Bibliodrama Information. Ethische Verantwortung in der Bibliodrama-Leitung. Horizonterweiterung

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1 TEXT Bibliodrama Information JAHRGANG 17. AUSGABE 18. AUSGABE NOVEMBER APRIL Gesellschaft für Bibliodrama e.v. Ethische Verantwortung in der Bibliodrama-Leitung Horizonterweiterung DAS GRUNDTVIG-PROJEKT INTERNATIONALE BERICHTE, TERMINE UND VORANKÜNDIGUNGEN AUS DER BIBLIODRAMABEWEGUNG UND AUS DER GESELLSCHAFT FÜR BIBLIODRAMA E.V. RAUM

2 Beiträge zum Thema Ethische Verantwortung in der Bibliodramaleitung Tilmann Alshuth-Rapp, Recklingh. Bibliodrama als Spielraum der Befreiung - Verantwortung für die Stephan Salzmann, Gütersloh gesellschaftskritische und befreiungstheologische Dimension des Bibliodramas Karl Heinz Ladenhauf, Graz Verlässlich und unverfügbar - Ethische Anmerkungen zum Bibliodrama H. Hermann Brandhorst, Bielefeld wir glauben, lehren und bekennen... (formula concordiae 1577) Die ethischen Richtlinien meiner Leitungspraxis Andrea Brandhorst,Bielefeld Thesen zur verantwortlichen Bibliodramaleitung Otto A. Seip, Hamburg Zehn Gebote für die Bibliodramaleitung Else Natalie Warns, Bielefeld Dialog zu Fragen der Ethik im Bibliodrama Karl Heinz Ladenhauf, Graz Studientag zur Ethik in der Bibliodramaleitung im Januar 2002 in Bielefeld Andrea Brandhorst, Bielefeld Alles ist erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten - Ablauf des Studientages Materialien zum Thema Wortkartenlisten zu verschiedenen Themen vom Vormittag als Randleisten Wortkartenlisten zu verschiedenen Themen aus den Arbeitsgruppen vom Nachmittag Resonanz Otto A. Seip, Hamburg Resonanz zum Ethiktag - Unterwegs in den Entwicklungsspuren zu Ehik Grundtvig-Projekt Europäische Lernpartnerschaften für Bibliodrama Weiterbildung Wolfgang Roos-Pfeiffer, Bielefeld Aktivitäten des Grundtvigprojektes, Arbeit der Konsultationsgruppe Kriszta Eisenbarth, Budapest Internationales Bibliodramatreffen in Budapest vom Juni Berichte aus der Bibliodramabewegung Rudi Pöhl, Steyl in Holland Die Reise mit dem Wort Gottes von Rom nach Manila und Papua Neuguinea Martin Jaggi, Nordphilippinen Bibliodrama-Exerzitien für ein Presbyterium auf den Philippinen Maria Stachel, Graz Studientag zur Krisenintervention im Bibliodrama in Österreich Gabriele Bleker/ Österreichisches Netzwerk Bibliodrama Maria Elisabeth Aigner, Graz Cäcilia Koch, Wolfwil/Schweiz Interessengemeinschaft Bibliodrama Schweiz - Liechtenstein - Vorarlberg Karin Kofod, Kegnäs/Dänemark Sag mal, was macht die Bibliodrama-Ausbildung in Dänermark überhaupt?.. Ein kleiner Bericht über die Zustände in unserem kleinen Teil der Welt Tim Schramm, Hamburg Hamburger Bibliodramatage Uta Pohl-Patalong, Hamburg Bibliodrama in Josefstal. Von den Anfängen bis heute Else Natalie Warns, Bielefeld Nationales Forum Bibliodrama Traum und Wirklichkeit in Gelnhausen im Dezember Christoph Riemer, Hamburg Bibliodrama und Playing Arts Rezensionen Hans-Jörg Rosenstock, Bielefeld CD-Rom Mein blühendes Geheimnis. Bibliodrama und Playing Arts Berichte aus der Gesellschaft für Bibliodrama TEXT RAUM Bernd Fichtenhofer, Berlin Treffpunkt Bibliodrama beim Ökumenischen Kirchentag in Berlin Wolfgang Wesenberg, Berlin Presse-Bericht: Mitgliederversammlung der GfB e.v Andreas Pasquay, Langenfeld Auf diese Steine können sie bauen. Bericht vom Studientag im Januar Angebote aus der GfB e.v. TERMINE - Fachsupervision, Workshops, Weiterbildung Vorankündigungen von Kongressen und internationalen Workshops Angebote aus der Bibliodramabewegung Workshops, Weiterbildung Adressen der Autoren dieses Heftes

3 TEXT RAUM Liebe Leserinnen und Leser, es hat schon seit längerem internationale Begegnungen bei den Bibliodramakongressen in Bad Segeberg und Gelnhausen gegeben. Aber das Grundtvigprojekt mit den Bibliodrama-Treffen in Österreich, Ungarn und der Schweiz und der Möglichkeit, durch die Finanzierung der Europäischen Union vermehrt GesprächspartnerInnen aus den beteiligten Ländern einzuladen, hat innerhalb der Bibliodramaszene deutlich noch einmal eine Horizonterweiterung bewirkt. So erweitern sich in diesem TEXT RAUM die internationalen Nachrichten sogar über den europäischen Kontinent hinaus bis nach Manila und Papua Guinea. Pater Rudi Pöhl und Martin Jaggi erzählen von Reisen mit dem Bibliodrama in diese Länder. Karin Kofod aus Dänemark berichtet vom Abschluss der dortigen Bibliodrama-Grundkurse. Die Ungarn laden zu einem Bibliodrama-Treffen nach Budapest ein. Und weitere Berichte über österreichische und schweizerische Aktivitäten sind angefügt, ehe die Berichte aus der deutschen Bibliodrama-Bewegung folgen. Über das europäische Bibliodrama-Symposium in Graz im September 2002 berichtet das Beiheft. Die Bekanntschaft mit der Bibliodrama-Praxis anderer Länder macht toleranter. Das innerdeutsche Bestreben, seinen eigenen Ansatz gegen andere verteidigen zu wollen, nimmt ab, weil man erkennt, dass es noch viele weitere Formen der Arbeit und vor allem ganz andere Hintergrundprobleme dafür gibt als bei uns. Es wird versucht, anstelle eines mühsam erkämpftem Minimal-Konsenses zum Beispiel in Fortbildungsfragen erst einmal die gegenseitige Anerkennung und Wertschätzung zu formulieren. Es wird für einen kritischen Konsens plädiert, der grundlegend Gemeinsames und in wichtigen Einzelfragen Unterscheidendes neben einander stehen lassen kann. Das prägt die Arbeit in der internationalen Konsultationsgruppe des Grundtvigprojektes an der Formulierung einer gemeinsamen europäischen Charta. Von Plänen und Terminen aus dem EU-Projekt berichtet Wolfgang Roos-Pfeiffer. Die Berichte aus der Gesellschaft für Bibliodrama (GfB) konzentrieren sich auf die Mitgliederversammlung und den Studientag im Januar Andreas Pasquay schildert den spielerisch-ästhetischen Zugang zum scheinbar historisch-abstrakten Thema Entwicklung der GfB und die sich daraus ergebenden Zukunftsperspektiven anschaulich am Ende dieses Heftes. Das ist zugleich ein Beispiel für