Hardi Evrard Selbstfahrer in Rot-Gelb und Blau-Weiß Das französische Hardi-Werk baut alle Selbstfahrer für die Gruppe. Der eilbote besuchte das Unternehmen, in dem neben dem Selbstfahrer Alpha auch gezogene Spritzen Namens Evrard vom Band laufen. Werkfoto Auf der Fahrt zum Werk fällt mir im Auto von Xavier Meline ein Feuerzeug mit dem Schriftzug Berthoud ins Auge. Meline, bei Hardi-Evrard für das Marketing zuständig, ist, auf das Feuerzeug des Wettbewerbers angesprochen, aber nicht um eine Antwort verlegen: Heute gehören wir alle zu einer Familie. Seit 2007 zählt Hardi mit zur Exel-Gruppe, dem größten französischen Anbieter von Pflanzenschutztechnik. Die Exel-Marken Tecnoma, Caruelle, Nicolas, Seguip, Matrot und eben Ber-thoud werden seitdem durch Hardi ergänzt. Hardi erreichte 2008 einen Umsatz von 135 Mio. Euro mit 1100 Mitarbeitern und zehn Werkstandorten in verschiedenen Ländern. Hardi trägt damit den größten Teil zum Exel-Landtechnikumsatz von 322,5 Mio. Euro bei hier fließen zusätzlich noch die Rübenerntetechnik von Matrot, Herriau und Moreau ein. Was hat sich für Hardi seit der Übernahme durch Exel geändert? Kaum etwas, lautet Melines Antwort. Wir stehen nach wie vor im Wettbewerb. Wir wollen zu den Besten im Markt, ebenso wie in unserer Gruppe gehören. Meline nennt einen weiteren Vorteil des neuen Eigentümers, die von Patrick Ballu geführte Exel-Gruppe. Vor 2007 war Hardi in der Hand der Fondsgesellschaft Auriga: Es ist besser, man hat einen Chef, der etwas von Pflanzenschutztechnik versteht, als einen, der nur zehn Prozent Rendite anstrebt.
Hardi und Evrard Selbst
Mit 180 Mitarbeitern ist d Werksleiter Hubert Beau
Bernd Pawelzik Das Chassis wird mit Bo
Powered by TCPDF (www.tcpdf.org) Das Hardi-Evrard-Werk in Beaurainville im Nordwesten Frankreichs ist nach Dänemark der zweitgrößte Hardi-Standort. 180 Mitarbeiter fertigen hier den Selbstfahrer Alpha und die gezogenen Spritzen Evrard Meteor. Beaurainville ist auch das einzige Hardi-Werk, in dem neben der gewohnten Farbkombination rotes Chassis, gelber Tank auch die Kombination Blau-Weiß verwendet wird. Im Jahr 1987 übernahm Hardi den französischen Spezialisten für Pflanzenschutztechnik Evrard. Evrard-Geräte sind leuchtend blau lackiert und tragen einen weißen Tank. Die in Frankreich angesehene Marke hat nach wie vor ihren treuen Kundenstamm: Unter dem Namen Meteor werden im Hardi-Werk die gezogenen Evrard-Spritzen in der in Frankreich üblichen längeren Bauweise mit 2500, 2800, 3400, 4100 und 5400 Liter Tank angeboten. 545 Evrard-Geräte produziert das Werk jährlich. Für Evrard-Fans wird auch der Hardi-Selbstfahrer Alpha komplett im blau-weißen-look angeboten. 3000 Tonnen Stahl, 200 Tonnen Aluminium und 250 Tonnen Polyethylen nennt Werkleiter Hubert Beauquesne als Jahresbedarf seiner Fabrik. Eine im Juli fertiggestellte 90 Meter lange und 20 Meter breite Halle ergänzt die Produktionsfläche auf jetzt 17.000 m2. 170 Selbstfahrer, 40 Prozent in Blau-Weiß, die anderen 60 Prozent im Hardi-Design, verlassen die Produktionslinie jährlich. Als ein Alleinstellungsmerkmal des Alpha beschreibt Beauquesne das Fahrwerk aus Feinkornstahl mit U-Profil Rahmen und geschraubten Querträgern in dem Bolzenverbindungen die sonst üblichen Schweißnähte ersetzen. Dies biete höheren Fahrkomfort, eine bessere Verwindung ohne Materialermüdung und durch den Feinkornstahl zusätzliche Gewichtsersparnis. Ein Deutz Sechszylinder mit 210 PS Tier III (alternativ 140 PS), treibt den Alpha mit permanentem Allradantrieb über den Poclain-Hydrostaten bis zu 40 km/h schnell an. Der Dieseltank bietet Raum für 320 Liter. Die Fahrspur lässt sich hydraulisch um 40 cm verstellen, per Fußpedal wird die Vierachssteuerung z.b. beim Wendevorgang aktiviert. In der Spezialversion erreicht der Alpha 155 cm Bodenfreiheit, serienmäßig sind es bis zu 125 cm, abhängig von der Reifenwahl. Als Tank stehen Volumina mit 2500 bis 4100 Liter zur Verfügung. Die elektronische Steuerung für den Spritzbetrieb ist eine eigene Hardi-Entwicklung. Features wie z.b. die Befüllautomatik, welche die akkurate Befüllung mit einer vorher festgelegten Wassermenge erlaubt, erleichtern die Arbeit. In fünf bis sieben Minuten soll der 4100 l-tank mit Wasser befüllt sein. Am meisten nachgefragt wird der große Tank und ein 36-Meter Gestänge, berichtet der Werkleiter. Jeder zweite in Frankreich ausgelieferte Hardi-Selbstfahrer, der Gesamtmarkt bewegt sich hier bei jährlich 350 bis 400 Einheiten, wird mit dem Hardi-Twin-Boom ausgeliefert. Seit 20 Jahren hat Hardi diese gebläseunterstützte Spritztechnik, welche die Eindringtiefe in den Bestand unterstützen, den Pflanzenschutzmittelaufwand und die Abdrift minimieren soll, im Programm. Diese Technik soll mit einem attraktiven Preis bei hochwertigen Spritzen weiter forciert werden. 60 Prozent der Produktion aus Beaurainville sind für die Märkte im Ausland bestimmt. In Deutschland ist die Hardi GmbH in Wedemark vor den Toren Hannovers Ansprechpartner für die Händler. Geschäftsführer Karsten Hemmingsen kündigt für die nur 20 km von seinem Büro entfernt stattfindende Agritechnica eine Reihe von Produktneuheiten an.