Wir leben Landwirtschaft



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Transkript:

Ausgabe I 03.2015 Wir leben Landwirtschaft Die Schweine-News von ATR Landhandel GmbH & Co. KG ATR Schweinefutter Innovative Futterkonzepte für Ihre Tiere Effektiv kontrollierte Rohstoffe Umfangreiche Qualitätssicherung Vielseitige Futterprogramme Eigene Mischfutterwerke Personalien ATR Landhandel Herausgeber ATR Landhandel GmbH & Co. KG Bahnhofsallee 44 23909 Ratzeburg Telefon +49 (0)4541 806 257 Telefax +49 (0)4541 806 657 www.atr-landhandel.de info@atr-landhandel.de Redaktion Björn Lorenzen Produktmanagement Schwein ATR Landhandel GmbH & Co. KG Telefon +49 (0)163 2870 084 Konzept/Produktion Till Rüschmann ATR Marketing ATR Landhandel GmbH & Co. KG Telefon +49 (0)4541 806 231 Betriebshygiene im Fokus Wasser das unterschätzte Futtermittel ATR Mykotoxinmonitoring Längere Säugezeit bringt Vorteile

Themen/Redakteure Personalien ATR Landhandel 3 4 7 8 10 10 11 Personalien ATR Landhandel Hauke Thordsen, Geschäftsführer ATR Landhandel Betriebshygiene muss im Fokus stehen! Trinken Ihre Schweine genug Wasser?! Kristina Weber, ATR Fachberatung Schwein Mykotoxinmonitoring Dr. Jürgen Hittel Wechsel von 21 Tage Säugezeit auf 28 Tage Säugezeit Jörg Hörig, ATR Fachberatung Schwein Personelle Veränderungen bei ATR Landhandel Hauke Thordsen, Geschäftsführer ATR Landhandel Neuer Leiter vom Bereich Futtermittel bei ATR Zum 1.4.2015 übernimmt Diplomagraringenieur Bernd Schmitz die Leitung Futtermittel bei ATR. Herr Schmitz ist 53 Jahre alt, Bauernsohn und kommt gebürtig aus der Region Aachen. Nach dem Studium der Agrarwissenschaften an der Universität Bonn hat er in zwei Unternehmen der Futtermittelbranche im Verkauf an die Landwirtschaft und als Verkaufsleiter gearbeitet. In den letzten 11 Jahren war er als Geschäftsführer von drei Mischfuttergesellschaften der AGRAVIS mit mehreren Werken im Emsland und Westfalen und einer Jahresproduktion von heute über 1,1 Mio. t verantwortlich. In der Schweinefütterung hat er in seiner Tätigkeit im Emsland und in Westfalen viele Erfahrungen gesammelt. ATR konnte mit Bernd Schmitz einen kompetenten Fachmann gewinnen, der die Qualitätsphilosophie von ATR und die Marktanteile weiterentwickeln wird. Dr. Jürgen Hittel geht nach sechs Jahren in leitender Funktion für ATR nach Sachsen. Er wird uns auch in Zukunft als Fachmann zur Verfügung stehen. 10 12 Impressum ATR Landhandel unterstützt die Initiative Heimische Landwirtschaft Neuer Produktmanager ATR Schweinefutter Mit Björn Lorenzen ist ein Nachwuchsmann aus der ATR Schule ab 1. Januar 2015 zum Produktmanager Schweinefutter ernannt worden. Herr Lorenzen hat nach einer kaufmännischen Ausbildung bei ATR in der Mischfutteroptimierung gearbeitet und ist seit 11 Jahren in Beratung und Verkauf in Schleswig Holstein in der Praxis unterwegs. Er hat das ATR Sprintmast- und ProGetreidemastprogramm erfolgreich weiterentwickelt. In den letzten zwei Jahren hat er unser neues Ferkelprogramm in der Praxis eingeführt. Durch ein Studium an der Fachhochschule in Rendsburg erarbeitet er sich neben seiner Vertriebsarbeit die wissenschaftlichen Grundlagen der Tierernährung für ein innovatives Produktmanagement. Diese Zusatzausbildung wird er in diesem Jahr erfolgreich abschließen. Mit der neuen