete bei Mietern 33 Abb. 26 Monatliche Belastung bei Eigentümern 33 Abb. 27 Monatliche Heizungs- und sonstige Betriebskosten 33 Abb. 28 Mietbelastungsquote bei Mietern in Prozent 33 Abb. 29 Hat sich Ihre Kaltmiete in Ihrer jetzigen Wohnung in den vergangenen vier Jahren erhöht? 35 Abb. 30 Ist Ihre jetzige Wohnung geeignet, um auch im Alter bzw. mit möglichen körperlichen Einschränkungen weiterhin dort zu leben? 35 Abb. 31 Haben Sie vor, innerhalb der nächsten 2 Jahre aus Ihrer jetzigen Wohnung auszuziehen? 36 Abb. 32 Teilnehmende nach Arbeits-, Ausbildungs-, Schul- und Studienort 36 Abb. 33 Für wie sicher halten Sie Ihren jetzigen Arbeitsplatz? 37 Abb. 34 Wie beurteilen Sie die folgenden wirtschaftlichen Kriterien in? 37 Landeshauptstadt, Statistischer Informationsdienst 1/2015 3

Leben in Bürgerumfrage 2014 Verzeichnisse Abb. 35 Wirtschaftskriterien nach 38 Abb. 36 Wirtschaftskriterien 38 Abb. 37 Welches Verkehrsmittel nutzen Sie überwiegend für welchen Zweck? 39 Abb. 38 Verkehrsmittel für den Arbeits-, Schul- und Ausbildungsweg nach Arbeitsort 40 Abb. 39 Wie zufrieden sind Sie mit den folgenden Kriterien, die den Verkehr in betreffen? 40 Abb. 40 Bewertung der Kriterien nach Nutzergruppen 41 Abb. 41 Welches Ansehen hat die Stadtverwaltung 42 Abb. 42 Welche Einrichtungen und Angebote werden von Ihnen bzw. den Mitgliedern Ihres Haushaltes regelmäßig in genutzt? 43 Abb. 43 Für ganz : Wie zufrieden sind Sie ganz allgemein mit Folgendem? 44 Abb. 44 Zufriedenheit mit Einrichtungen und Angeboten in nach Nutzung 45 Abb. 45 Für Ihren Stadt- bzw. Ortsteil: Wie zufrieden sind Sie ganz allgemein mit Folgendem? 47 Abb. 46 Zufriedenheit nach Stadtteilen: Ranking der bewerteten Kriterien und Veränderungen zur Vorjahreserhebung 50 Abb. 47 Haushalte mit und ohne Behinderung 51 Abb. 48 Art der Behinderung 52 Abb. 49 Art der Behinderung bei Teilnehmenden und anderem/n Haushaltsmitglied/ern mit Behinderung 52 Abb. 50 Abb. 51 Teilnehmende mit und ohne Behinderung: Ist Ihre jetzige Wohnung/Ihr Haus geeignet, um auch im Alter bzw. mit körperlichen Einschränkungen dort zu leben? 54 Teilnehmende mit und ohne Behinderung: Wenn Sie an Ihr Leben im Großen und Ganzen denken: Wie zufrieden sind Sie gegenwärtig damit? 55 Abb. 52 Teilnehmende mit und ohne Behinderung: Wie schätzen Sie allgemein Ihre persönliche Zukunft ein? 55 Abb. 53 Teilnehmende mit und ohne Behinderung: Wie beurteilen Sie alles in allem genommen die Lebensqualität in? 55 Abb. 54 Abb. 55 Abb. 56 Teilnehmende mit und ohne Behinderung: ist aktuell für mich behindertenfreundliche Stadt 56 Teilnehmende mit und ohne Behinderung: Wichtigkeit der behindertenfreundlichen Stadt in der Zukunft 56 Teilnehmende mit und ohne Behinderung: Wie beurteilen Sie die folgenden wirtschaftlichen Aspekte in? 57 Abb. 57 Verkehrsmittel bei Teilnehmenden mit und ohne Behinderung nach Wegezweck 57 Abb. 58 Abb. 59 Abb. 60 Teilnehmende mit und ohne Behinderung: Wie zufrieden sind Sie mit den folgenden Kriterien, die den Verkehr in betreffen? 58 Teilnehmende mit und ohne Behinderung: Für ganz : Wie zufrieden sind Sie ganz allgemein mit Folgendem? 59 Teilnehmende mit und ohne Behinderung: Für Ihren Stadtteil bzw. Ortsteil: Wie zufrieden sind Sie ganz allgemein mit Folgendem? 60 4 Landeshauptstadt, Statistischer Informationsdienst 1/2015

Leben in Bürgerumfrage 2014 Zusammenfassung Zusammenfassung Erneut hohe Beteiligung Insgesamt 42 der rund 5 200 angeschriebenen erinnen und er haben sich an der nach 2013 zum zweiten Mal durchgeführten Bürgerumfrage Leben in beteiligt. Dieser für postalische Erhebungen hohe Rücklauf verdeutlicht das starke Interesse und den Willen der Bürgerinnen und Bürger, ihre Stadt aktiv mitzugestalten. Die Struktur der Teilnehmenden hinsichtlich, Alter und Verteilung in den er Stadtteilen entspricht nahezu der tatsächlichen Bevölkerungsstruktur s. Auch die erhobenen Daten zum Migrationshintergrund der Befragten und zu Teilnehmenden mit Behinderung stimmen gut mit den statistischen Registern überein. Positive Wahrnehmung des Lebens in Tendenz steigend Wie bei der Premiere der Bürgerumfrage im Jahr 2013 lebten auch 2014 knapp 90 der erinnen und er gern in ihrer Stadt. Alle Bewertungen zur allgemeinen Lebenszufriedenheit, zur Einschätzung der persönlichen Zukunft sowie der Lebensqualität in der Stadt und im eigenen Stadtteil, die schon 2013 sehr positiv ausfielen, haben sich gegenüber dem Vorjahr noch einmal leicht verbessert. Verkehr und Wohnen weiterhin die meistgenannten Probleme Bei der offenen Frage nach den aktuell größten Problemen in entfallen über 40 der fast 5 000 Nennungen auf Themen, die den Verkehr in der Stadt betreffen. Fast 600-mal werden Baustellen und Staus genannt. Mit einigem Abstand (16,7 aller Nennungen) folgt das Thema Wohnen, wobei diesbezüglich insbesondere zu hohe Mietkosten benannt werden. Aktuelle Debatten, wie z.b. zum Wiederaufbau der Garnisonkirche oder zum Hotel Mercure, spielen in den Augen der Bürgerinnen und Bürger als größte Probleme s eine untergeordnete Rolle. Wertvolle Aussagen durch Einkommens- und Mieterhebung möglich Trotz der sensiblen Fragestellung haben fast 90 der Teilnehmenden konkrete Angaben zu ihrem monatlichen gemacht. Demnach stehen dem Haushalt eines Teilnehmenden durchschnittlich 2 400 Euro (Median) zur Verfügung. Die Höhe des Einkommens wird durch eine Vielzahl von en (z.b. Alter, und -zusammensetzung, sstand und ) beeinflusst. Rund 34 des s werden von den er Mietern durchschnittlich für die Zahlung der Gesamtmiete verwendet. Für die Kaltmiete werden im Durchschnitt monatlich rund 25 des Einkommens bezahlt, was 521 Euro entspricht. Dafür erhält der