Naturschutz - (K)ein Thema für Jugendliche?! Dr. Armin Lude, Universität Kassel, Didaktik der Biologie

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Transkript:

Naturschutz - (K)ein Thema für Jugendliche?! Dr. Armin Lude, Universität Kassel, Didaktik der Biologie

Gliederung Jugendliche heute... Naturschutz... Naturerfahrungen in schulischer und außerschulischer Bildung... Zusammenfassung... Dr. Armin Lude, Universität Kassel, Didaktik der Biologie

Was Jugendlichen Rang 1 Angst macht... Rang 2 Rang 3 Rang 4 62 % Rang 5 61 % Rang 6 Umweltverschmutzung Rang 7 2002 2006 Daten aus Hurrelmann et al. (2006): 15. Shell Jugendstudie, S. 171 (Alter 15-25 Jahre)

Vertrauen in Organisationen sehr viel Vertrauen Skalenmitte Umweltschutzgruppen Menschenrechtsgruppen Gerichte Polizei Bürgerinitiativen sehr wenig Vertrauen 1997 2000 2002 2006 Daten aus Shell Jugendstudien 2006, 2002, 2000, 1997 (Alter 15-25 Jahre)

Naturschutzthemen in den Lehrplänen (Gymnasium Biologie) BadenWürttemberg Bayern Berlin Brandenburg Bremen Hamburg Hessen Klasse 5 Klasse 6 Klasse 7 Klasse 8 Klasse 9 Klasse 10 Klasse 11 Klasse 12 Klasse 13 MecklenburgVorpommern nur in LK 3x 3x 2x 2x 3x 3x 3x 4x Niedersachsen NordrheinWestfalen RheinlandPfalz Saarland SachsenAnhalt Sachsen SchleswigHolstein Thüringen Klasse 5 Klasse 6 Klasse 7 Klasse 8 Klasse 9 Klasse 10 Klasse 11 Klasse 12 Klasse 13? 3x Wahl-Thema 2x 4x 2x 2x 3x 3x 2x aus Lude, A. (2001): Naturerfahrung & Naturschutzbewusstsein. Eine empirische Studie. Studienverlag. Innsbruck.

Formenkenntnis Blamford, et al. (2002): Why conservationists should heed Pokemon. Science 295: 2367. Cartoon: E. Kolaczinski, In: Lude & Rost (2001): Warum handeln wir umweltfreundlich? Müllmagazin 3: 27.

Jugendliche heute = wir als Jugendliche! / BNE - Bildung für nachhaltige Entwicklung: Gestaltungskompetenz ^ Ökologische Urteilskompetenz ^ Wissen, Werte, Erfahrungen,... Abb. nach Mayer, J. (1997): Natur als ökonomische Ressource. PDN-Bio, 46(8): 6

Naturschutz...

Was ist Naturschutz? Umweltschutz ökologischer Umweltschutz technischer Umweltschutz Naturschutz Landschaftspflege Offenkundig fungiert die Beseitigung von Zivilisationsresten aus der Landschaft als Hauptanlass und -inhalt von Umweltaktionen. Jugendliche Umweltaktivisten sind vor allem so etwas wie ein Outdoor-Ableger der Müllwerkerbranche. Brämer (2006: 129) Brämer, R. (2006): Natur obskur. Wie Jugendliche heute Natur erfahren. oekom Verlag.

Begriffe Naturbegriff Natur als Bezeichnung für konkrete Objekte Natur als ideeller Begriff Naturverständnis die benötigte Natur Natur als Lebensgrundlage des Menschen (Ressourcen, Erholungsfunktion) die geliebte Natur individualisierte Begegnungen mit Natur (Tiere als Partner, Natur im Garten) die verehrte Natur religionskultische Naturverehrung und moderne Erscheinungsformen wie Esoterik... die erlebte Natur Natur wirkt auf den Menschen (im Gegensatz zur geliebten Natur ist Mensch passiv) die beherrschte Natur Mensch als Machthaber über die Natur, zweckrationaler Umgang und Umgestaltung die bedrohte Natur Mensch als Gegner der Natur die gelebte Natur Ganzheitliche Lebensauffassung bei der der Mensch Teil und Gegenüber der Natur ist Naturverhältnis

