So regulieren Sie Magen-Darm-Parasiten

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Transkript:

Ausschnitt Seite: 1/5 iä" Weiden Sie erstsömmernde Rinder zusammen oder alternierend mit Kühen, um den Parasitendruck tief zu halten. So regulieren Sie Magen-Darm-Parasiten Auch bei den Parasiten des Rindes gibt es Resistenzen gegen Entwurmungsmittel. Wie Sie vorbeugen können, zeigen Felix Heckendorn vom FiBL und Hubertus Hertzberg von der Universität Zürich.

Ausschnitt Seite: 2/5 Weidende Tiere sind Parasiten ausgesetzt. Aus wirtschaftlicher und tiergesundheitlicher Sicht ist der Wurmbefall eines der grössten Probleme in der weidebasierten Rindviehhaltung. Magendarmnematoden sind sehr weit verbreitet. Es handelt sich dabei immer um Mischinfektionen verschiedener Arten. Die Tiere nehmen die infektiösen Larven direkt über das Weidegras auf. Im Vergleich zu den Kleinwiederkäuern, wie Ziegen und Schafen, haben Rinder einen deutlichen Vorteil: Sie sind in der Lage eine gute körpereigene Abwehr gegen Magen-Darm- Strongyliden aufzubauen. Dadurch ist es nicht nötig, Kühe zu entwurmen. Das wirkt sich positiv auf die Resistenzproblematik aus, weil insbesondere häufige Behandlungen diese beschläunigen. Eine neue Studie des Forschungsinstituts für biologischen Landbau FiBL zeigt jedoch, dass bereits Resistenzen zu finden sind. «Es ist noch nicht schlimm», so Felix Heckendorn vom FiBL. «Während bei den Kleinwiederkäuern die Wurmmittel teils nur noch zu 30% wirken, sind es beim Rindvieh zwischen 70 und 100%.» Trotzdem ist es an der Zeit, dass ein Umdenken stattfindet und Tierhalter den vorbeugenden Massnahmen zur Parasitenbekämpfung mehr Beachtung schenken. Leistungseinbussen bis ins Alter Über Jahre wurde zu viel entwurmt und dazu meist mit dem gleichen Mittel. Das führt zu Resistenzen. Es ist deshalb wichtig, dass Sie zwischen den verfügbaren Wirkstoffen wechseln. Das Ziel der Bekämpfung von Magen-Darm-Strongyliden beim Rind ist nicht die Wurmfreiheit, sondern den Befall auf ein für das Tier tolerierbares Niveau zu senken. In den jungen Jahren brauchen sie die Parasiten, um die Immunität aufzubauen. Im Alter, um diese aufrecht zu erhalten. Entscheidend ist, dass die Magen- Darm-Strongyliden nicht überhand gewinnen und das Jungtier krank machen. In der ersten Weidesaison sind die Jungtiere noch nicht geschützt. Bis sich der Immunitätsmechanismus entwickelt, dauert es eine ganze Weideperiode. In dieser Zeit reagieren sie empfindlich auf starken Parasitenbefall und Krankheiten können ausbrechen. Anzeichen für einen hohen Parasitendruck sind Durchfall, Abmagerung, Fressunlust und ein struppiges Haarkleid. In der Regel handelt es sich um ein Herden- und nicht um ein Einzeltierproblem. Wirtschaftliche Einbussen resultieren daraus, dass die stark verwurmten Jungtiere in der Entwicklung zurückbleiben. Solche Tiere wachsen nicht zu einer leistungsstarken Kuh heran und werden früher ausgemerzt. Aus diesem Grund sollten Sie mit der Bekämpfung nicht warten, bis die Tiere erkranken, sondern frühzeitig eingreifen. Bereits vor dem Weideaustrieb sollten Sie Ihr Konzept planen und sich gemeinsam mit dem Tierarzt absprechen. «Feuerwehrübungen sollten der Vergangenheit angehören», so Hubertus Hertzberg vom Institut für Parasitologie. Stellen Sie sich vor der Weidesaison folgende Fragen: Habe ich auf meinem Betrieb ein Parasitenproblem? Hängt dieses mit meinem Weidemanagement zusammen? Könnte ich an meinem Management etwas ändern? Wie viel Weidefläche habe ich insgesamt zur Verfügung? Flechten Sie die Kühe in den Weidezyklus ein Der Parasitendruck auf der Weide wird durch das Weidemanagement moduliert. Viele Landwirte lassen die Jungtiere auf extra für sie vorgesehenen Parzellen grasen. Somit bestossen die Tiere die Fläche vier bis fünf Mal pro Saison und treffen auf eine immer stärker kontaminierte Weide. Aus diesem Grund sollten Sie den Jungtieren keine eigene Parzelle anbieten. Flechten Sie die Rinder in einen Weidezyklus mit den adulten Tieren ein. So profitieren die Jungtiere von der reduzierten Eierausscheidung der immunisierten Kühe. Kälber von Mutterkühen sind in dieser Hinsicht stark im Vorteil. Einerseits sind die Weiden aufgrund der gemeinsamen Nutzung weniger stark kontaminiert. Ausserdem nehmen die Kälber weniger Gras auf, da sie bei der Mutter noch Milch trinken. Ebenfalls eine gute Lösung, um den Druck auf den Weiden tief zu halten, ist die Schnittnutzung. Eine weitere Variante ist die Mischweide. Das Rind kann sich beispielsweise auf einer stark kontaminierten Schafweide nicht mit Nematoden infizieren. Das Gleiche gilt auch umgekehrt. Deshalb ist die Nutzung von Weideflächen durch verschiedene Tierarten sinnvoll. Den Weidezyklus starten Sie am besten nicht auf der Weide, die im vergangenen Herbst zuletzt bestossen wurde. Lassen Sie zuerst die älteren Tiere die Fläche abgrasen. So fressen die Kühe die überlebenden Larven aus dem Vorjahr weg. Die Jungtiere kommen beim zweiten Aufwuchs auf eine fast saubere Weide, was die Parasitenproblematik reduziert. Parasitendruck steigt gegen Ende der Saison an Der Parasitendruck ist nicht über die ganze Weidesaison gleich hoch. Er steigt gegen Ende der Saison, das heisst ab Juli/August, an. Krankheitssymptome treten normalerweise erst in der zweiten Hälfte der Weideperiode auf. Es ist deshalb sinnlos die

