Pressekonferenz des Verbandes österreichischer Banken und Bankiers 24. Juni 2015 Verband österreichischer Banken und Bankiers
Banken in Österreich und im Euroraum haben deutlich Eigenkapital aufgebaut 2006 = 100* 200 190 180 170 167 185 190 171 193 195 185 181 190 184 160 156 150 140 143 139 Österreichische Banken Banken Euroraum 130 120 121 115 124 110 100 100 100 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 * Österreich: Tier-1-Kapital; Banken Euroraum: Kapital und Rücklagen; 2006 ist Wert auf 100 gesetzt, um die Entwicklung in Österreich und im Euroraum zeigen zu können. Quelle: OeNB, Bank Austria Economics & Market Analysis Austria 24.6.2015 Verband österreichischer Banken und Bankiers 2
Regulierungsflut im Überblick Regulierung Basel III Kapital-Definition Basel III mehr Kapital (plus Puffer) Austrian finish (OeNB) extra Kapitalaufschlag Basel III höhere RWA (CVA ) Basel III SIFI Basel III LCR für kurzfristige Liquidität Basel III NSFR für mittel-, langfristige Liquidität Basel III Leverage Ratio Abwicklungsregeln Krisenmanagement Banken-Union Systempuffer TLAC IFRS 9 Liikanen (Volcker, Vickers) Kosten Bankenabgabe Österreich Bankenabgabe CEE Ex ante Einlagensicherung Financial Transaction Tax Abwicklungsfonds SEPA (Single Euro Payments Area) MiFID (Markets in Financial Instruments Directive) Sonstiges AIFMD (Alternative Investment Fund Managers Directive) Consumer Credit Directive Mortgage Credit Directive EMIR (European Market Infrastructure Regulation) FATCA (Foreign Account Tax Compliance Act) MAD II (Market Abuse Directive II) PRIP (Packaged Retail Investment Products) EBA (European Banking Authority) SSM (Single Supervisory Mechanism) UCITS IV (Undertakings for Collective Investment in Transferable Securities Directives) Payment Service Directive Kontenregister Starke Kostenbelastung Kostenbelastung noch unklar 24.6.2015 Verband österreichischer Banken und Bankiers 3
Bankenabgabe verhinderte bisher 38,3 Mrd. an Neukrediten bzw. 50 bp Kapitalaufbau 42 37 32 27 22 17 12 in Mrd. EUR (inkl. 2015) 24,3 38,3 Bisherige Bankenabgabe (inkl. 2015): 2,9 Mrd. Euro Wäre dieser Betrag in Eigenkapitalaufbau geflossen, hätte das rund 24 Mrd. Euro mehr RWAs ermöglicht. Dies hätte ca. 38 Mrd. Euro mehr Kredite bedeutet (Kredit/ RWA in Österreich 1,58 zu 1). Alternativ hätten 2,9 Mrd. mehr Kapital die Eigenkapitalquote in Österreich von 11,8% auf 12,3% erhöht. 7 2-3 -2,9 Bisherige Bankenabgabe 2,9 Stattdessen Eigenkapital bei 12% T1 Quote mehr RWA Quelle: OeNB, Bank Austria Economics & Market Analysis Austria Mehr Kredit Dies entspricht: in etwa 120% der KMU-Kredite und fast dem Doppelten des Konsumkreditvolumens in Österreich. Insgesamt wäre ein Kreditwachstum von 15% möglich gewesen. 24.6.2015 Verband österreichischer Banken und Bankiers 4
Österreich 2014: höheres Kreditwachstum und deutlich günstigere Kreditzinsen als im Euroraum Kreditwachstum 2014 in Österreich versus Euroraum (in %) Neukreditzinsen (in %) Ende 2014 in Österreich versus Euroraum 1,5 3,07 1-0,3 0,8-0,2 Österreich Euroraum 2,44 1,77 2,15 1,9 2,4 Österreich Euroraum -1,3 Private Haushalte Firmen GESAMT Private Haushalte Firmen GESAMT Quelle: OeNB, Bank Austria Economics & Market Analysis Austria 24.6.2015 Verband österreichischer Banken und Bankiers 5
In Österreich sind Banken unverändert wichtigster Kapitalgeber der Wirtschaft Reine Außenfinanzierung von Unternehmen* (in %) im Jahr 2014 22 46 72 23 12 Börsenotierte Aktien Anleihen Bankkredite 24 42 55 4 USA Euroraum Österreich * nicht-finanzielle Kapitalgesellschaften ohne sonstige Kredite und sonstige Anteilsrechte Quelle: OeNB, EZB, FED, Bank Austria Economics & Market Analysis Austria 24.6.2015 Verband österreichischer Banken und Bankiers 6
istockphoto.com Die Bank der Zukunft Schwerpunkt des Bankenverbandes für 2015/2016 Multichannel Banking Digitaler EU-Binnenmarkt Vielfältige Kundenbedürfnisse Innovative Produkte Der Kunde entscheidet 24.6.2015 Verband österreichischer Banken und Bankiers 7