sehr wichtig wichtig weniger wichtig unwichtig ä1 ä2 ä3 e1 e2 ö1 ö2 ö3 w1 w2 b1 b2 b3 h1 h2 r1 r2 r3 ästhetisch erholungsbez. ökonomisch wissenschaftlich holistisch theistisch anthropozentrisch biozentrisch nach Lude, A. (2001): Naturerfahrung & Naturschutzbewusstsein. Eine empirische Studie. Studienverlag. Innsbruck.

sehr wichtig Ökonomen Holisten Schöngeister wichtig weniger wichtig unwichtig ä1 ä2 ä3 e1 e2 ö1 ö2 ö3 w1 w2 b1 b2 b3 h1 h2 r1 r2 r3 ästhetisch erholungsbez. ökonomisch wissenschaftlich holistisch theistisch anthropozentrisch biozentrisch nach Lude, A. (2001): Naturerfahrung & Naturschutzbewusstsein. Eine empirische Studie. Studienverlag. Innsbruck.

! Lebensstilgruppen Pragmatische Naturfreunde Unabhängige Städter Gesundheitsbewusste Unabhängige Erlebnisorientierte Besorgte Häusliche NaturfreundeRuheständler Materialisten Sicherheitsorientierte Alter > 50 30 35! 50 > 60 20 40!!! Werte Schutz der Natur Schutz der Natur Schutz der Natur Unabhängigkeit Freizeit in Natur, mit anderen in Natur, mit anderen im Haus, TV Sport, Kino, nicht in Natur, mit anderen Musik Volksmusik, Schlager, Klassik Klassik Volksmusik, Schlager Techno..., Rock/Pop Konsum Umweltfreundlich, Qualität Umweltfreundlich, Ökol. Anbau, zurückhaltend sehr zurückhaltend, Umweltfreundl. Spaß, technisch Neuestes Naturschutz Eigene Verantwortung, Einschränkungen sind OK, zu viele Vorschriften Eigene Verantwortung, Staatsaufgabe, Schwächung Wirtsch. wichtig, Vernunft der Bürger, Schwächung Wirtsch. unwichtig, Sorge pers. Einschränk., kein Platz im Alltag Kleidung Bildung Arbeit Geschlecht Wohnung Körperbild Nach Schuster (2003): Lebensstil und Akzeptanz von Naturschutz: Wege zu einer lebensstilbezogenen Naturschutzkommunikation, Heidelberg: Asanger

Naturschutzakzeptanz und -handeln 3,0 Kl.1 (41%) Kl.2 (29%) Kl.3 (17%) Kl.4 (13%) 2,0 1,0 0,0 MIRA-Klasse Naturerfahrung Umweltwissen (gesamt) Schutz- Einstellung Nutz- Einstellung Politische Akzeptanz Akzeptanz von Einschränk. im Verkehrsverhalten Naturschutz- Akzeptanz LCA-Klasse Umwelthandeln aus Lude, A. (2001): Naturerfahrung & Naturschutzbewusstsein. Eine empirische Studie. Studienverlag. Innsbruck.

