Jahresbericht vierzig Jahre. pro familia Gütersloh

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Transkript:

Jahresbericht 2014 vierzig Jahre pro familia Gütersloh

pro familia Gütersloh Die Beratungsstelle der pro familia in Gütersloh ist anerkannt nach dem Schwangeren- und Familienhilfegesetz (SFHG). Die Grundlage unserer Arbeit sind der 2 sowie die 5 und 6 dieses Gesetzes. Wir beraten in den Bereichen Familienplanung (Verhütung / ungewollte Kinderlosigkeit / Pränataldiagnostik) Schwangerschaftskonfliktberatung Schwangerenberatung (sozial- u. finanzrechtlich, medizinisch, psychologisch) Partner- und Sexualberatung (im Rahmen des SFHG) Im Jahr 2014 nahmen 2182 Personen unser Beratungsangebot zu den 2 und 5/6 wahr. Davon waren 1104 Personen in der Beratung und 1078 Personen nahmen an den sexualpädagogischen Gruppen teil. Darüber hinaus vermittelte unsere Beratungsstellenassistentin eine große Anzahl Hilfesuchender, deren Problemlage nicht unserem Angebot entsprach, an andere Beratungsinstitutionen. Ein weiterer Arbeitsbereich ist: Sexualpädagogische Gruppen in der offenen und schulischen Jugendarbeit Elternabende zur Sexualerziehung in Kindergärten, Grund- und weiterführenden Schulen und Berufsschulen Multiplikator_innen 1 -Fortbildungen. Im Youthwork / sexualpädagogischen Arbeitsbereich wurden insgesamt 1954 Klient_innen erreicht. 1 Der Gender Gap soll ein Mittel der sprachlichen Darstellung aller sozialen Geschlechter und Geschlechtsidentitäten sein. Die Intention ist, durch den Zwischenraum einen Hinweis auf diejenigen Menschen zu geben, welche nicht in das Frau-Mann-Schema hineinpassen oder nicht hineinpassen wollen, wie Intersexuelle oder Transgender. Das Team Wir arbeiten in einem interdisziplinären Team und ergänzen uns mit unseren fachlichen Kompetenzen als Ärztin, Psychologin, Sozialpädagoginnen, Sozialarbeiter und Beratungsstellenassistentin. Anmeldung und Verwaltung Margarete Köllner-Ramforth Beratung Barbara Wagner-Krause (Leitung) Almuth Duensing Dr. Anja vom Orde Slavica Skara (bis Ende August 2014) Jasmin Tews (ab September 2014) Sexualpädagogik / Youthwork Jörg Lechthoff Almuth Duensing Ina Och und Antje Bonn Elternzeitvertretung Sarah Schlüter (ab Juli 2014 zurück aus der Elternzeit) Nach fast einem Jahrzehnt engagierter Arbeit für die pro familia Gütersloh wurde unsere Psychologin Slavica Skara Ende August 2014 in den Ruhestand verabschiedet. Jasmin Tews studierte Psychologie an der Universität Bielefeld. Der Schwerpunkt des Studiums war die klinische Psychologie, der Umgang mit Trennung und Scheidung das Thema ihrer Abschlussarbeit. Vor und während des Studiums war sie in der Jugendhilfe tätig und arbeitete hier mit belasteten Jugendlichen und deren Familien. Sie absolvierte Ausbildungen in Lösungsorientierter Beratung und Glaubhaftigkeitsbegutachtung bei sexuellem Missbrauch und machte sich nach ihrem Abschluss als psychologische Sachverständige im familienrechtlichen Kontext selbstständig. Derzeit befindet sie sich in Ausbildung für Systemische Therapie und in Ausbildung zur Psychologischen Psychotherapeutin mit tiefenpsychologischem Schwerpunkt. Seit September 2014 unterstützt sie das Team der pro familia Gütersloh im Bereich der Paar-, Sexual- und Schwangerschaftskonfliktberatung. Seite 2

