Ektoparasiten bei Hund und Katze



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Geschrieben von: Jenny Groß Mittwoch, den 10. August 2011 um 21:27 Uhr - Aktualisiert Donnerstag, den 11. August 2011 um 22:46 Uhr

Text: Octapharma GmbH Illustrationen: Günter Hengsberg Layout: nonmodo, Köln

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Transkript:

Ektoparasiten bei Hund und Katze Flöhe und Zecken sind die häufigsten Ektoparasiten bei Hund und Katze. Auch Läuse, Haarlinge, Schuppenmilben, Herbstgrasmilben sowie Räudeerreger ( Milben ) befallen die Haut unserer Haustiere und führen zu juckenden Ekzemen. Sie werden im Verlauf einer gezielten Ektoparasiten -Bekämpfung mitbehandelt. Es gibt 11 Zecken- und 2 Floharten,die alle Krankheitsüberträger für Mensch, Hund und Katze sind. Daher ist die äußerliche Zecken- und Flohbekämpfung bei unseren Haustieren heute unumgänglich. Floh- und Zeckenbekämpfung Zur äußerlichen Anwendung gibt es: Spot on - Tropfen auf die Haut der Tiere Sprays Floh- und Zeckenhalsbänder Shampoos und Ungezieferpuder Seite 1

Zur innerlichen Anwendung gibt es: Tabletten, die den Flohzyklus unterbinden Injektionen und Suspensionen, die besonders für Katzen geeignet sind Das geeignete Mittel sollte im Gespräch mit dem Tierarzt unter Berücksichtigung der Empfindlichkeit des Haustieres und dessen Umgebung (Kleinkinder, Aquarientiere, Vögel) ausgewählt werden. Ungeziefersanierung der Umgebung: Bei Flohbefall muss auch die Umgebung des Haustieres (Zwinger, Lager, Wohnung, Auto) gründlich mit behandelt werden. Geeignete Vernichter von Flöhen, Larven und Eiern sind beim Tierarzt in Form von Raumsprays Verneblern und Puder zu erhalten. Notfalls ist ein Kammerjäger einzuschalten. Flöhe sind Überträger des Hundebandwurms. Deshalb muss bei Flohbefall unbedingt eine Bandwurmkur erfolgen! Seite 2

Die Behandlung des Milbenbefalles (Räude) ist mit speziellen Waschungen vorzunehmen, die Sie bei Ihrem Tierarzt erhalten. Eine entsprechende Mitbehandlung der sekundär infizierten Hautpartien erfolgt nach tierärztlicher Untersuchung und Anweisung. Flöhe Flöhe sind 2-3 mm große, schwarzbraune Ektoparasiten, die sich ca. eine Stunde zur Blutmahlzeit vornehmlich im Rücken- und Halsbereich, hinter den Ohren und auf der Kruppe von Hund und Katze aufhalten. Sie können 1-2 Monate ohne Blutmahlzeit in der Umgebung des Tieres leben. Dort, oder auch auf dem Fell des Tieres legen sie ihre Eier ab. Aus den Eiern schlüpft eine Larve, die sich, je nach Umgebungstemperatur, innerhalb von zwei Wochen bis zu sechs Monaten zur Puppe weiterentwickelt. Die Puppe kann bis zu einem Jahr überleben. Der erwachsene Floh schlüpft dann besonders in warmen Jahres- und Umgebungstemperaturen aus, besonders, wenn die Wohnung im Winter geheizt wird. Nachdem der erwachsene Floh hunderte von Eiern gelegt hat, stirbt er nach 6 Monaten. Seine Nachkommenschaft unterhält durch den Flohzyklus eine permanente Flohplage. Seite 3

Klinische Erscheinungen beim Tier: Stark juckende Ekzeme mit blutigen Kratzspuren am Körper des Haustieres. Der Nachweis von Flöhen erfolgt durch Auffinden der Parasiten mit einem Flohkamm oder über den typisch rußartigen, krümeligen Flohkot, der in Kotnestern im Fell zu finden ist. Mit einem Tropfen Wasser aufgelöst, bildet der Blut enthaltende Flohkot einen rötlichen Fleck. Seite 4

