BESATZSTRATEGIE 2020 FISCHEREIBEZIRK VI

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Transkript:

Amt für Jagd und Fischerei Graubünden Ufficio per la caccia e la pesca dei Grigioni Uffizi da chatscha e pestga dal Grischun Loëstrasse 14, 7001 Chur Tel: 081 257 38 92, Fax: 081 257 21 89, E-Mail: info@ajf.gr.ch, Internet: www.jagd-fischerei.gr.ch Chur, Le Prese: 01.02.2014 Version: 1/14 BESATZSTRATEGIE 2020 FISCHEREIBEZIRK VI KONZEPT ZUR NEUAUSRICHTUNG FISCHEREILICHER BESATZMASSNAHMEN IN DEN GEWÄSSERN DES FISCHEREIBEZIRKES VI, VAL POSCHIAVO Autoren: Livio Costa, Fischereiaufseher Bezirk 6, Le Prese (livio.costa@ajf.gr.ch) Marcel Michel, Amt für Jagd und Fischerei, Chur (marcel.michel@ajf.gr.ch) W:\Transfer\Fischerei\ALLE\Besatzkonzept_2020\Regionale_Konzepte\Strategie_2020_FBZ6_Vers1_14.docx

1. Hintergrund & Vorgehen Im Rahmen der Evaluierung eines neuen Besatzkonzeptes und den damit verbundenen Austausch innerhalb des AJF aber auch mit Vertretern der Fischer, ist man zum Schluss gekommen, den regionalen fischereilichen und gewässerspezifischen Aspekten und Besonderheiten mehr Rechnung zu tragen. Es wurde der Beschluss gefasst, nebst einer übergeordneten, eher allgemein gehaltenen, kantonalen Besatzstrategie, auch sieben regionale Besatzkonzepte zu erarbeiten. Abgeleitet aus den Rahmenbedingungen der kantonalen Besatzstrategie 2020 erarbeitete der kantonale Fischereibiologe zusammen mit dem oder den Fischereiaufsehern der entsprechenden Region, regionale Bewirtschaftungsgrundsätze sowie einen Besatzplan. Als Grundlage dienten dazu, wie bei der Erarbeitung des kantonalen Besatzkonzeptes, Ergebnisse aus den Erfolgskontrollen und Fischfangstatistik, die Besatzgeschichte seit 1969 (siehe Kapitel 3.2), neue Erkenntnisse aus der Wissenschaft wie auch neue regionale Inputs von Fischereiaufsicht und Fischern. Es war ein Anliegen des AJF, aber auch Wunsch der Fischer, bei der Verabschiedung der regionalen Besatzstrategien mitzuwirken. Das AJF lud daher zu sieben regionalen Besatzworkshops bei denen sich mandatierte Vertreter der regionalen Fischereivereine aktiv einbringen konnten. Um den Austausch zwischen Verwaltung und Fischereivereinen bezüglich regionaler Besatzpolitik auch künftig aufrecht zu halten, wurden sieben regionale Besatzkommissionen gebildet (siehe Kapitel 2). 2. Regionale Besatzkommission,Oberengadin, Puschlav, Bergell Auf Grund der Gebietsgrösse fand für den Fischereibezirk 6 kein gesonderter Workshop statt, sondern wurde zusammen mit jenem des Fischereibezirkes 4 abgehalten. Am 8. Juli 2013 fand der erwähnte Workshop für die Regionen D1 (Oberengadin), F (Val Poschiavo) und G (Val Bregaglia) in Celerina statt. Von den zwei Fischereivereinen im Val Poschiavo nahmen nur Vertreter vom Fischereiverein Poschiavo am Anlass teil. Es waren dies: Name Vorname Fischereiverein Kommissionsmitglied Crameri Dario Poschiavo Crameri Mirko Poschiavo Sala Fabrizio Poschiavo X Den Teilnehmer wurde vorgängig der Entwurf der neuen kantonalen Besatzstrategie 2020, der provisorische Besatzplan für die Gewässer ihrer Region sowie ein Fragekatalog zugestellt. Am Workshop selber präsentierte das AJF nochmals die wesentlichen Elemente einer neuen kantonalen Besatzstrategie und man bereinigte im Gremium Unklarheiten und Fragen. Der Schwerpunkt des Workshops bildeten vier Diskussionsblöcke um die Themen Fischbesatz in Fliessgewässern, Fischbesatz in Seen, Bereitstellung von Besatzmaterial und Integration der Fischereivereine. Am Ende des Workshops wurden die künftigen Mitglieder der regionalen Besatzkommission (siehe Tabelle oben) sowie das weitere Vorgehen festgelegt. Den Fischereivertreter aus dem Puschlav wurden im Nachgang des Workshop durch den Fischereiaufseher nochmals die wichtigsten Elemente des Workshops in ihrer Muttersprache vermittelt. Nach der Einarbeitung der Ergebnisse aus dem Workshop und AJF interner Bereinigung, wurde das regionale Besatzkonzept den Workshop-Teilnehmern zugestellt (siehe Kapitel 11). Seite 2 von 20

