Leader- Entwicklungsstrategie

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1 Leader- Entwicklungsstrategie Auftragnehmer: Kasparetz-Kuhlmann GmbH Architektur- und Ingenieurbüro Schirgiswalde-Kirschau Auftraggeber: Gebietsgemeinschaft Dresdner Heidebogen e.v. c/o Stadt Königsbrück Markt 20, Königsbrück Stand: Änderung

2 LEADER ENTWICKLUNGSSTRATEGIE 'DRESDNER HEIDEBOGEN' LES-Fassung auf der Basis der Nebenbestimmungen zum Genehmigungsbescheid vom 22.April 2015 Lokale Aktionsgruppe der Gebietsgemeinschaft 'Dresdner Heidebogen' Dresdner Heidebogen e.v. c/o Stadt Königsbrück Markt Königsbrück Stand: 2. Änderung Hinweis: Berücksichtigung der Gleichstellung von Frau und Mann bei der Textgestaltung Bei der Ausgestaltung des vorliegenden Dokuments wurde darauf geachtet, die Formulierungen geschlechtsneutral zu verfassen. Auf die Verwendung von Paarformeln wurde insbesondere hinsichtlich der Lesbarkeit verzichtet. Im Fall einer geschlechtsspezifischen Formulierung wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die verwendete Form der Person unabhängig ihres Geschlechtes gilt.

3 Inhalt: 0 Zusammenfassung...5 [ - Einleitung - ] Einführung Zielsetzung Ergebnisse der Förderperiode Arbeitsschritte Aufbau der LEADER- Entwicklungsstrategie 12 [ Abschnitt 1 der LES ] Gebiet und Bevölkerung Kurzbeschreibung der Region Kommunale Charakterisierung Abgrenzung der Region Naturräume Raum- und Siedlungsstrukturen Räumlicher / funktionaler Zusammenhang 23 [ Abschnitt 2 der LES ] Analyse des Entwicklungsbedarfs und -potentials Regionalanalyse 'Dresdner Heidebogen' Landesentwicklungsplan Sachsen (LEP) Regionalplanung Demografische Entwicklung Wirtschaft Allgemeine Kennzahlen Beherbergung und Tourismus Forstwirtschaft Landwirtschaft Fischwirtschaft Wohnen Bildungs- und Kindereinrichtungen Verkehr Natur- und Umweltsituation Zusammenfassung Bedarf 53 3 SWOT- Analyse 'Dresdner Heidebogen' SWOT Wohnen und Soziokultur SWOT Wirtschaft und Infrastruktur SWOT Tourismus, Naherholung und Freizeit SWOT Bildung SWOT Nachhaltige Landnutzung 60 [ Abschnitt 3 der LES ] Strategische Ziele Vision 2020 und Leitbild

4 [ Abschnitt 4 der LES ] Aktionsplan Handlungsfelder, Maßnahmenbereiche und Ziele Handlungsfeld 1: Wohnen und Soziokultur Handlungsfeld 2 Wirtschaft & Infrastruktur Handlungsfeld 3 Tourismus, Naherholung & Freizeit Handlungsfeld 4 Bildung Handlungsfeld 5 Nachhaltige Landnutzung Übergreifendes Handlungsfeld Aktionsplan Aktionsplan- Tabelle Zuordnung der Maßnahmen zu den Prioritäten ELER-VO Prognose der geschaffenen Arbeitsplätze Prioritäten der Ziele im 'Dresdner Heidebogen' Richtlinie zur Vorhabenauswahl Auswahlverfahren der LAG zu Vorhaben Kriterien zur Bewertung von Vorhaben Antrags- und Sitzungsverfahren Auswahlverfahren Evaluierung / Monitoring Indikatoren der Zielerreichung Maßnahmen und Steuerungsmechanismen zur Evaluierung [ Abschnitt 5 der LES ] Bottom-up Ansatz und Transparenz Beteiligung und Verfahrenstransparenz Beteiligungsverfahren im LES-Prozess Lenkungsgruppe und Arbeitsgruppen Öffentlichkeitsbeteiligung und Veranstaltungen Kommunen Presse Gender und Inklusion Genderaspekte Inklusions- Aspekte Lokale Aktionsgruppe (LAG) Aufbau und Zusammensetzung der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Organisationsform und Rechtsgrundlage der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Regelungen der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Entscheidungsgremium der LAG [ Abschnitt 6 der LES ] Kapazität der LAG Umsetzung der Strategie Kompetenzen, Kapazitäten und Ressourcen des Regionalmanagements Technische Kapazitäten zur Datenerfassung 138 [ Abschnitt 7 der LES ] Finanzkonzept Finanzkonzept

5 10 Anlage Literatur / Quellen Abbildungen Tabellen Abkürzungsverzeichnis Impressum 151 [ Anhang ] Anhang: 1 Ziele und Maßnahmen nach Handlungsfeldern 2 Aktionsplan 'Dresdner Heidebogen' 3 Kriterien zur Vorhabenauswahl 4 Richtlinie zur Vorhabenauswahl LES 'Dresdner Heidebogen' 5 Dokumentation des Verfahrens Beschluss LES Dresdner Heidebogen Beschlüsse Kommunen LES Dresdner Heidebogen Erklärungen der Mitglieder des Koordinierungskreises LES Dresdner Heidebogen Mitglieder des Koordinierungskreises (aktueller Stand) Mitglieder der LAG Dresdner Heidebogen Mitglieder der LES-Arbeitsgruppen Dresdner Heidebogen Satzung Dresdener Heidebogen e.v Änderungssatzung Beschluss Änderungssatzung Beitragsordnung des Dresdner Heidebogen e.v Geschäftsordnung des Koordinierungskreises Dresdner Heidebogen 5.6 Umfrage Kommunen LES Dresdner Heidebogen 5.7 Umfrage Fischwirte LES Dresdner Heidebogen 5.8 Bürger-Fragebogen LES Dresdner Heidebogen 5.9. Dokumentation zu Beteiligung und Veranstaltungen 5.10 Datenträger 5.11 Aufruf zur Einreichung von Vorhaben (beispielhafter Entwurf) 4

6 0 ZUSAMMENFASSUNG Bereits zwei Förderperioden seit 2000 arbeiten die Kommunen und Akteure im 'Dresdner Heidebogen' zusammen. Die flächenhafte Ausdehnung von rund km², 5 Städte, 16 Gemeinden, eine ost-west Ausdehnung von ca. 50 km sowie unterschiedliche Naturräume, differente infrastrukturelle Erschließung und ungleichmäßige Besiedlung stellen eine große Herausforderung an die Gebietsgemeinschaft. Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass die Region Dresdner Heidebogen die Überwindung dieser Differenzen und das Erschließen gemeinsamer Entwicklungspotentiale als gemeinsame Aufgabe ansieht. In den vergangenen 14 (Förder-) Jahren konnten zahlreiche Zielstellungen erfolgreich angegangen werden. Im sächsischen Landstrich des Regierungsbezirkes Dresden, zwischen Großenhain und Kamenz, zwischen Moritzburg und Schönfeld, entwickelte sich allmählich ein regionales Identitäts- und Zusammengehörigkeitsgefühl. Die bisherige Entwicklung basiert auf einer engen Zusammenarbeit von verantwortlichen Behörden, Gewerbetreibenden, den im Sozial- und Bildungsbereich Tätigen und der ansässigen Bevölkerung. Mit einer umfangreichen Beteiligung der kommunalen Verwaltungen, von Gewerbetreibende, von interessierten Bürgern auf Workshops, in Arbeitsgruppen, in Beratungen und einer Regionalkonferenz wurden die wichtigen Themen der Region für eine Entwicklung aufgeworfen, erörtert und gewichtet. Das Bottom-up-Prinzip ist in unserer Region gut aufgenommen worden, die Beteiligungen waren rege und konstruktiv. Alle Beteiligten ordneten ihre Bedürfnisse und Interessen ein, fanden Kompromisse und ließen diese in die vorliegende Strategie einfließen. Die Analysen der überregionalen Fachkonzepte, die Auswertung aktueller statistischer Daten und der Abgleich mit übergeordneten Handlungsstrategien ergibt für den 'Dresdner Heidebogen' eine konkrete Liste an Entwicklungsbedarfen. Zusammenfassend wurde hierzu eine SWOT-Analyse entwickelt, um die umfangreichen Anforderungen und Potenziale zu strukturieren. In den bereits bewährten sechs Handlungsfeldern Wohnen & Soziokultur / Wirtschaft & Infrastruktur / Bildung / Nachhaltige Landnutzung / Tourismus, Naherholung & Freizeit / Übergeordnetes haben wir Ziele und Maßnahmen formuliert, die für die Umsetzung unserer Visionen 2020 und unseres Leitbildes von Bedeutung sind. Dabei wurden die konkreten Entwicklungsziele der Region mit Maßnahmen und Fördertatbeständen untersetzt, um dem Handlungsbedarf gerecht zu werden. Diese wurden übersichtlich in Tabellen nach Handlungsfeldern zusammengestellt und gewichtet. 5

7 Handlungsfeld 1 Wohnen & Soziokultur Handlungsfeld 2 Wirtschaft & Infrastruktur Handlungsfeld 3 Tourismus, Nah-erholung & Freizeit Handlungsfeld 4 Bildung Handlungsfeld 5 Nachhaltige Landnutzung Handlungsfeld 6 Übergeordnetes Handlungsfeld Ziel 1.1: Generationsgerechter Dorfumbau / Ortsumbau Ziel 1.2: Flächenmanagement und Leerstandsbeseitigung forcieren Ziel 1.3: Sozial- und Kulturangebote erhalten und intensivieren Ziel 1.4: Wohnen auf dem Lande befördern Ziel 1.5: Bindung junger Menschen an Heimat und Region verstärken Ziel 2.1: Unterstützung KU und nachhaltig wirtschaftender Land-, Forst- und Fischwirtschaftsbetriebe Ziel 2.2: Unterstützung von Kooperationen Ziel 2.3: Ortsinfrastruktur und ländlichen Wegebau weiter entwickeln Ziel 3.1: Vernetzung der Akteure im Tourismus und Qualität des Wegenetzes entwickeln Ziel 3.2: Tourismus- und Naherholungsinfrastruktur qualifizieren und anpassen Ziel 3.3: Einrichtung / Ausbau von Sport-/ Freizeitangeboten Ziel 4.1: Bildungs- und Informationsangebote auf dem Lande entwickeln Ziel 4.2: Bildungsinfrastruktur sichern Ziel 5.1: Maßnahmen der Landschaftspflege Ziel 5.2: Folgen des Klimawandels begegnen Ziel 5.3: Dezentralen Hochwasserschutz befördern Ziel 6.1: Ganzheitliche Entwicklung der Region nach den Zielen der Leader-Entwicklungsstrategie Ziel 6.2: Regionsübergreifende Kooperation zu Tourismus, Naherholung und Freizeit Ziel 6.3: Regionsübergreifende Kooperation zur Fischereiwirtschaft Ziel 6.4: Regionsübergreifende Kooperation zur Jugendarbeit Im Ergebnis wurde ein Aktionsplan entworfen, der die Umsetzung strukturiert. Hierin flossen Prioritäten und Indikatoren zur Evaluierung der Ziele ein. Verweise auf andere Fördermöglichkeiten ergänzen unseren Aktionsplan und ermöglichen den Akteuren eine leichtere Handhabung, insbesondere dem Regionalmanagement bei der Beratung und Prozesssteuerung sowie dem KoKreis zur Vorhabenauswahl. Uns ist bewusst, dass nicht alle formulierten Entwicklungsziele in jedem Gebiet der Region in gleicher Intensität und Qualität umgesetzt bzw. realisiert werden können. Die vorhandenen Potenziale und Eignungen wurden erkannt, Handlungsbedarfe benannt und eine Strategie zur Entwicklung formuliert. In der Konsequenz haben wir für unsere Region eine eigene Richtlinie zur Vorhabenauswahl entwickelt, in der wir auf die Anforderungen der beteiligten Bürger und Akteure wie auch auf die kommunalen Bedürfnisse eingehen. In den Kapiteln A bis G werden unterstützt: A) Regionsbezogene Informationsvermittlung, B) Kooperationen, C) Qualifizierung / Kompetenzvermittlung, D) Bauvorhaben, Ausstattung, E) Landschaftsökologische Maßnahmen, F) Infrastruktur und G) Planungen, Konzepte, Studien, Management Im Rahmen der Budgetierung wurden für Vorhaben unterschiedliche Quoten von 20 bis 80 % festgelegt, die durch die Beachtung besonderer Zielgruppen und Ziele aufgestockt werden können. Damit werden wir dem Anspruch gerecht, gezielte Maßnahmen für die drängenden Probleme zu gewichten und zu befördern. Die vorliegende LEADER-Entwicklungsstrategie 'LES Dresdner Heidebogen stellt ein geeignetes, professionelles Rüstzeug für die weitere umfassende Entwicklung unserer Region dar. In der Umsetzung der Strategie sind in der Beförderung des Prozesses und in der Impulsgebung vor allem das Regionalmanagement und die Lokale Aktionsgruppe gefragt. In der Anwendung der Vorhabenkriterien und der Ermittlung der besten und geeignetsten Vorhaben kommt dem Koordinierungskreis eine hohe Verantwortung zu. Für die fachliche Begleitung und Prozessreflektion sowie die Entwicklung von Vorhaben haben wir vier feste Arbeitsgruppen gebildet, die zukünftig in den Themenfeldern 'Tourismus', 'Nachhaltige Landnutzung und Fischwirtschaft', 'Jugend und Bildung', 'Übergeordnetes, Strategien und Kooperationen' regelmäßig, prozessbegleitend arbeiten werden. 6

8 [ - Einleitung - ] 1 EINFÜHRUNG 1.1 Zielsetzung 21 Städte und Gemeinden 1 aus den Landkreisen Meißen und Bautzen haben sich entschlossen, die gemeinsame Entwicklung seit 2000 als 'Dresdner Heidebogen' in unveränderter Gebietskulisse fortzuführen. Dabei kann die Region aus Erfahrungen der 'LEADER+ Phase ' und der 'ILE- Periode ' zurückgreifen. In der letzten Förderperiode wurden folgende Grundsatzstrategien [1] verfolgt: 1) "Profilierung von Teilregionen und 'Leuchttürmen': Durch Herausarbeitung regionaler Charakteristika sollte eine Identifikation mit der Region nach innen und außen aufgebaut werden." 2) "Vernetzung von Teilregionen, Objekten und Themen: Die Vernetzung zahlreicher einzelner Objekte und Ideen soll tragfähige Strukturen und übergreifende Themendächer schaffen und damit auch eine verbesserte Marktdurchdringung ermöglichen". 3) "'Mut zur Lücke' / Rückbau und Konzentration (mehr Raum für Natur): Infolge der demographischen Entwicklung und der knappen öffentlichen Haushalte soll durch lokale und thematische Konzentration von Infrastruktureinrichtungen und Dienstleistungen sowie durch einen gezielten Rückbau eine möglichst hohe Versorgungsqualität gewährleistet werden" wurde eine Zwischenevaluierung [2] zum Prozess durchgeführt, verbleibender Handlungsbedarf aufgezeigt und das ILEK fortgeschrieben [3]. Die Endevaluation 2013 [4] belegt den Grad der Umsetzung der Entwicklungsziele und Handlungsfelder. Mit der vorliegenden LEADER- Entwicklungsstrategie (LES) streben wir die Fortsetzung der erfolgreichen Arbeit an und suchen neue Ansätze der Umsetzung. Dabei stellt die Region die Handlungsfelder und Ziele der vergangenen Perioden auf den Prüfstand und passt die Umsetzungsstrategie an. Insbesondere nachfolgende Aspekte möchte die Region verstärkt beachten: Stärkere Einbindung von Partnern aus Wirtschaft, Handwerk und Gewerbe 1 Zum 'Dresdner Heidebogen' gehören die Gemeinden Ebersbach, Großnaundorf, Haselbachtal, Lampertswalde, Laußnitz, Moritzburg, Neukirch, Niederau, Ottendorf-Okrilla, Priestewitz, Schönfeld, Schönteichen, Schwepnitz, Thiendorf sowie die Städte Bernsdorf, Großenhain mit Teilen seiner Gemarkung, Kamenz, Königsbrück, Pulsnitz mit dem Ortsteil Oberlichtenau sowie Radeburg. 7

9 Weitere Einbindung der Bevölkerung, insbesondere der Jugend, in die regionale Strategieentwicklung und deren Umsetzung Berücksichtigung des regionalen Bildungsbedarfs, insb. von Wirtschaftspartnern, Kommunen und Vereinen Anforderungen aufgrund des demographischen Wandels und der klimatischen Veränderungen. 8

10 1.2 Ergebnisse der Förderperiode Die Endevaluierung [4] zum LEADER-Zeitraum vom Januar 2014 belegt den Grad der Umsetzung der Ziele und legt den Bearbeitungsstand der 734 Projekte offen. Insgesamt wird eingeschätzt, dass die Entwicklungsziele des ILEK in der Region Rückhalt fanden und die Umsetzungen stimmig waren. In einzelnen Handlungsfeldern wurden (auch durch die Zwischenevaluierung) Veränderungen oder Anpassungen notwendig. ENTWICKLUNGSZIELE DER ILE PERIODE Entwicklung der Region zu einem attraktivem Wohnstandort nahe Dresden Dorferneuerung, ländlicher Wegebau mit 154 Projekten; Sozial- und Bildungsangebote: 20 Projekte; Umnutzung/ Sanierung von Gebäuden oder Flächen: 169 Projekte; Grundversorgung: 68 Projekte. Insgesamt hohe Umsetzungsquote mit größtem Zuschussvolumen von 21,4 Mio.. Weiterer Handlungsbedarf vorhanden. "Region der Generationen"- Anpassung an die Herausforderungen des demographischen Wandels Alternative Wohnformen: 4 Projekte; soziale u. kulturelle Infrastruktur: 55 Projekte. Insgesamt ca. 2/3 der Projekte umgesetzt, andere an fehlender Finanzierung gescheitert, Zuschussvolumen rund 3 Mio.. Weiterer Handlungsbedarf insb. Bei sozialer und kultureller Infrastruktur. Entwicklung einer attraktiven Naherholungsregion u. einer überregional bekannten Tourismusregion Regionale Schaufenster, touristisches Netz: 67 Projekte; tour. Beherbergungsinfrastruktur: 5 Projekte; Reittourismus 3 Projekte; Religionstourismus: 20 Projekte; Kunst und Kultur: 29 Projekte; Freizeitangebote: 32 Projekte; Regionalmanagement 12 Projekte. 60% der Projekte umgesetzt, 40 % bislang nicht realisiert wg. fehlender Finanzierung oder veränderten Prioritäten. Weiterer Handlungsbedarf als Kernaufgabe der Region vorhanden. Nutzung regenerativer Energien unter Einbindung regionaler Stoffkreisläufe Anlagen für regenerative Energien: 14 Projekte; Anbau nat. Ressourcen: nicht durchgeführt; Abwasseraufbereitung: 11 Projekte. 30 % der Projekte umgesetzt, keine Zuschüsse durch ILE. Weiterer Handlungsbedarf insbesondere bei Kooperationen mit SAENA erforderlich. Regionale Wertschöpfungsketten und Qualifizierungssysteme aufbauen und festlegen Unterstützung Land-, Forst- und Fischwirtschaft: 10 Projekte; Kooperation Vermarktungskette: 9 Projekte; Kooperationen Schulen / Wirtschaft: 7 Projekte; Zuschussvolumen rund 64 T. Rund 50 % der Projekte umgesetzt, nur 2 durch ILE gefördert. Weiterer Handlungsbedarf wird insbesondere bei Qualifizierungen im Dienstleistungssektor, bei Direktvermarktungen und bei Kooperationen mit den Schulen gesehen. Nachhaltige Landnutzung Landnutzung und Klimawandel: 4 Projekte; regionales Wassermanagement: 22 Projekte; Biotopverbund: 2 Projekte, Rund 55 % der Projekte umgesetzt, keine Zuschüsse durch ILE ausgereicht. Weiterer Handlungsbedarf wird insbesondere für Kooperationen zwischen Landnutzern sowie bei der Gründung eines übergeordneten Verbandes benannt. Förderung eines nachhaltigen Denkens und Handelns in der Region durch Natur- und Umweltbildung Naturschutz und Tourismus: Leitprojekt Königsbrücker Heide; Wald- und Naturbildung: 6 Projekte; Kooperationen: 8 Projekte. Rund 64% der Projekte umgesetzt, keine Förderung durch ILE. Weiterer Handlungsbedarf insbesondere bei den Kooperationsprojekten vorhanden. Insgesamt wurden 256 Projekte fertiggestellt und 114 befanden sich 2013 in Umsetzung. 29 Projekte wurden zurückgestellt [4]. 9

11 ERGEBNISSE Z 5: Z 3: Z 2: 'Region der Generationen' In den 6 Förderjahren wurden bis rund 25,9 Mio. Zuschüsse aus dem ILE-Fond ausgereicht. Dadurch konnten Investitionen in Höhe von rund 53,3 Mio. Euro realisiert werden. Neben Bauvorhaben zur Infrastruktur wurden überwiegend Einrichtungen der Grundversorgung sowie Um- bzw. Wiedernutzungen von Gebäuden zu Wohnzwecken gefördert. Insgesamt konnten 370 Projekte einer großen Bandbreite finanziell unterstützt werden, vom Neubau einer Kindertageseinrichtung über Außensanierungen von Kirchen bis hin zum Abriss von Gebäuderuinen. Z 1: attr. Wohnstandort Zu den nicht monetären Erfolgen im Dresdner Heidebogen zählen: Verbesserung des Image des 'Dresdner Heidebogen' Aufbau von Entscheidungs- und Steuerungsprozessen, Stärkung des demokratischen Miteinander Schaffung einer Informations- und Identitätsplattform durch Aufbau und Pflege bzw. ständiger Aktualisierung der Homepage und andern Medien Vernetzungen mit anderen Regionen durch Veranstaltungen, Exkursionen und Kooperationen. INFORMATIONS- UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Die Sensibilisierung der Öffentlichkeit sowie die Informations- und Öffentlichkeitsarbeit war wesentlicher Arbeitsinhalt des Regionalmanagements. Hierzu zählten die Projektentwicklung, Unterstützung Begünstigter, die Zusammenführung verschiedener Akteure. Weiterhin gehörten die Moderation des Prozesses und die Förderung einer starken Identität bzw. eines starken Images der Region dazu, sowie die Erstellung von Presseveröffentlichungen in Zeitung und Amtsblättern. Neben der Pflege des Internet-Auftritts wurden Newsletter publiziert, Informationen als Internet-Blog aufbereitet bzw. per Facebook veröffentlicht. Abb. 1: Förderanteil , Angaben gem. [4] Ziele: Z 5: regionale Wertschöpfungsketten Z 3: attraktive Naherholungsregion 10

12 KOOPERATIONEN Zum bedeutendsten regionalen Projekt ist der Aufbau eines touristischen Wegenetzes, das mehrere Naturräume in verschiedenen Landkreisen und Planungsregionen miteinander verbindet und das Naturschutzgebiet 'Königsbrücker Heide' integriert, anzusehen. Hierbei entstand eine gemeinsame Identität der Region. Trennende Faktoren bei Kommunen und Ämtern wurden ausräumt. Im Ergebnis wurde die Touristischen Gebietsgemeinschaft Westlausitzer/ Dresdner Heidebogen am in Königsbrück gegründet. Kooperationen konnten u.a. mit verschiedenen Partnern zu nachfolgenden Projekten verwirklicht werden: Netzwerk 'Parks und Gärten der Region Dresden' Projekt 'Lausitzer Blütenlauf' mit Lausitzer Anradeln Projekt 'Gut versorgt im ländlichen Raum' Projekt 'Sachsen 50+ Medienkompetenz im Internet' Projekt 'Projekt GerN - geriatrisches Netzwerk Radeburg' Die Region 'Dresdner Heidebogen' war aufgrund der Größe, Einwohnerzahl, Stadt-Umland-Beziehungen und Gebietsstruktur Partner- und Untersuchungsregion für verschiedene Modellprojekte und Forschungsvorhaben: Beteiligung als vertiefende Untersuchungsregion im Bundes-Modellprojekt MORO 'Klimafit' [5] des Regionalen Planungsverbandes Oberes Elbtal / Osterzgebirge In Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsökonomischen Zentrum der TU Dresden Projektentwicklung zum Netzwerk 'Dorfkrug', das sich der Daseinsvorsorge älterer Menschen im ländlichen Raum widmet Vernetzung der touristischen Angebote des Sächsischen Elblandes und der Oberlausitz via Moritzburg im Rahmen eines regionsübergreifenden Projektes des Tourismusverbandes Sächsisches Elbland e.v. 'Korb regionaler Produkte' Datenbankgestütztes Informationssystem zu regionalen Produkten in Zusammenarbeit mit dem Regionalen Planungsverband Oberes Elbtal / Osterzgebirge sowie der Stadt Dresden. 11

13 1.3 Arbeitsschritte Neben den klassischen Aufgaben zur Erstellung einer regionalen Entwicklungsstrategie dem bekannten partizipativen Planungsprozess sind bei der Erarbeitung der LES weitergehende, neue Aufgaben für die Erstellung einer umfassenden Entwicklungsstrategie mit LEADER- und Richtlinien-Qualitäten zu erfüllen. Der Gesamtprozess wurde zur Bewältigung dieser komplexen Aufgabe in einzelne Arbeitsschritte gegliedert, die im Wesentlichen in 4 Arbeitsblöcke zusammenzufassen sind: 1. Block Mai-Juli 2014: Aufbau der Prozess-Strukturen, Bekanntmachung, Einbeziehung erfahrener und Gewinnung neuer Akteure, vermitteln der Prozess-Inhalte und erste Arbeitsphase zu Analysen, Bedarfen, Ideen, Zielen, Handlungsfeldern. 2. Block August-Oktober 2014: Festigung der Prozess-Strukturen, Intensivierung der Arbeit der regionalen Akteure in 5 Arbeitsgruppen, breite Vermittlung der wesentlichen Ergebnisse (Ziele, Handlungsfelder, Maßnahmen) durch Präsentationen und Gespräche zwischen den Kernakteure. Aktive Pressearbeit sowie eine Regionalkonferenz; Bildung von Kooperationen, Einstieg in die Erarbeitung der Grundlagen für die regionalen Förderstrukturen. 3. Block Oktober-Dezember 2014: Konsensbildung zu den Inhalten der regionalen Fördergegenstände, dem Vorhabenauswahlverfahren sowie den gesamten Budgetierungen; in dieser Arbeitsphase sind die Kernakteure aus Lenkungsgruppe, Arbeitsgruppen und Regionalmanagement intensiv einbezogen und im wechselseitigen Austausch; parallel erfolgt die Vermittlung wesentlicher Inhalte in den Gremien der Mitglieds-Kommunen. 4. Block Dezember 2014-Januar 2015: Bekanntmachung der Prozessergebnisse, Bindung der gewonnenen Akteure für die Prozessfortführung, also die LES-Umsetzung, Anpassung der LAG an die neuen Anforderungen, Installierung eines strukturierten Monitorings, Beschlussfassungen in den Kommunen, Startschuss mit Event-Charakter für den Umsetzungsauftakt. Die Beteiligungskultur, Öffentlichkeitsarbeit und Transparenz der Arbeitsschritte wird in Kap. 7 dargestellt und im Anhang als Dokumentation wiedergegeben. Abb. 2: Termine und Projektablauf der LES Erarbeitung (eigene Darstellung) 12

14 1.4 Aufbau der LEADER- Entwicklungsstrategie Der vorliegende Erläuterungsbericht bzw. die Entwicklungsstrategie wurde nach Festlegung der LEADER- Leistungsbeschreibung erstellt (vgl. Anhang). Die Kausalität der Inhalte folgt nachfolgendem Aufbau: LEADER-Leistungsbeschreibung Inhaltsschritt der LES Kapitel Abschnitt 1 Regionscharakterisierung Kap. 1 Abschnitt 2 Analyse und Bedarfe Kap. 2 SWOT in Handlungsfeldern Kap. 3 Abschnitt 3 Visionen 2020/ Leitbild Kap. 4 Strategische Ziele in Handlungsfeldern Kap. 5 Konkrete Entwicklungsziele 1.1 bis 6.4 Kap , Tabelle im Anhang Maßnahmen zur Umsetzung der konkreten Entwicklungsziele Kap , Tabelle im Anhang Abschnitt 4 Aktionsplan mit Prioritäten, Indikatoren, Beispielen, Bezüge zu Kapiteln A bis G Kap. 6.1, Anhang des Berichtes Richtlinie zur Vorhabenauswahl Kap. 6.2, Anhang des Bericht Abschnitt 5-7 Beteiligung und Verfahrensdokumentation, Umsetzung, Finanzkonzept Kap. 7-9 Abb. 3: Systematik der LEADER-Entwicklungsstrategie 13

15 [ Abschnitt 1 der LES ] Gebiet und Bevölkerung 1.5 Kurzbeschreibung der Region Tab. 1: Einwohnerzahlen nach Statistischem Landesamt, [6] ergänzt durch Angaben der Stadt Großenhain [7]. Kennziffer Name Einwohner Männer Frauen EW/km² Bernsdorf, Stadt Ebersbach Großnaundorf Haselbachtal Kamenz, Stadt Königsbrück, Stadt Lampertswalde Laußnitz Moritzburg Neukirch Niederau Ottendorf-Okrilla Priestewitz Radeburg, Stadt Schönfeld Schönteichen Schwepnitz Tauscha Thiendorf Großenhain + Ortsteile des DHB Pulsnitz OT Oberlichtenau Summe In der Region steht der typisch ländliche Raum den Verdichtungsräumen bzw. zentralen Orten gegenüber. Im 'Dresdner Heidebogen' weisen 12 Kommunen eine geringere Bevölkerungsdichte als 80 EW/km² auf und liegen damit unter dem Landesdurchschnitt im 'Ländlichen Raum' [8]. In diesen 12 Kommunen wohnen rund 1/3 der Bevölkerung auf rund 2/3 der Gesamtfläche. Neben den Kommunen mit der erwartungsgemäß hohen Bevölkerungsdichte, wie Großenhain (455 EW/km²), Ottendorf-Okrilla (379), Kamenz (294), Moritzburg (178) und Radeburg (140), sind auch kleine Gemeinden wie Oberlichtenau (140), Niederau (114) und Haselbachtal (114 EW/km²) dichter besiedelt. In 8 Gemeinden liegt die Bevölkerungsdichte unter 50 EW/km², die nach EPLR [8] in die Kategorie fällt, die in besonderem Ausmaß von zunehmenden strukturellen Versorgungsdefiziten betroffen ist. Dies betrifft rund Einwohner. Die Übersicht zur Region ist der nachfolgenden Abbildung zu entnehmen. 14

16 Abb. 4: Gebietsübersicht 'Dresdner Heidebogen', Quelle: Topografische Karte TK 10 15

17 1.6 Kommunale Charakterisierung Tab. 2: Kurzcharakterisierung der Kommunen mit ihren Stärken und Attraktionen Kurzcharakteristik Kommune Stärken und Attraktionen Gemeinde Ebersbach (+13 OT - Beiersdorf, Bieberach, Cunnersdorf, Ermendorf, Freitelsdorf, Göhra, Hohndorf, Kalkreuth, Lauterbach, Marschau, Naunhof, Reinersdorf, Rödern) flächenmäßig größte Gemeinde des Projektgebietes (84 km²) Geprägt durch die weiträumigen, flachen Auen der Röder und des Hopfenbaches mit fruchtbaren Böden (Großenhainer Pflege, intensive Landwirtschaft) Überwiegend ländlicher Siedlungscharakter mit typischen Waldhufendörfern Ausgedehnte Wälder des LSG 'Mittlere Röderaue und Kienheide' Gemeindegebiet tangiert östlich die Trasse der BAB A13 (DD-B) zwischen den Anschlussstellen Radeburg u. Thiendorf Pferdewirtschaft und Reittourismus im OT Kalkreuth keine bedeutenden industriellen bzw. gewerblichen Ansiedlungen Gemeinde Großnaundorf (+ OT Mittebach, Verwaltungsgemeinschaft mit Pulsnitz) flächenmäßig relativ kleine Gemeinde, Waldhufendörfer liegt im hügeligen Übergang zwischen der flachen Teichlandschaft im Norden und dem Lausitzer Bergland im Süden Ortsbild wird durch den angrenzenden Keulenberg (413m) geprägt Entfernung zur BAB A4 ca. 8 km Gemeinde Haselbachtal (+6 OT Bischheim, Gersdorf, Häslich, Möhrsdorf, Reichenau, Reichenbach) Gemeinde bildet ein ca.13 km langes Siedlungsband (klassische Waldhufendörfer) in den Tälern des Haselbachs und der Pulsnitz Die BAB A4 kann in rund 10 km erreicht werden und die Landeshauptstadt ist mit der Bahn in 45 Min. erreichbar Landschaftsbild wird von dem westlich gelegenen Keulenberg (413m) geprägt liegt im Westlausitzer Berg- und Hügelland Gemeinde Lampertswalde (+ 9 OT - Adelsdorf, Brockwitz, Mühlbach, Quersa, Schönborn, Blochwitz, Brößnitz, Oelsnitz/ Niederoda, Weißig a. R.) Durch das Gemeindegebiet führt die Bahnstrecke DD-Cottbus und die BAB A13 DD-Bln. Flächengleich mit Laußnitz drittgrößte Gemeinde der Region 64 km² Großenhain befindet sich in südwestlicher Nachbarschaft --- nördliche Gemeindegrenze bildet die Landesgrenze zu Brandenburg Prägung durch flache Landschaft, fruchtbare Böden überwiegend Land- und Forstwirtschaft, Fischzucht, landschaftsprägender Industriegroßstandorf Gemeinde Laußnitz (+ 2 OT Höckendorf, Glauschnitz) Zentrale Lage in der Region In Verwaltungsgemeinschaft mit Königsbrück Flächengleich mit Lampertswalde drittgrößte Gemeinde der Region, 64 km² Umgeben von bewaldeten Heideland im LSG Westlausitz, Landschaftsbild vom Keulenberg geprägt Bahnanschluss Königsbrück-DD Hohe ländliche bzw. dörfliche Baukultur Prägend für die Gemeinde sind Land- und Forstwirtschaft Bockwindmühle Tischlerhandwerk Schloss Lauterbach Touristische Werbung mit der Lage am Fuße des Keulenbergs durch Landwirtschaft geprägt Zahlreiche handwerkliche Kleinbetriebe Heimatmuseum Reichenau Pilgerherberge 'Armenhaus Reichenau 'Naturbühne Reichenau Keulenberg Museum Granitindustrie Häslich Vierseithof Häslich Park Bischheim Kulturmühle Bischheim Karoline- Rietschel-Haus Gersdorf Verkehrlich sehr gute Lage (Autobahn, Bundesstraße, Bahn Industriegroßstandort Fruchtbare Böden Niederseilparcours Laußnitz Samendarre Laußnitz Start- und Zielpunkt des Nordic Walking und Fitness Parks Jagdgedenkstein 'Wolfsabschuss' 16