Läuse Es gibt verschiedene Arten von beißenden und saugenden Läusen, die wirtsspezifisch Hunde, Katzen, Meerschweinchen und Menschen befallen. Der Entwicklungszyklus findet ausschließlich auf dem Wirt statt. Adulte Läuse legen ihre Eier im Fell ab, wo diese sog. Nissen an den Haarschäften festkleben. Nach 7-10 Tagen schlüpfen die Läuse aus. Sie nehmen dann innerhalb von 24 Stunden ihre erste Blutmalzeit und häuten sich anschließend dreimal innerhalb von drei Wochen. Die adulten Läuse erkennt man an ihren kleinen, ovalen, blauen Körpern mit schwarzem Kopf, die in Gruppen im Fell der Tiere festsitzen. Befallene Körperregionen sind: Kopf, Ohrbehänge, Achseln, Ellbogenbeuge, Leisten und die Gegend um den After. Klinische Erscheinung: Juckende, schuppende Ekzeme, die sich durch Kratzen der Tiere verschlimmern. Bei starkem Befall von saugenden Läusen kann bei geschwächten Tieren sogar eine Blutarmut entstehen. Haarlinge Es sind 1,5 mm große, weißliche Ektoparasiten, die wie Läuse, ständig auf dem Wirt leben und dort ihre Eier fest an die Haare kleben. Durch ihre lebhafte Beweglichkeit verursachen sie einen erheblichen Juckreiz beim Tier. Seite 5

Zecken Sie sind Überträger von Borreliose Babesiose Ehrlichiose Haemobartonellose Hepatozoonose Anaplasmose Die wichtigsten Zeckenarten, die unsere Haustiere befallen können, sind: Ixodes Arten Rhipicephalus sanguineus Dermacentor reticulatus und marginatus Seite 6

Drei Ixodes-Arten befallen unsere Hunde: Ixodes ricinus = Holzbock Ixodes hexagonus = Igelzecke Ixodes canisuga = Fuchszecke Ixodes ricinus - der gemeine Holzbock ist die häufigste Zeckenart in Europa und lebt als Freilandzecke in lichten Wäldern und hohen Wiesen. Je nach Gegend ist sie Träger von Borrelia burgdorferi, dem Erreger der Lyme-Borreliose und Überträger des FSME-Virus ( Früh-Sommer-Meningo-Enzephalitis ). Der Holzbock macht drei Entwicklungsstadien bis zur erwachsenen Zecke durch, wobei Larven, Nymphen und Adulte jeweils ihre Blutmahlzeiten zur Weiterentwicklung brauchen. Die winzigen Larven leben am Boden bis zu 20 cm Höhe und erreichen damit vor allem Kleinsäuger, wie Mäuse als Wirte. Die 1 mm großen Nymphen haben ihren Lebensraum bis zu 50 cm Höhe und befallen somit größere Wirttiere wie Igel, Rehwild, Hasen, auch Vögel und Katzen. Die Adulten ( erwachsene, geschlechtsreife Zecken ) halten sich in ca. 1 m Höhe auf und warten dort auf Rehwild, Hunde, Katzen und Menschen als Wirte. Wirtsfindung: Alle Zecken haben ein besonderes Organ, das Haller sche Organ, das ihnen ermöglicht, einen geeigneten Wirt zu finden. Zusammen mit anderen Sinnesorganen an den ersten Beinpaaren empfinden sie Wärme, Bewegung und Kohlendioxyd in der Ausatmungsluft ihrer Opfer und lassen sich gezielt auf sie fallen, oder werden von den Pflanzen abgestreift. Seite 7

