Amalia Berliner verh. Kock (1887) zog nach Frankfurt und heiratete dort einen Kaufmann namens Kock. Ihr weiteres Schicksal ist unbekannt.

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Transkript:

Verlegung von Stolpersteinen in Wörth am Main am 24. April 2017 - Informationen zu den Personen, für die Stolpersteine verlegt wurden und ihre Familien zusammengestellt von Matthias Rau und Karin Schirmeister Odenwaldstraße 8 Wilhelm Fernheimer (1879) war das siebte von elf Kindern von Seligman Fernheimer (1826) und der Adelheid geb. Fried (1826). Er heiratete am 18. Mai 1907 in Schierstein in erster Ehe Johanna geb. Goldschmitt (1879, Geinsheim). Johanna verstarb am 15. August 1920 in Mainz. Zuvor gingen aus dieser Ehe zwei Kinder hervor. 1921 schloss er mit Betty geb. Stern in Heppenheim seine zweite Ehe. Sie meldete sich am 2. Oktober 1935 von Wörth kommend in Mannheim bei einer Familie Kaufmann an. Betty Fernheimer wurde am 22. Oktober 1940 nach Gurs in Südfrankreich deportiert und am 10. August 1942 mit Transport 17 nach Auschwitz verschleppt. Sie gilt als verschollen (zum 8. Mai 1945 für tot erklärt), wurde aber vermutlich direkt nach ihrer Ankunft ermordet. Wilhelm Fernheimer soll laut einer Dokumentation vom 13. März 1933 bis 12. Juli 1936 im KZ Dachau inhaftiert gewesen sein, jedoch meldete er sich am 11. Oktober 1935 von Bad Orb kommend in Mannheim bei der Familie Kaufmann an. Dort verstarb er 1936, 65-jährig. Betty Fernheimer (1908) heiratete am 19. Februar 1931 in Wörth Isak Cahn Silbertau (1885, Bad Orb). Sie wanderten nach St. Kilda Victoria (Australien) aus. Dort verstarb sie 1960. Siegfried (Friedrich) Fernheimer (1911) heiratete Vera geb.? und wanderte mit ihr nach Nachlatz Jizak (Israel) aus. Die beiden hatten zwei Kinder. Rathausstraße 30 Hermann (Samuel) Berliner (1861) war das zweite von drei Kindern des Marx Berliner und seiner Frau Cilli (1829). Seine Schwester Sophie geb. Berliner (1859) heiratete 1891 David Herrmanns (weiteres siehe Rathausstraße 45). Über das Schicksal seines Bruders Samuel (1863) ist nichts bekannt, außer dass er verheiratet war und ausgewandert ist. Hermann Berliner heiratete am 14. Juni 1886 in Hobbach seine erste Ehefrau Fanny geb. Lindheimer (1864). Als sie am 9. Januar 1892 in Hobbach 27-jährig stirbt, hat sie fünf Kinder zur Welt gebracht. Die Kinder von Hermann und Fanny Berliner: Amalia Berliner verh. Kock (1887) zog nach Frankfurt und heiratete dort einen Kaufmann namens Kock. Ihr weiteres Schicksal ist unbekannt. Emil Berliner (1888) starb im Alter von zwei Monaten. Max Friedrich Berliner (1889) wanderte von Trinidad am 26. Dezember 1928 mit der S.S. Matura vom Port of Spain, Trinidad nach Elpaso, Texas aus.