Leitung und dem Ausbau der Fachberatung im Schweinefuttersektor werden wir eine flächendeckende, kompetente Beratung für das gesamte ATR Verkaufsgebiet von Dänemark bis Sachsen aufbauen. Bernd Schmitz Tel. +49 (0)163 2870 089 Dr. Jürgen Hittel Tel. +49 (0)163 2870 275 Björn Lorenzen Tel. +49 (0)163 2870 084 Kristina Weber Tel. +49 (0)163 2870 361 Jörg Hörig Tel. +49 (0)163 2870 193 Qualität und Kompetenz sind Voraussetzungen für eine rentable Ferkelerzeugung und Schweinemast und für eine hohe Lebensmittelsicherheit. 2 3

Betriebshygiene im Fokus Betriebshygiene muss im Fokus stehen! In Zeiten von PED (engl. porcine epidemic diarrhea; PED) und ASP (Afrikanische Schweinepest) möchte ATR an dieser Stelle noch einmal an die grundlegenden Hygienemaßnahmen erinnern, welche für jeden schweinehaltenden Betrieb in den täglichen Arbeitsabläufen zum Standard gehören sollten. Was ist PED? Die epizootische Virusdiarrhoe des Schweins (engl. porcine epidemic diarrhea; PED) wird durch ein Coronavirus verursacht. Die hoch ansteckende Erkrankung ist durch Erbrechen und Dehydrierung (Austrocknung) sowie eine schwere Darmentzündung und wässrigen Durchfall gekennzeichnet. Während alle Altersklassen von Schweinen erkranken können, sinkt die Sterblichkeit mit zunehmendem Alter. Bei Saugferkeln kann die Infektion mit dem Virus der PED (PEDV) zu hohen Verlusten (bis 100 %) führen. Was ist ASP? Der Erreger der ASP ist das Afrikanische Schweinepest-Virus. Der Erreger gehört zur Familie der Asfarviridae, Genus Asfivirus, und gehört somit zu den behüllten ds-dna-viren. Das Erregerreservoir stellen vor allem Warzenund Buschschweine (hauptsächlich Sahara) und Zecken dar, die häufig nicht klinisch erkrankt sind. Genau wie bei der klassischen Schweinepest sind nur Schweine sowie Zecken für das Virus empfänglich. Das Virus ist hoch ansteckend und wird durch direkten Tierkontakt oder über die Zecken übertragen. Aber auch verseuchte Fleischwaren wie z. B. Salami oder Schinken können bis zu 6 Monaten ansteckungsfähig bleiben. Die Inkubationszeit beträgt 2 bis 14 Tage. Der Erreger gelangt über das Maul oder die Nase in den Rachenraum, wo er sich in den Lymphknoten ansiedelt und vermehrt. Nach wenigen Tagen gelangt das Virus in den Blutkreislauf und befällt dann die Körperorgane. Die erkrankten Tiere scheiden das Virus über Kot, Harn und Nasensekret aus und bilden somit die Ansteckungsquelle für weitere Tiere. Auch sollte der Personenverkehr in den Anlagen auf ein Minimum reduziert werden. Stimmen Sie mit allen beteiligten Personen wichtige Termine, die mit einem Stallbesuch verbunden sind, rechtzeitig ab. So sollten alle Besucher der Anlage mindesten 48 Stunden schweinefrei sein. Kann dies nicht garantiert werden, so sollte der Termin im Zweifel verlegt werden. Eine der häufigsten Eintragsquellen bildet der Viehverkehr. Wenn dieser nicht zu vermeiden ist, so sollte besonders hier auf saubere und desinfizierte Fahrzeuge geachtet werden. Prüfen Sie die Möglichkeit, ob ein Verladen der Tiere an der Hofeinfahrt (große Distanz zu den Stallungen) machbar ist. Bei Futtermittellieferungen sollte ebenfalls auf die größtmögliche Hygiene geachtet werden, prüfen Sie auch, inwieweit der LKW-Fahrer zum Befüllen der Futtermittelsilos den Stall betreten muss und ob es hier Alternativen