Einführung in die Schichttechnik mit Filtek TM Supreme XT Universal Composite. FiltekTM. Supreme XT Supreme. Universal Composite

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1 Einführung in die Schichttechnik mit Filtek Supreme XT Universal Composite Filtek Supreme XT Supreme Universal Composite

2 Einführung Diese Broschüre stellt das Konzept der Schichtung mit Filtek Supreme XT Universal Composite vor. Filtek Supreme XT Universal Composite wurde unter dem Aspekt der Flexibilität konzipiert. Zahlreiche Farbtöne und Opazitäten ermöglichen hervorragende Ergebnisse bei Restaurationen mit Ein- und Mehrfarbtechnik. Filtek Supreme XT Universal Composite besitzt die ästhetischen Eigenschaften für die Anwendung im Frontzahnbereich und die Festigkeit für den Einsatz im Seitenzahnbereich. Ein klinischer Fall von Dr. Marcos Vargas zeigt eindrucksvoll die Möglichkeiten der Schichttechnik bei einer sehr großen Restauration der Klasse IV. Dieser Fall veranschaulicht auch eine leistungsstarke Technik: Unter Verwendung eines lingualen Silikonschlüssels wird die Platzierung der ersten Schicht einer großen Restauration der Klasse IV erheblich erleichtert. Außerdem werden anhand eines Phantommodells die Grundlagen der Schichttechnik mit Hilfe eines lingualen Silikonschlüssels erläutert. Verschiedene Übungen und Techniken, die am Phantommodell ausprobiert werden können, zeigen die Vorteile der lingualen Matrize und veranschaulichen das Gesamtpotenzial des Composite-Systems Filtek Supreme XT. Um Kenntnisse weiter zu vertiefen, empfiehlt sich der Besuch eines Fortbildungskurses oder praktischen Seminars zu diesem Thema. Dort stellen Zahnärzte ihre eigenen Erfahrungen vor. So können Sie aus verschiedenen Techniken wählen und diese an Ihre Arbeitsweise anpassen. 2

3 Inhaltsverzeichnis Abschnitt Seite 1. Vorstellung der Farbauswahlscheibe 5 Die spezielle Farbauswahlscheibe bietet Farbempfehlungen für ein-, zwei- und mehrschichtige Composite-Restaurationen 2. Klinisches Beispiel: Restauration der Klasse IV 9 Filtek Supreme XT Universal Composite wird bei einer sehr großen Restauration der Klasse IV in Mehrschichttechnik appliziert 3. Grundlagen der Schichttechnik anhand eines Phantommodells 23 An einem Phantommodell können neue Schichttechniken ohne zeitliche Einschränkungen ausprobiert werden 3

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5 Vorstellung der Farbauswahlscheibe 1 5

6 1. Vorstellung der Farbauswahlscheibe 1 Die Farbauswahlscheibe Filtek Supreme XT Universal Composite eröffnet neue Möglichkeiten. Bei Restaurationen mit Ein- und Mehrfarbtechnik lassen sich mit dem System hervorragende Ergebnisse erzielen. Klinische Erfahrungen bestätigen: Filtek Supreme XT Universal Composite eignet sich sehr gut für Restaurationen im Frontzahnbereich, aufgrund der Farben und Opazitäten, aber auch für Seitenzahnrestaurationen, aufgrund seiner (Verschleiß-)festigkeit. Zum System von gehört eine spezielle Farbauswahlscheibe (zum Patent angemeldet), die eine einfache Farbauswahl ermöglicht. Nach der Vorauswahl einer Farbe mit dem Farbschlüssel Vitapan Classic bietet die Scheibe Vorschläge zur Farbauswahl für ein-, zwei- und mehrfarbige Restaurationen. 6

7 1. Vorstellung der Farbauswahlscheibe Restaurationen, die kaum von Zahnhartsubstanz unterstützt sind (z.b. Restaurationen der Klasse IV) stellen andere Farbanforderungen als Restaurationen, die von Zahnstruktur umgeben sind (Klasse I). Die Farbauswahlscheibe bietet also verschiedene Empfehlungen entsprechend der jeweiligen klinischen Situation. 1 Neben Farbempfehlungen enthält die Auswahlscheibe technische Skizzen für Schichtempfehlungen und die Belichtungszeiten von Filtek Supreme XT Universal Composite. 7