Biss: Mit schneideartigem Biss eröffnet die Zecke die Haut ihres Wirtes und stößt einen Stachel hinein. Der Stachel wird mit einer klebrigen Masse fixiert. Der Speichel sondert lokal betäubende und blutgerinnungshemmende Substanzen ab, so dass der Wirt den Zeckenbiss nicht spürt. Beim Blutsaugen gelangen nach 2-6 Stunden durch den Speichel der befallenen Zecke die Erreger von Borreliose und FSME in den Blutkreislauf des Wirtes. Ixodes hexagonus - die Igelzecke und Ixodes canisuga - die Fuchszecke haben gemeinsam, dass sie in den Nestern ihrer Wirte leben und dort alle drei Entwicklungsstadien durchmachen. Daher werden besonders Jagdhunde, die an Igel- oder Mardernester kommen oder in Fuchs- bzw. Dachsbauten arbeiten, oftmals massenhaft mit allen Zeckenstadien befallen und tragen diese im Fell mit nach Hause. Dort können sich diese Larven, Nymphen bzw. Adulten im Lager des Hundes, besonders in Hundehütten, einnisten, sich weiterentwickeln und vermehren. Da auch die Igel- und die Fuchszecke Überträger der Borreliose sind, ist die äußerliche Zeckenprophylaxe und die Impfung gegen Borreliose bei Jagdhunden besonders wichtig. Rhipicephalus sanguineus - die braune Hundezecke Sie kommt ursprünglich aus den tropischen Ländern, lebt heute in allen wärmeren Gebieten als Freilandzecke und befällt mit allen Entwicklungsstadien (Larven, Nymphen und Adulten) nur den Hund! Mit ihm ist sie von den warmen Mittelmeer- und anderen Urlaubsländern in unsere und nördlichere Breiten gelangt und kann sich in unseren beheizten Wohnungen, Zwingern, Ställen und Hundekliniken als Hauszecke einnisten, weiterleben und vermehren. Seite 8

Die braune Hundezecke überträgt folgende Krankheitserreger auf die Hunde: Babesia canis Ehrlichia canis Haemobartonella canis Hepatozoon canis den Erreger der Babesiose den Erreger der Ehrlichiose (tropische Panzytopenie des Hundes) den Erreger der Haemobartonellose den Erreger der Hepatozoonose Dermacentor reticulatus lebt in feuchten Gebieten, Auwäldern und Moorlandschaften Europas. Dermacentor marginatus lebt in trockenen Wiesengebieten und entlang sonniger Hänge. Beide Dermacentor-Zeckenarten sind Überträger von Babesia canis. Von Zecken übertragene Krankheiten: Lyme-Borreliose Babesiose Ehrlichiose Hämobartonellose Hepatozoonose Seite 9

Lyme-Borreliose Erreger Klinische Erscheinung Nachweis Vorbeugung ist das Bakterium Borrelia burgdorferi Störung des Allgemeinbefindens, Mattigkeit, Fieberschübe, Fressunlust, Lahmheit durch Gelenkentzündungen, -schwellung, Entzündung der Lymphdrüsen, Nierenentzündung, Nierenfunktionsstörung. der Borreliose - Erkrankung durch Borreliose- AK-Test ( positiv oder negativ für Borrelia- Antikörper ). Serologischer Antikörpernachweis ( IFAT ): Titer über 1:64 gelten als positiv. Gelenk- oder Lymphknotenpunktat bzw. Hautbiopsie für direkten Erregernachweis. Äußerliche Zeckenbekämpfung am Tier und Borreliose Impfung Wir empfehlen die Borreliose - Impfung nur nach negativen Test auf Borreliose- Antikörper. Unter anderem weisen wir darauf hin, dass mit einer Borreliose positiven - Hündin nicht gezüchtet werden sollte, da die latenten Borrelien durch Stress ( z.b. Trächtigkeit ) wieder aktiv werden können und die Borreliose - Erkrankung bei Mutterhündin und Welpen ausbrechen kann. Seite 10

Babesiose, Piroplasmose Erreger Überträger Vorkommen Inkubationszeit Babesia canis, die als Einzeller zu der Familie der Piroplasmen gehören. Sie leben in den Erythrozyten (rote Blutkörperchen), die sie zerstören. Ripicephalus sanguineus ( die braune Hundezecke ) und Dermacentor reticulatus und marginatus. in allen Mittelmeerländern, besonders Frankreich und Italien, aber auch in Österreich, Ungarn und Deutschland kommen sie in endemischen Herden vor. 3 Tage bis 3 Wochen Klinische Erscheinung Die Babesiose kann in stressbedingten Situationen ( Ortswechsel, Leistung, Trächtigkeit ) durch die verminderte Körperabwehrlage per akut und tödlich verlaufen. Mattigkeit, Fieber bis zu 42 C, blasse Schleimhäute, Blutarmmut, rot- bis grünbrauner Urin, Nierenversagen, blutige Durchfälle, Gelbsucht, Milzvergrößerung mit Einblutung. Die chronische Infektion verursacht intermittierendes Fieber, Fressunlust und Konditionsschwäche. Geheilte Tiere sind Träger, bei denen die Seite 11

