FILMVERLEIH LOUISA. Ein Film von Katharina Pethke D min.
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- Katarina Kalb
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1 LOUISA Ein Film von Katharina Pethke D min. Verleih: Real Fiction Filmverleih Hansaring Köln Tel: info@realfictionfilme.de 1
2 Synopsis Louisa ist 23 und kann und will sich endgültig nichts mehr vormachen: Sie hört nichts. Gar nichts. Ihr ganzes Leben hat sie mit aller Kraft versucht, so zu sein wie alle anderen. Kommunikation war ein ungerechter Kampf des Lippenlesens begleitet von einem ständigen Gefühl des Versagens. Damit ist es jetzt vorbei. Louisa beginnt, die Gebärdensprache zu lernen, entscheidet sich gegen ein Hörimplantat und zieht in ihre erste eigene Wohnung. Dass sie trotz alledem HipHop liebt und Texte schreibt, soll für die anderen ein Widerspruch sein nicht für sie. Stimmen Katharina Pethke dokumentiert in ihrem Abschlussfilm das Bild einer mutigen jungen Frau auf dem Weg in die Emanzipation. Dass es sich bei der Portraitierten um ihre Schwester handelt, macht den Film nur umso persönlicher. (Jury der FBW zur Vergabe des Prädikats besonders wertvoll ) LOUISA erzählt die überraschende Geschichte einer sensuellen Emanzipation. Die gehörlose Protagonistin wird nicht in ihrem alltäglichen Konflikt mit den Unbilden einer Behinderung gezeigt, sondern in ihrem Kampf um die Selbstbestimmung ihrer Sinne. Die Filmemacherin Katharina Pethke hat für diesen Inhalt visuell und klanglich, aber auch emotional eine souveräne Form gefunden. Der Film trifft den richtigen Ton für Augen, Ohren, Hirn und Herz. (Jury zur Vergabe der Goldenen Taube im deutschen Wettbewerb bei DOK Leipzig 2011) Der Filmemacherin gelingt durch die nahe und authentische Kamera und das Wechselspiel mit Ton und Stille den Zuschauer in dieses Erfühlen mit einzubeziehen und dabei das Private nicht zu verletzen. In Großaufnahmen können wir uns mit den Augen entlang tasten und mehr 2
3 in den Gesichtern lesen als Töne sagen können. (Auszug aus der Begründung der Jury zur Vergabe des Sonderpreises beim Deutschen Kurzfilmpreis 2011) Der Film konfrontiert den Betrachter so mit den Lebensbedingungen von Menschen, deren Gehör stark beeinträchtigt ist, ohne diese als Betroffene, also als Passive, Leidende zu präsentieren. Louisa lebt so wie viele Gleichaltrige, sie lebt nur anders, und auf dieses Anderssein muss sich ihre Umgebung einstellen. Dass das nicht einfach ist, zeigen Gesprächsszenen mit ihren Eltern, die sich schwer damit tun, wie Louisa mit ihrer Ertaubung umgeht. In diesem Sinne dokumentiert der Film auch einen Emanzipationsprozess der doppelten Art der Tochter von den Eltern, der Ertaubten von einer Gesellschaft, die das Hören (wie das Sehen) zu den unhinterfragten Voraussetzungen ihrer Kommunikation erhoben hat. Das betrifft den Film selbst. Dass er jedes Gespräch untertitelt, hat nichts damit zu tun, dass man Louisa am Anfang nicht leicht versteht (und im Lauf des Films immer besser verstehen lernt), sondern ausschließlich damit, dass schwer hörende, ertaubte oder taub geborene Menschen auf Untertitel angewiesen sind. In seiner Formstruktur der Untertitel bildet der Film so eine der Forderungen der Protagonistin und der jeweiligen Verbände ab. Aber auch in der Montage der Szenen wie deren Schnitt geht es immer wieder darum, wer was unter welchen Umständen sehen und/oder hören kann. Es geht beispielsweise um jene Blicke, mit denen die Bewegungen der Hände als Artikulationen der Gebärdensprache gelesen werden können. Es geht um die Positionen, die jemand einnehmen muss, der von einem anderen Menschen die Lippen ablesen muss, um zu verstehen, was dieser sagt. Es geht um so etwa wie die musikalische Artikulation, die nicht allein gehört, sondern von Louisa auch sichtbar gefühlt werden kann, wenn eine Lautsprecherbox vibriert oder die Luft einer Klarinette entströmt. Es geht also um das Sehen und Hören als Tätigkeiten, die normalerweise vorbewusst ablaufen und die hier in diesem Film in die Anschauung und damit ins Bewusstsein gerückt werden. (Prof. Dietrich Leder Kunsthochschule für Medien Köln) 3
4 Festivals Internationales Leipziger Festival für Dokumentarund Animationsfilm 2011 FILMZ Mainz 2011 Stranger than Fiction 2012 Crossing Europe Linz 2012 Dokfilmwoche Hamburg 2012 Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern 2012 Filmwochenende Würzburg 2012 New Talents Biennale Köln 2012 Preise Prädikat Besonders Wertvoll der Filmbewertungsstelle Wiesbaden Goldene Taube im Deutschen Wettbewerb bei DOK Leipzig 2011 Goldene Lola beim Deutschen Kurzfilmpreis 2011 (Sonderpreis für einen Film zwischen 30-78min) Dokumentarfilmpreis bei FILMZ Mainz 2011 STABLISTE Regie, Kamera: Katharina Pethke Ton: Timo Selengia Montage: Daniela Kinateder Kameraassistenz/ zusätzlicher Ton: Christoph Kube Zusätzliche Kamera: Bettina Herzner Klangkomposition: Gerriet K. Sharma Tonbearbeitung/ Sounddesign: Roman Jungblut Tonmischung: Judith Nordbrock Farbkorrektur: Dany Schelby Gefördert mit Mitteln der Filmstiftung NRW 4
5 VITA von Katharina Pethke Geboren 1979 in Hamburg Kunsthochschule für Medien Köln, Diplom mit Auszeichnung Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes 2011 Förderpreis NRW, Bereich Film FILME von Katharina Pethke 2005 Anophtalmus 7min 35mm KHM 2007 In Liebe Britta Schmidt, 52min. DigiBeta KHM 2009 In Dir muss brennen, 64min. HDCam KHM/ZDF/3sat/2Pilots 5
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