gibt, beispielsweise durch eine Verlängerung der Rohrleitungen bis vor den Stall. Welche Schutzmaßnahmen hat ATR ergriffen? Aufgrund der zurzeit steigenden Zahl von PED- Fällen sind alle ATR-Mitarbeiter angehalten, bei Futtermittellieferungen und Betriebsbesuchen spezielle Hygienemaßnahmen einzuhalten. So sind sämtliche Fahrzeuge vor und nach jedem Befahren einer Anlage zu desinfizieren. Alle Fahrzeuge sind mit Einwegüberziehschuhen und Einwegoveralls ausgestattet. Das Risiko einer möglichen Erreger-Verschleppung durch Futtermittellieferungen wird durch diese Maßnahmen auf ein Minimum reduziert. Grundsätzlich besteht sowohl im vielfältigen, klinischen Bild als auch im Verlauf der ASP kein Unterschied zur klassischen Schweinepest. Die Erkrankung kann perakut, akut, chronisch oder subakut verlaufen. Entscheidend für Ausprägung der Verlaufsform sind das Virus selbst (Virulenz) und Rasse bzw. Alter des betroffenen Schweines. Welche Schutzmaßnahmen sollte man ergreifen? PED und ASP werden nicht über die Luft übertragen und können somit nur durch direkten Kontakt mit z. B. Kot, Kleidung usw. in die Ställe getragen werden. Wird das Schwarz-Weiß-Prinzip auf den Höfen strikt beachtet, so ist ein gewisser Schutz gegenüber diesen beiden Krankheiten schon gegeben. Für jeden Stall sollten eigene Stiefel und Overall bereitstehen, Wannen oder Matten mit Desinfektionsmittel im Eingangsbereich müssen regelmäßig überprüft werden. 4 5

Wasser das unterschätzte Futtermittel Trinken Ihre Schweine genug Wasser? Kristina Weber, ATR Fachberatung Schwein Wasser ist nicht nur das günstigste, sondern auch das wichtigste Futtermittel. Es wird jedoch oft unterschätzt, wie viel die Tiere aufnehmen und welche Qualitätsanforderungen das Wasser erfüllt. Die aufgenommene Wassermenge und die Wasserqualität sind die Grundlage für gesunde und leistungsstarke Schweine. 40 Liter und mehr muss eine laktierende Sau saufen, um vitale und leistungsstarke Ferkel großzuziehen. Grundsätzlich sollte eine laktierende Sau 15 Liter täglich für den Eigenbedarf aufnehmen und pro Ferkel weitere 1,5 Liter täglich. Bei einem Wurf von 16 Ferkeln ergibt sich so ein rechnerischer Wasserbedarf von 39 Litern ( 15 Liter + (16 x 1,5 Liter)) pro Tag. Werden diese Wassermengen nicht von den Sauen aufgenommen, kann es verschiedenste Ursachen haben. Um jedoch überhaupt genau zu wissen, ob die Tiere genug Wasser saufen, empfiehlt ATR, Wasseruhren in den Abteilen zu installieren und somit die aufgenommene Wassermenge zu ermitteln. Wasseruhren sind schon ab 15,- /Stück im Handel erhältlich, und eine Installation ist in der Regel mit nur wenigen Handgriffen schnell gemacht. Neben der aufgenommenen Wassermenge hat die Wasserqualität einen großen Einfluss auf die Tiergesundheit und damit auf die Leistung der Schweine. Aus diesem Grund gehören die regelmäßige Kontrolle der Durchflussmengen und das Ablassen von abgestandenem Wasser in den Leitungen zu den wichtigen Managementmaßnahmen eines Betriebes. Dennoch können sich über die Jahre hartnäckige Biofilme in den Wasserleitungen aufbauen. Die Folgen sind unter anderem hohe Endotoxinwerte im Wasser, welche sich negativ auf die Tiere auswirken. Nicht zu vernachlässigen sind die Nährstoff- und Spurenelementgehalte im Trinkwasser. Auch diese können bei