18 Gemeinde Moritzburg (+5 OT Auer, Steinbach, Friedewald, Boxdorf, Reichenbach Besondere Lagegunst zu BAB A4 und A13, Flughafen Dresden, Dresdener Norden Liegt am Südrand des Projektgebietes in direkter Nachbarschaft zu Dresden Große Gewerbefläche im OT Boxdorf Gemeinde Neukirch (+ 4OT - Gottschdorf, Schmorkau, Koitzsch, Weißbach) Umgeben von bewaldeten Heideland teilweise im LSG Westlausitz, Landschaftsbild vom Keulenberg geprägt Grenzt an NSG Königsbrücker Heide Gemeinde Niederau (+ 6 OT Golis, Gröbern, Großdobritz, Jessen, Oberau, Ockrilla) Liegt als relativ flächenkleine Gemeinde an der Westgrenze der Region und an der Nordostgrenze Meißens (die Wiege Sachsens) in der weiteren Elbaue Liegt am nördlichen Ende des wirtschaftlichen Ballungsraumes Oberes Elbtal Das Gemeindegebiet wird von zwei parallel verlaufenden Fernbahnstrecken (DD-Frankfurt/M., DD-Berlin) durchzogen, zweitältester Bahnhof Deutschlands an der ältesten Fernbahnstrecke Deutschlands DD-Leipzig Mülldeponie Gröbern Gemeinde Oberlichtenau (Stadt Pulsnitz) Die Gemeinde (Waldhufendorf) gehört zur Stadt Pulsnitz (liegt nicht im Projektgebiet) Oberlichtenau wird von der Pulsnitz durchflossen, die bis Beginn 19. Jhd. Grenze zwischen Sachsen und Böhmen bildete Die flächenmäßig sehr kleine Gemeinde liegt im hügeligen Übergang zwischen der flachen Teichlandschaft im Norden und dem Lausitzer Bergland im Süden, das Ortsbild wird durch den angrenzenden Keulenberg (413m) geprägt Entfernung zur BAB A4 ca. 8 km Gemeinde Ottendorf-Okrilla (+3 OT - Hermsdorf, Medingen, Grünberg) Besondere Lagegunst zu BAB A4 und A13, Flughafen Dresden, Fernbahnnetz Liegt am Südrand des Projektgebietes in Nachbarschaft zu Dresden Zwei Haltepunkte der Regionalbahn DD-Königsbrück Gemeinde wird von Großer und Kleiner Röder durchflossen, Zusammenfluss im Ortsteil Cunnersdorf in naturnaher Auenlandschaft Bedeutende Ansiedlung von Großunternehmen Gemeinde Priestewitz (+ 21 OT Kottewitz, Stauda, Kmehlen, Baselitz, Gävernitz, Laubach, Wantewitz, Piskowitz, Zottewitz, Döschütz, Blattersleben, Porschütz, Lenz, Nauleis, Altleis, Baßlitz, Böhla, Böhla Bahnhof, Geißlitz, Strießen, Medessen) Liegt am Westrand des Projektgebietes zwischen den Städten Großenhain im Norden und Meißen im Süden Zwei Fernbahnstrecken verlaufen durch das Gemeindegebiet von Süd nach Nord mit jeweils einer Haltestelle für den Nahverkehr Gemeinde befindet sich in enger Nachbarschaft zu den Wirtschaftsräumen (Großenhain, Nünchritz, Meißen, Coswig) große Gewerbeansiedlungen in Kontakt zu Dresden Nähe Dresdens als Kulturmetropole attraktiver Naturraum Wildgehege, Fasanengarten Hengstparade Schloss, Fasanenschlösschen, Leuchtturm Rüdenhof (Käthe-Kollwitz-Gedenkstätte) Park und Waldflächen Hochseilgarten Pferdezucht, Hengstparade Historische Kleinbahn Gastronomisches Angebot zahlreiche überregional bedeutsame Veranstaltungen - Künstlersymposium, Musiksommer, Fisch- und Waldfest Land- und Forstwirtschaftliche Prägung peripherer Wirtschaftsraum zu Meißen und Coswig größere wirtschaftliche Ansiedlungen attraktive Blickbeziehungen in die Elbaue und damit touristisches Potenzial Campingplatz Wasserschloss und Park mit Weinhäusel Kulturbühne auf dem Gellertberg BibelLand mit Bibelscheune Schloss Oberlichtenau Bienenmuseum Oberlichtenau Keulenberg flächenmäßig große Gewerbeansiedlungen in der Region, ca. 160 ha Gewerbe Nähe Dresdens als Versorgungs- und Kulturmetropole Nähe Autobahndreieck DD-B-Görlitz Nähe zu attraktiven Naturräumen (Dresdener Heide, Moritzburger Gebiet, Lausnitzer Heide, Seifersdorfer Tal, Elbtal Schloss Hermsdorf Soccerpark Sachsen überwiegend landwirtschaftliche Prägung (Großenhainer Pflege) günstige Benachbarung zu starken Wirtschaftsräumen 17

19 Gemeinde Schönfeld (+ 4 OT Böhla b. O., Kraußnitz, Liega, Linz Gelegen am Ostrand der Großenhainer Pflege im Übergang zum Westlausitzer Hügelland (Königsbrücker Heide) Durch das Gemeindegebiet führt die Bahnstrecke DD-Cottbus und die BAB A13 DD-B Die Kreisstadt Großenhain befindet sich in südwestlicher Nachbarschaft Die nördliche Gemeindegrenze bildet die Landesgrenze zu Brandenburg Prägung durch flache Landschaft, fruchtbare Böden und intensive Landwirtschaft Gemeinde Schönteichen 9 OT: Biela, Brauna, Cunnersdorf, Hausdorf, Liebenau, Petershain, Rohrbach, Schönbach, Schwosdorf (Verwaltungsgemeinschaft mit Kamenz) Liegt im Naturraum Westlausitzer- und Bergland, flache Teichlandschaft im Norden geht nach Süden über in eine Hügel- bis Berglandschaft Gemeinde Schwepnitz (+4 OT Bulleritz, Cosel, Grüngräbchen, Zeißholz) Liegt in der Westlausitz am nördlichen Rand des Projektgebietes an der Landesgrenze zu Brandenburg, westl. angrenzend das NSG 'Königsbrücker Heide' und nördl. die Ruhlander Heide flachwellige Landschaft mit land- und forstwirtschaftlicher Nutzung Keine besonders gute verkehrliche Anbindung (durch den Ort B97 DD-Hoyerswerda, wenig ausgebaut, Anschlussstellen Ortrand bzw. Ruhland BAB A13 ca. 17 km und O.-Okrilla A4 ca. 20 km entfernt Im OT Grüngräbchen wirtschaftet die berühmte, mehrere ha große Rhododendron-Gärtnerei Seidel Ehemals bedeutender Standort der Glasindustrie Gemeinde Thiendorf (+ 7 OT - Lözschen, Lüttichau, Naundorf, Ponickau, Sacka, Stölpchen, Welxande, Tauscha, Tauscha Anbau, Kleinnaundorf, Würschnitz, Dobra, Zschorna) A 13 Autobahnanschluss zwischen Radeburg und Ortrand, an der B98 Königsbrück-Riesa, in östlicher Nachbarschaft zum NSG K.-Heide Zentrale Lage im Dresdener Heidebogen Liegt größtenteils im flachwelligen Naturraum Großenhainer Pflege und z.t. in den Königsbrück-Ruhlander Heiden Umgeben von Heide- und Teichlandschaften Stadt Bernsdorf (+5 OT Großgrabe, Zeißholz, Straßgräbchen, Wiednitz, Heide) Liegt am nordöstlichen Rand des Projektgebietes und am nördl. Rand der flachwelligen Oberlausitzer Teichlandschaft, neben landwirtschaftlichen Flächen existieren ausgedehnte Waldflächen verkehrliche Anbindung (B97) in Ausbau begriffen, Anschlussstelle BAB A13 ca. 17 km und A4 ca. 30 km entfernt (Verbesserung durch Fertigstellung S 94a, über ausgebaute S 94/S 94a ca. 25 km bis zur A 4), Personenbeförderung mit Bahn eigestellt Im Osten des Stadtgebietes Tagebaufolgelandschaft des frühen Braunkohlebergbaus Standort bedeutender metall- und glasverarbeitender Unternehmen neben zahlreichen Kleinund Mittelstandsbetrieben Regionaler Versorgungsstandort Bergbaufolgelandschaft und Schaffung eines NSG um die Grube Clara gute verkehrliche Anbindung in der Nachbarschaft überwiegend land- und forstwirtschaftlich geprägt, Fischzucht Schönfelder Traumschloss Wendenschanze Biela reizvolle Naturlandschaft Pilgerquartier Schwosdorf Fischereiwirtschaft unmittelbar an der Königsbrücker Heide gelegen Fischzucht, ehem. Zentrum der Glasindustrie ca. 35 ha Gewerbegebiete Regional bedeutender Gewerbe- und Logistikstandort Großes Landwirtschaftliches Gut in Ponickau Touristisch interessantes Teich- und Heidegebiet Gewerbe: Klein- und mittelständige Betriebe, Landwirtschaft Naherholungszentrum Brettmühlenteich Schloss Zschorna Fischzucht regional bedeutender Industrie und Gewerbestandort überörtliches Versorgungszentrum Dorf- und Bergbaumuseum Zeissholz Waldbad Tiergehege 18

20 Stadt Großenhain (+ 10 OT Naundorf, Mülbitz, Zschieschen, Großraschütz, Kleinraschütz, Folbern, Rostig, Weßnitz, Zschauitz, Skassa) (weit. 15 OT seit 2009 im Projektgebiet Dresdner Heidebogen) Die große Kreisstadt liegt in der Aue der Großen Röder mit morphologischer und klimatischer Verbindung zur benachbarten Elbaue, flachwellige Landschaft Intensive Landwirtschaft durch fruchtbare Böden (Großenhainer Pflege) Bedeutender Militärstandort von 1744 bis 1993, ab 15. Jhd. wichtiger Handelsplatz Gute verkehrliche Anbindung durch Fernbahntrassen (DD-Bln., DD-Cottbus) und B 98 mit Anbindung an BAB A13 Historische Altstadt, weitere bedeutende Baudenkmale im eingemeindeten Gebiet Vielfältige kulturelle Angebote mehrere Gewerbestandorte, Entwicklung von gewerblichen Großflächen angestrebt Stadt Kamenz (+7 OT: Bernbruch, Deutschbaselitz, Lückersdorf-Gelenau (+Hennersdorf), Jesau, Zschornau-Schiedel, Wiesa, Thonberg) Die große Kreisstadt liegt im Naturraum Westlausitzer Hügel - und Bergland, die flache Teichlandschaft im Norden wandelt sich nach Süden hin in eine Hügel- bis Berglandschaft Die noch junge Schwarze Elster (Quellgebiet ca. 12 km südlich) durchfließt die Stadt von Süd nach Nord Stadt mit großer Geschichte und reichem kulturellen Erbe (Lessing, Baselitz, Weiße und weitere Persönlichkeiten aus Kunst, Bildung, Wissenschaft ) und vielfältigen Angeboten, attraktives Altstadtensemble mit Rathaus, Markt, Haupt- und Klosterkirche, große Freilichtbühne auf dem Hutberg, Stadt des berühmten Oberlausitzer Städtebundes von 1346 bis 1815 Bedeutender Militärstandort von 1896 bis 1990 Es besteht eine direkte Bahnverbindung mit der Landeshauptstadt, die BAB A4 wird in südlicher Richtung nach ca. 12 km erreicht Stadt Königsbrück (+ 2 OT Gräfenhain, Röhrsdorf) In der Region zentral gelegen und flächenmäßig zweitgrößte Kommune (77 km²) Beiname 'Tor zur Westlausitz Liegt im Tal der Pulsnitz, umgeben von bewaldeten Heideland im LSG Westlausitz, Landschaftsbild vom Keulenberg und der Königsbrücker Heide geprägt Bekannt durch die Militärgeschichte insbes. nach 2. Weltkrieg (bed. sowjet. Militärstandort mit Nuklearraketen) Nach der Wende 89/90 umgewidmet zu einem der größten Naturschutzgebiete Ostdeutschlands Attraktives Altstadtensemble mit Markt, Rathaus, Hauptkirche, Schloss Bahnanschluss nach DD (Fahrzeit 45 Min., A13 und A4 in ca. 13 km Entfernung Stadt Radeburg (+ 5 OT Bärwalde, Großdittmannsdorf, Berbisdorf, Bärnsdorf, Volkersdorf) Liegt zwischen der offenen Moritzburger Kleinkuppen Landschaft im Süden, des Friedewalds im Westen, der Großenhainer Pflege im Norden und der Radeburger Heide im Osten in der Aue der Großen Röder BAB A13 (DD-B) mit Anschluss quert das Stadtgebiet von Süd nach Nord Von touristischer Bedeutung sind die Schmalspurbahn nach Radebeul und die historische Altstadt mit dem historischen Gassensystem Industrie- und Gewerbegebiet an der BAB A 13 großes Angebot an günstig gelegenen Gewerbeflächen relativ gute verkehrliche Anbindung Altstadt Kulturschloss, Bergfried, Schlosskeller Stadtmuseum Stadtpark Zürner-Gedenkstätte zahlreiche Klein- und mittelständische Betriebe ansässig, international bekannte Unternehmen sind Jägermeister, Sachsenfahnen, Li-Tec Battery GmbH, Deutsche Accumotive GmbH & Co KG reiches kulturelles Leben mit vielfältigen Veranstaltungen über das ganze Jahr gute verkehrliche Anbindung u.a. durch teilweise ausgebaute S 94, naher Autobahnanschluss, Direktverbindung mit Dresden durch Bahn Altstadt Hutberg mit Park, Veranstaltungsbühne Museum der Westlausitz Lessingmuseum Klosterkirche und Sakralmuseum St. Annen Altstadt Schloss mit Park Besucherzentrum 'Königsbrücker Heide' mit versch. Wanderpfaden und Angeboten Ausstellungen Königsbrücker Kamelien Architekturmodellbauausstellung 'Via Regia' Pilgerherberge 'Armenhaus Stenz' historische Altstadt historische Kleinbahn attraktive benachbarte Naturräume günstig gelegenes Gewerbegebiet sehr gute verkehrliche Anbindung Kulturbahnhof Heimatmuseum und Zille-Stuben Fischzucht (Sitz der Teichwirtschaft Moritzburg im OT Bärnsdorf) 19

21 1.7 Abgrenzung der Region Das Gebiet des Dresdner Heidebogens erstreckt sich von Bernsdorf bis Großenhain auf ca. 50 km in Ost-West-Richtung und in Nord- Südrichtung auf ca. 28 km. Die Gesamtfläche von ca ha [6] belegt die Dimension der Region. Der 'Dresdner Heidebogen' grenzt unmittelbar an die Nachbarregionen 'Elbe-Röder-Dreieck', 'Lommatzscher Pflege', 'Westlausitz', 'Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft' und 'Lausitzer Seenland'. In Brandenburg schließen sich die Regionen 'Elbe-Elster' und 'Energieregion Lausitzer Seenland' an. Abb. 5: Gebietsübersicht 'Dresdner Heidebogen', Quelle: Topografische Karte TK 10 Bereits die einfache Übersicht der oberen Abbildung mit Siedlungs-, Wald-, Wasser und Ackerflächen zeigt, dass im Westen des 'Dresdner Heidebogens' die Agrarlandschaft Großenhainer Pflege mit Übergang zum 'Elbe-Röder-Dreieck' und der 'Lommatzscher Pflege' vorherrscht; im Osten der Region die waldreichen Gebiete (u.a. Radeburger, Laußnitzer, Königsbrücker Heide) mit den Teichen zur 'Oberlausitzer Heide-und Teichlandschaft' bzw. zum 'Lausitzer Seenland' [24] überleiten und dass im Süden die stark verdichteten Stadtstrukturen von Meißen bis Dresden an den 'Dresdner Heidebogen' grenzen. Dies verdeutlicht bereits die Heterogenität der Region. Tab. 3: Beziehungen zu Nachbarregionen / Benachbarte Zentren Region Elbe-Röder-Dreieck (Leader-Gebiet im Landkreis Meißen zwischen Elbe und Röder) 'Elbe-Elster-Land', Brandenburg (Region zw. Bad Liebenwerda und Ortrand) Großraum Dresden (Oberzentrum, Elbtal von Radebeul bis Meißen) Region Westlausitz Beziehung Vergleichbare Natur- und Landschaftsausstattung (tw.) Naturschutzgebiet Gohrischheide mit ähnlichen Restriktionen u. gleicher NSG-Verwaltung Lokale Tagestourismus- und Naherholungsangebote Einkaufswege Versorgung mit Waren des Grundbedarfs Naherholung, Freizeitgestaltung, Naherholung 'Lausitzer Seenland' [24] Arbeitsstätten Einkaufswege nach Meißen, Coswig, Dresden touristische u. kulturelle Angebote, sehr attraktive Wohngebiete Verkehrsinfrastruktur (ICE, Flughafen, Autobahnen) Weniger ausgeprägte Beziehungen, da im angrenzenden Gebiet (Oßling, Elstra, Bischofswerda) keine größeren Gewerbe- und Versorgungsstandorte bzw. touristische Ziele existieren. Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft Touristische Ziele (Biosphärenreservat 'Oberlausitzer Heide- Teichlandschaft ) Lausitzer Seenland Tourismusverband 'Lausitzer Seenland e.v.' [24] 20

22 1.8 Naturräume Eine weitere Differenzierung innerhalb des 'Dresdner Heidebogen' ergibt sich durch die naturräumliche Gliederung [vgl. 10, 11]. Die Verschiedenartigkeit der Naturräume bringt auch differenzierte Kultur- und Wirtschaftsbedingungen mit sich. Der westliche Teil des 'Dresdner Heidebogen' wird überwiegend durch die 'Großenhainer Pflege' geprägt. Die Gemarkungen von Moritzburg und Radeburg sowie Ottendorf-Okrilla, Haselbachtal und Schönteichen gehören überwiegend zum 'Westlausitzer Hügel- und Bergland'. Nördlich von Ebersbach - Radeburg - Thiendorf beginnt die 'Königsbrück-Ruhlander Heide', die sich bis Laußnitz, Königsbrück, Schwepnitz und Bernsdorf fortsetzt. Für die drei Räume wurden regionalisierte Leitbilder formuliert (Kurzfassung bzgl. der Region 'Dresdner Heidebogen'): Tab. 4: Übersicht der Naturräume im 'Dresdner Heidebogen' 'Großenhainer Pflege' Unter Beibehaltung der weiträumigen Ackerwirtschaft muss in der 'Großenhainer Pflege' aus Gründen des Landschaftsbildes, der Ökologie und einer nachhaltigen Bewirtschaftung eine bessere Strukturierung der Landschaft erreicht werden. Weitere Entwicklungsziele sind: Stärkung der ökologischen Funktionen der Auen; Beachtung ökologischer Belange in der traditionellen Teichbewirtschaftung; Erhaltung der Offenlandschaft um Großenhain, Ebersbach, Lampertswalde, Schönfeld und Thiendorf und Gliederung durch Vegetationsstrukturen. Ausläufer des Hirschfeld-Ortrander Moränenrückens und die südlich beginnende Kleinkuppenlandschaft sollen als überregionaler ökologischer Verbund zwischen Oberlausitzer Bergland, Laußnitzer Heide und Elberaum entwickelt werden. 'Westlausitzer Hügel- und Bergland' Das Westlausitzer Hügel- und Bergland soll seinen abwechslungsreichen Wald-Offenland- Charakter mit dem Wechsel zwischen Hügelrücken- und Plattenstrukturen erhalten. Weitere Entwicklungsziele sind: Erhalt und Schutz der Kleinkuppenlandschaft um Moritzburg, Entwicklung der Fließgewässer und Auenbereiche (insbes. der Großen Röder) zu wertvollen Lebens- und Verbundräumen; Entwicklung eines überregionalen ökologischen Verbundsystems (u.a. Moritzburger Wald- und Teichgebiet, Kleinkuppenlandschaft); Minimierung von Bodenschäden und -abtrag auf landwirtschaftlichen Flächen; Erhalt und Pflege von Schlössern und Gärten sowie von traditionellen Nutzungen (z.b. Teichwirtschaft). 'Königsbrück-Ruhlander Heiden' In den 'Königsbrück-Ruhlander Heiden' sollen die naturnahen Gewässerabschnitte der Pulsnitz und Großen Röder, die Verlandungsbereiche verschiedener Teiche sowie naturnahe Kiefernwaldareale erhalten und gepflegt werden. Weitere Entwicklungsziele sind: Zuführung der Niederungsgebiete der Großen Röder und Pulsnitz zu einer extensiven Grünlandnutzung; Entwicklung eines engen Flurgehölznetzes zur Gliederung der Landschaft; Nutzung des natürlichen Erholungspotenzials; Schaffung naturnah ausgerichteter Erholungsmöglichkeiten sowie Erhalt und Pflege historischer Siedlungselemente. 21

23 1.9 Raum- und Siedlungsstrukturen Abb. 6: Übersicht Siedlungen und Hauptverkehrsachsen 'Dresdner Heidebogen', Quelle: Topografische Karte TK 10 Der 'Dresdner Heidebogen' ist vom Siedlungscharakter insgesamt eher als dörflich/ ländlich zu charakterisieren. Deutlich städtisch und/oder gewerblich geprägte Bereiche treten überwiegend in Teilen der Siedlungsflächen von Großenhain, Niederau, Radeburg, Ottendorf-Okrilla, Königsbrück und Kamenz auf. Die vereinfachte Abbildung zeigt die Siedlungskerne bzw. Wohnflächen sowie die Gewerbeflächen. Die Region wird von den Mittelzentren Großenhain und Kamenz an ihren Randlagen geprägt, während kleinere Städte, wie Bernsdorf oder Königsbrück einen deutlich kleineren Versorgungsraum zum Umland besitzen. Bei Ottendorf-Okrilla und Moritzburg bestehen enge Verflechtungen im Bereich Wohnen (und Tourismus, Kultur) zur Landeshauptstadt Dresden. In der westlichen, von landwirtschaftlicher Großfelderwirtschaft geprägten Teilregion, existieren eine Vielzahl an kleinen Dörfern und Siedlungskernen, die, zumeist als räumliche Einheit erhalten, die typische Dorfgenese seit 1949 widerspiegeln. Gezeichnet von der Kollektivierung und Industrialisierung der Landwirtschaft bis 1989, der 'Landflucht' und Arbeitssuche der Bewohner seit 1989 und der demografischen Entwicklung der letzten 20 bis 25 Jahre, sind zum Teil reine Wohnorte entstanden. Eigenständige Strukturen u.a. hinsichtlich Arbeitsplätzen und Grundversorgung sind nur in wenigen Dörfern vorhanden. Dem gegenüber bestehen im 'Dresdner Heidebogen' städtische Siedlungsformen in Großenhain, Kamenz oder auch Königsbrück. Wenngleich diese nur punktuell dominant wurden, entwickelten sich wirtschaftliche Kerne mit umfangreichen Angeboten zur Grundversorgung. 22

24 1.10 Räumlicher / funktionaler Zusammenhang Abgesehen von der Gemeinsamkeit der Nähe zu Dresden ist der räumliche Zusammenhang dieser umfangreichen Gebietskulisse von rund km² zunächst nicht erkennbar. Die Trennung in zwei Landkreise ist verwaltungstechnisch/ administrativ erschwerend zu sehen, stellt aber für die funktionale Beziehung einer Region nur eine untergeordnete Rolle dar. Den Raum Großenhain, Priestewitz, Niederau trennen jedoch erhebliche Fahrwege sowie sehr unterschiedliche Landschaftsstrukturen von den Städten im Ostteil der Region (Bernsdorf, Kamenz). Die Autobahnen BAB 13 nach Berlin und die BAB 4 (Eisenach, Dresden, Görlitz, Wroclaw) bilden die beiden infrastrukturellen Rückgrate in Ostsachsen. Die Gemeinden unmittelbar entlang der BAB 13 (Radeburg, Thiendorf) und der BAB 4 (Ottendorf-Okrilla, Pulsnitz) profitieren in unverkennbarer Weise von der guten Verkehrsanbindung. Die Verbindungen in die von der Autobahn abliegenden Gebiete werden nur teilweise durch schnelle Straßenverbindungen erreicht. Trotz zunehmendem Ausbaugrad der Bundesstraßen ist der Anschluss von z.b. Priestewitz, Großenhain, Bernsdorf, Schwepnitz als ungenügend zu bezeichnen (z.b. Königsbrück - B 97 zweispuriges Nadelöhr mit 6 km Überholverbot in der Laußnitzer Heide). Die stockenden Ausbauvorhaben / Ortsumfahrungen (z.b. in Schönfeld) stellen ernsthafte Entwicklungshindernisse der Region dar. Der räumliche Zusammenhang des 'Dresdner Heidebogen' erschließt sich somit nicht zwingend aus infrastrukturellen Verflechtungen oder räumlicher Nähe. Jedoch gleichartige Problemstellungen (z.b. Abwanderung aus den Dörfern, entstehender Mangel an Fach- bzw. Arbeitskräften, mangelhafte Verkehrsinfrastruktur im ländlichen Raum, in Teilen ausgeräumte Agrarlandschaften, Gebäudeleerstand, Überschwemmungsvorsorge) legen eine gemeinsame Bewältigung vieler Probleme nahe. Das vereinte Auftreten als Dresdner Heidebogen aus der Erkenntnis heraus, gemeinsam vielfältige Anforderungen leichter und effektiver bewältigen zu können, stellt sich als gute Triebfeder dar. Auch wenn die regional bedeutenden Wirtschaftsstandorte, wie z.b. die Mittelzentren Großenhain und Kamenz aber auch Ottendorf-Okrilla, ihre eigenen Verflechtungsbereiche besitzen, bietet doch die Region attraktive Wohnstandorte und Erholungsmöglichkeiten. Beispielsweise entwickelten sich innerhalb des 'Dresdner Heidebogens' einige Anziehungspunkte für Kultur, Natur und Tourismus, u.a. Schloss und Teichgebiet Moritzburg und engere Umgebung mit Schmalspurbahn Radebeul-Radeburg, Naturschutz- und Naturerlebnisgebiet Königsbrücker Heide mit Verwaltungs- und Begegnungszentrum in Königsbrück, Rhododendronpark bzw. -gärtnerei Grüngräbchen, Schloss Schönfeld mit Schlosspark, Oberlichtenau mit Barockschloss, Schlosspark, Bibelgarten, Museum und Keulenberg. Ohne eine gemeinsame Entwicklungsstrategie sind gegenseitige Beförderungen (u.a. über Radwegesystem, Informationsaustausch, Förderung gemeinsamer Projekte der Dorfentwicklung, Naherholung) nicht möglich. STADT-UMLAND-BEZIEHUNGEN Großenhain, Kamenz, Bernsdorf und Königsbrück übernehmen immer stärker die städtischen Funktionen, während sich v. a. die dünn besiedelten Gemeinden, Dörfern oder Ortsteilen zunehmend geringer entwickeln [vgl. 8]. Die hauptsächlichen Stadt-Umland-Beziehungen im 'Dresdner Heidebogen' sind: Arbeitsplatz in den Verdichtungsräumen und Wohnen 'auf dem Lande' Versorgung mit gehobenem Grundbedarf, da in Dörfern hierzu keine Angebote vorhanden sind Anspruchsvolle Kultur- und Freizeitangebote im städtischen Umfeld Jugendfreizeitangebote in den Verdichtungsräumen Ärztliche und fachärztliche Versorgung, da 'auf dem Lande' keine Angebote vorhanden Zugang zu überregionalem ÖPNV-Verbindungen (Bahnstrecken, Dresden, Leipzig). 23

25 Aber auch das Umland spielt für die Verdichtungsräume im 'Dresdner Heidebogen' eine Rolle, etwa bei der Naherholung im Grünen oder bei naturbezogenen Freizeitsportaktivitäten. [ Abschnitt 2 der LES ] Analyse des Entwicklungsbedarfs und -potentials REGIONALANALYSE 'DRESDNER HEIDEBOGEN' 2.1 Landesentwicklungsplan Sachsen (LEP) Der Landesentwicklungsplan [12] mit Stand Juli 2013 enthält zahlreiche Aussagen über die Region. Raumstruktur Im Süden des 'Dresdner Heidebogen' bestimmt das Oberzentrum Dresden die Raumstruktur. Während sich westlich im Elbtal und östlich der Landeshauptstadt von Radeberg bis Meißen vier Mittelzentren aufreihen, konnten sich die dazwischenliegenden Gemeinden durch Gewerbeansiedlungen und umfangreiche Wohnbaustandorte stark entwickeln. Zu diesem 'Verdichtungsraum' ist Ottendorf-Okrilla zu rechnen. Zudem sind Niederau, Moritzburg und Radeburg, leicht abgestuft, dem verdichteten Bereich im ländlichen Raum zuzurechnen. Der 'Dresdner Heidebogen' selbst wurde nahezu ganzflächig als 'Ländlicher Raum' ausgewiesen, in dem nur Großenhain und Kamenz eine zentralörtliche Bedeutung als Mittelzentrum einnehmen. Die Gemarkungen dieser Mittelzentren werden gleichzeitig als verdichteter Bereich eingestuft und nehmen damit, ergänzt um die Stadt Bernsdorf, eine überörtliche Versorgungsfunktion für den ländlichen Raum im 'Dresdner Heidebogen' ein. Eine Funktion 'Grundzentrum' wird durch den LEP nicht mehr ausgewiesen 2. Verkehrsinfrastruktur Überregional bedeutsame Verbindungs- und Entwicklungsachsen werden im 'Dresdner Heidebogen' für Niederau Riesa (Bahntrasse), Niederau Großenhain (Bahntrasse/ S 101), die BAB A13 (Berlin- Dresden), Ottendorf- Okrilla- Hoyerswerda (B 97) ausgewiesen. In diesen Achsen "soll () die Verkehrsinfrastruktur verkehrsträgerübergreifend erhalten und weiter ausgebaut werden" [12]. Zur Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur weist der Landesentwicklungsplan folgende Maßnahmen aus: Tab. 5: Vorrang- und Vorbehaltsgebiete im Verkehr nach LEP 2013 Vorranggebiete Bahntrasse Neubau zw. Niederau und Geißlitz (DD-B) Neubau der Trasse S 95 Gelenau-Wiesa (Kamenz) Neubau der Trasse S 94 Ortsumgehung Bernsdorf (im Bau) Vorbehaltsgebiete Fortführung der B 97 von Bernsdorf nach Lauta Neubaumaßnahmen B 97 Ottendorf-Okrilla B 98 Thiendorf Ortsumgehung Großenhain B 98 (fertig gestellt) Die Ortsumgehung Schönfeld (B98) ist bereits in Vorplanung. Rohstoffsicherung Nennenswerte Vorkommen an Erzen, Spaten und Braunkohle existieren im 'Dresdner Heidebogen' nicht. Lediglich im östlichen Teil von Bernsdorf lagert Braunkohle von höherer Wertigkeit. Weit verbreitet sind dagegen Kiese und Sande (nördlich der Gemeinden Lampertswalde, Schöndorf, Thiendorf, Königsbrück, Schwepnitz). Weniger verbrei- 2 Die Kategorie Grundzentrum wurde im LEP 2013 nicht wieder definiert. Die Kriterien für eine Ausweisung von Grundzentren durch die Regionalplanung wurden im LEP 2013 klar und streng formuliert. Damit entfällt der 'grundzentrale Verbund Lampertswalde/ Schönfeld/ Thiendorf und das Grundzentrum Radeburg, wie er im LEP 2003 noch enthalten war. 24

26 tet sind Festgesteine (Keulenberggebiet, um Laußnitz, zwischen Königsbrück und Neukirch) [12]. Nennenswerte Vorkommen von tonartigen Rohstoffen existieren lediglich im nördlichen Teil von Radeburg und bei Deutschbaselitz. Freiraumschutz Im 'Dresdner Heidebogen' existiert um Königsbrück / Bernsdorf der drittgrößte unzerschnittene, verkehrsarme Landschaftsraum Sachsens [12]. Zudem sind um Laußnitz und nördlich und östlich von Großenhain unzerschnittene Räume über 40 km² vorhanden. VERBREITUNG VON GEFÄHRDETEN TIER- UND PFLANZENARTEN Im 'Dresdner Heidebogen' sind [laut 12] eine Vielzahl an gefährdeten Wirbeltieren, Libellen und Heuschrecken verbreitet. Die Region, insbesondere die Räume um Königsbrück und Laußnitz, zählt mit zu den wertvollsten Landschaftsräumen nördlich von Dresden. Gefährdete Pflanzenarten sind dagegen weniger in der Region verbreitet, insbesondere der landwirtschaftlich geprägte Westteil der Region zeigt eine vergleichsweise geringe Verbreitung gefährdeter Arten. Biotopverbundplanung Als Kernbereiche für den Biotopverbund weist der LEP Sachsen das NSG Königsbrücker Heide, den Agrarraum südlich Radeburgs (Kleinkuppenlandschaft) und die Teichgebiete mit ihren Feucht- bzw. Verlandungsbereichen aus (um Moritzburg, zwischen Ebersbach, Schönfeld und Thiendorf, Gebiet Schwepnitz, Bernsdorf, Schönteichen). Bedeutende Verbindungsbereiche sind die Auen der Großen Röder, der Pulsnitz und des Haselbachs. Andere Fachbereiche Bzgl. des Bodenschutzes weist der LEP Sachsen fruchtbare Böden mit einem erhöhten Risiko der Erosion durch Wasser aus (Gemeindegebiete von Priestewitz, Niederau und Ebersbach an Auen von Elbe und Hopfenbach). Erosionsgefährdung durch Wind besteht auf den ausgeräumten Ackerfluren der Großenhainer Pflege insbes. um Großenhain und Ebersbach. Weitere Anforderungen an Klima, Land- und Forstwirtschaft, Tourismus, Bergbaufolgelandschaft u.a. ergeben sich aus dem LEP Sachsen für die Region nicht. Lebensraum für großräumig lebende Wildtiere mit natürlichem Wanderungsverhalten Der LEP 2013 weist für den gesamten östlichen Teil des 'Dresdner Heidebogen' (ca. drei Viertel der Fläche) ein Gebiet für großräumig lebende Wildtiere mit natürlichem Wanderungsverhalten aus (tw. Wolfssiedlungsgebiet). Das Naturschutzgebiet 'Königsbrücker Heide' sowie die Landschaftsschutzgebiete 'Mittlere Röderaue und Kienheide', 'Westlausitzer Hügel- und Bergland' sind Teil dieses Großgebietes. Verbindungsflächen werden für den Westteil der Region bis zum Landkreis Nordsachsen ausgewiesen. PERSPEKTIVE UND BEDARF HINSICHTLICH DES LANDESENTWICKLUNGSPLANES Die Ausweisung zentraler Orte und bedeutsamer Verbindungsachsen im LEP befördert die Entwicklung der Region 'Dresdner Heidebogen', stellt aber zugleich die Gefahr dar, den ländlichen Raum in seiner Entwicklung teilweise auszuschließen. Um das Ziel "gleichartige Lebensverhältnisse" zu gewährleisten, sind in den ländlich geprägten Bereichen verstärkt Maßnahmen der Ländlichen Entwicklung umzusetzen. Dem 'Dresdner Heidebogen' wird im LEP eine große Bedeutung für den Freiraumschutz, der Verbreitung von Tier- und Pflanzenarten, der Biotopverbundplanung und als Lebensraum für großräumig lebende Wildtiere beigemessen. Diese Wertigkeit sollte die Region in ihren Zielen zur Landschaftspflege gerecht werden. 25

