Algenprobleme im Gartenteich

Transkript

1 Ursachen und LösungsansL sungsansätze Kurzvortrag Spezialitätenmarkt tenmarkt 12. Mai 2007, Hochschule Wädenswil Tel

2

3 Ursachen von Algenproblemen Eintrag von Nährstoffen (vor allem Phosphor) über Niederschläge direkt oder indirekt via Einleiten von Regenwasser Hangwasser, oberflächlicher Zufluss Unvorsichtiger Umgang mit Dünger in der Umgebung Kot von Wasservögeln Aufwirbeln des Bodenschlammes durch Baden oder Wasserwalzen hervorgerufen durch starke Temperatur- und Wetterschwankungen Sauerstoffmangel und dadurch Rücklösung von Phosphor aus Schlämmen Einbau von nährstoffhaltigen Materialien wie z.b. dem Pflanzensubstrat Fehlen von algenfressendem Zooplankton und Schnecken Ungenügende Bepflanzung des Teiches, fehlende Nährstoffkonkurrenz zu den Algen Quelle:

4 Algenbekämpfung: ist akute Wirkung sinnvoll? Mineralische Nährstoffbinder einsetzen Nährstoffbinder in Form von Bakterienkulturen (z.b. Dr. Roth s Teichklar) Einsatz von UV-Lampen: vollständige Wasserdesinfektion, totes Wasser Einsatz von Ultraschall zur Algenvernichtung PCO- Fadenalgenvernichter zerstören die Struktur der Algen, die Nährstoffe werden ins Wasser gelöst ebenso bei Algiziden mit Herbiziden, Kupfersulfaten, Wasserstoff-peroxid, Kaliumpermanganat, div. Chlorverbindungen, Ozon Quelle:

5 Nachhaltige Algenbekämpfung Ziel Gesamtnährstoffe im Teich tief halten (v.a. Phosphor) Ausschliessen/reduzieren des Nährstoffeintrages Algen abfischen und damit dem Teich Nährstoffe entziehen Nur nährstoffarme Mineralien und Substrate verwenden, Nährstoffbelastete Substrate austauschen Schlamm regelmässig absaugen oder abfliessen lassen Grünes Algenwasser ist Zooplanktonfutter! In stark mit Wasserpflanzen bewachsenen Bereichen (Beschattung) entwickeln sich weniger Algen algenfressende Fische einsetzen, (z.b. Moderlieschen) die teppichbildende Algen abweiden. Quelle:

6 Zooplankton die natürliche Wasserfiltration Der Grosse Wasserfloh, Daphnia magna, Eier und Jungtiere

7 Standpunkt Nicht alle lebensrettenden Sofort-Massnahmen nützen langfristig echte Problemlösung erfordert einen ganzheitlichen Ansatz Die Fehler liegen oft bei einer mangelhaften Planung und erfordern meist eine bauliche Sanierung Die Teichpflege fängt bei der Planung an! Billig gebaut heisst oft, teuer gepflegt! Auch ein Gartenteich muss sich nach den Prinzipien der Schwimmteichbaus richten, wenn er vergleichbare Wasserqualität erreichen will

8 Goldene Regeln des Schwimmteichbaus 1. Schutzstoffe fernhalten 2. Fremdwasser fernhalten 3. Biomasse exportieren 4. Mit natürlichen Gleichgewichten arbeiten 5. Alles zu seiner Zeit 6. Ausgeglichener ph im Wasser 7. So wenig Phosphor wie möglich im Wasser 8. Möglichst hoher Sauerstoffgehalt im ganzen Teich 9. Pflegeleichte Teiche machen mehr Freude 10. Der Kunde ist König: Varianten, Spielraum, Ideen, Visionen

9 Bepflanzung eines Gartenteichs Ideal sind speziell angezogene Wasserpflanzen in nährstoffarmem Substraten. Schweiz: Lehnert Erb AG Neuste Pflanzenkonzepte berücksichtigen die Qualität des Füllwasser und die erwartete langfristige Zusammensetzung des Schwimmteichwassers. Dazu wird auf die Zeigerwerte der Pflanzen von Ellenberg zurück gegriffen. Dimensionierung im Schwimmteich: je nach Teichtyp 30-60% der Wasserfläche, Mischung aus emersen und submersen Pflanzen. Weiteres Teichleben soll sich selbständig etablieren: Amphibien, Insekten, Plankton. Kein Fischbesatz! Fische fressen Zooplankton und wühlen den Bodengrund auf, trübes Wasser ist die Folge.

10 Kein Phosphor im FüllwasserF FLL (2003) häufig ist Phosphor das Hauptproblem. In D und A wird P als Korrosionsschutz zugesetzt, P-Gehalte im Leitungswasser von 5 mg/l. Leitungswasser in der Schweiz ist meist tauglich, P-Gehalte um 0.1 mg/l.

11 Forschung an der HSW Entwicklung von Algenrasenfiltern zur Biomanipulation von Schwimmteichen Projektbeteiligte: SVBP, 11 Schwimmteichbauer, mitfinanziert durch die KTI. Ziele: Biologische Phosphor-Elimination in Problemteichen Ergänzende Reinigungsstufe zum Kiesfilter Dadurch grösserer Anteil des Nutzungsbereiches und Reduktion der Bau- und Betriebskosten Steigerung der Kundenzufriedenheit durch Verbesserung der Wasserqualität

12 System Algenrasenfilter ARF Die Algen wachsen gezielt im ARF und entziehen dem Wasser Phosphor damit wird Algenwachstum im Schwimmteich reduziert oder verhindert Kontrolle der Nahrungs-pyramide durch begrenzte Nährstoffe Laboranlage HSW 6 x 1 m 2 (Feb 2005 Dez 2006) Praxisanlage am Schwimmteich seit Mai 2005 in Betrieb, 5 x 1 m 2 Semester- und Diplomarbeiten

13 Praxisanlage am Schwimmteich Zufluss vom Schwimmteich (Ablauf Kiesfilter) Wellenerzeugung durch Kippschalen Algenwachstum & Partikelabscheidung Abfluss zum ST

14 links ins kühle k Nass Fachstelle Ökotechnologie KTI-Projekt Algenrasenfilter, Publikationen Weiterbildungsangebot der HSW Internationale Gesellschaft für Badegewässer Schweizer Verband für naturnahe Badegewässer Deutsche Ges. f. naturnahe Badegewässer VöS Verband österreichischer ST-Bauer Das Fachmagazin der Branche 3. Int. Kongress 2005, Interlaken 4. Int. Kongress 2007, Hannover