Naturschutzgruppen Handeln [%] Item für Umwelt- und Naturschutzhandeln An einer Unterschriftenaktion für mehr Naturschutz teilnehmen. 47 47 49 Unbequemlichkeiten in Kauf nehmen, wenn es um die Umwelt geht. 34 36 46 Bei einer Bachputzaktion mithelfen, den Müll aufzusammeln. 22 20 46 Bei Aktionen für den Tier- und Pflanzenschutz mitmachen. 21 19 44 An einer Sammlung für einen Naturschutzverband mitmachen. 9 8 31 Einen Umwelt- oder Naturschutzverband durch einen Mitgliedsbeitrag oder Spende unterstützen. 8 8 19 Bei einem Umwelt- oder Naturschutzverband als aktives Mitglied mitarbeiten. 7 5 33 Spürbare finanzielle Beiträge für sinnvolle Natur- und Umweltschutzmaßnahmen leisten. 7 7 14 Einen Brief an den Landrat oder einen anderen Politiker schreiben, um mehr Schutzgebiete für die Natur zu fordern. 6 5 15 Mithelfen an einer vielbefahrenen Straße einen Krötenschutzzaun aufzustellen. 5 5 13 An Bürgerinitiativen oder Demos für einen Nationalpark teilnehmen. 5 6 9 An einer Bachpatenschaft teilnehmen, bei der ich über ein Jahr hinweg für einen Gewässerabschnitt verantwortlich bin. 4 4 15 Eine Ausstellung über bedrohte Tiere und Pflanzen in meiner Schule organisieren. 4 5 4 Einen Teil meines Taschengeldes für Aktionen zum Schutz der Elbe-Biber spenden. 1 1 1 alle Schüler (n=900) nur Schüler aus nicht-naturbezogenen Gruppe(n) (n=623) Schüler aus naturbezogenen Gruppe(n) (n=91) high cost low cost nach Lude, A. (2001): Naturerfahrung & Naturschutzbewusstsein. Eine empirische Studie. Studienverlag. Innsbruck.

Naturschutzgruppen Dass sie sich engagieren, und dass sie sich aus umweltbezogenen Gründen und nicht etwa nur zum Freizeitspaß engagieren, wird zu einem wesentlichen Bestandteil ihres Selbstbildes. [ ] Es wird zum Eigeninteresse der Jugendlichen, etwas für die Umwelt zu tun. Fischer (2002: S. 460). Fischer, C. (2002): "Das gehört jetzt irgendwie zu mir." Mobilisierung von Jugendlichen aus den neuen Bundesländern zum Engagement in einem Umweltverband. Eine explorative Studie am Beispiel der BUNDjugend, Diss. TU Chemnitz.

Naturschutzgruppen aus Fischer, C. (2002): "Das gehört jetzt irgendwie zu mir." Mobilisierung von Jugendlichen aus den neuen Bundesländern zum Engagement in einem Umweltverband. Eine explorative Studie am Beispiel der BUNDjugend, Diss.TU Chemnitz. S.176

Naturschutzgruppen Gemeinschaft und Konflikt Aktivitätenwahl Einsatz Identifikation mit dem Umweltengagement Kompetenz(erwerb) Kommunikation Ziele und Erfolge Organisation Biographie Funktionierende Arbeit Gruppenstruktur Gelegenheitsstruktur Verbandseinbindung aus Fischer, C. (2002): "Das gehört jetzt irgendwie zu mir." Mobilisierung von Jugendlichen aus den neuen Bundesländern zum Engagement in einem Umweltverband. Eine explorative Studie am Beispiel der BUNDjugend, Diss.TU Chemnitz. S.178

Warum so wenig Aktive in Naturschutzgruppen? Image der eigenen Gruppe tolerant gesellschaftlich hoch angesehen inkompetent hat Humor hat viele Freunde modern eigennützig Spaß orientiert Image des typischen Naturschützers in seiner Meinung festgefahren gesellschaftlich wenig angesehen kompetent humorlos Einzelgänger konservativ uneigennützig ernst Grafik nach Schuster (2005): Naturschutz - kein Thema für Jugendliche? Natur und Landschaft 12: 512

Naturerfahrungen in schulischer und außerschulischer Bildung...

Bedeutung von Naturerfahrungen Viele im Natur- und Umweltschutz engagierte Personen sind durch Naturerfahrungen in ihrer Jugend geprägt worden Zusammenhang von Naturerfahrungen und umweltfreundlichem Handeln (Langeheine & Lehmann 1986, Kals et al. 1998, Bögeholz 1999, Lude 2001) für psychosoziale und seelische Entwicklung von Kindern wichtig (Gebhard 2001, Bixler et al. 2002) Bixler, et al. (2002): Environmental socialization: quantitative tests of the childhood play hypothesis. In: Environment and behavior 34. S. 795-818. Gebhard, U. (2001): Kind und Natur: die Bedeutung der Natur für die psychische Entwicklung. 2. Aufl. Westdeutscher Verlag. Wiesbaden.

