Interdisziplinäres Forschungsprojekt

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Fachbereich Sozialwissenschaften Fachgebiet Sportwissenschaften Modul 8 Interdisziplinäres Forschungsprojekt Schwimmbadkapazität in Rheinland-Pfalz 2 (Pirmasens-Zweibrücken) in Bezug auf die Einhaltung des Lehrplans im Bereich Schwimmen SS 2014 WS 2015/16 Prof. Dr. Arne Güllich Markus Burkhardt

Inhaltsverzeichnis 1 EINLEITUNG UND PROBLEMSTELLUNG...3 2 FRAGESTELLUNG UND HYPOTHESE...4 3 AKTUELLER FORSCHUNGSSTAND...4 4 METHODIK UND VORGEHENSWEISE...6 5 ERGEBNISSE DER BEFRAGUNG...7 5.1 Ergebnisse Pirmasens... 7 5.2 Ergebnisse Zweibrücken...10 5.3 Vergleich mit den Daten aus Kaiserslautern, Koblenz und Mainz...14 5.4 Vergleich der Strecken und Fahrzeiten...17 6 AUSWERTUNG UND DISKUSSION... 18 7 AUSBLICK... 19 8 LITERATURVERZEICHNIS... 21 9 ABBILDUNGS-, TABELLEN- UND/ODER ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS... 22 9.1 Abbildungsverzeichnis...22 9.2 Tabellenverzeichnis...22 ANHANG... 24 A. LEHRPLAN SCHWIMMEN... 24 a. Schwimmen in der Sekundarstufe I...24 b. Schwimmen in der Sekundarstufe II...26 c. Schwimmen an der höheren Berufsfachschule...30 2/41

1 Einleitung und Problemstellung Abbildung 1: Der große Sprung (Schmitt) Wie die Deutsche-Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) ermittelte, haben sich im Jahr 2015 die Todesfälle durch Ertrinken um 24,5 % erhöht und belaufen sich auf 488 Menschen, davon 375 männliche und 97 weibliche Todesopfer. In weiteren 16 Fällen war das Geschlecht nicht bekannt. Dies ist laut DLRG der höchste Stand seit 9 Jahren. 2014 waren es 392 Menschen, die den Tod durch Ertrinken fanden 96 Menschen weniger. Ein Drittel der schulpflichtigen Kinder (bis 18 Jahre) kann nicht schwimmen (Briegel/Sappok. S. 5). Schwimmen ist nicht nur die Vorraussetzung für das gefahrenlose Ausüben von vielen Wassersportarten, sondern auch eine Sportart mit einem hohen Freizeitwert. Jedoch können immer weniger Menschen in Deutschland schwimmen, und dies hat auch noch einen zunehmenden Trend. Die Kommilitoninnen Tina Briegel und Kristina Sappok haben im Rahmen ihres Forschungsprojekts Schwimmbäderkapazität in Rheinland Pfalz in Bezug auf die Einhaltung des Lehrplans im Bereich Schwimmen in den Städten Kaiserslautern, Mainz und Koblenz Schülerzahlen der weiterführenden Schulen erhoben. Weiterhin haben sie in Schwimmbädern, in denen Schwimmunterricht stattfindet, ausgewertet und untersucht, ob allen Schulen die Kapazitäten, die ihnen zur Verfügung gestellt werden, ausreichen, um den Schwimmunterricht durchführen zu können. Die Aufgabe dieses weiterführenden Forschungsprojekts liegt darin, einen Vergleich der Ergebnisse mit den Kleinstädten Pirmasens und Zweibrücken herzustellen, um zu sehen, ob die Schwimmbadkapazitäten im ländlichen Bereich höher oder noch niedriger ausfallen. 3/41

2 Fragestellung und Hypothese Fragestellung: Lässt die Schwimmbadkapazität die Einhaltung des Lehrplans und dessen Anforderungen im Bereich Schwimmen zu, am Beispiel der Kleinstädte Pirmasens und Zweibrücken im Vergleich mit Kaiserslautern, ergänzt durch Hochrechnungen aus Mainz und Koblenz? Hypothese: Eine Umsetzung des Lehrplans ist zeitlich im Bereich Schwimmen möglich! Jedoch ist die Situation in den Kleinstädten (PS/ZW) besser. 3 Aktueller Forschungsstand Der DLRG schätzt, dass knapp 35 Prozent der Kinder und Jugendlichen und ein Viertel der Erwachsenen Nichtschwimmer oder schlechte Schwimmer sind (vgl. Schöne, 2009). So stellt sich die Frage: Wird Deutschland etwa zu einem Volk der Nichtschwimmer? Die Todesfälle durch Ertrinken werden registriert, aber noch viel höher ist die Zahl der nicht tödlich verlaufenden Ertrinkungsunfälle (das so genannte Beinahe-Ertrinken). Auf einen tödlichen Unfall kommen regelmäßig weitere vier mit stationärer Behandlung und mit der drohenden Folge einer schweren geistigen Behinderung (Schöne, 2009). Nach der letzten verfügbaren Statistik starben im Jahr 2007 hierzulande 125 Kinder unter 15 Jahren bei einem Verkehrsunfall, bei 50 war Ersticken die Todesursache, 41 Kinder ertranken (Schöne, 2009). Dies bedeutet, dass bei Kindern Ertrinken die dritthäufigste Todesursache ist.»das Zeugnis Seepferdchen«erfüllt eine wichtige Funktion der Motivation um zum sicheren Schwimmen hinzuführen. Die Kriterien des Seepferdchens erfüllen jedoch nicht die Anforderungen an ein sicheres Schwimmen (siehe Abb. 2)! (Lebensretter (2015), S. 14). Mit dem Seepferdchen ist lediglich der erste Schritt Richtung Schwimmen erfolgt. Abbildung 2: Sicher Schwimmen (Lebensretter (2015), S. 14) 4/41

Kinder müssen nicht nur Lesen und Schreiben, sondern auch Schwimmen können. Grundschulen können ihrem Auftrag, das Schwimmen zu lehren, nicht mehr folgen, da Schwimmbäder geschlossen wurden oder defekt sind, und die Anfahrtswege zu möglichen Bädern zu weit sind (vgl. Lübking (2015)). Auch der Umbau der öffentlichen Schwimmbäder in Freizeitbäder ohne 25 m Bahnen kommt erschwerend hinzu (z.b. Felsland Badeparadies und Saunawelt Dahn). Auch fehlt es an ausgebildeten Lehrkräften. Erschwerend kommt hinzu, dass es immer wieder Probleme mit Schülerinnen muslimischer Eltern gibt, die vom Schwimmunterricht befreit werden wollen (vgl. Lübking (2015)). Dabei ist Schwimmen eigentlich bei Kindern beliebt, besonders bei Mädchen (siehe Abb. 3). Dies spiegelt sich auch in den Todesfällen durch Ertrinken wieder, denn circa einfünftel der Ertrunkenen 2015 waren Jungen. Abbildung 3: Schwimmen ist sehr beliebt (Lebensretter(n.A.), S.4) Die Unfallrate beim Schwimmen ist vergleichsweise gering, und Defizite im Schwimmen können im Leben der Schüler lebensbedrohliche Auswirkungen haben. Wenn man sich die Statistik des BUK (Bundesverband der Unfallkassen) anschaut (siehe Abb. 4), kann man erkennen, dass auch die Anzahl der Unfälle beim Wassersport angestiegen ist, was auch mit der Schwimmfähigkeit der Schüler zusammen hängen könnte. Jedoch beträgt die Anzahl der Wassersportunfälle immer noch einen geringen Teil der Unfälle im Sportunterricht. 5/41

Abbildung 4: Statistik des BUK 1986-1989 (Unger (1990), Folie 22) Aus der Forschungsarbeit von Briegel und Sappok geht hervor, dass der Lehrplan in Kaiserslautern eigentlich nur vom Albert-Schweitzer-Gymnasium komplett eingehalten wird. Als fraglich sehen Briegel und Sappok die im Lehrplan vorgesehene Sachkompetenz an, besonders dann, wenn sich Nichtschwimmer unter den Schülern befinden. Die langen Wege von bis zu 25 Minuten Fahrzeit in Kombination mit der geringen Schwimmzeit der Schüler erschweren eine adäquate und effektive Umsetzung des Schwimmunterrichts (Briegel/Sappok, S. 21). Weiter ist zu bemängeln, dass den Schülern oftmals lediglich eine Bahn zur Verfügung steht. Auch die Kapazitäten der Bäder werden nicht optimal ausgenutzt, wodurch längere Leerläufe entstehen. Im schlimmsten Fall (ehemaliges Unibad Koblenz) stand jedem Schüler lediglich eine Wasserkapazität von 3,77 m 2 zu und im besten Fall (Traglufthalle Mainz) 7,37 m 2. Die besten Bedingungen fanden Briegel und Sappok in einem schuleigenen Bad vor, dem Schwimmbad der IGS Bertha von Suttner in Kaiserslautern. Es handelt sich dabei um ein kleines Becken mit jedoch 25 Metern, welches für Schwimmer als auch für Nichtschwimmer geeignet ist. Da dieses Bad maximal von einer Klasse genutzt wird, ist der Schwimmunterricht optimal durchführbar gegenüber den öffentlichen Bädern. 4 Methodik und Vorgehensweise Im Jahr 2015 wurde eine Befragung der Schulen in Pirmasens und Zweibrücken durchgeführt. Weiterhin wurden das Stadtbad Plub in Pirmasens und das Badeparadies in Zweibrücken befragt. Der Rücklauf war in Pirmasens und in Zweibrücken mittelmäßig. Die Fragebogen wurden per Email als auch per Fax versendet. Manche Schulen antworteten gleich und andere auch nach mehrmaligen Anfragen in zeitlichen Abständen nicht. In Pirmasens wurden insgesamt neun Schulen, wobei eine Schule über drei Standorte verfügt, befragt. Aus Pirmasens war ein Rücklauf von lediglich vier Schulen zu verzeichnen. In Zweibrücken 6/41

wurden insgesamt sechs Schulen, wobei eine Schule über zwei Standorte verfügt, befragt. Aus Zweibrücken war ein Rücklauf von fünf Schulen zu verzeichnen. Der Fragebogen an die Schulen wurde von Briegel/Sappok übernommen und diente der Erfassung der folgenden Daten: Name der Schule, Ort, Art der Schule (Gymnasium, Realschule plus, IGS, etc.), Gesamtschülerzahl, Schülerzahl in den einzelnen Klassenstufen, welche Klassen zu diesem Zeitpunkt schwimmen gingen und welches Schwimmbad genutzt wird (siehe Anhang 4, Abb. 8). Der Fragebogen an die Schwimmbäder wurde auch von Briegel/Sappok übernommen und dient der Erfassung der folgenden Daten: Name und Ort des Schwimmbads, wer der Betreiber des Bads ist, ob das Schwimmbad von Schulen genutzt wird, welche Schulen das Bad nutzen, wie viele Schüler pro Jahr das Bad nutzen, wie viele Bahnstunden pro Jahr den Schulen zur Verfügung stehen, und wie groß das Becken ist (siehe Anhang 4, Abb. 9). 5 Ergebnisse der Befragung 5.1 Ergebnisse Pirmasens Zuerst wurden die Schulen ausgewertet, die das Plub Pirmasens als Schwimmbad nutzen. Das Plub Pirmasens stellt den Schulen zwei abgesperrte 25 m Bahnen im Sportbecken mit circa 125 m 2 Schwimmfläche, sowie einen abgesperrten Bereich im Lehrschwimmbecken mit circa 200 m 2 zur Verfügung. Die Beckenkapazität für Schulen beträgt bei einfacher Belegung 325 m 2. Das Schwimmbad nutzen folgende Schulen die geantwortet haben: BBS Pirmasens und das Immanuel-Kant-Gymnasium. Auf Grundlage der Beckengröße und der Anzahl der Schüler pro Klasse war es möglich, einen einfachen Quotienten zu bilden und dadurch die Schwimmfläche pro Schüler sowie die Meterzahl pro Schüler zu berechnen. Dadurch ergab sich die folgende Tabelle: Tabelle 1: Ergebnisse Schwimmbad Plub Pirmasens (nur Sportbecken) Schulen die das Schwimmbad nutzen Anzahl der Schüler/ Klassen Schüler pro Klasse Wasserfläche pro Schüler Meterzahl pro Schüler Klassenstufen Zeit BBS Pirmasens 26 4,8 m 2 1,7 m 11. Klasse 26 4,8 m 2 1,7 m 12. Klasse 90 Minuten 7/41

26 4,8 m 2 1,7 m 13. Klasse Immanuel-Kant- Gymnasium 70 3 Klassen 24 5,2 m 2 2,1 m 6. Klasse Abzüglich Aufwand 74 3 Klassen 25 5,0 m 2 2,0 m 9. Klasse 59 3 Klassen 20 6,25 m 2 2,5 m 10. Klasse Im Schnitt stehen jedem Schüler in Pirmasens auf den zwei Bahnen vom Sportschwimmbecken eine Wasserfläche von 5,14 m 2 und eine Meterzahl von 1,95 m zur Verfügung. Wird das Lehrschwimmbecken mit in die Berechnung einbezogen steht jedem Schüler eine Wasserfläche von 13,34 m 2 zur Verfügung (siehe Tab. 7). Tabelle 2: Ergebnisse Schwimmbad Plub Pirmasens (Sportbecken plus Lehrschwimmbecken) Schulen die das Schwimmbad nutzen Anzahl der Schüler/ Klassen Schüler pro Klasse Wasserfläche pro Schüler Meterzahl pro Schüler Klassenstufen Zeit BBS Pirmasens 26 12,5 m 2 /* 11. Klasse 26 12,5 m 2 /* 12. Klasse 26 12,5 m 2 /* 13. Klasse 90 Minuten Immanuel-Kant- Gymnasium 70 3 Klassen 24 13,5 m 2 /* 6. Klasse Abzüglich 74 3 Klassen 25 13,0 m 2 /* 9. Klasse Aufwand 59 3 Klassen 20 16,25 m 2 /* 10. Klasse /*Lehrschwimmbecken verfügt im tiefen Teil über 2 kurze Bahnen, jedoch mit Bodenschräge. Für den Schwimmunterricht nutzen die Schulen eine Doppelstunde. Somit stehen 90 Minuten Zeit zur Verfügung, von denen aber noch der Aufwand abgezogen werden muss. Das Schwimmbad steht den Schulen Dienstags bis Freitags von 8:00 Uhr bis 14:00 Uhr zur Verfügung. Gegen Abend wird das Bad von Vereinen wie dem Schwimmverein Blau-Weiß Pirmasens, dem DLRG oder von einer Tauchgemeinschaft benutzt. Weiterhin wird noch Aquagymnastik, Aquajogging, Zumba und Weiteres angeboten. Die Informationen des Plub Pirmasens stützen sich auf die Angaben des Betriebsleiters Herr Weinberger. Eigentümer des Pirmasenser Luft- und Badepark (PLUB) GmbH sind die Stadtwerke Pirmasens. 8/41

Tabelle 3: Strecke und Fahrzeiten von den Schulen zum Plub Pirmasens Start Ziel Strecke Zeit BBS Pirmasens Plub Pirmasens 1,2 km 3 min Immanuel-Kant-Gymnasium Plub Pirmasens 2,1 km 6 min Wie aus Tabelle 8 und Abbildung 10 zu entnehmen ist, ist die BBS Pirmasens 1,2 km und das Immanuel-Kant-Gymnasium 2,1 km vom Plub Pirmasens entfernt. Aufgrund einer Routenberechnung mit Bing Karte braucht man per Fahrzeug zwischen 3-6 Minuten. Abbildung 5: Bildliche Darstellung der Fahrzeiten In Pirmasens (Tabelle 9) könnten die Schüler das Plub Pirmasens auch noch per Fuß unter Benutzung der kleinen Pause erreichen. Tabelle 4: Strecke und Gehzeit von den Schulen zum Plub Pirmasens Start Ziel Strecke Zeit BBS Pirmasens Plub Pirmasens 1,2 km 14 min Immanuel-Kant-Gymnasium Plub Pirmasens 1,7 km 21 min Wie man aus der folgenden Tabelle 10 entnehmen kann, besuchen jährlich 12.000 Schüler das Plub in Pirmasens. Bei 9 Monaten Schulzeit sind dies 1333 Schüler im Monat und wöchentlich 333 Schüler. Pro Schwimmgruppe sind dies im Schnitt 22 Schüler, denen zwei abgesperrte Bahnen zur Verfügung stehen. Weiterhin ist eine Nutzung des Lehrbeckens 9/41

möglich mit circa 200 m 2 Wasserfläche. Dies bedeutet, dass jeder Schüler im Schnitt eine Wasserfläche von 14,8 m 2 nutzen kann. Tabelle 5: Hochrechnung Plub Pirmasens Schüler pro Jahr Schüler pro Monat (9 Monate Schulzeit) Schüler pro Woche Schüler pro Tag Schüler pro Einheit (3 Einheit je 2 Schulstunden) Wasserfläche pro Schüler 12000 1333 333 83* 28 4,5 m 2 * Montags für Schulen geschlossen! Sportbecken plus Lehrschwimmbecken: 11,6 m 2 5.2 Ergebnisse Zweibrücken Im zweiten Schritt wurden die Schulen ausgewertet, die das Badeparadies Zweibrücken als Schwimmbad nutzen. Das Badeparadies Zweibrücken stellt den Schulen zwei abgesperrte 25 m Bahnen im Sportbecken mit circa 125 m 2 Schwimmfläche, sowie einen abgesperrten Bereich im Lehrschwimmbecken mit circa 200 m 2 zur Verfügung. Die Beckenkapazität für Schulen beträgt bei einfacher Belegung 325 m 2. Das Schwimmbad nutzen folgende Schulen die geantwortet haben: BBS Zweibrücken Ignaz-Roth-Schule, Canadaschule, Helmholtz-Gymnasium und die Mannlicher-Realschule plus Zweibrücken. Auf Grundlage der Beckengröße und der Anzahl der Schüler pro Klasse war es möglich einen einfachen Quotienten zu bilden, und dadurch die Schwimmfläche pro Schüler sowie die Meterzahl pro Schüler zu berechnen. Dadurch ergab sich die folgende Tabelle: Tabelle 6: Ergebnisse Schwimmbad Badeparadies Zweibrücken (nur Sportschwimmbecken) Schulen die das Schwimmbad nutzen Anzahl der Schüler/ Klassen Schüler pro Klasse Wasserfläche pro Schüler Meterzahl pro Schüler Klassenstufen Zeit BBS Zweibrücken Ignaz-Roth-Schule 460 16 Klassen 29 4,3 m 2 1,7 m BF1, BF2 Klassenstufe 10 90 Minuten Abzüglich Canadaschule 13 13 9,6 m 2 3,8 m 5. Klasse Aufwand 12 12 10,4 m 2 4,2 m 6. Klasse 14 14 8,9 m 2 3,6 m 7. Klasse 10/41

14 14 8,9 m 2 3,6 m 8. Klasse Gymnasium 137 5 Klassen 27 4,6 m 2 1,9 m 6. Klasse 118 4 Klassen 105 4 Klassen 29 4,3 m 2 1,7 m 26 4,8 m 2 1,9 m 11. Klasse LK 12.Klasse GK Helmholtz- Mannlicher- Realschule plus Zweibrücken 100 4 Klassen 115 4 Klassen 115 4 Klassen 25 5 m 2 2 m 6. Klasse 29 4,3 m 2 1,7 m 8. Klasse 29 4,3 m 2 1,7 m 10. Klasse Im Schnitt stehen jedem Schüler auf den zwei Bahnen vom Sportschwimmbecken eine Wasserfläche von 6,31 m 2 und eine Meterzahl von 2,53 m zur Verfügung. Wird das Lehrschwimmbecken mit in die Berechnung einbezogen steht jedem Schüler eine Wasserfläche von 16,43 m 2 zur Verfügung. Tabelle 7: Ergebnisse Schwimmbad Badeparadies Zweibrücken (Sportschwimmbecken plus Lehrschwimmbecken) Schulen die das Schwimmbad nutzen Anzahl der Schüler/ Klassen Schüler pro Klasse Wasserfläche pro Schüler Meterzahl pro Schüler Klassenstufen Zeit BBS Zweibrücken Ignaz-Roth- Schule 460 16 Klassen 29 11,2 m 2 /* BF1, BF2 Klassenstufe 10 Canadaschule 13 13 25 m 2 /* 5. Klasse 12 12 27 m 2 /* 6. Klasse Gymnasium 14 14 23,2 m 2 /* 7. Klasse 14 14 23,2 m 2 /* 8. Klasse 137 5 Klassen 27 12 m 2 /* 6. Klasse 90 Minuten Abzüglich Aufwand Helmholtz- Mannlicher- Realschule plus 118 4 Klassen 105 4 Klassen 100 4 Klassen 29 11,2 m 2 /* 11. Klasse LK 26 12,5 m 2 /* 12.Klasse GK 25 13 m 2 /* 6. Klasse 11/41

Zweibrücken 115 4 Klassen 115 4 Klassen 29 11,2 m 2 /* 8. Klasse 29 11,2 m 2 /* 10. Klasse /*Lehrschwimmbecken verfügt im tiefen Teil über 2 kurze Bahnen, jedoch mit Bodenschräge. Für den Schwimmunterricht nutzen die Schulen eine Doppelstunde. Somit stehen 90 Minuten Zeit zur Verfügung, von denen aber noch der Aufwand abgezogen werden muss. Das Schwimmbad steht den Schulen die ganze Woche zur Verfügung. Die Informationen des Badeparadies Zweibrücken stützen sich auf die Angaben des Betriebsleiters Herr Baumann. Eigentümer des Badeparadies Zweibrücken sind die Stadtwerke Zweibrücken GmbH. Tabelle 8: Strecke und Fahrzeiten von den Schulen zum Badeparadies Zweibrücken Start Ziel Strecke Zeit BBS Zweibrücken Ignaz-Roth-Schule Canadaschule Helmholtz-Gymnasium Mannlicher-Realschule plus Zweibrücken Badeparadies Zweibrücken Badeparadies Zweibrücken Badeparadies Zweibrücken Badeparadies Zweibrücken 1,5 km 4 min 2,7 km 8 min 1,7 km 5 min 1,4 km 4 min Wie aus Tabelle 13 und Abbildung 11 zu entnehem ist, sind die Schulen in Zweibrücken zwischen 1,4 und 2,7 km vom Badeparadies Zweibrücken entfernt. Aufgrund einer Routenberechnung mit Bing Karte braucht man per Fahrzeug zwischen 4-8 Minuten. 12/41

Abbildung 6: Bildliche Darstellung der Fahrzeiten Tabelle 9: Strecke und Gehzeiten von den Schulen zum Badeparadies Zweibrücken Start Ziel Strecke Zeit BBS Zweibrücken Ignaz-Roth-Schule Canadaschule Helmholtz-Gymnasium Mannlicher-Realschule plus Zweibrücken Badeparadies Zweibrücken Badeparadies Zweibrücken Badeparadies Zweibrücken Badeparadies Zweibrücken 1,4 km 17 min 2,3 km 27 min 1,6 km 19 min 1,4 km 17 min Wie man aus der folgenden Tabelle 15 entnehmen kann, besuchen jährlich 8.167 Schüler das Badeparadies Zweibrücken. Bei 9 Monaten Schulzeit sind dies 907 Schüler im Monat und wöchentlich 227 Schüler. Pro Schwimmgruppe sind dies im Schnitt 23 Schüler, denen zwei abgesperrte Bahnen mit insgesamt 125 m 2 Wasserfläche zur Verfügung stehen. Weiterhin ist eine Nutzung des Lehrbeckens möglich mit circa 200 m 2 Wasserfläche. Dies bedeutet, dass jeder Schüler im Schnitt eine Wasserfläche von 14,1 m 2 nutzen kann. Tabelle 10: Hochrechnung Badeparadies Zweibrücken Schüler pro Jahr Schüler pro Monat (9 Monate Schulzeit) Schüler pro Woche Schüler pro Tag Schüler pro Einheit (2 Einheit je 2 Schulstunden) Wasserfläche pro Schüler 8167 907 227 45 23 5,4 m 2 Sportbecken plus Lehrschwimmbecken: 14,1 m 2 13/41

5.3 Vergleich mit den Daten aus Kaiserslautern, Koblenz und Mainz Im Schwimmbad des Schulzentrum-Süd stehen den Schülern vier 25 m Bahnen mit einer Wasserfläche von 200 m 2 zur Verfügung. Abbildung 7: Datenübernahme Ergebnisse Schwimmbad Schulzentrum Süd Kaiserslautern (Briegel/Sappok, S. 14) Im Monte Mare in Kaiserslautern (Abb. 13) stehen den Schülern vier von sechs Bahnen und das Nichtschwimmerbecken zu Verfügung. Die Beckenkapazität beträgt somit 277,78 m 2 plus 80 m 2 im Nichtschwimmerbecken. Bei einer 3-fach Belegung steht jeder Klasse eine Wasserfläche von 119,25m 2 zu. In der Woche werden so 675 Schüler abgefertigt. 14/41

Abbildung 8: Datenübernahme Ergebnisse Monte Mare Kaiserslautern (Briegel/Sappok, S. 16) Das Schwimmbad in Koblenz-Oberwerth wird an 29 Stunden pro Woche von Schulen genutzt. Die Wasserfläche beträgt 141,70 m 2 und ist in vier Bahnen eingeteilt. Aufgrund eines Hubbodens ist es sowohl für Schwimmer als auch für Nichtschwimmer geeignet. Aufgrund der Doppelbelegung stehen einer Schulklasse zwei Bahnen zur Verfügung. Besonders zu erwähnen ist, dass es sich bei diesem Bad nicht um ein 25 m Becken handelt. (Briegel/Sappok) Abbildung 9: Datenübernahme ehemaliges Unilehrbad Koblenz-Oberwerth (Briegel/Sappok, S. 18) Das Beatusbad in Koblenz verfügt über sechs 25 m Bahnen von denen vier Bahnen den Schulen zur Verfügung stehen. Den Schülern stehen somit 277,7 m 2 im Sportbecken und 204 m 2 im Nichtschwimmerbecken zur Verfügung. Abbildung 10: Datenübernahme Beatusbad Koblenz (Briegel/Sappok, S. 19) Die Traglufthalle in Mainz Mombach verfügt über ein 50 m Becken mit 8 Bahnen. Die Belegung des Bads wechselt im Stundentakt, ausgegangen wird von der Zeit, die die Schüler im Wasser verbringen. Die gesamte Wasserfläche beträgt 1100 m 2 wobei einer Klasse aufgrund der Mehrfachbelegung nur zwei Bahnen zur Verfügung stehen. Abbildung 11: Datenübernahme Traglufthalle Mainz (Briegel/Sappok, S. 20) 15/41

Im Vergleich zu den Städten Kaiserslautern, Koblenz und Mainz schnitten die Kleinstädte Pirmasens und Zweibrücken (siehe Tabelle 16) besser ab, da nicht nur zwei Bahnen eines Sportschwimmbeckens sondern auch noch ein Lehrschwimmbecken mit 200 m 2 Wasserfläche zur Verfügung stehen und auch durch die Einfachbelegung, begründet durch die geringen Schülerzahlen pro Jahr. Tabelle 11: Vergleich Kaiserslautern, Mainz und Koblenz mit Pirmasens und Zweibrücken Stadt Schwimmbad Größe des Lehrschwimmbeckens Anzahl der Schüler pro Schwimmeinheit Durchschnittliche Wasserfläche pro Schüler in m2 Meterzahl pro Schüler im Schnitt Kaiserslautern Schulzenrum Süd 200 m 2 25 7,75 m 2 3,8 277,78 m 2 (Lehrschwimmbe- Kaiserslautern Monte Mare cken) 80 m 2 75 4,20 m 2 1,18 (Nichtschwimmerbecken) Koblenz Ehemaliges Uni-Lehrbad 141,7 m 2 42 3,37 m 2 1,6 416,5 m 2 (Lehrschwimmbe- Koblenz Beatusbad cken) 204 m 2 62 7,70 m 2 1,61 (Nichtschwimmerbecken) Mainz Traglufthalle Mainz- Mombach 1100 m 2 150 7,37 m 2 2,66 125 m 2 Pirmasens Plub Pirmasens (Lehrschwimmbecken) 200 m 2 (Nichtschwimmerbe- 27 11,6 m 2 (nur Lehrschwimmbecken) 2,53 cken) Zweibrücken Badeparadies Zweibrücken 125 m 2 (Lehrschwimmbecken) 200 m 2 (Nichtschwimmerbecken) 23 14,1 m 2 (nur Lehrschwimmbecken) 1,95 16/41

Im Schnitt steht jedem Schüler in Zweibrücken auf den zwei Bahnen vom Sportschwimmbecken eine Wasserfläche von 6,31 m 2 und eine Meterzahl von 2,53 m zur Verfügung. Wird das Lehrschwimmbecken mit in die Berechnung einbezogen, steht jedem Schüler eine Wasserfläche von 16,43 m 2 zur Verfügung. Im Schnitt steht jedem Schüler in Pirmasens auf den zwei Bahnen vom Sportschwimmbecken eine Wasserfläche von 5,14 m 2 und eine Meterzahl von 1,95 m zur Verfügung. Wird das Lehrschwimmbecken mit in die Berechnung einbezogen, steht jedem Schüler eine Wasserfläche von 13,34 m 2 zur Verfügung. Bei der Hochrechnung auf alle Schulen in Pirmasens steht jedem Schüler 5,4 m 2 beziehungsweise 14,1 m 2 Wasserfläche bei Mitbenutzung des Lehrschwimmbeckens zur Verfügung. Da die Schulen an Montagen das Schwimmbad nicht benutzen können, wirkt sich dies auf die Hochrechnung aus. Bei der Hochrechnung auf alle Schulen in Zweibrücken steht jedem Schüler 4,5 m 2 beziehungsweise 11,6 m 2 Wasserfläche bei Mitbenutzung des Lehrschwimmbeckens zur Verfügung. Dies bedeutet, die Schüler würden, wenn alle gleichzeitig im Lehrschwimmbecken wären und in Reihe in die gleiche Richtung schwimmen würden, zwar dicht hintereinander aber nicht übereinander schwimmen wie z.b. im Monte Mare mit 1,18m. Der Berechnungswert für die Belegung durch die Schulen wurde vor etwa drei Jahren plötzlich auf zwölf Schüler pro Bahn angehoben vorher waren es sieben Schüler [ ] (Buttmi, 2016, NRW). Im Vergleich der Bäder handelt es sich meisten um mehr als 12 Schüler pro Bahn, da die Klassengröße meist über 24 Schülern liegt auf 2 Bahnen. Bei einer Belegung mit 12 Schülern pro Bahn sollte jeder Schüler 2,08 m zur Verfügung haben. 5.4 Vergleich der Strecken und Fahrzeiten In Kaiserslautern sind die Schulen im arithmetischen Mittel 5,12 km vom Schwimmbad Monte Mare entfernt. Bildet man in Pirmasens und Zweibrücken das arithmetische Mittel, so sind das Plub Pirmasens 1,65 km und das Badeparadies Zweibrücken 1,825 km von den Schulen entfernt. Dies liegt auch daran, dass das Monte Mare am östlichen Rand von Kaiserslautern liegt, und die Schulen eher im innerstädtischen Bereich. Da jeder Klasse 90 Minuten Zeit zur Verfügung stehen um zum Schwimmbad zu fahren, schwimmen zu gehen, und wieder an die Schule zurück zu kehren, bleiben bei einer einfachen Fahrzeit von im Schnitt 10 Minuten lediglich noch 70 Minuten Schwimmzeit übrig. Von diesen 70 Minuten wird dann noch der Zeitaufwand für das Umziehen 17/41

und Duschen abgezogen. Somit bleibt den Schülern noch eine Wasserzeit von knapp 50 Minuten. Sowohl in Pirmasens als auch in Zweibrücken liegen, aufgrund der guten Lage, die einfachen Fahrzeiten im Bereich von 5 Minuten. Dies bedeutet, dass die Schüler direkt 10 Minuten mehr Wasserzeit zur Verfügung haben. Aufgrund der kurzen Entfernung in Pirmasens und Zweibrücken wäre auch der Weg zu Fuß möglich, wenn man die kleinen Pausen zwischen 2. und 3. sowie 4. und 5. Stunde nutzen könnte. Alle Tabellen zeigen die reine Fahrzeit ohne Berücksichtigung des Verkehrs. Abbildung 12: Strecke + Fahrzeiten von den Schulen zum Monte Mare (Briegel/Sappok, S. 17) 6 Auswertung und Diskussion Alle Schulen, die an der Befragung in Pirmasens und Zweibrücken teilnahmen, lehren Schwimmen im Bereich der 5. und / oder 6. Klasse. Die Berufbildenden Schulen sind als weiterführende Schulen hiervon ausgenommen. Sie lehren in den höheren Klassen Schwimmen. Zeitlich und organisatorisch wird somit der Lehrplan in der Orientierungsstufe (5. / 6. Klassen) eingehalten. Der Lehrplan sieht jedoch auch vor, dass Schwimmen im Bereich der 7. 9. Klasse gelehrt wird. Hier wird von allen Schulen in Pirmasens / Zweibrücken der Lehrplan erfüllt mit Ausnahme des Helmholz- Gymnasiums, das Schwimmen erst wieder in Form von Grundkurs (Gk) und Leistungskurs (Lk) in der Sekundarstufe II lehrt. Die Berufbildenden Schulen sind als weiterführende Schulen hiervon ausgenommen. Sie lehren in den höheren Klassen Schwimmen. Die Schulen, die über ein eigenes Schwimmbad verfügen, machen dies auch den Schülern in jeder Klassenstufe zugänglich und bieten Schwimmen durchgehend an wie die Pirminiusschule, und die 18/41

Realschule plus am Kirchberg aus Pirmasens, wie auch das Hofenfels-Gymnasium aus Zweibrücken (siehe Anhang 3 Tabelle Schulen). Die Umsetzung des Lehrplans ist somit zeitlich im Bereich Schwimmen möglich. Wie man im Vergleich (Kap. 5.3) erkennen kann, ist auch die Situation in den Kleinstädten Pirmasens und Zweibrücken besser als in den Großstädten Kaiserslautern, Koblenz und Mainz. Die Schwimmbadkapazität lässt die Einhaltung des Lehrplans und dessen Anforderungen im Bereich Schwimmen in den Kleinstädten Pirmasens und Zweibrücken zu. Im Vergleich mit Kaiserslautern, und ergänzt durch Hochrechnungen aus Mainz und Koblenz, ist die Meterzahl pro Schüler im Mittel bis auf das Schulzentrum Süd und die Traglufthalle Mainz-Mombach in Pirmasens und Zweibrückern höher, wenn man das Nichtschwimmerbecken außer Acht lässt. Da der Rücklauf der Schulen in Pirmasens und Zweibrücken unvollständig war, ist somit nur eine Aussage über eine Stichprobe möglich. Aufgund dessen kann die zentrale Frage nur schwerliche beantwortet werden. Jedoch kann das Ergebnis durch eine Hochrechnung aufgrund der Schülerzahlen pro Jahr, die die jeweiligen Schwimmbäder besuchen, gestärkt werden. 7 Ausblick Schwimmen ist oftmals das Einzige was ehemalige Sportler / Leistungssportler nach Unfällen oder im Alter noch ausüben können. Wie zum Beispiel Joachim Jo Deckarm (dreimal Deutscher Handballmeister und zweimal Europacupsieger), den ich vor längerer Zeit beim betreuten Schwimmen im Schwimmbad des Olympiastützpunkts Rheinland-Pfalz/Saarland antraf. Oder der 90 jährige Karl Hauter (1. SV Blau-Weiß Pirmasens) der erst Ende 2015 wieder drei neue Weltrekorde im Brust und Freistil aufstellte. Es gibt fast keine Schwimmbäder mehr, die über 50 m Bahnen verfügen. Das Plub in Pirmasens ist eines der wenigen Schwimmbäder in Rheinland-Pfalz, das wenigstens ein Freibad mit einer 50 m Bahn unterhält, jedoch sind Wettkämpfe aufgrund der niedrigen Wasserhöhe im letzten Drittel der Bahn nicht möglich. Optimal wäre es, wenn Schulen über eigene Schwimmbäder mit 25 m Bahnen verfügen könnten. Viele Schwimmbäder werden auch umgebaut zu Spaßbädern ohne auch nur eine 25 m Bahn wie z.b. in Dahn. Viele Lehrschwimmbecken werden auch aufgegeben, wie in Vinningen (vgl. Schmitt, S.5). 19/41

Leider gibt es auch immer Widerstand aus den Reihen der Schüler, besonders bei Muslimen (vgl. Schulschwimmen, taz), dabei sollte nach meiner Meinung jeder Mensch schwimmen können egal welchen Glaubens und welcher Herkunft. Wenn man etwas aus dem Schulsportunterricht mitnimmt, dann sollte es Schwimmen sein, da Schwimmen einen enorm hohen Freizeitwert hat und Schwimmen können Leben rettet (DLRG)! 20/41

8 Literaturverzeichnis Briegel, T., Sappok, K. (2014): Schwimmbadkapazität in Rheinland-Pfalz in Bezug auf die Einhaltung des Lehrplans im Bereich Schwimmen. http://jeversches-wochenblatt.de/nachrichten/artikelnr/37016, zugegriffen am: 25.03.2016 14:15 Uhr Buttmi, M. (2016): Schulschwimmen "Der reguläre Sportunterricht kann das nicht leisten" http://www.badische-zeitung.de/leserbriefe-freiburg/der-regulaere-sportunterricht-kann-das-nichtleisten--117301559.html, zugegriffen am: 21.04.2016 17:15 Uhr Lebensretter (n.a.): Sicherheit im Schulschwimmunterricht. Die Präventions- und Rettungsfähigkeit der Lehrer im Fokus, Präsidium der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Lebensretter (2015): Topthema»Sicheres Schwimmen«was heißt das eigentlich? DLRG Magazin, 4.2015 Lübking, U. (2015): Wird Deutschland ein Nichtschwimmer-Land? Kommunal, 30. Juli 2015, zugegriffen am 30.03.2009 (https://kommunal.de/autor/uwe-luebking-2/) Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Weiterbildung Lehrplan für die höhere Berufsfachschule Unterrichtsfach: Sport Herausgegeben am: 20.04.1999 Aktenzeichen: 1545 D - 51324/35 BF 00 Kennzeichnung: BF 00 Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Weiterbildung Lehrplan Sport Sekundarstufe I (Klassen 5-9/10) Hauptschulen, Realschulen, Gymnasien, Regionale Schulen, Gesamtschulen, Grünstadt, 3/1998 Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Weiterbildung Lehrplan Sport Sekundarstufe II 1998 Schmitt, M. (2015): Der große Sprung. Rheinlandpfalz am Sonntag, 22. März 2015, S.5 Schöne, L. (2009): Volk der Nichtschwimmer. Bei Kindern ist das Ertrinken die dritthäufigste Todesursache. Immer weniger lernen schwimmen, Die Welt, 04.07.2009 zugegriffen am: 30.03.216 Schulschwimmen: Eine erbitterte Wasserschlacht, Muslimische Eltern aus Bremen ziehen vors Bundesverfassungsgericht, weil sie ihre neunjährige Tochter vom Schwimmunterricht befreien wollen. http://www.taz.de/!5089933/ Unger, P. (1990): Sicherheitserziehung und Unfallverhütung im Sportunterricht der Grundschule, Schwimmen, Begleitmaterial zur Videokassette Sport 6, Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus 21/41

9 Abbildungs-, Tabellen- und/oder Abkürzungsverzeichnis 9.1 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Der große Sprung (Schmitt)... 3 Abbildung 2: Sicher Schwimmen (Lebensretter (2015), S. 14)... 4 Abbildung 3: Schwimmen ist sehr beliebt (Lebensretter(n.A.), S.4)... 5 Abbildung 4: Statistik des BUK 1986-1989 (Unger (1990), Folie 22)... 6 Abbildung 5. Sport, Lehrplan Sek. II RLP (Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Weiterbildung, Mainz (1998), S. 18)...27 Abbildung 6. Sach- und Methodenkompetenz: Schwimmen, Lehrplan Sek. II RLP (Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Weiterbildung, Mainz (1998), S. 38-39)...29 Abbildung 7. Empfehlungen zur Leistungsfeststellung, Lehrplan Sek. II RLP (Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Weiterbildung, Mainz (1998), S. 40)...30 Abbildung 8: Fragebogen an Schulen...39 Abbildung 9: Fragebogen an Schwimmbäder...40 Abbildung 10: Bildliche Darstellung der Fahrzeiten... 9 Abbildung 11: Bildliche Darstellung der Fahrzeiten...13 Abbildung 12: Datenübernahme Ergebnisse Schwimmbad Schulzentrum Süd Kaiserslautern (Briegel/Sappok, S. 14)...14 Abbildung 13: Datenübernahme Ergebnisse Monte Mare Kaiserslautern (Briegel/Sappok, S. 16)...15 Abbildung 14: Datenübernahme ehemaliges Unilehrbad Koblenz-Oberwerth (Briegel/Sappok, S. 18)...15 Abbildung 15: Datenübernahme Beatusbad Koblenz (Briegel/Sappok, S. 19)...15 Abbildung 16: Datenübernahme Traglufthalle Mainz (Briegel/Sappok, S. 20)...15 Abbildung 17: Strecke + Fahrzeiten von den Schulen zum Monte Mare (Briegel/Sappok, S. 17)...18 9.2 Tabellenverzeichnis Tabelle 6: Ergebnisse Schwimmbad Plub Pirmasens (nur Sportbecken)... 7 Tabelle 7: Ergebnisse Schwimmbad Plub Pirmasens (Sportbecken plus Lehrschwimmbecken)... 8 Tabelle 8: Strecke und Fahrzeiten von den Schulen zum Plub Pirmasens... 9 Tabelle 9: Strecke und Gehzeit von den Schulen zum Plub Pirmasens... 9 Tabelle 10: Hochrechnung Plub Pirmasens...10 Tabelle 11: Ergebnisse Schwimmbad Badeparadies Zweibrücken (nur Sportschwimmbecken)...10 Tabelle 12: Ergebnisse Schwimmbad Badeparadies Zweibrücken (Sportschwimmbecken plus Lehrschwimmbecken)...11 Tabelle 13: Strecke und Fahrzeiten von den Schulen zum Badeparadies Zweibrücken...12 Tabelle 14: Strecke und Gehzeiten von den Schulen zum Badeparadies Zweibrücken...13 Tabelle 15: Hochrechnung Badeparadies Zweibrücken...13 Tabelle 16: Vergleich Kaiserslautern, Mainz und Koblenz mit Pirmasens und Zweibrücken...16 Tabelle 1: Methodenkompetenz Lehrplan Sport Sek. 1 RLP (Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Weiterbildung, Mainz (1998), S. 34)...24 Tabelle 2: Sozialkompetenzen Lehrplan Sek. 1 RLP (Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Weiterbildung, Mainz (1998), S. 34)...24 Tabelle 3: Sachkompetenzen Lehrplan Sek. 1 RLP (Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Weiterbildung, Mainz (1998), S. 35)...25 Tabelle 4: Übersicht über die Zuordnung der Schulsportarten zu den Gruppen A - C (Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Weiterbildung, Mainz (1998), S. 11-12)...28 22/41