Allgemeines Im Berichtsjahr 2014 war die Anzahl der Beratungen ähnlich hoch wie im Vorjahr. Während wir einen leichten Rückgang der Schwangerschaftskonfliktberatungen feststellen konnten, stieg die Zahl der Beratungen während einer Schwangerschaft und nach der Geburt eines Kindes. Viele Frauen und Männer suchen Unterstützung in dieser Lebenssituation und nehmen das Informations- und Beratungsangebot gerne in Anspruch. In den Gesprächen zeigt sich häufig, dass die Fülle der Informationen über das Internet als verwirrend und nicht immer hilfreich empfunden wird und dass das persönliche Gespräch in der Beratungsstelle den Druck nehmen und entlastend sein kann. Die Nachfrage nach medizinischer Beratung und Dienstleistung ist nach wie vor hoch. Im letzten Jahr wurde häufig um Unterstützung bei der Vaterschaftsfeststellung gebeten, die entsprechenden Proben vor Ort entnommen und in ein Labor geschickt. Im Bereich der Paar- und Sexualberatung konnten nicht alle Beratungen durchgeführt werden. Klienten mussten an andere Beratungsstellen verwiesen werden, da die längerfristige Erkrankung einer Kollegin im Team nicht aufgefangen werden konnte. Bei den Beratungen im Schwangerschaftskonflikt wurden als Gründe am häufigsten das Alter, die Ausbildungs- und berufliche Situation, abgeschlossene Familienplanung sowie die finanzielle und wirtschaftliche Situation genannt. Die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes ist nach wie vor ein oft geäußerter Grund. Dabei spielen Leiharbeitsverträge sowie befristete Arbeitsverhältnisse, die nicht verlängert werden, eine große Rolle. Weitere Gründe waren Belastungssituationen als Alleinerziehende und die körperliche bzw. psychische Verfassung. Seite 3

Statistik 547 288 2 siehe Statistik unten 5/6 Schwangerschaftskonflikt Beratungsfälle (Erstberatungen) nach 2 und 5/6; Gesamtzahl: 835 247 126 80 38 36 9 8 3 Beratungsfälle (Erstberatungen) nach 2; Gesamtzahl: 547 Seite 4

40 Jahre pro familia in Gütersloh v.l.n.r.: Barbara Wagner-Krause, Jasmin Tews, Almuth Duensing, Sarah Schlüter, Margarete Köllner-Ramforth, Jörg Lechthoff, Dr. Anja vom Orde pro familia hat Geburtstag gefeiert. Bereits seit 40 Jahren besteht die Beratungsstelle in Gütersloh. Dies wurde im Flussbett-Hotel am 03. September 2014 gefeiert. Möglich gemacht wurde dies mit Unterstützung des pro familia Fördervereins, des DPWV Gütersloh und des pro familia Landesverbandes NRW. Zu den Gratulant_innen gehörten neben Bürgermeisterin Maria Unger auch Rita Kühn, Geschäftsführerin des pro familia Landesverbandes NRW und die stellvertretende Landrätin Elvan Korkmaz. Moderiert wurde die Veranstaltung von Schauspieler und Kabarettist Christoph Tiemann. Seite 5