3. Analyse Ist - Situation 3.1. Generelle Einschätzung Die Fliessgewässer der Region F (Val Poschiavo) zeichnen sich mehrheitlich durch stabile, gute Fänge bei relativ tiefem Befischungsdruck aus. Insbesondere das Hauptgewässer, der Poschiavino ist jedoch morphologisch als auch hydrologisch wesentlich beeinträchtigt. Mehrere Kleingewässer wurden in den letzten Jahren aber erfolgreich revitalisiert und auch der Oberlauf diverser Gewässer zeigt gute hydromorphologische Eigenschaften. Die Seenfischerei im Puschlav konzentriert sich fast ausschliesslich auf den Lago di Poschiavo, wo wegen den steigenden Seesaiblingsfängen (Herkunft aus illegalem Besatz) einen regelrechten Boom ausgelöst wurde. Diese Zunahme bei der fischereilichen Aktivität ist hauptsächlich bei der privaten Bootsfischerei zu erkennen. Die Bergeseefischerei ist wie in anderen Regionen eher eine Randerscheinung. In Folge des wohl grössten Kraftwerkprojektes im Kanton (Lago Bianco) werden sich in den nächsten Jahren spürbare Veränderungen bei der Hydrologie und Morphologie der Gewässer im Puschlav ergeben. Nebst den positiven Aspekten wie Schwall-Sunk Beseitigung, Gewässerentwicklungskonzept und erhöhte Restwassermengen sind aber auch negative Veränderungen im Lago di Poschiavo in Folge des Pumpspeicherbetriebes zu erwarten. 3.2. Besatz Fliessgewässer Im Anhang 1 sind die wesentlichsten Auswertungen zur Besatzgeschichte in den Fliessgewässern der Region F wiedergegeben. Als Basis der aktuellen Bewirtschaftung wurde das Jahr 2011 herangezogen. FSA = Fangstatistikabschnitt gemäss Gewässerkarte für die Fangstatistik. Einem abschliessenden Fazit vorauszuschicken ist, dass die Dokumentation über die Besatztätigkeit im Val Poschiavo sehr lückenhaft und teils wenig nachvollziehbar ist. a) Regionale Betrachtung Fazit: - Entgegen dem Muster in allen anderen Regionen ist die Besatzmenge und Besatzdichte in den 80-iger Jahren nicht gestiegen. Die Besatzmengen sind seit den 1970-iger Jahren massiv zurückgegangen. Der Tiefpunkt ist in den 90-iger Jahren festzustellen, wobei davon auszugehen ist, dass dieser tiefen Zahlen auf Grund fehlender Dokumentationen zu Stande gekommen sind. - Bei der kurzfristigen (mit Ausnahme des Jahres 2002 verlässlichen Zahlen) Entwicklung der Besatzmengen fällt die grosse Schwankung bei den jährlichen Besatzzahlen auf. Im Jahr 2006 hatten wir große Verluste an Fischen durch eine starke Costia Infektion in der alte Fischzuchtanstalt Cantone. Weitere Probleme liegen vor allem beim Neubau und Inbetriebnahme der FZA Le Prese begründet. In die Jahren 2006 07-08 verluste an Fischeier durch Kupfer ins Wasser in die Brutschräncke. - Obwohl in den beiden letzten Jahrzehnten viel weniger besetzt wurde als früher, entsprechen die Besatzdichten aktuell dem Empfehlungswert. Folglich ist vor allem für die 1970-iger Jahre von einem klaren Überbesatz auszugehen. - Trotz massiven Rückgängen bei den Besatzmengen zwischen 2004 und 2006 entwickelte sich der Fangerfolg nur leicht negativ. b) Gewässerspezifische Analysen Die Datengrundlage bezüglich Besatzentwicklung und Vergleich Besatzmenge versus Fangerfolg pro Gewässer ist den entsprechenden Pivot-Tabellen und Graphiken der Datenbank Vergleich_Besatz_Fangerfolg_FG.xlsx zu entnehmen. Seite 3 von 20