bibliodramatisch angelegte Prozesse der Organisationsentwicklung. Der ökumenische Austausch hat sich vertieft. Das halte ich nicht nur im Hinblick auf den 1. Ökumenischen Kirchentag in Berlin im Juni 2003 für einen entscheidenden Gewinn. Dort wird es einen ökumenischen Treffpunkt Bibliodrama geben, zu dem Bernd Fichtenhofer, Berlin einlädt. Flyer mit Workshop-Angeboten zu den Bibeltexten der drei Tage liegen diesem Heft bei. Gegenseitiges Nachfragen und Zuhören haben zugenommen. Fragen der eigenen Konfessionalität können angesprochen werden. Dafür steht Hermann Brandhorsts protestantisches Bekenntnis zu sola scriptura und zu den Barmer Erklärungen als Richtschnur für seine Bibliodrama-Leitung im ersten Teil dieses Heftes, ebenso wie die Beiträge, die sich auf das katholische Verständnis der Pastoral gründen und Bibliodrama hauptsächlich unter diesem Begriff ansiedeln. Bedingungen, welche die jeweiligen Landeskirchen oder Diözesen der kirchlichen Arbeit vorgeben, werden langsam in ihren unterschiedlichen Kontexten und ihrem Einfluss wahrgenommen. Die bewusste Kenntnis des eigenen (auch konfessionellen) Profils erleichtert die Wahrnehmung und Anerkennung anderer Profile. Nur so wird Ökumene ehrlich und Geist-reich. Schwerpunktthema dieses Heftes Auf dem Studientag der GfB im Januar 2002 wurde das Thema Ethik im Bibliodrama angespielt und angedacht. Andrea Brandhorst berichtet vom Ablauf dieses Tages, den sie mit Margret Lincoln aus Hannover zusammen geleitet hatte. Dem sind die gesammelten Materialien in Form von thematischen Wortsammlungen angefügt, auf die Otto A. Seip nachdenklich und vielschichtig reagiert. An welchen Stellen, bei welchen Erfahrungen als Teilnehmende oder Leitende kommt diese Frage überhaupt auf? Es zeigte sich im Verlauf des Vormittags, dass eigentlich jede und jeder von Erlebnissen berichten konnte, die vom Fehlen eines klaren Bewusstseins der Wirkungen bestimmter Interventionen und Situationen handelten. Und es ergab sich am Nachmittag, dass in mehreren intensiven Gesprächsgruppen nach der Ethischen Verantwortung bei der Leitung von Bibliodramaprozessen gefragt wurde. Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Andrea Brandhorst, Natalie Warns, beide Bielefeld, und Otto A. Seip, Hamburg hat die Ergebnisse gesichtet. Daraus ergaben sich erste Vorschläge zur Formulierung für ethische Richtlinien oder wie man das nennen will, von Andrea Brandhorst und Otto A. Seip, die sich auf die Verantwortung für die Teilnehmenden, für den Prozess, aber auch für den Bibeltext beziehen, und auch die Verantwortung für sich selbst als Leitung und für die Dynamik innerhalb eines Leitungsteams nicht außen vor lässt. Das alles können Sie, könnt Ihr in diesem Heft nachlesen. Während des internationalen Bibliodrama- Symposiums in Graz wurden die Fragen nach der Ethik während zweier Open Space-Sitzungen aufgegriffen. Das hat uns veranlasst, Prof. Karl Heinz Ladenhauf/Graz um einen Beitrag zu diesem Thema zu bitten. Außerdem hat Natalie Warns mit Karl Heinz Ladenhauf ein dort begonnenes Gespräch als schriftlichen Dialog weitergeführt. Darin wird - nicht nur, aber schwerpunktmäßig - der pastoralpsychologische Aspekt der ethischen Verantwortung innerhalb von Bibliodrama-Prozessen angesprochen. Dem setzen wir die Überlegungen von Stephan Salzmann und Tilmann Alshuth-Rapp hinzu, die eine (befreiungs)theologische, hermeneutische Zielsetzung für das Bibliodrama durchdenken und damit dem Aspekt der bibliodramatischen Verantwortung gegenüber dem Bibeltext und seiner Botschaft für die einzelnen und für die Weltgesellschaft Nachdruck verleihen. Die Frage nach der ethischen Verantwortung im Bibliodrama stellt sich in der Praxis immer wieder, ist aber bisher nur in Ansätzen reflektiert worden. Die Beiträge dieses Heftes zum Thema stellen Schlaglichter der derzeitigen Diskussion dar. Mit ihnen möchten wir gleichzeitig zu einer weiteren lebendigen und möglicherweise auch kontroversen Debatte einladen, derer dieses Thema bedarf. Überlegungen, Beiträge und Erfahrungen zur ethischen Verantwortung im Bibliodrama von allen Leserinnen und Lesern dieser Zeitschrift sind dazu sehr willkommen. Sie sollen gehen an die Arbeitsgruppe Ethik im Bibliodrama, Andrea Brandhorst, Brandhorst-Bi@t-online.de., Otto A. Seip, oaseip@aol.com, und Natalie Warns, EN- Warns@t-online.de. Die grafischen Symbole zu Worten aus dem Vormittagsprozess des Studientages von 2002 sind als Vignetten im Heft eingestreut. Die Wortsammlungen erscheinen als Schriftbänder und möchten Assoziationen bei den Leserinnen und Lesern auslösen. Wir freuen uns, wenn es Reaktionen auf die TEXT RAUM Hefte gibt und grüßen alle Leserinnen und Leser Else Natalie Warns und das Redaktionsteam 3

4 TEXT RAUM BEITRÄGE ZUM THEMA ETHIK IN DER BIBLIODRAMALEITUNG Stephan Salzmann / Tilmann Alshuth-Rapp Bibliodrama als Spielraum der Befreiung Verantwortung für die gesellschaftskritische und befreiungstheologische Dimension des Bibliodramas Dieser Beitrag entstammt einer Abschlussarbeit aus der Qualifizierung zur Bibliodramaleitung und beratung. Er entfaltet ein befreiungstheologisches Leitbild für Bibliodramaarbeit, mit dem wir die Diskussion um die ethische Verantwortung in der Bibliodramaleitung eröffnen wollen. Vorbemerkungen Ausgangspunkt dieser Arbeit ist unsere Faszination von der leitura popular da Bíblia, der befreiungstheologischen Bibellektüre, wie wir sie bei Studienaufenthalten in Brasilien erlebt haben. Auf der Suche nach Möglichkeiten, eine dem Leben und seinen (Glaubens-) Erfahrungen verbundene Bibellektüre in unserem Kontext zu praktizieren, haben wir für uns das Bibliodrama entdeckt. Hier kann sich ereignen, was H. Schröer als Intention der Bibel ausmacht: Das Wort Gottes will den homo ludens ins Befreiungsspiel bringen... 