8 1. Vorstellung der Farbauswahlscheibe 1 Hier ist als Beispiel die vorgeschlagene Farbkombination für eine Restauration der Klasse IV aufgeführt, für die der Farbton A1 ermittelt wurde. Es werden mehrere Möglichkeiten vorgeschlagen. Die endgültige Wahl hängt von der Größe und den ästhetischen Ansprüchen an die Restauration ab. Mit mehreren Schichten zu arbeiten, entspricht dabei der natürlichen Schichttechnik mit dunklerem, opakem Dentinkern und helleren, transluzenten Schmelz-Schichten. Durch die natürliche Nachbildung der Farbe und Opazitätsabfolgen wirkt die fertige Restauration lebendig und mehrdimensional. a* A1 L* A4 b* Für Restaurationen, die von Zahnhartsubstanz umgeben sind, werden einfachere Farbempfehlungen gegeben. Restaurationen im Seitenzahnbereich Dentist-defined eignen sich besonders gut zum Ausprobieren der ästhetischen Möglichkeiten color der space Farbschichttechnik. 8

9 Klinisches Beispiel: Restauration der Klasse IV 2 9

10 2. Mehrfarbige Restauration der Klasse IV Zahnärztliche Behandlung und Fotos von Dr. Marcos Vargas, University of Iowa, Iowa City (USA). 2 Diagnose und Therapieplan Der Patient stellte sich mit Sensibilitätsstörungen nach einer endodontischen Behandlung am linken mittleren Schneidezahn vor. Es wurde festgestellt, dass die bestehende große Restauration der Klasse IV den Kanal möglicherweise nicht ausreichend verschlossen hat und eine endodontische Behandlung erforderlich würde. Der Behandlungsplan sah eine direkte Composite-Restauration als Langzeit-Provisorium vor, bis der Zahn endgültig symptomfrei ist. (Abb. 1). Indirekte Behandlungsmöglichkeiten sollten evtl. später folgen. Abb. 1 Präoperativ Nanoparticle Nanocluster 10

11 2. Mehrfarbige Restauration der Klasse IV Diagnostische Modellation (Mock-up), linguale und faziale Matrizen Mit direkt im Mund appliziertem Composite wurde rasch eine Modellation erstellt, um die richtige Länge, Form und fazialen Konturen des linken mittleren Schneidezahns zu bestimmen. (Abb. 2) 2 Abb. 2 Diag. Modellation (Mock-up) mit Filtek Supreme XT Composite Mit einem schnell abbindenden Silikon wurde ein Abdruck der lingualen Oberflächen und Inzisalkanten vom rechten mittleren Schneidezahn bis zum linken lateralen Schneidezahl vorgenommen, um die linguale Matrize zu erstellen. Mit diesem lingualen Schlüssel kann der Zahnarzt auf einfache Weise die exakte Länge, Form und linguale Anatomie der diagnostischen Modellation reproduzieren. (Abb. 3) Abb. 3 Linguale Matrize (Silikonschlüssel) 11