Fazit: - In der Region F wird aktuell die Mehrheit der Gewässer über der Menge nach Besatzempfehlung bewirtschaftet (65%). In den restlichen Gewässer liegt ein Unterbesatz vor und nur ein Gewässer (Varunasch, FSA 616) wird nach Empfehlung bewirtschaftet. - Für die Mehrheit der 17 Fliessgewässer besteht wegen der ungenügenden Datengrundlage noch Unklarheit zwischen der Wirkung des Besatzes auf den Fangerfolg. Für 5 Gewässer ist von keiner Wirkung des Besatzes auszugehen, für 1 Gewässer von einer negativen Wirkung und für 3 Gewässer kann von einer positiven Wirkung des Besatzes auf den Fangerfolg ausgegangen werden. 3.3. Besatz stehende Gewässer Im Anhang 2 sind die wesentlichsten Auswertungen zur Besatzgeschichte in den Seen der Region F wiedergegeben. Als Basis der aktuellen Bewirtschaftung wurde das Jahr 2011 herangezogen. FSA = Fangstatistikabschnitt gemäss Gewässerkarte für die Fangstatistik. Einem abschliessenden Fazit vorauszuschicken ist, dass die Dokumentation über die Besatztätigkeit im Val Poschiavo sehr lückenhaft und teils wenig nachvollziehbar ist. a) Regionale Betrachtung Fazit: - In der Region F waren sowohl die Besatzmenge und Besatzdichte in den 1970-iger Jahren massiv höher als in den folgenden Jahrzehnten. Der Tiefpunkt ist in den 90-iger Jahren festzustellen, wobei davon auszugehen ist, dass dieser tiefen Zahlen auf Grund fehlender Dokumentationen zu Stande gekommen sind. Die 1980-iger Jahre und die letzten 10 Jahre zeigen ähnliche Besatzaktivität. - Bei der kurzfristigen (mit Ausnahme des Jahres 2002 verlässlichen Zahlen) Entwicklung der Besatzmengen fällt die grosse Schwankung bei den jährlichen Besatzzahlen auf. Diese liegen vor allem bei Problemen beim Neubau und Inbetriebnahme der FZA Le Prese begründet. Seit 2010 sind die Besatzzahlen aber wieder gestiegen und auf dem Niveau vor dem Neubau der FZA. - Obwohl nach den 1970-iger Jahre viel weniger besetzt wurde, lagen und liegen die Besatzdichten immer noch über dem Empfehlungswert. Folglich ist vor allem für die 1970- iger Jahre von einem klaren Überbesatz auszugehen. - Trotz grossen Schwankungen und massiven Rückgängen bei den Besatzmengen zwischen 2004 und 2006 blieb der Fangerfolg mit Ausnahme kleineren Schwankungen stabil. b) Gewässerspezifische Analysen Die Datengrundlage bezüglich Besatzentwicklung und Vergleich Besatzmenge versus Fangerfolg pro Gewässer ist den entsprechenden Pivot-Tabellen und Graphiken der beiden Datenbanken BesatzProGewässer_Seen und Vergleich_Besatz_Fangerfolg_Seen.xlsx zu entnehmen. Fazit: - In der Region F wird aktuell die Mehrheit der Gewässer über der Menge nach Besatzempfehlung bewirtschaftet (54%). In den restlichen Gewässer liegt ein Unterbesatz vor und nur ein Gewässer (Lagh dal Teo, FSA 6010) wird nach Empfehlung bewirtschaftet. - Für rund die Hälfte der 13 Seen besteht wegen der ungenügenden Datengrundlage bzw. stark schwankenden Besatzmengen noch Unklarheit zwischen der Wirkung des Besatzes auf den Fangerfolg. Für 2 Gewässer ist von einer negativen Wirkung und für 4 Gewässer kann von einer positiven Wirkung des Besatzes auf den Fangerfolg ausgegangen werden. Seite 4 von 20