durchschnittliche Mieter 2,9 Wohnräume auf 74,5 m². Eigenschaften s als Baustein für das zukünftige Leitbild der Stadt Für die Erarbeitung eines neuen er Leitbildes haben die Teilnehmenden insgesamt 29 Eigenschaften der Stadt einerseits nach der aktuellen Wahrnehmung und andererseits nach der zukünftigen Wichtigkeit bewertet. Sowohl jetzt als auch in Zukunft ist die Stadt der Schlösser, Parks und Gärten. Für die Befragten ist zukünftig eine sozial gerechte, familienfreundliche, attraktive und tolerante Stadt sowie Bürgerbeteiligung sehr wichtig. Die stärkste Differenz zwischen der aktuellen und zukünftigen Wahrnehmung liegt bei der Eigenschaft der sozial gerechten Stadt. Hohe Zufriedenheit mit der persönlichen wirtschaftlichen Situation Fragt man die erinnen und er nach ihrer persönlichen wirtschaftlichen Situation, ist die geäußerte Zufriedenheit unverändert hoch. Knapp die Hälfte schätzt sie mit gut bis sehr gut ein. Das überträgt sich auch auf die persönlichen Zukunftserwartungen. Sie werden mehrheitlich von Optimismus getragen. Eine wichtige Erklärung dafür ist die Beurteilung der Sicherheit des eigenen Arbeitsplatzes. Hier überwiegt Zuversicht. Ein Drittel der Erwerbstätigen, die an der Umfrage teilnahmen, halten ihren Arbeitsplatz für sehr sicher, während jeder Zweite ihn als eher sicher erachtet. ist ein Arbeitsort, der anzieht. Rund 29 der Neubürgerinnen und Neubürger, die in den vergangenen zwei Jahren nach gezogen sind, führten dafür berufliche Gründe an. Nicht überraschend ist die positive Wahrnehmung des Ausbildungsplatzangebotes insbesondere von der unter 30 Jahren - die darauf zurückzuführen ist, dass in den letzten Jahren die Zahl der angebotenen Berufsausbildungsstellen größer ist als die Zahl der Bewerber. Dagegen fällt die Beurteilung des Arbeitsplatzangebotes nicht so erfreulich aus. 30 erachten es als gut bis sehr gut. Rund 41 der von Erwerbslosigkeit Betroffenen äußern dagegen, dass das Arbeitsplatzangebot mangelhaft ist. Mehrheit setzt auf den Umweltverbund Autonutzung mit sinkender Tendenz Bei allen Fortbewegungsgründen wird zwar das Auto favorisiert, aber gut zwei Drittel der erinnen und er (66 bis 81 je nach Fahrzweck) nutzen für ihre Wege die Verkehrsmittel des Umweltverbundes: die Öffentlichen Verkehrsmittel (17 bis 32 ), das Fahrrad (28 bis 34 ) und die eigenen Füße (6 bis 17 ). Im Vergleich zu den Ergebnissen von 2013 lässt sich bezüglich der Autonutzung eine leicht sinkende Tendenz feststellen. Generell sind die Teilnehmenden mit dem Liniennetz und den Taktzeiten des Öffentlichen Nahverkehrs sehr zufrieden. Die Unzufriedenheit der erinnen und er über das Angebot an Parkplätzen und über die Parkplatzgebühren in der Innen- Landeshauptstadt, Statistischer Informationsdienst 1/2015 5

Leben in Bürgerumfrage 2014 Zusammenfassung stadt hat jedoch einen positiven Effekt: Nur rund 22 nutzen auf dem Weg in die Innenstadt das Auto. erinnen und er nutzen die Grünflächen in der Stadt und sind kulturinteressiert Fast drei Viertel der befragten Bürgerinnen und Bürger nutzen regelmäßig die Grün- und Erholungsflächen in. Knapp die Hälfte der Umfrageteilnehmenden besucht regelmäßig kulturelle Einrichtungen und Angebote. Rund 36 gehen gern in die Museen und Ausstellungen der Stadt. Bibliotheken: deutlich gestiegene Zufriedenheit Am zufriedensten sind die erinnen und er mit den Grün- und Erholungsflächen in der Stadt, die schon bei der Erhebung im Jahr 2013 den ersten Platz unter allen abgefragten Angeboten und Einrichtungen erringen konnten. An zweiter Stelle folgt wieder das gastronomische Angebot. Die Bibliotheken verbessern sich gleich um mehrere Plätze auf Rang drei. Der Umbau der Stadt- und Landesbibliothek am Standort im sforum in der Innenstadt spiegelt sich somit deutlich in der Wahrnehmung der Bürgerinnen und Bürger mit einer gestiegenen Zufriedenheit wieder. Am unzufriedensten sind die Umfrageteilnehmenden mit dem Wohnungsangebot in, wobei eine leichte Verbesserung gegenüber 2013 festgestellt werden kann. Weiterhin liegen die Zufriedenheitsbewertungen für Schwimmbäder und das er Nachtleben wieder auf den hinteren Rängen. Thematisierung von Menschen mit Behinderung Erstmals wurde in einer er Bürgerumfrage ein Themenblock zu Menschen mit Behinderung in den Fragebogen aufgenommen, um einerseits an verlässliche subjektive Daten, wie z.b. Einstellungen und Zufriedenheitsbewertungen dieser Einwohner s zu gelangen und andererseits, um ihre soziodemographische Struktur zu untersuchen. Insgesamt leben 10,4 der Umfrageteilnehmenden mit einer anerkannten Behinderung, was sich im Wesentlichen auch mit den statistischen Registern deckt. Es kann also davon ausgegangen werden, dass mit der Umfrage auch diese Bevölkerungsgruppe erreicht wurde. Was die Struktur der Menschen mit Behinderung betrifft, so handelt es sich um einen Personenkreis, der sich deutlich von Befragten ohne Behinderung unterscheidet. Die teilnehmenden Menschen mit Behinderung sind durchschnittlich älter, leben eher in Ein- und Zweipersonenhaushalten und verfügen über ein deutlich geringeres Einkommen sowie einen niedrigeren sabschluss als Teilnehmende ohne Behinderung. Aufgrund des eigenen Gesundheitszustandes verbunden mit der festgestellten schlechteren wirtschaftlichen Stellung werden die allgemeine Lebenszufriedenheit, die persönliche Zukunft und die Lebensqualität in schlechter bewertet, als dies Befragte ohne Behinderung tun. Auch mit den meisten Verkehrskriterien sind die teilnehmenden Menschen mit Behinderung unzufriedener. Dass zukünftig eine behindertenfreundliche Stadt ist, wird von allen Befragten als sehr wichtig erachtet, wobei dieser Wunsch bei Teilnehmenden mit Behinderung noch ausgeprägter ist. 6 Landeshauptstadt, Statistischer Informationsdienst 1/2015

