Standard Eurobarometer 88. Die öffentliche Meinung in der Europäischen Union

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EUROBAROMETER 62 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION HERBST

Transkript:

Die öffentliche Meinung in der Europäischen Union Umfrage von der Europäischen Kommission, Generaldirektion Kommunikation in Auftrag gegeben und koordiniert. Dieser Bericht wurde für die Vertretung der Europäischen Kommission in verfasst. Dieses Dokument gibt nicht die Meinung der Europäischen Kommission wieder. Die darin enthaltenen Interpretationen oder Ansichten sind ausschlieβlich die der Autoren.

DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION ÖSTERREICH http://ec.europa.eu/commfrontoffice/publicopinion Durchgeführt im Auftrag der Europäischen Kommission, Generaldirektion Kommunikation und auch von dieser koordiniert. Dieser Bericht wurde für die Vertretung der Europäischen Kommission in verfasst.

INHALT EXECUTIVE SUMMARY 2 EINSCHÄTZUNG DER AKTUELLEN LAGE IN ÖSTERREICH UND DER EU 3 Vertrauen in Demokratie, Medien und politische Institutionen 3 Die dringlichsten Probleme auf persönlicher, nationaler und europäischer Ebene 5 Aktuelle Lage und Ausblick auf 2018 6 DIE ÖSTERREICHER UND DIE EUROPÄISCHE UNION 7 Image der EU und Europäische Identität 7 Bewertung der EU und s Mitgliedschaft 8 Informiertheit und Information über die EU 8 Nachhaltigkeitsziele und Zukunft der EU 9 Autoren: Daniel Schönherr und Harald Pitters 1

EXECUTIVE SUMMARY wird im zweiten Halbjahr 2018 die EU-Ratspräsidentschaft übernehmen. Die Verbundenheit der Befragten in mit der EU ist zuletzt deutlich gestiegen: In Summe fühlen sich 55% der Befragten in stark mit der EU verbunden, ein Plus von 10 Pp. seit dem Frühjahr 2017. 78% fühlen sich als Bürger oder Bürgerin der EU, das sind um 8 Pp. mehr als im EU28- Schnitt. Mehr als die Hälfte der Befragten in fühlt sich gut über europäische Angelegenheiten informiert. Die primären Informationskanäle über europäische Angelegenheiten sind nach wie vor das Fernsehen (74%), Printmedien (60%) und Radio (41%). Vor allem Jüngere nutzen aber mehrheitlich bereits das Internet und Social-Media-Kanäle, um sich auch über die EU zu informieren. Die Nachhaltigkeitsziele für Beschäftigung und Wachstum ( Europa 2020 -Ziele) finden eine mehrheitliche Zustimmung in der Bevölkerung. Vor allem die Anhebung der Forschungs- und Entwicklungsausgaben, die Anhebung des wirtschaftlichen Beitrags der Industrie zum BIP auf 20 Prozent sowie eine Erwerbstätigenquote von 75 Prozent der 20 bis 64-Jährigen hält die Mehrheit in für richtig. Lediglich die Reduktion des Anteils an Europäer/-innen, die unter der Armutsgrenze leben, um ein Viertel, wird von 33% als noch zu wenig ambitioniert angesehen. Dem Jahr 2018 blicken die meisten Befragten in optimistisch entgegen. Rund 8 von 10 glauben z.b., dass sich Wirtschaft und Arbeitsmarkt positiv und stabil entwickeln werde. Als dringendste Probleme nehmen die Befragten in vor allem die steigenden Preise sowie das Gesundheits- und Sozialsystem wahr, auf nationaler und europäischer Ebene dominieren die Themen Einwanderung, Bildungssystem und Arbeitsmarkt. Die Befragung fand unmittelbar nach der österreichischen Nationalratswahl 2017 statt. In diesem Zusammenhang ist die Demokratiezufriedenheit der Befragten in wieder gestiegen: 75% der sind mit der Demokratie in zufrieden, um 5 Pp. mehr als zuletzt im Frühjahr 2017. Allerdings liegt das Vertrauen in nationale und europäische politische Institutionen nach wie vor sehr niedrig. Politischen Parteien vertrauen nur 34% der Befragten in, dem Parlament nur 48%. Der EU vertrauen 38%, um 3 Pp. weniger als im EU28-Schnitt. Höher liegt das Vertrauen in die Europäische Kommission (45%) und ins Europäische Parlament (48%). In ihrer Bewertung der Mitgliedschaft s in der EU sind die Befragten in gespalten. Dass die Dinge in der EU in die richtige Richtung laufen, glauben etwa nur 31%, 48% sagen, die Dinge würden sich in die falsche Richtung entwickeln. 