27 Gefährdungen hinsichtlich Wind- und Wassererosionen, die bereits auf Landesebene formuliert werden, sind als besonderes Entwicklungserfordernis in Landschaftsentwicklung und Flächennutzung zu berücksichtigen. 2.2 Regionalplanung Raumstruktur Der 'Dresdner Heidebogen' befindet sich im Geltungsbereich von zwei Regionalen Planungsregionen: es gelten der Regionalplan 'Oberes Elbtal/ Osterzgebirge' (1. Gesamtfortschreibung 2009 für den Ostteil des Landkreises Meißen) [10] und der Regionalplan 'Oberlausitz/ Niederschlesien (1. Gesamtfortschreibung 2009 für den Westteil des Landkreises Bautzen) [11]. Die nord-süd verlaufende Landkreisgrenze zwischen Bautzen und Meißen teilt den 'Dresdner Heidebogen' etwa mittig in zwei Teile. Die Regionalpläne messen Königsbrück, Bernsdorf und Radeburg sowie Lampertswalde-Schönfeld-Thiendorf als grundzentraler Verbund die Bedeutung als Grundzentrum bei. Sie "sollen für die Bevölkerung ihres Verflechtungsbereiches die Voraussetzungen zur Sicherung der Grundversorgung im Gesundheitswesen sowie im Einzelhandel und Dienstleistungsbereich für den allgemeinen Bedarf schaffen bzw. erhalten. Darüber hinaus sollen sie entsprechend ihrer Arbeitsplatzzentralität Entwicklungsfunktionen für ihren übergemeindlichen Wirkungsbereich übernehmen" [10, 11]. Vogelschutzgebiete Die ausgedehnten Offenlandflächen der Großenhainer Pflege sind als Vogelrastgebiete ausgewiesen. Wassergebundene Rastgebiete befinden sich v.a. im Moritzburger Teichgebiet sowie an den Teichen zwischen Ebersbach und Thiendorf. Vogelschutzgebiete werden im Raum Radeburg/ Moritzburg, Ebersbach/Schönfeld/ Thiendorf sowie am Hopfenbach zwischen Beiersdorf (Ebersbach) und Großenhain ausgewiesen. Die gesamte Aue der Großen Röder gilt als Vogelzugachse. Im östlichen Teil des 'Dresdner Heidebogens' bestehen [laut 11] keine für die Avifauna überregional bedeutsamen Gebiete, wenngleich die Teichlandschaften bei Kamenz, Schönteichen, Bernsdorf und Schwepnitz durchaus eine lokale Bedeutung für die Vogelwelt besitzen. Maßnahmen zum Schutz von Natur und Landschaft Großräumige Schutzgebiete in der Region sind das 'Naturschutzgebiet Königsbrücker Heide', das NSG 'Zschornaer Teichgebiet', das 'Landschaftsschutzgebiet Mittlere Röderaue und Kienheide', das LSG 'Friedewald und Moritzburger Teichgebiet', das LSG 'Strauch-Ponickauer- Höhenrücken' und das LSG 'Westlausitzer Hügel- und Bergland'. Des Weiteren befinden sich in der Region noch zahlreiche kleinere Schutzgebiete. Im 'Dresdner Heidebogen' wurden [durch 10, 11] 24 Regionale Grünzüge 3 ausgewiesen. Die größten Grünzüge liegen nördlich und südöstlich von Großenhain, bei Quersa, um Schönfeld und Sacka sowie um Ottendorf-Okrilla, Großnaundorf und Haselbachtal. Sie dienen in der Region vor allem dem Schutz des Grundwassers, der Grundwasserneubildung, klimatischen Belangen (Schutz vor Staub, Winderosion) oder dem Erhalt historischer Ortsrandlagen. Ziel der Grünzüge ist, den 'verbindenden Grünanteil' in der Landschaft zu erhöhen, einer Verdichtung und Ausweitung der Siedlungskörper entgegenzuwirken und bedrohte Funktionen des Naturhaushaltes zu sichern. 3 Regionale Grünzüge sind siedlungsnahe, zusammenhängende Bereiche des Freiraumes mit unterschiedlichen ökologischen Funktionen oder naturnahen Erholungsmöglichkeiten, die von Bebauung im Sinne einer Besiedlung oder anderen funktionswidrigen Nutzungen freizuhalten sind. 26

28 Tourismus im Regionalplan Regionalplanerisch wird der Teich- und Waldlandschaft um Moritzburg eine touristische Bedeutung zuerkannt. Gebiete mit einer Eignung bzw. Ansätzen für eine touristische Entwicklung werden außerdem für die Röderregion zwischen Radeburg, Zschorna, Schönfeld und Großenhain ausgewiesen [10]. Als touristische Ziele werden [nach 11] die Städte Königsbrück und Kamenz, die Königsbrücker und Laußnitzer Heide sowie das Gebiet um den Keulenberg bei Oberlichtenau hervorgehoben. Baubeschränkungsgebiete Im 'Dresdner Heidebogen' existieren zahlreiche Vorrang- und Vorbehaltsgebiete für oberflächennahe Rohstoffe und damit Baubeschränkungen. Flächengroße Ausweisungen befinden sich östlich Großenhain und Radeburg, nördlich Ottendorf-Okrilla sowie zwischen Großgrabe und Wiednitz. Baubeschränkungen gelten ebenso für die ausgewiesenen Vorrang- bzw. Vorbehaltsgebiete Hochwasserschutz. Im gesamten Verlauf der Großen Röder (Ottendorf-Okrilla bis Großenhain) werden insbesondere ab Freitelsdorf ausgedehnte Vorrangflächen ausgewiesen. Die Flächenausweisungen an der Pulsnitz (ab Reichenau) fallen dagegen geringfügig aus und befinden sich nördlich Königsbrück im dortigen Naturschutzgebiet. Regional bedeutende Gewerbestandorte Großansiedlungen von Industrie und Gewerbe befinden sich in Großenhain, Radeburg, Kamenz, Bernsdorf, Lampertswalde und Ottendorf-Okrilla. Letztgenannte wird zudem als Grundzentrum mit der 'besonderen Gemeindefunktion Gewerbe' ausgewiesen. Besonders bedeutende Standorte der Tierhaltung existieren in der Region nicht. Sanierungsbedürftige Bereiche der Landschaft Durch die Regionalplanung wird ein Handlungsbedarf zur Verbesserung des Schutzes der Landschaft vor Erosion durch Wasser und Wind, zur Verbesserung der ökologischen Funktionen der Fließ- und Stillgewässer sowie zur Behandlung von Altstandorten und Altlastenflächen formuliert: Die weiträumigen Ackerfluren, u.a. um Großenhain, Lampertswalde und Ebersbach, um Ottendorf-Okrilla, zwischen Königsbrück und Neukirch, sollen durch linienhafte Vegetation besser strukturiert werden. Fließgewässerabschnitte der Großen und Kleinen Röder (Großenhain, Ottendorf-Okrilla), der Pulsnitz (zwischen Pulsnitz und Königsbrück), des Haselbachs (zwischen Oberlichtenau und Pulsnitz), des Otterbachs (Königsbrücker Heide), des Saleskbachs, des Saxonia- und des Schmelzteichgraben (Gebiet Bernsdorf/Großgrabe), der Schwarzen Elster und des Schwosdorfer Wassers (Raum Kamenz) werden als sanierungsbedürftig eingestuft. Regionale Schwerpunkte der Fließgewässeröffnung werden an verschiedenen Standorten (u.a. bei Radeburg) ausgewiesen. PERSPEKTIVE UND BEDARF HINSICHTLICH DER REGIONALPLANUNG Die Zuweisung zentralörtlicher Funktionen für Königsbrück, Radeburg und Bernsdorf bedeutet neben der Stärkung dieser Zentren auch die starke Orientierung aller Funktionen (u.a. ÖPNV, Arbeitsplätze) in die Städte und damit eine Abkehr vom ländlichen Raum. Um 'auf dem Lande' "gleichartige Lebensverhältnisse" zu gewährleisten, muss die Region bestrebt sein, die systematischen Nachteile der ländlich geprägten Bereiche zu vermindern. 27

29 Die in [11] grundlegende Eignungserklärung der Region für den Tourismus geht nicht mit den Tourismusstrategien Sachsen 2020 [13] einher. Die Attraktivität einiger Landschaftsräume des 'Dresdner Heidebogen' ist nicht als Zieldestination im Sinne der Tourismusstrategie [13] geeignet, sondern vielmehr vorrangig für die Naherholung zu entwickeln. Hierzu sollte die Region geeignete Ziele und Maßnahmen formulieren. Die Ausweisung von Flächen zur Hochwasservorsorge, zur Gewässerrenaturierung oder zur Sanierung weiträumiger Ackerfluren bedeutet für die Region einen besonderen Handlungsbedarf. 28

30 2.3 Demografische Entwicklung EINWOHNERZAHLEN 4 Der 'Dresdner Heidebogen' unterliegt dem gegenwärtigen demografischen Trend ebenso, wie alle ländlich geprägten Regionen. Die Einwohnerzahl reduzierte sich in Bezug zum Jahre 2000 um rund -11%. Im Vergleich dazu ist der Einwohnerverlust im Land Sachsen vom Trend her der Gleiche (-8% gegenüber 2000), aber weniger stark ausgeprägt. Der Rückgang der Einwohnerzahlen vollzieht sich in den Gemeinden aber nicht gleichmäßig. Während seit 2000 Moritzburg sogar einen Einwohnerzuwachs von +4% aufweist und Radeburg, Ottendorf-Okrilla sowie Thiendorf ebenso über dem Landesdurchschnitt liegen (-7%), weisen Kamenz (-19%), Bernsdorf und Haselbachtal (beide -17%) die höchsten Einwohnerverluste auf. Vergleiche zum Zeitpunkt 1990 fallen noch drastischer aus. Die Einwohnerzahlen [6, ergänzt [7]), siehe Abb. oben] belegen zudem einen Schwund des Frauenanteils insgesamt in den vergangenen Jahren. Während der Frauenanteil 2000 mit 50,4% noch über dem Männeranteil lag, ist ab 2015 mit einer Umkehrung zu rechnen. Prognostisch wird der Frauenanteil um 2025 etwas unter 50 % liegen. Dabei ist der Frauenanteil in den einzelnen Kommunen sehr unterschiedlich, wie die mittlere Grafik zeigt. Während Königsbrück z.b. einen Anteil über 51,4 % aufweist, liegen andere Kommunen deutlich unter dem Schnitt. Auffälliger wird die Differenz bei Frauen im gebär- bzw. berufsfähigen Alter. Den für die prognostische Bevölkerungsentwicklung bedeutenden Anteil an Frauen im Alter von Jahren zeigt die untere Abbildung. Der Gradient zwischen den südwestlichen und den östlichen Kommunen ist auffällig. Dabei verdeutlichen: 1) die Zunahme der Altersgruppe ab 65 Jahre, 2) die i.d.r. höhere Lebenserwartung der Frauen und 3) die Abwanderung der jungen Frauen in die Ballungsräume, eine deutliche Verschiebung der geschlechterbezogenen Altersklassen in der Bevölkerung. Abb. 7 Oben: Bevölkerungsentwicklung [6], Mitte: Frauenanteil 2012 [15], Unten Frauenanteil 18-35Jährige 2012 [15] 4 Alle statistischen Daten und Grafiken gem. Sächs. Landesamt für Statistik (06/2014) und 5. Regionalisierter Bevölkerungsprognose (Variante 1). Zahlen wurden für die Ortsteile der Stadt Großenhain ergänzt (Angaben der Stadtverwaltung) [42]. 29

31 Das Durchschnittsalter im 'Dresdner Heidebogen' stieg seit 1990 von 37,9 auf 46,1 Jahre (2012). Im Vergleich dazu liegt es im Landkreis Meißen bei 46,7 Jahre und in Sachsen bei 46,5 Jahren. Bis 2025 wird für den 'Dresdner Heidebogen' ein Anstieg des Durchschnittsaltes auf 50,3 Jahre prognostiziert. Dabei ist anzumerken, dass sich das Durchschnittsalter der Frauen (in den Dekaden ) von 43 J. 47,2 J. 50,5 Jahre deutlich von dem der Männer 39,1 43,7 47,3 Jahre unterscheidet bzw. unterscheiden wird. Nebenstehende Abbildung verdeutlicht die Entwicklung. Abb. 8 oben: Durchschnittsalter in der Region [6], unten: Durchschnittsalter nach Kommunen 2012 [15] Differenziert nach den Kommunen zeigt sich hinsichtlich des Durchschnittsalters ein vergleichsweise homogenes Bild für den 'Dresdner Heidebogen' im sächsischen Vergleich (siehe untere Abb.). Wenngleich anzumerken ist, dass Königsbrück, Schwepnitz und Bernsdorf ein z.t. deutlich höheres Durchschnittsalter zu verzeichnen haben. 30

32 BEVÖLKERUNGSSTRUKTUR Die Überalterung der Bevölkerung zeichnet sich im 'Dresdner Heidebogen', so wie im Kreis oder Landesdurchschnitt, durch die Zunahme der Altersklassen über 65 Jahre deutlich ab. Die zehnjährigen Entwicklungsschritte mit Prognose auf 2020 (vgl. Diagramm links) zeigen eine Abnahme der drei Altersgruppe zwischen 15 und 65 Jahren bei gleichzeitiger überproportionaler Zunahme der über 65Jährigen. Abb. 9 oben: Altersgruppen in der Region [6], Abb. mitte: Altersgruppe Jahre 2012 [15], Abb. unten: Altersgruppe >85 Jahre 2012 [15] War 1990 noch jeder Siebente über 65 Jahre alt, ist derzeit jeder Vierte Teil dieser Altersgruppe. 2020, in sechs Jahren, wird es nahezu jeder Dritte sein. Die mittlere Grafik zeigt den Anteil der Altersgruppe Jahre für die einzelnen Gemeinden. Im sächsischen Vergleich steht die Region gut dar. Nur Königsbrück und Bernsdorf weisen einen vergleichbar hohen Anteil dieser Altersgruppe auf. Die untere Abbildung zeigt zudem den Anteil der über 85- Jährigen. Hier nehmen Königsbrück und zunehmend Schwepnitz und Schönfeld eine nennenswerte Stellung ein. Drastisch stellt sich für den 'Dresdner Heidebogen' insgesamt die Abnahme der Generation 25-40Jahre dar. Die Abnahme seit 2000 beträgt -4%, und wird sich bis 2020 weiter sinkend auf 12,6% an der Gesamtbevölkerung verringert haben. Damit verringert sich der Personenkreis im Gründungsalter für eine Familie und in der 'beruflichen Verfestigungszeit' signifikant. Der Anteil der 15-25jährigen nahm von 2000 (14,8 %) bis 2012 (7,4 %) am deutlichsten um -7,1% ab, prognostisch soll sich der Anteil bis 2025 auf 8,1 % stabilisieren. Die Zahl der Schüler zwischen 6 und 15 Jahren stabilisiert sich hingegen nach einer Abnahme seit 1990 (9,9%) auf rund 7,3% (2000) und wird prognostisch bis 2020 (7,4%) konstant bleiben. 31

33 Perspektivisch wird sich die Altersgruppe unter 6 Jahren etwa bei dem halben Niveau von 1990 einpendeln (1990: 7,9%, 2012: 5,2 %, 2025: 3,6-3,9%). Prinzipiell offenbart dies eine risikobehaftete Entwicklung, auf die sich die Gesellschaft einstellen muss. Ein Arbeiter- bzw. Fachkräftemangel ab 2025 scheint vorprogrammiert zu sein. Im gesamtsächsischen Vergleich zeichnet sich das 2012 folgendermaßen ab: Tab. 6: Altersklassenverteilung im Vergleich Altersklasse 2012 'Dresdner Heidebogen' in % 'Elbe-Röder-Dreieck' in % Kreis Bautzen in % Kreis Meißen in % Land Sachsen in % bis 15 Jahre 13,1 10,9 12,2 11,8 11,7 15 bis 65 Jahre 64,4 63,7 62,5 62,6 63,8 Über 65 Jahre 22,5 25,4 25,3 25,6 24,5 ALTENQUOTIENT 5 Im Dresdner Heidebogen liegt der Altenquotient zwischen 25,8 und 40,2, im Mittel bei 36. Im Vergleich dazu liegt der Altenquotient des Landkreises Meißen bei 40,6; sachsenweit bei 37,1. Die Überalterung im 'Dresdner Heidebogen' ist daher nicht so stark ausgeprägt wie im Land Sachsen. Allerdings ist die Verteilung in der Region nicht homogen. Während in Königsbrück und Bernsdorf vergleichsweise mehr Einwohner über 65 Jahre leben, ist ihr Anteil in den ländlicheren Gemeinden geringer (vgl. nebenstehende Grafik). Thiendorf führt mit einem Altenquotienten von 25,8 die Reihe an. Abb. 10 oben: Altenquotient 2012 [15], Abb. unten: Jugendquotient 2012 [15] JUGENDQUOTIENT Auf jeweils 100 Personen im erwerbsfähigen Alter kamen 2012 in den Kommunen im 'Dresdner Heidebogen' 17 bis 24 Personen im Alter von 'unter 15 Jahre' (im Vergleich: Kurort Oberwiesenthal: 14,2; Landkreis Meißen 19,7). Damit nimmt insgesamt der 'Dresdner Heidebogen' einen guten Platz im sächsischen Vergleich ein, wenngleich auch hier wieder Unterschiede zwischen dem Ost- und Südwestteil der Region existieren. 5 Altenquotient: Auf jeweils 100 Personen im erwerbsfähigen Alter (18-65 Jahre) kamen... Personen im Alter von 65 und mehr Jahren. Grafik nach [6]. 32

34 Die Bevölkerungsentwicklung belegt zwar eine geringer werdende Abwanderungstendenz der Altersklasse 'unter 25 Jahre', allerdings ist deren Anteil an der Gesamtbevölkerung gering und der Saldo aus Ab- und Zuwanderung dieser Altersklasse negativ. WANDERUNGSBEWEGUNG 6 Zuzüge Die Daten von 2000 bis 2012 (vgl. Grafik) zeigen oberhalb der Abszisse die Zuzüge in die Region, die insgesamt knapp 4 % der Gesamtbevölkerung des 'Dresdner Heidebogen' ausmachen. Abb. 11: Wanderungsbewegung im 'Dresdner Heidebogen' [6] Fortzüge Dabei zeigt sich, dass Zuzüge von 'unter25jährigen' in den letzten 12 Jahren deutlich weniger geworden sind, wenngleich seit 5 Jahren sich die Zahl stabilisiert. Die Fortzüge dieser Altersgruppe (unterhalb der Abszisse der nebenstehenden Grafik) haben sich um ein Drittel verringert, so dass eine erhöhte Bleibebereitschaft erkennbar ist. Dennoch liegt der Saldo dieser Altersgruppe insgesamt negativ bei rund -147 Personen. Der Zuzug von '25-50Jährigen' ist gegenüber 2010 deutlich gestiegen. Der Fortzug dieser Altersgruppe, der sich stabil bei rund Einwohner/ Jahr hält, konnte damit aufgefangen werden. Dies ist den erhöhten Zuzügen in Kamenz (Asylbewerberheim?) Moritzburg und Ottendorf-Okrilla zu verdanken. Die Altersgruppe 'Über 65Jahre' ist erwartungsgemäß die stabilste, Fort- und Zuzüge liegen auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau, mit leichter Tendenz zu vermehrter Abwanderung. Insgesamt bleibt der Saldo über alle Altersklassen hinweg negativ. In der Gesamtbilanz verliert die Region gegenwärtig rund 70 Einwohner jedes Jahr. PERSPEKTIVE UND BEDARF HINSICHTLICH DER DEMOGRAFISCHEN ENTWICKLUNG Der Anteil der über '65Jährigen' ist im Landesvergleich geringer, wenngleich sich in einigen Gemeinden des 'Dresdner Heidebogen' die Tendenz deutlich schlechter darstellt. Grundsätzlich sind in der gesamten Region die Bedürfnisse älterer Menschen in Zukunft besonders zu berücksichtigen. Die Zahl der Familiengründer und Berufstätigen nahm in der Region deutlich ab. Bei der gleichzeitigen, überproportionalen Abnahme der Altersgruppe '15-25Jahre' ergibt sich demografisch keine Änderung. Hierzu ist ein Gegensteuern erforderlich, etwa durch verstärkte Zuwanderungsbemühungen. 6 Angaben ohne die Ortsteile von Großenhain, da hierzu keine detaillierten Daten vorlagen. 33

35 Die starke Abnahme der '15-25Jährigen' stellt neue Herausforderungen an die Region für Jugend und junge Erwachsene. Der stagnierende bzw. leicht zunehmende Anteil der 'unter 15Jährigen' ist als Chance zu werten, deren Abwanderung zu vermindern. Eine gezielte Jugendarbeit und Jugendpflege ist abgestimmt für die ganz Region erforderlich. Erste Ansätze sind mit der Konzeption der Stadt Großenhain [16] getan. Aufgabe unserer Region ist, dem demografischen Wandel zur Überalterung und Abwanderung vor allem in den weniger günstig gelegenen Kommunen entgegenzuwirken und Lösungsansätze aufzuzeigen, die den Wohn-, Wirtschafts- und Kulturstandort insgesamt aufwerten. Zudem bedarf es aufgrund der im 'Dresdner Heidebogen' bestehenden 'Ungleichgewichte' eine Solidarität innerhalb unserer Region, in der auch die tw. 'besser stehenden' Kommunen Kooperationen mit den 'Nachzüglern' eingehen. Alle aufgezeigten demografischen Trends sind regionsübergreifend, wenngleich unterschiedlich ausgeprägt. Das Gefälle ist i.d.r. ein Stadt-Land-Gefälle. Kooperationen mit Nachbarregionen und den attraktiveren Städten halten wir für zwingend erforderlich. 2.4 Wirtschaft Allgemeine Kennzahlen ZAHL DER BETRIEBE existierten fast Betriebe und Unternehmen in der Region, ca. 20 mehr als Dabei handelt es sich größtenteils um Klein-, Kleinst- und Einpersonenbetriebe. Die Grafik zeigt eine auffällige zahlenmäßige Dominanz in den Branchen Handel, KFZ- und Baugewerbe (ca ). Die lediglich 400 Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe spiegeln nicht die tatsächliche Beschäftigungsstruktur wider, da in dieser Branche ein Großteil der Arbeitsplätze angesiedelt ist. Es fällt auf, dass sich unter den zehn zahlenmäßig stärksten Branchen (vgl. nebenstehende Grafik) nicht die Landwirtschaft befindet, obwohl ca. 50% der Regionsfläche landwirtschaftlich genutzt wird. Das deutet auf einen hohen Anteil an Großbetrieben in diesem Sektor hin. Abb. 12 oben: Zahl der Unternehmen pro Branche [6], Abb. unten: Beschäftigte pro Branche [6] BESCHÄFTIGUNGSSTRUKTUREN 2013 Im 'Dresdner Heidebogen' sind 2013 rund Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Gegenüber 2008 eine leichte Steigerung um 3%. 34

36 Der beschäftigungsstärkste Sektor mit rund 43% ist das produzierende Gewerbe, das sich in den letzten Jahren deutlich steigerte. Gleichermaßen stieg die Beschäftigtenzahl bei den Unternehmensdienstleitungen an. Die Branche Handel, Verkehr und Gastgewerbe nimmt mit nahezu Beschäftigten (27% aller Beschäftigten) eine starke Basis ein. Auch hier sind (nach zwischen zeitlichen Verlusten) wieder Zuwächse bei den Beschäftigtenzahlen zu verzeichnen. Insgesamt stellt sich die Entwicklungstendenz bei den Beschäftigten positiv dar. Die Zahl der Arbeitslosen sank seit 2008 um Personen. Die nahezu flächendeckende Vollbeschäftigung im 'Dresdner Heidebogen' bedeutet neben der starken Wirtschaftskraft auch in Hinblick auf Qualität und Quantität der Arbeitsplätze, dass noch ein hohes Maß an Fachkräften vorhanden ist bzw. dauerhaft gebunden und angeworben werden muss. ARBEITSLOSENQUOTE 2013 Die landesweite Verbesserung der Beschäftigtenzahlen seit 2000 führte zu einer durchschnittlichen Arbeitslosenquote von 9,8% im Freistaat und im Kammerbezirk Dresden. Im 'Dresdner Heidebogen' liegen die Arbeitslosenquoten [17] wesentlich unterhalb dieses Durchschnittes. Angeführt von den Gemeinden im 'Speckgürtel Dresdens' mit Moritzburg (2,1% Arbeitslosenquote) und Laußnitz (1,9%) liegen selbst Bernsdorf (5,6%) und Großenhain (6,5%) unterhalb der Landesquote Sachsens. Die Arbeitslosenquote der Frauen fiel seit 2008 deutlich stärker als die der Männer waren noch über 51% der Arbeitslosen weiblich, 2013 liegt der Anteil nur noch bei 47%. Im gleichen Zeitraum halbierte sich die Zahl der Arbeitslosen unter 25 Jahren. Während 2013 'nur noch' rund 240 junge Menschen ohne Arbeit waren, stieg der Anteil der Erwerbslosen im Alter von Jahren im Vergleichszeitraum um 24% (=180 Personen) auf 924 Arbeitslose an. ARBEITSPLATZDICHTE 2012 Gemäß sächsischem Wirtschaftsatlas [15] stellt sich die Arbeitsplatzdichte 7 im verarbeitenden Gewerbe 2012 im 'Dresdner Heidebogen' sehr differenziert dar. Deutlich über den Durchschnittswerten des Freistaates (74 Beschäftigten am Arbeitsort je Einwohner), des Kreises Meißen (96) und der Landeshauptstadt (55) liegt im 'Dresdner Heidebogen' nur die Gemeinde Lampertswalde (246). Insbesondere ein weithin sichtbares Großunternehmen sorgt für diesen erstaunlich hohen Wert vor dem Hintergrund einer Gemeinde mit geringer Einwohnerzahl. Über dem hohen Wert des Landkreises Meißen liegen immerhin die Kommunen Ottendorf-Okrilla (194), Radeburg (176), Bernsdorf (144), Schwepnitz (134), Laußnitz (114), Schönfeld (108) und Kamenz (100). Über dem Durchschnitt des Freistaates liegt (neben den o.g.) noch Thiendorf (85). Schlusslicht bei den Arbeitsplätzen im verarbeitenden Gewerbe bildet Priestewitz (3). Diese enorme Differenz resultiert auch aus der Relation von Bevölkerungsdichte und geringer Zahl der Arbeitsplätze im verarbeitenden Gewerbe. PENDLERSTRUKTUREN 2013 Im 'Dresdner Heidebogen' besaßen 2013 rund sozialversicherungspflichtig Beschäftigte ihren Arbeitsort in der Region. Hiervon pendeln rund 54 % (ca ) der Arbeitnehmer aus anderen Regionen, vornehmlich aus Sachsen, ein. Hier spiegeln sich vor allem die gut erreichbaren Gewerbegebiete der Region wieder. Zugleich sind rund Beschäftigte in der Region ansässig, von denen rund (61%) aus der Region auspendeln und ihre Arbeit vornehmlich im Ballungsraum Dresden aufnehmen. Im Ergebnis zeigt sich, dass eine hohe 7 Die Arbeitsplatzdichte im verarbeitenden Gewerbe beschreibt die Dichte an Industriearbeitsplätzen in den sächsischen Städten und Gemeinden 2012 [6]. Gemessen wird diese als Relation der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort je Einwohner. 35

37 Mobilität bei den Arbeitsnehmern besteht und rund Arbeitnehmer die Regionsgrenze überschreiten, um ihrer Arbeit nachzugehen. Die Arbeitswege werden dabei immer länger und der Anteil der Nichtpendler immer kleiner [18]. Die hohe Zahl an Einpendlern stellt gleichzeitig ein großes Potenzial für Neuansiedlungen von Familien dar. Zudem zeigt sich, dass Qualität und Quantität der Verkehrsinfrastruktur im 'Dresdner Heidebogen' mit ein Garant für eine hohe Beschäftigtenzahl sein können. Sowohl dem ÖPNV als auch dem Ausbau des Straßennetzes sind erhöhte Aufmerksamkeiten zu schenken. Aus ökonomischen und ökologischen Gründen sind auch alternative Lösungen (u.a. Mitfahrzentralen, Pendlerparkplätzen, P+R-Lösungen, Rufbus) zu betrachten. BREITBAND Der flächenhafte Ausbau des Breitbandnetzes im Landkreis Bautzen in den Jahren 2009/13 mit einer Mindestbandbreite von 2 Mbit/s verbesserte die Versorgung einer Vielzahl an gewerblichen Betrieben und Privathaushalten. Dieser flächenhafte Ausbau mithilfe eines marktorientierten Netzbetreibers erfolgte im Landkreis Meißen nicht; eine Studie ist in Bearbeitung. Die Analyse des LfULG [19] spricht von einem 'Marktversagen' beim Anschluss der ländlichen Räume, da die strukturellen Ausbauvoraussetzungen (u.a. geringe Bevölkerungszahl, große Verbindungsdistanzen) ungünstig und daher unwirtschaftlich für einen Netzbetreiber sind. Den Stand der Breitbandversorgung nach dem ILE- Förderverfahren (2012), in dem seit Mio. bewilligt wurden, zeigt nachfolgende Abbildung [19]. Abb. 13: prognostizierte Versorgungslage zur Breitbandversorgung, 6/2012, Auszug aus LfULG [19] Im Fazit lässt sich [nach 19] festhalten, dass sich die flächendeckende Erschließung eines Landkreises mit Breitband als günstig erwiesen hat. Der Bedarf einer flächendeckenden Grundversorgung besteht sachsenweit weiterhin. In Anbetracht der bislang 'nur' bis 2 Mbit/s definierten Grundversorgung in Sachsen, stellt die Vorstellung der Bundesregierung, 75 % der Bevölkerung mit 50 Mbit/s zu versorgen, ein ambitioniertes Bestreben zur erheblicher Kapazitätserweiterung dar [19]. 36

38 PERSPEKTIVE UND BEDARF HINSICHTLICH DER WIRTSCHAFT Die Vielzahl an Klein- und Kleinstbetrieben prägen die Region. Eine Unterstützung zur Sicherung dieser Wirtschaftsstrukturen ist für die Bleibebereitschaft der Bürger des 'Dresdner Heidebogen' von großer Bedeutung. Wir sehen einen verstärkten Bedarf, diese kleinteiligen Wirtschaftsstrukturen und insbesondere deren Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten, ihre Innovationsfähigkeit sowie bei Spezialisierungs-, Erweiterungsund Stabilisierungsinvestitionen zu unterstützen. Der hohe Anteil an Beschäftigten im produzierenden Gewerbe bedeutet eine ständige qualitative Verbesserung von Arbeits- und Wohnstätten. Um das hohe Maß an Fachkräften dauerhaft zu binden bzw. neue Fachkräfte anzuwerben, müssen neben den harten Infrastrukturbedingungen weiterhin auch weiche Standortfaktoren in der Region entwickelt werden. Die hohen Pendlerzahlen belegen die Notwendigkeit, die Verkehrsinfrastruktur in hoher Qualität zu erhalten bzw. zu entwickeln. Unter Umweltgesichtspunkten ist dazu der Öffentliche Personennahverkehr zu erhalten bzw. zu befördern. Die Disparitäten im 'Dresdner Heidebogen' erfordern u.a. die Entwicklung von weiteren Knotenpunkten zum Individualverkehr, u.a. Pendlerparkplätze, und alternative Mobilitätskonzepte. Die Bedarfs- und Verfügbarkeitsanalysen zur Breitband- Internetversorgung sind fortzuschreiben und an die stetig wachsenden Erfordernisse anzupassen [20] Beherbergung und Tourismus Nach [6] existieren 62 Beherbergungsbetriebe, davon 19 Hotels, 15 Gasthöfe und 11 Pensionen über 10 Betten, im 'Dresdner Heidebogen' 8. Seit 2007 veränderte sich die Struktur an Beherbergungseinrichtungen geringfügig in Richtung Hotels: Während 4 Hotels hinzukamen, schlossen 3 Gasthöfe in der Region. Dennoch reduzierte sich die Zahl der Gästebetten im Vergleichszeitraum um -14 % auf rund Zugleich sank die Auslastung der Beherbergungsbetriebe insgesamt geringfügig von 2007 zu 2013 von 25,9% auf 25,3 %. Dabei blieben die Belegungsquoten bei Hotels (27,3%) und Pensionen (27,9%) nahezu konstant, während Gasthöfe ihre Auslastung zwar um rund 8% seit 2007 steigern konnten, aber 2013 nur bei einer Auslastung von 17,1% liegen. Die Aufenthaltsdauer beträgt [nach 21] im Reisegebiet 'Sächsisches Elbland' 3,3 Tage und im Reisegebiet 'Oberlausitz/ Niederschlesien' 2,9 Tage. Dabei ist einschränkend festzuhalten, dass im Reisegebiet 'Sächsischen Elbland' vor allem die Kulturangebote entlang der Elbe Touristen anziehen und im Gebiet 'Oberlausitz/ Niederschlesien' das Wintersportgebiet 'Zittauer Gebirge' enthalten ist. Insgesamt zählten diese beiden Reisegebiete 2012 mit knapp 3,3 Mio. Übernachtungen rund 18 % aller Übernachtungen im Freistaat Sachsen [21]. Statistisch zeigt der Trend bei der Beherbergung in Richtung Hotels, die rund 44 % der Übernachtungskapazitäten in der Region vorhalten. Diese sind überwiegend in der Moritzburger Region ansässig. Dennoch entstanden in der Vergangenheit verschiedene Pensionen und Ferienunterkünfte, die statistisch nicht mit erfasst wurden. Der 'Dresdner Heidebogen' bietet neben den 'Kerngebieten' (Moritzburger Kulturlandschaft, Königsbrücker Naturerlebnislandschaft) verschiedene, tagestouristische Anlaufpunkte an. Zudem ist ein enges Netz an Verbindungsachsen für Radfahrer, Radwanderer und Wanderer geschaffen worden (z.b. Pilgerweg, Via Regia). 8 Die Statistik des Landesamtes [6] enthält keine Angaben über Pensionen (unter 10 Betten). Ergänzende Angaben stammen vom Tourismusverband Sächsisches Elbland

39 Im 'Dresdner Heidebogen' existieren 10 Campingplätze mit rund 680 Stellplätzen, u.a. am Brettmühlenteich (Tauscha) und am Röderstausee (Radeburg). Die Ausrichtung liegt bei durchweg landschaftlich, attraktivem Camping, vorzugsweise an einem See oder Waldgebiet. Die Qualitätszertifizierung von Hotels ist in Sachsen insgesamt mit 38,7% Anteil klassifizierter Betriebe eher durchschnittlich. Der Freistaat liegt damit im Ländervergleich an 10. Stelle [13]. Daten für den 'Dresdner Heidebogen' liegen nicht vor, aufgrund der ländlichen Prägung der Region ist eine ähnliche Tendenz zu Grunde zu legen. PERSPEKTIVE UND BEDARF HINSICHTLICH DES TOURISMUS Die Auslastungsquoten und die rückläufige Zahl an Gästebetten zeigen Defizite im Bereich Tourismus auf. Der Fokus der Region liegt jedoch weiterhin auf dem Tages- bzw. Wochenendtourismus und der Naherholung. In allen Bereichen der touristischen Infrastruktur und den Angeboten ist es notwendig, die Qualität zu verbessern. Erst eine umfassende Qualitätssteigerung und die Erhöhung der Angebotsvielfalt führen zu einer Wendung vom kurzen Tages- und Ausflugstourismus zu einem mehrtägigem oder gar wochenweisen Aufenthalt von touristischen Gästen [22]. Diese Anforderung entspricht auch der Tourismusstrategie Sachsen 2020 [13]. Eine abgestimmte, regionsübergreifende Konzeption bietet für den 'Dresdner Heidebogen' in Kooperation mit den Nachbarregionen eine vielversprechende Einbindung in eine umfassende Tourismusstrategie. Dazu sind Partner in den Landesorganisationen zu finden und zu binden [23]. Erste Schritte können die Einbringung in die 'Marketingkampagne Seenlandbahn' [24] oder die Bestrebungen des 'Ferienlandes Sächsisches Elbland' [25] sein. 38