Ausschnitt Seite: 3/5 Rinder vor dem ersten Austrieb zu entwurmen. Zu diesem Zeitpunkt tragen die Jungtiere noch keine Würmer in sich. Der medikamentöse Einsatz ist somit erst ein paar Wochen nach dem ersten Weidegang sinnvoll. Im Bio-Landbau darf nicht präventiv entwurmt werden. Felix Heckendorn, Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) Entwicklungszyklus von Magen-Darm-Würmern Mit dem Kot gelangen die Eier aufs Gras. Sie entwickeln sich zu Larven und verlassen im infektiösen Stadium den Kot. Die Rinder nehmen die Magen- Darm-Würmer direkt über das Weidegras wieder auf. Hubertus Hertzberg, Universität Zürich (UZH), Institut für Parasitologie Es ist nicht mit blossem Auge zu erkennen, wie stark kontaminiert eine Weide ist. Deshalb empfiehlt es sich, Mitte und Ende der Weidesaison Kotproben zu sammeln und im Labor untersuchen zu lassen. Dadurch erhalten Sie einen Überblick über den Parasitendruck. Ausserdem gibt diese Aufschluss, welche Nematoden das Problem sind. So kann der passendste Wirkstoff zur Behandlung eingesetzt werden. Leider sammeln nur wenige Landwirte Kotproben. Sömmerung bringt Vorteile Viele Faktoren haben einen Einfluss auf die Entwicklung vom Ei zur Larve und deren Ausbreitung. Eine allgemeine Aussage über Risikoflächen zu machen, ist deshalb nicht möglich. Schatten und Feuchtigkeit begünstigen das Überleben der Larve. Auch der Klimawandel hat einen Einfluss. Die Weidesaison dauert immer länger an. Die Ruhezeit wird dadurch verkürzt und mehr Larven überleben den Winter. Was immer heikel ist: Wenig Weidefläche und ein hoher Tierbesatz. Aus parasitologischer Sicht sind gesömmerte Tiere besser gestellt. Aufgrund des Futterwachstums ist der Tierbesatz deutlich geringer als im