40 Jahre pro familia in Gütersloh pro familia wurde 1974 mit Hilfe des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes gegründet, um über Möglichkeiten der Familienplanung zu informieren und medizinisch zu beraten, zunächst mit 2,5 Stunden wöchentlich. Mit der Änderung des 218 verlagerte sich 1976 der Schwerpunkt: nicht mehr Fragen zur Prävention, sondern Schwangerschaftskonflikte waren Hauptanliegen der Frauen und Paare, die pro familia aufsuchten. 1978 wurde pro familia als Beratungsstelle für Schwangerschaftsprobleme und Familienplanung anerkannt. Das bedeutete Förderung durch das Land und die Kommunen und Einrichtung eines fachübergreifenden Beratungsteams mit einer Sozialarbeiterin und einer Psychologin. Beratung bei pro familia war damals die einzige Möglichkeit für Frauen im Kreis Gütersloh, die eine ärztliche Indikation für einen legalen Schwangerschaftsabbruch benötigten. Seit 1988, mit der Einrichtung einer Youthworker Stelle, ist die Beratungsstelle mit dem zusätzlichen Angebot von Sexualpädagogik, Aidsprävention und Jugendberatung vertreten. Die Wiedervereinigung erforderte eine einheitliche Regelung zum Schwangerschaftsabbruch. Nach einer Übergangsregelung (1993) trat im Jahr 1995 das Schwangeren- FamilienHilfeänderungsGesetz (SF- HändG) in Kraft. Die Fristenlösung mit Beratungspflicht wurde festgeschrieben. Heute beraten wir, neben dem Angebot der gesetzlich vorgeschriebenen Schwangerschaftskonfliktberatung, Frauen und Männer, Paare und Familien mit allen Fragen zur Schwangerschaft und Familienplanung, Sexualität und Partnerschaft. Auch bei ungewollter Kinderlosigkeit und bei Fragen zur Pränataldiagnostik bieten wir Hilfe an. Standard bei pro familia ist die Arbeit in multiprofessionellen Teams mit Sozialpädagog_innen, Sexualpädagog_innen, einer Psycholog_in, einer Ärzt_in und einer Beratungsstellenassistent_in. Ein besonderer Arbeitsschwerpunkt ist die Sexualpädagogik und Aidsprävention mit Veranstaltungen für Schulklassen und Jugendgruppen, Beratung für Jugendliche, junge Erwachsene und Eltern, Angebote für Menschen mit Einschränkungen, sowie Fortbildungen für Multiplikator_innen. Wir hoffen, dass anstehende Gesetzesänderungen es weiterhin ermöglichen, diesen Standard aufrecht zu erhalten.pro familia Gütersloh mit inzwischen 72 Fachstunden, bietet von Montag bis Freitag Beratungen an. Nachgefragt sind vor allem die beiden Spätsprechstunden am Montag und Donnerstag von 15.30 bis 20.00 Uhr. Besonders unterstützt wird die Arbeit der Beratungsstelle durch den Förderverein der pro familia Gütersloh (gegründet 1985). Ohne dieses Engagement wären viele Projekte nicht möglich gewesen. Seite 6

