ERDENTÖNE HIMMELSKLÄNGE

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1 ERDENTÖNE HIMMELSKLÄNGE DIE GLOCKEN DER BONIFATIUSKIRCHE VON ASPERG Laudo deum, plebem voce, defunctos ploro, pestem fuge, festa decoro. Gott lob' ich, das Volk ruf ich, die Toten beklage ich, die Pest vertreibe ich, die Feste umrahme ich. Glocke 1: Bonifatiusglocke (Kirchenpatron) Glocke 2: Marien- und Friedensglocke Glocke 3: Christkönigsglocke Glocke 4: Martinsglocke (Diözesanpatron) a 470 kg Ø 94 cm c 305 kg Ø 78 cm d 180 kg Ø 69 cm e 130 kg Ø 64 cm 1

2 Die BONIFATIUSGLOCKE wurde im Oktober 1957 in der Glockengießerei Bachert in Heilbronn gegossen. Sie trägt wie jede Glocke ihr Gießerzeichen und das Bild des Kirchenpatrons St. Bonifatius mit Bischofsstab und Mitra. Am oberen Rand befindet sich eine Zierleiste mit Kreuzen, Herzen und Ankern. Die Inschrift lautet: Für Deutschland Gnad bei Gott erfleh, daß stets es fest im Glauben steh, O heil ger Bonifatius + In der Chronik der Stadt Asperg ist vom Empfang dieser Glocke zusammen mit der Marienglocke, den ersten beiden Glocken unserer Kirche, Folgendes zu finden: Unter großer Anteilnahme der katholischen Kirchengemeinde wurden am Nachmittag des 7. Dezember 1957 die beiden neuen Glocken für die St. Bonifatiuskirche am Ortseingang in Richtung Tamm feierlichst eingeholt und unter den Klängen der Stadtkapelle und dem vollen Geläute der evangelischen Stadtkirche St. Michael auf den Kirchplatz der Bonifatiuskirche geleitet. Bei der Ankunft der Glocken sang die Kirchengemeinde mit Musikbegleitung den Choral: "Großer Gott wir loben dich". Stadtpfarrer Wieser sprach anschließend ein Lob- und Dankgebet. In der Kirche fand dann abends die feierliche Weihe der Glocken statt. Sie wurde von Dekan Zörlein aus Ludwigsburg vorgenommen. 2

3 Die MARIEN- UND FRIEDENSGLOCKE ist die älteste Glocke auf dem Turm der Bonifatiuskirche. Die Gemeinde bekam sie als Leihglocke. Sie stammt wohl von einer Kirche aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten und war - wie viele andere Glocken - zur Zertrümmerung und Umschmelzung für Rüstungszwecke im Zweiten Weltkrieg vorgesehen. Sie lagerte möglicherweise auch in Hamburg, wo auf einem sogenannten Glockenfriedhof tausende gesammelt wurden. Durch das Kriegsende entkam sie dem Schmelzofen. So ist sie ein Denkmal für Krieg, Vertreibung, Flucht und zu einem Mahnmal für den Frieden geworden. Der Glockenkörper trägt ein Gießerzeichen, ein Wappen (dessen Bedeutung nicht geklärt ist), als Glockenzier eine wunderschöne Miniatur, die die Mutter Gottes mit einem Strahlenkranz aus sieben Sternen, auf Wolken und der Mondsichel schwebend zeigt. Den oberen Rand ziert eine Leiste mit Blattranken, Früchteranken und Vögeln. Unter der Zierleiste steht auf einem Schriftband: SEBASTIAN VND SIGMVUND GOETZ GOSS MICH IN BRESLAW ANNO 1711 Sie hat also nahezu ein Alter von 300 Jahren. Beide Glocken haben zum ersten Mal an Weihnachten 1957 die Gemeinde zur Mitternachtsmesse gerufen. 3

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5 Die wunderschöne Miniatur auf der Marienglocke zeigt die Mutter Gottes mit dem Strahlenkranz aus sieben Sternen über den Wolken und der Mondsichel schwebend 5

6 Das Wappen auf der Marienglocke Die Zierleiste mit verschiedenen Ornamenten 6

7 Am 9. Dezember 1962 wurden von Herrn Dekan Zörlein zwei weitere Glocken geweiht, die im gleichen Jahr auch in Heilbronn wieder von der Fa. Bachert gegossen wurden. Die größere der beiden kleinen Glocken ist eine ChRISTKÖNIGSGLOCKE. Deswegen trägt sie neben dem Gießerzeichen eine Christkönigsfigur und die lateinische Inschrift: Christus imperat Christus regnat Christus vincit zu deutsch: Christus herrscht Christus regiert Christus siegt oder wie es in einer Antiphon heißt: Christus Sieger Christus König Christus Herr in Ewigkeit Die Glocke wird in Zukunft zusätzlich freitags um 15 Uhr läuten zu der Stunde, in der die Tradition die Sterbestunde Jesu sieht und uns zur Erinnerung an seinen Tod und unsere Erlösung. 7

8 Die kleinste Glocke, die MARTINSGLOCKE, ist dem Patron der Diözese Rottenburg-Stuttgart geweiht. Neben dem Gießerzeichen stellt die Glockenzier den heiligen Martin bei der Mantelteilung dar. Die Inschrift ist Teil eines bekannten Martinsliedes: Martinus auf, sei uns zur Wehr, der Kampf ist heiß, der Sieg ist schwer Außer im Gesamtgeläute soll diese Glocke in Zukunft zu Beginn von Taufen läuten symbolhaft für die Namenspatrone der Täuflinge. Die Kosten für die Reparatur der Marienglocke wurde in dankenswerter Weise vom BdV Asperg (Bund der Vertriebenen) und von Ingrid und Gero Dorda übernommen. Die Maßnahmen zur Verbesserung des Klangs aller vier Glocken und die Modernisierung der Technik unseres Kirchengeläuts haben weitere erhebliche Kosten verursacht. Für jede Spende auf das Konto der Kirchengemeinde sind wir sehr dankbar! Kath. Kirchenpflege Asperg - Konto-Nr Kreissparkasse Ludwigsburg (BLZ ) Stichwort Glocken 8

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