Rosa Berliner (1890) starb im Alter von einem Monat. Johanna Berliner (1891), sie starb im Alter von neun Monaten; drei Monate nach Ihrer Geburt starb Ihre Mutter Fanny. Hermann Berliner heiratete am 10. August 1892 in zweiter Ehe in Wörth Bertha geb. Hirschmann (1866, Großkrotzenburg). Sie brachte bis zu Ihrem Tode am 28. Juni 1938 acht Kinder zur Welt. Die Kinder von Hermann und Bertha Berliner: Isidor Berliner (1893) heiratete am 17. Dezember 1921 in Groß-Steinheim Karolina geb. Selig (1897, Groß-Steinheim). Das Paar emigrierte 1927 nach New York, die weitere Geschichte ist unbekannt. Julius Berliner (1895), ledig, wurde nur 21 Jahre alt. Er fiel am 29. April 1916 bei Hulluch (Frankreich). Im Familienstandsbogen der Familie Berliner steht geschrieben: Julius Berliner erlitt am 29. April 1916 bei Hulluch in Frankreich den Heldentod für s Vaterland. Frieda Berliner (1897) blieb ledig, wohnhaft in Stuttgart, wanderte am 15. Februar 1934 mit der S.S. Hamburg von Hamburg nach Amerika aus. Ihr weiteres Schicksal ist unbekannt. Samuel Berliner (1899) (genannt Sally ) heiratete am 20. August 1934 in Rückingen Kathinka geb. Gernsheimer. Am 19. Juli 1935 wurde der Sohn Hermann in Wörth a.main geboren. Es ist nicht bekannt, wann die Familie Wörth verließ. Bis dorthin führte er eine Metzgerei. Diese wurde am 10. Januar 1938 gewerberechtlich abgemeldet. Am 27. Dezember 1939 kam die Tochter Mathel in Frankfurt am Main zur Welt. Dort wohnten sie, bis die Familie am 25. April 1942 nach Krasnystaw (Polen) deportiert wurde. Ab dort verliert sich jede Spur. Ludwig Berliner (1901) verzog nach Weinheim und heiratete am 2. September 1926 in Bad Windsheim Maria geb. Flintsch (1902, Straßburg). Zu seinem Tod am 6. Juli 1981 in Bad Tölz besaß er die amerikanische Staatsangehörigkeit und die evangelische Konfessionszugehörigkeit. Wally Berliner (1904) wanderte von Stuttgart aus am 27. Juli 1928 mit der S.S. New York über Hamburg am 31. August 1928 nach Amerika aus Walter Berliner (1906) wanderte von Stuttgart aus am 13. März 1938 mit der S.S. New Washington über Hamburg am 14. April 1938 nach Amerika aus Meda Berliner verh. Speier (1907) heiratete am 17. Juni 1935 in Wörth Hugo Speier (1908, Alsfeld). Sie kehrte am 20. Januar 1938 mit der Tochter Beate (Beatrice, 21. Juni 1936 in Fulda) noch einmal nach Wörth zurück. Sie wanderte am 28. Juli 1938 nach New York aus. Rathausstraße 41

Seligmann Fernheimer (1826) war das siebte von neun Kindern des Abraham Leser Fernheimer und Blümge (Blümchen, Rebekka) geb. Salomon. Er heiratete am 23. Juni 1868 in Klingenberg a.main Adelheid geb. Fried (1843, Klingenberg). Aus dieser Ehe gingen elf Kinder hervor, bis er 1899 und sie 1916 beide in Wörth verstarben Die Kinder von Seligmann und Blümge Fernheimer: Mathilde Fernheimer (1869), 1893 in die USA ausgewandert (Baltimore, Maryland). Alfred Fernheimer (1871) heiratete am 13. Mai 1900 in Röllbach Sara geb. Rosenstock (1877, Röllbach), weitere Angaben siehe Weberstraße 2. Solomon Fernheimer (1872) heiratete Pauline geb. Kahn und wanderte nach Amerika aus. Dort verstarb er am 29. Dezember 1939 in Richmond, Virginia. Bertha Fernheimer verh. Adler (1874) heiratete Louis Adler und wanderte mit ihm nach Amerika aus. Sie starb 1950. Rosa Fernheimer (1876) verstarb im Alter von 4 Monaten. Ludwig Fernheimer (1877) heiratete am 19. Juli 1904 in Homburg a.main, Karolina geb. Freimacher (1877, Homburg a.main). Sie wanderten über Lissabon mit dem Schiff Mouzinho nach Amerika aus. Dort verstarb er am 24. Februar 1943. Wilhelm Fernheimer (1879) heiratete am 18. Mai 1907 in Schierstein Johanna geb. Goldschmitt (1879, Geinsheim). Bevor Johanna am 15. August 1920 in Mainz verstarb, gingen aus dieser Ehe zwei Kinder hervor: Betty (1908) und Siegfried Friedrich (1911). Am 7. September 1921 heiratete er in zweiter Ehe in Heppenheim Betty geb. Stern (1883, Heppenheim). Weitere Angaben siehe Odenwaldstraße 