Erkrankung bei Stress und Kortisongabe wieder ausbrechen kann. Nachweis Vorbeugung Blutausstrich aus peripherer (Ohr-)vene, Giemsa-Färbung: man sieht birnenförmige Babesien in den roten Blutkörperchen. Serologischer Antikörpernachweis ( IFAT ). Äußerlicher Zeckenschutz Bei Reise in Mittelmeerländer Prophylaxe durch den Tierarzt per Injektion Seite 12

Ehrlichiose (Tropische Panzytopenie der Hunde) Erreger Ehrlichia canis ( Rickettien ) Überträger Vorkommen Rhipicephalus sanguineus In allen südlichen Ländern, besonders in den Mittelmeerländern. Inzwischen aber auch in Deutschland, wo die Zecke mit Tieren und Pflanzen eingeschleppt wurde. Inkubationszeit 8 bis 20 Tage Die Erkrankung verläuft in drei Phasen: 1. Phase der Krankheit, dauert 2-4 Wochen. Erste Symptome sind hohes Fieber in Schüben, Schwäche, Anschwellung der Lymphdrüsen, Leber und Milz,, blasse Schleimhäute, Atembeschwerden, wässrig bis eitriger Nasen- und Augenausfluss, Hirnhautreizung, Muskelzuckungen, Krämpfe, Lähmungen. Im Blutbild sieht man anzahlmäßig verringerte rote und weiße Blutkörperchen, vor allem auch verringerte Blutplättchen. 2. Phase ist klinisch lange Zeit unauffällig. In dieser Phase versucht der Körper die zugrunde gehenden Blutplättchen zu regenerieren. Die Ehrlichien leben in der Lunge, Leber und Milz weiter. Hunde in dieser Phase fungieren als Reservoir für Ehrlichien, die beim Biss einer Zecke von dieser aufgenommen und auf andere Hunde übertragen werden kann. Seite 13

3. Phase zeigt die Reaktion des Körpers auf die verminderten Blutplättchen und roten sowie weißen Blutkörperchen. Klinische Erscheinung (Siehe Phase 1 bis 3) Starke Blutungsneigung in Haut und Schleim- häuten, Blutungen in den Augen, blutiger Urin und Kot, Nasenbluten, Bluthusten, Blutspucken, Anschwellung von Lymphknoten, Leber und Milz. Im Blutbild sieht man den Verlust aller blutbildenden und gerinnungsfördernden Zellen. Nachweis Vorbeugung Direkter Erregernachweis im Blutausstrich. Indirekt durch serologischen Antikörpernachweis(IFAT) Äußerlicher Zeckenschutz Hämobartonellose Erreger Hämobartonella canis ( Rickettien ) Überträger Vorkommen Rhipicephalus sanguineus und Flöhe In allen südlichen Ländern, besonders in den Mittelmeerländern. Inzwischen aber auch in Deutschland, wo die Zecke mit Tieren und Pflanzen eingeschleppt wurde. Seite 14

Inkubationszeit 2 bis 4 Tage Klinische Erscheinung Nachweis Vorbeugung Schwäche und Blutarmut durch Zerstörung der roten Blutkörperchen. Es werden nur in ihrer Abwehr geschwächten Tiere infiziert, z.b. Tiere ohne Milz, nach Parvovirose-Erkrankung Direkter Erregernachweis im gefärbten Blutausstrich Äußerlicher Zeckenschutz Seite 15