Frühe Hilfen 2012 trat das Bundeskinderschutzgesetz in Kraft, in dessen Folge die Bundesinitiative Frühe Hilfen ins Leben gerufen wurde. Diese fordert und fördert den Aufbau regionaler Netzwerke Früher Hilfen, die Qualifizierung und den Einsatz von Familienhebammen und die Arbeit Ehrenamtlicher in diesem Bereich. Hierfür stellt das Bundesministerium den Kommunen jährlich eine Fördersumme zur Verfügung - insgesamt 177 Millionen Euro bis Ende 2015. Das Konzept der Frühen Hilfen Als Frühe Hilfen werden Unterstützungs- und Hilfeangebote für Eltern ab Beginn einer Schwangerschaft bis etwa zum Ende des dritten Lebensjahres eines Kindes bezeichnet. Frühe Hilfen sollen v.a. Mütter und Familien in belasteten Lebensumständen im Umgang und der Pflege ihres Kindes/ihrer Kinder unterstützen und stärken. Damit sind Frühe Hilfen präventiv ausgerichtet. Ihr Ziel ist die Verbesserung der Entwicklungsbedingungen von Säuglingen und Kleinkindern die Förderung der Erziehungsfähigkeit der Eltern die Vermeidung bzw. Minimierung von Überforderungssituationen auf Seiten der Eltern die Vermeidung bzw. Vorbeugung einer Kindswohlgefährdung Frühe Hilfen beziehen sich also auf den Zeitpunkt der Unterstützungs- und Hilfeangebote: Da Säuglinge und Kleinkinder ganz besonders auf die Fürsorge ihrer Pflegepersonen angewiesen sind, und auch die Möglichkeiten ergänzender/ausgleichender Betreuung (z.b. in Institutionen) gerade in diesem jungen Alter eingeschränkt sind, ist es wichtig, dass die präventiven Maßnahmen der Frühen Hilfen möglichst früh im Leben eines Kindes zum Tragen kommen. Prinzipiell können allen jungen Eltern Angebote Früher Hilfen unterbreitet werden. Als spezielle Zielgruppe sind v.a. aber Mütter und Eltern im Blick, deren Kompetenzen zur Bewältigung des Alltagslebens mit einem Kind aufgrund persönlicher, familiärer und/oder sozialer Faktoren eingeschränkt sind. Das können z.b. sehr junge Mütter sein, Mütter mit einer psychischen oder Suchterkrankung, Alleinstehende, Familien, in denen es zu häuslicher Gewalt kommt, die in Armut und/oder sozialer Isolation leben. Angebote Früher Hilfen bei pro familia Im Schwangerschaftskonfliktgesetz (SchKG) ist das Recht auf Beratung in allen eine Schwangerschaft oder Geburt mittelbar oder unmittelbar berührenden Fragen und auf Hilfe in Krisen festgeschrieben. Viele Frauen und Paare wenden sich während einer Schwangerschaft und/oder nach einer Geburt an eine Schwangerschaftsberatungsstelle gerade auch diejenigen mit besonderem Unterstützungsbedarf. Damit gewinnen Schwangerschaftsberatungsstellen im System Früher Hilfen eine besondere Bedeutung. Als anerkannte Schwangerschaftsberatungsstellen in parteipolitisch- und konfessionsunabhängiger Trägerschaft genießen die pro familia Beratungsstellen bei den Ratsuchenden großes Vertrauen. Mit unseren niederschwelligen Informations- und Beratungsangeboten zu medizinischen, psychologischen und sozialrechtlichen Fragen erreichen wir die Frauen und ihre Partner im Idealfall schon in einer frühen Phase der Familienplanung bzw. bildung. Die Freiwilligkeit der Inanspruchnahme der Angebote und die Schweigepflicht seitens der Berater_innen fördern die Beziehung zwischen Klient_in und Berater_in. Schwangerschaftsberatung verfolgt einen Ressourcen fördernden, unterstützenden und präventiven Ansatz. So betrachtet stellen alle Informations- und Beratungsangebote der pro familia Unterstützungen im Sinne Früher Hilfen dar. Mit der öffentlichen Diskussion zum Kinderschutz ist auch in der Schwangerenberatung das Bewusstsein dafür gewachsen, die Entwicklungsbedingungen des (ungeborenen) Kindes/der Kinder in den Beratungskontext einzubeziehen. Im Gespräch mit den Ratsuchenden können die Kolleg_innen mögliche Risiko- und Überforderungskonstellationen erkennen und dementsprechend Angebote Früher Hilfen bereitstellen und vermitteln. Dies setzt eine hohe Fachlichkeit und Erfahrung in der Beobachtung und Einschätzung möglicher Belastungssituationen und Sensibilität und Respekt im Umgang mit den Klient_innen voraus. Denn weiterhin gilt im Kontext der Schwangerschaftsberatung das Recht der Klient_ innen auf Selbstbestimmung! Seite 7

