Bitte erlauben Sie mir, den Platz des Heiligen Niklaus heute in diesem Gottesdienst einzunehmen.

Transkript

1 Predigt: Liebe Mitchristen hier in der Kapelle, liebe Kranke, der verstorbene Pfarrer der Kapelle Klemens Niermann freute sich in jedem Jahr auf den 6. Dezember, um dann als Nikolaus hier aufzutreten. Die Gestalt des Heiligen schien ihn zu faszinieren. Leider wird dieser Heilige immer mehr vom Weihnachtsmann der Coca-Cola Ära verdrängt. Ich bin mir sicher, dass< Klemens an solchen Tagen wie heute besonders bei uns ist und uns nahe steht. Bitte erlauben Sie mir, den Platz des Heiligen Niklaus heute in diesem Gottesdienst einzunehmen. Anna: Hallo, Bischof Nikolaus. Es freut mich, dass du wieder bei uns bist. Bischof: Das freut mich auch. Anna: Also, Nikolaus, ich hätte da mal ein paar Fragen: Du hast vor 1600 Jahren in Myra gelebt. Myra, das liegt in der heutigen Türkei Jahre und du bist immer noch aktuell? Wie kommt das? Bischof: Ach, weißt du, damals bei uns, da war ein Bischof noch kein Verwaltungsmensch. Meine Gemeinde war klein und ich kannte jeden und jeder kannte auch mich. Die Christen waren eine feste Gemeinschaft. Sie lebten miteinander, beteten miteinander und halfen einander. Viele meiner Gemeindemitglieder waren arm, aber es reichte so. Und dann gab es noch die Reichen. Da sich Menschen in Not an mich wandten, oder ich von ihrer Not hörte oder sie sogar selbst sah, habe ich ihnen geholfen. Anna: Aber Bischof Nikolaus, das tun heute doch auch andere Menschen? Bischof: Ja, aber die Situation war schon eine andere. Das Christentum war jung, die Gemeinde war ganz erfüllt vom Geist Jesu. Und ich, ich unterrichtete sie in diesem Geist. Und das war für die Menschen etwas ganz neues. Du hast doch das Evangelium heute gehört. Wo lebte denn Johannes? Anna In der Wüste. Aber dort ist es doch leer und es gibt da nichts- Bischof: Da hast du recht, da gibt es keine Tempel, keine Kirchen, keine Schlösser und Burgen. Da ist Leere und Stille. Und da lebte Johannes.

2 Anna: Er lebte?- na ja. Ich könnte mit was Besseres vorstellen. Kleider aus Kamelhaar, wilder Honig und Heuschrecken? Brrr. Bischof: Ich auch. Aber gerade der Johannes, der arm war, der verkündet, was schon der Prophet Jesaja gesagt hat: Eine Stimme ruft in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg! Ebnet ihm die Straßen! Dieser Johannes spricht von der Ankunft des Messias, Es sind nicht die Könige, Fürsten, Kaiser, die Lukas am Anfang des Evangelium als Zeitzeugen aufzählt, die IHN verkünden. Das ist doch schon was Besonderes. Und wenn der Messias kommt; dann: soll Jede Schlucht aufgefüllt werden, jeder Berg und Hügel sich senken. Was krumm ist, soll gerade werden, was uneben ist, soll zum ebenen Weg werden. 6 Und alle Menschen werden das Heil sehen, das von Gott kommt. Anna: Das bedeutet also, wenn dieser Jesus kommt, dann wird alles anders, Grenzen verschwinden, Wege werden eben, die Menschen können ihr Ziel erreichen. Bischof: Ja genau das. Und in seinem Leben hat Jesus das deutlich gemacht: Er stand immer auf der Seite der Armen und Unterdrückten, auf der Seite der Trauernden und Leidenden, der Arbeitslosen und Hungernden. Anna: Ihnen galt also seine ganz Zuwendung. Und das hast du dann auch in deinem Bischofsamt getan. Ich denke da an die Legenden mit Goldmünzen für die Tochter des armen Tagelöhners, die in die Prostitution verkauft werden sollte. An die Gaben für die arme Witwe, an das Getreide für die hungernde Stadt Myra. Aber sag mal, ist das denn alles wirklich so geschehen? Bischof: Na, weißt du, Anna-Lena: Dir kann ich es ja sagen. Das Geheimnisvolle, die Legenden haben die Menschen sich ausgedacht. Woher? haben sie sich gefragt, hat der Bischof das Geld, das Gold, das er verschenkt? Das war so, wenn einer der Reichen mir Geld gab, dann haben ich es weiter verschenkt und manchmal, da bin ich auch so ein kleinen Schlitzohr- wie Pfarrer Niermann es gewesen ist-, dann habe ich die Reichen dazu gebracht Geld zu spenden, für die Armen. Wie das genau geschah, das willst du gar nicht wissen. Und so haben die Menschen gesagt, der hat aus dem Geist der Bibel, aus dem Geist Jesu gehandelt und deshalb die Geschichten immer und immer wieder weitererzählt