40 2.4.3 Forstwirtschaft Abb. 14: Waldflächen (dunkelgrün) 'Dresdner Heidebogen', Quelle: Topografische Karte TK 10 Laut Statistik [6] sind rund ha Waldfläche im 'Dresdner Heidebogen' vorhanden, 36 % der Fläche, obwohl der gesamte Westteil der Region und das östlichste Gebiet durch ausgedehnte Offenlandbereiche geprägt werden. Einen ähnlich hohen Anteil 9 besitzt der Landkreis Sächsische Schweiz / Osterzgebirge (37%) [26]. Die Abbildung belegt den hohen Anteil an Waldflächen des mittleren bis östlichen Teils der Region. Die Waldflächen der Königsbrücker und Laußnitzer Heide sind Landeswald, für den der 'Staatsbetrieb Sachsenforst' zuständig ist. Ein erheblicher Teil des Waldes, rund 60-70%, befindet sich jedoch in Privateigentum [26]; Körperschafts- oder Kirchenwald bilden eher die Ausnahme [27]. Im sächsischen Vergleich von 46% Privatwaldbesitzer [EPLR-Entwurf, 8] weist der 'Dresdner Heidebogen' einen überdurchschnittlich hohen Anteil Privatwald auf. Die Durchschnittsgröße je Privatwaldbesitzer liegt bei rund 3 ha [27], etwas unterhalb des sächsischen Durchschnittes von 3,3ha [8]. Diese kleinen Forstbetriebsflächen verteilen sich zudem oft auf mehrere Flurstücken und Gemarkungen. Eigentümer haben oft Probleme bei Grenzfindungen, Probleme der Verantwortlichkeit in Erbengemeinschaften, leben nicht mehr vor Ort oder besitzen einfach keine Fachkenntnisse über Bewirtschaftung und Potenzial ihrer Wälder. Mit der Waldbesitzerstruktur gehen weitere Nachteile einher, die für den kleinstrukturierten Privatwald typisch sind: u.a. Verlust von überliefertem Wissen, zu geringe Holzmengen um am lukrativen Holzmarkt teilzunehmen, verringerter Holzeinschlag und Erschließungsdefizite [27]. Analyse und Entwicklung von Lösungsansätzen durch Kooperation von Forstbetriebsgemeinschaften (FBG), Forstunternehmen und Forstverwaltung wurden in der vergangenen Leader- Periode erarbeitet [vgl. Pilotprojekt, 27]. Allerdings fand eine Umsetzung der Ergebnisse nur in der Partnerregion Eifel, dort aber mit großem Erfolg, statt. Um hier bereits getätigte Investitionen in Analyse und Entwicklung zu nutzen ist eine Weiterführung des Projektes geboten. Trotz der großen Waldflächen existieren im 'Dresdner Heidebogen' keine großflächig naturnahen Waldkomplexe [12]. Die Wälder sind aufgrund der Standortverhältnisse und der forstwirtschaftlichen Monokulturen des vergangenen Jahrhunderts stark von der Kiefer geprägt. Der dominierende Waldtyp ist der junge bis mittelalte Kiefernwald auf 9 Waldanteil von Sachsen: 28%; Landkreis Meißen: 15%; 'Elbe-Röder-Dreieck': 12%. Aber Landkreis Bautzen: 37% [26] 39

41 meist ertragsschwachen Standorten. Diese historisch geprägten Reinbestände führen zu einer erhöhten Disposition gegenüber biotischen und abiotischen Schadfaktoren [8]. Eine regelmäßige Bewirtschaftung, in deren Ergebnis Einkommen und Beschäftigung für Waldbesitzer und Dienstleister im ländlichen Raum entstehen und Wälder durch gezielte Pflege bei der Nutzung in stabile Mischwälder umgebaut werden können, ist sowohl gesamtgesellschaftlich (u.a. Naturschutz und Erholungsfunktion der Wälder, Klimaleistungen, CO2 Bindung) als auch wirtschaftlich (ökologischer Rohstoff, da nachwachsend, aus der Region, klimaneutral) überaus erstrebenswert. Einzelne aufgelichtete Altbestände der Kiefer mit eingestreuten Laubhölzern und reicher Bodenflora offenbaren einen naturnäheren Charakter. Naturnahe Eichenmischwälder sind nur vereinzelt vorhanden. PERSPEKTIVE UND BEDARF HINSICHTLICH DER FORSTWIRTSCHAFT Die Kleinteiligkeit des Privatwaldes verhindert einen effektiven Holzeinschlag. Trotz einzelner Zusammenschlüsse von Privatwaldbesitzern zu Forstbetriebsgemeinschaften erfolgt bislang keine leistungsfähige, wirtschaftlich nennenswerte Waldbewirtschaftung. Hierzu besteht hinsichtlich Kooperationen ein hoher Entwicklungsbedarf um Hilfestellung für Kleinbetriebe durch Wissensvermittlung (Beratung), Produktbündelung und gemeinsame Direktvermarktung bzw. Teilnahme am Holzmarkt, wertoptimierte Holzsortierung (Kaskadennutzung), Hilfestellung beim Unternehmereinsatz und Dienstleistungsangebote für urbane Waldbesitzer zu geben. Wie im EPLR strategisch dargelegt, fehlen teilweise Informationen und Hilfestellungen zum Holzeinschlag bei den Privateigentümern. Die Forstämter können diesen Anforderungen nicht in allen Belangen gerecht werden, zumal die Tendenz besteht, dass die Präsenz staatlicher Förster in der Fläche zurückgeht und weiter abgebaut werden soll [27]. Hier besteht für die Region Bedarf hinsichtlich Informationen und Qualifikationen. Wissenstransfer vor Ort kann durch Zusammenschlüsse durchgeführt oder vermittelt werden. Ein Dienstleistungsangebot muss auch für Nichtmitglieder einer FBG gewährleistet werden, da ein Großteil von Waldbesitzern nicht Mitglied in einem Zusammenschluss sind. Viele Flurstücke sind aufgrund fehlender Anbindungen an Wege nicht mehr erreichbar. Eine Zuwegung der Flurstücke ist oft nur durch geduldete Überfahrten fremder Flurstücke möglich. Durchforstungen oder Wiederaufforstungen sind wegen fehlender Grenzpunkte nicht durchführbar. Zur Reglung unklarer oder unwirtschaftlicher Eigentumsverhältnisse bzw. zur Ordnung stark gesplitterter Kleinflächen können auch im Wald Flurneuordnungsmaßnahmen erforderlich werden. Erforderlich ist zudem die angemessene Sanierung der Erschließungswege; sie befördert die Gewinnung weiterer Holzreserven aus den vorhandenen Waldbeständen. Unterstützung bei der Kennzeichnung von Grenzen kann durch die Forstbetriebsgemeinschaften bzw. Forstverwaltung gegeben werden. Wichtig ist die dauerhafte Kennzeichnung z.b. im Zuge von Pflegeeingriffen mit Anlage von Grenzgassen. Wesentlichen Einfluss auf die natürliche Verjüngungsdynamik unserer Wälder besitzen die Wildbestände. Zu hohe Bestände können eine naturnahe Waldbewirtschaftung verhindern und damit eine Klimaanpassung der Wälder mit autochtonen Bäumen. Die jahrelange Erhebung der Verbisssituation durch die Verwaltung wurde ersatzlos gestrichen. Hier bedarf es dringend einer fachgerechten Zustandserhebung als Basis einer nachhaltigen Abschussplanung. 40

42 2.4.4 Landwirtschaft Über ha [6] nehmen die landwirtschaftlich genutzten Gebiete im 'Dresdner Heidebogen' ein, das sind rund 50 % der Gesamtfläche. Die Abnahme der landwirtschaftlichen Fläche betrug seit 2008 [nach 6] insgesamt 0,6%. Abb. 15: Ackerflächen (gelb) des 'Dresdner Heidebogen', Quelle: Topografische Karte TK 10 Der Hauptteil der Ackerflächen befindet sich in den Gemarkungen Priestewitz, Ebersbach und Lampertswalde. Die hohe agrarwirtschaftliche Prägung ist im Westteil der Region, der Großenhainer Pflege, deutlich in der Landschaft erkennbar. Die Großfeldwirtschaft steht hier in einem räumlichen, weil bodenkundlichen, Vorteil gegenüber dem Ostteil. Die durchschnittliche Ackerzahl liegt im Ostteil der Region unter 30, im Westteil der Region unter 40 [28]. Verfahren der Ländlichen Flurneuordnung sind im Raum Priestewitz, Ponickau und Kamenz in Bearbeitung [30]. Da die regionalen Bewirtschaftungsvoraussetzungen heterogen sind, besteht zur Sicherung einer wirtschaftlichen Agrarstruktur und einer nachhaltigen Landnutzung örtlicher Bedarf an Maßnahmen der Bodenordnung. Hier sind neben der allgemeinen Verbesserung der Rahmenbedingungen von land- und forstwirtschaftlichen Unternehmen u.a. Aspekte des Wind- und Wassererosionsschutzes (vgl. Regionalplan), der landwirtschaftlichen Flächensicherung und die Herstellung eines funktionierenden Wege- und Gewässernetzes zu nennen [30]. Die intensive Ackerwirtschaft, insbesondere die Ausrichtung auf wenige Anbauarten, führt zu einer Monotonisierung bzw. Verarmung der Landschaft und der Böden. Die Getreideanbaufläche und der Anbauanteil an Ölfrüchten liegen in der Region unter dem sächsischen Durchschnitt [28]. Der Ackerfutteranbau (Maissilage) nimmt gut 25% der Anbaufläche ein. Der Anbau der energiereichen Maispflanzen als Grundfutter für Milchvieh- Stallhaltung nahm in den vergangenen Jahren allerdings ab, der Bedarf als Grundstoff für Biogasanlagen dagegen erheblich zu [28]. Im 'Dresdner Heidebogen' betrug der Zuwachs an Maisanbaufläche von 2000 bis 2012 über 65 % [28]. Neben der 'Verarmung der Landschaft' treten im Maisanbau zunehmend Probleme durch Überdüngung, Bodenerosion durch Wind und Wasser auf. Der deutlich gestiegene Anteil der Biomasseverwertung zur Erzeugung von Energie [8] zeigt sich unmittelbar in der Landnutzung des 'Dresdner Heidebogen' und den genannten Negativfolgen. Weitere Kontroversen entstehen durch den o.g. sukzessiven Rückgang an Agrarfläche. In der derzeitigen, flächenbezogenen Landwirtschaftsförderung führt dies zunehmend dazu, dass Landwirte sich gegen die Abgabe von Flächen für "landwirtschaftsfremde" Maßnahmen stellen - von ökologischen Maßnahmen bis hin zum straßenbegleitenden Radwegebau. BETRIEBSZAHLEN Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe erhöhte sich seit 2008 um 8 Betriebe auf 256 Unternehmen. Mit 127 Betrieben (= rund 50%) unter 20 ha Betriebsfläche sind ein Vielzahl an kleinen und mittleren Betrieben vorhanden. Rund 29% der Betriebe bewirtschaften eine Fläche über 100 ha [6]. 41

43 BESCHÄFTIGTENZAHL IN DER LANDWIRTSCHAFT Die Beschäftigtenzahlen dieses Branchensektors zeigen, dass rund 3% der Beschäftigten in der Landwirtschaft arbeiten. Die Entwicklung der Beschäftigtenzahlen (2008: / 2010: / 2013: Beschäftigte) zeigt einen absteigenden Trend. Bei zeitgleicher Erhöhung der Betriebszahlen (s.o.) ein Hinweis auf die zunehmende Rationalisierung des Arbeitsprozesses in der Landwirtschaft. PERSPEKTIVE UND BEDARF HINSICHTLICH DER LANDWIRTSCHAFT Die überwiegend flächenbezogene Pauschalförderung der Landwirtschaft führt zur Ausnutzung aller verfügbaren Flächen mit der Folge, dass Grenzstandorte (z.b. Uferrandstreifen, Baumstandorte, Straßenbankette) immer stärker zurück gedrängt und vernichtet werden. Diese Tendenz wird auch mittelfristig bestehen bleiben und für den Verlust von Landschaftsstrukturen sorgen, wenn die Praxis der Förderkulisse von Agrarbetrieben nicht geändert bzw. deren Anwendung nicht verändert wird. Nicht erst seit dem Urteil des EuGH vom [29] besteht die Möglichkeit, Landschaftselemente oder Bäume auf oder an einem Acker zu einem gewissen Maße in die einheitliche Flächenförderung einzurechnen, ohne das den Agrarbetrieben hieraus Förderverluste entstünden. Die Handlungsmöglichkeiten der Region 'Dresdner Heidebogen' hierbei sind sehr eingeschränkt. Direktvermarktungen als dezentraler, regionaler Wirtschaftszweig (u.a. Imker, landwirtschaftliche Kleinbetriebe) stellen ein großes Potenzial bei der Entwicklung im ländlichen Raum dar. Hierzu sind Kooperationen, Schulungen, Vernetzungen und Koordinationshilfen auf der Grundlage der gesammelten Erfahrungen (Vermarktungsverbund "Landmarke") erforderlich [31]. Die Verbesserung der Produktions- und Arbeitsbedingungen der Forst- und Landwirtschaftsbetriebe soll die Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen mit sich bringen. Maßnahmen der Bodenordnung werden durch die Region 'Dresdner Heidebogen' befürwortet. Darüber hinaus möchten wir auch die Förderung der allgemeinen Landeskultur (Verbesserung der Agrarstruktur und Landschaftspflege) und der Landentwicklung (u.a. Flächenmanagement) durch die Flurneuordnung in der Region unterstützen, da Flurneuordnungsverfahren die Produktions- und Arbeitsbedingungen der Land- und Forstwirtschaft verbessern und die allgemeine Landeskultur und Landentwicklung fördern. Die LES des 'Dresdner Heidebogen' unterstützt dieses Verfahren als Instrument der ganzheitlichen Entwicklung im ländlichen Raum, um neben der Erfüllung der Hauptziele auch Hochwasserschutzmaßnahmen und die Verbesserung der Infrastruktur und der ökologischen Situation voranzutreiben. Einer Umsetzung gemeinschaftlicher Anlagen der Dorferneuerung und -entwicklung stehen wir positiv gegenüber. 42

44 2.4.5 Fischwirtschaft Abb. 16: Wasserflächen (blau) 'Dresdner Heidebogen', Quelle: Topografische Karte TK 10 In Sachsen werden rund ha Teichfläche fischereiwirtschaftlich genutzt und u.a. ca Tonnen Speisekarpfen erzeugt. Der durchschnittliche Flächenertrag liegt bei 450 kg/ha [32]. FISCHWIRTSCHAFT Die Wasserflächen im 'Dresdner Heidebogen' nehmen rund 2% der Gesamtfläche (2.289 ha [6]) ein. In der Region existieren neben dem Teichgebiet Moritzburg vereinzelte Gewässer um Schönfeld, Tauscha und dann zahlreicher vorkommend um Schönteichen, Schwepnitz und Bernsdorf. Im 'Dresdner Heidebogen' sind mehrere Fischereibetriebe ansässig, die überwiegend Karpfen züchten und vermarkten [32, 33]. Den Großteil des produzierten Fisches nimmt der Karpfen ein, dessen Aufzucht unter Ausnutzung des natürlich vorhandenen Nahrungsangebotes unter Zufütterung von Getreide erfolgt. Neben dem Karpfen werden aber auch Schleie, Zander und Wels sowie vereinzelt Forellen, Störe oder Hechte aufgezogen. Der überwiegende Teil der Fischereibetriebe wird im Haupterwerb geführt und verfügt im Bundesvergleich über eine vergleichsweise hohe Flächenausstattung (zwischen 250 und 400 ha / Betrieb) [28, Umfrage]. Die Zahl der Beschäftigten pro Betrieb liegt zwischen 2 und 10 Mitarbeitern, dazu kommen Saisonkräfte. Die Menge der erzeugten Fischprodukte beträgt zwischen 50 und 170 to/betrieb. Dabei werden überwiegend Speisekarpfen und Satzfische erzeugt. Angel- und Naturschutzverbände sowie Hobbybewirtschafter betreiben in begrenztem Rahmen Fischzucht, -fang und -verarbeitung bzw. widmen sich der Pflege der Teiche. Die Bewirtschaftung im Nebenerwerb erfolgt hauptsächlich im Familienbetrieb. Die Weiterverarbeitung und Vermarktung von Fisch, insbesondere Karpfen, spielen im 'Dresdner Heidebogen' eine eher geringe Rolle. In der Region besitzen einige Teichwirte eine eigene Verarbeitung, die aber lediglich der Aufbe- 43

45 reitung für den eigenen Absatz dient. Nach wie vor erfolgt der Absatz zum überwiegenden Teil an den Großhandel. Der Lieferkreis ist bundesweit, wobei Sachsen den ersten Platz einnimmt, gefolgt vom norddeutschen Raum (Hamburg). Eine aktive Direktvermarktung mit Hofläden, mobilen Markständen etc. betreiben nur wenige Unternehmen. Ursachen hierfür sind unter anderem das fehlende Käuferpotenzial auf Grund der geringen Bevölkerungsdichte sowie die gesunkene Nachfrage nach Karpfen und einheimischen Süßwasserfischen (geändertes Kaufverhalten bei der Bevölkerung). Die Vermarktung in den Hotels und Gaststätten ist bisher nicht flächendeckend und attraktiv. Wichtig für das Binnenmarketing und die Erhöhung des Anteils der Direktvermarktung sowie der Vermarktung an Hotels/Gastronomie sind Aktivitäten, wie Fisch-Kochkurse oder Event-Abfischen. Auch in der Fischerei spielt daher die Direktvermarktungen als dezentraler, regionaler Wirtschaftszweig eine große Rolle. Bislang bestehen im 'Dresdner Heidebogen' keine Kooperationen zur gemeinsamen Vermarktung von Fischprodukten. Das Erfordernis von Kooperationen, Schulungen, Vernetzungen und Koordinationshilfen besteht weiterhin [31]. Den veränderten Klimabedingungen zu Folge traten 2013 bei Teichanlagen zunehmend Schäden durch Hochwässer (Dammüberspülung, Bodeneinträge) auf [32]. PERSPEKTIVE UND BEDARF HINSICHTLICH DER FISCHWIRTSCHAFT Im 'Dresdner Heidebogen' besteht Bedarf, die wirtschaftlichen und sozialen Strukturen sowie die Wertschöpfung bei Fischerei- und Aquakulturerzeugnissen zu erhalten und auszubauen. Dabei stehen der Aufbau von Verarbeitungsstrukturen und neuer Vertriebswege in der Region an erster Stelle. Seitens der Gaststätten und Hotels der Region besteht z.b. ein Bedarf an regionalen Produkten, die das gastronomische Angebot erweitern und qualifizieren. Weiterhin sind die Potenziale hinsichtlich neuer Absatzketten oder wirtschaftlichen Innovationen stärker auszubauen. Die nationale und transnationale Zusammenarbeit zwischen den Fischerzeugungsregionen in Sachsen, insbesondere durch Vernetzung, halten wir gerade vor dem Hintergrund der Vermarktungsfähigkeit regionaler Produkte für erforderlich. Hier sind Schritte u.a. zu einem gemeinsamen Corporate Design erforderlich. Durch Diversifizierungen wollen wir die vorhandenen Arbeitsplätze sichern und neue schaffen. In der Region besteht ein hohes Potential, die Fischwirtschaft mit dem Naturerlebnis und dem Tagestourismus zu verbinden. Wir sehen u.a. Entwicklungspotenzial beim Angel- oder Ökotourismus, beim 'Urlaub auf dem Fischereihof', bei der Präsentation des kulturellen Erbes oder bei der praxisorientierten Umweltbildung vor Ort. Die Potentiale hinsichtlich des Naturtourismus und die naturnahe Landschaftsausstattung in den Teichgebieten erfordern z.t. eine nicht wirtschaftsorientierte Pflege von Teichen. Bei Unternehmen der Region besteht weiterhin das Erfordernis, Unterstützungen zu naturschutzgerechten Bewirtschaftungen von Teichen zu erhalten. 44

46 2.5 Wohnen WOHNRAUMBILANZ Trotz des Bevölkerungsrückgangs und der hohen Einpendlerquote stieg die Zahl der Wohnungen seit 1995 insgesamt um rund an. Ein Großteil davon entstand in Ottendorf-Okrilla (1.170 Whg.), Moritzburg (911 Whg.) und Radeburg (709 Whg.). Im gleichen Zeitraum nahm der Bestand in Neukirch (-526 Whg.) und Kamenz (-161 Whg.) ab. Die Wohnraumentwicklung nach Zahl der Räume stellt nebenstehende Abbildung dar. Auffällig ist der zunehmende Anteil an Wohnungen mit mehr als 5 Räumen. Abb. 17: Wohnraumbilanz [6] Die Kennzahlen [6] belegen nachfolgende Trends im 'Dresdner Heidebogen': Hoher Anteil sehr alter Häuser: Im 'Dresdner Heidebogen' existieren rund Wohnungen [6], davon sind 26 % vor 1918 erbaut worden, ein vergleichsweise hoher Anteil an Wohnungen, die um 100 Jahre bzw. älter sind. 82 % der Wohngebäude im 'Dresdner Heidebogen' wurden vor 1949 errichtet! Im Vergleich dazu liegen der Bundesdurchschnitt bei 25% und der sächsische Durchschnitt bei 53% [36]. Hier besteht dringender Handlungsbedarf aufgrund des alten Baubestandes. Bauboom nach 1990: Zwischen 1949 und 1990 wurden in 40 Jahren rund Wohnungen (32%) und in den 25 Jahren nach der 1990 rund Wohnungen (23%) errichtet. Trotz des allgemeinen Bevölkerungsrückgangs entstand in der 'Nachwendezeit' ein erheblicher Bauboom in der Region, der sich insbesondere auf den 'Speckgürtel' von Dresden zurückführen lässt. Überwiegend Einfamilienhäuser: Dabei überwiegen im 'Dresdner Heidebogen' Wohnungen in freistehenden Häusern (68%), während Reihenhäuser (17%) die zweithäufigste Siedlungsform darstellen. Eine kennzeichnende Verteilung für die dörfliche Siedlungsstruktur einerseits und den modernen Wohnungsbau im städtischen Umfeld andererseits. Privateigentum vor Miete: Die Eigentumsstrukturen belegen mit rund 70 % Privateigentum, 13% Wohneigentümer- Gemeinschaften und nur 9% kommunale Wohnungsunternehmen den hohen Anteil an Eigentumsbildung bei den Wohnungen. Im sächsischen Vergleich mit 33,2 % Wohneigentum oder 45,8% im Bundesvergleich [36] ist im 'Dresdner Heidebogen' ein außerordentlich hoher privater Eigentumsanteil vorhanden. 45

47 Nahezu immer 1-2 Wohnungen pro Haus: in fast 90 % der Häuser im 'Dresdner Heidebogen' befinden sich ein bis zwei Wohnungen. In nur 4 % aller Gebäude befinden sich 7 Wohnungen oder mehr. Wenig kleine Wohnungen: Rund die Hälfte der Wohnungen sind 3-4Raum-Wohnungen, ein weiteres Viertel 5-6 Raum-Wohnungen, nur 7 % 1-2Raum-Wohnungen. Rund 46 % aller Wohnungen sind zwischen 40 und 80 m² groß, etwa 30 % der Wohnungen besitzen eine Wohnfläche zwischen 100 und 160 m². Leerstand privater, alter Bausubstanz: Der Leerstand liegt bei rund 7 % aller Wohnungen, dabei aber überwiegend bei den Privateigentümern (60%) und den Gebäuden, die vor 1948 erbaut wurden (58%). In Sachsen beträgt die Leerstandsquote 9,9 % [36]. Weniger Bewohner auf mehr Wohnfläche: Die Belegung pro Wohnung sank von 2,5 auf 2,1 Personen/ Whg. Die durchschnittliche Wohnfläche pro Bewohner erhöhte sich von 30,3 auf 41 m². Barrierefreie oder -arme Wohnungen: Allgemein existieren auch im 'Dresdner Heidebogen' generationenübergreifende Nutzergruppen, die aus verschiedenen Gründen auf barrierefreien Wohnraum oder zumindest barrierearmen Wohnraum angewiesen sind. Hieran besteht auch aus Demografiegesichtspunkten eine verstärkte Nachfrage [36]. Eine Totalerhebung über den Bestand an barrierefreien oder -armen Wohnungen gibt es weder für Sachsen [36] noch für den 'Dresdner Heidebogen'. PERSPEKTIVE UND BEDARF HINSICHTLICH DES WOHNENS : Die Region 'Dresdner Heidebogen' ist in Teilen für den Neubau oder die Sanierung von Ein- und Zweifamilienhäusern weiterhin interessant. Die Zunahmen bei Wohnfläche, Eigentumsquote und Neubau belegen die hohe Attraktivität der Region für Wohnbauwillige, vornehmlich im südlichen Teil der Region. Der Gebäudebestand im 'Dresdner Heidebogen' ist vergleichsweise 'überaltert', was vornehmlich auf den ländlichen Raum bzw. die Dörfer zutrifft. Der daraus resultierende Sanierungsbedarf ist damit hoch einzuschätzen. Der Trend zu Wohnungsneubauten mit großen Grundflächen ist schon lange im 'Dresdner Heidebogen' angekommen. Die ländliche, historische Bausubstanz kann bei dieser Entwicklung nur schwer erhalten werden. Für den Erhalt der dörflichen Siedlungsstrukturen und der großvolumigen Hofanlagen sind zusätzliche Unterstützungen erforderlich. Die Zunahme der 1-2 Familienhäuser belegt den Trend zur Errichtung von kleinen Wohnstrukturen mit maximal zwei Parteien. Neben dem typischen Wohnhaus für 2 Generationen nimmt die Errichtung einer zusätzlichen Vermietungseinheit (zur stützenden Finanzierung der Baukosten) einen zunehmenden Stellenwert ein. Die steigenden Lebenserwartungen und der Anstieg des Anteils älterer Menschen an der Bevölkerung sowie die damit verbundene Zunahme von Mobilitätseinschränkungen wird auch im 'Dresdner Heidebogen' zu einer erhöhten Nachfrage nach barrierefreiem bzw. -armen Wohnraum führen. Daneben werden die Anforderungen an ein generationengerechtes Wohnumfeld steigen; insbesondere ist mit einem wachsenden Bedarf an ergänzenden, bezahlbaren und bedarfsgerechten Service- und Pflegeleistungen zu rechnen [36]. 46

48 2.6 Bildungs- und Kindereinrichtungen Im 'Dresdner Heidebogen' existieren zahlreiche Schulen und Kindereinrichtungen. Nachfolgende Darstellungen und Angaben zum Sanierungsbedarf basieren auf dem Schulnetzplan Meißen 2014 [37] und Schulnetzplan Bautzen 2012 [38] 10. Derzeit bestehen im 'Dresdner Heidebogen' zwei Gymnasien mit rund Schülern (Großenhain und Kamenz) sowie elf Oberschulen mit insgesamt rund Schülern. GYMNASIEN Tab. 7: Übersicht der Gymnasien im 'Dresdner Heidebogen' Bildungseinrichtung Prägende Angebote Erfolgte Sanierung geplante Sanierung Sonstiges Werner-v.-Siemens -Gymnasium Großenhain Lessing-Gym. Kamenz Emotionale/soziale Entwicklung, körperliche Behinderung, Sprache Profile: sprachlich, naturwiss., gesellschaftswiss. Rekonstruktion 2001/04 Komplettsanierung A.- Schweitzer-Haus 1992 Noch erforderliche Investitionen 350 T Brandschutz im A.-Schw.- Haus und Lessing Schule Sporthalle, Außensportanlage Sporthallen an AS-Haus und an L-Schule Die Zahl der Gymnasiasten ist seit 2007 in Kamenz deutlich um rund 25 % geschrumpft. Dagegen ist die Belegung der Oberschulen seit 2007 erheblich angestiegen. OBERSCHULEN Tab. 8: Übersicht der Oberschulen im 'Dresdner Heidebogen' Bildungseinrichtung Prägende Angebote Erfolgte Sanierung geplante Sanierung Sonstiges WIR in der Freien Oberschule Bernsdorf Brandschutztüren Kellerräume, Brandschutz Sporthalle und -platz mit GS 1. OS Kamenz Förderung bei Leistungsschwächen, Berufs- und Studienorientierung Komplettsanierung Jahnsportplatz, teilw. Halle Lessing-Gymnasium 2. OS Kamenz Sportförderung Komplettsanierung unter Beachtung Gesamtsituation Arthur-Kießling-OS Königsbrück OS Ottendorf-Okrilla OS Ebersbach 1. OS Am Kupferberg Großenhain 2. OS Am Schacht Großenhain Kurfürst-Moritz-Schule, OS Boxdorf OS Heinrich Zille Radeburg OS Schönfeld Französisch, Neigungskurse, Schule-Wirtschaft Emotionale/soziale Entwicklung, Hören soziale Entwicklung, körperliche Behinderung soziale Entwicklung, körperliche Behinderung Emotionale/soziale Entwicklung, Sprache soziale Entwicklung, Autismus, geist. Behind. soziale Entwicklung, körperliche Behinderung Sporthalle und -flächen im Schulbereich Komplettsanierung Fenster Sporthalle, -platz K.-Kollwitz-Str. REKO gesamtes Gebäude Rekonstruktion 2009/10 Rekonstruktion 1995 bis 2009/11 Rekonstruktion 2006/07 Rekonstruktion 2010 Rekonstruktion 2006 Rekonstruktion 1992/93 Aufzug, Klimaanlg.,Server- -raum, Sportanlagen Noch erforderliche Investitionen 399 T Noch erforderliche Investitionen 1,634 Mio. Noch erforderliche Investitionen 2,0 Mio. Noch erforderliche Investitionen 600 T Noch erforderliche Investitionen 1,877 Mio. Noch erforderliche Investitionen 931 T Gemeindeturnhalle, Sportplatz Sporthalle, Außensportanlage vorh. Sporthalle, Außensportanlage vorh. Sporthalle, Außensportanlage im Stadtpark vorh. Sporthalle, Außensportanlage vorh. Sporthalle, Außensportanlage vorh. Sporthalle, Außensportanlage vorh. 10 Zahlenangaben gem. Statistischen Landesamt 2014, ergänzt nach Angaben des Regionalmanagements 'Dresdner Heidebogen'

49 GRUNDSCHULEN Zudem sind 24 Grundschulen mit über Schülern in der Region vertreten. Die Schülerzahl ist seit 2007 um 160 Kinder (bei gleichbleibender Zahl an Grundschulen) gestiegen. Dem zunehmenden Bedarf wurde bereits durch verschiedene Schulhaussanierungen Rechnung getragen, wenngleich weitere Erfordernisse zur Bestandssanierung und Modernisierung bestehen. Tab. 9: Übersicht der Grundschulen im 'Dresdner Heidebogen' Bildungseinrichtung Prägende Angebote Erfolgte Sanierung geplante Sanierung Sonstiges GS Bernsdorf Komplettsanierung 2009 Treppenhaus Sportanlagen ab 2013 in zwei Bauabschnitten GS Haselbachtal Komplettsanierung 2006/07 Sporthalle/Sportplatz vorh. GS Am Gickelsberg Kamenz Bewegte Schule Dach, Fassade, Fußböden, E-Installation, Heizung Anbau geplant GS Am Forst Kamenz Begabtenförderung, LRS- Stützpunkt Energ. Sanierung Sporthalle, Dach, Fassade usw. Sportplatz, Sportfreiflächen Sporthalle, Kleinspielfeld, Schwimmhalle vorh. GS Wiesa Sophie Scholl, Kamenz Erziehungspartnerschaft, Schule in Bewegung Schulgebäude, teilw. Abbruch/Neubau Anbau Sportplatz, Sportfreiflächen, Turnhalle Schwimmhalle im Ort GS Juri Gagarin Königsbrück Musisch-sportlich orientiert, Integration, Sprache Gesamtes Schulgebäude, Bau neues Hortgebäude Außenbereich Bolzplatz, Pflasterarbeiten u.a. Turn-/Mehrzweckhalle, Kleinspielfeld GS Laußnitz Konzentrationstraining, Integrative Schule, Sport Brandschutz, Heizung, Fassaden, Sanitäranlagen Dach, Dachdämmung Solaranlage errichtet GS Ottendorf-Okrilla Fassade, Kellerräume, Einbau Lüftung zus. Kapazitäten zur Sicherung 2-züg. Betrieb Sportanlagen gemeinsam mit Mittelschule GS Hermsdorf Ottendorf-Okrilla WDVS Fassade, Fenster, Außentüren E-Installation, Heizung Kindertagesstätte im Gebäude GS Sonnenblumen Medingen Komplettsanierung Gepl. Schulbibliothek, Sportanlagen im Objekt GS Oberlichtenau Am Keulenberg LRS/Rechenfördg., Musik, Computer, Tanz, Textil u.a. Fenster, Dach, Heizung Fassade mit Dämmung, Brandschutz Sporthalle, Sportplatz, Spielwiese, Sportzentrum GS Schönteichen Grünes Klassenzimmer Sanitäranlagen, tw., Südfassade, Ausstattung GS Schwepnitz Keine besonderen Beleuchtung, Fußböden, Toiletten Werkraum, Brandschutz, Türen, Schließsystem Heizung, Fassade (Dämmung), Fenster Gepl. Neubau Sporthalle und Außensportanlagen Sporthalle, -platz, Sportfreiflächen GS W- Schneller Kalkreuth Emotionale/ soziale Entwicklung Rekonstruktion 1998/02 Noch erforderliche Investitionen 72 T Sporthalle, Außensportanlage vorh. 1. GS Schubert-allee Großenhain soziale Entwicklung, körperliche Behinderung Rekonstruktion 1992/93 Noch erforderliche Investitionen 1,38 Mio. Keine eigenen Sportanlagen 2. GS Bobersberg Großenhain soziale Entwicklung, körperliche Behinderung Rekonstruktion 1997/07 Noch erforderliche Investitionen 1,23 Mio. Sporthalle, Außensportanlage vorh. 4. GS Am Schacht Großenhain soziale Entwicklung, körperliche Behinderung Rekonstruktion 2008/09 Sporthalle, Außensportanlage im Stadtpark GS Lampertswalde Autismus, körperliche Behinderung Rekonstruktion 2007/08 Noch erforderliche Investitionen 1,25 Mio. Sporthalle, Außensportanlage vorh. GS Moritzburg Emotionale/soziale Entwicklung, Sprache Rekonstruktion 2002/08 Noch erforderliche Investitionen 40 T Sporthalle, Außensportanlage vorh. GS Reichenberg, Moritzburg geist. und körperliche Behinderung Rekonstruktion 2010 Noch erforderliche Investitionen 1,19 Mio. Sporthalle, Außensportanlage vorh. Freie C. Freinet- GS-Moritzburg Emotionale/soziale Entwicklung Rekonstruktion 2001 Noch erforderliche Investitionen 200 T Sporthalle vorh. GS Niederau Emotionale/soziale Entwicklung, Sprache Rekonstruktion 2007 Noch erforderliche Investitionen 435 T Sporthalle, Außensportanlage vorh. GS Priestewitz soziale Entwicklung, körperliche Behinderung Rekonstruktion 2009/11 Noch erforderliche Investitionen 150 T Sporthalle, Außensportanlage vorh. GS F. L. Jahn Ponickau soziale Entwicklung, körperliche Behinderung Rekonstruktion 2009 Sporthalle, Außensportanlage vorh. 48