Leben in Bürgerumfrage 2014 Vorbemerkungen 1 Vorbemerkungen Die Meinungen und Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger einer Kommune spielen für die Entscheidungen der Stadtverwaltung eine maßgebliche Rolle. Auch die Landeshauptstadt beschäftigt sich intensiv mit den Fragen der bürgerschaftlichen Mitwirkung und ist bestrebt, die Bürgerorientierung und -beteiligung auszubauen, um bürgernahe Entscheidungsgrundlagen zu unterstützen. In der Landeshauptstadt werden bereits mehrere Maßnahmen und Projekte (z.b. der Bürgerhaushalt, die Einwohnerfragestunde bei der Stadtverordnetenversammlung, Bürger-Workshops oder die Eröffnung des Büros für Bürgerbeteiligung) realisiert, an denen die Bürgerinnen und Bürger aktiv mitwirken können. Ein weiterer Baustein, insbesondere zur Einbeziehung der Meinungen und Wahrnehmungen der Bürgerinnen und Bürger, ist das Instrument der Bürgerumfrage. Bereits viele deutsche Städte führen seit Jahren kommunale Bürgerumfragen erfolgreich durch. Zweck dieser Umfragen ist es, ein informelles, aktuelles und repräsentatives Bild der Zufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger über die Lebens-, Arbeits-, Versorgungs-, Freizeitund Wohnbedingungen sowie über die Dienstleistungen der Stadtverwaltung der eigenen Stadt zu erhalten. Nach 2013 wurde die Bürgerumfrage Leben in im Jahr 2014 zum zweiten Mal in der brandenburgischen Landeshauptstadt durchgeführt. Die Landeshauptstadt unterliegt als wachsende Stadt ständigen Änderungsprozessen, die von Verwaltung und Politik aufmerksam beobachtet werden müssen. Dabei gilt es, frühzeitig Konzepte und Strategien zu schaffen, um auf neue Entwicklungen, z.b. bei der Verkehrsplanung oder auf dem Wohnungsmarkt, angemessen reagieren zu können. Dabei reicht ein Rückgriff auf Daten, die in den Fachbereichen der Landeshauptstadt erhoben und von der kommunalen Statistikstelle aufbereitet werden, oft nicht aus. Zwar liegen vielfältige Statistiken für eine Vielzahl von Sachgebieten vor, allerdings gewähren diese Daten keinen Blick auf subjektive Meinungen, Einstellungen oder Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger. Leben sie gern in? Wie bewerten sie ihre wirtschaftliche Lage? Wie zufrieden sind sie mit den Einrichtungen und Angeboten der Stadt? Wo sehen sie die größten Probleme in der Stadt? Mit der Durchführung der Bürgerumfrage Leben in sollen die Einschätzungen und Meinungen der erinnen und er zu verschiedenen Themen der Stadtentwicklung und der kommunalen Daseinsvorsorge abgebildet werden sowie Informationen zu ihrer Zufriedenheit und Lebenssituation erhoben werden. Die Ergebnisse der Bürgerumfrage sollen in die Arbeit der Stadtverwaltung und -politik einfließen, um künftige Herausforderungen unter Berücksichtigung der Bürgermeinung noch besser bewältigen zu können. Rechtliche Grundlage der Bürgerumfrage bildet die am 3.4. 2013 von der er Stadtverordnetenversammlung beschlossene Satzung über die Durchführung standardisierter repräsentativer Umfragen und Umfragen zu fachbereichsspezifischen Themen in der Landeshauptstadt. Der verwendete Fragebogen wurde unter Einbeziehung verschiedener Fachbereiche der Stadtverwaltung der Landeshauptstadt entwickelt, um ein möglichst breit gefächertes Instrument mithilfe des Fachwissens der beteiligten Bereiche zu schaffen. Für ihre Mitarbeit bei der Erstellung des Fragebogens und des vorliegenden Berichts danken wir den Bereichen Wohnen, Verkehrsentwicklung, Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung, Strategische Steuerung sowie dem Fachbereich Gesundheit und Soziales. Die angeschriebenen Bürgerinnen und Bürger konnten sich zu insgesamt 43 Fragen der Themen Leben in, Wohnen, Wirtschaft und Arbeit, Verkehr, Stadtverwaltung und Zufriedenheit mit verschiedenen Lebensbereichen sowohl in der Stadt als auch in ihrem Stadtteil äußern. Viele Fragen wurden bereits in der ersten Erhebung gestellt, sodass ein Vergleich der Ergebnisse möglich ist. Außerdem wurden die Befragten um ihre Meinung zur Entwicklung eines neuen Leitbildes für die Landeshauptstadt gebeten. Neu waren auch einige Fragen zum Themenfeld Leben mit Behinderung, da diesbezüglich nur wenig verlässliche Daten vorliegen, die Stadtverwaltung aber Menschen mit Einschränkungen in ihre Planungen besser einbeziehen möchte. 42 der Angeschriebenen haben einen Fragebogen zurückgeschickt, was als sehr gutes Ergebnis zu werten ist. Die hohe Resonanz verdeutlicht einerseits das starke Interesse der erinnen und er, ihre Stadt mitzugestalten und andererseits, dass die Bemühungen der Landeshauptstadt um bürgernahe Entscheidungsgrundlagen von vielen Bürgerinnen und Bürgern unterstützt werden. Die vorliegende Publikation stellt im Folgenden die methodischen Grundlagen und die zentralen Ergebnisse der zweiten Bürgerumfrage Leben in 2014 dar. Um die Auswertung transparent und nachvollziehbar zu gestalten, sind alle Ergebnisse in einem umfangreichen Tabellenteil detailliert abgebildet. Damit werden auch eigene Analysen ermöglicht. Den Teilnehmenden der Bürgerumfrage sei an dieser Stelle herzlich für ihre aktive Mitwirkung gedankt. Des Weiteren gilt unser Dank dem Museum, das Gutscheine als Dankeschön für die Teilnahme zur Verfügung gestellt hat. Landeshauptstadt, Bereich Statistik und Wahlen Landeshauptstadt, Statistischer Informationsdienst 1/2015 7

