BEE-Unternehmertag 2015

Transkript

1 BEE-Unternehmertag 2015 Führen in schwierigen Zeiten: Unternehmen sicher in die Zukunft lenken Workshop 1: Teil II Marktchancen im Ausschreibungssystem Dominic Nailis

2 Agenda Vorstellung Marktdesign Marktmodell Szenarien und Risiken Backup 2

3 Vorstellung Dipl.-Ing. Dipl.-Ing. (FH) Dominic Nailis Jahrgang 1974 Studium des Maschinenbaus, Fachrichtung Energie- und Umweltschutztechnik, Diplom 1998 Aufbaustudium Maschinenbau, Fachrichtung Technische Gebäudeausrüstung an der Technischen Universität Dresden, Diplom : Freier Mitarbeiter der Umweltkontor Ingenieurgesellschaft mbh, Hückelhoven Seit 1999: Berater und Gutachter sowie seit Teamleiter des Teams Energiesystemanalyse & Fundamentalmodelle bei der BET Thematische Schwerpunkte: Strategieberatung IT-Systeme im liberalisierten Energiemarkt, EDM und Prognose Beratung zu Energiehandelsaktivitäten Grenzüberschreitende Netznutzung Regel- und Ausgleichsenergie Marktdesign Politikberatung Geprüfter Händler am Termin- und Spotmarkt der Deutschen Börse Autor diverser Fachartikel und Gutachten 3

4 Agenda Vorstellung Marktdesign Marktmodell Szenarien und Risiken Backup 4

5 BMWi setzt den Rahmen: Fahrplan Strommarktdesign Quelle: 10-Punkte-Agenda 5

6 Zentrale Fragen (-kaskade) der Marktdesign-Diskussion Brauchen wir Zahlung für Leistungsbereitstellung? (genannt: Kapazitätsmarkt ) NEIN! Energy Only Markt EOM 2.0 Weiterentwicklungen des EOM wie im Grünbuch umrissen JA! Kapa-Markt Für alle Erzeuger? NEIN! selektiver oder fokussierter Kapazitätsmarkt Frage: nach welchem Kriterium wird selektiert? Alt vs. Neu? CO2-Emission? JA! umfassender Kapazitätsmarkt Wie wird der Kapamarkt organisiert? Zentral (Ein Nachfrager, viele Anbieter) Dezentral (Viele Nachfrager (=Verbraucher), viele Anbieter) diverse weitere Ausgestaltungsfragen sind offen EE-Erzeuger könnten ggf. auch profitieren! Es sind noch viele Varianten möglich. Jede Variante hat eigene Implikationen auf Markt, Preise, Risiken und Erlösmöglichkeiten. Das Grünbuch stellt die richtige Frage Die Antwort und die Betroffenheit der EE-Erzeuger ist aber noch ungewiss! 6

7 Agenda Vorstellung Marktdesign Marktmodell Szenarien und Risiken Backup 7

8 BET-EuroMod : Erweitertes 'merit order'-modell Merit Order des jeweiligen Kraftwerksparks Heizöl p A p B Variable Kosten [ /MWh] Braunkohle Kernenergie Reduzierung Last Erhöhung EE-Einspeisung Steinkohle GuD Gasturbinen Kumulierte installierte Leistung [MW] Berücksichtigung des Stromaustauschs zwischen den Modellregionen und mit den Satellitenregionen Berücksichtigung von Anfahrkosten und Revisionen der thermischen Kraftwerke Berücksichtigung von Kraftwerkszubauten und Kraftwerksstillegungen Berücksichtigung des Einsatzes der Pumpspeicherkraftwerke und Speicherkraftwerke Berücksichtigung von Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien und KWK Indirekte Berücksichtigung der Märkte für Reservekapazität und Regelenergie 8

9 BET-EuroMod bietet die Möglichkeit einer umfassenden Analyse der Wirkzusammenhänge im europäischen Strommarkt Nettoleistung Stromaustausch SE NO Investitionsentscheidungen Stromerzeugung DK Volllaststunden GB FR NL BE CH DE IT CZ AT PL Strompreise ES 9

