Organisationsstruktur(en) der administrativen Prozesse für Studium und Lehre Transparenz, Verantwortlichkeit, Regelhaftigkeit

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Transkript:

Organisationsstruktur(en) der administrativen Prozesse für Studium und Lehre Transparenz, Verantwortlichkeit, Regelhaftigkeit www.che.de Ludwig Voegelin

Der Rahmen In den meisten Novellen der Hochschulgesetze der Länder ist die Autonomie der Hochschulen erweitert, die Entscheidungskompetenz der Hochschulleitungen gestärkt, die Entscheidungskompetenz der Dekane hervorgehoben, Das Instrument der Zielvereinbarungen als Steuerungsinstrument verstärkt und die Entscheidungskompetenzen der Fakultäten/Fachbereiche erweitert worden. Organisationsstruktur Ludwig Voegelin HSK 10./11. Mai 2010 2

Rahmen der Organisationsstruktur Qualitätssicherung Leistungsbewertungen, Akkreditierung, Rankings Zielvereinbarungen Profilentwicklung Budgetierung Rekrutierung Dekanat Ministerien Hochleitungen alle operativen Entscheidungen Genehmigung von Prüfungsordnungen Qualitätssicherung/ Controlling Verwaltungsorganisation Fachbereiche/ Fakultäten Dekanat Alle operative Entscheidungen im Fachbereich Entscheidungskompetenzen Dekanat Fakultäts-/Fachbereichsrat Profil Ausstattung der Fächer Studiengänge Satzungen Rahmenordnungen Hochschulentwicklungsplan Kontrolle der HL Organisationsstruktur Ludwig Voegelin HSK 10./11. Mai 2010 3 Senat

Organisationstrukturen In diesem Rahmen müssen für Zulassungsverfahren, für Modularisierung und abgeschichtete Modulprüfungen, für die Sicherstellung des Lehrangebots, für Beratungsangebote, usw. Organisationsstrukturen entwickelt werden. Organisationsstruktur Ludwig Voegelin HSK 10./11. Mai 2010 4

Best practice Best practice- Lösungen sind nicht möglich, weil organisatorische Lösungen abhängig sind von der Größe der Fachbereiche (der Zahl der Professor(inn)en), der Heterogenität der Studienprogramme im Fachbereich, der Zahl der Studierenden in einem Studienprogramm, der Grundorganisation des Prüfungswesens in der Hochschule, der Grundorganisation des Beratungswesens an einer Hochschule, der zentralen Grundordnung und der Grundordnung des Fachbereichs. Daher: Welche Fragen müssen mit den gewählten Organisationsstrukturen systematisch beantwortet werden? Organisationsstruktur Ludwig Voegelin HSK 10./11. Mai 2010 5

Determinanten der Studierbarkeit klare Zuständigkeiten und Entscheidungsstrukturen im Studiengang/Fachbereich Kommunikation zwischen Selbstverwaltung und Verwaltung Transparenz und Verständlichkeit der Ordnungen LV-Organisation Informationsflüsse und Entscheidungsprozesse eindeutige Zuständigkeiten in der Verwaltung Rechtssicherheit Studierbarkeit curriculare Gestaltung fachliche Anforderungen, Beratung/Betreuung, Modulgestaltung, Prüfungsvielzahl, Wahlfreiheiten, Praktika, Regelstudienzeit TO und Einführung Ludwig Voegelin HSK 10./11.Mai 2010 6

Dabei ist zu berücksichtigen: In allen Prozessen spielt das Zusammenwirken zwischen Verwaltung und Selbstverwaltung eine besondere Rolle! Bei der Prozessgestaltung müssen alle Akteure hinreichend beteiligt werden. Organisationsstruktur Ludwig Voegelin HSK 10./11. Mai 2010 7