1 Nach unserer Beobachtung steht in der Bibliodramapraxis die in der leitura popular da Bíblia stark ausgeprägte kritische Wahrnehmung der gesellschaftlichen Verhältnisse oft hinter einer Auseinandersetzung auf der individuellen Ebene zurück. Bezeichnend war in diesem Sinne die Erfahrung bei einem Versuch, befreiungstheologische und bibliodramatische Ansätze in einem Prozess zu integrieren. Bei einem mehrtägigen Seminar zu Lukas 4,1-13 im Evangelischen Zentrum Rissen unter der Leitung der Bibliodramatikerin Ellen Kubitza und des brasilianischen Befreiungstheologen Carlos Dreher kam es nach kurzer Zeit zum Crash zwischen Teilnehmenden, die sich von ihrer Herkunft her jeweils der Bibliodrama-Bewegung oder der Befreiungstheologie zuordneten. Die Vorwürfe an die je andere Richtung lauteten, auf einen Nenner gebracht, etwa so: Die Bibiodramatikerinnen praktizieren mit einem individualistischen Fokus eine unkritische und damit die gesellschaftlichen Verhältnisse stabilisierende Bibellektüre! und Die Befreiungstheologen vermeiden mit einem Focus auf gesellschaftliche Analysen die Begegnung mit sich selbst! Wird der im angedeuteten Konflikt zu Tage tretende Interessenunterschied konstruktiv gewendet, stellt sich mit H. Brandhorst die Frage: Was und wie muss im Bibliodrama bedacht werden, damit das persönliche Bedürfnis nach Trost und Lebenshilfe in einer unbarmherzigen Wohlstandsgesellschaft sich fruchtbar verbinden kann mit der Sehnsucht nach sozialer Gerechtigkeit... 2 Da nach unserer Einsicht persönliche und gesellschaftliche Systeme in Wechselwirkung miteinander stehen, geht es im Folgenden darum, im Bibliodrama die Ebene der persönlichen biographischen Erfahrung und die der kritischen Analyse der gesellschaftlichen Realität unter der Perspektive der Reich- Gottes-Verheißung miteinander in Beziehung zu bringen. Im Anschluss an Henning Luther entwickeln wir daher die Vorstellung einer die Alltags-Sorge aufbrechenden Reich-Gottes-Sorge. In ihrem Zusammenhang kommt der Grenzerfahrung besondere hermeneutische Bedeutung zu. I Perspektivkonflikt: Alltags-Sorge Reich-Gottes-Sorge I.1. Alltagssorge Der Begriff Alltagssorge ist uns bei Henning Luther 3 begegnet. Im Rückgriff auf Heidegger, der die Sorge im Sinne des Auf-etwasaus-Seins als Grundstruktur des menschlichen Daseins beschreibt, bestimmt er die Alltags-Sorge als die Haltung, die darauf aus ist, den Anforderungen des Alltags zu entsprechen. Pointiert gesagt sorgt sich die Alltags-Sorge um das Gelingen der Anpassung an die konventionalen, gesellschaftlich normierten Verhaltenserwartungen. 4 In den immer stärker sich differenzierenden Lebenswelten unserer heutigen westeuropäischen Gesellschaft bilden die gesellschaftlich normierten Verhaltenserwartungen keineswegs mehr ein einheitliches geschlossenes System, gleichzeitig lassen sich im Kontext wirtschaftlicher Globalisierung doch typische Erwartungsmuster beobachten, die unseren Alltag prägen. Am markantesten ist wohl eine Entwicklung, die als mediale Erziehung zur Ich-Sucht 5 beschrieben werden kann und die viele Facetten hat. Zu diesen Facetten gehört bei vielen Menschen die Suche nach Möglichkeiten der Selbsterfahrung. Das Interesse an Selbsterfahrung wollen wir nicht einfach diskreditieren, vermuten wir dahinter doch die Sehnsucht des Ichs nach erfülltem Leben. In einer zunehmend von der Markt-Logik durchdrungenen Welt verknüpft sich jedoch die angesprochene Suchbewegung des Ichs leicht mit der Erwartung von einer Wertsteigerung im Alltag. Etwas klischeehaft einer typisierten Figur in den Mund gelegt, könnte das so lauten: Ich suche neue Selbst-Erfahrungen, um mein Ich zu stärken und so meinen Alltag erfolgreicher bestehen zu können. Denn was zählt, sind Erfolg, Leistung, Durchsetzungsfähigkeit und eine starke Persönlichkeit. Mit einer so beschriebenen ich-zentrierten Suchbewegung geht ein nachlassendes Interesse an der sozio-politischen und ökonomischen Weltgestaltung einher. Die Visionen einer alternativen, gerechteren, friedlicheren und schöpfungsverträglicheren Gesellschaft finden zunehmend weniger Interesse, Engagement und Begeisterung. Die faktische Entwicklung der Weltordnung erscheint - metaphysisch überhöht - als unabänderbar und alternativlos. Wieder kommt ein klischeehaft gezeichneter Typus zur Sprache: Ich hier kann die Welt eh nicht ändern, sondern nur versuchen, mit meinen Möglichkeiten darin klar zu kommen. Die Bibliodrama-Bewegung arbeitet schwerpunktmäßig mit einer Klientel, die dem materiell abgesicherten Bürgertum entstammt, auf der Suche nach neuen Formen 4

5 BEITRÄGE der Spiritualität ist und ein Interesse an Selbsterfahrung hat. Damit lässt sich - wiederum sehr vergröbernd - die Bibliodrama-Bewegung zumindest in der Nähe der oben beschriebenen ich-zentrierten Suchbewegungen verorten. Wir vermuten daher, dass die Sehnsucht vieler Teilnehmer/innen am Bibliodrama nach erfülltem Leben von den oben beschriebenen Mustern geprägt ist und somit die Alltags-Sorge in Gestalt offener oder verdeckter Erwartungen von Alltagsertüchtigung durch Ich-Stärkung auf den Bibliodrama-Prozess einwirkt. I.2. Reich-Gottes-Sorge Durch die gesamte biblische Tradition zieht sich wie ein roter Faden das Motiv der Durchbrechung des Alltags. Schon Abraham wird aus seiner Lebenswelt herausgerufen, um sich in eine andere Welt aufzumachen. Die Propheten zeigen drastisch auf, wie die gesellschaftliche Wirklichkeit ihrer Lebenswelt dem Willen Gottes widerspricht und rufen zur Umkehr. Jesus verkündet in ihrer Tradition das kommende Reich Gottes als Alternative zu den bestehenden Verhältnissen. Er ruft Menschen aus ihrem Alltag heraus, um sich ihm anzuschließen und öffnet durch seine Normenkritik (zum Beispiel im Blick auf das Sabbatgebot) Freiraum zu neuem anderen Leben. Paulus spricht im Zusammenhang der Taufe von dem Mitsterben mit Jesu Tod und dem daraus erwachsenen neuen Leben (Röm 6), ein radikales Bild für die Durchbrechung des weltläufigen Alltags. Dem Sich-Einlassen auf solch eine Durchbrechung des Alltags entspricht in der Praxis Jesu die Ich-Befreiung bis hin zur Selbstverleugnung. Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir. Denn wer sein Leben erhalten will, der wird s verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird s finden. (Mt 16,24 f.) Gerade mit dieser Ich- Befreiung verbindet sich die Verheißung eines erfüllten Lebens. So setzen wir dem Begriff der Alltagssorge den der Reich-Gottes-Sorge gegenüber. Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen? Was werden wir trinken? Womit werden wir uns kleiden? (Mt 6,31). Die befreiende Aufforderung Jesu steht der Alltags-Sorge zur Seite: Denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr all dessen bedürft. Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen. (Mt 6,32b.33). Diese den Alltag unterbrechende Reich- Gottes-Perspektive hat eine zutiefst befreiende Dimension, weil sie dem, was Leben zerstört, beleidigt und verhindert, den Mantel der Unausweichlichkeit nimmt und eine letzte Gültigkeit bestreitet. Die Verheißung erfüllten Lebens, die heilsame Neuausrichtung ermöglichen will, ist andererseits (notwendig) verbunden mit dem Anspruch an eine veränderte Gestaltung des persönlichen und des gesellschaftlichen Lebens. Das heißt, sie bringt auch ein hohes Maß an Verunsicherung mit sich, da vertraute Lebensmuster verabschiedet werden müssen. Wie zwei Seiten einer Medaille gehören in der Reich-Gottes-Sorge zwei Dinge zusammen: das Sich-Sorgen gegenüber Veränderung und das Sorge-Übernehmen zur Veränderung des eigenen Alltags und dem der Welt. Auch im Bibliodrama-Prozess treten in der Berührung mit biblischen Texten Ambivalenzen zu Tage, die sich zwischen den Polen des Angezogenseins von der Befreiungsperspektive und der Flucht in Vermeidungsstrategien angesichts bedrohlicher Verunsicherung bewegen. I.3. Zielbeschreibung Die gesellschaftliche Erwartung einer individuellen Befähigung zur Alltagsbewältigung steht im grundsätzlichen Konflikt mit der biblischen Erwartung der Bereitschaft zu einer neuen gemeinschaftlichen Lebenspraxis. Beide Erwartungen treffen wahrscheinlich konkurrierend im Bibliodrama-Prozess aufeinander. Wir wollen in diesem Konflikt die Reich-Gottes-Perspektive stark machen. Dabei gehen wir davon aus, dass ein Sich-Einlassen auf diese Perspektive in Wirklichkeit der Sehnsucht des Ichs nach erfülltem Leben stärker entspricht, als das Streben nach Befähigung zum möglichst reibungslosen Funktionieren im Alltag dieser unerlösten Welt. Für die Gestaltung des Bibliodramaprozesses formulieren wir von daher folgende Zielvorstellung: Wir knüpfen an die Sehnsucht der Teilnehmer/innen nach Lebenserfüllung an. Im Kontakt mit dem biblischen Text und in kritischer Auseinandersetzung mit der Alltags-Sorge soll ihnen das Entdecken einer Lebenspraxis in Ausrichtung auf die Reich-Gottes-Perspektive (Reich- Gottes-Sorge) ermöglicht werden. Um in diesem Sinne Gestaltungsmöglichkeiten auszuloten, schließen wir im Folgenden einige hermeneutische Überlegungen an. II Arbeit mit der Grenze als hermeneutischem Schlüssel II.1. Offenheit für neue Erfahrung Menschen können sich neuen Erfahrungen öffnen oder auch sich ihnen gegenüber verschließen. Ob das eine oder das andere geschieht, hängt im wesentlichen am Zusammenspiel von Erleben und Deuten. Mit Biehl 6 gehen wir davon aus, dass sich der Mensch in einem unabschließbar dialektischen Prozess befindet, in dem er Erlebnisse mit Hilfe eines Interpretationsrahmens deutet, der seinerseits das Ergebnis aus verarbeiteter persönlicher und kollektiver Erfahrung ist, sich mit neuen Erfahrungen ändert und wieder zur Deutung weiterer Erlebnisse herangezogen wird. Entsprechend den Beobachtungen zur Alltagssorge gibt es eine Tendenz, Erlebnisse typologisierend so bereits gemachten Erfahrungen einzuordnen, dass deren Einzigartigkeit eingeebnet und der Alltagswelt bestätigend angepasst wird. Dagegen eröffnet die Bereitschaft, sich auf neue Deutungsmuster einzulassen, die Möglichkeit, neue Erfahrungen zu machen. II.2. Religiöse Sprache und Grenzerfahrung Die religiöse Sprache der biblischen Texte ist in besonderem Maße geeignet, einen Deutungsrahmen anzubieten, der Erlebnisse neu und alltagsdurchbrechend erfahren lässt. Zunächst spiegeln sich in ihnen menschliche Grundkonflikte und -erfahrungen und sie bieten eine Lösung dieser Konflikte an, die im Sinne einer analogen Bearbeitungshilfe auf eigene Lebenserfahrungen zurückbezogen werden kann. Doch die Sorge biblischer Texte gilt nicht allein der Realitätsertüchtigung, der Wiederherstellung der Fähigkeit zu normalem, angepasstem Verhalten 7. Sie enthalten die Nennung Gottes in unterschiedlichen Redeformen (Erzählungen, Prophetien, Gesetze, Gebete, Lehrtexte). Alle Texte beziehen eine auch noch so individuelle Wirklichkeitserfahrung auf einen, der Grund und Ziel aller Wirklichkeit ist...und neues Leben verheißt. Die Besonderheit gerade der religiösen Sprache der Bibel liegt nach P. Ricoeur 8 in der Extravaganz des Außergewöhnlichen im Alltäglichen : Eine Szene aus dem Alltagsleben in Gleichnissen oder Erzählungen, ein Psalm-Gebet oder eine prophetische Ansage transzendiert an einer Stelle durch einen skandalösen, außergewöhnlichen Zug den Realismus ihrer Erzählsituation beziehungsweise der vorfindlichen Wirklichkeit. Durch diesen an einer Stelle über unsere Erfahrung hinausweisenden Zug bietet biblische Sprache Bilder unserer Befreiung und hält die Erfahrung offen im Blick auf die Neuorientierung unserer Existenz. Sie ist in diesem Sinne wesensmäßig Grenzsprache 5

