http://www.sz-online.de/_sitetools/news/printversion.asp?id=3173975&url=/nachric... Page 1 of 1 Von Birgit Ulbricht Quelle: sz-online/sächsische Zeitung Die Manufaktur Dresden will 2013 in einem Porzellanzimmer erlesene Stücke zeigen Gabriele von Burgk hat am liebsten im Rondell ihres Porzellanzimmers gesessen und Café getrunken, berichten Zeitzeugen. Von hier aus hatte die Schlossherrin von Schönfeld einen wundervollen Blick aufs Dorf und sie war umgeben von Vitrinen, in denen sich ihre geliebte Porzellansammlung befand. Dass sich unter dem Wirtschaftsgeschirr gutes Meißener mit blauem Zwiebelmuster befand, das ist verbürgt. Fördervereinsmitglieder fanden auf dem Dachboden nach der Wende einige Scherben. Ob die Dame des Hauses aber auch Figuren, Vasen oder Services sammelte und aus welche Zeit sie stammten, das kann Anja Schönbrunn vom Förderverein leider nicht sagen. Wir haben keinerlei Anhaltspunkte, auch die Schlossbergungsliste nach 1945 gibt darüber keine Auskunft. Dort sind nur Möbelstücke aufgeführt, sagt die Kunsthistorikerin, die gerade für ihre Promotion zum Historistischen Schlossbau in Sachsen forscht. Schönfeld hat eines der schönsten und besterhaltenen Schlösser in Sachsen und ist mit Proschwitz oder Seifersdorf vergleichbar. Jetzt wird Schloss Schönfeld um eine Kostbarkeit reicher. Ranken einfach bunt angemalt Das Porzellanzimmer soll rekonstruiert werden. Die Ausschreibung, die derzeit für die einzelnen Gewerke vorbereitet wird, liest sich zunächst wenig filigran. Die Stuck-Decke muss geöffnet, Balken müssen bis ins Mauerwerk herausgenommen werden. Der Hausschwamm soll heraus. Der Schwamm ist zwar nicht aktiv, sagt Fördervereinsmitglied Thomas Krause, aber ohne eine grundhafte Sanierung geht es nicht, wenn das Ensemble erhalten werden soll. Erst danach geht es an die originalen Farbschichten. Die waren weder nur weiß-gold, wie heute noch zu sehen, noch bunt bemalt, wie auf den Blumenranken an der Decke (kl. Bilder). Letztere sind zu DDR-Zeiten bunt bemalt worden, damit der hier untergebrachte Kindergarten hübscher aussieht. Die originale Anmutung der Wandfarbe ist lediglich ein helles Mintgrün mit zarter Ornamentik. Die Restauratoren haben jetzt kleine Felder davon freigelegt und markiert. Dass die Decken eben keinesfalls nur geweißt waren, gilt als kleine Überraschung. Der Raum ist insgesamt zierlicher gehalten als alle anderen Zimmer im gesamten Schloss eben ein Damensalon. Es ist der einzige Raum im Stil des Neo-Rokoko, während alle anderen Gemächer mit dunklem Holz und in den wuchtigeren Formen der Neo-Renaissance ausgestattet sind. Das hätte schwerlich zum Porzellan gepasst. An den Wänden müssen kleine Konsolen angebracht gewesen sein, auf denen das kostbare Porzellan stand. Ob die sächsische Porzellanmanufaktur Dresden GmbH es genauso herrichtet? Dazu kann Geschäftsführer Gunther Seifert noch nichts sagen. Aber die Hersteller des Dresdner Zier- und Luxusporzellans, die in Freital produzieren, werden noch dieses Jahr eine Vitrine aufstellen. Darin sind einige Schaustücke zu sehen und es wird der Bauverlauf erläutert. Ende nächsten Jahres sollen in einer Dauerausstellung einige der schönsten Zierporzellane aus der Freitaler Manufaktur in Schönfeld gezeigt werden, ähnlich wie derzeit im Stadtmuseum Dresden. Seit vielen Jahren arbeiten die Schönfelder mit den Freitalern zusammen. Nicht zufällig. Schlossherr Karl-Friedrich-August- Maximilian Dathe, Freiherr von Burgk, hatte dort schließlich seine Kohleminen. Artikel-URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=3173975
http://www.sz-online.de/nachrichten/fotos.asp?artikel=3173975 Bild 1 von 4 Dieses Rondell war Lieblingsplatz der Schlossherrin Gabriele von Burgk. «10»
http://www.sz-online.de/nachrichten/fotos.asp?artikel=3173975&bild=2 Bild 2 von 4 Überraschung an der Decke - sie war nicht weiß-gold, sondern zart gemustert. «10»
http://www.sz-online.de/nachrichten/fotos.asp?artikel=3173975&bild=3 Bild 3 von 4 Das Porzellanzimmer ist im Neo-Rokoko-Stil gehalten, wie dieses Ornament zeigt. «10»
http://www.sz-online.de/nachrichten/fotos.asp?artikel=3173975&bild=4 Bild 4 von 4 Die Porzellan-Lady der Manufaktur Dresden stammt aus dem Jahr 1915, im Gewand um 1890. Sie ist von den mehr als 12500 Modellen eines der anmutigsten und wirbt deshalb für den Dresdner Zwinger. Nun auch für Schloss Schönfeld. Fotos: Klaus-Dieter Brühl (4)/PR/Montage: SZ «10»