12 2. Mehrfarbige Restauration der Klasse IV Farbauswahl 2 Die Farbauswahl sollte vor der Isolation der Zähne erfolgen, um den Einfluss der Austrocknung auszuschließen. Wenn die Farbauswahl nach der Trockenlegung erfolgt, sind die gewählten Farben oft zu hell. Der wichtigste Faktor für ästhetisch anspruchsvolle Ergebnisse ist die Farbhelligkeit (Value) der Restauration. Wenn diese Entscheidung getroffen ist, die Form stimmt und eine ordnungsgemäße Feinbearbeitung erfolgt, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit ein ansprechendes Endergebnis erzielt. Der zweitwichtigste Faktor für ein ästhetisch anspruchsvolles Ergebnis ist die Einhaltung der vom Farbrad vorgeschlagenen Opazitäts- und Farbabfolge. Eine Beurteilung der ausgewählten Farben während des Verfahrens ist im Allgemeinen nicht zu empfehlen. Gerade der Zahnarzt, der mit dem Farbsystem noch unerfahren ist, könnte sonst durch temporäre Effekte der Austrocknung des Zahnes zu einer Farbauswahl veranlasst werden, die sich nachträglich als falsch herausstellt. Bestimmung der Farbrezeptur für die Restauration Der Farbschlüssel Vitapan Classic ist ein ausgezeichneter Ausgangspunkt zur Farbauswahl. Da es sich um einen Leit faden handelt, sollte vor Ausführung der Restauration ein Muster der gewählten Farbe auf dem Zahn platziert, gehärtet und poliert werden, um für den individuellen Zahn optimale Ergebnisse zu erzielen (Mock-up). Dabei ist zu beachten, dass Restaurationen, die nicht von natürlicher Zahnstruktur unterstützt sind, opakere Dentin-Farben erfordern als Restaurationen, die von natürlicher Zahnstruktur umgeben sind. Im folgenden Beispiel hat der Zahnarzt zur Beurteilung der Farbe und Opazität der erforderlichen Füllungsmaterialien Proben auf der vorhandenen und fehlenden Zahnstruktur platziert, gehärtet und poliert. Ergebnis des Mock-ups sind die Farben WE (White Enamel) von Supreme XT Universal Composite zur Erstellung der lingualen Hülle ( linguale Schmelzschicht). Die Dentinfarbe A2D wurde gewählt um den opa keren Dentinkern zu rekonstruieren und ein Durchscheinen der dunkleren Mundhöhle zu verhindern. Eine begrenzte Menge GT (Grau transluzent) über den Mamelons in Richtung der Inzisalkante wurde zur Verbesserung der Transluzenz im inzisalen Drittel der Restauration ausgewählt. Die Farbe WE wird auch für die letzte faziale Schicht verwendet. 12

13 2. Mehrfarbige Restauration der Klasse IV Präparation des Zahns Die Präparation des Zahns ist ein entscheidender Faktor für ein stabiles funktionelles und ästhetisches Ergebnis. Zur Erstellung vieler Restaurationen insbesondere im Seitenzahnbereich reicht eine minimale Anschrägung aus. Um jedoch prognostizierbare und ästhetischere Ergebnisse zu erzielen, ist eine stärkere Anschrägung erstrebenswert. Zur Isolierung und für einen besseren Zugang zur Zahnoberfläche bei der Restauration wurde ein ungetränkter Retraktions faden platziert. Die große vorhandene Restauration wurde entfernt und eine lange Anschrägung bis zum Zahnhals angelegt, um den Übergang von der Füllung zum Zahn zu verbessern. Eine stärkere linguale Anschrägung mit einem feinen Präparationsdiamanten erhöht die mechanische Haftung am Zahn und trägt zur Festigkeit der Restauration bei. (Abb. 4) 2 Abb. 4 Präparierter Zahn 13

14 2. Mehrfarbige Restauration der Klasse IV Ätzen und adhäsive Vorbehandlung Präparationsoberfläche und -ränder bis auf die nicht präparierten Zahnoberflächen ätzen. 2 Es sollte Sorge getragen werden, dass das Ätzgel homogen auf die zu behandelnde Oberfläche aufgetragen wird. Ein Ätzen über die Präparationsränder hinaus verhindert, dass später eine sichtbare Linie zwischen Zahn und Füllungsmaterial entsteht. Das Ätzmittel wird mindestens fünf Sekunden lang mit reichlich Wasser sorgfältig abgespült. Um überschüssiges Wasser zu entfernen und die Dentinoberfläche dennoch feucht zu halten, kann man einen Tupfer verwenden. Das lichthärtende Einkomponenten-Adhäsiv Adper Scotchbond 1 XT wurde großzügig appliziert. Die Applikation muss zwei- bis dreimal wiederholt werden. Das Adhäsiv wird mit einem Pinselchen oder einem ähnlichen Instrument in kreisenden Bewegungen auf die geätzten Zahnoberflächen aufgetragen. Um das Lösungsmittel aus dem Adhäsiv vollständig zu verflüchtigen, kann man einen leichten wasser- und ölfreien Luftstrom verwenden. Vor Applikation des Composite-Materials wurde das Adhäsiv sorgfältig lichtgehärtet. Eine adäquate Aushärtung des Adhäsivs ist für den langfristigen Erfolg der Restauration extrem wichtig. 14