4. Elemente der Neuausrichtung im Überblick Die Besatzstrategie 2020 beinhaltet im wesentlich folgende neue bzw. gegenüber früher präzisierte Elemente: - Konsequentere Berücksichtigung der Naturverlaichung (Ist-Zustandserhebung) Entsprechende Beobachtungen und Befischungen durchführen wo Grad der Naturverlaichung nicht bekannt ist. - Stete Anpassung des Besatzes auf Grund sich verändernden Rahmenbedingungen aus dem Projekt Lago Bianco. - Potential für Null-Besatzgewässer gegeben - Berücksichtigung genetischer Sonderformen (Mediterrane Forelle? Puschlaver Forelle?) - Besatz mit Namaycush in Bergseen weiter ausbauen - Förderung der Groppe prüfen - Ausschliesslich offene Bewirtschaftung (Alternativen für Laichfischfang im See suchen) - Bereitstellen Besatzmaterial für die Region G (Bergell) - Integration Fischereivereine prüfen - Konsequente Einhaltung des Bewirtschaftungsplanes über Jahre - Offene Kommunikation der Bewirtschaftungsaktivitäten 5. Inputs regionaler Workshop Zu den am Workshop thematisierten Inhalten, (siehe Kapitel 2) wurden folgende, für die Region F relevanten Äusserungen seitens der Fischereivertreter eingebracht: a) Generelle Erwartungen an künftige Besatzstrategie - Nebst Fischbesatz sind die Probleme bei der Wurzel zu packen: Schwall/Sunk und Restwasser - Es sind den regionalen Gegebenheiten angepasste Besatzpläne zu erstellen - Differenziertere Fischereibetriebsvorschriften anstreben Regional angepasste Bestimmungen (Bsp. Fangmass) - Bessere Fischfänge können auch mit angepassten Bestimmungen bei der Fangzahl und Fangmass erreicht werden - Besserer Informationsaustausch und Transparenz Informationsnetzwerk schaffen b) Bewirtschaftung Fliessgewässer Die vom AJF festgelegten Besatzzahlen wurden mehrheitlich gutgeheissen bzw. bei unterschiedlicher Auffassung gemeinsam festgelegt. c) Bewirtschaftung Seen - Seefischerei ist attraktiver zu machen Entlastung der Fliessgewässer - Seebewirtschaftung mit älteren Fischen - Lago Bianco: Besatzversuch mit Regenbogenforellen Die vom AJF festgelegten Besatzzahlen und Fischarten wurden mehrheitlich gutgeheissen bzw. bei unterschiedlicher Auffassung gemeinsam festgelegt. d) Beschaffung Besatzmaterial Keine spezifischen Äusserungen oder Bedenken. Seite 5 von 20

e) Integration Fischereivereine - Verstärkte Zusammenarbeit zwischen den Fischereivereinen beim Fischbesatz Wie in Kapitel 2 erwähnt, fand im Nachgang des Workshops am 7. August 2013 eine weitere Aussprache zwischen Mitglieder des FV Poschiavo und dem örtlichen Fischereiaufseher statt. Dabei wurden insbesondere Informations- und Verständnislücken geschlossen, die auf Grund sprachlicher Probleme entstanden sind. Die Zustimmung zum Besatzkonzept und dem Besatzplan wurde dabei von den Fischereivertreten bestätigt. 6. Festlegen Besatzplan 6.1. Fliessgewässer Entsprechend den Ausführungen im Kapitel 4.2 & 4.3 der kantonalen Besatzstrategie wurden die Fliessgewässerabschnitte kategorisiert und einem Bewirtschaftungstyp zugeordnet (siehe Tabelle Anhang 3) Null- Besatzgewässer In folgenden Gewässerabschnitten (FSA-Nummer, ohne Kleingewässer) wird die Null- Besatzstrategie weitergeführt bzw. künftig kein Besatz mehr getätigt: 613, 614, 615, 616, 619 Zudem werden folgende Kleingewässer nicht bewirtschaftet (inkl. Aufzuchtsgewässer) : Val da Becal, Val Pedröl, Val Fileit, Acquasella, Parabogl, Val da Prada, Botul, Val da Cadera Besatzgewässer Der Besatzplan ab 2014 ist dem Anhang 4 zu entnehmen. Gegenüber dem 5-jährigen Mittel (2007-2011) wird in folgenden Gewässerabschnitten (FSA- Nummer, ohne Kleingewässer) die Besatzmenge erhöht (Steigerung > 10%): 601, 606, 607, 611 (Valin da Terzana, Val Mera), 620 Gegenüber dem 5-jährigen Mittel (2007-2011) wird in folgenden Gewässerabschnitten (FSA- Nummer, ohne Kleingewässer) die Besatzmenge reduziert (Senkung > 10%): 602, 604, 605, 617, 618 (Val Quadrada, Val Pedenal) In allen übrigen Gewässer bleibt der Besatz Gegenüber dem 5-jährigen Mittel (2007-2011) mehr oder weniger unverändert (+/-10%). Zusammenfassend zeigt sich bezüglich künftiger Bewirtschaftung folgendes Bild: Null-Besatz Besatzsteigerung Besatzreduktion Anzahl Gewässerabschnitte 1) 5 6 6 Prozentualer Anteil 2) 24% 29% 29% 1) Total Anzahl Gewässerabschnitte (ohne Kleingewässer):21 2) bezogen auf alle Gewässerabschnitte Seite 6 von 20

