naturnahe Teiche - lebendig und schön

Transkript

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2 naturnahe Teiche - lebendig und schön

3 Wer spricht? Frieder Weigand Gärtnermeister Landschaftsarchitekt Marc Wiesemann Techniker im Garten- und Landschaftsbau Sachverständiger

4 Teiche und Schwimmteiche

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6 Vorüberlegungen Was passt in meinen Garten? Richtigen Standort wählen, halbschattig ideal Große Bäume und Sträucher nicht in unmittelbarer nähe Erreichbarkeit mit Baumaschinen Versorgungsleitungen wie Strom und Wasser einplanen Technikeinsatz Landesbauordnung des jeweiligen Landes beachten!

7 Aushub Aushub nach Möglichkeit wiederverwenden Wettervorhersage beachten Teichprofil mit unterschiedlichen Zonen einhalten Keine Bombenkrater graben Sumpf- und Flachwasserzone, 0 50 cm tief Tiefenzonen mindestens 80 cm, z.b. für Seerosen Ausreichend große Reinigungszone, Badeteiche Schwimmbereich mindestens 2,00 Meter tief Steine und Wurzelwerk aus der Teichsohle absammeln

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13 Abdichtung Sand 0/1 mm ca. 3 5 cm auf Teichsohle auftragen Vlies mit 300g/m² mit 10 cm überlappend verlegen In Schwimmteichen Vlies mit 500g/m² wählen EPDM-Folie der PVC-Folie Vorrang geben Stärke mindestens 1,02 mm, Schwimmteiche 1,5 mm Folie an einem Stück verlegen

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20 Einbauten und Einrichtung Randausbildung, Kapillarsperre, erstellen Vermeidung einschwemmen von Oberflächenwasser Abgrenzung bei Schwimmteichen zwischen Bade- und Pflanzenteil erstellen Bei Verwendung von Holz: Holzart beachten! Kiessand 0/16 mm als Pflanzsubstrat einbauen Analyse anfordern Phosphorgehalt!! Stege und Leitern vor dem Befüllen einbauen Technik wie z.b. Skimmer einbauen

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29 Auswahl Wasserpflanzen Wasserparameter beachten Keine Neophyten verwenden Standort (Wassertiefe, Licht) Gestaltung (Wuchs, Höhe) Wasserbewegung Ausgewogene Bepflanzung aller Tiefenzonen! Pro 10 m² Pflanzfläche: 40 Unterwasserpflanzen 50 Sumpf- und Uferpflanzen 1-2 Seerosen

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41 Hygiene und Pflege Bedeutung Hygiene Schwimmteich Vor Baden abduschen Nicht mit Krankheiten wie z.b. Diarrhö baden Säugetiere fernhalten Wasservögel fernhalten Zerkarienbefall (Badedermitis) durch Wasservögel, Wirtstier Schnecken

42 Checkliste - Teichpflege Frisch befüllte Teiche, bei Trübungen Zooplankton einsetzen Baden in Schwimmteichen nach 4 Wochen Keine Fische einsetzen Sich stark ausbreitende Pflanzen auslichten Jährliche Kontrolle Kapillarsperre Abgerutschte Kiesbereiche auffüllen Gegebenenfalls Laub abfischen Keine chemischen Mittel einsetzen Im Frühjahr Biomasse entfernen Bei Bedarf Laubnetz im Herbst spannen Im Sommer Unterwasserpflanzen auslichten Herbstrückschnitt, feste Stängel zum Gasaustausch stehen lassen

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44 Fauna Im naturnahen Teich oder Badeteich mit angestrebtem stabilen Pflanzenbestand keine Fische Sandiger Boden, können Teichmuscheln eingesetzt werden Amphibien kommen i.d.r. von alleine Mückenlarven verschwinden nach einlaufen des Teiches Schnecken ernähren sich von Detritus, Aas u. Algen

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47 Probleme Algen Schlechte Kapilarrsperre Oberflächenwasser dringt ein Dachwasser direkt eingleitet Vogelkot, Feinstaub Nachfüllwasser stark P-haltig Humus beim Bau verwendet Fehlende Nährstoffkonkurrenz durch fehlende Unterwasserpflanzen Biomasse nicht entfernt Laubschutznetze nicht gespannt

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49 Undichtigkeiten Folie zu dünn oder schlechte Qualität Folie fehlerhaft verschweißt (Kälte, Regen, Dunkelheit) Abdichtung bei Einbau beschädigt, z.b. spitze Steine Pflanzen wachsen mit ihren spitzen Wurzeln durch z.b. Bambus Nagetiere beißen Löcher in Folie Leckortung Elektrosonde Gas unter Folie Pumpen Entlang Wasserstand Teich ausräumen

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54 Bachläufe und Quellsteine

55 Bachläufe Ausreichendes Gefälle im Gelände Fließgeschwindigkeit nicht zu hoch Speichertankgröße ausreichend wählen Gumpen einbauen Pflege des Bachlaufes ist wichtig (zuwachsen verhindern) Bachbett frei halten

56 Quellstein

57 Bachlauf

58 Speicherteich nicht ausreichend dimensioniert Teich

59 Bachlauf in Lorch

60 Bachlauf in Lorch

61 Bachlauf in Lorch

62 Bachlauf in Lorch

63 Bachlauf in Lorch

64 schematischer Aufbau Quellstein

65 Quellsteine Pumpe ausreichend stark Pumpe winterhart Keine PVC, sondern GFK Behälter verwenden Bohrlochgröße am Quellstein beachten Schlauchdurchmesser richtig wählen An Zuleitung für Strom denken

