Auf Augenhöhe mit dem Kunden Städtebau und Außenraum Nachdem auf dem Areal und seiner Nachbarschaft kaum relevante bauliche Bezugspunkte zu finden sind, geht es beim Entwurf um die Konstituierung eines in sich ruhenden, geometrisch klaren Volumens. Unter Ausnutzung der bebaubaren Flächen steht der künftige Kubus parallel zum Verlauf der Beuthener Straße und der Bahnlinie, sodass die verkehrsdynamischen Kraftlinien aufgenommen werden. Bewegung und Ruhe ergeben sich in diesem Projekt also aus der Synthese von Kontext und Kubus, dessen aufsteigende Dachlinien das motorische und landschaftliche Moment der Nachbarschaft reflektieren. Zum gebauten Bestand nimmt das neue Gebäude ebenfalls Kontakt auf: Seine Höhe entspricht der Sockelzone des künftigen Metropolhotels. Neben den Verkehrslinien steht allerdings die Integration in eine suburban geprägte Landschaft im Mittelpunkt der städtebaulichen Einbindung. Das neue Gebäude wahrt diesem Grünraum gegenüber Respekt, bleibt mit seiner Höhe unter den Baumkronen und lässt durch seine Transparenz die Grenzen zwischen Innen und Außen als fließend erscheinen. Die Thematisierung der Landschaft setzt sich auch im Inneren fort, indem landschaftlich formulierte Innenhöfe, den Innenraum des Hauses zum Außenraum machen. Erschließung und Funktionen Über den ersten Innenhof werden MitarbeiterInnen und Kunden ins das Gebäude hineingeführt. Ganz wichtig ist dabei, dass das Haus bereits von außen als Adresse erkennbar wird. Im Erdgeschoss finden sich dann unmittelbar das Restaurant also eine Kommunikationsebene, die eine Wohlfühl-Atmosphäre - getragen vom Naturbezug der Innenhöfe - vermittelt: Kunde und Bank finden also auf Augenhöhe zu einander. Jeder einzelne Bereich in diesem Gesamtzusammenhang kann unmittelbar erreicht werden. Die Abteilungen können beliebig in ihrer Größe variiert werden und werden über eine gemeinsame Mall erschlossen. Die Büros werden im Großraum organisiert und bieten in der Tiefe äußerst flexible Bürobereiche. Eine solche Organisation der Arbeitswelt muss auch vor dem Hintergrund der Bauvorschriften betrachtet werden: Durch die Verkürzung der maximalen Fluchtweglänge und den Einsatz von Sicherheitstechnik kann auf die Unterteilung in Brandabschnitte verzichtet werden. Dies führt dazu, dass die Abteilungen oder auch vermietbare Einheiten in ihrer Ausdehnung völlig frei bestimmbar sind. Vor einem solchen Hintergrund entsteht ein Gebäude, eine Bank, mit hoher Transparenz und besten Kommunikationsmöglichkeiten. Eine Bank, die als autochthoner Kosmos eine optimierte Gegenwelt zu den Bedingungen eines recht isolierten Standortes bildet. Architektur Ähnlich der städtebaulichen Disposition lebt die Architektur des Hauses von einer Synthese. Hier von der Verbindung aus einer stereometrischen Gesamtform und der biomorphen Prägung seiner Innenhöfe. Dieses Miteinander findet sich in einer architektonischen Gestalt, deren Form und Inhalt von Transparenz charakterisiert wird. Transparenz in der räumlichen Wahrnehmung verbindet sich mit Transparenz als Prinzip der Geschäftsabwicklung und im Umgang mit den Kunden. Die Architektur unterstützt außerdem die städtebauliche Disposition: Mit ihren langgestreckten, horizontalen Bändern begleitet sie die verkehrsdynamischen Kraftlinien ebenso wie die umlaufende Glasfassade die Natur in einem Kaleidoskop unterschiedlicher Wahrnehmungsmöglichkeiten reflektiert. Wettbewerbsüberarbeitung Nach dem Wettbewerb wurde zugunsten des Weges zur S-Bahn das Gebäude verkürzt. So kann nun die S-Bahn-Zuwegung mit dem dazugehörigen Freiraum zwischen dem Grundstück des Biergarten Gärtle und dem neuen easycredit-haus unter Wahrung der erforderlichen Einsehbarkeit der Wegführung geführt werden.