49% sind mit der Demokratie innerhalb der EU zufrieden, ebenfalls 49% haben das Gefühl, dass die Interessen s in der EU gut berücksichtigt werden. 53% der Befragten in glauben, dass die Zukunft nur als Mitglied der EU bewältigen könne. Unverändert hoch bleibt die Zustimmung zum Euro als Währung sowie zu einer stärkeren Koordination bei Außen-, Verteidigungs- und Sicherheitspolitik, in Migrationsfragen sowie zu einer gemeinsamen Energiepolitik auf EU-Ebene. Das Bild der EU in ist neutraler geworden: 32% der Befragten in haben ein explizit positives Bild von der EU, 28% ein negatives, die relative Mehrheit von 39% ein neutrales. Die Grundfreiheit, überall in der EU zu reisen, zu studieren und zu arbeiten, sowie der Euro, sind die beiden stärksten Assoziationen mit der EU. Der vorliegende Länderbericht präsentiert eine Zusammenfassung der zentralen Ergebnisse der 88. Standard-Eurobarometer Befragung, die im durchgeführt wurde. Dazu wurden in 1.016 Personen und in Summe 28.055 Personen ab 15 Jahren in den 28 Mitgliedstaaten der EU persönlich befragt. Der Befragungszeitraum erstreckte sich vom 5. bis zum 13. November 2017. 2

EINSCHÄTZUNG DER AKTUELLEN LAGE IN ÖSTERREICH UND DER EU Vertrauen in Demokratie, Medien und politische Institutionen Der 88. Eurobarometerbefragung gingen in unmittelbar die Nationalratswahl 2017 und der dazugehörige Wahlkampf zuvor. Der Wahlkampf war von den Themen Einwanderung und Sozialleistungen geprägt. Demgegenüber spielten europäische Themen und s Rolle in der EU nur eine untergeordnete Rolle in der öffentlichen politischen Diskussion. Der Sommer und Herbst war in damit stark von Wahlauseinandersetzungen und politischen Diskussionen geprägt auch im Privaten: Ein Viertel der Befragten gab etwa an, häufig im Freundes- und Familienkreis über nationale politische Themen zu sprechen (26%, -1 Pp.), weitere 67% (+5 Pp.) taten dies gelegentlich (EU28: 22% häufig, -2 Pp; 55% manchmal, +2 Pp.). Auch über europäische politische Themen sprachen in Summe 84% der Befragten in zumindest gelegentlich (+4 Pp; EU28: 67%, +/-0 Pp.), wenngleich diese Themen im Wahlkampf seltener vorkamen. In diesem Kontext hat sich die Zufriedenheit mit der Art und Weise, wie die Demokratie in funktioniert, in der Bevölkerung zuletzt wieder etwas erhöht. In der aktuellen Befragung sind 75% der Befragten in mit der Demokratie zufrieden (+5 Pp.; EU28: 56%, +/-0 Pp.). Im Zeitverlauf steigt damit das Vertrauen in die Demokratie wieder an, nachdem es vor zwei Jahren einen historischen Tiefstand (57%) erreicht hat. 100% Abbildung 1: Zufriedenheit mit der Demokratie im eigenen Land 75% 69% 56% 63% 72% 66% 72% 68% 75% 80% 76% 78% 73% 70% 73% 64% 57% 64% 70% 75% 50% 56% 57% 59% 59% 54% 57% 53% 56% 60% 53% 53% 52% 49% 46% 50% 52% 53% 56% 56% AT 25% EU 0% QA17a: Sind Sie mit der Art und Weise, wie die Demokratie in Ihrem Land funktioniert, alles in allem gesehen, sehr zufrieden, ziemlich zufrieden, nicht sehr zufrieden oder überhaupt nicht zufrieden? Auch wenn die Zufriedenheit in die Demokratie wieder gestiegen ist, liegt das Vertrauen in politische Organisationen in weiterhin niedrig: In politische Parteien haben nur 34% der Befragten in (+1 Pp.) Vertrauen, damit aber immer noch knapp doppelt so viele wie im EU28-Schnitt (18%, +1 Pp.). Besonders niedrig liegt das Vertrauen in Parteien in Griechenland (5%), Spanien (8%), Frankreich (8%), Ungarn (11%) und Tschechien (13%). 3