15 2. Mehrfarbige Restauration der Klasse IV Applikation des Composites Der linguale Schlüssel aus Silikon wurde platziert. Eine sehr dünne Schicht (ca. 0,3 mm) Filtek Supreme XT Universal Composite der Farbe WE (White Enamel) wurde direkt auf den Silikonschlüssel appliziert. Das Composite wurde bis zur fazialen Inzi salkante und zu den Approximalkontakten verarbeitet. (Abb. 5, 6) Filtek Supreme XT wurde mit möglichst dicht platziertem Lichtleiter 10 Sekunden lang mit einem Elipar Freelight 2 Polymerisationsgerät gehärtet. 2 Wenn der Durchmesser des Lichtleiters zu klein ist, um die gesamte Fläche abzudecken, empfiehlt es sich den Lichtleiter umzusetzen, damit die gesamte linguale Schicht gehärtet wird. Abb. 5 15

16 2. Mehrfarbige Restauration der Klasse IV Nach Entfernung der lingualen Matrize sind Form und Länge der Restauration festgelegt. (Abb. 6) 2 Abb. 6 Jetzt lässt sich erkennen, ob die Opazität an der Inzisalkante ausreicht, um den gewünschten Halo-Effekt zu erzielen. Wenn ein größerer Halo-Bereich gewünscht wird, kann die entsprechende Farbe (in diesem Fall WE) zu einem dünnen Strang geformt werden und anschließend entlang der Inzisal kante appliziert, verarbeitet und lichtgehärtet werden. (Abb. 7) Abb. 7 16

17 2. Mehrfarbige Restauration der Klasse IV Ersetzen der Dentin-Zahnstruktur und Erstellen einer unsichtbaren Restauration Um eine nicht erkennbare Restauration mit nur drei verschiedenen Farben zu erstellen, wurde die Farbe A2D (A2 Dentin) von Filtek Supreme XT Universal Restorative bis kurz vor der gewünschten endgültigen fazialen Oberfläche (ca. 0,2 bis 0,3 mm) verwendet. Die Schicht wird zur Inzisalkante hin dünner. Mamelons wurden mit einem 6er Hollenbeck oder Interproximal-Modellierinstrument erstellt. (Abb. 8) 2 Abb. 8 Vor dem Aushärten dieser Schicht sollte die Restauration von inzisal und proximal betrachtet werden, um die Dicke der Schicht im Verhältnis zum benachbarten Zahn zu überprüfen. Für die letzte faziale Schicht muss ausreichend Platz vorgesehen werden. Unzureichender Platz hat folgende Auswirkungen: Entweder sind erhebliche Nacharbeiten erforderlich, um eine einwandfreie faziale Oberfläche zu erhalten, oder es ist zu wenig Platz für eine ausreichende Dicke der nachfolgenden Schicht(en) vorhanden. Aus beiden Situationen kann keine Restauration mit der richtigen Transluzenz entstehen. Das Ergebnis wird zu opak. 17

18 2. Mehrfarbige Restauration der Klasse IV 2 Die korrekte Transluzenz ist an diesem Punkt aus zwei Gründen wichtig. Erstens sollte die Opazität der Restauration am Zahnfleisch rand nahezu identisch mit der Zahnstruktur erscheinen. Zudem kann nur die Opazität bestimmt werden, da eine Bestimmung von Helligkeit, Farbton und Sättigung aufgrund der Veränderung der Zähne durch Austrocknung, usw. nahezu unmöglich ist. Wenn Restauration und Zähne nach diesem Behandlungsschritt keine vergleichbare Opazität aufweisen und kein Eindruck der Unsichtbarkeit entsteht, hat es keinen Sinn, die Restauration zu vollenden. Da nachfolgende Schichten dieses Manko nicht ausgleichen können, sollte der Zahnarzt die Opazität und Schichtdicke neu bewerten und diesen Schritt vor einer Lichthärtung des Materials wiederholen. Beurteilung der Transluzenz des inzisalen Drittels Eine Beurteilung der Transluzenz im inzisalen Drittel im Vergleich zu den Nachbarzähnen wird ergeben, ob die Restauration mit einer letzten Schicht Schmelzfarbe abgeschlossen werden kann oder ob noch transluzentes Material beigefügt werden muss, um eine vergleichbare Transluzenz zu erzielen. Da im vorliegenden klinischen Fall noch mehr Transluzenz erwünscht war, wurde eine transluzente Farbe (GT) zwischen den Mamelons beigefügt und im inzisalen Drittel der Restauration vermehrt zugeschichtet. Hierdurch entstand ein weicher Übergang der Transluzenz. (Abb. 9) Abb. 9 18

