Ökosystem Schwarza: Minimierung der Auswirkungen des Großprojektes Talsperre Leibis/ Lichte. Dipl. Biol. Hartmut Willmitzer

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Transkript:

Ökosystem Schwarza: Minimierung der Auswirkungen des Großprojektes Talsperre Leibis/ Lichte Dipl. Biol. Hartmut Willmitzer

Themenübersicht Lebensader Schwarza Talsperre Leibis/Lichte Minimierungsmaßnahmen der Thüringer Fernwasserversorgung

Lebensader Schwarza

Die Schwarza Einzugsgebiet: 507 km 2 Lauflänge: 53 km Bad Blankenburg Neuhaus am Rennweg

Stoffeinträge: Diffuse Belastungen der Fließgewässer Thüringens

Stoffeinträge: Punktförmige Belastungen der Fließgewässer Thüringens

Charakterisierung der Schwarza nach WRRL Stoffeinträge: überwiegend forstwirtschaftliche Nutzung kommunale Abwasserentsorgung derzeit noch gering 3 Kläranlagen > 2000 EWG geplant: KA Großbreitenbach und KA Lichte günstigen Abflussverhältnisse und hohes Selbstreinigungspotenzial geringe Beeinträchtigung der Biozönose Struktur: Defizite - Querbauwerke, enges Flussbett noch nicht typspezifisches Leitbild (Fische) (Unterbecken Goldisthal) TLUG 2004

Die Schwarza-Quelle

Talsperre Scheibe-Alsbach

Das Schwarzatal eingeschnittenes Kerbtal Bestandteil Naturpark "Thüringer Wald" Unteres Schwarzatal eines der ältesten Naturschutzgebiete Thüringens Orchideen, Eisvogel, Bachneunauge ehemaligen Schieferbrüche: eine der artenreichsten Schmetterlingspopulationen Europas

Das Schwarzatal eingeschnittenes Kerbtal Bestandteil Naturpark "Thüringer Wald" Unteres Schwarzatal eines der ältesten Naturschutzgebiete Thüringens Orchideen, Eisvogel, Bachneunauge ehemaligen Schieferbrüche: eine der artenreichsten Schmetterlingspopulationen Europas

Das FFH- Gebiet Unteres Schwarzatal

Das FFH-Gebiet Schwarzatal Größe: 1863 ha Lebensraumtypen nach FFH-RL, Anh. I: Schwarza: 3260 (17 ha) Fließgewässer 6430 (15 ha) Feuchte Hochstaudenflur 91EO (50 ha) Auenwälder mit Erle, Esche, Weide weitere: 9110 (90 ha) Hainsimsen-Buchenwald 9170 (40 ha) Labkraut-Traubeneichen-Hainbuchenwald 8220 (15 ha) Silikatfelsen 8159 (6 ha) Silikatschutthalden je 1 ha naturbelassene Höhlen und Trockenhalden Erhaltungsziele: Erhaltung des naturnahen Flusslaufes; Schutz der Felsformationen; Offenhalten der Schieferhalden; Umwandlung der Forsten in naturnahen Laubwald.

Das FFH-Gebiet Schwarzatal Arten nach FFH-RL, Anl. II in /an der Schwarza Gelbbauchunke (Bombina variegata) Westgroppe (Cottus gobio) Bachneunauge (Lampetra planeri) Arten nach FFH-RL, Anl. II, weitere Spanische Flagge (Callimorpha quadripunctaria) Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) Großes Mausohr (Myotis myotis) Kleine Hufeisennase (Rhinolophus hipposideros) Grünes Koboldmoos (Buxbaumia viridis)

Weitere seltene Arten im Schwarzatal...