6 TEXT RAUM und ermöglicht gerade die Deutung von Erlebnissen, die sich dem Alltäglichen widersetzen: Grenzerfahrungen. Grenzerfahrungen können Erfahrungen von Leid (Angst, Schuld, Scheitern, Tod), aber auch von Glück (Freude, erfüllter Augenblick, Erleben von Kreativität) sein. Ihnen wohnt eine besondere hermeneutische Qualität inne: Die Grenze ist der eigentliche Ort der Erkenntnis. Denn in der Grenzerfahrung wird das selbstverständliche Alltagsleben in Frage gestellt, kann das bisherige Leben in ein neues Licht geraten. Im hermeneutischen Zirkel werden gleichzeitig herkömmliche Deutungsmuster zweifelhaft, neue Deutungen gesucht. II.3. Bibliodrama und Grenze In der bibliodramatischen Arbeit kommt es an verschiedenen Stellen und Ebenen des Prozesses zur Berührung von Grenzen: Schon der Ort außerhalb des Alltags suspendiert die Alltagspragmatik und -ökonomik. In der Körperarbeit werden Bewegungsgrenzen erlebt, die über das Leibarchiv lebensgeschichtliche Grenzerfahrungen vergegenwärtigen können. Gleiches geschieht in besonderem Maße in Tiefungsphasen innerhalb des Bibliodrama- Prozesses. In der Interaktion erleben Teilnehmerinnen die Grenze zum Gegenüber. Und alles geschieht im Raum des biblischen Textes. Der Kontakt zu dieser religiösen Grenzsprache und die Arbeit mit Grenzerfahrung geben dem Bibliodramaprozess ein großes Potential, den angestrebten Perspektivwechsel von der Alltags-Sorge zur Reich- Gottes-Sorge zu ermöglichen. Sie verdienen deshalb in der Planung und Leitung eines Bibliodramas besondere Aufmerksamkeit. III Prozessplanung und -gestaltung in befreiender Perspektive Die folgenden Überlegungen haben zum Ziel, den Bibliodramaprozess (in der Orientierung am 5-schrittigen Phasen-Modell (nach Fallner / Warns) so zu organisieren, dass das Potential der Arbeit mit Grenzerfahrung und des Deutungsrahmens biblischer Texte im Sinne des Perspektivwechsels von Alltags-Sorge zur Reich-Gottes-Sorge fruchtbar gemacht wird. Auf die hermeneutischen Überlegungen zu Erfahrungsraum und Erwartungshaltungen der Teilnehmenden können nun Erkenntnisse aus der befreiungstheologischen und - pädagogischen Arbeit bezogen werden. Folgende bibliodramatischen Faktoren sind dabei zu profilieren: 1. Leitungshaltung im Umgang mit Grenzerfahrung 2. Brücken zwischen biblischen und Teilnehmer/innen-Kontexten und 3. die Akzentuierung und Rekontextualisierung der Textaussagen mit befreiendem Potential. Vom Anknüpfungspunkt persönlicher Grenzerfahrung aus soll die Aufmerksamkeit auf die überindividuellen Bezüge der eigenen Situation akzentuiert, aber nicht erzwungen werden, ausgehend von familiären und beruflichen Systemen über gesellschaftliche ideologische Leitbilder, sozio-ökonomische Strukturen und politische Entwicklungen, unter Umständen bis hin zur global(isiert)en Perspektive. Kontext- und Erfahrungsanalogien zwischen damals /Text und heute haben Brückenfunktion: sie können als Spielfläche textlichen und heutigen Erfahrungsraum der Alltags- und Grenzerfahrungen verbinden. Von hier aus kann die dritte Dimension des bibliodramatischen Spiel- Raums fruchtbar gemacht werden: seine erfahrungs-transzendierenden Elemente können symbolisch angeeignet und kreativ probeweise auf den eigenen Alltag bezogen werden. So können seine Lösungen beziehungsweise Botschaften die Deutungs- und Handlungsmöglichkeiten erweitern. III.1. Leitung mit einer Grundhaltung der Solidarität Die Arbeit an persönlichen Grenzerfahrungen und lebensgeschichtlichen Leiderfahrungen ist Teil jeden Bibliodramas. Wichtig bei jedem Schritt der Vorbereitung und im Prozess ist, nicht den eigenen Akzent auf die überindividuellen Aspekte überzustülpen. Befreiung lässt sich nicht machen, sie kann sich nur ereignen. Darum gilt es, den Teilnehmenden vor allem in ihren Grenzerfahrungen zur Seite zu bleiben, mit ihnen gleichsam von unten Erfahrungen zu analysieren und die Begrenzungen von außen in den Blick zu bringen. Im Sinne Paolo Freires heißt das, selber den Perspektivwechsel zum Blick von unten zu vollziehen und beizubehalten. Dies lässt sich als Grundhaltung der Solidarität beschreiben, die im Blick auf die Teilnehmenden wie auf den Text gilt. Text und heutige Wirklichkeit der Perspektive von unten Zum einen bedeutet die Grundhaltung der Solidarität, den Text, vom biblischen Kontext und dem sozialgeschichtlichen Sitz im Leben her, aus der Perspektive der Unterdrückten, Leidenden, Ausgegrenzten durchzuspielen, die im biblischen Text vorkommen beziehungsweise Adressaten waren. Auch das Hineinversetzen in heutige Kontexte der Unterdrückung, das Bewußtmachen der überindividuellen bis hin zu weltweiten strukturellen Kontexten und die Wahrnehmung befreiungstheologischer Lesarten des Textes gehören dazu. Diese Perspektive kann nur von der Leitung eingebracht werden, wenn sie vorher durchgespielt wurde. Leitfrage: Wie liest sich der Text aus der Perspektive der Unterdrückten, Ausgeschlossenen der Bibel, und wie aus der Perspektive heutiger Unterdrückung? Leid- beziehungsweise Grenzerfahrungen der Teilnehmenden im Prozess als Konflikt wahrnehmen und Protest stärken Grundhaltung der Solidarität heißt andererseits, im Prozess aus der Helferperspektive bei schmerzhafter Berührung von Grenzen und Leid im Bibliodrama-Prozess herauszukommen. Diese verursacht Druck (ich bin verantwortlich für Hilfe) und ist in einem Gruppen-Prozess ohnehin kaum leistbar. Zudem befördert sie eine Defizitorientierung, die Leid tendenziell personalisiert statt kollektive Betroffenheit und Protest artikulieren hilft. Demgegenüber heißt Solidarität, zunächst einzelnen und der Gruppe Raum zu schaffen zur Artikulation von Resonanzen auf Grenzerfahrungen. Dies schließt auch ein, mit der gesamten Gruppe analoge Erfahrungen von Leid zu thematisieren, um Betroffene nicht in die Vereinzelung als Symptomträger abgleiten zu lassen. Ziel ist, schrittweise vom Eindruck der Schicksalhaftigkeit hin zum Erkennen der Situation als Konfliktfall zu gelangen und möglichst zur Differenzierung der inneren oder äußeren Konfliktfaktoren der Beteiligten fortzuschreiten. Denn dabei können bedingende Strukturen oder krankmachende, verstärkende Umgangsweisen des Umfeldes beziehungsweise der Gesellschaft hervorgehoben werden, an die auch andere bei der Weiterarbeit anknüpfen können. Von hier aus kann es im Prozess zum Perspektivwechsel von der individuellen Betroffenheit hin zur Infragestellung der scheinbar selbstverständlich eingespielten Wirklichkeit kommen, theologisch gesprochen zur Wahrnehmung der Erlösungsbedürftigkeit der gemeinsamen (Alltags-)Welt. In der Weiterarbeit kann sowohl die Artikulation von Protest wie auch das Ausloten von persönlichem Veränderungspotential unterstützt werden. 6