19 2. Mehrfarbige Restauration der Klasse IV Applikation der letzten Schicht Die Opazität der letzten fazialen Schicht muss mit dem Schmelz eines natürlichen Zahns vergleichbar sein. Für diese letzte Schicht wurde daher eine Schmelz-Farbe (WE, White Enamel) verwendet. Zur direkten intraoralen Applikation des Materials aus der Kapsel wird die Applikationstülle am besten unter leichtem Druck direkt in die Mitte der Restauration gehalten, während sich das Material verteilt. Auf diese Weise entsteht eine dünne, recht gleichmäßige Schicht der Schmelz- Farbe. Indem die Manipulation des Füllungsmaterials möglichst gering gehalten wird, lässt sich Porosität vermeiden. 2 Die vorläufige faziale Anatomie und die Interdentalkonturen wurden mit einem Interproximal-Modellierinstrument erstellt. Für die Verteilung des Materials wurde ein Zobelhaarpinsel benutzt, der durch Benetzen mit einem Adhäsiv etwas versteift wurde und verhinderte, dass das Material am Pinsel kleben blieb. Er erleichtert die Erstellung einer natürlichen Textur auf der Oberfläche. (Abb. 10) Achtung: Ein Adhäsiv zur Benetzung des Pinsels nur sehr sparsam auftragen. Nur die Harzkomponente eines Adhäsivs der 4. Generation (z. B. Adper Scotchbond Multipurpose Adhäsiv) verwenden. Keinen Primer für ein Adhäsiv der 4. Generation oder ein Adhäsiv der 5. Generation verwenden, da sich diese nachteilig auf die Restauration auswirken können. Abb

20 2. Mehrfarbige Restauration der Klasse IV 2 Vor dem Härten dieser Schicht wurde die Restauration von der Inzisalkante und anschließend von proximal aus betrachtet, um zu überprüfen, ob die gewünschten Referenzpunkte (einschließlich Interdentalkanten) korrekt erstellt wurden. Nach dem zufrieden stellenden Ergebnis, wurde die gesamte Restauration sorgfältig gehärtet. Konturierung und Nachbearbeitung der fazialen Anatomie Obwohl die Farbhelligkeit der Restauration den größten Einfluss auf den Erfolg einer Restauration hat, tragen eine gute Form und faziale Anatomie ebenfalls zu einer gelungenen Restauration bei. Die Winkel der proximalen/fazialen Linien des Nachbarzahns (in diesem klinischen Fall der mittlere rechte Schneidezahn) sollten sorgfältig beachtet werden. Es ist oftmals hilfreich, diese auf die Nachbarzähne und den zu restaurierenden Zahn aufzuzeichnen. Dies gibt einen zusätzlichen Anhaltspunkt für die erforderliche Konturierung des linken mittleren Schneidezahns. Die erste Konturierung erfolgte mit einer grobkörnigen, extradünnen 3/8 Sof-Lex Ausarbeitung- und Polierscheibe in einem langsam laufenden Handstück bei ca Umdrehungen/Min. Wenn die Sekundäranatomie eine Feinbearbeitung erfordert, kann man einen feinen Diamanten oder eine Hartmetallfräse verwenden. Nach Abschluss der Konturierung wurde anhand der fazialen Textur des Nachbarzahns ermittelt, welche Textur für die Restauration erforderlich war. Mit einem mittelgroben oder feinen, extrem langsam (fast im Stillstand) laufenden Diamanten gelang eine sehr natürliche Textur. Politur Der abschließende Faktor für ein erfolgreiches, ästhetisches Ergebnis ist ein guter Glanz, der durch Verwendung der richtigen Polierinstrumente erzielt wird. Um nicht die natürliche Anatomie zu zerstören, eignen sich Polierbürsten, weiche Polierkelche und/oder Polierscheiben mit Polierpaste sehr gut. 20