Talsperre Leibis/Lichte

Neustadt Nordhausen Schematische Thüringenkarte und räumliche Lage Leibis- und Weida-System Trinkwassertalsperren in Thüringen (ca. 60 Mio. m 3 /a) Trinkwassertalsperren in Thüringen D Gotha Erfurt Tambach-Dietharz Schmalwasser Ohra Weimar Jena Schönbrunn Gera Suhl Erletor Scheibe-Alsbach Leibis-Lichte VS Deesbach Weida Zeulenroda Lössau

Schematische Thüringenkarte

Talsperre Leibis/Lichte, Herbst 2005

Talsperre Leibis/Lichte Fertigstellung des seit 1992 provisorisch aus der Vorsperre betriebenen Systems durch den Bau der Hauptsperre VS Deesbach Speichervolumen: 3,2 hm 3 Aufenthaltszeit: 0,125 a Schadstoffe 460 HN TS Leibis-Lichte (Planung) Speichervolumen: 32,4 hm 3 Aufenthaltszeit: 1,22 a 436 HN Schaffung von Pufferund Steuerkapazitäten realisiert zur Sicherung der Trinkwasserversorgung in Ostthüringen geplant 430 HN 420 HN 405 HN 390 HN 375 HN Zur TWA Zeigerheim

Talsperre Leibis/Lichte, Mauer mit Kontrollorganen

Messstellen Monitoringprogramm FFH-Gebiet Schwarzatal Schwarza zur Wasseraufbereitung TWA Zeigerheim Schwarzburg Sitzendorf Lichtestollen I+II, 11 km. (im Betrieb) Schwarza Unterweißbach Lichte Talsperre Leibis/Lichte (im Bau) Oberweißbach Vorsperre Deesbach (in Betrieb) Zufluss Lichte

Wesentliche nutzungsbedingte Einflüsse von Talsperren auf das Fließgewässersystem - Barrierewirkung - Änderungen des Abflussregimes unterhalb - Änderungen des Temperaturregimes unterhalb - Änderungen weiterer Qualitätsparameter unterhalb - Veränderungen der Sedimentstruktur unterhalb

Das FFH-Gebiet Schwarzatal Konkret prognostizierte Beeinträchtigungen durch die Bewirtschaftung Änderung der Abflussmengen wirken auf: Gewässerbiozönose (Makrozoobenthos, Interstitial, Fische) Auenzonierung (Vegetationsgrenzen) Forderung zur Minimierung dieser Änderungen: Extrembereiche des Abflusses in der Schwarza erhalten Niedrigwasserbereich Sommerhochwässer- und Winterhochwässer

Einfluss auf den Lebensraum Schwarza Besonders wichtige Komponenten Abflussabhängige Parameter: Überflutung der Vegetationsgrenzen Strömungsbedingungen für das Makrozoobenthos Geschiebetransport (kritische Sohlschubspannung) Durchspülung des Interstitials (Fließgeschwindigkeit) und Durchgängigkeit für Fische (Wassertiefe) Ökohydrologische Parameter: langjährige Monats-MQ s mehrtägige Abflussmittel im Hoch- und Niedrigwasserbereich Zeitpunkte des Auftretens von Extremereignissen das Auftreten von Sommer- und Winterhochwässern das Auftreten von Niedrigwasserereignissen

Talsperre Leibis/Lichte: Landschaftspflegerischer Begleitplan (LBP) 5 Gestaltungsmaßnahmen 14 Minimierungsmaßnahmen 11Ausgleichsmaßnahmen 33 Ersatzmaßnahmen Zeitraum: 11Jahre Gesamtkosten LBP: ca. 11 Mio. (ungefähr 10% der Gesamtkosten des Projekts)

Ökologische Speicherbewirtschaftung Zielkonflikte Menge: Bereitstellungssicherheit - garantiert Güte: Tiefenwasserableitung in Spätsommer Mischung über beide Entnahmestränge Talsperrensicherheit: Funktionsproben Jahreszeit!

Das FFH-Gebiet Schwarzatal Ökologische Speicherbewirtschaftung Steuerung der Wassertemperatur im Ablauf 2 K-Kriterium : Die Wassertemperatur der Schwarza darf sich aufgrund des Einflusses der Lichte (gestautes Gewässer) um nicht mehr als 2 K gegenüber der Referenzstelle oberhalb der Lichtemündung ändern.