8 Babette Fernheimer (1882), ledig, war bis 1935 Besitzerin eines Schuhgeschäftes in Wörth und zog am 2. Oktober 1935 nach Mannheim. Sie wurde am 22. Oktober 1940 nach Gurs deportiert und am 10. August 1942 nach Auschwitz. Dort wurde sie vermutlich gleich nach ihrer Ankunft ermordet. Siegfried Fernheimer (1884), seine weitere Geschichte ist unbekannt. Marcus (Max) Fernheimer (1886) verstarb im Alter von 6 Monaten Heinrich Fernheimer (1888) seine weitere Geschichte ist unbekannt. Rathausstraße 45 David Herrmanns (1859, Godesberg, Kr. Bonn) heiratete am 11. März 1891 in Wörth a.main Sophie geb. Berliner (1859). Aus dieser Ehe ging ein Kind, Jenni (1891) hervor. Sophie führte den Kolonialwarenhandel ihres Mannes nach seinem Tod 1934 bis zum November 1938 weiter. Sophie wurde am 23. September 1942 deportiert und starb am 8. Oktober 1942 in Theresienstadt. Jenni Herrmanns verh. Hart heiratete am 22. Juni 1912 in Wörth den Katholiken Otto Hart (1889, Wörth a.main). Otto Hart war derzeit Gemeindebediensteter bei der Stadt Wörth

a.main. Aus dieser Ehe gingen zwei Kinder, Norbert (1916) und Walter (1933) hervor. Die Familie wurde zwar wie eine jüdische Familie behandelt aber vor der letzten Konsequenz (Abtransport in ein Vernichtungslager) sah man ab. Jenni Hart war die einzige Jüdin, die Hitlerzeit in Wörth lebend überstand. Sohn Norbert Hart flüchtete 1933. Nach Aufenthalten in verschiedenen europäischen Ländern ließ er sich 1936 in Schweden nieder. Sohn Walter Hart verließ Wörth nach dem Tod Jenni s (1956) und zog ebenfalls nach Schweden. Seine Heimatstadt hat er nie vergessen. Seit seinem Tod 1990 schmückt ein Bildnis des Oberen Tores seinen Grabstein. Rathausstraße 65/67 Josef Stern (1840) war das dritte von sechs Kindern der Eheleute Feidel Stern und Jette geb. Schwab. Er heiratete am 1. Juni 1869 in Wörth a.main Rebekka geb. Hamburger (1841, Hörstein). Sie hatten zusammen acht Kinder, bevor Josef Stern am 9. September 1921 und Rebekka Stern am 15. April 1927 in Wörth verstarben. Die Kinder von Josef und Rebekka Stern: Ferdinand Stern (1870) heiratete 1898 in Burgkunstadt Senta (Sara) geb. Löbenstern (1874, Burgkunstadt). Sie verzogen am 20. November 1908 nach Würzburg. Er arbeitete zunächst als Angestellter der Firma Kahn & Marx. Ab 1896 war er Inhaber der Firma Gebrüder Stern (Weinagentur und Wein-Importgeschäft, Kellerei, Ludwigstr. 28). 1908 Bürger- und Heimatrecht. Er starb am 15. April 1914 in Würzburg. Senta führte die Firma weiter. 1936 wurde ihr die Gewerbekarte als Handelsvertreterin entzogen. Sie emigrierte Ende Juli 1941 nach Kuba (Ziel New York). Sofie Stern verh. Frank (1871) heiratete am 21. November 1892 in Wörth a.main Elias Frank (1862, Sickenhofen). Sie verzogen nach Sickenhofen. Aus dieser Ehe sind zwei Kinder, Ferdinand (1894) und Albert (1897) hervorgegangen. Für Albert wurde ein Stolperstein in Babenhausen verlegt. Elias Frank verstarb am 5. Oktober 1915 in Babenhausen. Das Schicksal von Sofie Frank ist ungeklärt. Heinrich Stern (1872) verstarb im Alter von neun Monaten an rachitis pneumonia. Johanna Stern verh. Rosenthal (1874) heiratete am 24. März 1898 in Wörth a.main Max Rosenthal (1871, Klein-Krotzenburg). Max Rosenthal war der erste Vorsteher der jüdischen Gemeinde in Klein-Krotzenburg. Er übernahm mit seinem älteren Bruder Isac die Zigarrenfabrikation. 1934 wurde die Zigarrenfabrik arisiert. Die Familie zog mit Sohn Siegfried (1899) nach Karlsruhe, später wurden sie nach Auschwitz deportiert. Johanna hatte als Hilfskraft im Jüdischen Altenheim in Klein-Krotzenburg die damals für Juden schwer erhältliche Zuzugsgenehmigung von der Stadtverwaltung Karlsruhe bekommen. Max Rosenthal und seine Frau wurden erst nach Gurs, am 23. März 1943 in das Lager Masseube und schließlich am 7. März 1944 über Drancy nach Auschwitz deportiert. Ihr Sohn Siegfried ereilte dasselbe Schicksal bereits anderthalb Jahre früher, am 4. September 1942.