7 BEITRÄGE III.2. Kontexte als Spielfläche der Begegnung von strukturellen Grenzerfahrungen Analyse überindividueller Kontexte der Teilnehmenden und des biblischen Textes Die vorbereitende Reflexion im Bezug auf die Teilnehmenden ist gerichtet auf möglicherweise ähnliche Kontextsituationen unter ihnen, zum Beispiel in Familienstruktur, gender, Berufswirklichkeit, sozialer Schicht, politisch-ideologischen Ansichten und so weiter. So lassen sich mögliche generative Themen (P. Freire) der Gruppe gewinnen und Konsequenzen für Text-Wahl und -Fokus bedenken. Generative Themen (also gemeinsame belangreiche, virulente Probleme oder Konflikte) der Gruppe bilden einen gemeinsamen Nenner, zudem sind sie per se schon überindividuell, haben also Bezug zu irgendeiner Struktur, Institution et cetera. Zur Analyse der Texte hinsichtlich der in ihnen angesprochenen Systeme (Familie; Gruppe; Gesellschaft) und ihrer sozio-politischen, ökonomischen und ideologischen Dimension eignen sich Leitfragen der befreiungstheologischen Bibellektüre (CEBI 9 ): die Frage nach dem Konflikt und seinen Trägerpersonen/Gruppen, der Perspektive der Schilderung des Konflikts, die Frage: Was sagt Gott dazu, auf welcher Seite steht er. Welche Lösungsvorschläge macht der Text und schließlich: welche macht-, normen-, institutionen-kritischen Aussagen stehen implizit/explizit im Text? Von hier aus lassen sich eventuelle Kontextanalogien erfassen, zwischen generativen, gemeinsamen Alltagsbezügen und Themen der Teilnehmenden einerseits und entsprechenden Text- oder Kontextinformationen im biblischen Text. Solche Kontextanalogien stellen unseres Erachtens die bestmögliche Ausgangsbasis dar, sich den Erfahrungsräumen der Texte (wie ungewohnten) anzunähern und sie zu erproben. Als gemeinsamer Nenner individueller Grenzerfahrungen und Kontextgemeinsamkeiten der Teilnehmer/innen kann der biblische Kontext gleichsam zur Spielebene überindividueller Probleme werden, in der generative Themen sich mit denen der Texte treffen. In diesem Medium kann die Brücke zur Aneignung der transzendierenden Deutungsperspektiven der Texte entstehen und auf ihr der Rücktransport, das heißt Rückbezug auf den eigenen Kontext geschehen. Verschränkung von Textelementen und Alltagswirklichkeit und Einbringen von biblischen Kontextinformationen Im Bibliodramaprozeß muß zunächst der Zustieg zu dieser Spielfläche gebahnt werden: Schon bei der Auswahl der Einstiegsworte und Grundbegriffe aus dem Text kann die Akzentuierung auf soziale Kontexte und Kontextanalogien zum Text ausgerichtet werden. Methodisch bietet hier das Spiel mit umgangssprachlichen Ausdrücken, die bildlich und direkt verstanden werden können, gute Möglichkeiten. Ziel ist auch in der weiteren Arbeit mit Textelementen, spielerisch immer wieder Verschränkung von Alltagswirklichkeit mit biblischer Wirklichkeit zu erreichen. Biblische Textelemente lassen sich gut erarbeiten, indem man von heutigen Alltagsworten, -materialien und -szenen aus gestaltet. Wenn diese deutliche Analogien zu biblischen Textelementen aufweisen, ist es möglich von der Verfremdung her zum biblischen Textraum zu gelangen. Und dabei kann der Materialreichtum struktureller Ebenen genutzt werden (zum Beispiel Instrumente und Materialien aus der Arbeitswelt, Schlagworte aus Wirtschaft und Politik, Produkte der aktuellen Medienproduktion). Durch solche wiederholten Wechsel der Ebenen Text und Alltag werden bei den Teilnehmenden immer wieder Vorgänge des Übersetzens von biblischer zu heutiger Wirklichkeit (und umgekehrt) angeregt, die dann in die Auseinandersetzung mit dem gesamten Text einfließen kann. Um die Spielfläche des biblischen Kon-Textraums zu erschließen und darin an Alltagsund Grenzerfahrungen genauer arbeiten zu können, ist es nötig, Informationen zu impliziten oder leicht überlesenen biblischen Kontextbedingungen einzubringen und stark zu machen. Hier ist der Ort der (insbesonders sozialgeschichtlichen) Exegese im Bibliodrama (siehe H. Brandhorst). Dies trägt nicht nur der theologischen Aufgabe Rechnung, Anwalt des Textes zu sein und (etwa in der 4. Phase, nach der Gesamttextbegegnung) zwischen identifikatorischen Eintragungen und Textaussage zu differenzieren. Sondern solche Kontextinformationen dienen, vor allem wenn sie schon früher in den Prozeß eingebracht werden, unserer Intention einer Präzisierung der Linie der Auseinandersetzung Gottes beziehungsweise Jesu mit Strukturen, die Leiden verursachen oder fortschreiben und gelingendem Leben entgegenstehen. Methodisch können durch Textparaphrasen, Stuhlbefragungen und so weiter zum Beispiel normen- und institutionenkritische Implikationen in den Prozeß eingebracht werden (zum Beispiel Pharisäer- Einwände / Rein-Unrein-Ideologie / altorientalische Staats- oder römische Kaiserideologie). Werden diese erschlossen, können auch die persönliche Auseinandersetzung mit negativen strukturellen Bedingungen der eigenen Lebenswelt genauer geführt und Lösungsansätze dafür erarbeitet werden. III.3. Der grenzüberschreitende Aspekt der Texte Arbeit mit Gottes- beziehungsweise Reich-Gottes-Aussagen Unserer Bibliodrama-Erfahrung nach kommt es häufig zum Überspielen der erfahrungstranszendierenden Textaussagen (zum Beispiel Wundergeschehen / Verheißungen / Befreiungsbilder). An ihnen kommen naturgemäß die identifikatorischen Schritte der bibliodramatischen Methoden an ihre Grenze. Daher kann es sinnvoll sein, diese Extravaganz, oder Idealbilder wie es A. Boal nennt, bewusst zu kontrastieren zu Alltags- beziehungsweise immanenten Erfahrungsvorgängen. Das kann heißen, bewusst eine Phase im Raum der Utopie, der Idealbilder erlöster Wirklichkeit zu verweilen, und sie verlangsamt, spielerisch-gestalterisch anzueignen. Alle poetischen Sprachformen, die einen