Hepatozoonose Erreger Hepatozoon canis ( Protozoen ) Überträger Rhipicephalus sanguineus. Der Erreger lebt in der Zecke und wird vom Hund (Tier) aufgenommen, wenn er die Zecke zerbeißt und frisst. Vorkommen Inkubationszeit Klinische Erscheinung Nachweis in Afrika, Südostasien, Indien und im mittleren Osten; zwischenzeitlich leider auch in Italien, Frankreich, Deutschland und in Teilen der USA keine Angaben Abmagerung, Schwäche, Fieber, Durchfall, apathisches Verhalten, Muskelschmerzen. Hepatozoon canis ist eine Protozoenerkrankung, bei der die Sporozoiten den Darm durchbohren und sich in Milz, Knochenmark und Leber vermehren sowie auch Lunge, Herzmuskel und Skelettmuskulatur befallen und sie zur Granulombildung veranlassen. der Erkrankung im Blutbild (Laborbefund) und in Muskelbiopsien. Im Röntgenbild der Röhrenknochen sieht man deutliche periostale Auflagerungen an Seite 16

den Muskelansätzen. Vorbeugung Äußerlicher Zeckenschutz Weitere, so genannte Reisekrankheiten Leishmaniose Erreger: Leishmania donovani, L. infantum u.a. ( Protozoen ) Die Leishmaniose gehört zu den sog. Reisekrankheiten an denen sich das Haustier bei einer Reise in die südlichen Länder, besonders die am Mittelmeer liegenden Länder, anstecken kann. Die Hunde - Leishmaniose wird durch viele Leishmanien-Spezies übertragen, die auch auf den Menschen übertragbar sind und deshalb zu den Zoonosen zählen. Vorkommen Seite 17

Die Vektoren von Leishmanien sind weibliche Mücken der Phlebotomus - Gattung. Diese nehmen beim Stechen in die Haut eines infizierten Tieres ein Entwicklungsstadium der Leishmanien auf (Amastigoten). Diese Amastigoten entwickeln sich in der Mücke weiter zu Promastigoten, die für Hund und Mensch infektiös sind. Ein einziger Stich dieser Mücke überträgt über 30 infektiöse Promastigoten, so dass eine Erkrankung sicher erfolgt, zumal die Mücken noch abwehrhemmende Substanzen in ihrem Speichel haben, die das Eindringen des Erregers in die Haut erleichtern. Die Vermehrung der Erreger im Tier/Mensch erfolgt in den Zellen des Immunsystems (Makrophagen), deren abtötende Wirkung durch komplizierte Stoffe in den Promastigoten blockiert ist. Als Reaktion auf eine Infektion produziert das Immunsystem der Tiere weitere Makrophagen, die von den Promastigoten als Wirtszelle befallen werden. Durch die Blockade der abtötenden Mechanismen der Makrophagen, haben diese Vorstufen der Leishmanien freien Lauf sich zu vermehren und weiter zu entwickeln. Seite 18

Klinische Erscheinung der Leishmaniose Die Leishmanien werden durch den Stich einer infizierten Schmetterlingsmücke (Sandfliegen, Phlebotomus) in die Haut von Hund/Mensch übertragen. Über Makophagen, in denen sie sich vermehren, gelangen sie mit dem Blutstrom in alle blutbildenden Organe des infizierten Tieres. Mit dem Blut werden sie wieder ausgeschwemmt und setzen sich in der Haut und/oder in inneren Organen fest. Die Haut reagiert mit schweren Entzündungen, die vor allem zunächst im Gesicht des Hundes (schuppiger Haarausfall um beide Augen, sog. Brillenbildung) und an den Ohren (Ohrränder werden haarlos und schuppig) auffallen. Die Haut sieht aus, wie mit Kleie bestreut. Diese nicht juckende, schuppige Hautentzündung breitet sich dann über Nacken, Rücken, Gliedmaßen und Pfoten aus. An exponierten Stellen können geschwürige Entzündungen auftreten (Liegeschwielen, Sprunggelenke, Ballen). CAVE: Die Ansteckung des Menschen via Hautwunden ist möglich! Die Krallen wachsen vermehrt, sie bekommen eine abnormal lange und stark gebogene, plumpe Form. Auch der Nasenspiegel verhornt und zeigt blutige Risse. An den Augen sieht man eine Bindehaut- und Hornhautentzündung (Blinzeln, Tränen, Rötung); in schweren Fällen ist der gesamte Augapfel entzündet. Lymphknoten, Leber und Milz sind stark angeschwollen. Die Tiere fühlen sich matt, haben wechselnden Appetit, Muskelschmerzen, Erbrechen, Durchfälle und magern ab. Die schnelle Ermüdung ist durch eine beginnende Blutarmut bedingt, da die Leishmanien die blutbildenden Organe schädigen. Seite 19

