FOTO CUX 14. Drops (Dolly ROPe Suspension)

Größe: px

Ab Seite anzeigen:

Download "FOTO CUX 14. Drops (Dolly ROPe Suspension)"

Damian Lorenz
vor 5 Jahren
Abrufe

1 FOTO CUX 14 Drops (Dolly ROPe Suspension)

2 Das Projekt DropS wird zu 75% durch den Europäischen Meeres-und Fischereifonds und zu jeweils 12,5 % durch die Länder Niedersachsen und Schleswig-Holstein finanziell gefördert. Zu Beginn des Projektes sind Treffen mit der Fischerei vorgesehen, um Konzepte zur Vermeidung von Dollyropes als Scheuerschutz zu diskutieren. Zuerst sollen die schon in der Fischerei an den traditionell zugeschnittenen Baumkurrennetzen verwendeten Lösungen während der Fischereieinsätze getestet werden. Es soll der Frage nachgegangen werden, wie sich der Abstand zum Meeresboden während des Hols verändert. Später werden veränderte Zuschnitte an den Baumkurren erprobt. Während der Projektlaufzeit soll ein regelmäßiger Austausch der Ergebnisse erfolgen.

3 Verbrauchte Dolly Ropes vermüllen die Landschaft, Seevögel nutzen sie als Nistmaterial und können sich in ihnen tödlich verstricken. Die Kunstfasern werden durch Strahlung und Abrieb zersetzt und bilden eine Quelle für gefährliches Mikro- und Nanoplastik in den Meeren und Randgewässern.

4 Warum werden in Drops keine zu Dolly Ropes alternativen Materialien getestet? Alternativer Scheuerschutz wird an der Universität Wageningen (Wing/ LEI ein Institut des Wageninger Universitäts-und Forschungszentrums) im Projekt Dollyrope free seit mehreren Jahren untersucht. Das Institut verfügt über einen Seewasserkanal mit einem Förderband, auf dem verschiedenen Typen Meeresboden aufgebracht werden können. In diesem Kanal wird der Scheuerschutz hinsichtlich seiner Abriebfestigkeit untersucht. Über derartige Ausrüstung verfügt das Thuenen-Institut nicht. Getestet wurden im Dollyrope free Holz, Naturfasern, Gummi, Yakleder, Biopolymere und abbaubare Kunststofffasern. Leiter des Projektes ist Wouter Jan Strietman:

Baumkurren-Modell im Strömungskanal zur Veranschaulichung des Fanggerätes am Meeresboden (Bildquelle: Pieke Molenaar Wageningen Marine Research

5 Baumkurren-Modell im Strömungskanal zur Veranschaulichung des Fanggerätes am Meeresboden (Bildquelle: Pieke Molenaar Wageningen Marine Research Subdivision): -hinter dem 1. Netzteil mit gewünschtem Bodenkontakt steigt das Netz an -unterhalb der Lasche hat das Unterblatt aber viel Lose und beult nach unten aus

6 Das Gleichgewicht zwischen hydrodynamischen und hydrostatischen Kräften kann zum Schweben des Steertes führen, solange die Gewichtskräfte (G im Wasser) die Auftriebskräfte (Fhyd (z) ) der Netzanströmung nicht übersteigen G im Wasser = G - V * rho Netz + Leinen Netz + Leinen Seewasser * g + G - V * rho Fang Fang Seewasser F hyd = c * (rho*v²/2)*a R c = c (Re, Form, alpha, beta, gamma, Turbulenzgrad) R R G im Wasser F hyd (z) F hyd

7 H2 H1 Starmon TD- Sensor Tiefe 1 Der Abstand des Steertes zum Meeresboden kann während der Hols mit Drucksensoren gemessen werden. Über die Holdauer wird untersucht, welchen Abstand das Steertende zum Meeresboden hat. Starmon TD- Sensor Tiefe 2 H2= H1- (Tiefe 2- Tiefe 1) Starmon TD- Sensor Tiefe 1 Starmon TD- Sensor Tiefe 1 Starmon TD- Sensor Tiefe 2

Aufgrund von Umfragen des Landes Niedersachsen und mündlichen Informationen einiger Fischer aus Schleswig-Holstein muss angenommen werden, dass nicht einmal 1/3 der Baumkurrenflotte in der

8 Aufgrund von Umfragen des Landes Niedersachsen und mündlichen Informationen einiger Fischer aus Schleswig-Holstein muss angenommen werden, dass nicht einmal 1/3 der Baumkurrenflotte in der Krabbenfischerei Dollyropes verwendet. Einige Fischer haben uns Lösungen mitgeteilt, wie sie den Bodenabstand des Steertes erhöhen, und dadurch auf mehr als den üblichen Scheuerschutz verzichten können.