50 FÖRDERSCHULEN Tab. 10: Übersicht der Förderschulen im 'Dresdner Heidebogen' Schule zur Lernförderung Großenhain Rekonstruktion 1992/93 Noch erforderliche Investitionen 415,5 T Sporthalle, Außensportanlage vorh. Schule für Erziehungshilfe Priestewitz Rekonstruktion 2010/11 1 Außenstelle, 3 ausgelagerte Klassen KINDERTAGESEINRICHTUNGEN Seit 2007 wurden drei zusätzliche Kindertageseinrichtungen in unserer Region errichtet und die Zahl der Plätze um auf Plätze erhöht. Die durchschnittliche Auslastung liegt bei rund 81 %. Die Betreuungsquoten in den Kindertageseinrichtungen erhöhten sich seit 2007 bei den Kindern von 0 bis 3 Jahren um rund 10 %. Derzeit wird knapp die Hälfte aller Kinder unter 3 Jahren in den Einrichtungen betreut. Die Besuchsquote der Kinder zwischen 3 und 6 Jahren liegt bei 97 %. Ebenso werden deutlich mehr Schulkinder nach dem Schulunterricht in Horteinrichtungen aufgenommen. Hier nahm die Zahl um 627 auf Kinder zu. PERSPEKTIVE UND BEDARF HINSICHTLICH DER KINDER- UND BILDUNGSEINRICHTUNGEN : Der Bedarf an Betreuungsplätzen in Kindereinrichtungen ist weiterhin hoch und wird sich gerade in den stärker entwickelnden Zentren unserer Region deutlich erhöhen. Die erfolgten Sanierungen an Grund- und Oberschulen sowie Gymnasien unserer Region können noch nicht als abschließend betrachtet werden. Die Verschiebung der Schüler zahlen zwischen den Schulformen bedürfen einer stetigen Anpassung der Kapazitäten und eine Modernisierung der Unterrichtsräume und Gebäude. Die Gruppen- bzw. Klassenstärken in den Kinder- und Bildungseinrichtungen möchten wir begrenzen, um weiterhin die hohen Anforderungen an schulische Bildungsstandards gerecht werden zu können. Daher sehen wir weiterhin einen Bedarf zur baulichen Ausweitung der Schulungs- und Betreuungsangebote. 49

51 2.7 Verkehr NAHVERKEHRSPLANUNGEN Der Nahverkehrsplan des Verkehrsverbund Oberelbe VVO [42] regelt u.a. den Einsatz und die Anforderungen des öffentlichen Personennahverkehrs auch für die Region 'Dresdner Heidebogen'. Hinsichtlich der Entwicklung der ÖP- NV- Nachfrage zeigt die Verkehrsprognose [42] auf, dass sich die Anzahl der Fahrten zwischen den Zentren des 'Dresdner Heidebogens' 2015 gegenüber 2003 zwischen 5 und 10 % verringern wird. Demgegenüber werden die Fahrten im ÖPNV zur Landeshauptstadt Dresden von Königsbrück, Kamenz und Großenhain um knapp 5 % steigen. Das bedeutet, dass sich das ÖPNV- Netz stärker auf die Landeshauptstadt und die zentralen Orte der Region ausrichtet. Die Verbindungen im ländlichen Raum werden prognostisch abnehmen. Hinsichtlich einer touristischen Verbindung wird die Region 'Dresdner Heidebogen' kaum als Ziel im Nahverkehrsplan wahrgenommen. Zur Entwicklung von Fahrradbussen, die einen Naherholungsaspekt im 'Dresdner Heidebogen' unterstützen, wird nur die allgemeine Notwendigkeit zur Prüfung und gegebenenfalls zur Fortschreibung des Angebotes festgehalten. Für unsere Region 'Dresdner Heidebogen' stellen daher insbesondere die Park+Ride bzw. Bike+Ride- Systeme, die als Übergangsstellen zum weiter zentralisierten ÖPNV-Netz dienen, eine besondere Bedeutung dar. Deren Weiterentwicklung als Bestandteil eines integrierten ÖPNV-Systems [42] ist für die ländliche Region von besonderem Gewicht. RADWEGENETZ / RADWEGEKONZEPTION Durch den 'Dresdner Heidebogen' verlaufen u.a. verschiedene Radfernwege (SNR I), Regionale Hauptradrouten (SNR II) und sonstige Strecken des SachsenNetz Rad 2014 [43]. Zu den bekanntesten gehören die 'Sächsische Städteroute' oder die 'Röderradroute'. Eine Radwegekonzeption liegt für den 'Dresdner Heidebogen' bislang nicht vor, vielmehr wurden rund 400 km Radwege in der Region ausgewiesen. In Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband Sächsisches Elbland e.v. wurden Informationen und Kartenmaterial auf der Internetseite des 'Dresdner Heidebogens' bereitgestellt, auf der Interessenten zu verschiedenen Radtouren recherchieren können. Die Bestrebungen der Region bestehen seit Jahren darin, die Attraktivität der Angebote und Wegeverbindungen für die Zielgruppen Radfernwanderer, Radurlauber und Tagestouristen zu verbessern. Die touristische Ausrichtung auf Naherholung und Tagestourismus unterstützt diesen Ansatz. Der technische Zustand von Radwegen und die Schlüssigkeit des Radwegesystems sind in der Region nicht durchgängig in hohem Maße gegeben. Hierzu besteht im 'Dresdner Heidebogen' ein Nachholbedarf, um planerische und bauliche Standards hinsichtlich Umwegevermeidung, Belagsqualitäten, Wegebreite und touristische Infrastruktur, wie es die Radverkehrskonzeption Sachsen definiert [vgl. 43], zu gewährleisten. ALLTAGSRADVERKEHR Die Entwicklung touristischer Radwege ist auch immer hinsichtlich der Alltagstauglichkeit zu prüfen. Der Alltagsradverkehr und insbesondere der Schulradverkehr stehen vor dem Hintergrund ausgedünnter Schulstandorte an oberster Priorität. Elektrofahrräder verstärken den Fahrradboom im Alltag (und Tourismus), da sie das Fahren mit Gepäck oder bei Steigungen erleichtern sowie höhere Geschwindigkeiten ermöglichen. Die Potenziale des Radverkehrs für den Entfernungsbereich bis 15 oder 20 km steigen laut Radverkehrskonzeption [43] insgesamt an, insbesondere in Verbindung mit hochwertigen Infrastrukturangeboten, wie Radschnellverbindungen. 50

52 PERSPEKTIVE UND BEDARF HINSICHTLICH DES VERKEHRS : Da die Verbindungen innerhalb der Region vorrangig auf die zentralen Städte ausgerichtet sind und werden, besteht 'in der Fläche' weiterhin ein großer Mobilitätsbedarf. Zur Sicherung der Mobilität der Bürger halten wir die Erweiterung der ÖPNV- Verbindungen in die Fläche oder die Entwicklung alternativer Konzepte für erforderlich. Hierzu sind Studien und Maßnahmen zur Mobilitätsverbesserung der Bürger auf dem Lande anzustreben. Für den 'Dresdner Heidebogen' sind insbesondere die Schnittstellen zwischen ÖPNV und Individualverkehr wichtig und verbesserungsbedürftig. Die Beförderung von Park+Ride bzw. Bike+Ride- Systemen des Nahverkehrs erfordern unmittelbar die Schaffung oder den Ausbau von Pendlerparkplätzen, was wir befürworten. Die konzeptionelle Entwicklung des 'Dresdner Heidebogen' zu einer Fahrradregion bedarf einer integrierten, planerischen Gesamtlösung, die sich in das sächsische Konzept 'SachsenNetz Rad' einordnet. Neben der Instandsetzung von Wegeabschnitte sind die Entwicklung einer konsistenten Wegweisung und die radtouristische Begleitinfrastruktur von großer Bedeutung. Hier sieht die Region ein deutliches Entwicklungspotenzial. Die Stärkung des Alltagsradverkehrs ist zukünftig von hoher Bedeutung, gerade um dem gestiegenen Gesundheitsbewusstsein und den erforderlichen Umweltentlastungen gerecht zu werden. Hier ist in der Region u.a. der Bedarf an geeigneten Abstellanlagen für Fahrräder an öffentlichen Einrichtungen, an geänderten Wegeführungen oder an Fahrradstationen an Bahnhöfen zu prüfen und ggfs. zu decken. Sowohl der Alltagsradverkehr als auch der Radtourismus bedürfen zur Erschließung weiterer Potenziale der kontinuierlichen und koordinierten Öffentlichkeitsarbeit durch Land, Kommunen und weiteren interessenbezogenen Akteuren. Kommuniziert werden sollen sowohl Praxishinweise für die Verkehrsteilnehmer als auch Gründe, die für den Radverkehr sprechen [43]. 51

53 2.8 Natur- und Umweltsituation Konkrete Fachdaten zur Umweltsituation im 'Dresdner Heidebogen' liegen nicht vor. Nachfolgende Einschätzungen treffen auf die Region zu: Die Problematik zur Hochwasservorsorge betrifft alle Kommunen des 'Dresdner Heidebogens'. Vereinzelt wurden Hochwasserschutzkonzeptionen erstellt, etwa zur Promnitz in Radeburg [39], zum Wiesengraben in Großenhain [40]. Zudem befinden sich Hochwasserrisikomanagementpläne durch das Landratsamt Meißen [20] in Aufstellung. Unbenommen bestehen in vielen Gemeinden konkrete Gefährdungen durch wild abfließendes Niederschlagswasser bzw. Hochwasser nach Starkniederschlägen. Vorbehaltsgebiete für den Hochwasserschutz gelten als Baubeschränkungsgebiete. In der Region betrifft das vor allem den Verlauf bzw. die Aue der Großen Röder zwischen Ottendorf-Okrilla und Großenhain. Erfordernisse für den Bodenschutz (Abwehr von Erosionsgefahren durch Wasser und Wind) bestehen auf weiträumigen, ausgeräumten Ackerfluren in der gesamten Region, insbesondere im östlichen Teil um Großenhain, Lampertswalde und Ebersbach [vgl. 10, 11]. Die potenzielle Gefährdung der Ackerflächen durch Wasser- und Winderosion gemäß EPLR [8] kann aufgrund der großräumigen Ackerschläge im 'Dresdner Heidebogen' bestätigt werden. Insbesondere die Gefahren der Deflation sind aufgrund der sandigen Böden besonders hoch. Der Flächenverbrauch von landwirtschaftlichen Flächen betrug seit 2008 rund 281 ha, diese wurden hauptsächlich zugunsten von Siedlungs- und Verkehrsflächen in Anspruch genommen [6]. Mit Stand 2013 bedeutet dies einen jährlichen landwirtschaftlichen Flächenverlust von rund 56 ha/jahr oder auch m² täglich in unserer Region. Zur Verbesserung der ökologischen Funktionen besteht Sanierungsbedarf für Fließgewässer an zahlreichen Gewässerabschnitten. Hervorzuheben sind die Große Röder (zwischen Ottendorf-Okrilla und Großenhain), die Pulsnitz (zwischen Pulsnitz und Königsbrück) und die Schwarze Elster (Raum Kamenz). Diese Defizite sind gemäß LfULG [8] auf mangelhafte Gewässerstrukturen, insbesondere dem erheblichen Bedarf an standortgerechter Uferbepflanzung, zurückzuführen. Für den Vogelschutz werden im westlichen Teil der Region ausgedehnte Landschaftsräume als Vogelrastgebiete ausgewiesen (Offenlandschaft südöstlich von Großenhain bis in das Radeburger Gebiet). Die gesamte Aue der Großen Röder (von Radeburg bis Großenhain) gilt als bedeutsame Vogelzugachse. Infrastruktur- und Tourismusprojekte und dergleichen sind an die (gesetzlich geregelten) Schutzbedürfnisse der Tierwelt anzupassen. Für den Schutz von Natur und Landschaft wurden in der Vergangenheit bedeutende Schutzgebiete ausgewiesen und festgesetzt (z.b. NSG Königsbrücker Heide, 'LSG Westlausitzer Hügel- und Bergland ). Diese geschützten Bereiche sind als Basis für das 'Naturerlebnis im Dresdner Heidebogen' zu verstehen und zu deren Schutz zu unterstützen. Damit untersetzt der 'Dresdner Heidebogen' den durchschnittlich hohen Anteil an Schutzgebieten nach europäischem und deutschem Naturschutzrecht [8]. Die weiträumigen, faunistisch und floristisch verarmten Kiefernforste entstanden insbesondere in den zwei vorangegangenen Jahrhunderten. Hier bestehen bei großflächigen Monokulturen erhöhte Risiken bzgl. In- 52

54 sektenbefall, Windbruch und Feuer. Erste Maßnahmen zum Waldumbau sind durch den Staatsbetrieb Sachsenforst erkennbar. PERSPEKTIVE UND BEDARF HINSICHTLICH DER UMWELTSITUATION : Auf die Gefahren der Bodenerosion und Deflation wurde mehrfach hingewiesen. Ein beträchtlicher Handlungsbedarf besteht in der gesamten Großenhainer Pflege. Hier steht der Schutz von Böden und Grundwasser, der Erhalt des Lebensraums für die Tier- und Pflanzenwelt, die Verbesserung des Lokalklimas, die Entwicklung des Landschaftsbildes, der Ortsrandlagen und des Biotopverbundes im Vordergrund [vgl.10, 11]. Die Anforderungen an einen nachhaltigen Waldumbau wurden bereits mehrfach in unserer Region benannt und durch den Staatsbetrieb Sachsenforst für die Staatlichen Waldflächen in die Wege geleitet. Diese nachhaltigen, waldbaulichen Maßnahmen sind auch den Kleinst- und Kleinwaldbesitzer zu vermitteln bzw. deren Waldumbau zu unterstützen. Die Anforderungen des Bodenschutzes und die Vermeidung weiterer Flächenversiegelungen bestätigen das Erfordernis einer nachhaltigen Siedlungsentwicklung. Vorrangig möchten wir in unserer Region die Innenverdichtung den Neubaumaßnahmen in Baugebieten im Außenbereich oder am Siedlungsrand vorziehen. 53

55 2.9 Zusammenfassung Bedarf Zusammenfassend wird der oben genannte, begründetet Bedarf in Kurzform dargestellt: Fachteil Bedarf Landesentwicklungsplan Regionalplanung Die Ausweisung von Flächen zur Hochwasservorsorge, zur Gewässerrenaturierung oder zur Sanierung weiträumiger Ackerfluren bedeutet für die Region einen besonderen Handlungsbedarf. Demografische Entwicklung Um das Ziel "gleichartige Lebensverhältnisse" zu gewährleisten, sind in den ländlich geprägten Bereichen verstärkt Maßnahmen der Ländlichen Entwicklung umzusetzen. Die Ziele der Landschaftspflege sollen im 'Dresdner Heidebogen' der Bedeutung für den Freiraumschutz, der Verbreitung von Tier- und Pflanzenarten, der Biotopverbundplanung und als Lebensraum für großräumig lebende Wildtiere gerecht werden. Präventionen gegen Wind- und Wassererosionen sind als besonderes Entwicklungserfordernis in der Landschaftsentwicklung und Flächennutzung zu berücksichtigen. Um 'auf dem Lande' "gleichartige Lebensverhältnisse" zu gewährleisten, muss die Region bestrebt sein, die systematischen Nachteile der ländlich geprägten Bereiche zu vermindern. Die Tourismusstrategie der Region ist durch geeignete Ziele und Maßnahmen zu formulieren. In der gesamten Region sind die Bedürfnisse älterer Menschen in Zukunft besonders zu berücksichtigen. Um die zahlenmäßige Abnahme der Familiengründer und Berufstätigen und der Altersgruppe '15-25Jahre' zu verringern, ist ein Gegensteuern erforderlich, etwa durch verstärkte Zuwanderungsbemühungen. Eine gezielte Jugendarbeit und Jugendpflege ist abgestimmt für die ganze Region erforderlich. Wirtschaft Die kleinteiligen Wirtschaftsstrukturen und insbesondere deren Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten sollen unterstützt werden. Neben den 'harten' Infrastrukturbedingungen sind auch weiterhin 'weiche' Standortfaktoren zu entwickeln. Die Verkehrsinfrastruktur ist in hoher Qualität zu erhalten bzw. zu entwickeln, der Öffentliche Personennahverkehr ist zu erhalten bzw. zu befördern. Die Disparitäten erfordern u.a. die Entwicklung von weiteren Knotenpunkten zum Individualverkehr, u.a. Pendlerparkplätze, und alternative Mobilitätskonzepte. Die Bedarfs- und Verfügbarkeitsanalysen zur Breitband- Internetversorgung sind fortzuschreiben und anzupassen. Tourismus Der Tages- bzw. Wochenendtourismus und die Naherholung sollen im Fokus der Entwicklung stehen. Forstwirtschaft In der touristischen Infrastruktur und den Angeboten sind die Qualitäten zu verbessern. Eine regionsübergreifende Konzeption zum Tourismus in Kooperation mit den Nachbarregionen ist erforderlich. Für Kleinbetriebe und Privatwaldbesitzer besteht hinsichtlich Koop. ein hoher Entwicklungsbedarf. Ebenso besteht ein Bedarf hinsichtlich Informationen und Qualifikationen. Möglichkeiten der Flurneuordnung im Wald sind erforderlich, zudem eine angemessene Sanierung der Erschließungswege. In der Waldbewirtschaftung sind verschiedene Einzelmaßnahmen, wie Kennzeichnung von Grenzen, Eingrenzung des Verbissschadens, zu unterstützen. 54

56 Landwirtschaft Fischwirtschaft Dem Verlust und der Beeinträchtigung von z.b. Uferrandstreifen, Baumstandorten, Straßenbanketten ist durch eine Änderung bzw. angepassten Anwendung der Förderung von Agrarbetrieben entgegen zu wirken. Für Direktvermarktungen sind Kooperationen, Schulungen, Vernetzungen und Koordinationshilfen erforderlich Maßnahmen der Bodenordnung sind in der Region 'Dresdner Heidebogen' erforderlich. Es besteht Bedarf, die wirtschaftlichen und sozialen Strukturen sowie die Wertschöpfung bei Fischerei- und Aquakulturerzeugnissen zu erhalten und auszubauen. Die Potenziale hinsichtlich neuer Absatzketten oder wirtschaftlichen Innovationen sind auszubauen. Die nationale und transnationale Zusammenarbeit zwischen den Fischerzeugungsregionen ist erforderlich. Die vorhandenen Arbeitsplätze sind zu sichern und neue zu schaffen. In der Branche besteht ein hoher Bedarf an Diversifizierungen. Wohnen Der alte Gebäudebestand erfordert einen hohen Sanierungsbedarf. Kinder- und Bildungseinrichtungen Verkehr/ Infrastruktur Für den Erhalt der dörflichen Siedlungsstrukturen und der großvolumigen Hofanlagen sind zusätzliche Unterstützungen erforderlich. Die Errichtung einer zusätzlichen Vermietungseinheit (zur stützenden Finanzierung der Baukosten) nimmt einen zunehmenden Stellenwert ein. Die erhöhte Nachfrage nach barrierefreiem bzw. -armen Wohnraum erfordert eine Anpassung der Wohnstrukturen. Der Bedarf an Betreuungsplätzen in Kindereinrichtungen ist weiterhin hoch. Die Sanierungen an Grund- und Oberschulen sowie Gymnasien sind nicht abgeschlossen, eine stetige Anpassung der Kapazitäten und eine Modernisierung der Unterrichtsräume sind zwingend notwendig 'In der Fläche' besteht weiterhin ein großer Mobilitätsbedarf. Die Erweiterung der ÖPNV- Verbindungen oder die Entwicklung alternativer Konzepte ist erforderlich. Die Schnittstellen zwischen ÖPNV und Individualverkehr sind verbesserungsbedürftig. Die konzeptionelle Entwicklung zu einer Fahrradregion bedarf einer integrierten, planerischen Gesamtlösung. Neben Instandsetzung von Wegeabschnitten sind die Entwicklung einer konsistenten Wegweisung und einer radtouristischen Begleitinfrastruktur von großer Bedeutung. Die Stärkung des Alltagsradverkehrs ist zukünftig von hoher Bedeutung, der Bedarf an geeigneten Abstellanlagen für Fahrräder an öffentlichen Einrichtungen, an geänderten Wegeführungen oder an Fahrradstationen an Bahnhöfen ist zu prüfen und ggfs. zu decken. Sowohl der Alltagsradverkehr als auch der Radtourismus bedürfen zur Erschließung weiterer Potenziale der kontinuierlichen und koordinierten Öffentlichkeitsarbeit Umwelt Ein großer Handlungsbedarf besteht in der gesamten Großenhainer Pflege hinsichtlich Bodenerosion und Deflation. Die nachhaltigen, waldbaulichen Maßnahmen sind Kleinst- und Kleinwaldbesitzer zu vermitteln bzw. deren Waldumbau zu unterstützen. Das Erfordernis einer nachhaltigen Siedlungsentwicklung ist zu berücksichtigen. Vorrangig möchten wir in unserer Region die Innenverdichtung den Neubaumaßnahmen im Außenbe- 55

57 reich oder am Siedlungsrand vorziehen. Tab. 11: Zusammenstellung der Bedarfe aus den Fachteilen 56

58 3 SWOT- ANALYSE 'DRESDNER HEIDEBOGEN' Nach Umsetzung der LEADER+- und ILE- Förderperiode, nach Erstellung der Endevaluierung 2013 [4] und auf Basis der Beratungen innerhalb des LES- Prozesses sind sechs Handlungsfelder für den 'Dresdner Heidebogen' von Bedeutung: Handlungsfeld 1: Handlungsfeld 2: Handlungsfeld 3: Handlungsfeld 4: Handlungsfeld 5: Wohnen & Soziokultur Wirtschaft & Infrastruktur Tourismus, Naherholung und Freizeit. Bildung Nachhaltige Landbewirtschaftung Das 'Übergeordnete Handlungsfeld' HF6 umfasst die Ziele, die nicht einem der oben genannten Handlungsfelder allein zugewiesen werden kann und durch Kooperationen mit Nachbarregionen entwickelt werden. Die SWOT- Analyse 11 erfolgt hinsichtlich der fünf Handlungsfelder der Region um Differenzierungen zu erhalten. 11 Die SWOT-Analyse ist eine einfache und flexible Methode, die sowohl eigene Stärken und Schwächen (Strength-Weakness), als auch externe Chancen und Gefahren (Opportunities-Threats) betrachtet. Aus der Kombination der Stärken/ Schwächen-Analyse und der Chancen/ Gefahren-Analyse wird die ganzheitliche Strategie für die weitere Ausrichtung und Entwicklung der Region abgeleitet. 57

59 3.1 SWOT Wohnen und Soziokultur Tab. 12: SWOT Wohnen und Soziokultur Stärke Schwäche Enge Verzahnung der südlichen Kommunen mit Vorstadtcharakter zum Ballungsraum Dresden Mobilität zur Versorgung mit Waren des täglichen Bedarfes wird in ländlichen Orten vorausgesetzt Wohnen in ländlich-dörflicher oder kleinstädtischer Umgebung mit attraktiven Ortsbildern und kulturlandschaftlich eingebundenen Wohngebieten, mit angemessener Anbindung an den Kultur- und Wirtschaftsraum Dresden Breite Vielfalt an Wohnungsstandorten und -angeboten mit bezahlbarem Wohnraum vorhanden: von Mieten bis Kaufen, von Eigenheimbau zu Altbausanierung, von Hofanlagen zu Reihenhaus besteht eine breite, erschwingliche Palette in der Region Gebäudeleerstand und -verfall stellt ländliche Kommunen vor Probleme, Nachnutzung von Gebäuden zu Wohnzwecken stark förderungsabhängig Großvolumige landwirtschaftliche Bausubstanz tw. mindergenutzt oder ohne Nutzungsperspektiven, alternative Wohnformen selten Wahrnehmung der Identität als gemeinsame Region bei Einwohnern noch ungenügend, auch in Schulen Soziokulturelle Angebote durch Mittelzentren und Kommunen mit Versorgungsfunktion ausreichend vorhanden Gute Erreichbarkeit der Versorgungszentren innerhalb eines Radius von 7 km, max. 10 km Chance Risiko Weiterführung der im LEADER+- später ILE-Prozess begonnenen Entwicklungsprojekte bzgl. attraktiver Wohnstandorte (Region der Generationen) Erhalt der Grundversorgung in den kleinen Kommunen als Grundlage des ländlichen Raums Ausdünnung der ländlichen Grundversorgung befördert Abwanderung und Perspektivlosigkeit Fehlende Nachnutzung von großen Gebäudestrukturen (z.b. Pfarrämter, ehem. Schulen, Hofanlagen, Mehrseithöfen) beeinträchtigt das Ortsbild überproportional Synergien bei Kultur und Veranstaltungen nutzen, regional abstimmen und umfangreicher kommunizieren Investitionsblockaden durch wirtschaftlich und funktional untragbare denkmalpflegerische Auflagen Identität der Region als lebenswerten Wohn- und Lebensraum in Wert setzen und entwickeln Wohnungszuschnitte im Altbau / in historischen Gebäuden entsprechen teilweise nicht mehr der aktuellen Nachfrage nach modernem und bezahlbarem Wohnraum Abwanderung von jungen Frauen gefährdet 'demografische Ausgewogenheit' Vereinsamung älterer Menschen in dünn besiedelten Gebieten Verringerte Bleibebereitschaft der Jugend und jungen Erwachsenen in der Region, durch fehlende Jugendkultur und ungenügende Einbindung Die 'SWOT Wohnen und Soziokultur' der Region 'Dresdner Heidebogen' bestätigt die SWOT des EPLR [8] in den Punkten 6-S-4, 6-W-3, 6-W-4, 6-T-3, 6-T-4. 58

60 3.2 SWOT Wirtschaft und Infrastruktur Tab. 13: SWOT Wirtschaft und Infrastruktur Stärke Schwäche Zwei Mittelzentren und mehrere Kommunen mit Versorgungsfunktionen vorhanden Breitbandversorgung in Teilbereichen mangelhaft, Leistungsvermögen für Datenübertragungen wird neuen Anforderungen nicht gerecht Umfangreiche, verkehrsgünstig gelegene Industrieund Gewerbegebiete in Autobahnnähe Große Unternehmen, wirtschaftlich wettbewerbsfähige Branchen, gesunde Unternehmensstruktur vorhanden Enge infrastrukturelle Verflechtung der südlichen Kommunen mit dem Dresdner Wirtschaftsraum Direktvermarktung regionaler Produkte unterrepräsentiert, regionale Erzeugnisse stehen nicht ausreichend im Fokus Sehr unterschiedliche Erschließung des ländlichen Raums durch ÖPNV, Anbindung an Mittelzentren und Orten mit zentraler Bedeutung sowie den Ballungsraum Dresden tw. ungünstig, hohe Mobilitätskosten Breitbandausbau im Landkreis Bautzen abgeschlossen, Anschlussgrad und Übertragungsraten hoch Chance Risiko Differenzierte Entwicklung der Industrie- und Gewerbeflächenpotenziale in der Region durch abgestimmte Zusammenarbeit zur Wirtschaftsförderung Weitere Abwanderung junger Menschen, und damit steigender Fachkräftemangel Weiterer Ausbau der Verkehrsinfrastruktur und Anbindung des Ländlichen Raums Unterzureichende Ausstattung von Teilen der Region mit Hochgeschwindigkeits- Breitbandversorgung Intensivierung der Verkehrsverbindungen der Region mit den Zentren der Region und dem Raum Dresden durch Verbesserung des ÖPNV, alternative Konzepte erforderlich Unternehmerisches Potenzial zur Diversifizierung in Land- und Fischwirtschaft Zunehmende wirtschaftliche Disparitäten zwischen ländlichem und Verdichtungsraum Zunehmende Mobilitätskosten für die Bevölkerung aufgrund Energiekostenseigerung und weiterer Anfahrtswege ÖPNV-Netz mit Ausrichtung auf die zentralen Orte vernachlässigt den ländlichen Raum Die SWOT Wirtschaft und Infrastruktur der Region 'Dresdner Heidebogen' bestätigt die SWOT des EPLR [8] in den Punkten 6-S-2, 6-W-4, 6-W-5, 6-O-6, 6-T-1, 6-T-2, 6-T-5. 59

61 3.3 SWOT Tourismus, Naherholung und Freizeit Tab. 14: SWOT Tourismus, Naherholung und Freizeit Stärke Schwäche Teilweise überregional bekannte Tourismusangebote (z.b. Moritzburg, Kamenz, Königsbrücker Heide) Große Waldgebiete mit ausgebautem Rad- und Wanderwegenetz Webauftritt der Region für Tourismus und Naherholung vorhanden (u.a. mit Netzwerk 'Parks und Gärten Region Dresden') Online-Gastgeberverzeichnis gemeinsam mit Marketinggesellschaft Oberlausitz (MGO) für den Bautzener Teil Potenzial Königsbrücker Heide für Ökotourismus (eines der größten, unzerschnittenen Schutzgebiete ohne wirtschaftliche Nutzung mit Betretungsverbot und Wildnisbereichen in Ostdeutschland) Touristische Attraktivität bzw. Eignung der Landschaft in Teilen gering (u.a. durch Kiefernmonokulturen, strukturarme Agrarflächen) Attraktivität für Mehrtagestourismus in weiten Bereichen begrenzt bzw. gering (z.b. zu wenig touristische Angebote mit Erlebnischarakter, Naturbeobachtungsplätze), mangelnde Profilierung touristischer Betriebe Grenzen für weiteren Ausbau der Infrastruktur für Beherbergung aufgrund mangelhafter Auslastung bestehender Einrichtungen Gut funktionierende regionale Kooperationsbeziehungen bei Entwicklung und Realisierung touristischer Projekte Erfahrung mit Tourismusprojekten und Marketing Erschließungskonzeption für den Naherholungstourismus vorhanden. Chance Risiko Potential zur Zusammenarbeit mit touristischen Angeboten in Dresden oder mit Marketinggesellschaft Oberlausitz Gute Ausstattung mit natürlichen Potentialen und touristischer Ausstattung, bedeutsamen Kulturgütern und Denkmalen Etablierung der Region als 'Naturerlebnisgebiet um die Königsbrücker Heide' und verbesserte Zusammenarbeit mit NSG-Verwaltung 'Königsbrücker Heide Rückgang/Schließung von Herbergsunternehmen und bewirtschafteten Ausflugszielen, wie z.b. Keulenberg Festlegung auf enge touristische Zielgruppe oder Naherholungssuchende, z.b. durch Auftreten als 'monoaktive Region' Online-Auftritte zu Tourismus und Online-Gastgeberverzeichnis werden den zunehmenden Anforderungen nicht gerecht (ohne direkte Buchungsmöglichkeit und Echtzeitabruf von freien Kapazitäten und Verfügbarkeiten) Etablierung als 'Radfahr- und Wanderer-Region' oder 'Fitness-Region' im Dresdener Norden und Entwicklung der touristischen Routen mit angrenzenden Regionen Ungenutztes Entwicklungspotential der Region für den Tages- und Ausflugstourismus im Norden Dresdens Naturerleben und Naherholung durch Förderung von regionalen Kleinbetrieben (Diversifizierung) ausweiten Qualifizierung und Zertifizierung als familienfreundliche Region Die SWOT Tourismus der Region 'Dresdner Heidebogen' bestätigt die SWOT des EPLR [8] in den Punkten 6-S-4, 6-W-5, 6-O-1, 6-O-4, 6-O-5, 6-O-11 60

62 3.4 SWOT Bildung Tab. 15: SWOT Bildung Stärke Schwäche Etablierte Projekte, wie 'Heidebogen macht Schule', als gute Voraussetzung für schulische Bildung in der Region Kaum Vernetzung lokaler Bildungsangebote (z.b. Institutionen, Vereine, Initiativen, Privatpersonen) Erfahrungen im Bereich außerschulischer Bildungs-angebote (u.a. im musealen Kontext, bei Jugendarbeit und Umweltbildung) vorhanden Hohe Besuchsquoten bei Grundschulen und Oberschulen mit steigenden Schülerzahlen Region als 'Bildungsregion für alle' noch wenig entwickelt Die Region übergreifende, umfassende Bildungsangebote fehlen (z.b. zu Kulturlandschaften, spezielle Handwerkstraditionen, Naturerleben) Viele an Bildung interessierte Akteure in der Region Chance Risiko Erhöhung des Wirkungsgrades durch mobile Bildungsangebote (z.b. mobile Volkshochschule) Fokus auf institutionalisierte, schulische Bildung, zunehmende Mobilitätskosten für zentralisierte Bildungseinrichtungen Verschneidung klassischer Bildungsangebote mit modernen Medien (z.b. Infotafeln mit Geocaching, regionales Brauchtum mit Smartphone-App) Ausgrenzung von Gesellschaftsgruppen (u.a. Ü65 bei ES- F-gestützten Projekten, immobilen Personen bei zentralisierten Angeboten) Erreichen aller Bevölkerungsgruppen durch dezentrale Angebote Erhöhung der Sozialkontakte und Identität durch breit gefächerte, lokale Bildungsangebote Fehlende Bereitschaft etablierter und nichtstaatlicher Bildungsträger zur Kooperation bei flächigen und mobilen Angeboten Gezielter Ausbau niederschwelliger Bildungsangebote in der Fläche Tages- und Ausflugstourismusangebote zu 'Bildung mit Erlebnis' Unterstützung und Vernetzung der Bildenden im Ehrenamt Generationsaustausch über Wissensplattformen zu Brauchtum, Handwerkskunst, Heilkunde usw.) Die SWOT Bildung der Region 'Dresdner Heidebogen' bestätigt die SWOT des EPLR [8] in den Punkten 6-O-11, 6-T-5 61

63 3.5 SWOT Nachhaltige Landnutzung Tab. 16: SWOT Nachhaltige Landnutzung Stärke Schwäche Gefestigte Strukturen der Landwirtschaft mit breitem Spektrum an Betriebsgrößen In Teilen ausgeräumte Agrarfluren und zunehmende Monokulturen auf Ackerflächen In Teilen naturnahe Kulturlandschaft (z.b. in Moritzburg, Schönteichen) vorhanden Waldreichtum in Teilen In Teilen Erosionsgefahr durch Wind und Wasser In Teilen ertragsarme, sandbestimmte Böden (geringe Bodenwertzahlen, im Ostteil unter 30) In Teilen Reichtum an Still- und Fließgewässern Intensive industrielle Agrarwirtschaft durch Großbetriebe mit starker Zunahme von Anbauflächen für Energiepflanzen mit langfristig negativen Folgen für Böden und Naturhaushalt Nivellierung der Standortbedingungen durch Melioration und Verrohrung von Fließgewässern Zersplitterte Besitzverhältnisse erschweren Waldbewirtschaftung und naturnahen Waldumbau Regionale Kleinbetriebe und Bewirtschaftungsstrukturen nicht flächig präsent, sondern nur punktuell und zeitlich begrenzt erlebbar Ausgleichs- und Ersatzflächen für Eingriffe in Natur und Landschaft fehlen lokal aufgrund Infrastruktur- und Gewerbeflächenentwicklung Chance Risiko Potenziale der Land-, Forst- und Teichwirtschaft aufgrund vieler Kleinbetriebe als Landschaftspfleger Verarmung der Landschaft durch Anbau von 'Energiepflanzen Potenziale zur Erzeugung regionaler Produkte (z.b. Obst, Gemüse, Fisch) und deren direkter Vermarktung Potenziale für Forst- bzw. Holzwirtschaft bei Mobilisierung der Kleinst- und Kleinwaldbesitzer Naturverträgliche Landbewirtschaftung ausweiten Zunehmender Fachkräftemangel in der Landwirtschaft und im verarbeitenden Gewerbe Anbau genmanipulierter Kulturen, Konflikte mit Natur und Gesellschaft Flächenmehrung von Großbetrieben und verstärkte Monokulturwirtschaft Möglichkeiten zur Aufwertung von Natur und Landschaft durch Strukturierung, Renaturierung, Extensivierung Flächenmanagement und Koordinierung von Kompensationsflächen z.b. durch einen Landschaftspflegeverband und Bildung eines regionalen Flächenpools zur Aufwertung von Natur und Landschaft Instrumente der Flurneuordnung können zur Sicherung einer wirtschaftlichen Agrarstruktur und einer nachhaltigen Landnutzung beitragen Die SWOT Nachhaltige Landnutzung der Region 'Dresdner Heidebogen' bestätigt die SWOT des EPLR [8] in den Unionsprioritäten 6-O-1. 62

