2.4 Grundwasserbeschaffenheit



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heitliche ökologische Bewetung ist die Entwicklung von gundwassetypgeechten Refeenzgemeinschaften und ein spezifisches t Monitoing. Gundwasseabsenkungen und Schadstoffeintäge gefähden diesen unteidischen Lebensaum zunehmend. Die Gefah de Gundwassebelastung duch Chemikalien wid nicht meh nu in Bezug auf den Nutzen als Tinkwasse betachtet. Mittleweile wid auch die Lebensgemeinschaft im Gundwasse als eigenes Schutzgut anekannt. Die Auswikungen stoffliche Eintäge auf die Gundwassefauna sind noch unkla. Bei Gundwasseabsenkungen ode zustömendem Obeflächenwasse veänden sich die Lebensgemeinschaften dagegen in chaakteistische Weise, indem Gundwasseaten duch gundwassefemde Tiee vedängt weden. Damit escheint eine faunistisch begündete Eingiffsbewetung, die bislang nu bei den Obeflächengewässen stattfindet, auch fü Gundwasse möglich. Obestes Ziel muss ein nachhaltige Gundwasseschutz sein, zu dem auch de Schutz de vielfältigen seit Jahtausenden existieenden Lebensgemeinschaften gehöt. Dafü muss die Bedeutung de biologischen Inteaktionen fü die Stuktuieung de Lebensgemeinschaften in diesem dunklen, obskuen Lebensaum noch weite beleuchtet weden. Weitefühende Liteatu dazu: RUMM 2006. 2.4 Gundwassebeschaffenheit Wassekeislauf: Ein ewige Zyklus Das Süßwasse de Ede wid ständig duch den natülichen Wassekeislauf eneuet: Von de Edobefläche steigt Wasse duch Vedunstung in die Atmosphäe auf, wid tanspotiet und gelangt als Niedeschlag auf die Edobefläche zuück. De auf das Festland fallende Teil des Niedeschlages vedunstet, vesicket ode stömt in Fließgewässen weite in das Mee (s. a. Abb. 2.2-1). Ein Regentopfen, de auf die Ede fällt, nimmt in de Atmosphäe Gase wie Stickstoff und Sauestoff, abe auch Schadstoffe wie z. B. Rauchgase auf. Tifft de Regentopfen auf Obeflächen, wäscht e Patikel von den Dächen, Reifenabieb von Staßen, Pollenköne von Bäumen, Dünge von Felden, Gülle von Wiesen, Öltopfen von Pakplätzen u. a. ab. Danach vesicket das Regenwasse in den Boden und nimmt dabei leicht lösliche Salze und Zesetzungspodukte oganische Substanzen, wie Kohlendioxid und oganische Säuen, auf. Das Sickewasse duchläuft veschiedene Bodenschichten und sammelt sich übe wasseunduchlässigen Schichten als Gundwasse. Das Gundwasse wid dabei veändet (BUWAL 2003). Selbsteinigung: Wie einigt de Boden das Wasse? De Boden einigt das vesickende Wasse auf dei Aten: E einigt es physikalisch. Wie ein Sieb hält de Boden den Schmutz zuück. Von de Göße de Bodenpoen hängt ab, wie gut e es filtet und wie wasseduchlässig e ist. Das Wasse wid auch chemisch und biologisch veändet: Das oganische Mateial (Humus) und die feinen Tonplättchen in de obesten Boden-