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68 Biologie und Chemie

69 Biologie In allen Teichen laufen limnologische Prozesse ab die in Wechselwirkung zueinander stehen Nährstoffe (insbesondere Phosphor und Stickstoff) Lebensgemeinschaften Phyto- und Zooplankton Wasserpflanzen Algen

70 Nährstoffe Kohlenstoff (C) Sumpf- und Wasserpflanzen benötigen diesen zur Primärproduktion (Biomasse) Stickstoff (N) Zählt zu den Hauptnährstoffen Unterangebot kann Entwicklung von Pflanzen und Biofilm beeinträchtigen Pflanzen nehmen Stickstoff als Nitrat auf

71 Phosphor (P) Wachstumsmotor für Algen Wird in der Wassersäule als Orthophosphat oder Gesamtphosphor gemessen Ortophosphat: im Wasser gelöst und pflanzenverfügbar Gesamtphospor: Summe aus gelöstem und gebundem Phosphor Richtwert für Gesamtphospor im naturnahen Teich und Schwimmteich: 0,03 mg/l

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73 Phyto- und Zooplankton Phytoplankton Vor allem bestehend aus Schwebealgen im lichtbeeinflussten Wasserkörper und auf Oberflächen (Folie, Substrate) z.b. Faden- oder Kieselalgen Zooplankton Rädertiere, Kleinkrebse (Wasserflöhe) Besiedelt den Wasserkörper und filtriert Phytoplankton und Bakterien aus dem Wasser

74 Wasserfloh - Daphnia

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76 Wasserpflanzen Elemente der Wasserreinigung durch direkte Nährstoffaufnahme Lebensraum für die Fauna Gestaltungselement im Teich

77 Wasserpflanzen unterscheiden sich in: Sumpfpflanzen, z.b. Sumpfdotterblume Nährstoffaufnahme über Wurzel Durch Luft führendes Gewebe wird Sauerstoff in Pflanzsubstrat gebracht Verringerung der Einträge (Laub) von außen Lebensraum für Insekten, Amphibien Untergetauchte Pflanzen, z.b. Hornkraut Hohe Photosyntheserate Sauerstoffversorgung im Wasserkörper Hoher Nährstoffbedarf = Konkurrenz für Algen Nährstoffaufnahme über Wurzel und/oder Blatt Schwimmblattpflanzen, z.b. Laichkräuter Beschattung der Wasserfläche, dadurch verminderte UV-Strahlung Beschattete Bereiche als Lebensraum für Zooplankton Optischer Aspekt z.b. Seerose

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79 Algen Forscher gehen von über Algenarten aus 20 % sind allerdings bis heute erst bekannt Algen sind wichtige Sauerstoffproduzenten und verarbeiten/ speichern Nährstoffe Algen treten in Abhängigkeit vom Nährstoffbedarf in jedem Gewässer auf und sind im Rahmen ein wichtiges Element im Teich Massenvermehrung von Algen sind Anzeichen von Problemen Fadenalgen z.b. nehmen effektiv Phosphate auf

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81 Chemie Die Wasserchemie befasst sich mit den Eigenschaften des Wassers, seinen Inhaltsstoffen und mit den Umwandlungen die im Wasser stattfinden. (Quelle: Wikipedia) Für den Teichbesitzer wichtige Parameter: Ph-Wert und Härtegrad Füll- und Nachfüllwasser Wasserqualität

82 ph-wert (pondus Hydrogenii) Maß für die Konzentration von freien Wasserstoffionen die basischen oder sauren Charakter aufweisen Trinkwasser im neutral bis schwach alkalischen Bereich von ph-wert 7,0 bis 8,5 Zu hoher oder zu niedriger ph-wert hat Auswirkungen auf Wasserpflanzen Empfohlener ph-wert in Teichen 7,0 9,0

83 Wasserhärte Maß für die im Wasser gelöste Menge an Erdalkalimetallionen z.b. Calcium und Magnesium Unterschieden wird in Gesamthärte und Karbonathärte Auswahl Unterwasserpflanzen muss auf GH und KH geachtet werden Schnecken und Muscheln benötigen eine gewisse Wasserhärte für ihren Gehäuseaufbau KH stabilisiert den ph-wert Empfohlene Gesamthärte 5 15 GH

84 Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht Calciumkarbonat geht in kalkreichen Gewässern in Lösung Freies CO2 im Wasser ist zum Lösungsgleichgewicht notwendig Submers lebende Pflanzen entziehen dem Wasser CO2 durch Photosynthese Kalk fällt aus dem Wasser aus Lagert sich als weiße Schicht auf den Pflanzen ab (biogene Entkalkung) Wasser wird weicher als bei der Befüllung

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86 Füllwasser Analyse bei Befüllung Pflanzenauswahl abhängig von der Analyse Parameter sind nicht statisch Als Füllwasser kommen in Betracht Leitungswasser Brunnenwasser Regenwasser Leitungswasser hat in der Regel hohen Phosphorgehalt Brunnenwasser kann erhöhte Nährstoffe durch Landwirtschaft enthalten Regenwasser sollte nicht direkt eingeleitet werden, schwimmende Entnahme bei Zisternen oder Reinigungsbecken vor Einleitung Es darf kein Oberflächenwasser eingeleitet werden!

87 Trinkwasser als Füllwasser Teichwasser, 1. Jahr