Vertrauen in die (damalige) Regierung hatten zum Befragungszeitpunkt nur 46% (+5 Pp.) der Befragten in und 36% der Europäer/-innen (-1 Pp.). Dem nationalen Parlament vertrauen in nur knapp die Hälfte der Befragten (48%, -1 Pp.), im EU28-Schnitt liegt das Vertrauen mit 35% (-1 Pp.) erneut niedriger. Im Vergleich zu nationalen Institutionen liegt das Vertrauen in europäische und internationale Institutionen höher, aber auch nicht jenseits der 50 Prozent: Den Vereinten Nationen vertrauen nur 38% der Befragten in (-3 Pp.; EU28: 47%, -2 Pp.). Der Europäischen Union vertrauen in insgesamt nur noch 38%, ein Minus von 4 Pp. gegenüber dem Frühjahr 2017 und damit weniger als im EU28-Schnitt (EU28: 41%, -1 Pp.). Dem Europäischen Parlament vertrauen mehr, nämlich 48% in (+1 Pp.) und auch 45% im EU28-Schnitt (+/-0 Pp.). In die Europäische Kommission haben 45% (+2 Pp.) der Befragten in und 42% (+1 Pp.) der EU-Bürger/-innen Vertrauen. Der Europäische Zentralbank vertrauen 45% (-2 Pp.) der Befragten in, erneut mehr als im EU28-Schnitt (39%, +2 Pp.). Während nationalen politischen Institutionen mehrheitlich misstraut wird, genießen die anderen abgefragten öffentlichen Einrichtungen in ein mehrheitliches Vertrauen der Bevölkerung. Das stärkste Vertrauen besteht dabei in die Polizei (83%, -3 Pp.; EU28: 72%, - 3 Pp.), das Bundesheer (76%, -4 Pp.; EU28: 73%, -2 Pp.) und die Justiz (72%, -8 Pp.; EU28: 50%, -5 Pp.). Auch der öffentlichen Verwaltung vertrauen die meisten in (66%, -7 Pp.) und 49% (-1 Pp.) im EU28-Schnitt, genauso wie regionalen oder lokalen Behörden (67%, -2 Pp.; EU28: 51%, /-0 Pp.). Den traditionellen Medien vertraut in ebenfalls eine Mehrheit, das Vertrauen ist insgesamt wieder etwas gestiegen. In Printmedien haben 61% (+7 Pp.; EU28: 47%, +1 Pp.) der Befragten in Vertrauen, ins Radio 68% (+4 Pp.; EU28: 59%, +/-0 Pp.) und ins Fernsehen 64% (+2 Pp.; EU28: 51%, +1 Pp.). Dem Internet als Informationsquelle vertrauen nur 43% (+/-0 Pp.) in und 34% (-2 Pp.) auf EU-Ebene, Social Media Kanälen noch weniger (AT: 29%, +/-0 Pp.; EU28: 20%, -1 Pp.). Abbildung 2: Vertrauen in nationale und europäische Institutionen 100% 75% 50% 25% 83% 76% 72% 73% 72% 68% 67% 66% 64% 59% 61% 50% 51% 49% 51% 47% 48% 48% 45% 46% 45% 45% 47% 42% 43% 39% 41% 38% 38% 35% 36% 34% 34% 29% 21% 18% 0% AT EU28 QA8/QA14: Sagen Sie mir bitte für jede der folgenden Medien und Institutionen, ob Sie diesen eher vertrauen oder eher nicht vertrauen. 4

Steigende Preise, Inflation, Lebenshaltungskost en Gesundheits- und Sozialsystem Bildungssystem / Pensionen Einwanderung Bildungssystem Arbeitslosigkeit Einwanderung Staatsfinanzen der Mitgliedstaaten Terrorismus Die öffentliche Meinung in der Europäischen Union Die dringlichsten Probleme auf persönlicher, nationaler und europäischer Ebene Steigende Preise bzw. die Lebenshaltungskosten sind das mit Abstand größte Problem, mit dem sich die Befragten in (31%, -4 Pp.) und Europäer/-innen (30%, +2 Pp.) derzeit persönlich konfrontiert sehen. Vor allem ältere Personen ab 65 nennen dies zu 39% als ihr Hauptproblem. An zweiter Stelle nannten 18% der Befragten in (+1 Pp.) und 17% (+/-0 Pp.) der Europäer/- innen das Gesundheits- und Sozialsystem. Frauen nannten dies zu 21%, Männer nur zu 15%. An dritter Stelle folgen mit jeweils 13% die eigenen derzeitigen Lebensbedingungen (+3 Pp.; EU28: 8%, - 1 Pp.), die Pensionen (+3 Pp; EU28: 15%, +/-0 Pp.) und das Bildungssystem (-1 Pp.; EU28: 9%, -1 Pp.). Auf nationaler Ebene vermuten die Befragten in jedoch andere Probleme, allen voran Einwanderung (28%, -4 Pp.), das Bildungssystem (22%, +7 Pp.) und Arbeitslosigkeit (21%, -7 Pp.). Gegenüber 2016 hat vor allem die Problematik des Bildungssystems an Relevanz gewonnen, während die Themen Einwanderung und Arbeitslosigkeit laut Ansicht der Befragten in nicht mehr so stark dominieren. Allerdings ruft die Einwanderung von Menschen von außerhalb der EU bei immer mehr Befragten in ein negatives Gefühl hervor (56%, +3 Pp.; EU28: 54%, +/- 0 Pp.). Im EU28-Schnitt liegt die Arbeitslosigkeit (25%, -4 Pp.) an erster Stelle der Europäer/-innen. Die Einwanderung belegt EU-weit mit 22% (+/-0 Pp.) Platz zwei der Rangfolge. Das Gesundheits- und Sozialsystem wird von EU-weit 20% (+/-0 Pp.) am dritthäufigsten genannt. Auf europäischer Ebene sehen die Befragten in erster Linie die Einwanderung von Menschen von außerhalb der EU als dringendes Problem an, dem sich die EU annehmen müsste (AT: 38%, +4 Pp.; EU28: 39%, +1 Pp.). Ebenfalls häufiger genannt wurden in einerseits Terrorismus (21%, - 10 Pp.), andererseits die Lage der öffentlichen Finanzen der Mitgliedstaaten (23%, -2 Pp.). EU-weit rangieren Terrorismus (38%, -6 Pp.) sowie die wirtschaftliche Lage der EU (17%, -1 Pp.) auf den Plätzen zwei und drei. Abbildung 3: Die drei dringlichsten Probleme der er/-innen auf persönlicher, nationaler und europäischer Ebene 31% 30% 18% 17% 13% 9% 28% 29% 22% 21% 11% 25% 38% 39% 23% 16% 21% 38% AT EU28 persönliche Ebene nationale Ebene europäische Ebene QA3/4/5Welche sind Ihrer Meinung nach die zwei wichtigsten Themen, denen sich zur Zeit stellen muss?/ Und für Sie persönlich, was sind die zwei wichtigsten Themen, denen Sie sich zur Zeit stellen müssen?/ Was sind Ihrer Meinung nach die zwei wichtigsten Probleme, denen die EU derzeit gegenübersteht? 5

Aktuelle Lage und Ausblick auf 2018 Die aktuelle Situation wird von den Befragten in überaus positiv eingeschätzt: 83% (+2 Pp.) bezeichnen die finanzielle Situation ihres Haushalts als gut (EU28: 72%, +2 Pp.), 81% (+10 Pp.) die Bereitstellung öffentlicher Dienstleistungen im Land (EU28: 53%, +2 Pp.) und 78% (+1 Pp.) die persönliche berufliche Situation (EU28: 61%, +2 Pp.). Auch die Lage der heimischen Wirtschaft wird von drei Viertel der Befragten in (77%, +9 Pp.) positiv eingeschätzt, während dies im EU28-Schnitt nur 48% (+2 Pp.) der Befragten so sehen. Im Vergleich dazu wird die Lage der europäischen Wirtschaft nur von 63% (+10 Pp.) der Befragten in und erneut 48% (+6 Pp.) der Europäer/-innen positiv eingeschätzt. Am schlechtesten wird die Lage auf dem Arbeitsmarkt beurteilt: 60% (+18 Pp.) der Befragten in und nur 42% (+4 Pp.) der Europäer/-innen würden diese in ihrem Land als gut bezeichnen, wobei sich hier durch einen deutlichen Umschwung bemerkbar macht im Frühjahr 2017 waren es nämlich nur 42%, die die Lage am Arbeitsmarkt positiv sahen. Dass die Auswirkungen der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise ihren Höhepunkt überschritten hätten, glauben in mittlerweile 61% (+5 Pp.), EU-weit nur 48% (+1 Pp.). Abbildung 3: Positive Beurteilung der aktuellen privaten und nationalen Situation Die finanzielle Situation Ihres Haushalts Die Bereitstellung öffentlicher Dienstleistungen im Land Ihre persönliche berufliche Situation Die Lage der nationalen Wirtschaft Die Lage der europäischen Wirtschaft Die Lage auf dem Arbeitsmarkt im Land AT EU28 42 48 48 53 61 60 63 83 72 81 78 77 QA1: Wie beurteilen Sie die gegenwärtige Lage in den Bereichen auf dieser Liste? Dementsprechend blicken die Befragten in auch optimistisch ins Jahr 2018. Für ihr eigenes Leben gehen nur 8% (+/-0 Pp., EU28: 11%, +1 Pp.) davon aus, dass es schlechter wird, 74% (+4 Pp.; EU28: 57%, -1 Pp.) glauben es bleibe gleich, 17% (-4 Pp.; EU28: 