Frühe Hilfen In allen pro familia Beratungsstellen können sich Frauen und Männer während einer Schwangerschaft und/ oder nach einer Geburt beraten lassen zu: finanziellen Hilfen Mutterschutz, Arbeitsschutz, Sorgerecht und weiteren sozialrechtlichen Fragen medizinischen Fragen, z.b. Gesundheit von Mutter und Kind psychologischen Fragen zu Schwangerschaft, Geburt, Partnerschaft Unterstützungen rund um die Geburt: Hebammen, Betreuungen, Haushaltshilfe Vermittlung von Hebammen, Babysittern und Familienpaten Vermittlung an Frühförderstellen, Schreibabyambulanzen Informationen und eventuell Vermittlung zu Unterstützungen durch das Jugendamt Diese weitergehenden Vermittlungen setzen eine gute Kenntnis der regionalen Angebote in verschiedener Trägerschaft voraus. Eine individuell abgestimmte sinnvolle Unterstützung junger Familien ist nur in einem differenzierten Netzwerk sicherzustellen. In den kommunalen Netzwerken Frühe Hilfen ist pro familia selbstverständlich vertreten. Sexualpädagogik 2014 Im Jahr 2014 haben wir mit unseren sexualpädagogischen Angeboten 3032 Personen, d.h. Jugendliche und Multiplikator_innen erreicht. Hier bilden die Schulveranstaltungen, in denen wir als Mann/Frau-Team zum Thema Freundschaft, Liebe, Sexualität arbeiten, einen deutlichen Schwerpunkt in der sexualpädagogischen Arbeit. Erstmals haben wir uns entschlossen, dies statistisch den beiden Haushalten entsprechend (SFHG und Youthwork) darzustellen. In beiden Grafiken wird die Vielseitigkeit unserer Arbeit deutlich. Obwohl wir bei den erreichten Personen Zuwächse zu verzeichnen haben, konnten wir auch in diesem Jahr nicht alle Anfragen bedienen 70 28 15 70 124 Schulklassen 1702 Vorträge, Öffentlichkeitsarbeit Fortbildungen / Praxisberatungen Beratungen Jugendliche Offene Jugendarbeit Elternarbeit Youthwork Statistik Seite 8

Sozialpädagogik 2014 9 110 55 Schulklassen 1030 Vorträge, Öffentlichkeitsarbeit Fortbildungen / Praxisberatungen Elternarbeit Sexualpädagogische Gruppen im Rahmen des SFHG Qualität Fortbildungen Regelmäßig nehmen alle Mitarbeiter_innen fachbezogene Fortbildungen wahr. Supervision Über das Jahr verteilt fanden Supervisionen mit dem Supervisor Herrn Lothar Held aus Bielefeld statt. Facharbeitskreise Die Mitarbeiter_innen der Fachbereiche sind in den Facharbeitskreisen des Landesverbandes vertreten. Die Arbeitskreise gewährleisten einen persönlichen Austausch der Mitarbeiter_innen innerhalb des Fachbereichs. Probleme und fachliche Fragestellungen können besprochen werden, Arbeitsabläufe, die sich auf den Fachbereich beziehen, werden im Sinne der Qualitätssicherung überprüft und verbessert. Vernetzung Über die konkreten Fälle hinaus besteht eine teils enge Zusammenarbeit auf lokaler und überregionaler Ebene. Durch die jahrelange aktive Teilnahme an den verschiedenen thematischen Arbeitskreisen sind wir sehr gut vernetzt. Seite 9

B 61 Nordring Moltkestr. Friedrich- Hohenzollernstr. Bismarkstr. Ebert Str. Barkeystr. Prinzenstr. Roonstr. Feldstr. Friedrichstr. Daltropstr. Blessenstätte Münsterstr. Schulstr. Kökerstr. Berliner Str. Kirchstr. Strengerstr. Eickhoffstr. Kaiserstr. Haupt- Bahnhof Langer Weg Beratungsstelle Gütersloh Roonstr. 2 33330 Gütersloh Telefon 05241/20450 Fax 05241/20970 E-Mail guetersloh@profamilia.de www.profamilia.de Bankverbindung: Sparkasse Gütersloh IBAN: DE91 4785 0065 0017 6047 70 BIC: WELADED1GTL Spenden sind steuerlich absetzbar Familienplanungsberatung Schwangerschaftskonfliktberatung Beratung zu sozialen Hilfen Partnerschaftsberatung Offene Sprechstunde: Montag: 15.30 20.00 Uhr Mittwoch: 10.30 13.30 Uhr Donnerstag: 15.30 20.00 Uhr und Termine nach Vereinbarung: Dienstag: 8.30 13.00 Uhr Freitag: 9.00 12.00 Uhr Tel.: 05241/20450 Sexualpädagogik Mädchensprechstunde: Donnerstag: 16.00 18.00 Uhr Jungensprechstunde: Mittwoch: 16.00 18.00 Uhr ärztl. Jugendsprechstunde: Montag: 16.00 18.00 Uhr Informationen zu Aids: Tel.: 05241/20505