Auslandssemester Erfahrungsbericht

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Transkript:

Auslandssemester Erfahrungsbericht 102 Rue de Coureilles 17000 La Rochelle Frankreich Outgoing im Wintersemester 2017 Hiermit erkla re ich mein Einversta ndnis u ber die Weitergabe meines Namens, meiner E-Mail- Adresse und meines Erfahrungsberichtes an potentielle Interessenten. 1

1) Tipps zu Vorbereitungen a) Bewerbung und Sprachkurs Bei den Vorbereitungen für mein Auslandssemester war mir die Internetseite des International Offices als auch Frau Liem als Ansprechpartnerin behilflich. Der Online- Leitfaden ist sehr ausführlich und beschreibt den Bewerbungsprozess Schritt für Schritt, d.h. was gilt es vor, während und nach dem Auslandsaufenthalt zu erledigen. Da ich mein Auslandssemester in Frankreich absolvieren wollte, habe ich im 3. Fachsemester das AW-Fach les Relations franco-allemandes an der Fakulta t 13 besucht, um mich langsam wieder an die Sprache zu gewöhnen und meine Kenntnisse aufzufrischen, die seit dem Abitur nicht mehr zum Einsatz kamen. Grundsätzlich kann ich jedem, der sich in der Sprache nicht mehr sicher fühlt, einen solchen Kurs im Vorhinein empfehlen. Einen weiteren Sprachkurs musste ich nicht besuchen. Auch ein Zertifikat über die bereits erworbenen Fremdsprachenkenntnisse wurde während der Bewerbung nicht gefordert, ich empfehle aber jedem, der sich entscheidet an der Sup de Co zu studieren, mindestens ein Französisch-Level von B2 zu haben. Man kann den meisten Vorlesungen zwar gut folgen, allerdings hilft es während den Gruppenarbeiten sehr, wenn man in der Landessprache kommunizieren kann. b) Anreise Die Anreise nach La Rochelle empfehle ich mit dem Zug. Da ich vor Start meines Auslandssemesters nicht in München, sondern Zuhause war, konnte ich von Frankfurt aus den TGV nach Paris nehmen, welcher nur 4 Stunden braucht. In Paris wechselt man anschließend vom Gare de l Est (dort kommen fast alle deutschen Züge, nicht nur der aus Frankfurt, an) zum Gare Montparnasse, von wo aus der Zug in Richtung La Rochelle fährt. Die Fahrt dauert ca. 2,5 Stunden. Beachten sollte man hier, dass in französischen Zügen ausgedruckte Tickets und Gepäckanhänger Pflicht sind. Sehr zu empfehlen ist außerdem die Buchung des Zugtickets, sobald man das Datum für die Orientierungstage bekommen hat. Ich habe leider den Fehler gemacht und zu lange gewartet, weswegen mich eine Fahrt ca. 140 gekostet hat. Wegen des Bahnhofswechsels in Paris sollte man darauf achten, nur so viel in seinen Koffer zu packen, wie man letztendlich auch tragen kann. Der Wechsel selbst gestaltet sich allerdings als recht simpel, da die Metrolinie 4 (Richtung Montrouge) vom Gare de l Est bis Montparnasse durchfa hrt. Der Transfer dauert ca. 25 Minuten. c) Wohnungssuche und Wohngeld Während der Bewerbung kann man sich für eines der verfügbaren Wohnheime bewerben. Da ich in alten Erfahrungsberichten allerdings gelesen hatte, dass diese sehr weit außerhalb liegen und noch dazu völlig überteuert sind, habe ich mich gegen diese Variante entschieden. Letztendlich lagen diese Wohnheime jedoch in unmittelbarer Nachbarschaft zur Universität und ca. 20 Fußminuten vom Stadtzentrum entfernt. Eine Bewerbung kann sich also durchaus lohnen, vor allem da Zimmer in La Rochelle tendenziell sowieso sehr hochpreisig sind. 2