Leben in Bürgerumfrage 2014 Vorbereitung und Durchführung 2 Vorbereitung und Durchführung 2.1 Untersuchungsdesign und Erhebungsinstrument Mit der 2014 zum zweiten Mal durchgeführten Bürgerumfrage wurden mehrere Ziele verfolgt, die sich in Kürze folgendermaßen zusammenfassen lassen: Erhebung eines repräsentativen Bildes der Meinungen und Wahrnehmungen der Bürgerinnen und Bürger zu verschiedenen Themen der Stadtentwicklung und der kommunalen Daseinsvorsorge, Neuerhebung von teilweise nicht vorhandenen oder veralteten Strukturdaten (z.b. Menschen mit Behinderung) und die Darstellung der Ergebnisse nach räumlichen sowie soziodemographischen en. Um die genannten Ziele zu erfüllen, wurde das Untersuchungsdesign als postalische, schriftliche Befragung mittels standardisiertem Fragebogen festgelegt. Die postalische Befragung wurde in der Landeshauptstadt bereits in einer Reihe fachspezifischer Bürgerumfragen angewendet und auch in vielen anderen deutschen Städten hat sich diese Erhebungsart bewährt. Die Vorteile der schriftlichen Befragung sind die Verfügbarkeit von Befragten im Melderegister der Stadt, der Anonymisierbarkeit der Antworten sowie die relativ niedrigen Kosten (z.b. im Vergleich zu persönlichen Interviews). Das Erhebungsinstrument wurde federführend vom Bereich Statistik und Wahlen unter Einbeziehung mehrerer Experten aus verschiedenen Fachbereichen der Landeshauptstadt entwickelt. Um die Zufriedenheit und die Meinungen der Bürgerinnen und Bürger abzubilden, geben die Fragenkomplexe folgende Grunddaseinsfunktionen wieder: In Gemeinschaft leben, wohnen, sich versorgen sowie das Freizeitverhalten. Des Weiteren gibt es einen Block zum Thema Verkehr, der nicht zu den genannten Grunddaseinsfunktionen gehört, allerdings notwendig ist, um diese zu ermöglichen. Darüber hinaus wurden in weiteren Frageblöcken Meinungen zum zukünftigen Leitbild s eingeholt sowie die Stadtverwaltung thematisiert. Bei der Entwicklung des Fragebogens wurde darauf geachtet, dass die abgefragten Themen durch städtische Planung beeinflusst werden können. Am Ende des Fragebogens werden einige sozio-demographische e abgefragt, sodass ein spezifisches Antwortverhalten bestimmten Gruppen zugeordnet werden kann. Hier finden sich auch die Fragen zum Thema Behinderung, die gesondert ausgewertet wurden. Der Fragebogen umfasst insgesamt sechs Seiten, für das Ausfüllen wurden ca. 20 Minuten benötigt. Die Frageblöcke Leben in, Wohnen, Wirtschaft und Arbeit, Verkehr sowie Zufriedenheit mit verschiedenen Lebensbereichen in und im Stadtteil stellen den festen Teil des Fragebogens dar, d.h. sie werden auch bei zukünftigen Bürgerumfragen in regelmäßigen Abständen enthalten sein, um Zeitreihen bilden zu können, die Vergleiche zu vorherigen Erhebungszeitpunkten ermöglichen. Die vorliegende Auswertung der Bürgerumfrage Leben in orientiert sich am Aufbau des Erhebungsinstruments und gliedert sich bei der Darstellung der Ergebnisse in folgende Themenschwerpunkte bzw. Kapitel: Leben in Zukünftiges Leitbild s Wohnen Wirtschaft und Arbeit Verkehr Stadtverwaltung Zufriedenheit mit verschiedenen Lebensbereichen in und im Stadtteil Menschen mit Behinderung Die sozio-demographischen e werden zu Beginn untersucht, um die Struktur der Befragten besser einordnen zu können. Die Erhebung wurde von Ende August bis Anfang Oktober 2014 über insgesamt sechs Wochen durchgeführt. Der Fragebogen wurde an per Zufallsverfahren ausgewählte er und erinnen zusammen mit einem Anschreiben des er Oberbürgermeisters Jann Jakobs verschickt, in dem über die Ziele der Bürgerumfrage informiert und um Teilnahme gebeten wurde. Der ausgefüllte Fragebogen konnte in einem beigefügten Rückumschlag portofrei an die Stadtverwaltung zurückgesendet werden. Nach ungefähr der Hälfte des Erhebungszeitraumes wurde an alle angeschriebenen Personen, die noch keinen Fragebogen beantwortet hatten, ein Erinnerungsschreiben inklusive Fragebogen verschickt. Als weiteres Instrument zur Erhöhung des Rücklaufs erhielten alle Teilnehmenden ein Dankeschön in Form eines Gutscheins, der für maximal zwei Erwachsene einmal freien Eintritt im Museum ermöglicht. Die Gutscheine wurden nach dem Abschluss der Erhebung versendet. Weiterhin war es für alle Angeschriebenen möglich, den Fragebogen online auf der Homepage der Stadt unter www.potsdam.de zu beantworten. Dafür musste ein persönliches Zugangskennwort verwendet werden, das auf dem Fragebogen abgedruckt war. Die handschriftliche Beantwortung entfiel in diesem Fall. Durch das Zugangskennwort wurde zudem sichergestellt, dass ein Fragebogen nicht mehrfach beantwortet werden konnte. Der Datenschutz wurde bei der Vorbereitung, Durchführung und Auswertung stets gewährleistet. Der Bereich Statistik und Wahlen der Landeshauptstadt verwendet eine spezielle Umfrage- Software, die die Anonymität der Befragten sicherstellt. 8 Landeshauptstadt, Statistischer Informationsdienst 1/2015

Leben in Bürgerumfrage 2014 Vorbereitung und Durchführung Personenbezogene e wie Name oder Adresse einerseits und die Antworten der Teilnehmenden andererseits werden in zwei verschiedenen Datenbanken gespeichert. Ein Zusammenführen von Antworten und personenbezogenen en ist an keiner Stelle möglich. So kann z.b. lediglich ermittelt werden, ob eine Person einen Fragebogen bereits beantwortet hat, jedoch nicht, welche Antworten diese Person gegeben hat. Alle personenbezogenen Daten wurden nach dem Versand des Dankeschöns umgehend gelöscht. 