6.2. Stehende Gewässer Entsprechend den Ausführungen im Kapitel 4.2 & 4.3 der kantonalen Besatzstrategie wurden die Seen kategorisiert und einem Bewirtschaftungstyp zugeordnet (siehe Tabelle Anhang 5). Null- Besatzgewässer In folgenden Gewässern (FSA-Nummer) wird die Null-Besatzstrategie weitergeführt bzw. künftig kein Besatz mehr getätigt: Lago Braita (6002) Besatzgewässer Der Besatzplan ab 2014 ist dem Anhang 6 zu entnehmen. Gegenüber dem 5-jährigen Mittel (2007-2011) wird in folgenden Gewässern (FSA-Nummer) die Besatzmenge erhöht (Steigerung > 10%): 6003, 6004, 6006, 6007, 6008, 6010, 6013 Gegenüber dem 5-jährigen Mittel (2007-2011) wird in folgenden Gewässern (FSA-Nummer) die Besatzmenge reduziert (Senkung > 10%): 6001, 6005, 6009 In allen übrigen Gewässer bleibt der Besatz Gegenüber dem 5-jährigen Mittel (2007-2011) mehr oder weniger unverändert (+/-10%). Zusammenfassend zeigt sich bezüglich künftiger Bewirtschaftung folgendes Bild: Null-Besatz Besatzsteigerung Besatzreduktion Anzahl Seen 1) 1 7 3 Prozentualer Anteil 2) 8% 54% 23% 1) Total Anzahl Seen:13 2) bezogen auf alle Gewässerabschnitte 6.3. Versuchsgewässer Bei abweichenden Vorstellungen zwischen AJF und der Besatzkommission über eine sinnvolle fischereiliche Bewirtschaftung, soll die Möglichkeit geschaffen werden, bei Bedarf bei einzelnen Gewässern ein Bewirtschaftungskonzept nach Gutdünken der regionalen Besatzkommission anzuwenden. Voraussetzung ist, dass die vorgeschlagenen Bewirtschaftungsmassnahmen tierschutzkonform sind und mit nachvollziehbaren Argumenten aufgezeigt wird, wieso man vom Besatzplan des AJF klar abweichen möchte. Die Besatzkommission soll zudem das von ihnen ausgewählte Besatzexperiment zusammen mit dem AJF eng begleiten (Erfolgskontrolle). Aus der Sicht des AJF bieten sich folgende Gewässer für oben genannte Versuche an: Val d Ursè (FSA 617); Val Quadrada/Val Pedenal (FSA 618); Saent (FSA 620) Lago Campascio (FSA 6001); Lagh Dügüral (FSA 6003); Lagh da Saoseo (FSA 6005); Lagh da Roan (FSA 6006); Lago Ombra (FSA 6009); Lago Matt (FSA 6012); Lago Palü (FSA 6013) Der Fischereiverein Poschiavo (SPP) hat den Wunsch geäussert, von der Möglichkeit der Bewirtschaftung eines Versuchsgewässer Gebrauch zu machen. Gerne würden sie den Besatzplan für den Lagh Dügüral (FSA 6003) festlegen. Das AJF hat dem begründeten Antrag der Seite 7 von 20