Ausschnitt Seite: 4/5 Tal. Daraus resultiert ein niedrigerer Parasitendruck. Auch die Temperatur hat einen Einfluss. In höherer Lage ist es kühler. Die Entwicklung vom Ei bis zur infektiösen Larve dauert somit länger an. Im Flachland ist diese in der Regel innert ein bis zwei Wochen durch. Auf der Alp braucht es bis zu vier Wochen und mehr. Trotzdem finden die gesömmerten Jungtiere ausreichend Würmer, um die Immunität zu induzieren. Für Rinder, die nicht auf die Alp gehen oder in einen Weidezyklus mit Kühen oder anderen Tiergattungen mit einbezogen werden können, bietet sich eine medikamentöse Prophylaxe an. Dadurch bleiben die Jungtiere über einen längeren Zeitraum geschützt. Im Bio-Landbau ist diese Methode jedoch nicht zugelassen. Ihre Devise sollte aber sein: Möglichst viele andere Managementmassnahmen in die Parasitenregulierung einbeziehen und den Medikamenteneinsatz so tief wie möglich halten. Entwurmen Sie nicht mehr als nötig Fazit Planen Sie die Weidesaison vorgängig durch und regulieren Sie dadurch den Parasitendruck. Schicken Sie Ihre Jungtiere auf die Alp oder lassen Sie sie mit Kühen oder anderen Tierarten weiden. Behandeln Sie Ihre Tiere rechtzeitig. Stark erkrankte Tiere entwickeln sich nicht wunschgemäss. Versuchen Sie das Parasitenmanagement durchdacht zu planen und so auf einen hohen Medikamenteneinsatz zu verzichten. Nadine Maier Ab dem zweiten Austrieb sind die Rinder durch die körpereigene Abwehr geschützt. Das Risiko für klinische Erkrankungen ist nur noch gering. Die routinemässige Entwurmung ist von da an in aller Regel nicht mehr angebracht. Einige Studien besagen, dass regelmässig entwurmte Kühe mehr Milch geben. Dies ist aber in Hinsicht auf die Resistenzproblematik fragwürdig. Bisher konnten in der Schweiz die gute Wirkung der Entwurmungsmittel beim Rindvieh so hoch gehalten werden, da der Kontakt zwischen Parasit und Wirkstoff nur im Jungtier stattfand. Bei Schafen und Ziegen, wo auch adulte Tiere regelmässig behandelt werden müssen, ist die Resistenzproblematik enorm gross. Gesömmerte Tiere sind aus parasitologischer Sicht deutlich im Vorteil: Der geringere Tierbesatz auf der Alp wirkt sich positiv auf den Parasitendruck aus.

Ausschnitt Seite: 5/5 Schätzen Sie den Infektionsdruck ein Auf der Homepage von Bioaktuell können Sie über eine Excel-Datei Ihren Betrieb und Ihre Weideparzellen auf den Infektionsdruck durch Weideparasiten überprüfen. Sie erhalten eine Hilfestellung, die individuell auf Ihren Betrieb abgestimmt ist. Die Antworten helfen Entscheidungen für ein optimiertes Weidemanagement zu treffen und dadurch den Infektionsdruck durch Weideparasiten zu reduzieren. Wer trotzdem nicht weiterkommt, sollte eine persönliche Beratung in Anspruch nehmen. http://www.bioaktuell.ch/tierhal tung/rindvieh/parasitenkontrolle. html