schicht vebinden sich und bilden die so genannten Ton-Humus- Komplexe. Diese können Stoffe auch unewünschte chemisch aus dem Wasse filten und an sich binden. In den obesten Bodenschichten leben zahleiche Kleinstlebewesen: Bodenbakteien bauen unewünschte Stoffe ab und wandeln sie in unschädliche um. Gößee Bodentiechen halten duch ihe Bewegungen die Bodenpoen fei. So kann das Wasse vesicken und de Boden als Filte funktionieen. Die meisten Bodenlebewesen existieen in den obesten 35-50 Zentimeten. Bei de Wasseeinigung beteiligen sich auch Pflanzen. Sie nehmen duch ihe Wuzeln im Boden und Wasse gelöste Nähstoffe auf. Die Bodenlebewesen atmen Sauestoff ein und Kohlendioxid (CO 2 ) aus. Das CO 2 löst sich im heabsickenden Wasse. Dabei entsteht Kohlensäue (H 2 CO 3 ). Ab eine gewissen Konzentation (basisch) lassen sich Minealstoffe aus de Umgebung heauslösen. So wid Wasse mit Minealstoffen (z. B. Kalzium) angeeichet. Unte den belebten Bodenschichten folgt de minealische Untegund. E enthält paktisch kein oganisches Mateial meh, sonden nu noch ein Gemisch aus veschiedenen Gesteinspatikeln ganz unteschiedliche Kongöße. Die kleinsten sind die Tonteilchen (sie sind wenige als 0,002 Millimete goß), die nächst gößeen Teilchen weden als Schluff ode Silt bezeichnet (bis 0,06 Millimete), dann als Sand (bis 2 Millimete), als Kies (bis 6 cm), als Steine (bis 20 cm) und schließlich als Blöcke (göße als 20 cm). Das Mischungsvehältnis diese Gesteinsstücke gibt den Ausschlag, wie gut de Untegund (physikalisch) filtet. Die chemische Reinigungsabeit des Wasses ist allein Sache de kleinen Tonplättchen (ohne Humus-Patne). Igendwann tifft das Sickewasse dann entwede auf das Gundwasse ode vohe auf eine schwe duchlässige Schicht aus Lehm, Ton ode Geschiebemegel und wid dot gestaut. De t ph-wet hat entscheidenden Einfluss auf das Lösungsvemögen und somit auf die Konzentation gelöste Stoffe im Gundwasse. De ph-wet ist ein Maß dafü, wie saue ode basisch eine Flüssigkeit ist. Extem saue ist z. B. Zitonensäue mit einem ph-wet von 2, eines Wasse (H 2 O) hingegen ist neutal und hat den ph-wet von 7. Waschmittellösungen sind basisch und haben einen ph-wet von ca. 10. Natüliches Wasse kann leicht saue ode leicht basisch sein: Kohlensäuehaltiges Minealwasse mit ph = 6 ist leicht saue. Seewasse mit ph = 8,3 ist leicht basisch. Bei natülichem, unbeeinflusstem Wasse wid de ph-wet hauptsächlich von de Konzentation des Kohlendioxids und dem gelösten Kalk gepägt. Enthält de Boden auseichend Kalk, so eichet sich das Sickewasse mit de Zeit bis zu Sättigung mit Kalk an. Diese Zustand wid als Kalk-Kohlensäue-Gleichgewicht bezeichnet. Abb. 2.4-1/2 Kalkablageungen