Amalie Stern verh. Hamburger (1876) heiratete am 20. Januar 1901 Bernhard Hamburger (1869, Kleinostheim). Sie verzogen nach Klein-Auheim und von dort 1938 nach Frankfurt. Weiteres Schicksal unbekannt. Max Stern (1878) heiratete am 14. August 1922 in Wörth a.main Gutta geb. Schwed (1890, Aschenhausen). Er betrieb in Wörth gewerbemäßig Viehhandel. Sie verzogen nach Stuttgart. Von dort wurden sie am 26. April 1942 nach Izbica (Polen) deportiert. Vermutlich verstarben sie in Sobibor oder Belzec (Polen). Jakob Stern (1879) verzog nach Frankfurt, wurde zwischen dem 16. November 1938 und 19. Januar 1939 inhaftiert und in das KZ Dachau gebracht. Ida Stern (1881) blieb in Wörth und verstarb ledig am 30. Juni 1927 in Wörth. Weberstraße 2 Alfred Fernheimer (1871) war das zweite von elf Kindern des Seligman Fernheimer (1826) und der Adelheid geb. Fried (1843). Er heiratete am 13. Mai 1900 in Röllbach Sara geb. Rosenstock (1877). Alfred wuchs in der hintere Gasse 125, die heutige Rathausstr. 41 auf. Aus dieser Ehe gingen vier Kinder hervor. Bis zu seinem Wegzug betrieb er Vieh- und Manufakturwarenhandel. Diese Gewerbe wurden 1938 abgemeldet. Es ist nicht bekannt, wann sie Wörth verließen. Sie zogen nach Dresden und von dort wurden sie am 1. Juli 1942 in das Ghetto Theresienstadt (Tschechien) deportiert. Ihr Tod wurde auf den 16. Mai 1943 datiert. Sie wurden 77 und 62 Jahre alt. Die Kinder von Alfred und Sara Fernheimer: Paula (1901) heiratete am 14. Juli 1926 in Wörth Kurt Arndt (1897). Sie verzog am 27. Februar 1921 nach Dresden und wanderte von dort nach Amerika aus. 1990 verstarb sie in Miami, Florida. Siegfried (1904) verstarb bereits im Alter von drei Monaten. Max Robert (1906) heiratete am 21. August 1931 in Gelsenkirchen Irma geb. Dessauer (1910, Gelsenkirchen). Sie zogen nach Gelsenkirchen und wanderten nach Israel aus. Dort gründete er mit seinem Bruder ein Busunternehmen. 1984 verstarb er in Bad Ischl. In seinem Reisepass, ausgestellt von israelischem Innenministerium, war seine israelische Adresse angegeben. Er führte in Israel den Vornamen Moshe. Albert (1910) heiratete 1938 in Frankfurt Berta geb. Shpotheim (Spottheim). Sie zogen nach Bebra und wanderten nach Israel aus. Dort verstarb er 2002.