64 [ Abschnitt 3 der LES ] Strategische Ziele 4 VISION 2020 UND LEITBILD Zur Erkundung einer Vision für den 'Dresdner Heidebogen' 2020 wurde bereits im Rahmen der Auftaktveranstaltung mit den Teilnehmern im Rahmen einer 'Zuruf-Sammlung' gearbeitet. Die Ergebnisse wurden noch in der Veranstaltung visualisiert und in den Folgeveranstaltungen kommuniziert. Nachfolgender Satz wurde ergänzt: Im Jahre 2020 ist unsere Region 'Dresdner Heidebogen' attraktiver denn je. genauso lebenswert wie heute. vernetzter als heute. die Region, mit mehr Wert / Mehrwert. lebenswerter & liebenswerter. Vorbild für Nachhaltigkeit. ein touristisch noch interessanteres Ziel. bekannt bei jedem Dresdner. ein attraktiver Bildungsstandort. eine Heimat, in der es sich gut lebt. wirtschaftlich stabil und ein attraktiver Arbeitsort. Die vollständige Sammlung befindet sich in der Dokumentation im Anhang. Über die Reflektion der Akteure zu ihrer persönlichen Vision entstand ein reger Austausch. Im Ergebnis ist folgendes Entwicklungsleitbild entstanden: Das Leitbild wurde zum 2. Workshop vorgestellt und konnte von den rund 50 Teilnehmern im Wandelgang kommentiert oder ergänzt werden. Zudem wurde zu einem Prozess- Slogan mit den Teilnehmern gearbeitet, die anschließend die Vorschläge bewerten konnten: 'Dresdner Heidebogen' Wir haben den Bogen raus! 'Dresdner Heidebogen' Historisch gewachsen modern gestaltet. 'Dresdner Heidebogen' Unsere Heimat erhalten und gestalten. 63

65 [ Abschnitt 4 der LES ] Aktionsplan 5 HANDLUNGSFELDER, MASSNAHMENBEREICHE UND ZIELE Die SWOT-Analysen zu den einzelnen Handlungsfeldern zeigen deutlich die vorhandenen Stärken und die künftig zu ergreifenden Chancen in der Entwicklung des 'Dresdner Heidebogen' auf. Durch die weitere 'Stärkung der Stärken' und die aktive Nutzung der Chancen gilt es, in dem Umsetzungszeitraum , die Risiken für unsere Region zu minimieren und die Schwächen zumindest im ersten Schritt zu kompensieren. Mit allen Akteuren wurden gemeinsam in den Veranstaltungen (Sitzungen, Workshops) und sonstigen Beteiligungen (Gespräche, Umfrage) zu den Handlungsfeldern die Strategie bestimmt, einen Maßnahmenbereich definiert und die wesentlichen konkreten Entwicklungsziele abgestimmt. Hierzu dienten u.a. die im Anhang befindlichen tabellarischen Übersichten zu den Handlungsfeldern, die jedem Akteur in kurzer Form einen Überblick zu den einzelnen Handlungsfeldern, den Maßnahmenbereichen, die die Ziele und Einzelmaßnahmen zusammenfassend spiegeln, den Zielen und den konkretisierten Einzelmaßnahmen geben. Diese wurden im Prozess regelmäßig fortgeschrieben. Die externe Überprüfung des LES, Stand , zeigte die Notwendigkeit zur Straffung der Ziele und Maßnahmen. Mit Fortschreibung der Strategie wurde daher der Arbeitsstand überarbeitet und die Inhalte 'geschärft'. Dabei wurden konkrete Ziele und Maßnahmen hinsichtlich nachfolgender Kriterien überprüft und gegebenenfalls angepasst: Eindeutigkeit der Ziele und Maßnahmen (-> keine Überscheidungen von Zielen) Prägnanz und Bestimmtheit der Maßnahmen hinsichtlich des Leitbildes (-> Verantwortlichkeit klarstellen) Erreichbarkeit der Ziele und Maßnahmen (-> im eigenen Wirkungskreis erfüllbar?) Damit wurden die Ziele und Maßnahmen zahlenmäßig deutlich verringert und präzisiert. 64

66 5.1 Handlungsfeld 1: Wohnen und Soziokultur MASSNAHMENBEREICH 1: Entwicklung der Region zu einem Wohnstandort nahe Dresden unter der Beachtung des demografischen Wandels durch regionaltypische Revitalisierung von Ortskernen, Sicherung der Grundversorgung, Sicherung der Bildungs-einrichtungen von Krippe bis Schule, Sicherung und Belebung soziokultureller Einrichtungen und Angebote, Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur und Leerstandsbeseitigung. STRATEGISCHE ZIELE: Ausbau des 'Attraktiven Wohnstandortes nahe Dresden Verbesserung der regionalen Daseinsvorsorge Anpassung an den demografischen Wandel KONKRETE ENTWICKLUNGSZIELE: ZIEL 1.1 GENERATIONENGERECHTER 'DORFUMBAU / ORTSUMBAU' Unsere Region möchte die Ortskerne im 'Dresdner Heidebogen' regionaltypisch weiter entwickeln. Dabei wollen wir die Dorfanger und Ortsmitten erhalten und generationsgerecht gestalten. Der Barrierefreiheit in Gebäuden und Freiflächen wollen wir vermehrt Beachtung schenken. Dem Erhalt bzw. der Konzentration der Grundversorgung in den Ortsmitten kommt eine besondere Bedeutung in unserer Region zu. Bauliche Ergänzungen, z.b. auf Abrissflächen in zentralen Bereichen, möchten wir vorrangig für das Gemeinschaftsleben oder die Grundversorgung zur Verfügung stellen. Wir zielen darauf ab, Ortskerne zu entwickeln, Freianlagen, Plätze, Verkehrsanlagen neu zu gestalten, Wiedernutzungen, Umnutzungen und Ausstattungen für Grundversorgungseinrichtungen zu unterstützen und Jugendeinrichtungen zu modernisieren. Zudem beabsichtigen wir, Konzepte oder Studien zum Dorf-/ Ortsumbau zu unterstützen. Wir möchten den Barriereabbau bei Gebäuden und Freiflächen befördern. Hierzu unterstützen wir Vorhaben, die eine Barrierefreiheit von öffentlichen Gebäuden und Freiflächen erzielen oder Umbauvorhaben zur Barrierereduzierung privater Gebäude. Wir wollen Kirchen, kirchgemeindliche Häuser und Vereinshäuser erhalten und auch weiter der Gemeinschaft zur Verfügung stellen. Dies unterstützen wir durch Vorhaben, zur Um- und Wiedernutzung leerstehender Gebäude für Grundversorgungseinrichtungen, Innensanierung überwiegend öffentlich genutzter Kirchgebäude, Außensanierung kirchlicher und vereinsgenutzter Gebäude sowie Maßnahmen zum Barriereabbau. Zur Sicherung der Mobilität wollen wir das ÖPNV-Netz in die Fläche erweitern, deren Netzstruktur ausweiten oder Alternativen hierzu entwickeln. Insgesamt möchten wir prüfen, wie die Anbindung an den Großraum Dresden verbessert werden kann, um die Nachteile des ländlichen Raums zu vermindern. Hierzu könnte u.a. eine engere Taktung bei Busverbindungen angestrebt oder Alternativen geschaffen werden. Wir streben die Prüfung der Aspekte Mitfahrgele- 65

67 genheiten auf dem Dorf, Bürgerbus, Rufbus, Kita-Hol- und Bring-Service an. Erkenntnisse aus dem MORO-Projekt zur Mobilität [41] lassen wir dabei einfließen. Die Vielzahl an Pendlern erfordert den Ausbau von Parkplatzsystemen für Arbeitnehmer und Schüler (und damit auch für Touristen). Neben dem Ausbau von Pendlerparkplätzen an ÖPN- V-Haltestellen möchten wir Fahrradhaltestellen mit Fahrradboxen an ÖPNV-Schnittpunkten errichten. Für attraktive Tourismusziele streben wir die Einrichtung eines Parkleitsystems zur besseren Information der Gäste und eine gezielte Besucherlenkung an [22]. Auch der Verbesserung der Radwegeverbindungen für den Alltagsradverkehr von und nach Dresden schenkt die Region eine besondere Beachtung. Die Bestrebungen zur Elektromobilität werden vom 'Dresdner Heidebogen' unterstützt, die Region steht für Modellversuche zur Verfügung. ZIEL 1.2 FLÄCHENMANAGEMENT UND LEERSTANDSBESEITIGUNG FORCIEREN Für Brachen und Ruinen in den Ortskernen wollen wir ein Flächenmanagement weiter entwickeln [35], um die gewachsenen Siedlungsstrukturen zu erhalten bzw. zu verbessern. Dabei streben wir den Rückbau von leerstehenden oder mindergenutzten Gebäuden am Ortsrand oder im Außenbereich als Vorrang an und unterstützen die Um- bzw. Wiedernutzung der Gebäude in der Ortsmitte. Insgesamt will die Region die Abriss- und Entsiegelungsbemühungen verstärken. Regionaltypische und typisch ländliche Bausubstanz möchten wir erhalten und eine Sanierung oder einen Umbau für moderne Lebensverhältnisse unterstützen. Bei landwirtschaftlichen Anlagen oder Brachen im Außenbereich will die Region Ordnungsmaßnahmen durch einen gezielten Abriss und Entsiegelungen forcieren. ZIEL 1.3 SOZIAL- UND KULTURANGEBOTE ERHALTEN UND INTENSIVIEREN In der Region steht der Erhalt der sozialen und kulturellen Infrastruktur im Vordergrund. Eine systematische Ausweitung wird nicht angestrebt; vielmehr wollen wir das vorhandene Angebot qualifizieren, intensivieren und damit sichern. Die Angebote möchten wir zielgerichtet für verschiedene Altersgruppen (U 25, Jahre, Ü 55 und Ü 80) bündeln und attraktiver gestalten. Insbesondere wird eine bessere Bekanntmachung der Angebote und eine verbesserte Abstimmung bzw. Koordination angestrebt. Die Folgen der ausgedünnten Dienstleistungen im ländlichen Raum wollen wir durch Hilfsangebote mildern. Das Ehrenamt oder den Freiwilligendienst für Altenbetreuung wollen wir stärken. Dabei möchten wir Angebote, wie Besuchsdienste, Praxis- Fahrdienst, Begleitung zu Arztbesuchen, Fußpflege-Terminen, Physiotherapien usw. unterstützen oder neu initiieren. Dem nationalen Austausch bzw. der Zusammenarbeit mit anderen Regionen wollen wir eine erhöhte Aufmerksamkeit zuerkennen. 66

68 ZIEL 1.4 WOHNEN AUF DEM LANDE BEFÖRDERN Um die 'Bindung' an die Region und die Dörfer zu erhöhen, wollen wir verstärkt Eigentumsbildung und flexible Wohnungsangebote befördern. Zielgerichtet möchten wir junge Familien und Fachkräfte bewerben und unterstützen. Den Aufbau alternativer Wohnformen, z.b. Wohngemeinschaften, 'Hausteilungen', Hausgenossenschaften, 'Mehrgenerationenwohnen', will die Region besonders unterstützen. Zudem wollen wir weitere Begegnungsformen unterstützen, u.a. Begegnungsstätten für regionales Erleben. Um altersgerechtes Wohnen auf dem Lande zu erleichtern, streben wir flexible Möglichkeiten an. Neben dem bedarfs- und altersgerechten, barrierefreien Wohnraumbau in ländlicher Bausubstanz wollen wir neue Modelle für Senioren mit Betreuungs- und Pflegebedarf schaffen. Unter anderem können Vorhaben, wie Senioren-WGs, Betreutes Wohnen oder Demenz- Wohngruppen, unterstützt werden. Zudem wollen wir Alltagshelfer und Alltagsbegleiter sowie ihre Vermittlung befördern. Die Region unterstützt dabei Maßnahmen zum Barriereabbau. Die Rahmenbedingungen für Begegnungen im Ehrenamt werden durch die Region unterstützt. Um diese zu befördern wird die Schaffung eines Kleinprojekte-Fonds angestrebt. Die zunehmenden Schülerzahlen belegen die Notwendigkeit, die bestehenden schulischen Einrichtungen zu erhalten und zu verbessern. Der Erhalt der wohnortnahen 'Bildungsstrecke Krippe bis Grundschule' stellt ein vorrangiges Ziel unserer Region dar, um die Bindung der Kinder an den Wohn- und Sozialraum zu erhalten. Der Schulhausbau und die Modernisierung schulisch genutzter Sportstätten sind in unserer Region auch weiterhin von großer Bedeutung. Die bereits begonnen Anstrengungen, einen attraktiven und modernen Schulunterricht auch in 'Nicht-Ballungsräumen' zu gewährleisten, möchten wir fortsetzen. Diese Bestrebungen bedürfen einer gesonderten Unterstützung durch eine Fachförderung des Freistaates. ZIEL 1.5 BINDUNG JUNGER MENSCHEN AN HEIMAT / REGION VERSTÄRKEN Die Region möchte die Jugend gezielt unterstützen. Wir streben an, die Jugendfreizeitangebote auszubauen und zu befördern. Hierbei setzt die Region nicht auf eine reine Angebotsmehrung, vielmehr wollen wir eine strukturierte Bedarfsermittlung durchführen, unter Einbeziehung der Jugendlichen. Neben der jugend-kulturellen Infrastruktur wollen wir Freizeit-, Erlebnis-, Sport- und Bildungsangebote analysieren und bedarfsgerecht entwickeln. Hierbei beziehen wir alle Akteure der Jugendarbeit (Landratsämter, Kirchen, Vereine, Kommunen) in die Umsetzung ein. Die Entwicklung einer Regionalen Plattform für U25 wird durch die Region befördert, auf der auch eine Kooperation der bestehenden Netzwerke erfolgen kann. Die Überführung der Jugendeinrichtungen in Vereinsstrukturen möchten wir prüfen und das Mitsprache- und Mitbestimmungsrecht für Jugendeinrichtungen dabei stärken. Konkrete Bedarfe 67

69 und Entwicklungshinweise zu Jugendeinrichtungen möchten wir insbesondere gemeinsam mit mobilen Jugendarbeitern ermitteln und abstimmen [16]. Die Region strebt die Entwicklung spezieller Bindungsprojekte an, die Jugendlichen Verantwortungsübernahme ermöglichen und sie im Ehrenamt qualifizieren und stärken. Die Kooperation mit den Schulen möchten wir ausbauen. Die Region strebt Kooperationen (durch Ziel 6.4) mit benachbarten LEADER-Regionen in der Jugendarbeit an. 5.2 Handlungsfeld 2 Wirtschaft & Infrastruktur Nach Auswertung von Branchenstrukturen, Beschäftigungszahlen und Pendlerverhalten ist festzuhalten, dass der 'Dresdner Heidebogen' eine starke, wenngleich räumlich differenzierte Wirtschaftsstruktur besitzt. Trotz der flächenhaft, dörflich-ländlichen Ausprägung der Region, spielen die wirtschaftsstarken Kommunen für die Region eine besondere Rolle. MASSNAHMENBEREICH 2: Unterstützung von KMU, Unternehmen in öffentlicher Trägerschaft und Kommunen bei der Gewinnung von Arbeitskräften und bei der Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen durch Förderung von Kooperationen, Erweiterungsund Infrastrukturmaßnahmen. Verbesserung der kommunalen und Verkehrsinfrastruktur, der Arbeitsbedingungen und der Wohn- u. Lebensqualität. STRATEGISCHE ZIELE: Stärkung von Betriebsstandorten und Unterstützung bei der Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen Infrastrukturnetz anpassen und Mobilität auf dem Land befördern [41] KONKRETE ENTWICKLUNGSZIELE SIND: ZIEL 2.1: UNTERSTÜTZUNG VON KMU, UNTERNEHMEN IN ÖFFENTLICHER TRÄGERSCHAFT UND KOMMUNEN SOWIE NACHHALTIG WIRTSCHAFTENDER LAND-, FORST- UND FISCHWIRTSCHAFTSBETRIEBE Die breite Basis an Klein- und mittelständischen Unternehmen sichert die wirtschaftliche Stabilität des 'Dresdner Heidebogens' ebenso wie die vorhandenen Großbetriebe. Zur Stärkung der weniger organisierten Unternehmen wollen wir z.b. Betriebsentwicklungen und Diversifizierungen von KMU, Unternehmen in öffentlicher Trägerschaft und Kommunen unterstützen. Die Beförderung der Direktvermarktung regionaler Produkte, insbesondere bei Imkern, Fischwirten, kleinen Landwirtschaftsbetrieben, ökologischen Betrieben und Handwerksbetrieben mit Brauchtumspflege, steht im Vordergrund der regionalen Wirtschaftsförderung. Dabei können u.a. Kontaktaufnahmen, Veröffentlichung von Terminen, Fachexkursionen, Schulungen für das breite Spektrum der Direktvermarkter hilfreich sein [31]. Die Region unterstützt vor allem land- und fischwirtschaftliche Betriebe bei der Diversifizierung ihres Tätigkeitsfeldes. Wir möchten die Erschließung neuer Wirkungs- und Kooperationsfelder der agrarprodukte- und fischproduzierenden Betriebe, wie u.a. gemeinsame Vermarktungsstra- 68

70 tegien, Austausch mit anderen Regionen, Schaffung neuer Absatzstrukturen, Generierung touristischer Nebeneinkommen, Einbringen in Naturerlebnis und Umweltbildung, Durchführung von Kochkursen und Schulungsveranstaltungen, befördern. Die Unterstützung von Klein- und Kleinstwaldbesitzern will die Region durch die Bildung von Forstbetriebsgemeinschaften und die Aktivierung bestehender Gemeinschaften befördern. In Kooperation mit benachbarten LEADER-Regionen wird die Unterstützung der Teichwirtschaft angestrebt. ZIEL 2.2 FÖRDERUNG VON KOOPERATIONEN, Z.B. AUSTAUSCH ZWISCHEN GEWERBE UND SCHULEN Neben den institutionalisierten Serviceeinrichtungen für Wirtschaft und Bildung besteht ein regionaler Bedarf, die Vernetzungen zwischen Schulen und Unternehmen auszubauen. Dabei wollen wir den Austausch und die Informationsvermittlung zwischen Schulen und Betrieben und eine aktive Bewerbung der erlernbaren Berufe im 'Dresdner Heidebogen' unterstützen. Wir streben an, die Ausbildungsvorbereitung zu unterstützen, u.a. durch Teamtrainingsangebote für Schulklassen und Vereine oder berufliche und wirtschaftliche Angebote für Jugendliche. Unser Ziel ist, Interessierten die Möglichkeiten von Kooperationen zu vermitteln und das Miteinander auf allen Ebenen zu verbessern und zu befördern. ZIEL 2.3 ORTSINFRASTRUKTUR UND LÄNDLICHEN WEGEBAU WEITER ENTWICKELN Die Erschließung von Wohn- und Gewerbegebieten sofern mangelhaft will die Region verbessern, um neben den neuen Gewerbegebieten die Attraktivität auch der bestehenden Standorte oder Leerstandsflächen zu erhöhen. Wir streben an, die Aufenthaltsqualität in den Ortslagen zu verbessern und damit die Attraktivität in den Dörfern zu erhöhen. Dies beabsichtigen wir durch die Verbesserung der Gestaltung und bedarfsgerechter Möblierung von Freiflächen, die Sanierung von Gemeinbedarfseinrichtungen, die Schaffung von barrierefreien Verbindungswegen und den Abbruch von Ruinen zu erreichen. Beim ländlichen Wegebau planen wir Aspekte des Tagestourismus und der Naherholung stärker zu berücksichtigen, u.a. durch die Anlage von Rastplätzen und die bessere Anbindung an touristische Quell- und Zielgebiete. Wir möchten die Entwicklung der digitalen Infrastruktur im ländlichen Raum, insbesondere des Breitbandangebotes, befördern. Die zunehmende digitale Technisierung von Arbeit und Leben setzt ein zukunftsorientiertes, schnelles Internet auch auf den Dörfern voraus. Hausarbeitsplätze, Fortbildungen und Sozialkontakte erfordern ausreichende Kommunikationsmöglichkeiten ohne die kaum Zuwanderung in den jüngeren Altersklassen zu erreichen ist. Dazu ist die Breitbandanbindung der Region weiter auszubauen. 69

71 5.3 Handlungsfeld 3 Tourismus, Naherholung & Freizeit MASSNAHMENBEREICH 3: Entwicklung der Region zu einem attraktiven Standort für naturverbundenen Naherholungs- und Freizeittourismus durch Anpassung und Qualifizierung der Tourismus- und Naherholungsinfrastruktur inkl. der touristischen Wege, Schaffung und Intensivierung von Sport- und Freizeitangeboten für alle Generationen und der Vernetzung der Akteure des Tourismus. STRATEGISCHE ZIELE: Naherholungsregion entwickeln Kooperationen mit Nachbarregionen ausbauen KONKRETE ENTWICKLUNGSZIELE: ZIEL 3.1 VERNETZUNG DER AKTEURE IM TOURISMUS UND QUALITÄT DES WEGENETZES ENTWICKELN Die Außen-Vermarktung des 'Dresdner Heidebogens' im Tourismus erfolgt über die beiden Tourismusverbände. Darüber hinaus ist im Innenmarketing die gemeinsame Vermarktung als Naherholungsregion mit verschiedenen Ausrichtungen erforderlich. Angebote wie VIA REGIA, Religionstourismus, Schlösser, Parks, Gärten, Kleinstadttourismus, Kunst & Kunsthandwerk, Pferde- und Reittourismus möchten wir koordinieren und die Region vor allem als Anlaufpunkt für Tagestouristen erkennbar machen. Eine zusammenfassende Tourismusbroschüre für die Region und überregionale Vermarktungsstrategien werden von uns angestrebt. Wir möchten für die Freizeit-, Naherholungs- und Tagestourismusangebote auf der Grundlage der bestehenden Datenbank "Freizeitperlen" eine Veröffentlichung auflegen. Um die Zielgruppenwirkung zu verstärken, ist u.a. der Vertriebsweg von Broschüren entscheidend mit zu betrachten. Zudem planen wir noch über andere relevante Werbearten und Werbeträger nachzudenken, z.b. als Teil einer Marketingkonzeption für die Region. Zudem ist unser Bestreben, die Qualität des Wegenetzes zu entwickeln und weitere Verbindungen zu schaffen. Dabei zielen wir auch auf die Nutzbarkeit für den Alltagsradverkehr ab. Dazu möchten wir das bestehende Radwegenetz in seiner Qualität verbessern und mit den Nachbarregionen verknüpfen, wie es auch die Tourismusstrategie Sachsen [13] vorsieht. Unser Ziel ist die Erstellung einer 'Regionalen Radverkehrskonzeption', in der neben den übergeordneten Verbindungen auch das regionale Netz, der Alltagsradverkehr und die innerörtlichen Bedarfe an Rad- und Schulradwegen berücksichtigt werden [20]. Wir bezwecken, die Entwicklung des 'Dresdner Heidebogens' zur 'Radfahr-Region nördlich von Dresden' gezielt zu forcieren. Die Anbindung an die Umland-Regionen, an das Radwegenetz in Brandenburg und zum Ballungsraum Dresden ist für uns bedeutend. 70

72 Die Informationen über und entlang des Wegesystems wollen wir vervollständigen, u.a. möchten wir Knotenpunkte kenntlich machen und eine einheitliche Beschilderung entsprechend der sächsischen Radverkehrskonzeption entwickeln. Dabei wollen wir mit übergreifenden Informationstafeln äußerst sparsam umgehen, um den wartungsintensiven 'Schilderwald' nicht noch unüberschaubarer zu machen. Wir möchten technische Anlaufpunkte und den 'Service rund ums Rad' (z.b. Reparatur, Wochenenddienste, Gepäckservice, Gepäckaufbewahrung, 'Fahrrad-Tankstellen') für Radtouristen weiter entwickeln. Moderne Trends und gestiegene Anforderung sind z.b. bei der Ausstattung von Rastplätzen zu beachten, u.a. E-Bike-Ladestation, Fahrradständer mit Tauglichkeit für Tourenräder mit Gepäck. ZIEL 3.2 TOURISMUS- UND NAHERHOLUNGSINFRASTRUKTUR QUALIFIZIEREN UND ANPASSEN Die Qualifizierung der bestehenden gastronomischen und Beherbergungseinrichtungen steht im Vordergrund der Entwicklung. Dabei streben wir an, die bestehenden Qualitätssiegel für touristische Angebote auf die Region zu übernehmen und entsprechend die vorhandenen Angebote zu qualifizieren. Wir unterstützen bauliche Maßnahmen in Beherbergungsbetrieben, die Erweiterung oder Modernisierung von Beherbergungseinrichtungen zu einem hohen branchenüblichen Qualitätsstandard sowie Maßnahmen zum Barriereabbau ebenso die Modernisierung von bestehenden gastronomischen Einrichtungen durch bauliche Maßnahmen am und im Gebäude. Die Neuerrichtung von Gastronomiebetrieben soll unter Vorlage eines schlüssigen Unternehmenskonzeptes unterstützt werden. Einen intensiven Ausbau der touristischen Beherbergungsangebote strebt die Region dagegen nicht an [vgl. auch 13], da vor allem Tagestourismus und Naherholung im Vordergrund stehen. Unser Ziel ist vor allem eine qualitative Stärkung bestehender Betriebe. Wir möchten erreichen, dass sich die gängigen Klassifizierungs- und Zertifizierungssysteme, die sich am Markt etabliert und national und international durchgesetzt haben (DEHOGA-Zertifizierung, Service-Q, ADFC usw.), auch in unserer Region verstärkt wiederfinden. Dies wird durch die sächsische Tourismusstrategie unterstützt. Zur Vermarktung streben wir an Kooperationen und Vernetzungen mit touristischen Angeboten aus Dresden, dem Elbtal [25] und dem Lausitzer Seenland [24] an. Dabei möchten wir touristische, regional übergreifende Leistungspakete etablieren. ZIEL 3.3 EINRICHTUNG UND AUSBAU VON SPORT-/ FREIZEITANGEBOTEN Vorrangig beabsichtigen wir Jugendeinrichtungen zu unterstützen und zu unterstützen. Freizeitangebote in den Dörfern und Städten möchten wir auf ihre Nutzbarkeit, Attraktivität und Inanspruchnahme prüfen und ggfs. anpassen. Dies ist auch für Sportplätze, Spielplätze und Freiflächen umzusetzen. Zudem planen wir, generationsgerechte Angebote, auch sportliche Aktivitäten für verschiedene Altersgruppen, zu befördern (vgl. auch Ziel 1.5 zu Jugend). 71

73 5.4 Handlungsfeld 4 Bildung MASSNAHMENBEREICH 4: Sicherung der Bildungs- und Informationsinfrastruktur durch Maßnahmen zur Stärkung der Schulstandorte, Entwicklung von neuen Bildungs- und Informationsangeboten für alle Generationen STRATEGISCHE ZIELE: Ausweitung der regionalen Bildungsangebote Stärkung der Schulstandorte Funktionsanreicherung in den Dörfern KONKRETE ENTWICKLUNGSZIELE: ZIEL 4.1 BILDUNGS- UND INFORMATIONSANGEBOTE AUF DEM LANDE ENTWICKELN Dem 'Dritten Bildungsweg' möchte die Region eine größere Bedeutung beimessen. Regionale Bildungs- und Weiterbildungsangebote, zum Beispiel zu Ökologie, Landschaft, Naturhaushalt, Baukultur, Geschichte, Dorfleben oder Ehrenamt wollen wir durch nicht schulische Angebote generationengerecht vermitteln. Die Region ist bestrebt, die schulischen Angebote zu ergänzen, u.a. durch erweiterte Berufsorientierung, durch eine aktive Bewerbung der Berufe der Region, Aufbau einer regionsweiten Vermittlungsplattform für Familienhelfer oder Kooperationen zwischen kirchlichen und karitativen Einrichtungen und für den Einsatz von Familienhelfern. Die Ausweitung von Kita- und Schulprojekten mit Themen in der Region wollen wir befördern, um Kenntnisse über die Heimat und die Identifikation mit dieser zu erhöhen. Wir streben die Vernetzung der Akteure an und unterstützen die Verbreitung der Angebote auf einer regionsübergreifenden Bildungs-Plattform. Hierbei befördern wir die Einbeziehung sowohl moderner als auch klassischer Medien. Wir streben an, Bildungs- und Weiterbildungsangebote generationsgerecht und auch im Gene-rationsaustausch für alle Altersgruppen zu schaffen. Dabei zielen wir auf eine mobile, dezentrale Versorgung auf dem Lande ab. Vorhandene und neue Initiativen, die Schaffung niederschwelliger Bildungsangebote vor Ort und der Wissensaustausch über Begegnung werden speziell von der Region unterstützt. Senioren im (Un-)Ruhestand möchten wir als besondere Zielgruppe ansprechen. Sie sind wichtige Wissensträger und für die Gemeinschaft im Ehrenamt oder als Familienhelfer aktiv in die Regionsentwicklung einzubeziehen. Wir beabsichtigen, diese Gruppe bedarfsgerecht zu unterstützen und zu qualifizieren. Der 'Dresdner Heidebogen' plant, kleine Museen mit museumspädagogischen 'Mitmach-Programm' zu unterstützen und als 'Mitmach-Museen' zu entwickeln bzw. zu qualifizieren. Den bestehenden Museumsverbund möchten wir weiter ausbauen und aktiv über eine Kultur- und Bildungsplattform bewerben. Unser Ziel ist, die regionalen Sammlungen mit moderner Erlebnispädagogik den Besuchern und Bewohnern der Region nahezubringen und so die Potenzia- 72

74 le der Museen besser zu nutzen. Dabei zielen wir auch auf moderne Kommunikationsmethoden und -techniken ab. Vorrangig sind wir bestrebt, das persönliche und haptische Erfahren von Museumsinhalten durch die Besucher zu befördern. Wir unterstützen die Nutzung moderner Medien, z.b. einen digitalen Lehrpfad oder Smartphone-Apps, um bei Jugendlichen das Interesse für die Region, Natur und Landschaft zu entwickeln. Unser Ziel ist, auch die Umweltbildung moderner zu gestalten und eine multimediale Aufbereitung von Landschaft und regionalen Themen zu entwickeln. Mittels dieser digitalen Angebote möchten wir Kinder und Jugendliche einbeziehen und gezielt für die Region interessieren. Für die praktische Naturbildung möchten wir verschiedene 'Bildungsträger' einbeziehen, z.b. Unternehmen, die sich durch Diversifizierung breiter aufstellen wollen, oder die NSG-Verwaltung Staatsbetrieb Sachsenforst mit Sitz in Königsbrück. ZIEL 4.2 BILDUNGSINFRASTRUKTUR SICHERN Die Region möchte die Wiedernutzung aufgegebener Schulgebäude für dezentrale Gemeinschaftseinrichtungen und außerschulische Bildungsangebote prüfen. Wir streben weiterhin an, kurze Schulwege zu sichern und die Erreichbarkeit der Einrichtungen per ÖPNV und Radwegenetz in verträglichem Zeit- und Kostenaufwand zu gewährleisten. 73

75 5.5 Handlungsfeld 5 Nachhaltige Landnutzung MASSNAHMENBEREICH 5: Naturschutz und Anpassung der Region an den Klimawandel durch landschaftspflegerische und Hochwasserschutzmaßnahmen STRATEGISCHE ZIELE: Nachhaltige Landbewirtschaftung im Sinne des Bodenschutzes verbessern Landnutzung im Wandel (Anpassungen an Hochwasser, Klima, Erosion ) KONKRETE ENTWICKLUNGSZIELE: ZIEL 5.1 MASSNAHMEN DER LANDSCHAFTSPFLEGE Zur Minderung der stetigen Verarmung an Landschaftsstrukturen und des Naturhaushaltes will die Region landschaftspflegerische Ziele unterstützen. Dabei sollen Pflanzungen von Gehölzen und Renaturierungen von Gewässern im Vordergrund stehen und Biotopverbünde weiter entwickelt werden. Wir planen verschiedene landschaftspflegerische Maßnahmen, wie Heckenpflanzung an Äckern, Alleen oder Baumreihen an Straßen oder Gewässern, Ergänzung und Neuanlage von Streuobstwiesen oder Begrünungsmaßnahmen auf entsiegelten Flächen, zu unterstützen. Wir möchten ein Flächenmanagement für Ausgleichs- und Ersatzflächen aufbauen, das auch als Flächenpool für Kompensationsmaßnahmen (i.s. eines Ökokontos) dienen kann. Entsprechend einer zu erstellenden regionsübergreifenden Konzeption wollen wir in Abstimmung mit den Fachbehörden sinnvolle und abgestimmte Maßnahmen der Landschaftspflege und des Naturschutzes umsetzen. Dabei streben wir an, sowohl private als auch kommunale Flächen in Anspruch zu nehmen. Gewässerrenaturierungen, die auch der Hochwasservorsorge dienen, sowie Begrünungen und Pflege an Gewässern 2. Ordnung werden besonders unterstützt. Unser Ziel ist die Schaffung einer strukturierten Agrarlandschaft, in der Feldteilungen und Raine artenreich erlebbar sind und umgepflügte Feldwege wieder als Wege genutzt werden können. Zur Sicherung einer wirtschaftlichen Agrarstruktur und einer nachhaltigen Landnutzung unterstützen wir alle Maßnahmen der Bodenordnung. Dies können eine allgemeine Verbesserung der Rahmenbedingungen von land- und forstwirtschaftlichen Unternehmen sein, Vorhaben zum Schutz vor Deflation oder Hochwasserprävention, landwirtschaftliche Flächensicherungen oder die Herstellung eines funktionierenden Wege- und Gewässernetzes. Wir möchten Konzeptionen für Maßnahmen der Landschaftspflege und des Naturschutzes unterstützen und deren Erstellung befördern. Hierbei zielen wir auf Brachflächenkonzepte oder Entsiegelungsstudien ab. Zur Koordinierung der Maßnahmen zur Landschaftspflege, zur Gewässerunterhaltung oder zur Hochwasservorsorge unterstützen wir die Bildung eines übergeordneten Verbandes, z.b. eines Landschaftspflegeverbandes. 74

76 ZIEL 5.2 FOLGEN DES KLIMAWANDELS BEGEGNEN Wir streben an, den öffentlichen Raum hinsichtlich der veränderten klimatischen Bedingungen in den Stadtzentren und Dörfern gezielt zu prüfen und anzupassen. Hierzu sind die Aufgaben u.a. zur Erosionsminderung, Luftreinhaltung, CO 2 Speicherung und Hochwasserprävention zu zählen [5]. Zur Abwehr der prognostizierten Austrocknung in der Region wollen wir den Fokus künftig auch auf die Wasserspeicherung legen. Wir unterstützen die Übernahme der regionalplanerischen Festsetzungen zum Beispiel in die Flächennutzungsplanung, die Landschaftsplanung oder in Stadtentwicklungskonzepte. Um die Umsetzung landschaftspflegerischer oder klimaschutzwirksamer Planungen zu befördern, unterstützen wir die Qualifizierung von Plänen und das zugehörige Monitoring. Die Erfordernisse zur Landschaftsentwicklung und Bewältigung der Klimaveränderungen werden durch die Region im Sinne einer konkreten Umsetzung der Entwicklungshinweise aus dem MORO Gutachten 'Klimafit' [5] unterstützt. Die Region befördert konkrete Vorhaben zur Qualifizierung, wie Schulungen für Forstbetriebsgemeinschaften und Kleinwaldbesitzer hinsichtlich der Betriebspläne oder sonstige Implementierungen in die Praxis. Dazu sind gezielte Umsetzungsschritte mit Prioritätenlisten erforderlich. Durch Monitoring möchten wir die Umsetzungsquote und die Zielerreichung prüfen und ggf. Nachsteuerungen abstimmen. ZIEL 5.3 DEZENTRALEN HOCHWASSERSCHUTZ BEFÖRDERN Wir streben an, bauliche und ökologische Maßnahmen an Gewässern 2. Ordnung zu unterstützen. Sie sollen der Hochwasservorsorge und der Wasserrückhaltung bzw. -speicherung dienen. Dies können Einzelmaßnahmen zum Schutz gegen unkontrolliert abfließendes Oberflächenwasser, flächige Retentionsmaßnahmen, Pflanzungen zum Schutz von Ortslagen, Abbruch baulicher Anlagen, Flächenentsiegelung oder die Schaffung von Rückhaltesystemen zur Speicherung von Oberflächen- und Niederschlagswasser sein. Zudem befördern wir entsprechende Bedarfs- und Entwicklungsstudien für die Region und den Erwerb von Grundstücken in Überschwemmungsgebieten zur Schaffung von Rückhalteflächen oder zur Speicherung von Oberflächenwasser in hochwasserschutzkonformer Bewirtschaftung. 75

77 5.6 Übergreifendes Handlungsfeld 6 MASSNAHMENBEREICH 6: Ganzheitliche Entwicklung der Region durch Umsetzung der LEADER-Entwicklungsstrategie, einschließlich der Kooperation mit benachbarten Regionen und Akteuren im Bereich des Tourismus, der Jugendarbeit sowie der Fischereiwirtschaft. STRATEGISCHE ZIELE: Regions- und Vereinsstruktur weiter etablieren Kooperationen befördern KONKRETE ENTWICKLUNGSZIELE: ZIEL 6.1 GANZHEITLICHE ENTWICKLUNG DER REGION NACH DEN ZIELEN DER LEADER-ENTWICKLUNGSSTRATEGIE Wir streben an, das Regionalmanagement 'Dresdner Heidebogen' fortzuführen und die Kompetenzen im Management an die umfassenden Aufgaben zur Umsetzung des vorliegenden LEADER-Entwicklungskonzeptes anzupassen. Für den gesamten Verlauf der Umsetzungsphase planen wir, ein Monitoring zu installieren, das neben der Erfolgskontrolle auch prozessbegleitende Impulse für Intensivierungen und Nachsteuerungen gibt. Zudem möchten wir die Identität 'Dresdner Heidebogen' weiter entwickeln. Hierzu wollen wir das Marketing der Region qualifizieren und weiter entwickeln. Unser Ziel ist es, die Region nicht nur nach außen, sondern auch in der Innenwirkung besser zu vermitteln und zu vermarkten. Wir zielen darauf ab, die Identifikation der Bewohner mit ihrer Region weiter zu befördern. Der Verein 'Dresdner Heidebogen' e.v. ist bestrebt, die Mitgliederzahlen stetig zu steigern und die Mitglieder-Aktivitäten zu unterstützen bzw. effektiv zu vernetzen. Wir möchten regionale Wirtschaftsunternehmen in die Lokalen Aktionsgruppe (LAG) einbinden bzw. einen gezielten Austausch mit der LAG befördern. ZIEL 6.2 REGIONSÜBERGREIFENDE KOOPERATION ZU TOURISMUS, NAHERHOLUNG UND FREIZEIT Wir planen eine Entwicklungskooperation mit benachbarten LEADER-Regionen zum Aufgabenfeld: Überregionaler Tages- und Ausflugstourismus und regionale Nah- und Feierabenderholung 76

78 ZIEL 6.3 REGIONSÜBERGREIFENDE KOOPERATION ZUR FISCHWIRTSCHAFT Die Region plant eine Entwicklungskooperation mit benachbarten LEADER-Regionen zum Aufgabenfeld: 'Entwicklung der regionalen Fischwirtschaft sowie der Aquakultur' Ziel dieser Kooperation ist eine gemeinsame Entwicklung des Gebietes zum 'Aquakulturwirtschaftsgebiet nördlich von Dresden' Für eine erfolgreiche Kooperationsarbeit möchten wir im ersten Schritt die gemeinsamen Entwicklungsziele und Erfordernisse ermitteln. Grundlage für die erfolgreiche Fortsetzung der begonnenen Kooperationsarbeit ist die erfolgte Anerkennung als Aquakulturwirtschaftsgebiet. ZIEL 6.4 REGIONSÜBERGREIFENDE KOOPERATION ZUR JUGENDARBEIT Wir streben eine Entwicklungskooperation mit benachbarten LEADER-Regionen an zum Aufgabenfeld: 'Regionale Jugendarbeit im ländlichen Raum'. Ziel dieser Kooperation ist es, die Identifikation der jungen Menschen mit ihren Regionen und die Bindung an ihre Region zu erhöhen. Wir wollen alle Akteure der Jugendarbeit- und Jugendpflege, die sich regionalen Aufgaben widmen, einbeziehen und vernetzen. Da in beiden Regionen überscheidend arbeitende Jugendpfleger und Jugendorganisationen tätig sind, ist eine Kooperation eine wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Zusammenarbeit. 77

79 6 AKTIONSPLAN 6.1 Aktionsplan- Tabelle In der im Folgenden dargestellten Tabelle haben wir Maßnahmenbereiche, die Ziele und die konkreten Einzelmaßnahmen nach Handlungsfeldern gebündelt. Entsprechend den Handlungsfeldern 1 bis 6 (vgl. Kap. 5, Tabelle im Anhang) wurden so die konkreten Einzelmaßnahmen in einem übergeordneten Maßnahmenbereich gebündelt und übersichtlich zugeordnet und beispielhaft erläutert, um somit eine Prägnanz und Eindeutigkeit für die jeweiligen Einzelmaßnahmen zu erhalten. Den Vorschlägen aus den Beteiligungsrunden mit den Bürgern konnten wir so am besten gerecht werden, da weiterhin nachvollziehbar bleibt, welche Idee wie aufgenommen wurde und gefördert werden. In den jeweiligen Spalten zu den Fördermaßnahmen haben wir die mögliche Förderung nach unserer Richtlinie zur Vorhabenauswahl 'Dresdner Heidebogen' eingetragen, die in die Kapitel A bis G gegliedert ist (vgl. Kap. 6.2). Somit ist aus der Tabelle ersichtlich, welche Maßnahme unterstützt wird, welche beispielhaften Fördertatbestände die Region sieht und mit welchen Instrumenten sie ein Vorhaben unterstützen will. Zudem haben wir den jeweiligen Zielen die Prioritäten (vgl. Kap ) und die Indikatoren der Zielerreichung (vgl. Kap ) beigemessen. Aktionsplan- Tabelle, gesplittet nach den Zielen in den Handlungsfeldern, im Anhang) 78

80 6.1.1 ZUORDNUNG DER MASSNAHMEN ZU DEN PRIORITÄTEN ELER-VO Die Zuordnung wurde in die Tabelle des Aktionsplanes eingetragen. Tab. 17: Zuordnung der Maßnahmen zu den Prioritäten der ELER-Verordnung ELER Priorität Maßnahme aus Ziel Art des Beitrages zur ELER VO ELER Priorität 6a: Erleichterung der Diversifizierung, Gründung und Entwicklung von kleinen Unternehmen und Schaffung von Arbeitsplätzen Zu Ziel 2.1: Betriebsentwicklungen und Diversifizierung unterstützen Zu Ziel 3.2: Qualifizierung der touristischen Infrastruktur und Beherbergungsangebote Primär Sekundär ELER Priorität 6b: Förderung der lokalen Entwicklung in ländlichen Gebieten Alle übrigen Maßnahmen der Tabelle des Aktionsplanes (Kap. 6.1) Primär ELER Priorität 6c: Förderung des Zugangs zu Informations- und Kommunikationstechnologien, ihres Einsatzes und ihrer Qualität in ländlichen Räumen Zu Ziel 2.3: Infrastruktur zu Wohn- u. Gewerbegebieten verbessern (Breitband) Zu Ziel 4.1: Nutzung moderner Medien Prioritär Prioritär Prognose der geschaffenen Arbeitsplätze Die LEADER-Entwicklungsstrategie unterstützt die Indikatoren des EPLR Sachsen hinsichtlich der 'geschaffenen Arbeitsplätze' im Ziel 2.1 "Unterstützung KMU, Unternehmen in öffentlicher Trägerschaft und Kommunen und nachhaltig wirtschaftender Land-, Forst- und Fischwirtschaftsbetriebe. Durch die Maßnahmen 'Förderung von Kooperationen' sowie Qualifizierung der touristischen Infrastruktur, der gastronomischen Einrichtungen und Beherbergungsangebote wird in erster Linie die Sicherung vorhandener Arbeitsplätze angestrebt. Insgesamt wird mit der Schaffung eines Arbeitsplatzes in Vollzeitäquivalenten in der Förderperiode bis 2020 gerechnet. 79

81 6.1.3 Prioritäten der Ziele im 'Dresdner Heidebogen' In den Handlungsfeldern und den übergeordneten, zusammenfassenden Maßnahmenbereichen wurden 20 konkrete Entwicklungsziele von der Region benannt. Zur Gewichtung wurden diese Ziele in der Regionalkonferenz durch die Anwesenden per Punktvergabe (165 Punkte gesamt) in ihrer Priorität gewichtet. Im Abgleich mit den Anforderungen und strategischen Zielen der vorliegenden LES und durch Beratungen mit der Lokalen Aktionsgruppe wurde nachfolgende Priorisierung der Maßnahmen in den Handlungsfeldern festgelegt. Tab. 18: Prioritäten der Ziele des 'Dresdner Heidebogen' nach Handlungsfeldern sortiert [1] Wohnen & Soziokultur Priorität Maßnahmenbereich 1: Entwicklung der Region zu einem Wohnstandort nahe Dresden unter der Beachtung des demografischen Wandels durch regionaltypische Revitalisierung von Ortskernen, Sicherung der Grundversorgung, Sicherung und Belebung soziokultureller Einrichtungen und Angebote, Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur und Leerstandsbeseitigung. Ziel 1.1: Generationengerechter 'Dorfumbau / Ortsumbau' 2 Ziel 1.2: Flächenmanagement und Leerstandsbeseitigung forcieren 2 Ziel 1.3: Sozial- und Kulturangebote erhalten und intensivieren 3 Ziel 1.4: Wohnen auf dem Lande befördern 1 Ziel 1.5: Bindung junger Menschen an Heimat und Region verstärken 1 [2] Handlungsfeld 2: Wirtschaft und Infrastruktur Maßnahmenbereich 2: Unterstützung von KMU, Unternehmen in öffentlicher Trägerschaft und Kommunen, bei der Gewinnung von Arbeitskräften und bei der Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen durch Förderung von Kooperationen, Erweiterungsund Infrastrukturmaßnahmen. Verbesserung der kommunalen und Verkehrsinfrastruktur, der Arbeitsbedingungen und der Wohnund Lebensqualität. Ziel 2.1: Unterstützung KMU, Unternehmen in öffentlicher Trägerschaft und Kommunen u. nachhaltig wirtschaft. Land-, Forst- und Fischwirtschaftsbetriebe Ziel 2.2: Förderung von Kooperationen 2 Ziel 2.3 Ortsinfrastruktur und ländlichen Wegebau weiter entwickeln 1 [3] Handlungsfeld Tourismus, Naherholung & Freizeit Maßnahmenbereich 3: Entwicklung der Region zu einem attraktiven Standort für naturverbundenen Naherholungs- und Freizeittourismus durch Anpassung und Qualifizierung der Tourismus- und Naherholungsinfrastruktur inkl. der touristischen Wege, Schaffung und Intensivierung von Sport- und Freizeitangeboten für alle Generationen und der Vernetzung der Akteure des Tourismus. Ziel 3.1: Vernetzung der Akteure im Tourismus und Qualität des Wegenetzes entwickeln 1 Ziel 3.2: Tourismus- und Naherholungsinfrastruktur qualifizieren und anpassen 2 Ziel 3.3: Einrichtung / Ausbau von Sport-/ Freizeitangeboten 2 [4] Handlungsfeld 4: Bildung Maßnahmenbereich 4: Sicherung der Bildungs- und Informationsinfrastruktur durch Maßnahmen zur Stärkung der Schulstandorte, Entwicklung von neuen Bildungs- und Informationsangeboten für alle Generationen Ziel 4.1: Bildungs- und Informationsangebote auf dem Lande entwickeln 1 Ziel 4.2: Bildungsinfrastruktur sichern 1 [5] Handlungsfeld 5: Nachhaltige Landnutzung Maßnahmenbereich 5: Naturschutz und Anpassung der Region an den Klimawandel durch landschaftspflegerische und Hochwasserschutzmaßnahmen Ziel 5.1: Maßnahmen der Landschaftspflege 2 Ziel 5.2: Folgen des Klimawandels begegnen 2 Ziel 5.3: Dezentralen Hochwasserschutz befördern 3 [6] Übergeordnetes Handlungsfeld Maßnahmenbereich 6: Ganzheitliche Entwicklung der Region durch Umsetzung der LEADER-Entwicklungsstrategie, einschließlich der Kooperation mit benachbarten Regionen und Akteuren im Bereich des Tourismus, der Jugendarbeit sowie der Fischereiwirtschaft Ziel 6.1: Ganzheitliche Entwicklung der Region nach den Zielen der Leader-Entwicklungsstrategie 1 Ziel 6.2: Regionsübergreifende Kooperation zu Tourismus, Naherholung und Freizeit 1 Ziel 6.3: Regionsübergreifende Kooperation zur Fischereiwirtschaft 1 Ziel 6.4: Regionsübergreifende Kooperation zur Jugendarbeit 1 2 Die Bewertung der Akteure in der Regionalkonferenz zeigte deutlich eine besondere Wichtung auf die Ziele 1.4 'Wohnen auf dem Lande befördern' und Ziel 2.3 'Ortsinfrastruktur und ländlichen Wegebau weiter entwickeln' mit 80

82 jeweils 15 % der Stimmen. Dem Ziel 3.1 'Vernetzung der Akteure im Tourismus und Qualität des Wegenetzes entwickeln' stimmten 10 % der Anwesenden zu. Ein signifikanter Unterschied bei der Gewichtung der Ziele durch Männer und Frauen bestand bei der Regionalkonferenz nicht. Nachfolgende Tabelle zeigt den Konsens nach Regionalkonferenz und Beratungen der Lokalen Aktionsgruppe zur Priorisierung von Maßnahmen. Tab. 19: Priorisierung der konkreten Entwicklungsziele im 'Dresdner Heidebogen' Handlungsfeld/ Maßnahmebereich Priorisierung 'Konkrete Entwicklungsziele' 1 Ziel 1.4: Wohnen auf dem Lande befördern 1 1 Ziel 1.5: Bindung junger Menschen an Heimat und Region verstärken 1 2 Ziel 2.3: Ortsinfrastruktur und ländlichen Wegebau weiter entwickeln 1 3 Ziel 3.1: Vernetzung der Akteure im Tourismus und Qualität des Wegenetzes entwickeln 1 4 Ziel 4.1: Bildungs- und Informationsangebote auf dem Lande entwickeln 1 4 Ziel 4.2: Bildungsinfrastruktur sichern 1 6 Ziel 6.1: Ganzheitliche Entwicklung der Region nach den Zielen der Leader-Entwicklungsstrategie 1 6 Ziel 6.2: Regionsübergreifende Kooperation zu Tourismus, Naherholung und Freizeit 1 6 Ziel 6.3: Regionsübergreifende Kooperation zur Fischereiwirtschaft 1 6 Ziel 6.4: Regionsübergreifende Kooperation zur Jugendarbeit 1 1 Ziel 1.1: Generationengerechter 'Dorfumbau / Ortsumbau' 2 1 Ziel 1.2: Flächenmanagement und Leerstandsbeseitigung forcieren 2 2 Ziel 2.1: Unterstützung KMU, Unternehmen in öffentlicher Trägerschaft und Kommunen u. nachhaltig wirtschaftender Land-, Forst- u. Fischwirtschaftsbetriebe 2 Ziel 2.2: Förderung von Kooperationen 2 3 Ziel 3.2: Tourismus- und Naherholungsinfrastruktur qualifizieren und anpassen 2 3 Ziel 3.3: Einrichtung / Ausbau von Sport-/ Freizeitangeboten 2 5 Ziel 5.1: Maßnahmen der Landschaftspflege 2 5 Ziel 5.2: Folgen des Klimawandels begegnen 2 1 Ziel 1.3: Sozial- und Kulturangebote erhalten und intensivieren 3 5 Ziel 5.3: Dezentralen Hochwasserschutz befördern 3 Priorität Richtlinie zur Vorhabenauswahl Die Richtlinie zur Vorhabenauswahl ist unmittelbarer Bestandteil des Aktionsplans. Sie wurde der Übersicht und des Verständnisses wegen separat dargestellt. Sie regelt u.a. die Gegenstände, Höchstgrenzen und Zuschusssätze möglicher Zuwendung. Zudem werden Reglungen durch die Präambel, die allgemeinen Festlegungen und die Definitionen von Zielgruppen und Begriffen getroffen. Die Richtlinie zur Vorhabenauswahl ist außerdem als Arbeitsmittel für das Entscheidungsgremium und das Regionalmanagement zu verstehen. Zudem vereinfacht es in seiner kompakten Form die Kommunikation zwischen Vorhabensträger und den regionalen Gremien und Ansprechpartnern. Insbesondere weisen wir in den allgemeinen Festlegungen darauf hin, dass die Leistungen der LAG und seiner Gremien für den Vorhabensträger kostenfrei sind. Die gesamte Richtlinie zur Vorhabenauswahl ist im Anhang dargestellt. 81

83 FÖRDERSÄTZE UND HÖCHSTBETRÄGE Die Richtlinie ist in die Kapitel A bis G gegliedert, deren Grundförderung wie folgt aussieht: Tab. 20: Übersicht Kapitel und Quoten einer Bezuschussung Kapitel Möglicher Zuschuss Höchstbetrag Höchstquote A) Regionsbezogene Informationsvermittlung 60 % % B) Kooperationen 70 % % C) Qualifizierung / Kompetenzvermittlung 60 % % D) Bauvorhaben, Ausstattung 20 % % E) Landschaftsökologische Maßnahmen 40 % % F) Infrastruktur 40 % , für Kommunen: G) Planungen, Konzepte, Studien, Management 80 % Bei G2: % 65 % Der Gegenstand der Vorhabenauswahl wird in den jeweiligen Kapiteln der Richtlinie dargestellt. Zur Erläuterung und Handhabung des Gegenstandes dient der tabellarsische Aktionsplan (vgl. Kap. 6.1 und Anhang). Die Region hat die Höhe der möglichen Zuwendung gestaffelt, um den dargestellten Bedarfen und Zielen besser gerecht zu werden. Für nachfolgende Zielgruppen wird die Quote um den dargestellten Satz angehoben: Tab. 21: Übersicht zur Staffelung von Zielgruppen und deren Definition Zielgruppe Definition Aufstockung Quote Jugend, Kinder Frauen junge Familien Barriereabbau Bürger des 'Dresdner Heidebogens', die zum Zeitpunkt der Vorhabenauswahl ihr 25. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, 75 % der Begünstigten des Vorhabens müssen dieser Altersgruppe entsprechen. Bürgerinnen des 'Dresdner Heidebogens', 75 % der Begünstigten des Vorhabens müssen dieser Gruppe entsprechen. Junge Familie im Sinne dieser Richtlinie sind Ehepaare, eheähnliche Gemeinschaften, gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften und eingetragene Lebenspartnerschaften lt. Lebenspartnerschaftsgesetz (LPartG) und Alleinerziehende mit mindestens einem dauerhaft im Haushalt lebenden Kind (nicht älter als 18 Jahre). Zu den jungen Familien zählen auch kinderlose Ehepaare, deren Eheschließung zum Zeitpunkt der Vorhabenauswahl noch nicht länger als fünf Jahre zurückliegt und bei denen keiner der Ehepartner älter als 45 Jahre ist. Maßgeblich für die Gewährung des erhöhten Fördersatzes sind die Lebensverhältnisse zum Zeitpunkt der Vorhabenauswahl. Die Feststellung des Status "junge Familie" erfolgt zum Zeitpunkt der Vorhabenauswahl. Vorhaben an öffentlichen Gebäude und Freiflächen müssen die Vorgaben zur 'Barrierefreiheit' nach DIN einhalten. Umbauvorhaben an privaten Objekten sind hinsichtlich einer 'Barrierearmut' zu optimieren. Barrierearmut bedeutet die Anpassung bestehender Bausubstanz zur Erhöhung der Gebrauchstauglichkeit von Wohnungen für ältere oder eingeschränkte Personen. Folgende Mindestvorgaben sind einzuhalten: Haus- und Wohnungstüren müssen mindestens 0,90 m lichte Durchgangsbreite erreichen. Innentüren müssen mindestens 0,80 m lichte Durchgangsbreite erreichen. Sanitärräume müssen mindestens 1,80 m x 2,20 m groß sein. Der Abstand zwischen den Sanitärobjekten oder zur seitlichen Wand muss mindestens 0,25 m betragen % + 10 % + 20 % + 10 % 82

84 Inklusion Impulsvorhaben : Vorhaben, die eine gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen befördert und verschiedene Minderheiten als Teil einer heterogenen Gruppe 'verschmelzt'. Vorhaben mit Modellcharakter, das übertragbare Eigenschaften für andere Projekte der Region aufweist und neue Initiativen oder Anregungen für den ländlichen Raum enthält % + 5 % Um die eingeplanten Mittel effizient einzusetzen, werden auf den niedrigen Grundsatz einer möglichen Förderung nachfolgende Aufschläge getätigt, wenn das Vorhaben dieser Zielsetzung entspricht: Tab. 22: Staffelung für spezielle Zielsetzungen Vorhaben zur Schaffung eines Hauptwohnsitzes + 10 % Vorhaben zur gewerblichen/unternehmerischen Nutzung + 20% Vorhaben mit Priorität nach Gemeindeentwicklungskonzept, Dorf-/ Ortsumbauplan oder vergleichbarer, aussagekräftiger Fachplanung + 10 % Vorhaben zum Abbruch + 20% Vorhaben zum Barriereabbau + 10% Vorhaben nach landschaftspflegerischer Fachplanung + 20% Vorhaben und Pflanzungen zum Schutz von Ortslagen + 20% Vorhaben zur Erschließung von Unternehmen / Gewerbe + 5 % ZUSCHUSSGRENZEN Die Obergrenzen wurden in der vorgenannten Tabelle bereits dargestellt. Die Anhebung der Obergrenze wurde im Sinne der oben beschriebenen Zielgruppenbegünstigung in Kap. D bei Vorhaben zugunsten junger Familien um und bei Vorhaben zum Barriereabbau um , zusätzlich zur erhöhten Quote, angehoben. In Kap. F - Infrastruktur wurde die Höchstgrenze für kommunale Vorhaben auf erhöht. Eine Deckelung der Höchstgrenze erfolgte bei den Kapitel D für Abbruchvorhaben ( ) und bei Kap. G2 für Konzepte und Studien ( ). Damit verfügt die Region über ein weiteres steuerndes Element bezüglich Vorhaben bzw. Vorhabensträgern. Die Bagatellgrenze liegt in der Regel bei ; bei Infrastruktur (Kap. F) bei ANTRAGSBERECHTIGTE UND -VORAUSSETZUNGEN / AUSNAHMEN: In den jeweiligen Kapiteln werden die möglichen Vorhabensträger und die Voraussetzungen ihrer Förderwürdigkeit genannt. Zudem werden Ausnahmen oder Einschränkungen festgelegt. Die Richtlinie zur Vorhabenauswahl der Region 'Dresdner Heidebogen' ist im Anhang als Einzeldokument beigefügt. 83

85 6.3 Auswahlverfahren der LAG zu Vorhaben Kriterien zur Vorhabenauswahl Grundsätzlich gelten alle Kriterien zur Vorhabenbewertung und -auswahl für alle Vorhabensträger und alle Vorhaben der LAG selbst. Für Vorhaben, die innerhalb einer Kooperation durchgeführt werden sollen, gelten gesonderte Auswahlkriterien, die die Spezifik von Kooperationsvorhaben berücksichtigen und eine objektive, transparente Auswahl ermöglichen (Kapitel B, Kapitel G). Alle Kriterien zur Vorhabenauswahl sind zum Zeitpunkt der Vorhabenauswahl einzuhalten und mit jeweils geeigneten Unterlagen, Erklärungen bzw. Nachweisen zu belegen. Die Aufstellung welche Unterlagen zur Vorhabenauswahl notwendig sind, sind bei der LAG abzufordern. Zur Prüfung und Wertung von Fördervorhaben setzt sich der Koordinierungskreis ein mehrstufiges Wertungsverfahren. I. KOHÄRENZKRITERIEN Im ersten Schritt werden die Kohärenzkriterien geprüft. Sie gelten als Ausschlusskriterien, die ohne Ausnahme zu erfüllen sind. Alle Kriterien sind jeweils mit JA oder NEIN zu beantworten. Die Allgemeinen Kohärenzkriterien müssen von JEDEM eingereichten Vorhaben vollständig erfüllt werden. Vorhabenspezifische Kohärenzkriterien sind Kriterien, die im zugeordneten Kapitel erfüllt werden müssen. Werden die Kriterien erfüllt, bildet die einmalige mögliche Zuwendung des Kapitels die Berechnungsgrundlage für die Höhe der Förderung. Zuschussrelevante Kohärenzkriterien sind Kriterien, die zu einer Erhöhung des Fördersatzes führen. Gemäß der LES werden im Sinne des Abbaus von Hemmnissen und Benachteiligungen bestimmte Zielgruppen durch höhere Fördersätze besonders gefördert. II. MEHRWERT-KRITERIEN Im zweiten Schritt wird der Mehrwert eines Vorhabens mit Hilfe der s.g. "Mehrwertkriterien" festgestellt. Ein Vorhaben hat einen Mehrwert im Sinne der LES, wenn es über seine Bedeutung für sich selbst hinaus auch eine Bedeutung für andere hat insbesondere für die Region, für den Ort und über den Ort hinaus. Der Punktwert pro Kriterium kann 6 Punkte (Kriterium trifft in besonderem Maße zu), 3 Punkte (Kriterium trifft zu) oder 0 Punkte (Kriterium trifft nicht zu) betragen. Im Ergebnis ist mindestens das Erreichen einer Punktzahl von 6 festzustellen, um den Mehrwert des Vorhabens zu belegen. Die Erreichung des Gesamt-Punktwertes 6 bei den Mehrwert-Kriterien bildet wiederum rückschlüssig ein allgemeines Kohärenzkriterium. III. QUALITÄTS-KRITERIEN Im dritten Schritt werden Qualitätsmerkmale der Vorhaben bewertet, die wichtige Zielstellungen der LES in besonderem Maße berücksichtigen. Der Punktwert pro Kriterium wird mit jeweils dem Punktwert 0 (trifft nicht zu), 1 (trifft zu ) bzw. 2 (trifft in besonderem Maß zu) angegeben. Die Prüfung der Qualitätskriterien muss mit der Mindestpunktzahl von 3 passiert werden. Diese Kriterien werden gleichrangig gewertet, da es sich bereits um die wichtigsten Kriterien zur Unterstützung unserer LES handelt. Eine darüber hinausgehende Gewichtung der Kriterien erscheint uns als wenig praktikabel. Vielmehr kann mittels unserer Bewertungsmatrix eine schnelle und übersichtliche Gewichtung von Vorhaben vorgenommen werden: Je mehr Mehrwert- bzw. Qualitätskriterien ein Vorhaben erfüllt, desto höher ist das Ranking bei der Bewertung seiner Förderwürdigkeit. Ein Bewertungsbogen ist im Anhang beigefügt. Dieser wird gemeinsam mit der Richtlinie zur Vorhabenauswahl und den Zieltabellen jedem Vorhabensträger vor Fördermittelbeantragung ausgehändigt, bzw. im Internet unter zur Verfügung gestellt. 84

86 6.3.2 Antrags- und Sitzungsverfahren Dem Auswahlverfahren geht der Aufruf zur Vorhabenauswahl und zur Möglichkeit der Einreichung von Vorhabenideen bzw. Förderbegehren voraus. Der Aufruf beinhaltet folgende Angaben: 1. Datum des Stichtages (Einreichung der vollständigen Unterlagen zur Bewertung des Vorhabens) 2. Verfügbares Budget 3. Termin der Vorhabenauswahl 4. Themen / Inhalte der Vorhabenauswahl (Art der Vorhaben) Der Aufruf wird auf der Internetseite der LAG Dresdner Heidebogen unter veröffentlicht. Das Auswahlverfahren der LAG zu den Vorhaben findet, durch den Koordinierungskreis statt. Dem Vorhabensträger wird die vorhergehende Kontaktaufnahme mit dem Regionalmanagement zur Beratung hinsichtlich der Ziele und Prioritäten der LES sowie der Vorhabenauswahlkriterien empfohlen. Diese Beratung hat zwei Ziele: Sie ist, mit der Vermittlung der Vorhabenauswahlkriterien, ein Mittel zur Sensibilisierung der Vorhabensträger zur Einhaltung der Mindestkriterien sowie die eigenverantwortliche Überprüfung und ggf. Qualifizierung ihrer Vorhaben im Hinblick auf die zusätzlichen Kriterien. Sie ist ein Mittel der Öffentlichkeitsarbeit, da der Vorhabensträger im Austausch mit dem Regionalmanagement Informationen zu den LES-Inhalten erfährt und diese weitertragen kann. In der Lenkungsgruppe zur Erarbeitung der LES wurden in Rückkoppelung mit der Arbeitsgruppe Budgetierung drei Varianten zum reinen organisatorischen Ablauf der Vorhabenauswahl verglichen. Bei diesem Vergleich ging es darum, das Prozedere zu Sitzungsterminen und Beschlussfassungen mit dem zu erwartenden Arbeits- und Zeitaufwand für die Mitglieder des KoKreises sowie die jeweiligen Auswirkungen für die Antragsteller abzuschätzen. Die nebenstehende Abbildung gibt die Arbeitsskizze zum Variantenvergleich wieder (Variante 1 wurde verworfen). Abb. 18: Arbeitsskizze zum Auswahlverfahren 85

87 Wir haben beschlossen, dass wir im ersten Umsetzungsjahr die Arbeit des Koordinierungskreises nach der Variante 3 strukturieren wollen. Das heißt, dass es zwei beschlussfassende Sitzungen des KoKreises gibt, die erste im Frühjahr und die zweite im Herbst. Bei Bedarf können weitere Sitzungen einberufen werden. In den Sitzungen werden alle bis zum Stichtag vollständig eingereichten Anträge entsprechend des Inhaltes des Aufrufs bearbeitet und die jeweils besten Vorhaben zu den Maßnahmenbereichen und den einzelnen Zielen positiv beschlossen. Wir gehen davon aus, dass es ab dem zweiten LES-Umsetzungsjahr erforderlich wird, durch eine sehr hohe Zahl von Vorhabenanträgen die Arbeit des KoKreises umzustrukturieren und generell auf die Variante 2 im organisatorischen Ablauf umzuschwenken. Die bedeutet, dass es wiederum fünf Sitzungstermine im Jahr in regelmäßigem Abstand gibt. In den jeweiligen Sitzungen werden nicht alle eingegangenen Anträge zu allen Kapiteln der Richtlinie zur Vorhabenauswahl beraten, sondern jeweils nur zu 2-3 Kapitel. Für die Mitglieder des Koordinierungskreises würde sich dabei eine Konzentration auf bestimmte Vorhaben und Sachverhalte des Aktionsplanes ergeben. Wir gehen auch davon aus, dass diese Vorgehensweise eine Fokussierung auf einzelne Kapitel die Pool-Bildung von den zahlreicheren Anträgen und deren Bewertung erleichtert. Beide Varianten (2 und 3) bedeuten für den Antragsteller eine fixierte Wartezeit bis zu dessen Bearbeitung im Ko- Kreis. Für den LEADER-Prozess überwiegen aber die Vorteile in der qualitativen Vorhabenauswahl aus einem Antrags-Pool, wie er in den Variante 2 und 3 gegeben ist. Als erforderlich erachten wir die Option, zwischen Variante 3 und Variante 2 bei Bedarf zu wechseln, da zum heutigen Tag nicht vorhersehbar ist, wie sich die Anzahl der Anträge entwickelt Auswahlverfahren Dem Auswahlverfahren geht der Aufruf zur Vorhabenauswahl voraus. Inhalte des Aufrufs Datum des Stichtages (Einreichung der vollständigen Unterlagen zur Bewertung des Vorhabens) Verfügbares Budget Termin der Vorhabenauswahl (Sitzung des Koordinierungskreises) Themen / Inhalte der Vorhabenauswahl (Art der Vorhaben mit Bezeichnung der jeweiligen Kapitel und Inhalte) Der Aufruf wird auf der Internetseite der LAG Dresdner Heidebogen unter veröffentlicht. Die Veröffentlichung auf diesem Medium ist für die LAG verpflichtend und terminlich bindend. Weitere Medien können zur Vervielfältigung der Information genutzt werden. 2. Annahme der Unterlagen zur Vorhabenauswahl Potentielle Vorhabensträger wenden sich mit ihrem Förderbegehren an das Regionalmanagement. Das Regionalmanagement erörtert mit dem Vorhabensträger den Verfahrensablauf und verweist auf folgende Inhalte: Alle Tätigkeiten der LAG Dresdner Heidebogen sowie des Regionalmanagements sind für den Vorhabensträger kostenfrei. Den Termin des Stichtags (Termin der Einreichung der vollständigen Antragsunterlagen). 86

88 Im Falle einer Ablehnung des Vorhabens durch das Entscheidungsgremium (Koordinierungskreis) hat der Vorhabensträger die Möglichkeit das Vorhaben durch die zuständige Bewilligungsbehörde (LK Meißen bzw. LK Bautzen) prüfen zu lassen und einen formalen Direktantrag zur Förderung zu stellen. Das Regionalmanagement teilt dem Vorhabensträger mit, welche Unterlagen für die Vorhabenbewertung bis zum Zeitpunkt des Stichtages bei der LAG einzureichen sind. Nach dem Stichtag hat der Koordinierungskreis lt. GO die Möglichkeit zur Vorbereitung der Vorhabenauswahl eine Arbeitsgruppe ein zu berufen. Die Arbeitsgruppe setzt sich nach den Vorgaben des 32 EU-VO zusammen. Die Aufgabe der Arbeitsgruppe ist es, die eingereichten Vorhaben zu sichten und die Sitzung des Koordinierungskreises vorzubereiten. Folgende Prüfschritte werden durch den Koordinierungskreis selbst vorgenommen (unter Beachtung der Vorgaben zu Art. 34/ Abs. 3f EU-VO 1303/2013 ESI-Fonds): Einhaltung der Kohärenzkriterien Prüfung ob Anhaltspunkte für etwaige Mitnahmeeffekte vorliegen Feststellung der Mehrwertkriterien (mind. 6 Punkte) Feststellung der Qualitätskriterien (mind. 3 Punkte) Hat das Vorhaben die Kohärenzprüfung sowie die Prüfung der Mehrwertkriterien erfolgreich passiert, erfolgt die Beurteilungen zu den Qualitätskriterien. Es wurde durch das Entscheidungsgremium ausdrücklich der Wunsch geäußert Vorhaben objektiv zu diskutieren und sich von Fall zu Fall Entscheidungen vorzubehalten. Das Entscheidungsgremium behält sich außerdem vor, einzelne Vorhaben durch den Antragsteller persönlich vorstellen zu lassen um sich ein genaues Bild von Zielen und Vorstellungen des Antragsstellers zu machen. Im Ergebnis wird eine Gesamtpunktzahl festgestellt. Nach der Beurteilung und Bepunktung aller zum Stichtag eingereichter Vorhaben ergibt sich eine Rangfolge der Vorhaben. Im Fall eines Punktegleichstands erhält das Vorhaben den höheren Rang, welches das Budget der LAG weniger belastet. Ist die Budget-Belastung ebenfalls gleich, erhält jenes Vorhaben den höheren Rang, das das höhere Investitionsvolumen in die Region bringt. Bewertungsgrundlage dafür sind die Gesamt-Projektkosten.. Im Rahmen der zur Verwendung stehenden Mittel werden die Vorhaben gemäß Rankingergebnis votiert. Die Auswahlentscheidung des Koordinierungskreises werden dokumentiert und Vorhabensträger im Original, sowie eine Kopie der bewilligenden Behörde übergeben. Alle fristgerecht eingereichten Anträge, die die Kohärenzkriterien nicht erfüllen, sind vom Koordinierungskreis abzulehnen. Das Ergebnis der Auswahl des Koordinierungskreises wird dem Antragsteller umgehend schriftlich mitgeteilt. Gleichzeitig enthält diese Mitteilung auch den Hinweis auf die Widerspruchsmöglichkeit gegen die Auswahlentscheidung im Rahmen des Widerspruchsrechts bei der zuständigen Bewilligungsbehörde. Über die Gründe der Ablehnung wird der Antragsteller schriftlich informiert. Es wird ihm die Möglichkeit eröffnet, zum kommenden Stichtag das modifizierte Vorhaben erneut vorzustellen. Das Vorhaben geht regulär in das Auswahlverfahren ein. Das Entscheidungsgremium kann dann nach formalen Regelungen den Beschluss neu fassen. Die Ergebnisse der Auswahlverfahren werden auf der Internetseite unter Berücksichtigung des Bundesdatenschutzgesetzes veröffentlicht. 87