Das FFH-Gebiet Schwarzatal Ökologische Speicherbewirtschaftung Steuerung der Wassertemperatur im Ablauf 2 K-Kriterium : - kontinuierliche Temperaturmessungen in den Zuläufen sowie den Entnahmevorrichtungen - Mischung der Wildbettabgabe aus verschiedenen Entnahmetiefen (unabhängig von Rohwasser) - Überwachung der Temperatur in der Lichte sowie in der Schwarza ober- und unterhalb der Lichtemündung im Rahmen der Monitoringuntersuchungen

Ökologische Speicherbewirtschaftung: Steuerung des Ablaufes in Abhängigkeit vom Zufluss 100 10 Abfluss m 3 /s Qab = Qin: wenn Qin < Q1 Qab = Q1: wenn Q1< Qin < Q2 (Wasserspeicherung) 1 Qab = k* Qin: wenn Q2 < Qin < Q3 (Wasserspeicherung) 0,1 Zufluss m 3 /s Qab = Qin: wenn Q3 < Qin < Q4 0,01 0,01 0,1 1 10 100 Qab = Q4: wenn Q4 < Qin (Hochwasserschutz) Q1 Q2 Q3 Q4 Schematische Darstellung der ökologischen Bewirtschaftung der Talsperre Leibis/Lichte

Umgestaltung von Wehren als Kompensation für den Bau der Talsperre Leibis/Lichte Umbau von 8 Wehren in der Schwarza als Rampen in Riegelbauweise mit Niedrigwasserrinne Umgestaltung der Lichtemündung und eines Wehres zur Anbindung der Lichte Entrohrung und naturnahe Gestaltung im Gewässersystem der Rinne

Wehrumbau in der Schwarza: wichtiger Bestandteil der Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen 2004: - Blechhammerwehr - Sohlabsturz Lichtemündung - Wehr Quelitz 2005: - Wehr in Sitzendorf - Wehr in Schwarzburg - Schmelzwehr an der Mankebachsmühle 2006: - 2 Wehre in Bad Blankenburg - Wehr Ort Schwarza 2007: - Crysopaswehr

Befischungsstrecken in der Schwarza im Zusammenhang mit dem Wehrumbau

Monitoringprogramm im Unterlauf der TS Leibis/Lichte Untersuchungsobjekt Gewässersedimente Hydrologie, Meteorologie Hydrodynamik Flussmorphologie Vegetation Fauna Gewässerchemie Methode Schotteranalyse, Auswertung geologische Daten Auswertung hydrologischer und meteorologischer Daten, Erfassung fehlender Daten (z. B. Abflussmessungen) Vermessung von Quer- und Längsprofilen Erfassung von Fließgeschwindigkeiten Kartierung von Schotterbänken, Korngrößenanalyse, TOC (Feinkornfraktion) Vegetationsaufnahme nach BRAUN-BLANQUET, Sonderuntersuchungen Hand- und Kescherfänge Makrozoobenthos und Interstitialfauna mittels Surber-Samling und Freeze-Core-Technik, unterschiedliche Tiefenhorizonte Fischfauna mittels Elektrobefischung Freiwasser und Interstitial, vor Ort phys.-chem. Kriterien, im Labor Nährstoffe

Ausblick

Ausblick Der Bau der Talsperre Leibis/Lichte führt zu einer deutlichen Verbesserung der Wasserversorgung in Ostthüringen im Hinblick auf die Wassergüte und -menge. Bau und Betrieb der Talsperre Leibis/Lichte werden sich auf das FFH-Gebiet Schwarzatal auswirken. Aufgrund der ökologischen Bewirtschaftung, die auf Basis eines umfangreichen Monitoringprogramms jederzeit optimiert werden kann, werden die Beeinträchtigungen gering sein. Der Beginn der Trinkwasserversorgung aus der Talsperre Leibis/Lichte wird voraussichtlich im Jahr 2007 erfolgen.

Umweltqualität bedeutet Lebensqualität

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit