Nachhaltigkeit Nachhaltigkeit was ist das und was soll das eigentlich? Nachhaltigkeit. Ein Wort das heute allgegenwärtig ist: Die Rede ist von nationalen Nachhaltigkeitsstrategien, von einem Umstieg auf nachhaltigere Wege des Wirtschaftens, von einer Bildung für nachhaltige Entwicklung. Man spricht vom Nachhaltigkeitsmanagement, dessen Nachhaltigkeitsperformance im Unternehmen bewertet wird und vom nachhaltigen Warenkorb als Ratgeber für einen nachhaltigen Konsum. Nachhaltigkeit soll man lehren und lernen, nachhaltig soll man kaufen und produzieren. Alles und jeder will auf den Zug der Nachhaltigkeit aufspringen und etwas erhalten von dem guten Image, das die Nachhaltigkeit verspricht. Daher ist es kaum verwunderlich, dass manch einer nicht mehr weiß, was Nachhaltigkeit eigentlich ist oder wozu es dienen soll. Wir halten deshalb kurz Inne im Strudel der Nachhaltigkeitsvermarktung und besinnen uns noch einmal darauf, woher die Idee einer nachhaltigen Entwicklung kommt, was sie bedeutet und weshalb sie so notwendig ist. Die Idee der nachhaltigen Entwicklung - eine Geschichtsstunde Das Konzept einer nachhaltigen Entwicklung kommt natürlich nicht einfach von irgendwoher, sondern hat sich aus bestimmten Gründen, im Lauf der Zeit als Notwendigkeit herausgestellt. In Deutschland taucht das Prinzip der Nachhaltigkeit bereits gegen 1562 in der kursächsischen Forstordnung auf. Man hatte aufgrund des steigenden Bedarfs an Holz Sorge, dass der Wald ohne eine Regulierung der Abholzung nicht mehr lange bestehen würde. Es wurde deshalb beschlossen, dass zukünftig nur so viel Holz geschlagen werden dürfe, wie auch wieder nachwachsen kann. Somit ergibt sich eine bis heute gültige Grundidee der Nachhaltigkeit aus der Forstwirtschaft: Um die endlichen Ressourcen langfristig nutzen zu können, muss ihr Bestand kontinuierlich erhalten werden. Mit dieser Endlichkeit der natürlichen Ressourcen, beschäftigte sich auch der von Vertretern der Wirtschaft ins Leben gerufene Club of Rome. In seinem Bericht Grenzen des Wachstums wies er 1972 darauf hin, dass bei steigender Güterproduktion und wachsender Bevölkerung, es früher oder später zu Rohstoff- und Energieengpässen kommen würde. Das wirtschaftliche System dürfe deshalb diese natürlichen Grenzen nicht überschreiten. Zu einer internationalen Auseinandersetzung mit dem Thema Nachhaltigkeit kam es auf politischer Ebene 1987 durch die Brundlandt Kommission, die zum ersten Mal das Leitbild einer Nachhaltigen Entwicklung definierte. Sie erarbeitete dieses Konzept als Grundlage für eine integrative, globale Politikstrategie um weltweite Probleme, 8
Nachhaltigkeit wie Armut, Ressourcenverbrauch, Umweltschäden oder Wirtschaftskrisen, anzugehen. Auf der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro, vereinte die Agenda 21 unter den Begriff der Nachhaltigkeit den Schutz der Umwelt und Ressourcen sowie die Verwirklichung sozialer und ökonomischer Ziele. Seitdem ist das Konzept einer Nachhaltigen Entwicklung zu einen weltweit anerkannten Leitbild zukunftsfähiger Entwicklung geworden und findet sich als Ziel in internationalen Veröffentlichungen, in Strategiepapieren von Regierungen, und natürlich in unserem Alltag. Nachhaltigkeit was meint das eigentlich? Die am weitesten bekannte Definition einer nachhaltigen Entwicklung, ist die der Brundtland Kommission: Eine Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können. Das kann nur erreicht werden durch einen Lebensstil der ökologisch verträglich, sozial gerecht und trotzdem ökonomisch leistungsfähig ist. Das sogenannte Dreieck der Nachhaltigkeit verdeutlicht nochmals die drei Aspekte der Nachhaltigkeit (siehe Schaubild), die im Gleichgewicht gehalten werden müssen. Konkret: soll die Tragfähigkeit der Erde, also ihre Ökosysteme und Rohstoffvorräte, nicht überfordert werden, während die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Gesellschaft durch geeignete Lösungsstrategien, erhalten und weiterentwickelt werden soll. Dabei muss soziale Gerechtigkeit herrschen, sowohl zwischen den Generationen als auch innerhalb einer Generation. Das Ziel, das durch eine Nachhaltige Entwicklung erreicht werden soll, ist zusammengefasst, eine zukunftsfähige und globale (Grund-) Bedürfnisbefriedigung, damit unsere Welt dauerhaft und überall lebenswert ist. Was ist denn das Problem? Die Forderung nach einer nachhaltigen Entwicklung geht einher mit der Debatte um Probleme nicht-nachhaltigen Handelns. Bei Missachtung drohen uns und künftigen Generationen Gefahren, die verheerende Folgen mit sich bringen. Erschöpfung nicht erneuerbarer Ressourcen, Zerstörung und Verschmutzung der Umwelt, Bevölkerungswachstum, Wirtschaftskrisen, soziale Missstände wie Armut und Unternährung führen zu Bedrohungen wie dem Klimawandel, Nahrungs- und Wassermangel, Kriege und Flüchtlingsströme, die wiederum für internationale Spannungen sorgen. Dauerhaft kann 9
EinE EinwohnerIn von Deutschland hatte 2007 einen durchschnittlichen Ökologischen Fußabdruck von 5,1 globalen ha (1 Hektar: 10.000 m 2 ) - USA 8 ha, Europa 4,6, Lateinamerika 2,6, China 2,2, Indien 0,9. Der globale Durchschnitt ist 2,2 ha pro Einwohner, zur Verfügung stehen allerdings nur 1,8 ha pro Einwohner d.h., wir verbrauchen im Schnitt schon mehr, als die Erde bietet. Fünf Erden bräuchten wir, wenn alle Menschen so wie die US-Amerikaner leben wollten. Allerdings verzichten die meisten nicht freiwillig darauf, sondern sind schlicht zu arm. Wenn wir betrachten, dass hinter China und Indien jeweils mehr als eine Milliarde Menschen stehen, deren Wohlstand und damit auch ihr Fußabdruck rapide wächst, können wir uns die Größe des Problems vorstellen, das wir lösen müssen,.
Lifestyle of Health and Sustainability, Neue Ökos - siehe auch Buchvorst.: Peter Unfried, Öko) Ökostrom Wechseln zu einem der 4 echten Ökostromanbieter geht mit dieser Website ganz einfach, tut nicht weh, und hat gesellschaftspolitische Folgen: weg von den Dinosauriern aus der Strom-Monopolzeit! Hin zu den Anbietern, die die regenerativen Energien ausbauen: http://www.atomausstieg-selbermachen.de/stromwechsel.html
Internet Allerdings braucht auch das Internet wieder Strom: Auf eine Suchanfrage bei Google kommt laut "The Scientist" ein Ausstoß von 0,2 g CO 2. Nach einer Untersuchung der Firma Gartner war 2007 der weltweite Ausstoß von Kohlendioxid der IT- Industrie zum ersten Mal größer als der der Luftfahrt und wächst jährlich um 10%. Google hat bereits 100 Mio Dollar in erneuerbare Energie investiert und kauft weitere Anlagen, und betreibt Server mit höchster Energieeffizienz. Ihr könnt euren eigenen ökologischen Fußabdruck mit verschiedenen Websites berechnen. Nützlich finde ich http://www.mein-fussabdruck.at/footprint/info - man kann die Ergebnisse jederzeit anschauen, zurück gehen, einen Wert ändern und wieder anschauen. Alles ist mit Standardwerten des Durchschnittsösterreichers vorbelegt. Dazu gehört der http://www.footprintrechner.at/ für Jugendliche, etwas weniger detailliert, aber auch mit individuellen Ratschlägen. Das deutsche Pendant http://www.footprint-deutschland.de/ (oder www.latschlatsch.de ) für Jugendliche ist zwar mit hübschen Bildchen versehen, gibt aber gar kein inhaltliches Feedback zu den einzelnen Themen, was man verbessern kann. Konkrete Zahlen habe ich aus http://www.agenda21berlin.de/fussabdruck/download/oef_berlin_berechnung.xls (2001). Sehr detailliert, aber nur auf Englisch ist http://myfootprint.org/en/.