Schließlich führt die fortgeschrittene Erkrankung zum Tod des Tieres aufgrund von immunkomplexbedingten Nierenerkrankungen, Blutgerinnungsstörung und Folgeerkrankungen. Die Inkubationszeit (= Zeit der Infektion bis zum Ausbruch der Krankheit) ist sehr variabel und wird mit mehreren Wochen bis 5-7 Jahren angegeben. Die Leishmaniose kann ab dem 15. Tag der Infektion durch einen serologischen Antikörpernachweis (IFAT) festgestellt werden. Der direkte Erregernachweis ist auch über Lymphknotenpunktion oder aus Randbereichen eines Hautgeschwürs (Handschuhe!) möglich. Vorbeugung Einsprühen mit mückenabwehrenden Stoffen ( Repellentien, wie Autan, Zedernöl u. dgl. ) Am besten ist es, die Hunde nicht auf Reisen in südliche Länder mitzunehmen!!! Andernfalls sollte man, ca. 4-5 Wochen nach Rückkehr einer Reise in die Mittelmeerländer, bei dem Hund mehrere (d.h. alle 3-4 Wochen) Antikörper-Tests auf Leishmaniose durchführen lassen. Auch aus Spanien, Portugal, Italien usw. mitgebrachte Findlinge sollten hier per Blutuntersuchung auf Leishmaniose getestet werden. Literatur und Bluteinsendungen: Institut für vergleichende Tropenmedizin und Parasitologie der Ludwig Maximilians - Universität München Leopoldstraße 5 80802 München Seite 20

Dirofilariose (Herzwurmerkrankung) Erreger Dirofilaria immitis ( Herzwurm ) Überträger Ca. 60 Arten von weiblichen Stechmücken übertragen die infektiöse Larve des Herzwurms. Diese Mikrofilarien entwickeln sich in der Muskulatur des Wirtes weiter, kursieren in der Blutbahn und gelangen als erwachsene Dirofilarien in das rechte Herz und in die Lungenarterien, wo sie jahrelang persistieren können. Der erwachsene, 1 mm starke Wurm wird bis zu 30 cm lang. Die Mikrofilarien werden bei der Trächtigkeit auf den Embryo übertragen. Vorkommen Amerika, Afrika, Asien und Mittelmeerländer Inkubationszeit Monate bis Jahre Klinische Erscheinung Mattigkeit, Husten, oft mit blutigem Auswurf, Atembeschwerden, Abmagerung, Bauchwassersucht, Nierenschäden. Die Krankheit verläuft ohne Behandlung nach 3-5 Jahren tödlich. Seite 21

Nachweis Vorbeugung Die Mikrofilarien befinden sich abends ( 18-22 Uhr ) in den peripheren Venen des Körpers. Dort (am Ohrrand, Zehennägeln oder peripheren Venen) wird etwas Blut zum direkten mikroskopischen Nachweis abgenommen. Röntgenaufnahmen von Herz und Lunge, auch Ultraschalluntersuchung des Herzens sind vorzunehmen Spot-on Präparate von Ihrem Tierarzt Seite 22

Milben Es sind Erreger der sog. Räudeerkrankungen. Milben leben in oder auf der Haut von Hunden, Katzen, Meerschweinchen, Kaninchen und Vögeln. Sie rufen an unterschiedlichen, für die Milbenspezies aber spezifischen Körperteilen, stark juckende, verkrustende Ekzeme und Haarlosigkeit hervor. Wir kennen folgende Milbenspezies: Sarcoptesräude (Skabies) Hund Demodikose Hund u.a. Notoedresräude Katze Trixicarusräude Meerschweinchen Cnemidocoptesräude Vögel Otodectesräude Ohrrand bei Hund und Katze Psoroptesräude Ohrräude bei Kaninchen Herbstgrasmilben(Trombikulose) Hund und Katze Seite 23