21 2. Mehrfarbige Restauration der Klasse IV Postoperativ Die Abbildungen 11 und 12 zeigen die sehr natürlich aussehende Restauration unmittelbar nach der Füllungslegung beziehungsweise eine Woche später. Mit dem vorliegenden klinischen Fall hat Dr. Vargas Schritt für Schritt demonstriert, wie durch den Einsatz von drei Farben von Filtek Supreme XT Universal Composite in Verbindung mit der angewandten Schichttechnik und den entsprechenden Fähigkeiten ein hochwertiges klinisches Ergebnis zu erzielen ist. 2 Abb

22 2. Mehrfarbige Restauration der Klasse IV 2 Da der Zahn anfänglich Schmerzsymptome zeigte, dient die Restauration zumindest so lange als Provisorium, bis der Zahn definitiv keine Symptome mehr aufweist. Dann werden umfassende Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten bestimmt. Danach wird der Patient über die verschiedenen Möglichkeiten informiert, mit denen sich ein gutes und dauerhaftes funktionelles und ästhetisches Resultat erzielen lässt. Pflege und Vorsichtsmaßnahmen für die Restauration sind im Wesentlichen gleich wie bei natürlichen Zähnen. Abb

23 Grundlagen der Schichttechnik anhand eines Phantommodells 3 23

24 3. Grundlagen der Schichttechnik anhand eines Phantommodells Der beispielhaft von Dr. Marcos Vargas dokumentierte klinische Ablauf hat die Vorteile der lingualen Matrizentechnik bei der Schichtung von Restaurationen der Klasse IV deutlich gemacht. An einem Phantom modell können Sie die linguale Matrizentechnik sowie Farben und Opazitäten von Filtek Supreme XT Universal Composite in Ihrer Praxis ausprobieren. Alternativ kann man auch ein Einzelzahnmodell verwenden. In dieser Fotoreihe beschreibt Dr. Steven Keck, wie man die Schichttechnik an einem Modell übt. 3 Das Modell zeigt einen großen Defekt der Klasse IV. In der klinischen Situation würden jetzt die Behandlungsmöglichkeiten besprochen und die Farbe ausgewählt. Um Farbe, Inzisallänge und linguale Anatomie der gewünschten definitiven Restauration darzustellen, wird der Zahn mit einem einfarbigen Composite ohne Verwendung von Adhäsiv aufgebaut. 24

25 3. Grundlagen der Schichttechnik anhand eines Phantommodells Anschließend wird ein Silikonschlüssel zur Erfassung der lingualen Anatomie und des Inzisalkantenverlaufs gefertigt. Für diese Anwendung ist ein Silikonmaterial wie 3M ESPE Express Penta Putty Vinyl Polysiloxan Abformmaterial ideal. Überschüssiges Putty auf der fazialen Oberfläche kann mit einem Skalpell entfernt werden. Dabei ist darauf zu achten, die Details der Inzisalkante zu erhalten. 3 Eine lange Anschrägung ist einer der wichtigsten Faktoren für den ästhetischen Erfolg von Restaurationen der Klasse IV. Sie ermöglicht einen natürlichen Übergang vom Zahn zum Composite. Jetzt kann die linguale Matrize zur Probe eingepasst werden. Man sieht sofort den Vorteil, den eine Matrize bei der Unterstützung der ersten Composite-Schicht bietet. 25

26 3. Grundlagen der Schichttechnik anhand eines Phantommodells 3 Nach der Isolierung des Nachbarzahns wird der präparierte Zahn geätzt und gebondet. Der Silikonschlüssel, eingesetzt nach der adhäsiven Vorbehandlung des Zahns. 26

