Zwischenbericht. 1. Wie waren Ankunft und die erste Woche in Ihrem Gastland? Gab es Einführungsinformationen und waren diese hilfreich?

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1 1 Psychologie, M.Sc. Kanada / September April 2016 / Carleton University, Ottawa CA-2016-K2C1S-w Zwischenbericht 1. Wie waren Ankunft und die erste Woche in Ihrem Gastland? Gab es Einführungsinformationen und waren diese hilfreich? Ich bin im Rahmen des Ontario-Baden-Württemberg-Austausch-Programms (kurz OBW) nach Kanada gefahren und hatte durch das Programm eine sehr gute Einführung in das Land und mein Auslandsjahr. Im Mai gab es in Deutschland ein Vorbereitungsseminar bei dem ich 40 andere deutsche Studenten aus ganz Baden-Württemberg kennen lernte, die ebenfalls ab September an einer Universität in Ontario studieren werden. Als ich Mitte August in Ottawa ankam, wurde ich von meinem Mitbewohner am Flughafen abgeholt (die Wohnung hatte ich von Deutschland aus gemietet, siehe Punkt 2). Nach meinem ersten Wochenende in Ottawa fuhr ich mit zwei anderen Studentinnen aus dem OBW-Programm nach Toronto, wo das Vorbereitungsseminar des OBW-Programms stattfand. Das war ein sehr toller Beginn: zusammen mit 200 anderen Studierenden von den Partnerprogrammen aus China, Frankreich und Indien wurden wir in die kanadische Kultur eingeführt, machten einen Ausflug auf Toronto-Island und konnten all unsere Fragen loswerden. Mit 30 OBW-lern ging es danach für drei Tage in den Algonquin-Park, einen Nationalpark zwischen Ottawa und Toronto. Dort campten wir am See, lernten wie man Kanu fährt und nach Wolfen heult, wanderten und als Highlight sahen wir einen Elch und einen Bären. Durch das OBW-Programm hatte ich eine sehr erlebnisreiche erste Woche in Kanada. In der ersten Septemberwoche fand dann die Orientierungswoche an der Uni statt, wo das International Office einige Aktivitäten wie Campusführung, gemeinsames Pancake- oder Poutine-Essen, Footballspiel und Parlamentstour organisierte. Die Freiwilligen des International Office standen für Fragen zur Verfügung und ermöglichten ein einfaches Einleben auf dem Campus und in Ottawa. 2. Konnten Sie alle Formalitäten (Kurswahl, Wohnung, Versicherung etc.) klären? Von Deutschland aus habe ich in verschiedenen Portalen ( Off-Campus Seite der Carleton University) nach Zimmern gesucht, mit einigen Vermietern geskypt und mich dann für ein Zimmer entschieden. Per hatte ich Kontakt mit einem meiner

2 2 Mitbewohner, der mich vom Flughafen abholte und alle Formalitäten vor Ort klärte. So hatte ich einen sehr angenehmen und stressfreien Start. Im Nachhinein würde ich es wieder so machen, auch wenn die Wohnungslage in Ottawa sehr entspannt ist und man auch ohne Probleme innerhalb von wenigen Tagen ein Zimmer findet. Meine Kurse hatte ich schon vor meiner Ankunft in Ottawa gewählt. Da ich mich online nicht selbst registrieren konnte, hatte ich eine an das International Office geschickt, welches mich für meine Kurse registrierte. An der Carleton University muss man über die UHIP-Versicherung krankenversichert sein. Diese deckt allerdings nicht viel ab, von daher wird noch eine zusätzliche Auslandskrankenversicherung empfohlen. Meine deutsche Krankenversicherung deckte ein Jahr Auslandsversicherung ab, so dass ich mich nicht um eine Zusatzversicherung kümmern musste. 3. Was war das Highlight Ihrer ersten Zeit? Das Highlight meiner ersten Zeit war definitiv der Ausflug in den Algonquin-Park. Die Landschaft und die Weiten Kanadas finde ich unheimlich beeindruckend und die Stille beim Kanufahren auf einem See ist unbeschreiblich schön. Aber auch andere Wochenendausflüge nach Kingston, zu den Niagara-Fällen und ein Roadtrip an die Ostküste in der Fall-Break waren beeindruckende Erlebnisse. 4. Was finden Sie gewöhnungsbedürftig, fremd, anders als in Deutschland? Anfangs musste ich mich stark daran gewöhnen, dass man zwar sehr schnell und einfach mit den Leuten ins Gespräch kommt und alle sehr freundlich sind, aber oft kein tieferes Interesse dahinter steckt. Oft geht ein Gespräch über den normalen Smalltalk nicht hinaus. Aber dafür kommt man schnell und einfach mit vielen Kanadiern in Kontakt, ob in der Schlange am Supermarkt oder auf langen Fahrten mit dem Fernbus. 5. Beschreiben Sie bitte kurz den Ablauf eines typischen Wochentages. Bitte senden Sie uns eine Kopie Ihres Stundenplans und erläutern Sie kurz die Unterschiede zu Ihrem Stundenplan an der Universität Freiburg. Wie wird Ihr Wochenplan für das 2. Semester aussehen? Ein typischer Wochentag startet mit einem Frühstück zu Hause, meistens skype ich mit Freunden und Familie in Deutschland. Dann geht es mit dem Fahrrad 10 Minuten am Kanal entlang zur Uni (im Winter werde ich wohl zu Fuß gehen oder den Bus nehmen, was beides ca. 30 Minuten dauert). Dort habe ich entweder einen Kurs oder gehe in die schöne und