Prozessqualität I Die zu beachtenden Rahmenregelungen sind den Akteuren bekannt. Die Initiative für einen Vorgang ist festgelegt. Die Letztentscheidung ist festgelegt. Die zu beteiligenden Instanzen/Personen/Funktionsträger sind festgelegt. Der Weg von der Initiative bis zur Entscheidung ist beschrieben und allen Akteuren bekannt. Die Entscheidungswege zwischen Selbstverwaltung und zuständiger Verwaltungseinheit (dezentral/zentral) sind definiert. Die Abläufe der Prozesse sind dokumentiert; es ist festgelegt, wer sie fortschreibt. Organisationsstruktur Ludwig Voegelin HSK 10./11. Mai 2010 8

Prozessqualität II Die Prozesse sind so Ressourcen/Arbeitskraft schonend wie möglich angelegt (z.b. keine Doppelbefassungen). Die Verwaltung entlastet möglichst die Selbstverwaltung. Die Verfahren sind rechtssicher. Es gibt regelhafte Gespräche zwischen den an einem Prozess Beteiligten (face to face Kommunikation). Die Prozesse werden wo möglich durch IT-Tools unterstützt. Die Prozesse werden überprüft und ggf. weiterentwickelt (Controlling) Organisationsstruktur Ludwig Voegelin HSK 10./11. Mai 2010 9

Beispiel-Felder Es muss definierte und kommunizierte Verantwortlichkeiten für die Sicherstellung des modularisierten Lehrangebots geben; Es muss verbindliche Kommunikationsstrukturen zwischen den Prüfenden und den prüfungsverwaltenden Einheiten geben. Es muss eindeutige Entscheidungswege für eine Curriculumsrevision geben. Es muss festgeschriebene Verfahren zur Evaluation des Lehrgeschehens geben. Es muss klare Zuständigkeitsregelungen für Fachstudienberatung, Modulberatung, allgemeine Studienberatung im Fachbereich und zentraler Studienberatung geben, sie sind den Studierenden transparent. Organisationsstruktur Ludwig Voegelin HSK 10./11. Mai 2010 10

Beispiel: Sicherung des Lehrangebots Mögliche Zuständigkeiten in einem Fachbereich/ einer Fakultät: der Dekan der Studiendekan die Studiengangsbeauftragten die Modulbeauftragten die Lehrenden durch Selbsterklärung die Studienkommission faktisch das Sekretariat des Dekans? Vernetzung mit der Raumplanung WER? Wer initiiert? Wer plant? Wer hat den Letztentscheid? Wer kommuniziert mit der Verwaltung? Wer veröffentlicht? Wer initiiert Raumänderung wg. Teilnehmer-Zahl? Organisationsstruktur Ludwig Voegelin HSK 10./11. Mai 2010 11

Beispiel: Curriculumrevision I Anlass: 3 Module werden in Titel und Umfang geändert Antrag der Modulbeauftragten an Studienkommission Antrag Studienkommission an Fachbereichsrat Stellungnahme Studierende, Studiendekan Dekan: Klärung der Ressourcen, der Genehmigungspflicht, Akkr.Agentur Beschluss Fachbereichsrat Änderung im Modulhandbuch, im Internet durch WEN Organisationsstruktur Ludwig Voegelin HSK 10./11. Mai 2010 12

Beispiel: Curriculumrevision II Der beschriebene Ablauf ist durch FbR-Beschluss festgelegt. Das studentische Votum ist gesichert. Es gibt eine Zuständigkeit für das Modulhandbuch! Es gibt eine Zuständigkeit für den Internet-Auftritt des Fachbereichs und des Studiengangs Organisationsstruktur Ludwig Voegelin HSK 10./11. Mai 2010 13

Beispiel Prüfungssystem Organisation /Alternativen zentral für die Hochschule Eines für den Fachbereich je Eines pro Studienbereich Prüfungsamt Qualität und Ressourcen Sicherung der Professionalität Sicherung der Auslastung Vertretungsregelung Studierendennähe Organisationsstruktur Ludwig Voegelin HSK 10./11. Mai 2010 14

Diskussion Ich bedanke mich für Ihre Geduld! Nun sollten Sie über die genannten Kriterien für die Organisationsstruktur und über weitere Beispiele und Erfahrungen diskutieren! Organisationsstruktur Ludwig Voegelin HSK 10./11. Mai 2010 15