Nachhaltigkeit in der Waldwirtschaft das PEFC-Konzept

Transkript

1 Ein Glück für unseren Wald Nachhaltigkeit in der Waldwirtschaft das PEFC-Konzept Dirk Teegelbekkers Green Office Day paperworld, 31. Januar 2012

2 Herausforderungen Societal Challenge: Waldzerstörung: 13 Mio. Hektar pro Jahr Deforestation 2 // 23

3 Herausforderungen Waldzerstörung und Klimawandel 3 // 23

4 Herausforderungen Energiewende 4 // 23

5 PEFC-Philosophie Grundsätze Nachhaltige Waldbewirtschaftung dokumentieren und verbessern Umfassender Nachhaltigkeitsbegriff Freiwilligkeit Partizipation Lösung für Kleinprivatwald 5 // 23

6 Philosophie Nachhaltigkeit PEFC berücksichtigt alle drei Säulen der Nachhaltigkeit gleichermaßen. ökologisch sozial ökonomisch nachhaltig nachhaltig nachhaltig 6 // 23

7 Philosophie integrierter Naturschutz Integration statt Segregation 7 // 23

8 PEFC-Standards (4.1) Mischbestände Mit Ausnahme natürlicher Reinbestände werden Mischbestände mit standortgerechten Baumarten erhalten bzw. aufgebaut. Ein hinreichender Anteil von Baumarten der natürlichen Waldgesellschaften wird angestrebt. Bei der Beteiligung fremdländischer Baumarten wird sichergestellt, dass es durch deren Naturverjüngung nicht zu einer Beeinträchtigung der Regenerationsfähigkeit anderer Baumarten und damit zu deren Verdrängung kommt. Bei einem Anteil von Mischbaumarten ab 10 % wird ein Bestand als gemischt angesehen. Der Anteil kann dann als hinreichend angesehen werden, wenn Reproduzierbarkeit für die nächste Bestandesgeneration durch natürliche Verjüngung gegeben ist. 8 // 23

9 PEFC-Standards (4.8) Verjüngungsverfahren Kahlschläge werden grundsätzlich unterlassen. Ausnahmen: Wenn Umbau in eine standortgerechte Bestockung oder die Verjüngung einer standortgerechten Lichtbaumart auf anderem Wege nicht möglich ist, wenn aufgrund kleinstparzellierter Betriebsstruktur andere waldbauliche Verfahren nicht sinnvoll sind oder aus zwingenden Gründen des Waldschutzes, der wirtschaftlichen Situation des Waldbesitzers (= Notlagen sind dem Zertifizierer zu belegen), der Verkehrssicherungspflicht. Kahlschläge sind flächige Nutzungen in Beständen ohne Verjüngung, die auf der Fläche zu Freilandklima führen. Kleinflächige Nutzungen und historische Waldnutzungsformen (Niederwaldbewirtschaftung) gelten nicht als Kahlschläge. 9 // 23

10 PEFC-Standards (3.6) Ganzbaumnutzung Auf Ganzbaumnutzung wird verzichtet. t Auf nährstoffarmen Böden wird auch von einer Vollbaumnutzung abgesehen. Bei der Nutzung und Entfernung aller ober- und unterirdischen Baumteile aus dem Bestand handelt es sich um eine Ganzbaumnutzung, bei der Nutzung und Entfernung aller oberirdischen Baumteile um eine Vollbaumnutzung. Nebennutzungen sind von dieser Regelung ausgenommen. Leitfaden 3 ( Bis zu welchem Nährstoffgehalt h des Bodens ist eine Vollbaumnutzung noch zulässig? ) 10 // 23

11 PEFC-Standards (2.8) Flächiges Befahren Bei Holzerntemaßnahmen werden Schäden am Bestand und Boden weitestgehend vermieden. Flächiges Befahren wird grundsätzlich unterlassen. Ein dauerhaftes Feinerschließungsnetz, das einem wald- und bodenschonenden Maschineneinsatz Rechnung trägt, wird aufgebaut,. Der Rückegassenabstand beträgt grundsätzlich mindestens 20 m. Bei verdichtungsempfindlichen Böden werden größere Abstände (z.b. 40 Meter) angestrebt.. Bei besonderen topographischen und standörtlichen Situationen kann von einer streng schematischen Feinerschließung abgewichen werden, wenn dadurch Schäden an Boden oder Bestand vermieden werden. 11 // 23

12 PEFC-Standards (4.10) Biotopholz Biotopholz, z.b. Totholz, Horst- und Höhlenbäume, wird zum Schutz der biologischen Vielfalt in angemessenem Umfang erhalten und gefördert. Ihr Umfang darf nicht zu unverhältnismäßigen wirtschaftlichen Nachteilen für den Waldbesitzer führen. Verkehrsicherungspflicht, Waldschutz- und Unfallverhütungsvorschriften werden beachtet. Betriebspläne beinhalten auch die Thematik Biotopholz im Wald. Zum Ausgleich wirtschaftlicher Nachteile kann an Förderprogrammen oder Maßnahmen des Vertragsnaturschutzes teilgenommen werden. 12 // 23