fiktionalen Zugang zur Erfahrung darstellen, also Gleichnisse, Metaphern und Symbole eignen sich gut zur symbolisierenden Aneignung durch Gestaltung. Sie haben wiederholenden und entwerfenden Charakter (P. Biehl). Ihre Bildhälften / Signifikanten haben sinnlich-leibliche Verwurzelung, die (bildnerisch, gestisch oder anders) sinnlichunmittelbar nachvollzogen werden können. Dabei wird auch ihr tiefenpsychologisches Erinnerungspotential aktiviert, wieder-geholt. Und in dieser Bewegung in ihrem metaphorischen Gehalt kann gleichzeitig ihr weiterer Sinn, ihr entwerfender Charakter erschlossen und als Bild einer neuen Wirklichkeit ausgestaltet werden. Zwar bleiben Gleichnis, Metapher und Symbol als Modell der Annäherung an neue Wirklichkeit auch nach dem Symbolisierungsvorgang in der Zweideutigkeit von Bild (Signifikant) und Bedeutung (Signifikat). Aber durch das bewusste Arbeiten daran wirkt es im weiteren Prozess oder in der Nacherinnerung weiter, bleibt als Bild der Befreiung haften und zugänglich. Auch am transzendierenden Ereignisschritt in Szenen von Erzählungen kann dies vollzogen werden, indem die geschilderte Neuerfahrung (zum Beispiel gehen/sehen können) bewusst fokussiert wird. Sie kann ver- 7

8 TEXT RAUM langsamt wahrgenommen, körperlich-analog nachvollzogen und weitergestaltet werden. Dadurch kommt sie in Kontakt mit persönlichen Gehalten und wird zumindest probeweise angeeignet, sei es, daß sie als Gegenerfahrung einmal bewusst genossen, sei es dass sie als Handlungs- oder Haltungsmodell im Konflikt mit den erfahrenen Grenzstrukturen geübt wird. Durch Spielsettings nach der Heilung kann beispielsweise die befreiende Veränderung für den/die Geheilten, Gesättigten und so weiter zum Ausdruck kommen und gleichzeitig in Bezug zu den Reaktionen der Umwelt gesetzt werden. Worte Gottes oder Worte Jesu erzeugen häufig Abwehr durch ihren apodiktischen, schroffen Charakter, weil sie, oft zuerst individuell auf die eigene Person bezogen, in scharfen Kontrast zu den gerade vergegenwärtigten Grenzerfahrungen treten. Die lebensfeindliche, unterdrückende Gegenwirklichkeit, in die solche Worte gerichtet sind, bleibt völlig unbewusst oder sekundär. Darum muss hier die befreiungstheologische Perspektive des Konfliktes Gott versus Götzen/lebensfeindliche Mächte zum Tragen gebracht werden, die in den Perikopen oft nur implizit erwähnt oder vorausgesetzt ist. Methodisch können diese Gegenmacht/ Gegner Gottes auf verschiedene Weise ins Spiel gebracht werden, indem sie beziehungsweise ihr Machtbereich zum Beispiel im räumlichen Setting als Topoi präsent, als Stimmen gegenwärtig, symbolisch als Gegner Gottes personifiziert oder auf andere Weise gestaltet werden. Dadurch wird eine Aussage Gottes oder Jesu in ihrem Anspruch an individuelle Veränderung (Metanoia) nicht abgemildert, sondern vielmehr sachgerecht auf eine höhere Ebene verlagert: den überindividuellen Zusammenhang von Machtkonstellationen (von politischen Systemen bis hin zu Über- Ich-Stimmen), die der individuellen Lebensentfaltung und Befreiung von Leiden entgegenstehen. III.4. Rekontextualisierung Schon im kreativen Prozess der Arbeit mit Grenzerfahrungen, der spielerischen Auseinandersetzung mit Text und Kontext verbinden sich persönlicher Erfahrungsraum und die öffnenden, oder befreienden Potentiale biblischer Texte. Eine Phase der bewussten und kreativen Rückübersetzung gemachter Erfahrungen und erschlossener Deutungen in den eigenen Alltagskontext, auf die konkreten Grenzerfahrungen und die begrenzenden Strukturen und Konflikte gehört jedoch zum Prozess der Applikation notwendig dazu. Die Erarbeitung und Präsentation der üblichen Aktualisierung hat den Vorteil der freien kreativen Verknüpfung von Alltag und Textaussagen, gewonnenen persönlichen Botschaften und Erfahrung im Gruppenprozess. Ihr Vorteil ist der spontane Ausdruck im kreativen Prozess, der vielschichtige, noch nicht eindeutige Übertragungen ermöglicht. Hierbei kann unserer Erfahrung nach ein Stukturierungsvorschlag für Teilnehmer/innen hilfreich sein, die Gestaltungsform frei zu wählen, aber sich auf eine bestimmte Spielebene zu verabreden, das heißt eine Szene, Pantomime, Skulptur oder anderes aus der familiären, aus der beruflichen Sphäre, oder auf der höheren Ebene der politischen, ideologisch-zeitgeistigen Auseinandersetzungen anzusiedeln und von hier aus zu gestalten. Eine weitere Möglichkeit knüpft nochmals an A. Boal an, der in verschiedenen Methoden seines Theaters der Unterdrückten immer wieder den Weg vom Realbild zum Idealbild und zurück abschreitet. Immer wieder werden die Ebenen gewechselt und nochmals neu angesetzt, um die Schritte von der Realität zu einer Vision und damit die Veränderungsschritte des Handelns oder der Haltung in der alltäglichen Wirklichkeit punktuell, aber so konkret wie möglich erarbeiten zu können. Daher scheint uns auch folgende Weiterarbeit (gegebenenfalls als Zwischenschritt vor der Aktualisierung) möglich: Von der spontanen oder methodisch fokussierten Inszenierung des Textes lässt sich an den aufgetretenen Eintragungen aus dem Kontext der Teilnehmenden anknüpfen. Sie können fruchtbar gemacht werden für ein Spielsetting, das im Alltagskontext und/oder exemplarischen Grenzerfahrungen ansetzt. Um gewonnene Neuorientierungen aus dem biblischen Textraum konkret anzuwenden, können Boals Methoden eingesetzt werden, wie das Forumtheater oder der Rainbow of Desires (die Wünsche, wie ein Teilnehmer während eines Konflikts gerne gehandelt hätte, werden von Mitspielern umgesetzt und er sieht dadurch ein Spektrum konkreter Handlungsalternativen vor sich). Beim Bibliodrama-Abschlussritual schließlich lässt sich eventuell der 1. Schritt in den Alltag noch verstärken durch eine Ritualform, die aus der befreiungstheologischen Bibelarbeit des CEBI kommt: hier wird von den Teilnehmenden eine angestrebte Veränderung im eigenen Kontext nochmals als compromisso (Selbstverpflichtung oder -ermutigung) formuliert und