Cheyletiellose Schuppenmilben bei Hund, Katze und Kaninchen andere Fellmilben Kl. Heimtiere ( Mäuse,Ratten,Meerschweinchen ) (Haarbalgmilbe) Hunde und Katze Sarcoptesräude ( Skabies ) - besonders Hund, selten Katze, Mensch. Die Sarcoptesmilbe gräbt Tunnel in der Haut des Wirtes und legt dort ihre Eier ab. Sie ist hochinfektiös durch direkten Kontakt, wird aber auch indirekt über Teppiche und Bettwäsche übertragen. Befallene Körperregionen sind: Ohrmuscheln, Achseln, Ellbogen und Außenseite der Sprunggelenke. Danach breitet sich die Erkrankung auf die benachbarten Körperteile, den Kopf und Unterbauch bis über den gesamten Körper aus. Klinische Erscheinung: Das Tunnelgraben der Milben führt zu einem hochgradigen Juckreiz, Hautrötung mit blutiger Krustenbildung und Haarlosigkeit an den betroffenen Stellen. Durch Kratzen, Nagen und Beißen des Hundes kommt es zu bakteriellen Sekundärinfektionen, so dass eitrige Ekzeme entstehen können. Es gibt chronische Erkrankungen mit dicker, faltiger, gräulich verfärbter, haarloser Haut und einem speziellen mausartigen Geruch. Seite 24

Nachweis: Die in der Haut wandernden Milben sind schwer nachzuweisen. Es bedarf mehrerer, tiefer Hautgeschabsel zur mikroskopischen Untersuchung. Serologischer Nachweis der Sarcoptes- Antikörper. Demodikose (Haarbalgmilbe) - Hund Die Demodex canis - Milbe gehört zur normalen Hautfauna des Hundes. Sie lebt in den Haarfollikeln und verursacht nur in Situationen mit gestörten Abwehrfunktionen eine schwere Erkrankung. Da die Milben bereits beim Saugakt von der Mutter auf die Welpen übertragen werden, sind die ersten Anzeichen einer Demodikose - Erkrankung haarlose Flecken an den Lefzen und um die Augen herum. Es gibt eine lokalisierte und eine generalisierte Form der Demodikose. Die lokalisierte (juvenile) Form tritt hauptsächlich bei Junghunden auf und zeigt sich in fleckigen, haarlosen Stellen an der Haut im Gesicht ( Lefzen, um die Augen herum ) und an den Beinen, die mit feinen, silbrigen Schuppen bedeckt sind und keinen Juckreiz verursachen. Die generalisierte Form der Demodikose entwickelt sich, wenn die Abwehrmechanismen des Körpers gestört sind. Zahlreiche haarlose, schuppige Herde fließen dann zusammen. Durch Sekundärinfektion mit Bakterien entstehen großflächige, nässende, eitrige Ekzeme mit dunkler Verfärbung der Haut und Krustenbildung. Seite 25

Nachweis: Milbennachweis im Hautgeschabsel. Demodikose ( Haarbalgmilbe ) - Katze Bei der Katze beschränkt sich die durch Demodex cati verursachte Erkrankung auf den Kopfbereich. Um den Augenbereich entstehen haarlose, feinschuppige Stellen, die nicht jucken. Nachweis: Milbennachweis im Hautgeschabsel. Haarbalgmilben gibt es auch bei Hamstern, Springmäusen und selten bei Kaninchen. Verdächtig sind nicht juckende, schuppige, haarlose Stellen, die den Milbennachweis im Hautgeschabsel erbringen. Notoedresräude - besonders Katze, selten Hund und Mensch über direkten Kontakt. Die Notoedresmilbe gräbt sich ebenfalls in die Haut und legt dort ihre Eier ab. Sie ist hochinfektiös durch direkten Kontakt. Seite 26

Befallene Körperregionen sind: Hauptsächlich der Kopf der Katze (Kopfräud ). Die Erkrankung beginnt am Ohrgrund und breitet sich dann über die Ohrmuschel auf die Kopfoberseite aus. Klinische Erscheinung: Stark juckende und dick verkrustende, schuppige Stellen am Kopf. Nachweis: Da die Milben oberflächlich in der Haut leben, sind sie durch Hautgeschabsel leicht nachweisbar. Trixicarusräude - beim Meerschweinchen Meerschweinchen sind oft Träger dieser Milben, wenn sie sich über direkten Kontakt mit anderen Meerschweinchen infiziert haben. Die Krankheit bricht erst bei Stresslagen der Tiere aus, wie z.b. schlechte Haltung, mangelhafte Ernährung, Sozialisierungsprobleme. Befallene Körperregionen sind: Rücken und Unterbauch. Klinische Erscheinung: Starker Juckreiz, Schuppenbildung, haarlose Bereiche mit geröteten Hautstellen, deutliche Spuren am Körper vom Beißen und Kratzen der Tiere. Nachweis: Nachweis der Milben im Hautgeschabsel. Seite 27