Anlaufstellen für Studierende sind außerdem die Crous-Residenzen (www.crouspoitiers.fr) und das H2O. Des Weiteren bietet die Sup de Co eine eigene Housing-Plattform an, für die man vor Studienstart einen Login erhält. Das Portal hat sich für viele von meinen Freunden in La Rochelle bewährt. In Frankreich haben ausländische Studenten außerdem Anspruch auf das CAF Wohngeld. Voraussetzungen um dieses zu bekommen sind ein französisches Bankkonto und ein Mietvertrag. Da ich diesen jedoch nicht hatte, konnte ich keinen Antrag auf Zuschuss stellen. Mehr Informationen über die gesamte Bewerbungsprozedur gibt es auf www.caf.fr (auch auf Englisch erhältlich). 2) Informationen zur Stadt / zum Land La Rochelle ist eine mittelgroße Küstenstadt im Südwesten Frankreichs und die Hauptstadt des Départements Nouvelle-Aquitaine. Sie liegt zwischen den Großstädten Bordeaux im Süden und Nantes im Norden, beide sind ca. 2 Autostunden von La Rochelle entfernt. La Rochelle hat ca. 75 000 Einwohner, von denen sehr viele Studenten sind und wird außerdem das ganze Jahr über von zahlreichen Touristen belebt. Seit dem 12. Jahrhundert ist die Stadt ein Fischerei- und Handelszentrum, dessen Seefahrtstradition im alten Hafen Vieux Port, als auch im großen und modernen Hafen Les Minimes ersichtlich wird. Mit ihrer wunderschönen malerischen Altstadt ganz im französischen Stil und der unmittelbaren Nähe zur Ferieninsel Île de Ré ist sie vor allem bei den Franzosen ein sehr beliebtes Ferienziel. In La Rochelle herrscht das ganze Jahr über ein sehr mildes Klima was stark vom Atlantik beeinflusst wird. Im Winter wird es sehr selten unter 0 C und die einzige Niederschlagsform ist (leider) Regen. Die ersten 2 Monate meines Aufenthalts hatte ich allerdings fast jeden Tag strahlend blauen Himmel und sogar ein Strandtag im Oktober war noch drin. Da das Zentrum von La Rochelle wirklich nicht groß ist, gibt es leider nicht allzu viel zu unternehmen. Nicht missen sollte man jedoch einen oder auch mehrere Ausflüge auf die wunderschöne Insel Île de Ré (ein Tagesticket fu r die Busse kostet 5 ). Unbedingt sollte man sich auch Zeit nehmen, die Städte Bordeaux und Nantes zu besuchen. Vor allem Bordeaux eignet sich mit ihren zahlreichen Bars und netten Restaurants für junge Leute und auch Weinliebhaber kommen hier nicht zu kurz. Die kürzlich eröffnete Cité du Vin, in der ich leider nicht persönlich war, soll sehr interessant und interaktiv alles Wissenswerte über Wein vermitteln. Eine günstige und sehr saubere Unterkunft ist die Auberge de Jeunesse (Bett im 4er-Zimmer 22 /Nacht inklusive Fru hstu ck). In La Rochelle selbst kann man das Aquarium besuchen, das Musée Maritime, die Cathedrale St Louis, den Markt im alten Stadtkern und natürlich den Hafen. Sehr spannend ist auch, sich ein Rugby Spiel des heimischen Clubs Atlantique Stade Rochelais anzuschauen, der in der höchsten Liga Frankreichs spielt. Die französische Kultur ist der deutschen relativ ähnlich, allerdings gibt es ein paar Gepflogenheiten, an die man sich gewöhnen muss, wie Küsschen links Küsschen rechts, die (oftmals schlechte) Organisation und teilweise auch die Mentalität der Franzosen, die auf den ersten Blick doch meist immer recht kühl erscheint. Gut gewöhnen konnte ich mich dagegen daran, dass sich immer viel Zeit für das Essen, vor allem abends, genommen wird. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die Franzosen ein ganz 3