9 MAßNAHMEN IN DER FISCHEREI, DEN STEERT WEITER VOM MEERESBODEN ABZUHEBEN 1.) NUTZUNG EINER STEERTBOJE (HUND)

10 MAßNAHMEN IN DER FISCHEREI, DEN STEERT WEITER VOM MEERESBODEN ABZUHEBEN 2.) AUFTRIEBSKÖRPER AN DEN STEERTLASCHEN

11 MAßNAHMEN IN DER FISCHEREI, DEN STEERT WEITER VOM MEERESBODEN ABZUHEBEN 3.) AUFTRIEBSKÖRPER AN DEN STEERTLASCHEN UND DEM OBERBLATT Bildquelle Dieter Voss

12 200 # AN 200 # 6N1B 200 # 3N1B MAßNAHMEN IN DER FISCHEREI, DEN STEERT WEITER VOM MEERESBODEN ABZUHEBEN 4.) KONUSFÖRMIGER ZUSCHNITT DES STEERTES DER ERRECHNETE DURCHMESSER DES STEERTENDES WIRD GEGENÜBER DEM STEERTANFANGSDURCH- MESSER AM SCHLEPPNETZ REDUZIERT, UM DIE BIRNENFÖRMIGE AUFWÖLBUNG DES STEERTES ZU VERRINGERN. D= 611mm D= 611mm D= 611mm 160 # 160 # 160 # 160 # 129 # 102 # D= 611mm D= 493 mm D= 390 mm 10 mm Maschenweite PA 210/24, u1 = konstant 0,3

13 In dem Projekt DropS sind Veränderungen traditioneller Baumkurrennetze und Konstruktionen veränderter Baumkurrennetze vorgesehen. Vor der Erarbeitung neuer Zuschnitte sind verschiedene Fragen zu klären, die vielleicht von den Fischern beantwortet werden können: Charakteristisch für Baumkurren sind die Netzkeile. Diese Keile enthalten sowohl in Ouer- als auch in Längsrichtung im Vergleich zu Ober und Unterblatt sehr viel Netztuch pro eingefasster Fläche. Die Keile werden zum Boden geneigt angebracht und helfen somit nicht, dass Netz vom Boden abzuheben. Sind zu diesen Keilen schon Alternativen getestet worden? Crangon soll bei Kontakt mit den Rollen vom Boden in die Höhe schnellen, wird dann vom Netz erfasst und gelangt erst später weiter hinten im Netz auf das Unterblatt. Wie weit kann das vordere Unterblatt aus großen Maschen bestehen, damit dort Bodensubstrat ausgesiebt werden kann? Im Folgenden werden Ideen zur Verbesserung von Baumkurrennetzen vorgestellt:

14 125# 130# BÜ 800# 74# Keil-Einstellung Verstärkung Länge Verst.= Netzlasche -3% 200# 120# 35# 14x1B2T 193x1B1T PES-Flechtl. 16mm 12,80m 30# 16,5# 2B1N 400# PA 12mm 210/24 560# 186# 3# 1# 3B1N 9# Keil-Einstellung Netzkeil Länge Netzkeil= Länge Ob/Unt.-Blatt +3% Fischnetz PE 30mm 360/27 8B1N 97# Verstärkung PP 16mm 320# 350# 170# Länge= Lasche + 10% 34# PA 11mm 210/24 3B1N 46# 146# 160# 12# PA 40mm 210/78x2 200# PA 10mm 210/24 Lasche 2x490 Blatt # 3# ca.60cm Niro 4/30 oder Stroppmaschen Name: Semrau,Thomas Schiffs-Nr.: ST 28 AZ: 131/99 Datum: Baumlänge: 10,00m BÜ: 0,40m Kopftau: PP 18mm, auf 9,80m eingestellt Grundtau: PES 16mm, geflochten, 12,80m Bemerkungen/Besonderheiten: 2 Netze schneiden (Vornetz, Gat, Fischnetz, Steert, Hievsteert) U-Blätter ausrunden, Teile ansetzen (incl. Hievsteert) Netz laschen (3# je Blatt in Laschee) Alle Touren mit Nyl-Garn 210/24 DK sw Laschen mit Nyl-Garn 210/24 DK ws Zeichnung: Konstruktion und Lothar Eschke