Mayer, J. & Bayrhuber, H. (1994): Einfluß von Naturerfahrungen auf Umweltwissen und Umwelthandeln im Kindes- und Jugendalter. DFG Antrag, Kiel: IPN. Bögeholz, S. (1999): Qualitäten primärer Naturerfahrung und ihr Zusammenhang mit Umweltwissen und Umwelthandeln. Opladen: Leske + Budrich. Lude, A. (2005): Naturerfahrung und Umwelthandeln. Neue Ergebnisse aus Untersuchungen mit Jugendlichen. In: Unterbruner & Forum Umweltbildung (Hrsg.): Natur erleben. Neues aus Forschung und Praxis zur Naturerfahrung. Innsbruck: Studienverlag, S. 65-84

erkundend instrumentell sozial ernährungsbezogen ästhetisch medial naturschutzbezogen erholungsbezogen

erkundend instrumentell sozial spirituell ernährungsbezogen! ästhetisch destruktiv abenteuerlich nachtbezogen medial naturschutzbezogen erholungsbezogen

Naturerfahrungen im Unterricht (fett) im Lehrplan enthalten erfahren in 5.-7. Klasse (Schülerbefragung) erfahren in Schule und privat (Schülerbefragung) Schülerbefragung bei jeder Gelegenheit oft selten nie sozial nachtbezogen ästhetisch abenteuerlich erholungsbezogen medial instrumentell erkundend ernährungsbezogen spirituell naturschutzbezogen destruktiv

Naturerfahrungen im Unterricht Lehrerbefragung viel manchmal in Kl. 5 unterrichtet (Lehrerbefragung) in Kl. 6 unterrichtet (Lehrerbefragung) in Kl. 7 unterrichtet (Lehrerbefragung) (fett) im Lehrplan enthalten erfahren in 5.-7. Klasse (Schülerbefragung) erfahren in Schule und privat (Schülerbefragung) Schülerbefragung bei jeder Gelegenheit oft selten nie nie sozial nachtbezogen ästhetisch abenteuerlich erholungsbezogen medial instrumentell erkundend ernährungsbezogen spirituell naturschutzbezogen destruktiv

Naturerfahrungen im Unterricht Lehrerbefragung viel manchmal Wunsch nach mehr? Nein Ja in Kl. 5 unterrichtet (Lehrerbefragung) in Kl. 6 unterrichtet (Lehrerbefragung) in Kl. 7 unterrichtet (Lehrerbefragung) (fett) im Lehrplan enthalten erfahren in 5.-7. Klasse (Schülerbefragung) erfahren in Schule und privat (Schülerbefragung) Ja Schülerbefragung bei jeder Gelegenheit oft selten nie nie sozial nachtbezogen ästhetisch abenteuerlich erholungsbezogen medial instrumentell erkundend ernährungsbezogen spirituell naturschutzbezogen destruktiv

Zusammenfassung... Die Umwelt(verschmutzung) als Thema für Jugendliche verliert seit den 1980er Jahren an Bedeutung, ist aber noch nicht ganz out. Die wichtigsten Gründe für Naturschutz sind biozentrische (gefolgt von holistischen und erholungsbezogenen) Selbstbild und das Bild eines prototypischen Naturschützers klaffen auseinander. So wird der Naturschützer als weniger tolerant und ernster eingeschätzt. Naturerfahrungen sind Initiator für Aufgeschlossenheit und Interesse an Naturund Umweltthemen und motivationale Basis für ein entsprechendes Engagement. Für ein Umweltengagement in einer Naturschutzgruppe kann eine Wechselwirkung von zwölf Kategorien Rolle spielen, z.b. Kommunikation, funktionierende Arbeit, Gruppenstruktur. Forschungen zu Lebensstilen identifizieren Gruppen und geben Hinweise für adressatenspezifische Kommunikation im Naturschutz, z.b. zeitlich begrenzte Projekte von Jugendlichen für Jugendliche.