SPP stattgegeben und kann sich mit dem Besatz von 200 Namaycush-Sömmerlinge alle 2 Jahre einverstanden erklären. Die ursprüngliche Null-Besatzstrategie des AJF gründete auf die Feststellung, dass es sich beim Lagh Dügüral um einen Grenzlebensraum handelt, welcher 8 Monate mit Eis bedeckt ist, wenig Lebensraumstruktur zeigt und nur ein dürftiges Nahrungsangebot hat. Das AJF hat nach wie vor Vorbehalte, dass die Namaycush ausreichend gedeihen können. Als Fischräuber werden sie ab einer bestimmten Grösse, falls sie diese je erreichen, ihre alle 2 Jahre besetzten Artgenossen arg dezimieren. Zusammen mit dem AJF soll die SPP nach 5 Jahren eine erste Bilanz über den Erfolg der Massnahme ziehen. Eine erste Wirkung des Besatzes ist jedoch nicht vor 3 Jahren zu erwarten. Die Mitglieder der SPP werden angehalten, ihre Fänge wenn möglich mit genauem Mass und Gewicht der Fische zu dokumentieren. 7. Erfolgskontrollen In einigen der Gewässern, wo die Besatzmenge gegenüber dem Staus Quo verändert wird, sollen die Besatzfische markiert werden, da die genaue Wirkung des Besatzes noch unklar ist. Genauere Angaben für die Durchführung von Erfolgskontrollen finden sich im Dokument Fischerei 2000+. Fettflossenschnitt Poschiavino (FSA 606): Poschiavino (FSA 607): Saent (FSA 620): 800 Jährlinge 1000 Jährlinge 300 Jährlinge Besatzreduktion (laufende Untersuchungen) Poschiavino (FSA 604) Schrittweise Reduktion um 30%, nächste Reduktion 2017 Val d Ursé (FSA 617) Schrittweise Reduktion um 30%, nächste Reduktion 2017 8. Beschaffung von Besatzmaterial 8.1. Laichfischfang Die Bereitstellung von Besatzmaterial wird ausschliesslich durch offene Bewirtschaftung gewährleistet. Das Material für die Bewirtschaftung der ganzen Region (Fliessgewässer & Seen) wird vollumfänglich aus dem Laichfischfang im Lago di Poschiavo gewonnen. Der Fang der Laichtiere erfolgt wie bisher mit der sich bewährten Methodik der Zugnetzfischerei. Seite 8 von 20

Geschätztes jährliches Potential an zu gewinnendem Laichmaterial aus offener Bewirtschaftung (Schnitt der Jahre 2009 bis 2011): Rund 280 000 Eier / benötig werden ca. 250 000 Eier 8.2. Muttertierhaltung Eine Muttertierhälterung ist zur Zeit nicht nötig. Ein diesbezügliches Potential, auch für die Nachzucht von Muttertieren, hat es eventuell in der Teichanlage des FV Brusio in Zalende und im Aufzuchtweiher Vitali in Poschiavo (ab 2013 durch FV Poschiavo bewirtschaftet). Auf Grund möglicher Veränderungen im Lago di Poschiavo und der geplanten Wiederherstellung der Durchgängigkeit mit dem Poschiavino (Projekt Lago Bianco), könnte sich die Situation bezüglich Beschaffung von Laichtieren massiv verändern. Hier sind im Zuge der Projektgenehmigung alternative Möglichkeiten zu erarbeiten. Dies beinhaltet allenfalls die Erstellung von Muttertier-Hälterungsmöglichkeiten für eine unbefristete Übergangszeit. 8.3. Aufzuchtsbäche und Abschöpfung Überbestände Wenig Potential bzw. Notwendigkeit Potential besteht in der Region F betreffend Heranziehen von Besatzfischen in Aufzuchtsbächen. Einzig der Botul würde sich bei Bedarf anbieten diesbezüglich zu Nutzen. Gewässer, wo aus natürlichen Überbeständen oder Austrocknungsgefahr Besatzmaterial abgeschöpft werden kann, gibt es im Puschlav keine. 9. Bedarf an Besatzmaterial Gestützt auf den festgelegten Besatzplan ergibt sich folgender jährlicher Bedarf an Besatzmaterial (umgerechnet in Sömmerlings-Einheiten SöE) Bach-/Seeforellen Namaycush Eier SöE Eier 1) SöE FG 1. Priorität 21 400 12 850 FG 2. Priorität 0 Total FG 21 400 12 850 Seen 1. Priorität 170 800 102 500 1 450 1 300 Seen 2. Priorität 19 800 11 900 350 300 Total Seen 190 600 114 400 1 800 1 600 Gesamttotal 212 000 127 250 1 800 1 600 FG = Fliessgewässer 1) Erbrütung in der FZA Rothenbrunnen Die Namaycush werden in der FZA Rothenbrunnen ausgebrütet, bis zum Vorsömmerling aufgezogen und danach zur weiteren Aufzucht an die FZA Trun geliefert und als Sömmerlinge ausgesetzt. Im FBZ 6 könnte auf Grund der Brutkapazität die Namaycush und Regenbogenforellen- Erbrütung für die Bezirke 4, 5 & 6 erfolgen. Über den Bedarf und Praktikabilität ist in den nächsten Jahren ein Entscheid zu fällen. Seite 9 von 20