30%, +1 Pp.), dass es besser werde. In Bezug auf die wirtschaftliche Situation des Landes glauben nur 18% der Befragten in (+1 Pp., EU28: 23%, +2 Pp.), dass diese sich verschlechtern werde, umgekehrt sagen 31% (+1 Pp.; EU28: 27%, +1 Pp.), dass sie sich weiter verbessern wird, und 49% (-2 Pp.; EU28: 46%, -1 Pp.) glauben, sie werde sich zumindest stabil entwickeln. In Bezug auf die wirtschaftliche Situation in der EU glauben 24% der Befragten in (- 2 Pp.) und 22% der Europäer/-innen (+1 Pp.), dass sich diese verbessern werden, umgekehrt glauben aber 22% der Befragten in (-4 Pp.) und 20% der Europäer/-innen (-1 Pp.), dass sie sich verschlechtern werden. Die Lage am heimischen Arbeitsmarkt wird sich 2018 weiter verbessern zumindest glauben das 33% (+2 Pp.) der Befragten in (EU28: 27%, +1 Pp.). Für die eigene berufliche Situation hat das aber weniger Konsequenzen: mit 72% (+4 Pp.; EU28: 58%, -3 Pp.) rechnet die deutliche Mehrheit in damit, dass sich daran auch 2018 nicht viel verändern wird. 6

DIE ÖSTERREICHER UND DIE EUROPÄISCHE UNION Image der EU und Europäische Identität Das Bild der EU in ist neutraler geworden. Im Frühjahr 2017 hatten noch 35% der Befragten in ein positives Bild von der EU, im Herbst sind es nun nur noch 32% (-3 Pp.). Aber auch der Anteil jener, die ein explizit negatives Image von der EU haben, ist um 2 Pp. auf 28% gesunken. Gestiegen ist hingegen der Anteil in der Bevölkerung, der weder ein besonders positives noch ein besonders negatives Image von der EU hat (39%, +5 Pp.). Im EU28-Schnitt haben 40% (+/-0 Pp.) der Europäer/-innen ein positives, 21% (+/-0 Pp.) ein negatives und 37% (+/-0 Pp.) ein neutrales Bild von der EU. Abbildung 4: Bild der EU in im Zeitverlauf 35% 34% 39% 37% 38% 38% 37% 38% 33% 41% 40% 39% 40% 34% 32% 35% 36% 30% 36% 34% 39% 29% 36% 30% 27% 27% 30% 35% 30% 42% 36% 34% 34% 34% 34% 36% 36% 41% 37% 36% 30% 28% 34% 28% 29% 34% 34% 32% 28% 31% 25% 23% 26% 26% 25% 31% 31% 29% 23% 32% 27% 35% 32% positiv negativ neutral QA9: Ganz allgemein gesprochen, ruft die EU bei Ihnen ein sehr positives, ziemlich positives, weder positives noch negatives, ziemlich negatives oder sehr negatives Bild hervor? Welche Assoziationen verbinden die Befragten in und Europäer/-innen mit der EU? Die erste Assoziation ist für 54% (+/-0 Pp.) der Befragten in und 52% (+2 Pp.) der Europäer/- innen mittlerweile die Grundfreiheit, überall in der EU zu reisen, zu studieren und zu arbeiten. Das ist insofern beachtlich, als bislang stets der Euro (51%, -1 Pp.; EU28: 36%, +2 Pp.) die Hauptassoziation der Befragten in mit der EU war. Nicht genug Kontrollen an den Außengrenzen assoziieren 48% (+1 Pp.) der Befragten in mit der EU, mehr als doppelt so viele wie im EU28-Schnitt (23%, +1 Pp.). Im EU28-Schnitt liegen stattdessen die Nennungen Frieden (30%, +1 Pp) und kulturelle Vielfalt (28%, +2 Pp.) auf den Plätzen drei und vier. Den Befragten wurden daraufhin weitere Beschreibungen vorgelegt mit der Frage, ob diese ihrer Ansicht nach die EU gut oder nicht gut beschreiben. Modern nannten die EU in daraufhin 68% der Befragten (+3 Pp.; EU28: 62%, +2 Pp.), demokratisch 62% (+1 Pp.; EU28: 65%, +2 Pp.), beschützend 57% (+8 Pp, EU28: 54%, +1 Pp.), fern 56% (-2 Pp.; EU28: 53%, +/-0 Pp.) und vorwärts blickend 58% (+7 Pp.; EU28: 55%, +1 Pp.). Nur eine einzige Imagezuschreibung fand in keine Mehrheit, nämlich jene als effizient (43%, +2 Pp.; EU28: 40%, +2 Pp.). Auch wenn ein positives Bild der EU in traditionell eher schwach ausgeprägt ist, so sehen sich immer mehr Befragte in als integraler Teil der EU. In Summe fühlen sich 55% der Befragten in sehr oder ziemlich stark mit der EU verbunden, ein Plus von 10 Pp. seit dem Frühjahr 2017 (EU28: 55%, +1 Pp.). 78% (+5 Pp.) fühlen sich als Bürger oder Bürgerin der EU, das sind um 8 Pp. mehr als im EU28- Schnitt (70%, +2 Pp.). 70% (+9 Pp.) kennen auch ihre Rechte als EU-Bürger/-in, um 16 Pp. mehr als im EU28-Schnitt (54%, +1 Pp.). 7