Cnemidocoptesräude - Vögel Die Cnemidocoptesmilbe der Vögel gräbt sich in die Wachshaut am Schnabel und in die Haut an den Ständern (Beinen) und verursacht dort starke Verhornungen. Sie kommen besonders bei Wellensittichen und Kanarienvögel vor. Klinische Erscheinung: Wachshaut und Mundwinkel haben borkige Auflagerungen. Der Schnabel wächst deformiert in die Länge und erscheint stumpf und brüchig. An den Beinen und Füßen fallen zuerst feine, weißliche Schuppen auf (wie mit Mehl bestäubt), später bilden sich kammartige Hornwülste aus. Nachweis: Milbennachweis im Hautgeschabsel. Cnemidocoptes laevis bei Papageien sind oft Ursache des Federrupfens und Federverlust im Kopf-, Hals- und Beinbereich. Nachweis: Milbennachweis in den Federfollikeln. Otodectesräude - Ohrmilbe von Hund und Katze Die Otodectesmilbe lebt in den äußeren Gehörgängen der Tiere und legt dort ihre Eier ab. Seite 28

Klinische Erscheinung: Schwarzes, krümeliges Sektret in den Ohren, starker Juckreiz. Die Erkrankung wir durch Kratzen und Sekundärinfektionen (Bakterien, Pilze) verschlimmert. Starkes Ohrenschütteln kann zu einem Othämatom (Blutoh ) führen. Nachweis: Milbennachweis im Ohrsekret. Psoroptesräude - Kaninchen Die Psoroptesmilbe lebt im Gehörgang von Kaninchen. Klinische Erscheinung: Starke, weißliche, krümelige Sektretbildung im Gehörgang, Juckreiz. Nachweis: Milbennachweis im Ohrsekret. Seite 29

Herbstgrasmilben (Trombikulose) Sie umfassen eine große Anzahl von Spezies. Bei diesen Milbenarten parasitieren nur die Larvenstadien. Besonders im Herbst sitzen diese Larven an den Gräsern und werden von Hunden, Katzen, Menschen (auch Wildtieren) mit den Beinen abgestreift. Die Larven beißen sich in der Haut fest und können dort als orangerote Pünktchen erkannt werden. Befallene Körperregionen sind: Zwischen den Zehen, um die Augen, an den Ohrmuscheln und um den After herum. Klinische Erscheinung: Nestartig angeordnete Haufen von orangefarbenen Pünktchen. Sie stellen hunderte von Larven dar, die einen starken Juckreiz hervorrufen. Nachweis: Die Larven werden unter dem Mikroskop nachgewiesen. Cheyletiellose - Schuppenmilben bei Hund, Katze und Kaninchen Die Schuppenmilben leben auf der Oberfläche der Haut der Tiere und ernähren sich vom Detritus der Haut und Schuppen. Befallene Körperregionen sind: Vor allem der Rücken, besonders die Kruppe bei den Hunden und Katzen sowie zwischen den Schulterblättern bei den Kaninchen. Seite 30

Klinische Erscheinung: Mäßige bis starke, große, flockige Schuppen, die sich bewegen, da die Milben darin Tunnel bauen und herumwandern, mäßiger Juckreiz. Der Mensch kann sich über direkten Kontakt infizieren. Auf der menschlichen Haut entstehen dann vereinzelte, stark juckende, rote Pünktchen. Nachweis: Der Milbennachweis erfolgt leicht über ein Hautgeschabsel oder ein Klebestreifenpräparat. Fellmilben - bei kleinen Heimtieren wie Mäuse, Ratten, Meerschweinchen, Kaninchen Bei diesen Tierarten kommt eine Anzahl von Fellmilben vor, die alle über den ganzen Körper verteilt schuppige, juckende Ekzeme verursachen. Nachweis: Der Milbennachweis gelingt unter dem Mikroskop. Seite 31