10 Jedes der Modellländer wird durch eine Vielzahl an Informationen in BET- EuroMod beschrieben Politische Rahmenbedingungen Stromnachfrage Zubau und Stilllegungen von Kraftwerken Ausbau Erneuerbarer Energien Ausbau KWK Stromaustausch mit Satellitenregionen Brennstoffpreise und Preis für CO 2 -Zertifikate Kraftwerkspark Bestehender Kraftwerkspark Kraftwerkszubau und -stilllegungen Kuppelleitungskapazitäten zwischen Modellregionen Residuale Last BET-EuroMod Minimierung sämtlicher Kosten der Stromerzeugung (variable Kosten, jährliche Fixkosten und Investitionskosten) Modell-Inputs pro Land Gesamtangebot Modell-Outputs pro Land Installierte Kapazitäten des Kraftwerksparks Stromerzeugung des Kraftwerksparks kurzfristige (System-) Grenzkosten (Strompreise in den Modellregionen) Stromaustausch zwischen Modellregionen Brennstoffverbrauch und CO 2 -Emissionen des Kraftwerksparks 10

11 Agenda Vorstellung Marktdesign Marktmodell Szenarien und Risiken Backup 11

12 Die Philosophie der Szenariotechnik äußere Einflussfaktoren (Deskriptoren) Thema (z.b. Transportaufgabe ÜN) Gegenwart Zukunft Darstellung: Geschka & Partner 12

13 Einflussfaktoren auf ein Thema: Beispiel Netzausbau (NEP) indirekte Einflussfaktoren direkte Einflussfaktoren DemandSide- Management Demographischer Wandel Dezentrale Speicher Ausbau EE (PV/On- /Offshore) Ausbau EE (Biomasse, sonst. EE) Ausbau KWK (Pump)speicherkapazität Allokation EE Verbraucherlast Marktmodell Transportaufgabe Regionalisierung Laststruktur (zeitlich) var. Kosten EE Investitionskosten konv. KW Installierte Leistung konv. KW Regionalisierung der Last NTCs Ölpreis CO2-Preis Gaspreis Kohlepreis Effizienzsteigerung Neue Groß- Speichertech. Wirtschaftswachstum E-Mobility Flexibilität konv. Erzeugung Fixkosten EE Übertragungstechnologien Brennstoffpreise Uran Entwicklungen EU RE-Bedarf Bereitstellung Regelenergie EE Fixkosten Konv. Kraftwerks- Wirkungsgrade Brennstoffpreise Braunkohle Invest EE Skandinavien Prognosegüte EE Netzstabilität Klimawandel Power to heat Desertec Gebäudesanierung 13

14 Die Philosophie der Szenariotechnik äußere Einflussfaktoren (Deskriptoren) A Zukunftsbilder des Themas Umfeld- Szenarien Thema (z.b. Transportaufgabe ÜN B Gegenwart Zukunft Darstellung: Geschka & Partner 14

15 Agenda Vorstellung Marktdesign Marktmodell Szenarien und Risiken Backup 15

16 Zusammenfassung: Markt Modell Szenarien Risiken und Chancen! Der Markt ist im Wandel. Wie nie zuvor. Die Weichen sind noch nicht final gestellt. Der Prozess Energiewende wird noch lange Zeit für Umbrüche im Markt sorgen. Flexibilität ist Trumpf.. auch bei Geschäftsmodellen Models are for insight, not for numbers. Modelle sind keine Glaskugel und machen die Zukunft nicht sicherer. In komplexen Systemen ermöglichen sie Aussagen über Zusammenhänge und deren Wirkstärke, die sich sonst nicht erschließen würden. Was Wäre Wenn : Modelle können uns sagen, wie robust eine Situation ist. Gute Szenarien sind wertvolle Ratgeber Gute Szenarien sind besser als ihre Bestandteile einzeln! Sie sind konsistent, unterschiedlich und transparent Auch gute Szenarien ändern sich von Jahr zu Jahr, wir lernen ja dazu. Die Erstellung von Szenarien kann man können, Methode hilft! Risiken und Chancen Das größte Risiko z.b. in einer Marktsimulation ist weder der Gaspreis, noch der CO 2 -Preis, noch die Last, noch die EE. Es ist die Ungewissheit politischer Entscheidung! Die Chance liegt in einem Businesscase, der sich im Rahmen angemessener Szenarien im Markt robust verhält. 16

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