Die Menge an Kalk, die sich im Wasse löst, ist abhängig von de CO 2 - Konzentation im Boden. Bei kalkhaltigen Minealien und dem Vohandensein eine belebten Bodenzone kann sich viel Kalk im Wasse lösen. De Kalkgehalt des Wasses wid als Wassehäte bezeichnet (Tab. 2.4-1). Die Wassehäte gibt an, wie viel Kalzium und Magnesium im Wasse gelöst sind. Je göße de Kalkgehalt, desto göße die Wassehäte. Hates Wasse vestopft z. B. die Löche de Duschdüsen mit Ablageungen ode hintelässt Spuen im Kochtopf (s. Abb. 2.4-1 und 2.4-2). Abe geade diese in de Duschdüse und im Topf unewünschten Minealien machen ein Minealwasse wetvoll! Weiches Wasse hintelässt keine deatigen Spuen. Die Kenntnis de Wassehäte ist wichtig fü die ichtige Dosieung von Wasch- und Reinigungsmitteln. Waschaktive Substanzen benötigen weiches Wasse, um optimal wiken zu können. Belin hat hates Wasse. Es liegt mit seine Häte von 15,5 bis 25,2 dh in den Hätebeeichen 3 bis 4 (BUWAL 2003). Tab: 2.4-1 Angabe von Hätebeeich, Kalkgehalt und Häte nach Waschmittelgesetz Hätebeeich Kalkgehalt (mg/l CaCO 3 ) Bezeichnung Häte Summe Edalkalien (mmol/l) deutsche Häte ( dh) 1 0-125 weich 0-1,3 0-7 2 125-250 mittelhat 1,3-2,5 7-14 3 250-375 hat 2,5-3,8 14-21 4 >375 seh hat >3,8 >21 Minealisation: Wie kommen Mineale in das Gundwasse? Wie viele und welche Minealstoffe das Gundwasse im Untegund aufnimmt, wid duch die At de Minealien im Boden und im Gundwasseleite und ihe Wasselöslichkeit bestimmt. Wichtig ist auch de Kohlensäuegehalt des vesickenden Wasses je meh Kohlensäue im Wasse ist, desto stäke ist seine Lösungskaft. Wenn das Klima wam ist und die Böden fuchtba sind, wid besondes viel CO 2 gebildet und im Wasse gelöst. In den Lockegesteinen fließt das vesickende Wasse elativ langsam. Deshalb kann es aus den kalkhaltigen Sedimenten auch meh Minealstoffe lösen. Wenn das vesickende Wasse mit Substanzen veschmutzt ist, die im Wasse Säue bilden ( saue Regen ), vemag es noch meh Minealstoffe zu lösen, im schlimmsten Fall auch Schwemetalle (s. Abb. 2.4-3) (BUWAL 2003).

Abb. 2.4-3 Belebte Bodenschicht Ubane Einflüsse: Wie beeinflussen wi das Gundwasse? Neben den natülichen physikalisch-chemischen Pozessen wid die Gundwassebeschaffenheit duch eine Vielzahl von menschlichen Einflüssen bestimmt. Im dicht besiedelten Ballungsaum von Belin können folgende t anthopogen veusachte Einflüsse auf die Gundwassebeschaffenheit wiken: Aneicheungen von Luftschadstoffen im Gundwasse, Entnahme von Gundwasse in den Einzugsgebieten de Wasseweke, Infiltation von Obeflächenwasse in das Gundwasse, Altablageungen mit nachgewiesenen Gundwassekontaminationen, 48 Bau- und Tümmeschuttablageungsflächen (Tümmebege, -halden u.ä.), hohe Bebauungsgad (Emissionen aus Baustoffen), Veluste von Abwasse aus dem innestädtischen Kanalsystem (Exfiltationen), diekte Vesickeung von Staßenablaufwässen, Rieselfelde in den Randbeeichen de Stadt und des Umlandes (z. T. histoisch), Regenwassevesickeungs- bzw. -ückhaltebecken.