nettes Völkchen sind, wenn man 1. französisch sprechen kann und man sich 2. die Zeit nimmt, sie näher kennenzulernen. 3) Vor Ort a) Details/Tipps zum Leben vor Ort Da ich in meinem vorangegangenen Praxissemester in Spanien gute Erfahrungen mit der Wohnungssuche vor Ort gemacht habe, wollte ich auch dieses Mal wieder für die ersten paar Tage im Hostel bleiben um dann von dort aus Wohnungs- und Zimmerbesichtigungen zu machen. Die Jugendherberge von La Rochelle (Ausweis ist Pflicht) ist das einzige Hostel in der Stadt und befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Campus. Als ich dort ankam sollte ich allerdings feststellen, dass die Herberge fast komplett von wohnungssuchenden Studenten bewohnt wurde und das Wohnungsangebot selbst auch sehr überschaubar war. Sollte man sich dazu entscheiden vor Ort zu suchen, empfehle ich vor allem die französische Website leboncoin.fr, eine Art Ebay Kleinanzeigen. Hier findet man viele verfügbare Zimmer. Ich bin letztendlich bei einer kanadischen Dame und ihren beiden Katzen eingezogen und wohnte leider sehr weit außerhalb vom Stadtzentrum. Mit dem Fahrrad war man zwar innerhalb von 10 Minuten im Stadtzentrum, diese Zeit war aber für die Größe von La Rochelle tatsächlich schon ziemlich lang. Ich habe für mein Zimmer 380,00 gezahlt und dort auf Vertrauensbasis gewohnt. Im Gegensatz zu vielen anderen Zimmern in der Stadt war dies relativ wenig, man sollte durchaus ein realistisches Budget von ca. 600 einplanen (wenn man dies nicht zahlen kann oder möchte, gibt es meiner Meinung nach aber immer die Möglichkeit billiger zu wohnen). Könnte ich mein Auslandssemester nochmal wiederholen, würde ich allerdings nicht mehr diese Entscheidung treffen, sondern würde entweder im Vorhinein über die hochschuleigene Plattform ein Zimmer suchen oder länger im Hostel bleiben und etwas Zentraleres suchen mit gleichaltrigen Mitbewohnern. Wie bereits erwähnt lohnt sich für den CAF Wohngeldzuschuss außerdem ein Mietvertrag. Durch die kürzlich abgeschafften Roaming-Gebühren innerhalb der EU konnte ich meine deutsche SIM-Karte behalten und habe für den gleichen Tarif im Ausland telefonieren und surfen können. Dies würde ich jedem Outgoing ebenfalls empfehlen. Des Weiteren musste ich mir kein französisches Bankkonto zulegen, da ich bereits seit geraumer Zeit die Kreditkarte der DKB nutze, mit der man im Aus- und Inland kostenlos Geld abheben kann. Zum bargeldlosen Bezahlen empfehle ich die eigene Maestro EC-Karte, welche im gesamten europäischen Raum kostenlos genutzt werden kann. Wie bereits erwähnt, kann sich allerdings für das CAF Wohngeld ein französisches Bankkonto durchaus lohnen. Dementsprechend hatte ich in Frankreich keine Registrierungen o.ä. vorzunehmen, was durchaus angenehm war. Ich schloss lediglich ein Abonnement ab um das lokale Bike-Sharing zu nutzen. Die gelben Yélo-Bikes kosten 20 im Jahr und es gibt zahlreiche Stationen innerhalb der Stadt, an denen man diese wieder abgeben kann. 4