Mit 48% (+1 Pp.) sieht sich mittlerweile fast die Hälfte der Befragten in sowohl als er/-in als auch Europäer/-in, während sich nur noch 39% (-3 Pp.) als ausschließlich er/-in verstehen. Bewertung der EU und s Mitgliedschaft Dass die Dinge in der EU in die richtige Richtung gehen, sagen in 31% (+4 Pp.) der Befragten, im EU28-Schnitt 30% (+/-0 Pp.). Gleichzeitig ist der Anteil jener etwas gesunken, die das Gefühl haben, die Dinge in der EU entwickeln sich in die falsche Richtung: in sagt dies mit 48% (-4 Pp.) aber nach wie vor die relative Mehrheit, im EU28-Schnitt 47% (-2 Pp.). Zum Vergleich: Dass sich die Dinge im eigenen Land in die falsche Richtung entwickeln, glauben in nur 33% (-11 Pp.), im EU28-Schnitt sind es hingegen 49% (+/-0 Pp.). Die Zufriedenheit mit der Art und Weise, wie die Demokratie hierzulande funktioniert, ist zuletzt wieder etwas gestiegen. Im direkten Vergleich liegt die Zufriedenheit mit der Demokratie in der EU deutlich niedriger: nur 49% sind damit zufrieden (+5 Pp.), 47% sind damit unzufrieden (-4 Pp.) (EU28: 48% zufrieden, +1 Pp.; 42% unzufrieden, +/-0 Pp.). Dementsprechend sind die Befragten in auch in ihrer Bewertung der Mitgliedschaft s in der EU gespalten: 49% (+7 Pp.; EU28: 49%, +4 Pp.) haben das Gefühl, dass die Interessen s in der EU gut berücksichtigt werden, 47% teilen diese Meinung nicht (-6 Pp.; EU28: 43%, -4 Pp.). 53% (+4 Pp.) der Befragten in glauben, dass die Zukunft nur als Mitglied der EU bewältigen kann, 41% (-1 Pp.) sind der umgekehrten Ansicht, dass das Land künftige Probleme wohl besser alleine bewältigen könne. Europaweit glauben letzteres nur 31% (+1 Pp.). Unverändert hoch bleibt die Zustimmung zum Euro als gemeinsamer Währung. 69% der Befragten in (+1 Pp.) sprechen sich dafür aus, im EU28-Schnitt sind es 61% (+1 Pp.). Noch mehr Zustimmung findet die Grundfreiheit, überall in der EU zu reisen, zu studieren und zu arbeiten: 71% (-3 Pp.) der Befragten in und 81% (+/-0 Pp.) der Europäer/-innen sprechen sich dafür aus. Auch eine gemeinsame Außenpolitik der EU-Mitgliedsstaaten befürworten 62% (+2 Pp.) der Befragten in (EU28: 66%, +/-0 Pp.). Für eine gemeinsame Verteidigungs- und Sicherheitspolitik sprechen sich 56% der Befragten in aus (-5 Pp.; EU28: 75%, +/-0 Pp.). Eine gemeinsame Migrations- und Einwanderungspolitik würde von 57% der Befragten in (-2 Pp.) Zuspruch finden, erneut deutlich weniger als im EU28-Schnitt (69%, +1 Pp.). Auch die Zustimmungsraten für eine gemeinsame Energiepolitik bzw. einen digitalen Binnenmarkt liegen in auf diesem Niveau. Allein die Erweiterung der EU um weitere Mitgliedsstaaten findet in, aber auch auf europäischer Ebene, keine Mehrheit: 68% (-1Pp.) lehnen dies in, 47% (-2 Pp.) im EU28-Schnitt ab. Informiertheit und Information über die EU Mehr als die Hälfte der Befragten in fühlt sich gut über europäische Angelegenheiten informiert. Waren es im Herbst 2016 erst 51% der Befragten in, sind es aktuell wieder 57% (+6 Pp.), die sagen, sie fühlen sich sehr gut oder gut informiert. Europaweit sind es deutlich weniger, im Schnitt fühlen sich nur 42% (+4 Pp.) gut informiert. Das primäre Informationsmedium für europäische Angelegenheiten ist das Fernsehen: 74% (-3 Pp.) der Befragten in und 72% (+/-0 Pp.) der Europäer/-innen beziehen daraus ihre Informationen über die EU. Aus Printmedien wie z.b. Zeitschriften oder Tageszeitungen beziehen mit 60% (+4 Pp.) fast doppelt so viele Befragte in ihre Informationen über die EU als im EU28-Schnitt (35%, -2 Pp.). An dritter Stelle folgt das Radio (AT: 41%, -8 Pp.; EU28: 35%, +/-0 Pp.), wobei dieser Anteil in den letzten Jahren deutlich gesunken ist. Umgekehrt steigt der Anteil an 8