15 Beim traditionellen Zuschnitt des Baumkurrennetzes befindet sich das gesamte Netz sowie der Steert dicht am Meeresboden Linie auf dem Meeresboden

16 h Wenn der Steert infolge des Fanges birnenförmig aufwölbt, berührt er sehr wahrscheinlich den Meeresboden Linie auf dem Meeresboden

17 Durch Ringverstärkungen am Hievsteert kann das Aufwölben des Steertes reduziert werden Ringverstärkung PES 20 mm Umfang 2200 mm Ringverstärkung PES 20 mm Umfang 1800 mm

18 h Durch die annähernd zylindrische Form des gefüllten Steertes ergibt sich im Vergleich zur Birnenform ein größerer Abstand zum Meeresboden Linie auf dem Meeresboden

19 Hosensteert zur Reduktion des Steertumfanges (SumWing Modell) Bildquelle Pieke Molenaar, Wageningen Marine Research. Subdivision

20 Hosensteert zur Reduktion des Steertumfanges: Die Aufteilung eines Steertes in zwei kleine Steerte führt zur Verringerung des Steertdurchmessers (schematischer Vergleich zwischen Normalem Kurrennetz und Kurrennetz mit Hosensteert ) Linie auf dem Meeresboden Linie auf dem Meeresboden Informationsquelle: Pieke Molenaar

21 Stabilisierung der gewünschten Netzform mittels bis zum Steert durchgehender Seitenblätter

22 Teil 1: Gewährleistung des Bodenkontaktes, Länge des traditionellen Keiles Teil 2: Anstieg des Unterblattes Teil 3: möglichst auch Anstieg des Unterblattes + Verbindung zum Steert in Teil 2 und 3 wird das Unterblatt in Querrichtung um den sonst im Umfang zusätzlichen Maschenanteil des Seitenblattes verringert und in Längsrichtung wird das Unterblatt entsprechend dem Anstiegswinkel gegenüber dem Oberblatt verlängert Linie auf dem Meeresboden Teil 3 Teil 2 Teil 1 h

23 27 # (21 #) 29 # (23 #) 75 # (69 #) (69 #) 75 # (42 #) 48 # (10 #) 16 # 27 # (21 #) 29 # (23 #) 48 # (42 #) 48 # (42 #) 16 # (10 #) Beispiel eines durchgehenden Seitenblattes mit unterschiedlicher Maschenanzahl im ersten Teil jeweils 3 # in die Laschen u1= 0,5 130 # 270 # 170 # AN a=12 mm 6N1B 6N1B a=12 mm a= 11 mm jeweils 3 # in die Laschen (u1= 0,3 im vorderen Teil, u2= 0,5 beide Teile dahinter) 130 # 270 # 170 # AN a=12 mm 6N1B 6N1B a=12 mm a= 11 mm

24 Bildquelle Dieter Voss ALLE AUFGEFÜHRTEN MAßNAHMEN, STEERTE VOM MEERSBODEN ABZUHEBEN, SIND WIRKUNGSLOS, WENN DER STEERT VOLLGESANDET IST!

Ähnliche Dokumente

Eine vereinfachte Berechnungsmethode zum Widerstand von Netzmaterial in Schleppnetzen nach Veränderung von Netzmaschengrößen und Fadendurchmessern

Eine vereinfachte Berechnungsmethode zum Widerstand von Netzmaterial in Schleppnetzen nach Veränderung von Netzmaschengrößen und Fadendurchmessern Bernd Mieske, Johann Heinrich von Thünen-Institute (vti),