Ich habe mich für diese Variante entschieden, obwohl die Sup de Co kostenlos Fahrra der an Studenten rausgibt (Kaution 200 ), da in La Rochelle sehr gerne und oft geklaut wird. Das Fahrrad hat sich als bestes Verkehrsmittel herausgestellt, da die Busverbindungen in La Rochelle tendenziell eher schlecht sind. Zur Uni fahren die Busse vom Zentrum aus zwar alle 10 Minuten, in andere Richtungen aber oft nur jede Stunde. Des Weiteren stoppt die Mehrheit der Linien um 20:30 Uhr abends. Das Gute ist jedoch, dass eine Monatskarte fu r den Bus nur 23 kostet. Sport- und Freizeitmöglichkeiten gibt es ganz in der Nähe der Uni, in den Einführungstagen wird über das Programm informiert. Da die Hallen jedoch sehr weit von mir Zuhause entfernt waren, bin ich während meines Auslandssemesters lediglich joggen gegangen, wofür es aber auch zahlreiche wunderschöne Wege gibt, die direkt am Atlantik entlangführen. Zum Ausgehen am Abend gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, vor allem die Diskothek La Terrasse, die fast täglich mit Studentenangeboten lockt, ist unter diesen sehr beliebt. Des Weiteren hat das Internationale Studentennetzwerk ESN alle paar Wochen eine Feier für Erasmus- und andere internationale Studenten organisiert. b) Details zur Uni Das Semester an der Sup de Co ist zweigeteilt und man nimmt eigentlich nur an den ersten Monaten des Wintersemesters teil. Diese gehen von Mitte September bis kurz vor Weihnachten. Die Bewerbung für die Uni war recht einfach, ich musste fristgerecht alle Unterlagen für die 1. Bewerbungsrunde im International Office einreichen (dazu gehören das Aufnahmeformular, welches man auf der Website der ESC downloaden kann, Anlage A, Lebenslauf und Motivationsschreiben auf Französisch). Nach der Nominierung folgten dann alle weiteren Dokumente für die 2. Bewerbungsrunde wie Learning Agreement (Kurswahl ist vorher mit dem International Office abzusprechen), Nachweis einer Krankenversicherung und das Transcript of Records. Das Learning Agreement konnte ich allerdings erst verspätet einreichen, weil die Kurse bis zur Frist der 2. Runde noch nicht feststanden, dies war jedoch alles kein Problem. Dadurch, dass ich an der Hochschule München bereits ein AW-Fach vor meinem Auslandssemester abgeleistet habe und VWL2 im 6. Semester sowieso nachholen wollte, musste ich in Frankreich 6 Kurse belegen (5 Kurse auf Französisch à 4 ECTS und ein englischsprachiger Kurs à 6 ECTS). Der Arbeitsaufwand und die Anzahl der Vorlesungen waren zu schaffen, da an der Sup de Co vor allem sogenannter Blockunterricht stattfindet, d.h. manche Fächer hat man eine ganze Woche den kompletten Tag und dann erst wieder am Tag der Prüfung. Ich habe im Endeffekt die Kurse Marketing relationnel et fidélisation client, Marketing digital, Entrepreneuriat et processus de création, conception d animation, Droit du travail und den englischsprachigen Kurs French Gastronomy belegt. 5

Letzteres war hauptsächlich für Austauschstudenten vorgesehen und der einzige Kurs der von der Hochschule auf Englisch anerkannt wurde. Er ging eine Woche und war sehr interessant. Die Dozentin war sehr motiviert und wir haben viel über die Gastronomie unseres Nachbarlandes erfahren. 40% der Gesamtnote setzen sich aus einer kleinen Präsentation zusammen und die restlichen 60% bestanden aus der Endklausur, wie in jedem anderen Fach auch. Der Kurs Marketing relationnel et fidélisation client war sehr ähnlich zu dem, was wir auch schon im 3. Semester an der HM behandelt haben, gleiches gilt für den Kurs Marketing digital. In beiden Kursen gab es eine Gruppenarbeit die am Ende vorgestellt werden musste sowie zusätzlich noch E-Learnings, mit denen man jedoch sehr leicht eine gute Note bekommen konnte. Der Kurs Entrepreneuriat war ebenfalls sehr interessant. Der Professor wirkte anfangs anspruchsvoll, vergab im Endeffekt jedoch sehr faire Noten. Für die Prüfung gab es in diesem Fach allerdings nicht viel zu lernen, da der Dozent hauptsächlich Anekdoten aus seinem Leben erzählte und es kaum Material gab. In diesem Fach musste fu r das Erreichen der 40% contrôle continue ein Dossier inklusive Präsentation eingereicht werden. Conception d animation beschäftigte sich mit der Konzeption und Implementierung von Events und wurde von zwei Dozenten gehalten. Der zweite Teil behandelte hauptsa chlich das parallel stattfindende Festival du film d aventure und war leider sehr langweilig. Auch in diesem Fach musste ein eigenes Dossier erstellt werden, welches sich mit der Konzipierung eines Events beschäftigte. Das Fach Droit du travail war definitiv das anspruchsvollste und sogar die Franzosen selbst taten sich zeitweise sehr schwer mit der Materie. Während den ersten Vorlesungen konnte ich durch das sehr unbekannte Vokabular kaum folgen, mit ein wenig Arbeitsaufwand vor den Klausuren und den angesetzten Übungsstunden entwickelte sich jedoch dann relativ leicht ein Grundverständnis und die Klausur war letztendlich sogar eine meiner besten. Ich rate daher jedem, nicht direkt zu verzweifeln und sich dem Fach durchaus anzunehmen, es ist auf jeden Fall auch für Austauschstudenten zu schaffen. Die Betreuung während des Auslandssemesters lief auf französischer Seite mäßig bis gut. Es konnte durchaus ein paar Anläufe benötigen um Dinge wie den richtigen Stundenplan, Studentenausweis, relevante E-Mails etc. zu bekommen, allerdings war Frau Kchouk stets bemüht so gut wie möglich zu helfen und war immer sehr freundlich und zuvorkommend. Die Einführungstage am Anfang des Semesters waren sehr hilfreich, es gab ausführliche Infoveranstaltungen, die über die Services an der Hochschule informierten. Auch zum Networken wurden eine Kletterveranstaltung und eine Bootstour organisiert, die sich auf jeden Fall gelohnt haben, da man bereits erste Kontakte knüpfen konnte. c) Integration Der Kontakt zu den anderen Austauschstudierenden kam relativ schnell und besonders gut gefallen hat mir, dass sehr viele unterschiedliche Nationalitäten dabei 6