Wie wid die Gundwassebeschaffenheit übewacht? Die kontinuieliche Gundwasseübewachung ist die Basis fü eine nachhaltige Sicheung de Ressouce Gundwasse. Hiemit lassen sich mögliche Beeintächtigungen fühzeitig ekennen und Maßnahmen im Sinne eines vosogenden Umweltschutzes teffen. Zu Beuteilung de Gundwassebeschaffenheit wid in Belin seit ca. 25 Jahen ein Gundwassegütemessnetz betieben. Zuzeit umfasst das Gundwassegütemessnetz 190 Messstellen, die zweimal im Jah bepobt und analysiet weden. Zu besseen hydochemischen Chaakteisieung des Gundwasses wude im Jahe 1995 ein spezifische Paametekatalog zum Gundwasse-Monitoing" eingefüht (Tab. 2.4-2). Im Hinblick auf die Vegleichbakeit de ehobenen Daten oientiet sich das Gundwassebeschaffenheitsmessnetz an bestehenden Richtlinien de t LAWA ode des t DVWK. De Aufbau des Messnetzes ist so konzipiet, dass detailliete Aussagen übe die Qualität des Gundwasses in Abhängigkeit von natuäumlichen und zeitlichen Vehältnissen getoffen weden können. Das Messnetz efüllt jedoch nicht die Anspüche zu Übewachung von laufenden Baumaßnahmen und von Gefahen duch Altlastenstandote. Hiefü sind Sondemesspogamme efodelich. Neben eine statistischen Bewetung de Messwete gibt es ein Modell, die punktuell voliegenden Messegebnisse in die Fläche zu übetagen (s. a. Kap. 5.1). Auswahl de Messstellen Die Zuodnung de Messstellen efolgte nach Kiteien, welche so weit wie möglich Aussagen übe die epäsentativen Einflussfaktoen des genutzten Gundwasseleites zulassen: den unteidischen Einzugsgebieten, den hydogeologischen Räumen, de Hydogeologie und Geologie, de Gundwasseübedeckung, de Bodennutzung, Messstellenausbau und -tiefe. Im Hinblick auf die egionale Bewetung in Belin wuden alle elevanten Einflussfaktoen mit den unteidischen Einzugsgebieten veschnitten und zu neun hydogeologischen Gebietstypen guppiet (Fugo & HYDOR 2002). Die Veteilung de Messstellen und die ihnen zugeodneten hydogeologischen Gebietstypen im jeweiligen Einzugsgebiet zeigt Abb. 2.4-4. Paametekatalog: Welche Stoffe weden gemessen? Auf Gund de komplexen Wechselwikungspozesse und de besseen Vegleichbakeit de Daten weden alle Messstellen hinsichtlich de Hauptinhaltsstoffe in einem halbjählichen Rhythmus untesucht (Tabelle 2.4-2). Dies betifft die Stoffguppen Vo-Ot-Paamete, allgemeine chemische und chemischphysikalische Paamete, Hauptkomponenten, sonstige Anionen und Kationen. Bei allen andeen Stoffguppen (Tabelle 2.4-2) wid eine halbjähliche Untesuchung nu an auffälligen Messstellen duchgefüht, sonst alle zwei Jahe.

hydogeologische Teiläume und Messstellen Messstellen Banim-Hochfläche, Obee Havel Ustomtal, Obee und Untee Havel Hochflächensande, Banim-Hochfläche Teltow -Hochfläche, Untee Havel Hochflächensande, Teltow-Hochfläche Banim-Hochfläche, Spee Teltow-Hochfläche, Spee Ustom- und Panketal, Spee Ustomtal, Dahme Abb. 2.4-4 Gundwassegütemessnetz mit hydogeologischen Gebietstypen Fü ausgewählte Spuenstoffe bzw. Schadstoffpaamete ist ein diffeenziete Untesuchungstunus entwofen woden, um hohe Analysenkosten bei häufig nicht nachweisbaen Stoffen zu eduzieen und dennoch eine epäsentative Aussage zu gewinnen und zeitliche Veändeungen efassen zu können. Statistische Auswetung de Datenbasis: Wie ist das Gundwasse von Belin beschaffen? Nach allgemeinen Plausibilitätspüfungen stehen Datensätze fü eine einfache statistische Bescheibung und hydogeochemische Bewetung zu Vefügung. Zu esten Übesicht wid eine bescheibende, t univaiate Statistik fü ausgewählte, elevante Paamete des gesamten Datensatzes estellt. Dazu wuden analysenbezogen fü den Gesamtdatensatz des Gütemessnetzes die statistischen Kenngößen fü ausgewählte Paamete beechnet (Tab. 2.4-3). Fü Analysenegebnisse, die kleine als die Bestimmungsgenze waen, wude de halbe Wet de Bestimmungsgenze als Wet eingesetzt. Die voliegenden Egebnisse epäsentieen den Zustand des Gundwasses in de Peiode von 1995 bis 2002. Seitdem wid das Messnetz sukzessive angepasst. Die Egebnisse emöglichen eine chaakteistische Bescheibung des Zustands des Beline Gundwasses und bilden die Gundlage fü zukünftige Bewetungen de langfistigen Entwicklung umweltelevante Paamete. Fü den Zeitaum von 2002 bis 2007 ist eine vegleichende Bewetungspeiode geplant.