Unter- bzw. Überschreitungen bestimmter Normwerte den Gesundheitszustand der Tiere beeinflussen. Vor allem hofeigene Brunnen sollten regelmäßig auf ihre Wasserqualität überprüft werden, da diese nicht derelben strengen Kontrolle wie dasstadtwasser unterliegen. ATR empfiehlt, wie es bei der Initiative Tierwohl mit dem Wassercheck vorgesehen ist, regelmäßig die Qualität des Wassers zu überprüfen. ATR unterstützt Sie dabei gerne. Unsere Fachberater ziehen für Sie Wasserproben sowie Tupferproben aus den Leitungen und lassen diese von einem unabhängigen Labor analysieren. Die Ergebnisse werden von unseren Fachberatern ausgewertet und gemeinsam mit Ihnen besprochen, um ggf. Maßnahmen einzuleiten, damit die Wasserqualität verbessert wird. Anhand der Orientierungswerte können Sie Ihre Untersuchungsergebnisse einordnen. Orientierungswerte zur Trinkwasserqualität Zielwerte für Schweine Bedenklich Trinkwasserverordnung ph-wert 5 8 < 4 und > 9 6,5 9,5 Leitfähigkeit (ys/cm) < 1.000 > 2.000 20.00 Wasserhärte ( dh) < 15 > 25 Ammonium NH 4 (mg/l) < 1 > 2 0,5 Nitrat NO 3 (mg/l) < 50 > 100 50 Nitrit NO 2 (mg/l) < 0,1 > 1 0,1 Eisen (mg/l) < 0,2 > 5 0,2 Mangan (mg/l) < 1 > 2 0,05 Sulfat (mg/l) < 100 > 250 240 Sulfide (mg/l) 0 > 0 Wasserbedarf von Schweinen Wasserbedarf pro Tier und Tag (l) Durchflussmenge (l/min) Ferkel 5kg LG 0,7 0,5 10 kg LG 1,0 0,5 0,8 20 Kg LG 2,0 0,7 1,0 Mastschweine 25 50 kg LG 3 4 50 80 kg LG 5 8 1,0 1,5 80 100 kg LG 8 10 Sauen leer/niedertragend 8 12 1,5 2,2 hochtragend 10 15 säugend 15 + 1,5 l/ferkel (nach Möglichkeit ad libitum) 2,0 4,0 Eber 10 15 1,5 2,2 (Quelle: Brede 2006) Chlorid (mg/l) < 250 > 1.000 250 KMnO 4 -Zahl (mg/l) < 50 > 100 E. coli (je ml) 0 > 100 0 Coliforme Keime (je ml) 0 > 100 0 Keimzahl (je ml) < 100 > 100.000 0 Was sind Endotoxine? Endotoxine sind Zerfallsprodukte von im Darm ansässigen Bakterien, die in Mensch und Tier eine Reihe von physiologischen Reaktionen auslösen können. Endotoxine gehören zu den Pyrogenen, das heißt, sie können bei Kontakt mit Schleimhäuten und bei Übertritt ins Blut bei Tieren und auch dem Menschen Fieber erzeugen. Außerdem wirken sie auf immunkompetente Zellen und lösen so einen Reiz aus. Dieser Reiz führt über Entzündungsreaktionen bis hin zum programmierten Zelltod der betroffenen Zellen. Endotoxine sind schon in geringen Konzentrationen biologisch wirksam. Endotoxine sind häufig die Verursacher von Ohrrandnekrose bei Ferkeln. 6 7

Geschwächte Immunsysteme sind in vielen Ferkelställen die Ursache für eine Vielzahl von Problemen. Betroffene Tiere verfügen über eine nur unzureichende Abwehrleistung, häufig mit der Folge von Kannibalismus und Ohrrandnekrosen. Die Ursache für diese Probleme liegen oftmals in Durchblutungsstörungen. Tierärztliche Untersuchungen haben gezeigt, dass 80 bis 90 % aller untersuchten drei Wochen alten Ferkel kein gesundes Blutbild aufweisen. Weiter zeigten annähernd 100 % der Ferkel im Alter von acht bis zehn Wochen einen Mangel an roten Blutkörperchen. Ein Ansatz zur Lösung dieser Probleme ist eine verbesserte Proteinqualität und eine Optimierung der Verdauung. Die neuen -Varianten enthalten neben ätherischen Ölen eine zusätzliche sehr hochwertige Proteinquelle: Proteinhydrolysat. Durch den Einsatz von Proteinhydrolysat werden dem Ferkel synthesekonform