waren. Es gab viele Südamerikaner, aber auch Studenten aus den USA, Osteuropa, Spanien etc. und ausnahmsweise nur wenige Deutsche. Die Sprache untereinander war fast ausschließlich Englisch, da viele auch Französisch sprachen, da an der Sup de Co auch auf Englisch studiert werden kann. Die Integration zu den Franzosen selbst gestaltete sich als schwierig, da auf meiner Seite die Sprachbarriere doch relativ groß war und es sehr schwierig war auf Smalltalk-Ebene Freundschaften zu schließen. Das entgegengebrachte Interesse der Franzosen war auch nicht allzu groß, daher suchte man schnell den Kontakt zu den anderen Austauschstudierenden, anstatt zu den Einheimischen selbst, was im Nachhinein sehr schade ist. Dadurch, dass ich jedoch mit einer Kanadierin zusammenwohnte, die ausschließlich Französisch mit mir sprach, konnte ich meiner Sprachkenntnisse in der gesamten Zeit schon deutlich verbessern. Empfehlen würde ich allen zukünftigen Outgoings nicht zu sehr über die Sprache nachzudenken, sondern einfach zu sprechen, ohne sich über Fehler oder Aussprache Gedanken zu machen, denn nur so entwickeln sich eventuell auch Freundschaften mit den Einheimischen. d) Fazit Generell lässt sich sagen, dass mir mein Auslandssemester in La Rochelle gut gefallen hat und ich jedem empfehlen kann, an der Sup de Co zu studieren. La Rochelle ist eine wunderschöne, malerische Stadt direkt am Meer und auch die benachbarten Städte sind sehr sehenswert und bieten eine schöne Abwechslung. Nichtsdestotrotz muss ich leider sagen, dass die oftmals sehr schlechte Organisation der Universität frustrierend war und meinen Gesamteindruck getrübt hat. Schön wäre es auch gewesen, die Möglichkeit zu haben, Kurse aus allen drei Jahren zu wählen, da das Kursangebot des 3. Jahres sich zu sehr mit den bereits an der HM abgehandelten Fächern überschneidet. Ich hatte zweimal während meiner Zeit 2 Wochen frei, was an sich sehr praktisch war um das Land kennenzulernen und Roadtrips zu machen. Leider war ich jedes Mal die einzige die vorlesungsfrei hatte, was dazu führte, dass es sehr langweilig wurde in der Stadt oder ich alleine Unternehmungen machen musste. Zukünftigen Outgoings empfehle ich, sich frühzeitig um eine Wohnung oder ein Zimmer zu kümmern, keine Angst zu haben, auch mal auf die Franzosen zuzugehen und das Organisationschaos in der Uni nicht allzu ernst zu nehmen. 7

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