Stoffguppe Paamete Besondeheiten Messtunus Vo-Ot-Paamete chem. u. chem.-phys. Paamete Hauptkomponenten sonstige Anionen und Kationen Wassetempeatu Lufttempeatu Wassestand Tübung Fäbung Abdampfückstand m-wet, p-wet CSVMn Cl SO4 HCO3 Na K Ca Mg B F SB O2-Gehalt Redoxpotential el. Leitfähigkeit Tübung Fäbung Geuch Gesamthäte Kabonathäte UV_254 NH4 NO3 NO2 o-po4 Fe2 Fe gesamt Mn S nu bei Vedacht halbjählich Tabelle 2.4-2: Paametekatalog sonstige Paamete TOC Phenolindex (ges.) Cyanide ges. Schwemetalle und sonstige Metalle Al / Al gelöst As Ba Pb Cd C Cu Ni Hg Se Zn Auffälligkeit und Relevanz püfen (insbes. Ba, Se) t LHKW Dichlomethan Tichlomethan Tetachlomethan 1,2-Dichloethan cis-1,2- Dichloethen tans-1,2- Dichloethen 111-Tichloethan Tichloethen Tetachloethen Vinylchloid Summe LHKW halbjählich nu auffällige Messstellen, sonst alle 2 Jahe t BTEX Benzen Ethylbenzen Toluen Xylen (meta/ paa) Xylen (otho) Summe BTEX t PAK Naphtalin Acenaphtylen Acenaphthen Fluoen Phenanthen Anthacen Fluoanthen Pyen Benz-a-Anthacen Chysen Benz-b-Fluoanthen Benz-k-Fluoanthen Benz-a-Pyen Dibenz-a,h-Anthacen Benz-g,h,i-Peylen Indeno-123-cd-Py. Benz-e-pyen Summe PAK EPA Benz-e-pyen nu in 1. und 2. Kampagne bestimmt t PCB PCB 28 PCB 52 PCB 101 PCB 138 PCB 153 PCB 180 PCB 20 PCB 31 Humanphamaka Einzelpaamete auf Relevanz püfen bishe 8 Einzelpaamete an 20 ausgewählten Messstellen analysiet 4-jähiges Rotationspinzip PBSM Einzelpaamete auf Relevanz püfen bishe 49 Einzelpaamete an bis zu 20 ausgewählten Messstellen analysiet Die Analysedaten weden im Zuge de Einabeitung in eine Datenbank ständig auf Plausibilität gepüft.