Proteinbausteine für eine verbesserte Blutbildung geliefert. Durch die verbesserte Blutbildung können Sauerstoff und Nährstoffe leichter im Organismus transportiert werden. Ein Fütterungsversuch aus dem Jahr 2013 belegt diese Effekte. Fütterungsversuch Ferkelaufzucht, Freie Universität Berlin Januar 2013 bis März 2013, 25. bis 66. Lebenstag Kontrollgruppe Porkivit-Gruppe Startgewicht (25. Tag), kg 7,36 7,32 Endgewicht (66. Tag), kg 25,71 (a) 26,96 (ab) Zuwachs, kg 18,35 (a) 19,65 (b) TgZ, g 437 468 TgZ, relativ % 100 107,1 Futterverzehr, kg 28,26 28,16 verdauliches Lysin in % 1,8 1,6 1,4 Notwendige Angebote an verdaulichem Lysin bei Schweinen mit geringer oder hoher Aktivierung des Immunsystems. (Quelle: Toplis, 1999) Futterverwertung 1: 1,54 (a) 1,43 (b) Futterverwertung, relativ % 100 92,9 Futterkosten, 9,90 10,25 Futterkosten/kg Zuwachs rel.% 100 96,68 Vorteil gegenüber Kontrolle, 0,00 0,95 Mittelwerte mit unterschiedlichen Buchstaben innerhalb einer Zeile unterschieden sich signifikant (P>0,05) Quelle: Extra-Vit GmbH 1,2 1,0 0,8 0,6 0,4 Gewicht in kg 0,2 10 15 20 40 60 80 100 120 hohe Aktivierung des Immunsystems (Tier mit Infekt) geringe Aktivierung des Immunsystems (gesundes Tier) Verschiedene Eiweißlieferanten erhöhen die biologische Wertigkeit des Gesamteiweißes. Je ähnlicher das Nahrungsprotein dem körpereigenen Protein ist, desto besser und schneller wird das Protein im Stoffwechsel verwertet. Somit können tierische, hochwertige und vielseitige Proteine das Wachstum, den Fleischansatz und das Immunsystem fördern. In einem aktuellen Praxisversuch konnten durch den Einsatz des neuen -Ferkelfutters folgende Effekte im Flatdeck beobachtet werden: Vor dem Einsatz der Porkivit-Varianten traten in der zweiten bis dritten Faltdeck-Woche zum Teil massive Probleme mit Ohrrandnekrosen und Schwanzbeißen auf. In einer Versuchsgruppe mit rund 600 Ferkeln wurden die neuen Porkivit-Varianten eingesetzt. Am Ende der rund 6-wöchigen Flatdeck-Phase wurde lediglich in einer Bucht noch ein leichtes Schwanzbeißen registriert. Weiterhin erschien die gesamte Versuchsgruppe deutlich homogener und agiler. Die bisherigen Erkenntnisse lassen zusätzlich auf eine gesteigerte tägliche Zunahme schließen. Welche Futter wurden eingesetzt? Prestarter FAZ I FAZ II Sorte ATR Porco Baby Start ATR Porco Baby II Porkivit ATR Porco Baby III Porkivit Einsatzbereich bis 8,0 kg LG 8,0 bis 12,0 kg LG 12,0 bis 28,0 kg LG Energie MJ ME 14,7 MJ ME 14,2 MJ ME 13,9 MJ ME Rohprotein 16,9 % 17,0 % 17,0 % Lysin 1,25 % 1,35 % 1,27 % 8 9

ATR Mykotoxinmonitoring Längere Säugzeit bringt Vorteile ATR Mykotoxinmonitoring Sauen- und Ferkelfutter hohe Produktsicherheit wird bestätigt! Dr. Jürgen Hittel, ATR Futtermittel ATR führt seit 4 Jahren ein Mykotoxinmonitoring für Rohwaren und Futtermittel durch. Die Ergebnisse werden mit dem ELISA-Schnelltest im ATR Labor Ratzeburg ermittelt. Ab der Ernte 2014 haben wir zusätzlich eine Kontrolle von Getreide und Weizenkleie vor der Abladung in den Werken eingeführt. Der Test ermittelt mittels eines Schnellverfahrens die Mykotoxingehalte (bis zu 7 Mykotoxine) innerhalb weniger Minuten. Jährlich werden ca. 2.500 Mykotoxinuntersuchungen von Rohwaren und Futtermittel durchgeführt. Nur wenn die Rohstoffe unter 1.000 DON und unter 50 ZEA liegen, wird