10. Integration Fischereivereine: Mit einer Umfrage ermittelte das AJF den aktuellen Status und der künftige Bedarf der Mitwirkung der Fischereivereine bei der Bewirtschaftung der Gewässer. Dies umfasst primär die Integration bei der Aufzucht (Teichanlagen) aber auch die Mithilfe beim Ausbringen der Fische und beim Laichfischfang. Im Anhang 7 ist das Ergebnis der Umfrage zusammengefasst. Folgende Fischereivereine leisten künftig folgende Aufgaben im Rahmen der Bewirtschaftung der Gewässer der Region F: FV Poschiavo: Aufzucht von 10 000 Bachforellen-Vorsömmerlingen aus der FZA Le Prese zu Sömmerlingen. Diese Bachforellen werden im Poschiavino (FSA 605) und im Lago di Poschiavo besetzt. Zudem übernimmt der FV Poschiavo die Bewirtschaftung folgender Seen: Lago Palü (FSA 6013), Lagh da Saoseo (FSA 6005), Lagh Dügüral (FSA 6003). Das dafür notwendige Besatzmaterial wird in der FZA Le Prese herangezogen. FV Brusio: Aufzucht von 12 000 Bachforellen-Vorsömmerlingen aus der FZA Le Prese zu Jährlingen. Diese Bachforellen werden im Poschiavino bei Brusio besetzt. Dieser Jährlingsbesatz ist ein Versuch der bis 2015 läuft. Weiter werden 10 000 Bachforellen-Vorsömmerlingen aus der FZA Le Prese zu Sömmerlingen herangezogen und im Poschiavino (FSA 606/607) und im Saent (FSA 620) und im Lago di Poschiavo besetzt. Der Fischereiverein Brusio hat weder am Besatzworkshop in Celerina teilgenommen noch Wünsche bezüglich künftiger Bewirtschaftung der Gewässer in ihrem Gebiet geäussert. 11. Inkraftsetzung Besatzstrategie Die Besatzkommission der Region Val Poschiavo (F) wurde am 28.10.2013 (deutsche Version) bzw. am 22.11.2013 (italienische Übersetzung) mit der mit der vom AJF überarbeiteten kantonalen sowie zugehörenden regionalen Besatzstrategie beliefert. Der Besatzkommission wurde die Möglichkeit gegeben, sich zur vorliegenden Besatzstrategie und dem Besatzplan zu äussern. Die Besatzkommission hat von dieser Möglichkeit kein Gebrauch gemacht und somit das Konzept ohne Änderungsantrag stillschweigend gutgeheissen. Vorliegende Besatzstrategie für die Region F wurde vom AJF und der regionalen Besatzkommission gemeinsam verabschiedet und per 1.1.2014 zur Umsetzung über 5 Jahre freigegeben. Für das AJF Für die Besatzkommission: Marcel Michel Fabrizio Sala Seite 10 von 20

Legende und Erklärungen für die Anhänge 1-6: FSA: REG: FBZ: CPUE: Fangstatistikabschnitt gemäss Gewässerkarte für die Fischfangstatistik Region Fischereibezirk Catch Per Unit Effort = Anzahl gefangener Fische pro Gang ans Gewässer Gewässerkategorie: I. hydromorphologisch intakte Gewässer mit a) selbsterhaltender Wildfischpopulation (mittlere bis gute Naturverlaichung) b) keine oder geringe Wildfischpopulation (keine bis geringe Naturverlaichung) II. hydromorphologisch gestörte Gewässer mit a) selbsterhaltender Wildfischpopulation (mittlere bis gute Naturverlaichung) b) keine oder geringe Wildfischpopulation (keine bis geringe Naturverlaichung) III. hydromorphologisch degenerierte Gewässer oder Grenzlebensräume ohne wesentlichen Fischbestand bzw. ausreichendem Lebensraumangebot Bewirtschaftungstyp: Siehe detaillierte Ausführungen im Kapitel 4.3 des kantonalen Besatzkonzeptes Sömmerlings-Einheit (SöE): Dies ist eine standardisierter Besatzwert unabhängig des Alters der besetzen Fische. Folgende Umrechnungsfaktoren gelten für die jeweiligen Alterstadien: Bsp.: Besatzplan 1'000 SöE 1 Brutfisch = 0.1 SöE 10'000 1 Vorsömmerling = 0.5 SöE 2'000 1 Sömmerling = 1.0 SöE 1'000 1 Jährling = 1.5 SöE 666 2-jährige Fische = 3.0 SöE 333 Fischarten: BF = Bachforellen SF = Seeforellen RBF = Regenbogenforellen NC = Namaycush SS = Seesaibling Seite 11 von 20