Tabelle 5: Lehrplan für die höhere Berufsfachschule Unterrichtsfach: Sport (Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Weiterbildung, Mainz (1999), S. 27)...30 23/41

Anhang Anhang 1: A. Lehrplan Schwimmen Schwimmen fördert nicht nur das physische und psychische Wohlbefinden sondern wirkt sich auch günstig auf das Herz-Kreislauf-System und den Bewegungsapparat aus. Schwimmen stellt ein bewährtes Mittel der Prophylaxe, Therapie und Rehabilitation dar (vgl. Lehrplan MBWW, Mainz (1998), S. 36). a. Schwimmen in der Sekundarstufe I Da die Schüler bereits in der Grundschule Schwimmen gehabt haben sollten, geht der Lehrplan davon aus, dass die Schüler schwimmen können. Laut Lehrplan sollen die Schüler in der Regel über grundlegende Fähigkeiten und einfache Fertigkeiten des Sicheren Bewegens im Wasser verfügen. Für Schüler die bei Antritt der 5. Klasse nicht schwimmen können, soll ein schulinternes Zusatzangebot stattfinden um den Schülern die Möglichkeit zu geben, ein Abzeichen abzulegen. Daher wird geraten, aus lernpsychologischen Gründen, mit dem Schwimmunterricht erst in der 6. Klasse zu beginnen. Tabelle 12: Methodenkompetenz Lehrplan Sport Sek. 1 RLP (Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Weiterbildung, Mainz (1998), S. 34) Methodenkompetenz Ziele Angemessene Reaktion auf körperliche Belastung (z.b. Kontrolle durch Messung der Puls- und Atmungsfrequenz, Verhalten beim Frieren) Anwenden von Bade- und Sicherheitsregeln (auch bei der Selbstrettung) Tabelle 13: Sozialkompetenzen Lehrplan Sek. 1 RLP (Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Weiterbildung, Mainz (1998), S. 34) Sozialkompetenz Ziele Akzeptanz der Bedeutung des Rettungsschwimmens Bereitschaft und Fähigkeit zur Rücksichtnahme, angepasst an die jeweiligen äußeren Bedingungen im Schwimmbad (z.b. Lärm, räumliche Enge) Toleranz im Hinblick auf die besonderen Bedingungen von Schülerinnen und Schülern anderer Kulturkreise 24/41

Der Zugang zum Schwimmen kann über verschiedene Perspektiven geschehen. Z.B.: unter der Perspektive Eindruck über die Körpererfahrung im Umgang mit dem Element Wasser. Oft stellt sich die Frage ob man mit dem Kraulschwimmen oder dem Brustschwimmen beginnen soll. Bei geringer Stundenzahl sollte das Brustschwimmen wegen des Gefühls größerer Sicherheit im Wasser (bessere Orientierung durch die höhere Kopfhaltung und die damit verbundene freiere Atmung) als erste Schwimmtechnik gewählt werden. (Ministerium BWW Sek. I (1998), S. 34). Aufgrund dessen, dass an den meisten Schulen in den Klassenstufen 7 9/10 der Schwimmunterricht nur unregelmäßig erteilt wird, wird für diese Klassenstufen nur ein Anforderungsniveau vorgegeben (vgl. Ministerium BWW Sek. I (1998), S. 34). Die Inhalte des Lehrplans Sport sind in drei Bereiche eingeteilt, wobei sich Schwimmen im Bereich A befindet. Unter der Berücksichtigung der personellen, räumlichen, materialen und organisatorischen Bedingungen bestimmt die Fachkonferenz ein für die gesamte Schule verbindliches Konzept, das die Auswahl und Abfolge der Sportarten mindestens für die Bereiche A und B festlegt (Ministerium BWW Sek. I (1998), S. 11). In der Orientierungsstufe, genauer gesagt, in der 6. Klasse, soll der Unterricht im Bereich Schwimmen 30 Stunden betragen. Tabelle 14: Sachkompetenzen Lehrplan Sek. 1 RLP (Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Weiterbildung, Mainz (1998), S. 35) Sachkompetenz Allgemeine motorische Grundlagen für Schwimmen 1. Kräftigung bestimmter Muskelgruppen (Bauch-/Rückenmuskulatur, Schultergürtel, rumpfstabilisierende Muskulatur) 2. Mobilisation der Wirbelsäule 3. Dehnung bestimmter Muskelgruppen (vorrangig der Brustmuskulatur) Ziele/Inhalte Bewegungserfahrungen und Bewegungssicherheit im Wasser Technik Klassenstufen 5/6 Anforderungsniveau der Orientierungsstufe Schweben und Atmen Abstoßen und Gleiten K l a s s e n s t u f e n 7-9 / 1 0 Anforderungsniveau 1+2 Tauchen Steuern - in horizontaler - in vertikaler Lage Brustschwimmen eine Wechselzugtechnik Koordination von Arm- und Beinbewegung mit der Atmung Gleitlage Koordination von Armbewegung und Atmung Beinbewegung Gesamtkoordination 25/41

eine dritte Technik Koordination von Armbewegung und Atmung Start Start vom Beckenrand Beinbewegung Start vom Block Rückenstart Wenden Drehwende Seitfallwende Ausdauerschwimmen 6-8 Minuten in einer Technik 200 m in einer zweiten Technik mind. 15 Minuten Dauerschwimmen Schnellschwimmen 50 m in einer Technik mind. 50 m in einer zweiten Technik Grundlagen des Rettungsschwimmens Kenntnis von Bade- und Sicherheitsregeln Transportschwimmen Streckentauchen (max. 25 m) Tieftauchen (max. 3,50 m) b. Schwimmen in der Sekundarstufe II Die folgende Abbildung zeigt eine Aufteilung von Theorie und Praxis im Fach Sport der Klassenstufen 11-13. 26/41

Abbildung 13. Sport, Lehrplan Sek. II RLP (Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Weiterbildung, Mainz (1998), S. 18) Im Halbjahr 11/1 soll Sportunterricht als ein themenorientierter Kurs mit dem Ziel der Verbesserung der Fitness stattfinden. Es wird ein themenorientierter Fitnesskurs vorgeschlagen, bei dem sich Schwimmen im Feld aerobe Ausdauer befindet. Die Leistungsüberprüfung kann ergänzt werden durch die Abnahme von Leistungsabzeichen, z.b. [ ] DSV - Schwimmabzeichen usw. [ ] (Ministerium BWW, Lehrplan Sek. II (1998), S. 20) Im Halbjahr 11/2 und den Jahrgangsstufen 12 13 sind verbindliche Inhalte aus 3 Sportarten zu unterrichten. Wobei eine Sportart aus der Gruppe A auf Kursniveau 1 eingebracht werden muss. Hier kann dann neben Gymnastik und Tanz, Leichtathletik und Turnen, Schwimmen ausgewählt werden. Fitness gilt dabei als sportartübergreifendes Ziel. 27/41