27 3. Grundlagen der Schichttechnik anhand eines Phantommodells 3 Die erste Composite-Schicht wird appliziert. Hierfür wird die Schmelz- Opazität empfohlen. Die linguale Matrize stützt die erste Composite- Schicht. Aufgrund der Unterstützung durch die linguale Matrize kann diese Schicht sehr dünn ausfallen (ca. 0,3 mm). Die Schicht wird anschließend lichtgehärtet. Ästhetischer Vorschlag: Probieren Sie auf einem typischen Modell-Zahn für diese erste Schicht Filtek Supreme XT Universal Composite WE aus. Jetzt kann die linguale Matrize entfernt werden, und es zeigt sich die erstellte linguale Hülle. 27

28 3. Grundlagen der Schichttechnik anhand eines Phantommodells 3 Inzisale Ansicht der soeben erstellten lingualen Composite-Schicht. In der nächsten Schichtung werden die Mamelons geformt. Es wird eine Dentin-Farbe mit einer Dicke von ca. 1/3 des Zahns in vestibulo-oraler Richtung empfohlen. Wenn der Nachbarzahn nahe der Inzisalkante besonders transluzent ist, kann bei Bedarf auch eine transluzente Farbe beigefügt werden. Ästhetischer Vorschlag: Für einen typischen Modell-Zahn empfehlen wir Filtek Supreme XT Universal Composite WD. Zur Beurteilung der Wirkung einer transluzenten Farbe kann Filtek Supreme XT Transluzent Clear Universal Restorative entlang der Inzisalkante hinzugefügt werden. 28

29 3. Grundlagen der Schichttechnik anhand eines Phantommodells 3 Die faziale Composite-Schicht wurde aufgetragen und gehärtet. Für diese letzte Schicht wird eine Schmelz-Opazität empfohlen. Ästhetischer Vorschlag: Für die Füllung an einem typischen Modell- Zahn empfehlen wir Filtek Supreme XT Universal Composite WE. Die Nachbearbeitung erfolgt entsprechend Ihrer Instrumentenauswahl. Hier wird mit einer Diamantfräse die Inzisalkante konturiert, damit sie in der Länge zu den Nachbarzähnen passt. 29

30 3. Grundlagen der Schichttechnik anhand eines Phantommodells 3 Feinbearbeitung der Interproximalflächen. Feinbearbeitung der fazialen Anatomie und Erstellung der Oberflächentextur. 30

31 3. Grundlagen der Schichttechnik anhand eines Phantommodells 3 Die faziale Oberfläche wird mit extrafeinen 3M ESPE Sof-Lex Polierscheiben poliert. Für mehr Glanz sind verschiedene Bürsten, Pasten und Poliersysteme erhältlich. Wenn Sie jetzt Ihre Ergebnisse beurteilen, sollten sich die ästhetischen Vorzüge durch unterschiedliche Opazitäten in Kombination mit der lingualen Matrizentechnik in Ihren Restaurationen widerspiegeln. Schmelz- und Dentin-Details sollten sichtbar sein. Wer sich dieser Schichttechnik in der klinischen Praxis neu zuwendet, beginnt vorteilhafterweise mit Seitenzahnrestaurationen. Von Restaura tionen im Seitenzahnbereich geht der bereits geübte Behandler zu kleinen Frontzahnrestaurationen über. Nach ausreichend Erfahrung mit dem Composite-System haben Anwender beste Voraussetzungen für hoch ästhetische Ergebnisse bei anspruchsvolleren Restaurationen, auch mit der Mehrschichttechnik. 31

32 3M ESPE AG ESPE Platz D Seefeld Deutschland Freecall Freefax Internet: 3M (Schweiz) AG 3M ESPE Dental Products Eggstrasse 93 CH-8803 Rüschlikon Tel Fax Internet: 3M Österreich AG Brunner Feldstraße 63 A-2380 Perchtoldsdorf Tel. (01) Fax (01) Die Grafi ken in dieser Broschüre wurden von 3M ESPE nach den in den erwähnten Quellen aufgeführten Daten reproduziert. 3M, ESPE, Filtek, Adper, Express, Penta, Scotchbond und Sof-Lex sind Marken von 3M oder 3M ESPE AG. Vitapan ist ein Warenzeichen von VITA Zahnfabrik, H. Rauter GmbH & Co. KG /01 ( )