egovernment-funktionen sind heute nicht nur akzeptiert, sondern werden mittlerweile sogar mit Nachdruck gefordert. Die Zeit ist reif für egovernment!



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Transkript:

Rede von Herrn Stadtdirektor Schultheiß anlässlich der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung portal@komm 06.10.2004, Rüstkammer des Rathauses (es gilt das gesprochene Wort) Sehr geehrter Herr Spohn, sehr geehrter Herr Professor Dr. Becker, sehr geehrte Vertreterinnen und Vertreter der Medien, meine sehr geehrten Damen und Herren, ich darf Sie heute im Namen der Stadt Münster und des Herrn Oberbürgermeisters Dr. Tillmann, den ich hiermit entschuldigen möchte, hier in der Rüstkammer des historischen Rathauses begrüßen. Wir haben uns heute hier getroffen, um die Kooperationsvereinbarung zwischen dem Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität Münster, der Deutschen Telekom sowie der Stadt Münster, vertreten durch den städtischen IT-Dienstleister citeq, unter dem klingenden Namen portal@komm zu unterzeichnen. Bevor ich auf die Möglichkeiten und Chancen dieser Kooperation für die einzelnen Partner, aber auch und gerade für die Region des Münsterlandes eingehe, erlauben Sie mir ein paar Bemerkungen zu der Basisfunktion des egovernment, die dem Ansatz des portal@komm zugrunde liegt:

- 2 - Von egovernment sprechen wir heute, wenn staatliche oder kommunale Stellen elektronische Medien wie das Internet für ihre Kontakte mit Menschen oder Organisationen nutzen. Konkret geht es darum, über das Internet Informationen anzubieten oder auszutauschen, Verwaltungsvorgänge werden wirtschaftlich und dabei gleichzeitig kunden- und bedarfsorientiert abgewickelt. Auf der Grundlage des Stadtnetzes publikom haben wir bei der Stadt Münster das Schlagwort egovernment frühzeitig aufgegriffen und dabei von Beginn an einer ganzheitlichen Betrachtung breiten Raum eingeräumt. Als einen wichtigen Meilenstein der egovernment-entwicklung bei der Stadt Münster nenne ich das Zielkonzept, das der Rat der Stadt mit den "Leitlinien für die städtische Entwicklung des egovernment" verabschiedet hat. egovernment-funktionen sind heute nicht nur akzeptiert, sondern werden mittlerweile sogar mit Nachdruck gefordert. Die Zeit ist reif für egovernment! Bürger und Wirtschaftsunternehmen erwarten vermehrt von ihren Kommunen, dass sie ihre Dienstleistungen auch online über das Internet anbieten. Wirtschaftsunternehmen profitieren davon, Aufgaben einfach und online bei der Verwaltung erledigen zu können und berücksichtigen diese Leistungen zunehmend auch als Standortfaktor.

- 3 - Eine Kommune, die diese Forderung einfach dadurch erfüllt, indem sie die heutigen Arbeitsweisen technisch abbildet, greift zu kurz. Qualitative Verbesserungen wie Beschleunigung der Verwaltungsvorgänge bei gleichzeitiger Kostenreduzierung sind nur erreichbar, wenn man die technische Umsetzung mit einer Optimierung der Arbeitsabläufe verbindet. Dies wird, so zeigt meine Erfahrung, immer mehr erkannt: Bei den Kommunen und Kreisen des Münsterlandes wandelt sich das Bild und das Verständnis von egovernment zu einer ganzheitlichen und neuartigen Möglichkeit der Neuausrichtung kommunaler Prozesse und Ressourcen. Die Städte Hamm und Münster haben dies konkretisiert und das Projekt portal@komm beauftragt. Eine vorausschauende Planung ist dabei ebenso sinnvoll wie die Hinzuziehung kompetenter Partner. Die citeq als IT-Dienstleister der Stadt Münster arbeitet bereits seit Anfang 2003 mit dem Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität Münster in der Geschäftsprozessmodellierung und beim Virtuellen Rathaus zusammen. Ergebnisse liegen vor allem aus dem gemeinsamen Projekt regio@komm vor - hier möchte ich in der Darstellung Herrn Professor Dr. Becker nicht vorgreifen. Als technologischer Partner für das Projekt konnten wir die Deutsche Telekom AG gewinnen, die bereits seit Jahren in der Entwicklung des egovernment in Deutschland aktiv ist und jetzt konkret im kommunalen Umfeld weitere praktische Ergebnisse erzielen möchte.

- 4 - Besondere Kompetenz zeichnet die Deutsche Telekom dabei im technologischen Ansatz des Internetportals aus. Aufgrund der bisherigen guten Zusammenarbeit möchten die Partner mit dem Projekt portal@komm den weiteren Weg des egovernment gemeinsam beschreiten und dies durch die heute zu unterzeichnende Kooperationsvereinbarung dokumentieren. Ich bin froh feststellen zu können, dass wir just in time sind. portal@komm zeichnet sich vor allem durch die kontinuierliche Entwicklung aus, mit der wir Ergebnisse aus Vorläuferprojekten einbinden und zielgerichtet verwenden. Wir können die Ergebnisse aus der Geschäftsprozessmodellierung in die technische Umsetzung und konkrete Entwicklung von Lösungen übernehmen. Gemeinsam werden wir die elektronische Signatur und virtuelle Poststelle, einen elektronischen Behördenführer und Formularservice sowie elektronische Bezahlfunktionen realisieren. Dies erfolgt im ersten Schritt für die Städte Münster und Hamm. Alle Lösungen werden wir aber von Anfang an so aufbauen, dass sie von allen Münsterlandverwaltungen genutzt werden können. Ein weiteres Ziel des Projektes ist die erforderliche Bündelungsfunktion zwischen den vielfältigen Angeboten der Verwaltung sowie den vielfältigen Nachfragen der Bürger und Wirtschaftsunternehmen. Dabei stellen wir durch die Einbeziehung von Basistechnologien und Standards die Zukunftsorientierung sicher.

- 5 - Zum Ende des Projektes im März 2005 werden wir nicht nur wissen, in welcher Form die Portalservertechnologie in das egovernment im Münsterland eingebracht werden kann, nein, wir werden Vorgehensmodelle entwickeln, aus denen wir schnell und flexibel weitere Anwendungen aufbauen können. Letztlich ist das Ziel des Projektes der Aufbau eines regionalen Kompetenzzentrums egovernment. Nur Partnern mit Signalwirkung wird es künftig gelingen, an der Entwicklung substanziell teilhaben zu können. Dieses ganzheitliche und gemeinsame Vorgehen durch exzellente Kompetenzträger und den möglichen Einsatz im ganzen Münsterland haben wir in Münster als Idee entwickelt. Vergleichbare Realisierungen gibt es nach meiner Kenntnis bundesweit nicht. Gestatten Sie mir zum Schluss einen Ausblick auf die Chancen, die uns portal@komm bietet: wir stärken und unterstützen mit dem Projekt die Zusammenarbeit in der Region, wir leisten somit einen Beitrag zur regionalen Entwicklung. Alle Beteiligten profitieren von portal@komm: die aufgebauten Technologien und die erarbeiteten Methoden helfen beim Aufbau der individuellen egovernment-funktionen. Meine Damen und Herren, Mit portal@komm sind wir im egovernment zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Ich darf Sie Herrn Spohn bitten, uns die Einschätzung der Deutschen Telekom zu skizzieren. Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.