89 UMLAUFVERFAHREN Im Ausnahmefall ist eine Abstimmung im Umlaufverfahren möglich. Ausnahmen können insbesondere dann auftreten, wenn zeitlich dringende oder andere begründbare organisatorische Erfordernisse eine Vorhabenauswahl notwendig machen. Für die Abstimmung im Umlaufverfahren sind den Mitgliedern des Koordinierungskreises die Vorhabenunterlagen sowie der Kriterienkatalog beizulegen. Auch im Umlaufverfahren sind die Mitglieder des Koordinierungskreises bei persönlichen Interessenkonflikten von Beratungen und Beschlussfassung ausgeschlossen. Bei Abstimmung im Umlaufverfahren wird eine angemessene Frist angesetzt, innerhalb der die Abstimmung erfolgen muss. Im Umlaufverfahren herbeigeführte Abstimmungen werden analog der Sitzungsabstimmung dokumentiert. Das Entscheidungsgremium erhält ein vorbereitetes Formblatt zu Vorhabenbewertung im Umlaufverfahren. Das Umlaufverfahren muss und soll ein Ausnahmefall bleiben, da eine Diskussion und Abwägung zum Vorhaben in einer direkten Sitzung besser möglich ist. GESTALTUNG DER AUFRUFE Die Aufrufe gestalten sich nach den Handlungsfeldern Maßnahmenbereichen 1-6 in ihrer Konkretisierung in den Zielen der LES mit den jeweiligen dazu gehörigen Prioritäten (siehe Anhang). Zum Zeitpunkt der Einreichung der Unterlagen durch den Vorhabensträger bei der LAG Dresdner Heidebogen erfolgt eine Zuordnung des Vorhabens zu Maßnahmebereich(en), Ziel(en) und konkreten Einzelmaßnahme(n). Gleichzeitig erfolgt die Feststellung der Zielpriorität. Im Rahmen des Projektauswahlverfahrens wurden das Kriterium "Zielpriorität nach LES (Priorität 1 = 2 Punkte / Priorität 2 = 1 Punkt / Priorität 3 = 0 Punkte)" benannt. Damit soll sichergestellt werden, dass die Vorhabenauswahl solche Vorhaben begünstigt, die den Zielen der Entwicklung der Region in besonderem Maß entsprechen. Im Rahmen der Dokumentation der Budgetverwendung sowie des Monitorings beobachtet die LAG die Zuordnung der Budgetverwendung gemäß der Prioritäten laufend. Wird eine Verschiebung zu Gunsten weniger prioritärer Vorhaben festgestellt, wird die Region geeignete Mittel der Öffentlichkeitsarbeit anwenden, um Vorhaben zu werben. 88

90 6.4 Evaluierung / Monitoring Indikatoren der Zielerreichung Zur Beurteilung der Erfolge des LEADER-Prozesses in der Umsetzung der LEADER Entwicklungsstrategie haben wir uns sowohl quantitative als auch qualitative Indikatoren gewählt. Bei der Wahl der Indikatoren spielten folgende Prämissen eine Rolle: Nachvollziehbarkeit Kommunizierbarkeit realistische Messbarkeit Möglichkeit zur Erhebung und Bewertung der Zielerreichung zur Zwischen- und Endevaluierung möglichst gute Abbildung des Wirkungsgrades in der Zielerreichung Die quantitativen Indikatoren beziehen sich in den Handlungsfeldern 1 bis 5 bei 14 von insgesamt 16 Zielen zunächst generell auf die Zahl der umgesetzten Vorhaben. Diese reine Zählung der Vorhaben wird bei 5 Zielen ergänzt durch die Zahl der eingebundenen Akteure, einbezogenen Unternehmen, erreichten Schüler, Kinder und Jugendlichen oder der qualifizierten Einrichtungen. Mit dieser Ergänzung erhält die Zahl der Umsetzung der Vorhaben eine zusätzliche Bemessung des Wirkungsgrades. Wo die Bemessung dieses Wirkungsgrades einer qualitativen Einschätzung bedarf, wird statt des zählbaren Indikators der Grad der Zufriedenheit in der Erfolgskontrolle angesetzt. Dies ist bei 4 Zielen der Fall. Bei Ziel 5.1. wird für die Erfolgskontrolle zusätzlich als qualitativer Indikator die Gründung eines Verbandes und als zusätzlicher quantitativer Indikator die Zahl der Kommunen in dem Verband mit aufgenommen. Bei zwei Zielen, der "Bindung junger Menschen an Heimat und Region sowie "Bildungsinfrastruktur sichern wird die Erfolgskontrolle ausschließlich durch qualitative Kriterien der Zufriedenheit der jeweiligen Zielgruppen vorgenommen. Im übergeordneten Handlungsfeld 6 haben wir generell für alle 4 Ziele qualitative Indikatoren zur Erfolgskontrolle gewählt. Diese sind die Ermittlung der Zufriedenheit der Bürger bzw. Akteure sowie die erfolgreiche Gründung von regionsübergreifenden Kooperationen. In den Zielen 6.2 bis 6.4 ergänzt zudem ein quantitativer Indikator die qualitative Bemessung, um auf diese Weise wiederum den Wirkungsgrad in der Zielerreichung dokumentieren zu können. Diese zusätzlichen quantitativen Indikatoren beziehen sich auf die Anzahl der jeweils in den Kooperationen eingebundenen Akteure sowie die Anzahl neuer gemeinsamer Vorhaben. Die nachfolgende Tabelle gibt die Zuordnung der Indikatoren sowie die jeweiligen Bemessungsgrundlagen für die einzelnen Ziele wieder. 89

91 Tab. 23: Indikatoren und Bemessungsgrundlagen zur Zielerreichung [1] Handlungsfeld Wohnen & Soziokultur Indikator Quantitativ Bemessungs-grundlage Zahl der Indikator Qualitativ Bemessungsgrundlage Ziel 1.1: Generationengerechter 'Dorfumbau / Ortsumbau' X Vorhaben X Zufriedenheit Ziel 1.2: Flächenmanagement und Leerstandsbeseitigung forcieren X Vorhaben Ziel 1.3: Sozial- und Kulturangebote erhalten und intensivieren X Vorhaben X Zufriedenheit Ziel 1.4: Wohnen auf dem Lande befördern Ziel 1.5: Bindung junger Menschen an Heimat und Region verstärken [2] Handlungsfeld Wirtschaft und Infrastruktur Ziel 2.1: Unterstützung KMU, Unternehmen in öffentlicher Trägerschaft und Kommunen u. nachhaltig wirtschaft. Land-, Forst- und Fischwirtschaftsbetriebe Ziel 2.2: Förderung von Kooperationen Ziel 2.3 Ortsinfrastruktur und ländlichen Wegebau weiter entwickeln [3] Handlungsfeld Tourismus, Naherholung & Freizeit Ziel 3.1: Vernetzung der Akteure im Tourismus und Qualität des Wegenetzes entwickeln Ziel 3.2: Tourismus- und Naherholungsinfrastruktur qualifizieren und anpassen X X X X X X Vorhaben, Akteure Vorhaben, geschaffenen Arbeitsplätze Vorhaben, Unternehmen, Schüler Vorhaben Vorhaben Vorhaben, Einrichtungen Ziel 3.3: Einrichtung / Ausbau von Sport-/ Freizeitangeboten X Vorhaben [4] Handlungsfeld Bildung X Zufriedenheit Ziel 4.1: Bildungs- und Informationsangebote auf dem Lande entwickeln X Vorhaben, Veranstaltungen Ziel 4.2: Bildungsinfrastruktur sichern X Zufriedenheit [5] Handlungsfeld Nachhaltige Landnutzung Ziel 5.1: Maßnahmen der Landschaftspflege X Vorhaben, Kommunen X Verbandsgründung Ziel 5.2: Folgen des Klimawandels begegnen X Vorhaben Ziel 5.3: Dezentralen Hochwasserschutz befördern X Vorhaben [6] Übergeordnetes Handlungsfeld Ziel 6.1: Ganzheitliche Entwicklung der Region nach den Zielen der Leader-Entwicklungsstrategie Ziel 6.2: Regionsübergreifende Kooperation zu Tourismus, Naherholung und Freizeit X gemeinsamen Vorhaben X Betriebe X Ziel 6.4: Regionsübergreifende Kooperation zur Jugendarbeit X Akteure X X X Zufriedenheit Kooperationsgründung, Zufriedenheit Ziel 6.3: Regionsübergreifende Kooperation zur Fischereiwirtschaft Kooperationsgründung Kooperationsgründung 90

92 6.4.2 Maßnahmen und Steuerungsmechanismen zur Evaluierung Das Regionalmanagement 'Dresdner Heidebogen' führt laufend die Vorhabenliste der Region, in der alle beantragten Projekte geführt werden. Hierin erfolgt neben der Zuordnung zu den Handlungsfeldern und Zielen der LES u.a. eine zusammenfassende Übersicht zu Zahl der Vorhaben, Vorhabenkosten, zuwendungsfähigem Anteil, bewilligten und ausgezahlten Mitteln. Diese zentrale Bilanztabelle wird regelmäßig ergänzt und aktualisiert. Aus der Vorhabentabelle lässt sich jederzeit ablesen, wie viele Vorhaben in jedem Handlungsfeld bzw. zu jedem Ziel der LES bewilligt und umgesetzt wurden. Mittels der Finanzplanung (vgl. Kap. 10) wurde die angestrebte Zahl möglicher Vorhaben je Handlungsfeld sowie im Aktionsplan die Bemessungsgrundlagen für die Indikatoren (vgl ) angegeben. Im Vergleich mit den durchgeführten Vorhaben wird schnell erkennbar sein, wo Defizite in der Umsetzung bestehen. Steuerungsmöglichkeiten bieten sich durch: Verstärkte Öffentlichkeitsarbeit zu Fördermöglichkeiten Direkte Ansprache von Beteiligten aus dem LES-Erarbeitungsprozess und deren Motivierung durch das Regionalmanagement Einbringen des Themas in die Arbeitsgruppe und Suche nach Umsetzungs- oder Lösungsmöglichkeiten Aktive Vorhabenentwicklung durch das Regionalmanagement Ein Sachstandbericht zum Umsetzungsstand der LES wird jährlich zum Ende des Förderjahres unter den Vorgaben zur Berichtspflicht des SMUL dem zuständigen Landratsamt übermittelt. Additiv werden die Ergebnisse des Monitorings beigefügt. Zur Evaluierung des Gesamtprozesses wird voraussichtlich in 2018 eine Zwischenevaluierung erforderlich werden. Hierzu wird die Gebietsgemeinschaft einen externen Berater einbeziehen, um eine sachliche Prüfung des Ablaufs und des Erfolgs sowie weitere ergänzende Hinweise zu erlangen. 91

93 [ Abschnitt 5 der LES ] Bottom-up Ansatz und Transparenz 7 BETEILIGUNG UND VERFAHRENSTRANSPARENZ 7.1 Beteiligungsverfahren im LES-Prozess Lenkungsgruppe und Arbeitsgruppen Die Arbeit der Region in den vergangenen zwei Förderperioden (mit Leader+ und ILE) führte zu einem soliden Pool an vernetzten Akteuren rund 140 an der Zahl. Hiervon sind gut 100 auch Mitglied im Verein Dresdner Heidebogen e.v.. Für die aktive Begleitung der Erarbeitung der LEADER-Entwicklungsstrategie wurde zu Beginn des Prozesses eine Lenkungsgruppe gebildet(lag), die aus 18 festen Mitgliedern besteht. Bei der Zusammensetzung wurde die Gruppe der 9 Mitglieder des Vereins-Vorstandes um weitere 9 Mitglieder zumeist aus der Gruppe der aktiven, bekannten Akteure erweitert. Bei dieser Erweiterung gab es die Prämisse, sämtliche, zum Zeitpunkt der Gründung, bekannten Themenschwerpunkte in der Lenkungsgruppe kompetent zu repräsentieren. Die Lenkungsgruppe setzt sich damit aus 10 Kommunalvertreter/innen (zumeist Bürgermeister/innen) sowie je einer kompetenten Personen der Fachrichtungen Landwirtschaft, Fischwirtschaft, Forstwirtschaft, Architektur, Verkehrsplanung, Tourismuswirtschaft, Bildung und Jugendarbeit zusammen. Diese tagt alle 3-4 Wochen separat, daneben nehmen die Mitglieder an den weiteren Veranstaltungen im Planungsprozess (u.a. den Workshops) teil. Sie reflektiert sämtliche Planungsschritte und Inhalte. Die Mitglieder unterbreiten eigene, ergänzende und modifizierende Vorschläge. Verstärkt und unterstützt wird die Lenkungsgruppe durch fünf prozessbegleitende Arbeitsgruppen. Die Größe der Region und die Fülle der Aufgaben und Entscheidungen im Prozess ergab die Notwendigkeit die Sitzungen der Lenkungsgruppe thematisch vor- bzw. nachzubereiten. Hierzu entstanden bislang fünf Arbeitsgruppen: 1. 'Nachhaltige Landnutzung', 2. 'Tourismus, Naherholung und Freizeit' 3. 'Übergeordnetes Handlungsfeld / Kooperationen'. 4. 'Fischwirtschaft' 5. 'Jugend ' Die Mitglieder dieser Arbeitsgruppen kommen z.t. aus der Lenkungsgruppe (zum inhaltlichen Austausch und Sicherstellung der Verzahnung mit dieser) ergänzt durch weitere sachkompetente Vertreter/innen aus der Region. Die Regionalmanager/innen des Dresdner Heidebogen e.v. nehmen regelmäßig an allen Sitzungen teil. Die Zusammensetzung der Lenkungsgruppe und der Arbeitsgruppen sind im Anhang aufgelistet. Begleitet werden die Lenkungsgruppe sowie die ergänzenden Arbeitsgruppen vom beauftragten Planungsbüro Kasparetz-Kuhlmann GmbH. 92

94 7.1.2 Öffentlichkeitsbeteiligung und Veranstaltungen Der Prozess der LES-Erarbeitung wird in zwei Beteiligungsphasen geteilt. Der erste, sehr breit angelegte Abschnitt enthält die Erarbeitung der Grundlagen, den Ideen- und Meinungsaustausch in der Region sowie die Festlegung der relevanten Handlungsfelder, Ziele und Maßnahmen. Im zweiten Abschnitt sind alle umsetzungs- und budgetrelevanten Festlegungen zu treffen. Zum ersten Abschnitt, der eine intensive Einbeziehung aller Interessierten beinhaltet, wurden vier Veranstaltungen im zweiten Quartal 2014 durchgeführt. Eine fünfte Veranstaltung im Oktober 2014 wird als Regionalkonferenz organisiert. Zu den öffentlichen Veranstaltungen wird über die umfangreiche, regionale Akteursliste (im Regionalmanagement gepflegt) sowie über die örtliche Presse und die Internetseite des Vereins eingeladen. Die Ergebnisse werden wiederum über Pressemeldungen und die Internetpräsenz des Vereins kommuniziert. Zu den Veranstaltungen Auftakt, 1. Workshop, Regionsrundfahrt und 2. Workshop befindet sich eine Dokumentation im Anhang. In den Veranstaltungen wurde zu den verschiedenen Handlungsfeldern der Region gearbeitet. Für die Arbeitsgruppen (die separat zusätzlich tagen, um den Lenkungsausschuss zu unterstützen und spezielle Themen zu vertiefen) konnten in den Veranstaltungen zusätzliche Mitglieder gefunden werden. Bei der Bildung der Arbeitsgruppen legte man Wert darauf, dass neben den bereits erfahrenen Aktiven auch neue Mitglieder zur Kompetenzerweiterung einbezogen werden. Insgesamt ist zum jetzigen Zeitpunkt festzustellen, dass das öffentliche Interesse an der regionalen Entwicklung hoch ist und die Beteiligten sich mit viel Engagement und z.t. klaren Vorstellungen an den verschiedenen Angeboten beteiligen. Auch von den 21 Kommunen der Region nahmen 15 regelmäßig an den Veranstaltungen teil. Zur Auftaktveranstaltung wurde in den gesamten Prozess eingeführt und anschließend mit allen Teilnehmern zu den relevanten Handlungsfeldern erste Schwerpunkte und Maßnahmen zusammengestellt. Die individuelle Vision 'Dresdner Heidebogen 2020' jedes Teilnehmers rundete die Veranstaltung ab. 45 Teilnehmer beschäftigten sich im 1. Workshop mit der Sammlung von Ideen zu den Schwerpunkten in den Handlungsfeldern 'Wohnen und Soziokultur' sowie 'Tourismus, Naherholung und Freizeit'. Ergänzt wurde die Arbeit durch die Zusammenstellung möglicher Synergien innerhalb der Region im Rahmen der Fortführung der LEADER- Arbeit. Zur Regionsrundfahrt fuhr eine Gruppe (je 2 Vertreter aus Lenkungsgruppe, Regionalmanagement, Büro Kasparetz-Kuhlmann) zu 6 Stationen in der Region. Der Vormittag diente zum Austausch mit Vorhabensträgern und Planern zu ihren Erfahrungen in der letzten Förderperiode und Hinweisen für die neue Förderperiode. Am Nachmittag traf die Gruppe sich mit potenziellen Vorhabensträgern der neuen Förderperiode um spezielle Aspekte und Wünsche der Akteure auszutauschen. Im 2. Workshop am wurde die Weiterentwicklung des Regionalen Leitbildes und der Grundsatzstrategien aus 2007 im Abgleich mit den aktuellen Erfahrungen und Anforderungen angeschoben. Thementische zu den Aspekten 'Nachhaltige Landnutzung', 'Bildung', 'Touristische Alleinstellung' und 'Jugend' gaben den rund 50 Teilnehmern die Möglichkeit, sich umfassend über den Arbeitsstand zu diesen Themen zu informieren und ergänzende sowie neue Aspekte in den Prozess einzubringen. Am wurden in einer Regionalkonferenz die Arbeitsergebnisse zu den Zielen der Regionalentwicklung und den Fördermöglichkeiten 2014 bis 2020 vorgestellt und mit den Teilnehmern erörtert. Die Teilnehmer hatten 93

95 ausreichend Gelegenheit, sich über die neuen Förderinstrumente an Hand von Vorhabenbeispielen zu informieren sowie die Priorisierung der Zielerreichung 2020 mit zu bestimmen. Mit der Abschlusspräsentation des LES-Erarbeitungsprozesses am erfolgt neben einer ausführlichen Darstellung der Inhalte der LES gleichzeitig der Auftakt in die neue Förderperiode. Eine Projektbörse mit Informationsständen, ein kleiner Regionalmarkt sowie die Schülerband der Oberschule Radeburg runden das Programm ab. Zu diesen zentralen und weiteren Veranstaltungen befindet sich eine Dokumentation im Anhang Kommunen Eine wichtige Akteursgruppe in der Region 'Dresdner Heidebogen' stellen die Städte und Gemeinden dar. Die Größe der Region mit 20 Kommunen auf einer Fläche von rund km² erfordert ein differenziertes Vorgehen bei der Einbeziehung der kommunalen Vertreter aus Verwaltung und Politik. Grundsätzlich sind alle kommunalen Akteure auch zu den öffentlichen Veranstaltungen geladen und wirken z.t. in der Lenkungsgruppe und den Arbeitsgruppen mit. Um eine möglichst umfassende Einbindung zu erreichen, ging man in 5 Schritten vor: Beteiligung der kommunalen Akteure an den öffentlichen Veranstaltungen Umfrage mittels Fragebogen bei allen Kommunalverwaltungen zur Abfrage von Erwartungen, Handlungsbedarfen und speziellen Anforderungen Informationstermine des Regionalmanagements für alle Gemeinderäte mit dem Ziel, die Räte in einer Sommersitzung frühzeitig über Ablauf, Inhalte und ihre Beteiligung am LES-Prozess zu informieren und Fragen zu erörtern Gespräche mit kommunalen Schlüsselpersonen durch das beauftragte Büro Kasparetz-Kuhlmann GmbH im September zur Erörterung der kommunalen Prioritäten zum individuellen Austausch bzgl. Aktionsprogramm im LES-Prozess Dezember 2014: Vorstellung der LES für alle Kommunalvertreter zur breiten Information und Motivation sowie zur Vorbereitung der kommunalen Beschlüsse Presse Zu sämtlichen öffentlichen Veranstaltungen werden Vertreter der Presse (i.d.r. Sächsische Zeitung) mit geladen. Über diese Medien erfolgt eine kontinuierliche Pressebegleitung. Die Zeitungsartikel zur Auftaktveranstaltung ("Wohin fließt künftig das Geld im Heidebogen?") oder zum 1. Workshop ("Wofür das Geld ausgeben? Am 1. Juli kann jeder mit diskutieren") dokumentieren den Prozessverlauf für die breite Öffentlichkeit oder laden zu den öffentlichen Terminen ein. Zusätzlich zu der aktiven Pressearbeit kommuniziert die Region aktiv über Ihre Homepage und ist in verschiedenen sozialen Medien, wie auf Facebook, vertreten. Die öffentliche Präsenz der Region fand auch die Aufmerksamkeit des MDR, so dass nach Filmaufnahmen am taggleich im TV über die Arbeit des Vereins und der Lenkungsgruppe sowie am über ein regionales Pilotvorhaben der Fischwirtschaft berichtet wurde. Der MDR bekundete sein Interesse an der Fortsetzung der Prozessbegleitung durch das Fernsehen. Parallel erscheint die Region auch mit ihren jahreszeitlichen Aktivitäten wie 'Lausitzer Anradeln' und 'Kamenzer Blütenlauf' in der Presse. 94

96 7.2 Gender und Inklusion Genderaspekte IN DER LES ERARBEITUNGS-PHASE: Zur Erarbeitung der LES ist es uns wichtig, die Sichtweisen und Bedarfe beider Geschlechter gleichberechtigt in den Prozess einfließen zu lassen. Dies wurde durch die Beteiligung beider Geschlechter an allen Veranstaltungen und die jeweils rege Beteiligung aller erreicht. Durch Fragebögen, Arbeitsgruppenteilnahmen und Bewertungen von Schwerpunkten in den verschiedenen Phasen des Prozesses wurde es ermöglicht, dass alle Teilnehmer gleichrangig wichtige Weichenstellungen des Prozesses mitgestalten konnten. Innerhalb des Prozesses gab es folgende 'Instrumente' zur Beförderung des Gender-Mainstreaming Prozesses: Separate Ermittlung der teilnehmenden Frauen und Männer bei allen Veranstaltungen zur LES Zusammensetzung der Lenkungsgruppe aus Vertretern beider Geschlechtern: (Anteil Frauen 6 Personen, Anteil Männer 16 Personen) Zusammensetzung der Arbeitsgruppen aus Vertretern beider Geschlechter Separate Ermittlung der Bewertung von Zielen der LES durch Frauen und Männer sowie separate Auswertung des Bürger-Fragebogens mit den Angaben von Frauen und Männern. Hinsichtlich der Bewertung und Priorisierung von Themen wurden nachfolgende Termine genutzt: Tab. 24: Frauen- und Männeraspekte bei Veranstaltungen Auftaktveranstaltung Ergänzung und Gewichtung der Handlungsfelder Workshop Priorisierung des Slogans Regionalkonferenz Priorisierung von Zielen in den 6 Handlungsfeldern Regionalkonferenz Bürger- Fragebogen zum Stimmungsbild Eine Dokumentation zu allen Veranstaltungen befindet sich im Anhang. Die Teilnehmerstrukturen waren wie folgt: Tab. 25: Frauen- und Männeranteil bei Veranstaltungen Veranstaltung / Aktion Gesamt Frauen Männer Auftaktveranstaltung Workshop Workshop Regionalkonferenz Bürger-Fragebogen Bemerkenswert ist die im Laufe des Prozesses stetig steigende Zahl an Gesamtteilnehmern an den Veranstaltungen sowie die im Vergleich hohe Beteiligung von Frauen. Diese lag zu Prozessbeginn bei 37%, zum LES Prozessende bei 44%. 95

97 IN DER LEADER_ ENTWICKLUNGSSTRATEGIE, HIER IM AKTIONSPLAN: Förderung von Existenzgründungen mit der Priorität Frauen Förderung der Ansiedlung junger Familien Förderung junger Männer und Frauen durch gezielte Jugendarbeit IN DER STRUKTUR UND ARBEIT DER LOKALEN AKTIONSGRUPPE (LAG): Hoher Anteil von Frauen in der gesamten LAG mit derzeit 87 Mitgliedern, davon 29 Frauen bzw. von Frauen geführte Verwaltungen/Kommunen, Institutionen und Unternehmen sowie davon 58 Männer bzw. von Männern geführte Verwaltungen/Kommunen, Institutionen und Unternehmen. Zusammensetzung des Vorstandes: 4 Frauen, 5 Männer Zusammensetzung des Kokreises aus beiden Geschlechtern: zehn Frauen, zwölf Männer Zusammensetzung des Regionalmanagements gleichberechtigt aus einem Team mit zwei Frauen und zwei Männern IN DER UMSETZUNG DER LES: Bei Veranstaltungen erfolgt weiterhin eine separate Ermittlung der Teilnehmer sowie die separate Ermittlung der an Entscheidungen beteiligten Akteure nach der Geschlechterverteilung. In der Vorhabenauswahl findet das Kriterium 'Gender' eine separate Berücksichtigung. Zudem erfolgt eine stetige Sensibilisierung der Akteure zur Verstärkung der Anstrengungen in der Region zur Vermeidung von direkten und indirekten Benachteiligungen von Frauen oder Männern, z.b. im Rahmen der Entwicklung von Vorhaben und deren Umsetzung. Insgesamt erfolgt eine verstärkte Berücksichtigung des Leitfadens für die Geschlechterperspektive in der Integrierten Ländlichen Entwicklung in Sachsen [46, 47]. 96

98 7.2.2 Inklusions- Aspekte Inklusion, wörtlich übersetzt Zugehörigkeit, bedeutet auch für die Region 'Dresdner Heidebogen' das Gegenteil von Ausgrenzung. Wenn jeder Mensch mit oder ohne Behinderung überall dabei sein kann, in der Schule, am Arbeitsplatz, im Wohnviertel, in der Freizeit, dann ist das gelungene Inklusion. "In einer inklusiven Gesellschaft ist es normal, verschieden zu sein. Jeder ist willkommen. Und davon profitieren wir alle: zum Beispiel durch den Abbau von Hürden, damit die Umwelt für alle zugänglich wird, aber auch durch weniger Barrieren in den Köpfen, mehr Offenheit, Toleranz und ein besseres Miteinander" [48]. Inklusion wurde als Menschenrecht in der UN-Behindertenrechtskonvention festgeschrieben, die die Bundesrepublik Deutschland unterzeichnet hat. Dabei ist nicht unmittelbar von einem von Geburt an schwerbehinderten Menschen auszugehen war jeder 11. Bundesbürger schwerbehindert und Inhaber eines Schwerbehinderten-Ausweises (alle Altersgruppen, alle Arten und Grade der Schwerbehinderung) [49], wobei der Anteil der über 65Jährigen in den Jahren von 2001 bis 2011 lediglich von 52 % auf 53% gestiegen ist. In den Altersklassen der 18 bis 25Jährigen und der 45 bis 55Jährigen sind die prozentual höchsten Zuwächse in der Ausweisung einer behördlich festgestellten Schwerbehinderung zu verzeichnen. Die Ursachen sind [49]: allgemeine Krankheiten (83%), sonstige Ursachen (10%), angeborene Behinderungen (4%), Unfälle (2%), Beschädigungen in Kriegs- Wehr- oder Zivildienst (>1%). In den Landkreisen Bautzen und Meißen beträgt die Quote an schwerbehinderten Menschen 12% bzw. 11,1 % und liegt damit über dem sächsischen Durchschnitt [50]. Diese Statistiken zeigen deutlich, dass der Anteil der angeborenen Behinderungen gering ist und vielmehr Krankheiten und Unfälle ursächlich für die meisten Schwerbehinderungen sind. Es trifft also auf einen breiten Teil der Bevölkerung zu und niemand ist vor einer Schwerbehinderung gefeit. Die Region 'Dresdner Heidebogen' setzt sich dafür ein, dass Menschen mit und ohne Behinderung ganz selbstverständlich zusammen leben, lernen, wohnen und arbeiten. Die Einbindung von Minderheiten wurde zu allen Veranstaltungen angestrebt. Im Rahmen des Lausitzer Blütenlaufs organisiert die Region gemeinsam mit dem Ostsächsischen Schwimmverein Kamenz e.v. einen Handicaplauf, bei dem im Rahmen der Wettkampfveranstaltung behinderte und nichtbehinderte Teilnehmer gleichermaßen teilnehmen ( Wir unterstützen mit unserer Richtlinie zur Vorhabenauswahl zum Beispiel: Kooperationen bei Wohnprojekten (Kap. B) Freizeitinitiativen mit inklusivem Ansatz (Kap. F) Entwicklung niederschwelliger Unterstützungsangebote, z.b. Alltagsbegleiter (Kap. C) Barrierearmut, um mehr Selbstständigkeit und Unabhängigkeit zu ermöglichen. (Kap. D) Maßnahmen zur Förderung des gemeinsamen Unterrichts in den Schulformen (Kap. D) Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung, Information und Öffentlichkeitsarbeit (Kap. A) Die Gebietsgemeinschaft 'Dresdner Heidebogen' wird sich weiter mit den Belangen von Menschen mit Behinderungen auseinandersetzen und wird die Vorschläge der Sächsischen Staatsregierung zur Umsetzung einer gleichberechtigten Teilhabe [50] auf Umsetzung in der Region prüfen. 97

99 7.3 Lokale Aktionsgruppe (LAG) Aufbau und Zusammensetzung der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Die Gebietsgemeinschaft 'Dresdner Heidebogen' ist als eingetragener gemeinnütziger Verein organisiert. Regelungen zur Vereinsstruktur und formalen Abläufen sind in der Satzung des Vereins in der zuletzt geltenden Fassung vom 21. April 2015 festgelegt. Das höchste Gremium ist die Mitgliederversammlung. Diese wählt die Organe des Vorstandes und des Koordinierungskreises im Turnus von vier Jahren. Die Arbeitsgruppen der LAG werden nach den Themen der Handlungsfelder der LEADER-Entwicklungsstrategie gebildet und mit fachkompetenten Personen ergänzt. Die Arbeitsgruppen arbeiten dem Koordinierungskreis bei Bedarf fachlich zu, generieren aber auch eigeninitiativ Vorhaben und Projekte. Durch die Mitgliederversammlung bzw. den Vorstand als dessen geschäftsführender Vertreter wird das Regionalmanagement bestellt. Das Regionalmanagement handelt nach einem beauftragten Leistungsbild. Unser Verein 'Dresdner Heidebogen' hat zum Zeitpunkt der Erstellung der LEADER-Entwicklungsstrategie 87 Mitglieder. Darunter befinden sich die 20 zur Gebietskulisse gehörenden Städte und Gemeinden sowie Vereine, Unternehmen und Privatpersonen (vgl. Anhang: Mitglieder der LAG). Der deutlich überwiegende Teil der Mitglieder unseres Vereins kommt aus dem nicht-öffentlichen Sektor. Wir waren und sind auch zukünftig bestrebt in der Zusammensetzung der Mitgliederversammlung das breite Spektrum der Aufgaben der Regionalentwicklung abzubilden. Wir sind bestrebt, laufend neue Partner für die Mitarbeit und Mitgliedschaft im Verein zu gewinnen. Nachfolgende Grafik verdeutlicht die Struktur von Verein und Prozess im 'Dresdner Heidebogen' [44] 12 Angaben gemäß [41] 98

100 Abb. 19: Organisation von Verein und Struktur des LEADER-Prozesses im 'Dresdner Heidebogen' [44] Organisationsform und Rechtsgrundlage der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Träger der regionalen Entwicklung ist der gemeinnützige Verein 'Dresdner Heidebogen e.v.'. Der Verein wurde im Jahre 2001 als 'Westlausitzer Heidebogen' gegründet erfolgte mit Beschluss der Mitgliederversammlung die Namensänderung in 'Dresdner Heidebogen'. Der 'Dresdner Heidebogen e.v.' ist beim Amtsgericht Dresden mit der Registernummer VR 8728 eingetragen. Mit dem aktuellen Bescheid des Finanzamtes Hoyerswerda wurde zum 11. Juli 2014 die Einhaltung der satzungsmäßen Voraussetzung nach den 51, 59, 60 und 61 Abgabenordnung (AO) festgestellt. Die Körperschaft ist zudem nach 56 Abs. 1 Nr. 9 KStG von der Körperschaftsteuer und nach 3 Nr. 6 GewStG von der Gewerbesteuer befreit, weil sie ausschließlich und unmittelbar steuerbegünstigten gemeinnützigen Zwecken im Sinne der 51 ff. AO dient. Der entsprechende Bescheid vom liegt vor. Vereinszweck, Zusammensetzung, Wahl, Vertretungsrechte und Befugnisse der Organe des Vereins, sowie Beitrittsund Austrittsregularien sind in der Satzung des Vereins mit der aktuellen Fassung vom 11. April 2016 geregelt (vgl. Anhang: Satzung) Regelungen der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) AUFNAHME NEUER MITGLIEDER Ein Antrag auf Mitgliedschaft sowie die Satzung und die Beitragsordnung stehen unter öffentlich zugänglich zur Verfügung. Jeder hat die Möglichkeit, Mitglied der LAG zu werden, ob als Privatperson, Verein, Unternehmen oder sonstige Institution. Der Vorstand des 'Dresdner Heidebogen e.v.' prüft den Aufnahmeantrag und befürwortet den Beitritt oder lehnt ihn begründet ab. 99

1. Workshop am 1. Juli Einführungsvortrag

1. Workshop am 1. Juli Einführungsvortrag 1. Workshop am 1. Juli 2014 16.05 Einführungsvortrag 16.40 Arbeitsblock 1 Wohnen und Soziokultur Tourismus, Naherholung u. Freizeit 17.30 Pause kleiner Imbiss 17.45 Arbeitsblock 2 Synergien und Bedarfe

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