2.2 Grundgesamtheit und Stichprobe Um ein möglichst repräsentatives Umfrageergebnis zu erhalten, ist die Auswahl der Stichprobe von zentraler Bedeutung. Als Grundgesamtheit wurden alle erinnen und er von 16 bis unter 80 Jahren mit Hauptwohnsitz in ausgewählt. Die Altersbegrenzungen beziehen sich einerseits auf die Brandenburgische Kommunalverfassung, nach der ab 16 Jahren an der Kommunalwahl teilgenommen werden darf und andererseits aus Erfahrungen bisheriger Bürgerumfragen, bei denen festgestellt wurde, dass die Teilnahmebereitschaft im hohen Alter abnimmt. Der Stichprobenumfang wurde auf 4 der genannten Grundgesamtheit festgelegt. Auch diese Größe basiert auf Erfahrungen von bereits durchgeführten Umfragen in und anderen deutschen Städten. Des Weiteren wurde die Stichprobe aus dem Melderegister mit einer Wichtung nach dem Alter gezogen. Die Befragten unter 30 Jahre gingen um 8 überrepräsentiert, die der 65 Jährigen und älteren um 8 unterrepräsentiert in die Stichprobe ein. Auch diese Maßnahme wurde unter Berücksichtigung vergangener er Erhebungen getroffen, da bei diesen festgestellt wurde, dass jüngere Befragte eine geringere Teilnahmebereitschaft aufweisen und sich Befragte im Alter von 65 bis unter 80 Jahren überdurchschnittlich häufig beteiligen. Mit einem mathematischen Zufallsverfahren wurden insgesamt 5 183 er Bürgerinnen und Bürger aus dem amtlichen Melderegister ermittelt, an die ein Fragebogen der Bürgerumfrage Leben in versendet wurde. 2.3 Rücklauf und Güte der Stichprobe Von den fast 5 200 zufällig ausgewählten und angeschriebenen erinnen und ern wurden insgesamt 2 135 Fragebögen zurückgeschickt bzw. online ausgefüllt, was nach Abzug der stichprobenneutralen Ausfälle (Unzustellbarkeit, Wegzüge, Todesfälle usw.) einer Rücklaufquote von 42,0 entspricht. Ungefähr jeder Zehnte hat den Fragebogen online beantwortet. Im Vergleich zur Erhebung 2013 hat sich die Rücklaufquote 2014 um 1,5 Prozentpunkte verringert. Im Vorjahr hatten sich 43,5 der Angeschriebenen an der Bürgerumfrage beteiligt (Tab. 1 und Abb. 1). Tab. 1 Stichproben und Rücklaufquoten der Bürgerumfragen 2013 und 2014 2013 2014 Bruttostichprobe 5 138 5 183 stichprobenneutrale Ausfälle 104 98 Nettostichprobe 5 034 5 085 zurückgeschickte Fragebögen 2 191 2 135 darunter Online-Teilnahmen 277 227 Online-Teilnahme in 12,6 10,6 Rücklaufquote in 43,5 42,0 Quelle: Landeshauptstadt Abb. 1 Rücklauf der Fragebögen nach Art der Teilnahme im Erhebungszeitraum 2014 Fragebögen (kumuliert) 2 000 Post (Ʃ=1 908) 1 800 online (Ʃ=227) 1 600 1 400 1 200 1 000 800 600 400 200 0 23.8 1. Woche 30.8 2. Woche 6.9 3. Woche 13.9 4. Woche 20.9 5. Woche 27.9 6. Woche 23.8. Versand Erinnerung 3.10. Quelle: Landeshauptstadt Landeshauptstadt, Statistischer Informationsdienst 1/2015 9

Leben in Bürgerumfrage 2014 Vorbereitung und Durchführung Inwieweit die Struktur der Umfrageteilnehmenden der tatsächlichen Bevölkerungsstruktur s bzw. der Grundgesamtheit entspricht, wird im Folgenden anhand der e, Alter und der Verteilung der Befragungseinheiten nach Stadtteilen untersucht. Diese e werden nur für die Grundgesamtheit, also die Gruppe aus der die Stichprobe für die Bürgerumfrage gezogen wurde, (erinnen und er mit Hauptwohnsitz von 16 bis unter 80 Jahren) dargestellt. Bei der Betrachtung des s aller Teilnehmenden ist festzustellen, dass Frauen mit 56,6 etwas häufiger als Männer einen Fragebogen beantwortet haben. Die Abweichung zur tatsächlichen erverteilung in der Gesamtstadt fällt mit jeweils 5 Prozentpunkten jedoch relativ gering aus (Tab. 2). Bezüglich des Alters der Umfrageteilnehmenden gibt es die größten Abweichungen bei den 25 bis unter 35 Jährigen und der ältesten. Die erstgenannten sind im Vergleich zur Grundgesamtheit um 2,9 Prozentpunkte unterrepräsentiert, die 65 bis unter 80 Jährigen sind um 2,8 Prozentpunkte überrepräsentiert. Insgesamt zählen 21 der Teilnehmenden zur Gruppe der Rentner. Bei den übrigen n fallen diese Abweichungen geringer aus (Tab. 3). Auch die Untersuchung der Stadt- bzw. Ortsteile zeigt, dass die räumliche Verteilung der Teilnehmenden die tatsächliche Struktur der Bewohner sehr gut wiedergibt. Die höchsten Abweichungen gibt es in West (3,4 Prozentpunkte), Babelsberg Süd (3,1 Prozentpunkte) sowie in der Brandenburger Vorstadt (-3,0 Prozentpunkte). Alle anderen Stadt- bzw. Ortsteile weisen geringere Abweichungen auf, die zumeist sogar unter einem Prozentpunkt liegen (Tab. 4). Insgesamt gesehen spiegelt die Struktur der Antwortenden die tatsächliche Struktur der Grundgesamtheit sehr gut wieder. Alle Abweichungen befinden sich in einem für diese Art der schriftlichen Befragung üblichen Rahmen. Die Bürgerumfrage Leben in bietet damit eine hervorragende Basis, um über die Einstellungen und die Zufriedenheit der er Bürgerinnen und Bürger Auskunft zu geben. Somit können die Fragestellungen der Erhebung nach den en, Alter und Stadtteil ausgewertet werden. Ferner wurden in der Bürgerumfrage weitere soziodemographische e erhoben, die nicht im Melderegister der Stadt hinterlegt sind. Ob die Struktur der Umfrageteilnehmenden auch bei diesen en, wie z.b., Migrationshintergrund, sstand, Höhe des Einkommens, Berufsstatus usw., der Struktur der Grundgesamtheit entspricht, kann somit nicht überprüft werden. Aufgrund der sehr guten Übereinstimmung der Teilnehmenden hinsichtlich, Alter und räumlicher Verteilung innerhalb der Stadt kann davon ausgegangen werden, dass auch die dargestellten e die Ist- Situation in der Landeshauptstadt widerspiegeln. Im Folgenden werden zunächst die soziodemographischen Eigenschaften der Teilnehmenden näher vorgestellt, bevor die Ergebnisse der einzelnen Fragenkomplexe erläutert werden. Tab. 2 Grundgesamtheit* und Teilnehmende nach Einwohner Teilnehmende Differenz in Prozentpunkten männlich 62 646 48,4 915 43,4-5,0 weiblich 66 808 51,6 1 195 56,6 5,0 insgesamt 129 454 100,0 2 110 100,0 x * Auszug aus dem Melderegister (5.8.2014): alle Einwohner mit Hauptwohnsitz in von 16 bis unter 80 Jahren Quelle: Landeshauptstadt Tab. 3 Grundgesamtheit* und Teilnehmende nach n Einwohner Teilnehmende Differenz in Prozentpunkten 16 bis unter 25 Jahre 12 396 9,6 165 7,8-1,8 25 bis unter 35 Jahre 26 880 20,8 376 17,8-2,9 35 bis unter 45 Jahre 22 512 17,4 333 15,8-1,6 45 bis unter 55 Jahre 24 334 18,8 425 20,2 1,4 55 bis unter 65 Jahre 19 799 15,3 367 17,4 2,1 65 bis unter 80 Jahre 23 533 18,2 443 21,0 2,8 insgesamt 129 454 100,0 2 109 100,0 x * Auszug aus dem Melderegister (5.8.2014): alle Einwohner mit Hauptwohnsitz in von 16 bis unter 80 Jahren Quelle: Landeshauptstadt 10 Landeshauptstadt, Statistischer Informationsdienst 1/2015