3 3 neue Bibliothek. Im ersten Semester hatte ich zwei Graduate Kurse in Psychologie, beides waren Diskussions-Kurse in denen wir für jede Woche zwei Paper lesen und vorbereiten mussten. In der Klasse wurde viel diskutiert, einmal im Semester musste jeder eine Präsentation halten und eine Diskussion leiten. Es war sehr spannend und die Diskussionen waren oft tiefgründiger als in Deutschland, vor allem auch deshalb, weil vorausgesetzt wird, dass man sich intensiv mit der Literatur im auseinander setzt und die Mitarbeit benotet wird. Die Atmosphäre in den Kursen war sehr entspannt und man duzt den Dozenten. Des Weiteren hatte ich noch einen Undergraduate Kurs über moderne kanadische Kunst des 20. Jahrhunderts. Das war für mich fachfremd und sehr interessant, weil ich viel über die kanadische Geschichte unter dem Aspekt der Kunst lernte. Das Highlight des Kurses war ein gemeinsamer Besuch und eine Führung durch die National Art Gallery in Ottawa. Mittags treffe ich mich mit Freunden zum Mittagessen, wobei wir oft unser Essen mitbringen und es in einer der Mikrowellen erwärmen. Der Foodcourt ist recht teuer und es gibt viel Fast Food. Nachmittags lerne ich meistens in der Bibliothek, treffe mich mit Freunden zum Kaffee trinken oder zum Sport. Als Student kann man kostenlos ins Fitnesscenter und Schwimmbad der Uni gehen, was ziemlich gut ausgestattet und sehr neu ist. Beim International Office kann man außerdem kostenlos Schlittschuhe ausleihen und in der Eishalle der Uni Schlittschuhfahren lernen. Neben meinen normalen Unikursen war ich noch im University Choir. Dort singen hauptsächlich Musikstudenten, aber der Chor ist offen für alle, wenn man an einem kleinen Vorsingen teilnimmt. Am Ende des Semesters hatten wir ein großes Konzert im Theatersaal der Uni. Im zweiten Semester werde ich wieder zwei Psychologie-Kurse aus dem Graduate Level besuchen und einen dritten fachfremden Kurs Indigenous Literature. Obwohl drei Kurse nach sehr wenig klingen, ist die Arbeitsbelastung während des Semesters hier sehr viel höher als in Freiburg. Für jeden Kurs muss man wesentlich mehr lesen und vorbereiten, Diskussions-Fragen abgeben, Essays und Research Paper schreiben. Angenehm ist es, dass sich die Endnote aus vielen kleinen Noten zusammen setzt und die Arbeit während des Semesters geschätzt wird. Auch ist mehr Raum für Austausch und Diskussionen gegeben und die Dozenten ermutigen einen, in ihre Sprechstunden zu kommen und die eigenen Forschungsinteressen zu diskutieren.

4 4 Stundenplan im Fall Term 2015 Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag 08:35-11:25: Seminar Social Psychology 11:35-14:25: Seminar Positive Organizational Scholarship 20:30-21:30: Sportkurs Power Core 11:30-12:20: Advanced Choir Ensemble 12:20-14:20: Carleton University Choir 14:35-17:25: Vorlesung: Contemporary Canadian Art of the 20th century 6. Erzählen Sie uns von einem tollen und/oder prägenden Erlebnis (z.b. Fest, Uni- Leben, Essen, Sport etc.) An Thanksgiving wurde ich von einer Familie, die das ISSO an internationale Studenten vermittelte, zum traditionellen Thanksgiving Dinner eingeladen. Meine Gastmutter holte mich am Sonntagnachmittag ab und gemeinsam fuhren wir nach Russel, eine kleine Stadt 40 min von Ottawa entfernt. Dort feierte ich gemeinsam mit ihrem beiden Töchtern, einer Cousine mit Mann und Nachbarn das klassische Thanksgiving mit Truthahn und Pumpkin- Pie und genoss es sehr, für einen Abend Teil einer kanadischen Familie zu sein und dieses Ereignis authentisch mitzuerleben. 7. Bitte vervollständigen Sie folgenden Satz: Am meisten vermisse ich. Meine Familie und Freunde zu Hause, die Mensa (im Foodcourt gibt es immer das gleiche: Subway, Poutine, Pizza, Sushi, Suppen, Salate und Nudeln für sehr viel Geld), Laugengebäck und leckeren Käse Wir freuen uns immer über Fotos!

5 5 Kanufahren im Algonquin-Park mit anderen OBW-Austausch-Studenten Elch im Algonquinpark!

6 6 Lightshow am Parlament in Ottawa Die Bibliothek und ein Innenhof die Carleton University hat einen sehr grünen Campus

7 Auf meinem Weg zur Uni 7

8 Wanderung im Gatineau-Park im bunten Herbst 8