die Rohware angenommen. Bei Werten über den ATR Richtwerten wird die Ware nicht angenommen. Für Ferkel- und Sauenfutter gelten niedrigere Grenzwerte bei der Belieferung der Werke. Mais hat in diesem Getreidewirtschaftsjahr höhere Mykotoxinwerte und wird im Sauen- und Ferkelfutter nicht zugelassen. Diese Maßnahmen führen zu niedrigen Mykotoxinwerten in den Sauen- und Ferkelfuttern. In den Tabellen finden sie die Mittelwerte von der Ernte 2014 bis Februar 2015. Wechsel von 21 Tage Säugezeit auf 28 Tage Säugezeit Welche Vorteile entstehen? Jörg Hörig, ATR Fachberatung Schwein In Zeiten, in denen Tierwohl so stark wie nie öffentliches Interesse erlangt hat, denken bereits heute einige Ferkelerzeuger über einen Umstieg von einer 21-tägigen auf eine 28-tägige Säugezeit nach. Die Vorteile für die Ferkel werden auf den ersten Blick deutlich. Höhere Absetzgewichte, stabilere Ferkel und eine einfachere Umstellung von der Sauenmilch auf festes Futter. Vor allem das höhere Absetzgewicht kann mögliche Probleme rund um das Absetzen der Ferkel deutlich reduzieren. Es liegt auf der Hand, dass Ferkel mit einem Absetzgewicht von rund 7,5 kg deutlich robuster sind als solche, die mit einem Gewicht von nur 6,0 kg oder weniger abgesetzt werden. So zeigt es sich, dass Ferkel, die mit einem Absetzgewicht von 7,5 kg oder mehr ins Flatdeck aufgestallt werden, oftmals geringere Aufwendungen für antibiotische Behandlungen haben als Ferkel, die mit einem Gewicht von 6,0 kg eingestallt werden. Meist fällt auch der Betreuungsbedarf dieser Ferkel geringer aus. Für viele Betriebe ist allein dieser Aspekt schon Grund genug, der dreiwöchigen Säugezeit den Rücken zu zuzuwenden und wieder zur vierwöchigen Säugezeit zurückzukehren. Doch welche ökonomischen Auswirkungen hat dies für die Betriebe? Sauenfutter Ferkelfutter Um diese Frage zu beantworten, haben wir folgende Bedingungen gestellt. Die Berechnung unterstellt einen Ferkelerzeugerbetrieb mit 1.000 Sauen und 30 abgesetzten Ferkel. Für die Umstellung auf eine Säugezeit von 28 Tagen müssen im Betrieb zusätzliche 48 Abferkelboxen geschaffen werden. Werk n DON ZEA Werk n DON ZEA + 48 Abferkelboxen 1.500,00 / Box 72.000,00 gesamt 6.000,00 /Jahr 0,20 je Ferkel Sollerup 75 64 6,0 Ratzeburg 33 93 8,8 Sollerup 11 75 8,6 Ratzeburg 54 102 8,9 + 124 kg Lac.-Futter 0,27 /kg 33,48 /Sau u. Jahr 1,12 je Ferkel - 0,3 kg Prestarter 1,20 /kg - 0,36 je Ferkel - 1,5 kg FAZ I 0,78 /kg - 1,17 je Ferkel Wolgast 7 77 6,3 Golzern 36 85 9,7 Golzern 75 126 12,0 Aus der Tabelle wird ersichtlich, dass der Mehraufwand für Abschreibung und Laktationsfutter 1,32 je Ferkel beträgt (0,20 + 1,12 ), weiter zeigt sich jedoch auch ein verringerter Aufwand für die Ferkelaufzuchtfutter, welcher mit 1,53 /Ferkel (0,36 + 1,17 ) zu Buche schlägt. Im Ergebnis werden die Stückkosten je Ferkel für diesen Musterbetrieb um 0,21 /Ferkel reduziert. Diese Ergebnisse bestätigen die hohe Produktsicherheit der ATR Sauen- und Ferkelfutter und geben Ihnen als Ferkelerzeuger eine hohe Sicherheit in der Produktion. Weiterhin spricht für die Umstellung auf 28 Tage Säugezeit, dass eine Wochengruppe im Ferkelaufzuchtstall frei wird und somit für Entlastung im Flatdeck sorgt. Auch dieser Aspekt wird sich positiv auf den Gesundheitsstatus der Ferkel im Flatdeck auswirken. 10 11