Tab. 2.4-3 Statistische Kenngößen fü ausgewählte Paamete Einheit Anzahl Messwete Mittelwet Standadabweichung Vaianz Minimum Maximum Genzwet TinkwV 2001 Beline Liste 2005 (Schadenswet) Geingfügigschwellenwet nach LAWA ph-wet 1916 7,28 0,33 0,11 6,2 12,1 Leitfähigkeit μs/cm 1909 945 496 246171 130 6250 2500 Oxidiebakeit mg/l O 2 1920 3,08 2,57 6,62 0,25 34,5 5 Hydogenca. mg/l 1923 301,28 131,0 17156 97,6 1599 Chloid mg/l 1923 61,27 98,53 9709 3,5 1702 250 1250 250 Sulfat mg/l 1922 180,17 149,0 22213 3 1038 240 1200 240 Nitat mg/l 1923 4,15 15,85 251 0,02 191,7 50 Nitit mg/l 1923 0,04 0,09 0,01 0,01 2,07 0,5 1) o-phosphat mg/l 1923 0,31 0,62 0,38 0,003 7,1 Fluoid mg/l 1922 0,15 0,11 0,01 0,02 1 1,5 3,75 0,75 Cyanid mg/l 1920 0,00 0,01 0,00 0,0015 0,15 0,05 0,025 2) 0,005 3) Natium mg/l 1923 39,66 69,54 4835,39 2 1300 200 Calcium mg/l 1923 143,49 74,00 5476,38 12,2 502 Magnesium mg/l 1923 14,23 10,39 107,96 0,5 136 Kalium mg/l 1922 6,28 9,59 91,99 0,0 108 Mangan mg/l 1923 0,45 0,65 0,42 0,005 13 0,05 Ammonium mg/l 1922 1,08 5,49 30,16 0,006 89 0,5 Eisen (ges.) mg/l 1923 2,97 4,61 21,25 0,0 52,1 0,2 PAK-EPA μg/l 1299 0,02 0,01 0,00 0,0125 0,09 0,1 4) 1 0,2 Phenol-ges. μg/l 1868 5,92 4,35 18,91 5 100 40 8 MKW mg/l 84 0,06 0,07 0,00 0,005 0,5 0,5 0,1 AOX μg/l 1923 12,02 50,36 2536 5 2069 Aluminium μg/l 1923 46,49 224 50244 0,0 7600 200 Asen μg/l 1921 2,63 4,37 19,07 0,25 100 10 50 10 Bo μg/l 1914 125,90 205 41877 25 3030 1000 3700 740 Baium μg/l 1920 79,70 49,08 2409 5 470 1700 340 Cadmium μg/l 1614 0,29 0,25 0,06 0,15 9 5 2,5 0,5 Chom μg/l 1919 2,46 2,41 5,81 1 63 50 35 7 Kupfe μg/l 1806 19,33 27,24 741,82 2,5 499,5 2000 70 14 Nickel μg/l 1676 4,40 6,22 38,72 2,5 230 20 70 14 Blei μg/l 1922 2,64 5,55 30,83 2 210 10 35 7 Selen μg/l 1614 2,59 1,31 1,71 1 5 10 35 7 Quecksilbe μg/l 1561 0,22 0,06 0,00 0,1 0,25 1 1 0,2 Zink μg/l 1916 24,98 140,47 19732 5 6021 290 58 1) Am Ausgang des Wassewekes daf de Wet von 0,1 mg/l nicht übeschitten weden 2) liegt kein feies Cyanid vo, gilt ein Wet von 0,25 mg/l

Leitfähigkeit Abb. 2.4-5: Listenvegleiche Anschließend weden die Gundwasseanalysen mit veschiedenen Listen veglichen (TRINKWV 2001 und BERLINER LISTE 2005). Die Vegleichsegebnisse weden in vie Konzentationsklassen geteilt (s. Abb. 2.4-5). Die höchsten Übescheitungen de Schwellenwete (LAWA 2004) finden sich mit 85,4 % und 90,3 % bei Eisen (gesamt) bzw. Mangan, gefolgt von Ammonium mit 30 % und de Oxidiebakeit (CSVMn) mit 11,7 %. Die Übescheitungen bei Eisen und Mangan sind unpoblematisch und teten auch in anthopogen unbeeinflussten Wässen auf. Die Konzentation diese im Tinkwasse unewünschten Stoffe wid duch die Aufbeeitung im Wassewek unte den Genzwet de TinkwV veinget. Bei de Tinkwasseaufbeeitung weden auch die Gehalte an Ammonium und Oxidiebakeit (CSVMn) deutlich eduziet. Ammonium und Oxidiebakeit (CSVMn) sind nu in geingen Konzentationen geogene Hekunft. Die deutlich ehöhten Gehalte von Ammonium und Oxidiebakeit (CSVMn) im Beline Gundwasse sind zumeist auf Abwasseeinfluss zuückzufühen. Am auffälligsten sind die fast flächendeckend ehöhten Salzgehalte in den obeen Gundwasseleiten (bis ca. 50 m Tiefe). Im Gegensatz zu andeen hydogeologisch vegleichbaen Bundesländen (Mecklenbug-Vopommen, Bandenbug, Niedesachsen) liegen im Mittel meh als doppelt so hohe Salzgehalte im Gundwasse vo. Die hohen Salzgehalte weden insbesondee duch ehöhte Gehalte von Sulfat und Chloid sowie Calcium und Natium veusacht.