Tabelle 15: Übersicht über die Zuordnung der Schulsportarten zu den Gruppen A - C (Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Weiterbildung, Mainz (1998), S. 11-12) Gruppe A Gruppe B Gruppe C Gymnastik und Tanz Leichtathletik Schwimmen Turnen Basketball Fußball Handball Volleyball Badminton Hockey Judo Rudern Skilauf Tennis Tischtennis Die Individualsportarten des traditionellen Schulsports werden in einer ersten Gruppe - Gruppe A - zusammengefasst. Gemeinsames Merkmal dieser Sportarten ist die Förderung spezifischer physischer Grundeigenschaften sowie die qualitative und quantitative Optimierung von Bewegung. (Ministerium BWW, Lehrplan Sek. II (1998), S. 12) In der Sekundarstufe II kommt der Stabilisierung der physischen Grundeigenschaften, vor allem der Ausdauer, [ ] besondere Bedeutung zu (Ministerium BWW, Lehrplan Sek. II (1998), S. 36). Daher wird besonders das Schwimmen von langen Strecken empfohlen. Durch die durch Wasser stattfindende Entlastung des Stützapparates ist Schwimmen auch für konditionell schwächere Schüler geeignet, welche durch das Schwimmen vielfältige Bewegungserfahrungen sammeln können. Die Vermittlung der vier Schwimmtechniken (Kraul, Rücken, Brust, Delphin) soll ein zentraler Bestandteil schulischen Schwimmens sein. Diese Techniken bilden die Voraussetzung für die Ausübung des Schwimmens als Life-Time-Sportart. (Ministerium BWW, Lehrplan Sek. II (1998), S. 36) Als eine sinnvolle Ergänzung des Schwimmunterrichts gelten: Rettungsschwimmen, Tauchen, Wasserspringen, Wasserballspielen und Synchronschwimmen. Auch Schwimmen bietet eine Menge Möglichkeiten zur Erweiterung der Sozialkompetenzen der Schüler. Möglichkeiten sind unter anderem das gemeinsame Üben mit wechselseitiger Übernahme von Aufgaben wie z.b. Pulskontrolle, da es beim Eintauchen des Körpers aufgrund des Wasserdrucks zu einem gesteigerten venösen Rückstrom von 0,5 bis 1,0 Litern Blut zum Herzen kommt, wodurch die Volumenbelastung steigt und die Herzfrequenz abnimmt. Weitere wichtige Aufgaben wären z.b. das Zeitnehmen oder die Korrektur. 28/41

Abbildung 14. Sach- und Methodenkompetenz: Schwimmen, Lehrplan Sek. II RLP (Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Weiterbildung, Mainz (1998), S. 38-39) 29/41

In der Sekundarstufe II kommt der Methodenkompetenz eine besondere Bedeutung zu. Dazu sind z.b. Kenntnisse des richtigen Einschwimmens und Dehnens zur Verletzungsprophylaxe und Leistungssteigerung erforderlich. Auch Messen und Beurteilen von Pulsfrequenzen, Regenerations- und Hygienemaßnahmen gehören dazu. Kenntnisse über Baderegeln, Sicherheitsmaßnahmen, Wettkampfregeln und zweckmäßige Sportkleidung runden diesen Bereich ab. (Ministerium BWW, Lehrplan Sek. II (1998), S. 36). Abbildung 15. Empfehlungen zur Leistungsfeststellung, Lehrplan Sek. II RLP (Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Weiterbildung, Mainz (1998), S. 40) c. Schwimmen an der höheren Berufsfachschule Schaut man sich den Lehrplan für die höhere Berufsfachschule an, findet man Schwimmen unter dem Lernbereich 3: Individuelle Sportaktivitäten in der Sporthalle und im Freien unter der letzten Rubrik B. Fertigkeiten im Freien (Outdoor) auf Seite 26. Im Frei- und Hallenbad sollen Elemente aus dem Sportschwimmen, dem Wasserspringen, dem Tauchen, Schnorcheln oder Flossenschwimmen, und dem Rettungsschwimmen geschult werden. Für all diese Elemente gilt die gemeinsame Vorraussetzung, dass man bereits schwimmen kann. Tabelle 16: Lehrplan für die höhere Berufsfachschule Unterrichtsfach: Sport (Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Weiterbildung, Mainz (1999), S. 27) B. Fertigkeiten im Freien (Outdoor) Elemente aus Auf der Leichtathletikanlage der genormten Leichtathletik, z. B. mit dem Ziel, die Anforde- 30/41

rungen für das Sportabzeichen zu erfüllen der alternativen Leichtathletik, z. B. einen selbsterstellten Leichtathletikmehrkampf planen und durchführen Im Wald, Park oder freien Gelände Auf dem Schulhof, befestigten Wegen oder freien Plätzen Im Frei- und Hallenbad Auf Gewässern Im Wintersport Im Bergsport Orientierungs-, Ausdauer- und Fahrtenlauf/Joggen der alternativen Leichtathletik dem Rollschuhlauf, In-Line-Skating oder dem Skateboard- Laufen dem Rad fahren, Mountainbiking der Kombination von Rollgeräten dem Sportschwimmen dem Wasserspringen dem Tauchen, Schnorcheln oder Flossenschwimmen dem Rettungsschwimmen dem Rudern (vgl. Lehrplan Sport in der Berufsschule) dem Kanu fahren dem Surfen dem Segeln dem Schlittschuh laufen dem Skilanglauf, Alpinski oder dem Snowboard fahren dem Klettern, z. B. Kletterwand dem Bergwandern dem Mountainbiking Anhang 2: Plub Pirmasens Entfernung BBS Pirmasens 31/41

Entfernung Immanuel-Kant-Gymnasium Entfernung BBS Pirmasens (Fußweg) Entfernung Immanuel-Kant-Gymnasium (Fußweg) 32/41

Badeparadies Zweibrücken Entfernung BBS Zweibrücken 33/41

Entfernung Canadaschule Entfernung Helmholz-Gymnasium 34/41

Entfernung Mannlicher-Realschule Plus Entfernung BBS Zweibrücken (Fußweg) 35/41

Entfernung Canadaschule (Fußweg) Entfernung Helmholz-Gymnasium (Fußweg) 36/41

Entfernung Mannlicher-Realschule Plus (Fußweg) Anhang 3: Tabelle Schulen Name der Schule Klassen/Schwimmen/Schuljahr 12/13 Eigenes Schwimmbad Pirminiusschule Alle Ja BBS Pirmasens 11, 12, 13 Nein Realschule plus am Kirchberg 5, 6, 7 Ja Immanuel-Kant-Gymnasium 6, 9, 10 Nein Hofenfels-Gymnasium 5-11 alle Klassen und Kurse, 12 und 13 je 2 Kurse Ja 37/41

BBS Zweibrücken Ignaz- BF1, BF2 (16 Klassen) Klassenstufe 10 Nein Roth-Schule Canadaschule 5, 6, 7, 8 Nein Helmholtz-Gymnasium 6., 11er Lk, 12er Gk Nein Mannlicher-Realschule plus Zweibrücken 6, 8, 10 Nein Schulen aus Pirmasens Schulen aus Zweibrücken 38/41

Anhang 4: Abbildung 16: Fragebogen an Schulen 39/41

Abbildung 17: Fragebogen an Schwimmbäder 40/41

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