Anhang 1: Besatzgeschichte Fliessgewässer (Bachforellen) Region F Fig. 1: Langfristige Besatzentwicklung Region F Fig. 2: Kurzfristige Besatzentwicklung Region F Seite 12 von 20

Fig. 3: Besatzdichten Region F Fig. 4: Abweichung Besatzdichten Region F von Empfehlung Seite 13 von 20

Fig. 5: Entwicklungen Besatzmenge und Fangerfolg Region F Seite 14 von 20

Anhang 2: Besatzgeschichte stehende Gewässer (alle Fischarten) Region F Fig. 1: Langfristige Besatzentwicklung Region F Fig. 2: Kurzfristige Besatzentwicklung Region F Seite 15 von 20

Fig. 3: Besatzdichten Region F Fig. 4: Abweichung Besatzdichten Region F von Empfehlung Seite 16 von 20

Fig. 5: Entwicklungen Besatzmenge und Fangerfolg Region F Seite 17 von 20

Anhang 3: Kategorisierung, Bewirtschaftungstyp und Besatzentscheid Fliessgewässer Anhang 4: Besatzplan Fliessgewässer und Veränderungen gegenüber dem 5-jährigen Mittel (2007-2011) Seite 18 von 20

Anhang 5: Kategorisierung, Bewirtschaftungstyp und Besatzentscheid stehende Gewässer Anhang 6: Besatzplan stehende Gewässer und Veränderungen gegenüber dem 5-jährigen Mittel (2007-2011) Seite 19 von 20

Anhang 7: Ergebnis Umfrage bezüglich Integration der Fischereivereine im Prozess der fischereilichen Bewirtschaftung Fischereiverein Bedürfnis nach künftiger Zusammenarbeit mit AJF Interesse und Mittel zur Ausübung folgender Tätigkeiten Welche Infrastrukturen müssten dafür neu erstellt Eigene Anregungen, Bemerkungen nicht vorhanden gering mittel gross Bemerkungen Sömmerlingsaufzucht Società pescatori Brusio x Fortführung der Fischaufzucht. Aufzucht Jährlinge Aufzucht mehrjähriger Fische Hälterung Muttertiere Andere oder saniert werden? zum Thema "Integration Fischereivereine in Besatztätigkeiten" x x Keine Keine Società pescatori Poschiavo x Im Hinblick auf eine zukünftige Strategie sind wir bereit mitzuarbeiten. x x Immer bereit und interessiert zu helfen und auch in Zunkunft den Fischbesatz zu gewährleisten. Aufzuchtteich in Brusio, Zalende muss ausgebaut/erweitert werden. Teich Vitali in Poschiavo muss saniert werden. Aufzuchtbecken SPP neu erstellt. Die Integration der FV ist sicher positiv. Ausserdem ist die Integration von Interesse für die SPP und ausserdem ein Thema, in das man die jungen Fischer miteinbeziehen sollte. Fischereiverein Aktuelle Unterstützung des AJF durch Verein Aufwand des Vereins (ca.) Zufriedenheit mit finanz. Entschädigung Infrastrukturen vorhanden? Ja Nein Falls Ja, welche? Nein Ja, regelmässig Ja, selten Falls Ja, welche Tätigkeiten? zeitlich (Manns-Std.) finanziell Ja Nein Falls Nein, welcher Umfang wäre gerechtfertigt? Società pescatori Brusio x Fischaufzucht. Flussbettreinigung des Flusses Poschiavino. Società pescatori Poschiavo x Mitarbeit bei der Realisierung des Teiches für Elritzen. In Zukunft Teilnahme oder Mitarbeit bei der Betreuung. nicht quantifizierbar SFr. 1'000.00 x Es wird nur ein Teil des Futters bezahlt. x Nie etwas erhalten. x x Fischzucht Zalende: 2 Becken und 1 "Lager" Seite 20 von 20