1 LIFESIZE CONTROL 1.1 VORAUSSETZUNGEN Server Das Managementsystem LifeSize Control basiert auf einem Windows Server 2003. Für die Verwaltung von bis zu 100 Videokonferenzsystemen wird dabei die Rechenleistung eines Singleprozessors mit 2,66 Ghz sowie 1GB RAM benötigt. Die Datenspeicherung erfordert eine Festplatte mit mindestens 80GB. Zur Steuerung von bis zu 500 Systemen sind ein Dualprozessor 2,66GHz sowie 4GB Arbeitsspeicher und 160GB Festplattenkapazität nötig. Weiterhin ist ein Active Directory oder eine LDAP-Implementation erforderlich. Es wurde die Version 4.0 getestet. Client Der Client ist webbasiert und benötigt deshalb nur einen aktuellen Webbrowser (mindestens MS IE 6.0 oder Firefox 1 bis 3) sowie ein Adobe Flash Plug-In ab Version 9.0. 1.2 FUNKTIONSWEISE Das System ist nutzerseitig komplett webbasiert und als animierte Flash-Präsentation konzpiert. Nach der Anmeldung erscheint die zentrale Übersichtsseite, das sogenannte Dashboard, welches alle wichtigen Details wie durchgeführte Anrufe oder aktuelle Fehlermeldungen darstellt. Die Mandantenfähigkeit ermöglicht, dass je nach Rolle (Admin, Techniker, Operator) verschiedene Funktionen einrichtbar sind, die Administration des Managementsystems selbst erfolgt über eine separate Webseite mit dediziertem Login- Mechanismus. Abbildung 1: LifeSize Control Login und "Dashboard" Über die Funktionsleiste am unteren Bildschirmrand können jederzeit alle Funktionen des Systems aufgerufen werden, jedoch sind die Icons nicht selbsterklärend und erschließen sich erst nach einer gewissen Einarbeitungszeit. LifeSize Control Seite 1
Die Geräteübersicht gibt Auskunft über den aktuellen Status aller verwalteten Systeme. Unterstützte Systeme sind neben LifeSize-Produkten auch Geräte von TANDBERG, Polycom und RADVision. Dabei können Endgeräte, Gatekeeper, Gateways und Multipoint Control Units (MCUs) verwaltet werden. Neue Systeme werden manuell hinzugefügt, indem die IP- Adresse des Systems (beziehungsweise ein IP-Adressbereich bei mehreren neuen Systemen) eingegeben wird. Das Entfernen von Geräten war im Test teilweise nicht möglich. Abbildung 2: Geräteübersicht mit Statusinformationen In der Geräteübersicht können mit dem gewünschten System Konferenzen geplant (auch Scheduling genannt) und durchgeführt werden. Die Bedienung erfolgt per Drag and Drop. Der Verbindungsaufbau wird darauf aufbauend unter Einbeziehung von MCU-Affinitäten automatisch durchgeführt ( Smart Scheduling ). Um Ressourcenkonflikte zu vermeiden und die Verbindungswege zu optimieren, wird automatisch die am besten geeignete Konferenzbrücke genutzt. Der Anruf wird nach dem Ende der Nutzungszeit selbstständig getrennt. Externe Teilnehmer (d.h. nicht vom System verwaltete Systeme) können ggf. einbezogen werden. Abbildung 3: Anruf vorbereiten Die Funktion Events listet alle Veranstaltungen, welche bereits durchgeführt wurden, aber auch aktuell aktive und geplante Veranstaltungen auf. Die Vorhaltezeit der gespeicherten Events wird individuell vom Administrator des Managementsystems festgelegt. LifeSize Control Seite 2
Abbildung 4: Geplante, laufende und durchgeführte Veranstaltungen Die Reportfunktion von LifeSize Control ermöglicht es, umfangreiche Berichte zu allen Bereichen der Systemverwaltung zu erstellen und diese in das Format PDF zu exportieren. Auch der automatische Versand per E-Mail ist möglich. Abbildung 5: Reportfunktion (links Auflösung, rechts Audiocodecs) Die proaktive Alarmfunktionalität ermöglicht die Generierung von Echtzeitmeldungen, wobei jede Fehlermeldung eine vorher definierte Wichtung erfährt, um den Schweregrad eines Alarms besser einschätzen zu können und die Fehlerbehandlungen dementsprechend zu steuern. Es kann festgelegt werden, welcher Techniker für welches System verantwortlich ist und im Fehlerfall ein Ticket zugewiesen bekommt. Die Benachrichtigung des jeweiligen Technikers erfolgt automatisch, die Bestätigung des Tickets bei Lösung des Problems wird von ihm initiiert und von LifeSize Control bestätigt. Während einer laufenden Veranstaltung werden festdefinierte Schwellwerte kontinuierlich überwacht, um zeitnah auf Probleme des Netzwerkes oder des Systems reagieren zu können (vgl. Abbildung 6: Offene Fehlertickets und Schwellwertüberwachung). Der Jitter überschritt im Beispiel die Höchstgrenze und ein Ticket wurde deswegen ausgelöst. LifeSize Control Seite 3
Abbildung 6: Offene Fehlertickets und Schwellwertüberwachung Eine Funktion, die ausschließlich für LifeSize-Systeme verfügbar ist, ist die Template- Funktion. Anhand vorhandener Konfigurationen können alle Systemparameter als Vorlage gespeichert und editiert werden, um diese auf neue Systeme zu übertragen und so auf jedem System den gleichen Konfigurationsstand zu gewährleisten oder bestimmte Profile zu archivieren. Systemeinstellungen eines zu administrierenden Gerätes können mit vorhandenen Templates verglichen werden, um Unterschiede in der Konfiguration festzustellen (vgl. Abbildung 7: Templatekonfiguration, Vergleich zweier Templates, Software-Upgrade). Gleichwohl können in diesem Menüpunkt Software-Upgrades und Software-Downgrades für alle unterstützten Systeme durchgeführt und automatisiert werden. Abbildung 7: Templatekonfiguration, Vergleich zweier Templates, Software-Upgrade Weitere Funktionen der Managementsoftware LifeSize Control sind die Integrationsmöglichkeiten an vorhandene Strukturen, wie Microsoft Exchange, Open LDAP, Active Directory oder ähnliche Verzeichnisdienste sowie die Möglichkeit, Lizenzen für vorhandene LifeSize Geräte zu verwalten und zu administrieren. LifeSize Control Seite 4
Veranstaltungen können zur Laufzeit gesteuert werden (Hinzufügen neuer Teilnehmer, Entfernen von Teilnehmern, Ruf beenden). Der Umfang der Steuerungsfunktionen ist jedoch im Vergleich zu Managementprodukten anderer Hersteller eingeschränkt, beispielsweise sollte der Bereich des Account-Managements funktionell ausgebaut werden. LifeSize Control Seite 5