Befragten, die sich auf Webseiten im Internet über die EU informieren, kontinuierlich an und liegt in sowie im EU28-Schnitt mittlerweile bereits bei 33% (AT: +5 Pp.; EU28: +2 Pp.). In sozialen Netzwerken informiert sich in schließlich bereits fast jede/r Vierte (23%, +1 Pp.; EU28: 14%, +1 Pp.). Vor allem junge Menschen nutzen mittlerweile mehrheitlich bereits das Internet als primäre Informationsquelle, auch über europäische Themen: 57% der 15 bis 24-jährigen nutzen Webseiten, 63% Social-Media-Kanäle. Das Vertrauen in die Ausgewogenheit und Objektivität der Berichterstattung in traditionellen Medien ist seit 2016 wieder etwas gestiegen. Dass das Fernsehen ausgewogen und objektiv über die EU berichtet, glauben in 59% (+8 Pp.), EU-weit sind es 55% (+3 Pp.). Dass das Radio objektiv über die EU berichtet, glauben ebenfalls 59% der (+5 Pp.) und 54% der Europäer/-innen (+2 Pp.). 57% (+5 Pp.) der Befragten in glauben an eine objektive Berichterstattung in Printmedien, erneut etwas mehr als im EU28-Schnitt (51%, +3 Pp.). Demgegenüber werden die Informationen auf Webseiten nur von knapp mehr als jedem/-r zweiten er/-in als objektiv eingestuft (51%, +3 Pp.), EU-weit sind es nur 44% (+3 Pp.). In den Wahrheitsgehalt der Informationen in sozialen Netzwerken glauben hingegen nur 35% der Befragten in (-4 Pp.) und 34% der Europäer/-innen (+3 Pp.). Jüngere, die Onlinekanäle deutlich häufiger nutzen, glauben auch häufiger in eine objektive Berichterstattung darin: 48% der 15 bis 24-jährigen glauben z.b., dass die Informationen in Social-Media-Kanälen objektiv und verlässlich seien. Nachhaltigkeitsziele und Zukunft der EU Mit der Europa 2020 -Strategie hat sich die Europäische Kommission im Jahr 2010 eine Reihe an Nachhaltigkeitszielen für die Bereiche Beschäftigung, Forschung und Entwicklung, Klima und Energie, Bildung sowie Bekämpfung von Armut vorgegeben, die zu einem "intelligenten, nachhaltigen und integrativen Wachstum" führen sollen. Drei der neun abgefragten Nachhaltigkeitsziele werden von der Mehrheit der Befragten in als realistisch eingeschätzt, d.h. weder als zu ambitioniert noch als zu bescheiden. Dazu zählt zunächst die Anhebung der Forschungs- und Entwicklungsausgaben auf jährlich 3% des in der EU erwirtschafteten Vermögens: 57% der Befragten in (+4 Pp.; EU28: 54%, +2 Pp.) halten dies für realistisch, nur rund ein Fünftel hält es entweder für zu ambitioniert oder ab für zu bescheiden. Die Anhebung des wirtschaftlichen Beitrags der Industrie zum BIP auf 20% halten 55% der Befragten in (+3 Pp.; EU28: 50%, +1 Pp.) für realistisch. Dass drei Viertel aller Frauen und Männer zwischen 20 und 64 einen Job haben sollten halten ebenfalls 55% der Befragten in für realistisch (-4 Pp.; EU28: 58%, +3 Pp.). Weitere vier Ziele werden nur noch von etwas weniger als der Hälfte der Befragten in als ungefähr richtig eingestuft, dafür von jeweils ca. einem Viertel als entweder zu bescheiden oder aber zu ambitioniert: Dass nicht mehr als 10% der jungen Menschen die Schule ohne Abschluss verlassen sollten, halten z.b. 25% (+3 Pp.) der Befragten in für zu ambitioniert und unrealistisch, 24% (-1 Pp.) umgekehrt für zu wenig ambitioniert. Im EU28-Schnitt halten es 21% für zu ambitioniert (+/-0 Pp.) und ebenfalls 21% für zu wenig ambitioniert (-1 Pp.). Die Verbesserung der Energieeffizienz um 20 Prozent bis 2020 halten 27% (+4 Pp.) der Befragten in für zu ehrgeizig und nur noch 48% als realistisches Ziel um 6 Pp. als noch im Frühjahr 2017 (EU28: 22% zu ehrgeizig, +1 Pp.; 56% ungefähr richtig, +/-0 Pp.). Auch die Verringerung des Ausstoßes an Treibhausgasen in der EU um mindestens 20 Prozent gegenüber 1990 halten mittlerweile bereits 26% der Befragten in für zu ambitioniert (+4 Pp.; EU28: 26%, +1 Pp.) und nur noch 47% für ungefähr richtig (-1 Pp; EU28: 50%, +/- 0 Pp.). 9