Leben in Bürgerumfrage 2014 Vorbereitung und Durchführung Tab. 4 Grundgesamtheit und Teilnehmende nach Stadt-bzw. Ortsteilen* Stadtteil Einwohner Teilnehmende Differenz in Prozentpunkten Bornim 2 327 1,8 36 1,7-0,1 Nedlitz 132 0,1 11 0,5 0,4 Bornstedt 7 597 5,9 145 6,8 0,9 Sacrow 129 0,1. 0,1 0,0 Eiche 3 632 2,8 61 2,9 0,1 Grube 349 0,3 11 0,5 0,2 Golm 2 218 1,7 34 1,6-0,1 Nauener Vorstadt 3 402 2,6 75 3,5 0,9 Jägervorstadt 2 314 1,8 62 2,9 1,1 Berliner Vorstadt 1 917 1,5 55 2,6 1,1 Brandenburger Vorstadt 8 959 6,9 84 3,9-3,0 West 5 760 4,4 167 7,8 3,4 Innenstadt 9 729 7,5 135 6,3-1,2 City-Quartier Hauptbahnhof 985 0,8. 0,3-0,4 Zentrum Ost 4 140 3,2 60 2,8-0,4 Klein Glienicke 421 0,3. 0,3 0,0 Babelsberg Nord 8 643 6,7 207 9,7 3,1 Babelsberg Süd 9 333 7,2 152 7,1-0,1 Templiner Vorstadt 1 061 0,8 25 1,2 0,4 Teltower Vorstadt 4 460 3,4 81 3,8 0,4 Schlaatz 7 557 5,8 62 2,9-2,9 Waldstadt I 4 490 3,5 61 2,9-0,6 Waldstadt II 7 802 6,0 139 6,5 0,5 Stern 13 368 10,3 173 8,1-2,2 Drewitz 5 586 4,3 72 3,4-0,9 Kirchsteigfeld 3 937 3,0 65 3,1 0,0 Uetz-Paaren 349 0,3. 0,3 0,0 Marquardt 946 0,7 18 0,8 0,1 Satzkorn 386 0,3. 0,2-0,1 Fahrland 3 102 2,4 47 2,2-0,2 Neu Fahrland 1 245 1,0 21 1,0 0,0 Groß Glienicke 3 178 2,5 43 2,0-0,4 * Auszug aus dem Melderegister (5.8.2014): alle Einwohner mit Hauptwohnsitz in von 16 bis unter 80 Jahren Die Stadtteile Wildpark und Industriegelände waren aufgrund ihrer geringen Bevölkerungszahlen kein Bestandteil der gezogenen Stichprobe. Die Südliche Innenstadt wurde in Zentrum Ost und das City-Quartier Hauptbahnhof gesplittet. Quelle: Landeshauptstadt Landeshauptstadt, Statistischer Informationsdienst 1/2015 11

Leben in Bürgerumfrage 2014 Sozio-demographische Struktur der Teilnehmenden 3 Ergebnisse 3.1 Sozio-demographische Struktur der Teilnehmenden Neben den bereits dargestellten en, Alter und Stadtteil haben die Befragungsteilnehmenden weitere personenbezogene Angaben gemacht, mit denen die Lebensbedingungen und die Lebensqualität in der Landeshauptstadt veranschaulicht werden können. Es handelt sich dabei um eine Reihe von Daten, die nicht aus der amtlichen Statistik gewonnen werden können, somit umso wertvoller für die städtische Planung und Politik sind, vor allem weil die Umfrageergebnisse auch kleinräumig zur Verfügung stehen. Insgesamt 8,3 aller Befragungsteilnehmenden geben an, dass sie über einen Migrationshintergrund verfügen (Tab. 5). Ein Migrationshintergrund liegt vor, wenn eine Person entweder keine deutsche Staatsbürgerschaft besitzt oder sie selbst bzw. mindestens ein Elternteil im Ausland geboren wurde oder nach 1949 in das heutige Gebiet der Bundesrepublik Deutschland zugewandert ist. Tab. 5 Teilnehmende nach Migrationshintergrund nicht vorhanden 1 943 91,7 vorhanden 175 8,3 insgesamt 2 118 100,0 Quelle: Landeshauptstadt vertreten. Die kleinste Gruppe (4,0 ) bilden Teilnehmende in Haushalten mit fünf oder mehr Personen (Abb. 2). Diese Ergebnisse unterscheiden sich zum Teil deutlich von den Angaben, die über das Melderegister der Stadt ermittelt werden. Danach lebten 2013 fast die Hälfte (49,9 ) aller erinnen und er in einem Ein-Personen-Haushalt und 30,5 in einem Zwei- Personen-Haushalt. Drei- bzw. Vier-Personen-Haushalte hatten einen Anteil von 11,6 bzw. 6,2 an allen Haushalten. Fünf oder mehr Personen konnten für 1,8 der er Haushalte festgestellt werden (LANDESHAUPTSTADT POTSDAM 2013, Statistischer Jahresbericht 2013, S. 62). Die starken Differenzen, insbesondere bei den Ein- und Zwei-Personen-Haushalten, können zum Teil mit der unterschiedlichen Altersstruktur der Befragten erklärt werden, da Personen, die 80 Jahre oder älter sind, kein Bestandteil der Grundgesamtheit sind, aber gerade im hohen Alter Ein-Personen- Haushalte besonders häufig auftreten. Weiterhin sind die unterschiedlichen Erhebungsarten von Bedeutung. Für den Statistischen Jahresbericht der Landeshauptstadt werden auf Grundlage des Einwohnermelderegisters die Haushaltsdaten in einem mehrstufigen Haushaltsgenerierungsverfahren berechnet. Dabei werden sogenannte Kernhaushalte (Personen, die im Einwohnermelderegister miteinander verknüpft sind) zusammengefasst. Weiterhin werden bei der Haushaltsgenerierung sowohl Haupt- als auch Nebenwohnsitze miteinbezogen. Abb. 2 Ob sie die deutsche Staatsbürgerschaft haben, verneinen 2,9 der Befragten. Der Ausländeranteil, der durch das Kriterium der deutschen Staatsbürgerschaft definiert wird, liegt in laut Melderegister (31.12.2013) bei 4,8. Der Rücklauf bei Nicht- Deutschen bzw. Personen mit Migrationshintergrund ist bei schriftlichen Umfragen in der Regel geringer als bei der deutschen Bevölkerung, was vor allem an der Sprachbarriere liegt, da der Fragebogen aus organisatorischen Gründen nur in deutscher Sprache versendet wurde. Die Ergebnisse des Zensus 2011 weisen für den Stichtag 9.5. 2011 einen Migrantenanteil von 7,8 in der Landeshauptstadt aus, sodass davon ausgegangen werden kann, dass der in der Bürgerumfrage ermittelte Anteil von 8,3 an Migranten in etwa der tatsächlichen Struktur entspricht (AMT FÜR STATISTIK BERLIN BRANDENBURG 2013, Zensus 2011, S. 7 ). 