Ein digitaler Binnenmarkt für die EU Auszug aus der Website von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker: Meine erste Priorität ist eine Politik, die den Schwerpunkt auf Wachstum und Beschäftigung legt. Ein Kernelement davon ist die Schaffung eines digitalen Binnenmarktes für Verbraucher und Unternehmen. Es gilt, das Potential digitaler Technologien auszuschöpfen, die keine Grenzen kennen. Dazu müssen wir den Mut aufbringen, bisher national isolierte Systeme in der Telekommunikationsbranche, im Urheber- und Datenschutzrecht zu durchbrechen. [...] Nur wenn wir dies erreichen, können wir sicherstellen, dass die Bürger Europas endlich ihre Mobiltelefone in ganz Europa nutzen können, ohne Roaming-Gebühren bezahlen zu müssen. [...] Vor allem aber können wir im Laufe des Mandats der nächsten europäischen Kommission zusätzliches Wachstum im Wert von 500 Milliarden Euro in Europa generieren und somit hunderttausende neue Arbeitsplätze und eine lebendige Wissensgesellschaft schaffen. [...] (Quelle: http://juncker.epp.eu/node/151) Strategiepapier der Europäischen Kommission vom 6.5.2015, das diese Priorität bekräftigt und weiter ausführt. 24.6.2015 Verband österreichischer Banken und Bankiers 8
In der Finanzwirtschaft entstehen zahlreiche neue Player ( Fintechs ) Datenanalyse & -verarbeitung Zahlungsverkehr Kredite, Risiko- & Beteiligungskapital Vermögensverwaltung inkl. Beratung * Quelle: Technology Return / * PFM... Personal Finance Management 24.6.2015 Verband österreichischer Banken und Bankiers 9
Banken setzen neue Marktgegebenheiten erfolgreich um Multichannel Banking Mobile Banking Online Banking Persönliche Beratung Bankkunde Telefon Filialen SB-Foyers 24.6.2015 Verband österreichischer Banken und Bankiers 10
Wachstum bei Mobile überflügelt Online 40% 35% 30% Kundenanteile in % 34% <37% Während die Nutzung von Online Banking weltweit von 2012 auf 2013 um 2,6 Prozentpunkte zugelegt hat, betrug die Steigerung bei der Nutzung von Mobile Banking im gleichen Zeitraum 4,4 Prozentpunkte. 25% 20% Quelle: McKinsey/Global Payments 2014 15% 10% 7% >11% 5% 0% 2012 2013 Mobile Banking Online Banking 24.6.2015 Verband österreichischer Banken und Bankiers 11
Nutzungsverhalten von Bankkunden 12 10 Durchschnittliche Nutzungshäufigkeit pro Monat (global) 10,9 x 7,8 Mobile Banking-Kunden sind mit ihrer Bank 7,8 Mal häufiger im Kontakt als Kunden, die (noch) vorwiegend die Filiale nutzen. 8 6 4 2 0 7,4 3,1 1,9 1,4 Mobile Online ATM Telefon Filiale Firmenkunden fragen zunehmend digitale Bankservices nach: Rund 70 % nutzen bereits digitale Kanäle. Mehr als 80 % wählen ihre Bank aufgrund der verfügbaren Kanäle aus. Über 55 % entscheiden sich explizit aufgrund des Mobile- und Online- Angebots für eine Bank. Quelle: McKinsey/Global Payments 2014 24.6.2015 Verband österreichischer Banken und Bankiers 12
Das Produktuniversum der Bank der Zukunft Zahlungsverkehr Konto- & Dokumentenverwaltung Finanzieren & Veranlagen Sofortzahlungen ( Instant Payments ) Bankomat- und Kreditkarten am Smartphone ( virtualisierte Karten ) Bankomatbehebungen ohne Karte (Behebungscode via Handy/PC) Scannen von Zahlscheinen für Überweisungen via Smartphone Scannen der IBAN von gedruckten Vorlagen und Kontokarten für Überweisungen via Smartphone Erstellen von QR-Codes für Zahlungsaufträge... Jederzeitige Übersicht auf Knopfdruck bzw. Touch am PC, Tablet, mobilen Endgerät, Smartphone Apps für die Budgetverwaltung (Einnahmen/Ausgaben-Manager, SMS- Alarm bei Ausgabenüberschreitung, Erinnerungsservice für Zahlungen, Ablage für Begleitzettel etc.) Elektronische Zustellung für Schriftstücke von Behörden und Unternehmen (Verknüpfung mit der Öffentlichen Verwaltung)... Kredite online beantragen und abschließen Leasingfinanzierungen online beantragen und abschließen Wertpapiere kaufen und verkaufen/depots online verwalten... 24.6.2015 Verband österreichischer Banken und Bankiers 13
Zusammenfassung Die Zukunft des Banking ist digital, wenngleich es natürlich auch weiterhin die Filiale geben wird. Die Kunden entscheiden, wie sie ihre Bankgeschäfte abwickeln möchten. Dazu stehen ihnen vielfältige Kanäle und Produkte zur Verfügung. Dem Mobiltelefon wird künftig besonders große Bedeutung zukommen. Mit dem Smartphone haben Kunden ihre Bank immer und überall dabei. Das vereinfacht den Zugang zu Finanzdienstleistungen und erhöht die Transparenz für Verbraucher. Die Realisierung des digitalen EU-Binnenmarktes, den EU-Kommissionspräsident Juncker als eine seiner Hauptprioritäten angekündigt hat, wird diese Entwicklung unterstützen. In einem solchen Binnenmarkt werden Banken, Handel, Mobilfunkbetreiber und sogenannte Fintechs vermehrt miteinander kooperieren und u.a. Zahlungen mit dem Handy grenzüberschreitend sicher und einfach ermöglichen. Die Banken können in diesem Umfeld ihre Stärken allen voran Expertenwissen, besonders sorgsamer Umgang mit personenbezogenen Kundendaten, Erfahrung mit Regulierung, sichere und zuverlässige Infrastruktur gut zur Geltung bringen. 24.6.2015 Verband österreichischer Banken und Bankiers 14
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