Folgende Usachen lassen sich hiefü benennen: Auf Gund de Tiefe muss de Salzeintag schon langfistig stattfinden; hie ist als wesentliche Gund die flächendeckende Bauschutt- und Tümmevekippung infolge des Zweiten Weltkieges zu nennen. Die atmosphäische Deposition von Rauchgasen (Industie und Hausband) sind im Ballungsgebiet Belin nicht zu venachlässigen (vo allem bis 1995 im Ostteil de Stadt duch den Einsatz von Baunkohlebiketts als Heizmateial). Die fast 100-jähige Abwasseveieselung an de Peipheie von Belin, deen Abstom übewiegend auf Belin (Ustomtal/Havel) geichtet ist, füht nach längeen Fließzeiten im Allgemeinen zu eine Ehöhung von Chloid und Sulfat bzw. von Calcium und Natium. Stickstoffkomponenten sind beeits weitgehend abgebaut. Rezente Abwassevesickeungen aus Leckagen de Abwasse- und Mischwassekanalisation im dicht besiedelten Belin. Schwemetallgehalte sind egelmäßig in ca. 5 % de Messstellen nachweisba, Übescheitungen sind selten und teten bei wenige als 2 % de Poben auf. Die poblematischste Schadstoffguppe sind die leichtflüchtigen halogenieten Kohlenwassestoffe (LHKW), bei denen in meh als 6 % de Poben Übescheitungen zu vezeichnen sind. Die Egebnisse lassen ekennen, dass das Beline Gundwasse ein anthopogen übepägtes Gundwasse ist. Totzdem zeigen die Analysen, dass die chemische Gundwassequalität in den wichtigsten Gundwassevokommen gut ist. Es eignet sich nach eine einfachen Tinkwasseaufbeeitung (Belüftung, Entfenung von Eisen und Mangan) zu einem vozüglichen Tinkwasse (siehe auch Kap. 3.1). 2.5 Ökologische Aspekte Gundwasse fließt nicht nu unteidisch und unsichtba; oft titt es auch zu Tage z. B. in Fom von Quellen. In Belin befindet sich am Südand des Tegele Fließes, im Otsteil Lübas, die Ostequelle, die an eine Schichtgenze zwischen Geschiebemegel und kiesigem Sand mit sieben Liten po Sekunde und eine Duchschnittstempeatu von 9 C austitt. Es gibt t Ökosysteme, die vom Gundwasse abhängig sind: Insbesondee die t Biotoptypen Quellen und Quellhänge, Röhichte, Mooe, Feucht- und Fischwiesen sowie Wälde feuchte bis fische Standote. Diese können mit ihen an den feuchten Lebensaum angepassten Lebensgemeinschaften meh ode wenige unmittelba vom Gundwasse abhängen (z. B. Mooe) ode zumindest in unteschiedlichem Maße beeinflusst sein (z. B. fische Wiesen). Es bestehen also unteschiedliche Anspüche de veschiedenen Biotoptypen an die Vesogung mit Gundwasse. So mögen es z. B. fische Ausbildungen nicht ga so feucht ode ga nass. In Abhängigkeit vom Gundwassefluabstand findet man unteschiedlich zusammengesetzte Biotope vo. Dabei sind es in este Linie pflanzliche Lebensgemeinschaften, die ihen Wasse-