3 Personen 18,0 4 Personen 10,7 5 Personen und mehr 4,0 Quelle: Landeshauptstadt 1 Person 20,5 2 Personen 46,8 n=2 102 Weitere wichtige e zur Charakterisierung der er Bevölkerung sind die Angaben zum Haushalt. Fast die Hälfte der befragten erinnen und er lebt in einem Zwei-Personen-Haushalt. Jeder Fünfte gibt an, in einem Ein-Personen-Haushalt zu leben, was die nächstgrößte Gruppe darstellt. Zu dritt in einem Haushalt wohnen 18,0 der Antwortenden, Vier-Personen-Haushalte sind nur noch mit 10,7 Die Abbildungen 3 und 4 geben Auskunft über die Altersstruktur der er Haushalte. Etwas mehr als drei Viertel der Befragungsteilnehmenden geben an, dass in ihrem Haushalt keine Haushaltsmitglieder leben, die 65 Jahre oder älter sind. In knapp einem Viertel der Haushalte ist dies der Fall (Abb. 3). 12 Landeshauptstadt, Statistischer Informationsdienst 1/2015

Leben in Bürgerumfrage 2014 Sozio-demographische Struktur der Teilnehmenden Abb. 3 1 Person 10,1 Haushalte nach der Personen, die 65 Jahre oder älter sind 2 Personen 12,9 Quelle: Landeshauptstadt keine Personen über 65 Jahre 77,0 n=2 105 Weiterhin ergab die Bürgerumfrage verschiedene en, die sich nach der Form des Zusammenlebens und dem Vorhandensein von Kindern unterscheiden. In Bezug auf Alleinlebende und Paare ohne Kind/er wurden zusätzlich die Ruheständler, die durch die Angaben zum ermittelt wurden, in die Analyse einbezogen. Somit konnten die Kategorien Rentnerpaare sowie alleinlebende Rentner und Singles gebildet werden. Demnach geben 41,9 der Befragungsteilnehmenden an, dass sie zusammen mit einem Partner ohne Kinder leben. Sie stellen die größte Gruppe dar. Darunter sind 16,2 Rentnerpaare und ein gutes Viertel der Paare ist im erwerbsfähigen Alter. Ein weiteres Viertel der Haushalte bilden Paare mit Kind/ern. Ein Fünftel der Befragungsteilnehmenden lebt allein. Rente bzw. Pension bezieht ein Drittel der Alleinstehenden, das entspricht insgesamt einem Anteil von 7,2. Der Anteil der Alleinerziehenden ist mit 3,8 vergleichsweise gering. Sonstige Haushalte können keinem der genannten Typen zugeordnet werden, dies trifft auf 7,4 zu (Abb. 5). Zudem lebt knapp ein Zehntel der befragten erinnen und er in besonderen Wohnformen, darunter rund acht Prozent in Wohngemeinschaften und ein kleiner Teil in Wohnheimen (0,8 ). Abb. 5 en Abb. 4 1 Kind 15,5 Haushalte nach der Kinder unter 18 Jahre 2 Kinder 9,4 3 Kinder und mehr 3,2 Paare mit Kind/ern 26,1 Alleinerziehende 3,8 sonstige Haushalte 7,4 Singles 13,6 alleinlebende Rentner 7,2 Paare ohne Kind/er 25,6 keine Kinder 71,8 n=2 097 Rentnerpaare 16,2 Quelle: Landeshauptstadt n=2 094 Quelle: Landeshauptstadt Des Weiteren leben in gut sieben von zehn er Haushalten keine Kinder unter 18 Jahren. Etwa 16 der Befragungsteilnehmenden geben an, dass ein Kind unter 18 Jahren im Haushalt lebt. Zwei Kinder leben in knapp einem Zehntel der Haushalte. Drei oder mehr Kinder sind dagegen sehr selten (3,2 ) (Abb. 4). Weitere wichtige sozio-demographische e, die durch die Bürgerumfrage Leben in gewonnen werden konnten, stellen sdaten und die Angaben zum der Befragungsteilnehmenden dar. Lediglich 0,8 der befragten erinnen und er im Alter von 16 bis unter 80 Jahren gibt an, keinen Schulabschluss vorweisen zu können. 1 sind noch Schülerin oder Schüler. Einen Hauptschul- oder Volksschulabschluss haben 8,1. Die Mittlere Reife oder einen Realschulabschluss (inklusive POS) haben 23,4 erworben. Die (Fach-)Hochschulreife bzw. das Abitur besitzt fast jeder Fünfte. Die größte Gruppe ist mit einem Anteil von 42,8 diejenige, die ihre Ausbildung an einer (Fach-)Hochschule abgeschlossen hat (Abb. 6). Der Anteil der Bürgerinnen und Bürger im Alter von 16 bis unter 80 Jahren mit einer sehr guten ist Landeshauptstadt, Statistischer Informationsdienst 1/2015 13

Leben in Bürgerumfrage 2014 Sozio-demographische Struktur der Teilnehmenden demnach sehr hoch. Es muss an dieser Stelle allerdings angemerkt werden, dass bei schriftlichen Befragungen in der Regel Befragte mit höheren sabschlüssen häufiger antworten als Befragte, die über niedrigere Abschlüsse verfügen (vgl. DIEKMANN 2004, S. 361 1 ). Nach den Ergebnissen des Zensus 2011 liegt der Anteil von Personen ab 15 Jahren mit einem Hochschulabschluss in der Landeshauptstadt bei 28,1 (AMT FÜR STATISTIK BERLIN BRANDENBURG 2013, S. 7). Abb. 6 (Fach-) Hochschulabschluss 42,8 sonstiger Abschluss 5,0 kein Abschluss 0,8 Quelle: Landeshauptstadt Teilnehmende nach höchstem sabschluss noch Hauptschul-/ Schüler/-in 1,0 Volksschulabschluss 8,1 Realschulabschluss/ Mittlere Reife/ POS 23,4 (Fach-) Hochschulreife/ Abitur 18,9 n= 2 096 Neben ihrem höchsten sabschluss haben die Befragungsteilnehmenden Angaben zu ihrem gemacht. Danach gehen sechs von zehn einer Erwerbstätigkeit nach, dazu gehören neben der größten Gruppe der Angestellten/innen (39,4 ), die Arbeiter/innen (7,1 ), die Beamten/innen und Berufssoldaten/innen (6,3 ) sowie die selbstständig bzw. freiberuflich Tätigen (8,5 ). Eine sehr kleine Gruppe (2,5 ) befindet sich in der Ausbildung oder geht noch zur Schule, weitere 5,1 zählen zu den Studierenden. Rund ein Viertel erhält Rente bzw. eine Pension. Zu den Arbeitslosen bzw. Arbeitsuchenden zählen rund vier Prozent der befragten Bürgerinnen und Bürger im Alter von 16 bis unter 80 Jahren (Abb. 7). Werden die Personen im Ruhestand nicht berücksichtigt, so liegt der Anteil der Arbeitslosen bei 5,4. Die Arbeitsmarkdaten aus dem August 2014 belegen für die Landeshauptstadt eine Arbeitslosenquote von 7,3. Es ist auch hier zu vermuten, dass die Bereitschaft zur Teilnahme an der Bürgerumfrage bei arbeitslosen bzw. arbeitssuchenden Personen etwas geringer ausfällt, als 1 DIEKMANN, ANDREAS (2004): Empirische Sozialforschung. Grundlagen, Methoden, Anwendungen. 