Und die Anhebung des Anteils erneuerbarer Energien in der EU um 20 Prozent bis 2020 halten nur noch 45% der Befragten in für realistisch jeweils etwas mehr als ein Viertel hält dies entweder für zu wenig ehrgeizig oder ab für zu ambitioniert und daher unrealistisch. Zwei der neun abgefragten Ziele werden von deutlich weniger als der Mehrheit der Befragten in als unrealistisch oder aber zu wenig ambitioniert eingeschätzt: Das Ziel, wonach bis 2020 der Anteil jener Europäer/-innen, die unter der Armutsgrenze leben, um ein Viertel gesenkt werden solle, wird von 33% (-4 Pp.; EU28: 19%, -1 Pp.) als noch zu wenig ambitioniert angesehen. Und das Ziel, wonach mindestens 40% der 30-34-jährigen einen Universitätsabschluss haben sollten, wird von 58% (+7 Pp.; EU28: 40%, +1 Pp.) der Befragten in als zu ehrgeizig angesehen wobei bedacht werden muss, dass das duale System der Berufsausbildung in traditionell stark ausgeprägt ist und daher die Akademikerquote anders eingeschätzt wird als in anderen Ländern. Abbildung 5: Einschätzung der Europa 2020 -Ziele in Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung sollten jährlich 3% des in der EU erwirtschafteten Vermögens betragen Die Anhebung des wirtschaftlichen Beitrags der Industrie zum BIP auf 20% bis 2020 Drei Viertel aller Männer und Frauen zwischen 20 und 64 Jahren sollen einen Job haben Der Anteil junger Leute, die die Schule ohne Abschluss verlassen, sollte nicht mehr als 10% betragen 18% 19% 27% 25% 57% 55% 55% 49% 19% 6% 13% 13% 16% 2% 24% 2% Die Verbesserung der Energieeffizienz in der EU um 20% bis 2020 27% 48% 20% 5% Die Verringerung des Ausstoßes an Treibhausgasen in der EU um mindestens 20% bis 2020 gegenüber dem Stand von 1990 Die Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien in der EU um 20% bis 2020 Der Anteil der Europäer, die unter der Armutsgrenze leben, sollte bis 2020 um ein Viertel gesenkt werden Mindestens 40% der 30- bis 34-Jährigen sollten ein Diplom oder einen Universitätsabschluss haben 26% 26% 25% 58% 47% 45% 41% 30% 23% 26% 33% 4% 3% 1% 9% 3% Zu ehrgeizig Ungefähr richtig Zu bescheiden Weiß nicht QB1: Bitte sagen Sie mir für jedes der nachfolgend genannten Ziele, die bis zum Jahr 2020 in der EU erreicht werden sollen, ob es Ihrer Meinung nach zu ehrgeizig, ungefähr angemessen oder zu bescheiden ist. Abschließend: Wie blicken die Befragten in die Zukunft der EU? In sehen 8% (-2 Pp.) sehr optimistisch und weitere 50% (+5 Pp.) zumindest ziemlich optimistisch in die Zukunft der EU, der Optimismus ist damit im Vergleich zum Frühjahr 2017 um 3 Pp. auf 58% gestiegen. EU-weit blicken in Summe 57% der Europäer/-innen optimistisch in die Zukunft der EU (+1 Pp.). 80% Abbildung 6: Optimismus bzgl. der Zukunft der EU 70% 64% 66% 57% 59% 57% 60% 50% 40% 30% 61% 61% 48% 48% 53% 53% 48% 49% 49% 51% 49% 48% 48% 47% 49% 42% 42% 50% 50% 56% 58% 53% 56% 57% 54% 55% 58% 49% 50% 48% 40% AT EU 20% Frühjahr 2009 Herbst 2009 Frühjahr 2010 Herbst 2010 Frühjahr 2011 Herbst 2011 Frühjahr 2012 Herbst 2012 Frühjahr 2013 Herbst 2013 Frühjahr 2014 Herbst 2014 Frühjahr 2015 Herbst 2015 Frühjahr 2016 Herbst 2016 Frühjahr 2017 QA19: Würden Sie sagen, dass Sie die Zukunft der EU sehr optimistisch, ziemlich optimistisch, ziemlich pessimistisch oder sehr pessimistisch sehen? 10