3 Anna: Und so wurdest du der Bischof Nikolaus, der Freund der Armen und Bedrängten, der Trauernden und Leidenden. Aber Kannst du uns denn noch eine Geschichte aus deinem Leben erzählen? Ich glaube, alle hier warten schon darauf. Bischof: Na ja, ich will eine Geschichte mit den Worten von Wilhelm Wills erzählen. Er war Pfarrer in Heinsberg in der Nähe von Aachen und ist leider vor einigen Jahren gestorben. Er konnte wunderbar Geschichten erzählen. Ich, Nikolaus, saß weit draußen vor der Stadt Ich hatte hatte mich aus dem staub gemacht Und jetzt saß ich im sand In der nähe des meeres Unter blauem himmel Soviel leute in myra Die was von mir wollten Nein- das geht nicht mehr Das telefon Die haustürglocke Die briefe Das geht nicht mehr Ich wohnte in myra Der bischof von myra In einem hinterhaus Zwei Zimmer Wie sich das Für einen richtigen nachfolger der apostel Damals noch gehörte Doch jetzt war ich weggelaufen Und saß in der einöde Nahe beim meer Unter einemriesengroßen kaktus Mindestens 5 meter hoch

4 War der kaktus Einer mit großen breiten blättern Ich schlief ein Mit der mitra auf dem kopf Mit dem hirtenwanderstab In der hand Mein hölzernes bischofskreuz lag auf dem boden An einer kordel Um meinen hals geschlungen Da Da plötzlich Klingelte das telefon Ich greife wie immer neben mich Zum hörer Und Au-- Da hab ich in die stacheln des kaktus gegriffen Ich springe auf Ihr hättet sehen sollen wie da der bischof nikolaus Vor schmerz einen tanz aufführte Es sah mich ja keiner Sonst müssen sich bischöfe ja immer zusammen nehmen so sehr das man meint Sie kämen aus einem Wachsfigurenkabinett Aber nikolaus war anders Er gab sich Wie er war Hier in der Wüste Unter den Augen Gottes Da konnte er sowieso nichts anders sein Als ein mensch Der schmerzen hatte Aber kacke Kaktus Dachte ich halblaut

5 Das tut weh Und als ich die rechte hand Öffnete, sah ich die bescherung Die nikolausbescherung Die hand steckte voller stacheln Vom kaktus Von wegen telefon in der wüste? Und dann zog ich vorsichtig Die stacheln aus der handfläche heraus Einen nach dem anderen Und. Was war das Es kamen dunkle blutstropfen Aus den kleinen stichwunden Und die verwandelten sich In der hand in kleine goldperlen- In kräftige goldstücke Als ich mit meiner Blutiggoldenen arbeit fertig war Da zählte ich genau 50 goldstücke Ich erschrak Und dachte Ach was Ich dachte nichts Ich hatte angst und war Glücklich zugleich Mensch Rief ich gott So nah bist du einem in der wüste Da muss ich schnell weg Du bist mir nicht geheuer Eigentlich hatte ich angst vor dem geld Denn ich hatte oft gemerkt das< der teufel dahinter steckt Aber in diesem falle Ich dachte Wer denn wohl die gioldstücke brauchen könnte Und dann war der gedanke an den teufel weg Und so lief ich

6 Wie vom wind getragen In die stadt Nach myra Zur witwe des verstorbenen bäckers Mit den 7 kindern In die bäckergasse Und warf ihr das geld durch das fenster Die frau war erschrocken Als sie das geld auf dem boden klirrren hörte Und sah eben noch den heiligen Mann Ich war gemeint Wie er um die ecke flitzte. Ja, Anna-Lena so war das damals, in Myra. So erzählt es wilhelm willms Und so könnt ihr es glauben Oder nicht.- Und wenn euch einer sagt, der Nikolaus ist tot, Menschen wie der Nikolaus sind tot dann traut ihm nichtdenn ihr Geist wird leben in Ewigkeit Amen Michaela und Manfred Agnes Maria Gemeinde

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