13 Zustand der Wälder 13 // 23

14 Zustand der Wälder Inventurstudie: Mehr Laubholz 14 // 23

15 Zustand der Wälder Inventurstudie: Mehr alte Bäume 15 // 23

16 Zustand der Wälder Inventurstudie: Mehr Totholz 16 // 23

17 Stand der Zertifizierung Zwei Drittel der deutschen Waldfläche Uneingeschränkter Markführer Zwei Drittel der deutschen Waldfläche, mehr als 7,3 Mio. Hektar, sind PEFC-zertifiziert. i Alle deutschen Staatswälder sind PEFC-zertifiziert Im Süden besonders erfolgreich Hessen und Baden-Württemberg erreichen mit 87% bzw. 82% die höchsten Zertifizierungsraten gefolgt von Bayern mit 76%. 17 // 23

18 Stand der Zertifizierung Indikator für biologische Vielfalt 18 // 23

19 Stand der Zertifizierung Weltweit 29 anerkannte PEFC-Systeme 19 // 23

20 Stand der Zertifizierung Rund 245 Mio. Hektar Wald zertifiziert Kanada 111,9 Mio. Hektar USA 35,33 Mio. Hektar Finnland 21,1 Mio. Hektar Schweden 14,6 Mio. Hektar Australien 10,11 Mio. Hektar Norwegen 9,1 Mio. Hektar Weißrussland 7,8 Mio. Hektar Deutschland 74Mio 7,4 Mio. Hektar Frankreich 5,0 Mio. Hektar Malaysia 4,7 Mio. Hektar Polen 4,0 Mio. Hektar Chile 19Mio 1,9 Mio. Hektar Tschechien 1,9 Mio. Hektar Spanien 1,5 Mio. Hektar Lettland 16Mio 1,6 Mio. Hektar Brasilien 1,3 Mio. Hektar Großbritannien1,3 Mio. Hektar Slovakei 12Mio 1,2 Mio. Hektar Österreich 0,9 Mio. Hektar Estland 0,88 Mio. Hektar Italien 0,74 Mio. Hektar Belgien 0,29 Mio. Hektar Dänemark 0,23 Mio. Hektar Portugal 0,22 Mio. Hektar Schweiz 0,21 Mio. Hektar Russland 0,18 Mio. Hektar 20 // 23

21 Stand der Zertifizierung Zertifizierung global noch in den Kinderschuhen nicht zertifiziert zertifiziert 245 Mio. Hektar nach PEFC, 149 Mio. Hektar nach FSC. Weltweit gibt es 3,9 Mill. Hektar Wald, von den bisher nur 10 % oder 394 Mio. Hektar zertifiziert sind. Zertifizierte Waldfläche: 58% in Nordamerika und 29% in Westeuropa. Die Rundholzproduktion der zertifizierten Wälder entspricht etwa 25 % der weltweiten Produktion. PEFC FSC 21 // 23

22 Zertifizierungsdebatte Die Zertifizierungsdebatte Gut Qua alität der Bewirts schaftung Zertifizierungsanforderungen Gesetzliche Anforderungen Schlecht Akkumulierte Waldfläche 22 // 23

23 Zertifizierungsdebatte Was PEFC auszeichnet PEFC ist mit Abstand das erfolgreichste Waldzertifizierungssystem, daher stehen zertifizierte Rohstoffe aus heimischen Wäldern in ausreichender Menge zur Verfügung. g PEFC setzt eine partizipative Standardsetzung voraus alle nationalen Interessengruppen müssen eingebunden werden. PEFC ist durch die regionale Zertifizierung ideal an die Strukturen der mitteleuropäischen Forstwirtschaft angepasst. PEFC bedient sich unabhängiger und kompetenter Zertifizierer entsprechend international gültiger ISO-Vorschriften. PEFC erlaubt die Kennzeichnung nur von solchen Produkten, bei denen der PEFC-Anteil mindestens 70% beträgt. 23 // 23

24 Mehr Infos unter: Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

25 Agenda Herausforderungen PEFC-Philosophie Waldstandards Zustand der Wälder Stand der Zertifizierung Zertifizierungsdebatte i tt 25 // 23

26 Philosophie Nachhaltigkeit Nachhaltige Nutzung statt Stilllegung 26 // 23

27 Philosophie Partizipation Zusammensetzung der Vorstände Sebastian Genest Franz. Umweltdachverb. The SSI Review: Sustainability and Transparency 27 // 23

28 Philosophie Regionale Zertifizierung Regionale Zertifizierung als ein Erfolgsmodell besonders für die klein strukturierte Familienforstwirtschaft. 28 // 23

29 Philosophie Regionale Zertifizierung Regionale Zertifizierung: aus Kostengründen ohne Alternative! Bsp. Privatwaldgemeinschaft Oberammergau: Waldfläche ha Mitglieder 180 Ø Betriebsgröße 10 ha Auditkosten 1.000,00 /Tag Auditdauer 4 Std./Betrieb (2 Betriebe pro Tag) Kosten für Überprüfung jeden Betriebes jedes Jahr: , /Jahr alle fünf Jahre: ,00 /Jahr vgl. PEFC-Gebühr: 174,00 /Jahr (0,16 /ha*jahr) Anton Burkhard 1. Vorsitzender 29 // 23