12. Aufl., Reinbek. dies bei Personen in einem anderen der Fall ist. Zudem spielt auch hierbei die Überrepräsentanz der Akademikerinnen und Akademikern eine Rolle. Abb. 7 Rentner/in Pensionär/in 24,4 Auszubildende/r Schüler/in 2,5 Teilnehmende nach arbeitslos /arbeitssuchend 4,1 Student/in 5,1 Selbstständig oder freiberuflich Tätige/r 8,5 sonstiger 2,7 Beamter/ Beamtin oder Berufssoldat/in 6,3 Quelle: Landeshauptstadt Arbeiter/in 7,1 Angestellte/r 39,4 n= 2 126 Trotz der sensiblen Fragestellung haben knapp 90 der Befragten Angaben zu ihrem monatlichen gemacht. Damit ist das Einkommen aller Haushaltsmitglieder aus Lohn, Gehalt, Renten, Vermietung, öffentlicher Unterstützung (z.b. Kindergeld, Arbeitslosengeld usw.) abzüglich aller Steuern und Sozialversicherungsbeiträge gemeint. Über ein monatliches von unter 1 000 Euro verfügen 9,4 der Haushalte, die die kleinste Gruppe bilden. Am häufigsten wird mit jeweils rund einem Viertel zwischen 1 000 und unter 2 000 Euro bzw. 2 000 bis unter 3 000 Euro im Monat verdient. Ein Fünftel der Teilnehmenden gibt an, mit Einkünften von 4 000 Euro oder mehr zur Gruppe mit dem höchsten Einkommen zu gehören. Ein etwas geringerer Anteil (18,1 ) bezieht monatlich 3 000 bis unter 4 000 Euro. (13,5 ) (Abb. 8). Das durchschnittliche beträgt 2 730 Euro. Bei der Interpretation dieses Wertes muss allerdings beachtet werden, dass auch sehr hohe Einkommen von relativ wenigen Personen berücksichtigt werden. Daher gilt das mittlere Einkommen (Medianberechnung) als auskunftsträchtiger. Daraus wird ersichtlich, dass die eine Hälfte der er Haushalte weniger und die andere Hälfte mehr als 2 400 Euro monatlich zur Verfügung hat. Neben dem Median dienen auch die Quartile zur Einschätzung des Nettoeinkommens der Haushalte in der Landeshaupt- 14 Landeshauptstadt, Statistischer Informationsdienst 1/2015

Leben in Bürgerumfrage 2014 Sozio-demographische Struktur der Teilnehmenden stadt. Die Analyse zeigt, ein Viertel der Befragten gibt ein von unter 1 600 Euro an. Weitere 25 haben monatlich zwischen 1 600 und 2 400 Euro zur Verfügung. Das dritte Quartil beschreibt Einkommensgrößen zwischen 2 400 und 3 500 Euro. Ein weiteres Viertel der Haushalte verfügt über mehr als 3 500 Euro im Monat. Die Einkommensanalyse nach sozio-demographischen en bringt zum Teil deutliche Unterschiede hervor (Abb. 9). Im Mittel geben Männer ein etwas höheres (2 500 Euro) an als Frauen (2 300 Euro). Befragungsteilnehmende der jüngsten und ältesten haben monatlich rund 1 900 Euro zur Verfügung. Personen zwischen 30 bis unter 65 Jahren geben hingegen Einkommen zwischen 2 600 und 3 000 Euro an. Abbildung 9 zeigt auch, dass Bürgerinnen und Bürger mit Migrationshintergrund ein geringeres haben als Personen ohne Migrationshintergrund. Des Weiteren gilt, je mehr Personen im Haushalt leben, umso höher ist das monatlich verfügbare Einkommen. Das höchste haben Paare mit Kind/ern. Ein Fünftel verfügt sogar über 5 000 Euro und mehr. Alleinerziehende haben dagegen im Mittel weniger als 2 000 Euro zur Verfügung. Abb. 8 3 000 bis unter 4 000 Euro 18,1 2 000 bis unter 3 000 Euro 26,2 4 000 Euro und mehr 20,2 Haushalte nach Nettoeinkommen pro Monat 2 000 bis unter 3 000 Euro 26,2 Quelle: Landeshauptstadt unter 1 000 Euro 9,4 unter 1 000 Euro 9,4 1 000 bis unter 2 000 Euro 26,1 n=1 859 Das steht auch mit dem sabschluss in Zusammenhang. Es wird deutlich, dass je höher der sabschluss der Befragten ist, desto höher ist auch das monatliche Haushaltseinkommen. So liegt der Anteil derjenigen, die 5 000 Euro und mehr angeben, unter den (Fach-)Hochschulabsolventen bei über 16. Unter Personen mit Realschulabschluss/Mittlere Reife/POS oder Hauptschul-/Volksschulabschluss ist dieser Anteil kleiner als fünf Prozent. Auf den bezogen haben Erwerbstätige verglichen mit den anderen Gruppen mit Abstand das höchste monatliche Haushaltseinkommen, das allerdings auch am stärksten streut. Im Mittel beträgt es 3 000 Euro monatlich, wobei ein Fünftel unter 2 000 Euro angibt und knapp 15 ein Einkommen von 5 000 Euro und mehr erzielen. Dies ist doppelt so viel wie Schüler/Studenten/Auszubildende zur Verfügung haben. Erwerbslose liegen mit 1 200 Euro noch darunter, 16,2 geben an, ihr beträgt unter 500 Euro. Unterschiede werden auch in den Sozialräumen ersichtlich. In den Räumen I (Nördliche Ortsteile) und II ( Nord) liegt das mittlere bei 3 000 Euro. Es folgen die Sozialräume III ( West, Innenstadt, Nördlich Vorstädte) und IV (Babelsberg, Zentrum Ost). Die geringsten Einkommen von unter 2 000 Euro werden im V (Stern, Drewitz, Kirchsteigfeld) erzielt. Der VI (Waldstadt i und II, Süd) liegt nur knapp darüber. In den folgenden Kapiteln werden die Ergebnisse aus den einzelnen Fragenkomplexen der Bürgerumfrage Leben in nacheinander für die Gesamtstadt vorgestellt. Anschließend wird eine Auswertung der Fragestellungen nach sozio-demographischen en sowie für die sechs er Sozialräume (vgl. Karte im Anhang, S. 63) tabellarisch zur Verfügung gestellt. Stichpunktartig werden Auffälligkeiten hinsichtlich des Antwortverhaltens bestimmter Gruppen bereits im Textteil hervorgehoben, z.b.: Je höher das monatliche ist, desto zufriedener sind die Befragten mit ihrem Leben. Dabei werden nur Zusammenhänge aufgeführt, die statistisch signifikant sind, d.h. nicht zufällig auftreten. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird das jeweilige Signifikanzniveau nicht abgebildet. Landeshauptstadt, Statistischer Informationsdienst 1/2015 15