im Ritual gegenseitig bestärkt. IV Bibliodrama zu Apg 3,1-10 Wir möchten unsere Arbeit mit einer Reflexion unseres befreiungstheologischen Bibliodrama-Versuchs mit einem Erzieherinnen-Team am abschließen. Der Blickwinkel ist dabei von den Überlegungen zu Prozeßplanung und -gestaltung in Kapitel III bestimmt. (Eine Dokumentation des Verlaufs kann bei den Autoren- Adressen siehe Verzeichnis der Autoren auf S.45 oder in der Redaktion des TEXT RAUM abgerufen werden.) IV.1. Das Erzieherinnen-Team einer Tageseinrichtung der Evangelischen Kirchengemeinde fragte an, ob wir im Rahmen ihrer Konzept-Tage mit ihnen einen Bibliodrama- Tag gestalten würden. Sie hätten Interesse an einer Wundergeschichte. Die Anfrage fiel in eine Phase, in der die Kirchengemeinde als Trägerin von elf Tageseinrichtungen überlegte, aus finanziellen Gründen die Trägerschaft einiger Einrichtungen abzugeben. Kriterien für eine mögliche Auswahl wurden diskutiert, unter anderem die Frage des evangelischen Profils der einzelnen Einrichtungen.In der Mitarbeiterinnenschaft gab es durch diese Entwicklung viel Besorgnis, Ärger, Wut und Unruhe, aber auch resignative Töne. Gleichzeitig stellte sich für die einzelnen Teams die Frage der Solidarität aller Einrichtungen untereinander oder der Vorteilssicherung für das eigene Team. Wir haben in der Auseinandersetzung mit der anstehenden Entscheidung zum Wechsel der Trägerschaft ein generatives Thema der Gruppe vermutet (vgl. III.2.1). In unserer Analyse der Situation aus Sicht der betroffenen Erzieherinnen (vgl. III.1.1) faßten wir das Bedrohungsszenario in die Worte vor die Tür gesetzt. IV.2. Das Motiv vor die Tür gesetzt fanden wir in der biblischen Geschichte von der Heilung des Gelähmten: Und es wurde ein Mann herbeigetragen, lahm von Mutterleibe; den setzte man täglich vor die Tür des Tempels, die da heißt die Schöne... (Apg 3,2a) In einer Lektüre des Textes und seiner Kontexte von unten (vgl. III.1.1 u. 2.1) näherten wir uns der Frage an, ob sich neben der augenscheinlichen Differenz zwischen Erzieherinnen, die möglicherweise vor die Tür kirchlicher Trägerschaft gesetzt werden und einem Gelähmten vor der Tempeltür auch Analogien finden lassen, die diese Textwahl 8

9 BEITRÄGE für das Bibliodrama nahelegen. Die relevanten Ergebnisse unserer Textanalyse lassen sich so zusammenfassen: Der Gelähmte ist doppelt ausgeschlossen (vor der Tür): von der Teilhabe an gesicherter materieller Grundversorgung und vom religiösen Kult. Der Ausschluss ist Folge nicht seiner Krankheit, sondern des gesellschaftlichen Umgangs (-> Alltag) mit Trägern solch einer Krankheit. Petrus und Johannes, die beide in der Nachfolge Jesu ihrerseits auf materielle Lebenssicherung verzichtet haben, ermöglichen durch ihre Heilung dem Gelähmten, den Platz vor der Tür zu verlassen und am Kult im Tempel teilzunehmen. Sie tun das im Namen Jesu, also im Namen dessen, der selbst von den religiös und politisch Mächtigen vor die Tür gesetzt worden war, weil er den von ihnen strukturierten Alltag im Lichte des anbrechenden Reiches Gottes kritisiert hatte. Weil sie sich auf diesen Jesus berufen, werden Johannes und Petrus (im weiteren Verlauf der Geschichte in Apg 3) nun ihrerseits von den Wächtern des Alltags vor die Tür des Tempels gesetzt (und festgenommen). Gott hat in dieser Geschichte in der Heilkraft des Namens Jesu seinen Ort entgegen der allgemeinen (alltäglichen) Erwartung nicht im Tempel, sondern vor dessen Tür. IV.3. Nach unserer Auffassung legten sich Kontextanalogien nahe. Wir haben versucht, sie in folgender Tabelle assoziativ auszuloten: Tabelle unten Apostelgeschichte 3 hinaufgehen - gelähmt unten sitzen / Platz angewiesen bekommen drinnen im Tempel sein - vor die Tür gesetzt werden betteln geben empfangen anblicken: Augen-Kontakt zwischen Geber und Empfänger kein Geld geben im Namen Jesu Steh auf! eigene Möglichkeiten ergreifen Die Kontextanalogien lassen sich nach unserer Analyse zu der doppelten Frage hin verdichten, wie in der Perspektive des Reiches Gottes mit einer Alltagsordnung umgegangen wird, die Menschen ausschließt, die dazugehören wollen und welche Macht dabei das Geld (hier klingt der Konflikt Gott - Götzen an, vgl. III.3) zugeschrieben bekommt. Insbesondere stellt die Praxis der Apostel, die im Namen Jesu handeln, die Praxis der Kirche als Arbeitgeberin in Frage, die sich ja ebenfalls auf den Namen Jesu beruft. Erzieherinnen-Team andere (die oben: Presbyterium) entscheiden - Erzieherinnen (unten) können nichts machen (wie gelähmt) in kirchlicher Trägerschaft bleiben - evtl. aus kirchlicher Trägerschaft entlassen werden... befürchteter Arbeitsplatzverlust Entscheidung übermitteln - Entscheidung entgegennehmen Kontakt / Kommunikation zwischen Träger und Einrichtung kein Geld - nichts zu geben (im Namen Jesu?) Befähigung; Mitbestimmung IV.4. Unser Interesse, im Bibliodramaprozeß mit der analysierten Kontextanalogie zu arbeiten, sollte den Teilnehmerinnen jedoch nicht vorgegeben werden. Vielmehr haben wir zunächst über die Interaktions-Übungen Kontakt-Aufnehmen, Vor die Tür setzen und Platz zugewiesen bekommen / sich strecken nach mit existentiellen Tiefungs- Impulsen Raum gegeben, mit persönlichen (Grenz-)erfahrungen in Berührung zu kommen (vgl. III.1). Im weiteren Prozess konnten die Erfahrungen dann mit Hilfe der Lebenslandkarte biographisch verortet werden. Doch schon in der Einlassungs- und Sensibilisierungsphase haben wir den sozialen Kontext Beruf durch die Übung, einander als Kolleginnen anzusehen, bewusst ins Spiel gebracht. Auch in den nächsten Prozessschritten haben wir angeregt, die persönlich /private Perspektive auf das System Kirchengemeinde als Arbeitsfeld mit seinen Subsystemen und auf weitere Kontexte hin zu öffnen. So war die Lebenslandschaft, mit der die Teilnehmerinnen arbeiteten, in einen privaten und einen beruflichen Bereich gegliedert. Bei unserer Auswahl und Benennung von Topoi haben wir mit der Verschränkung von (beruflicher) Alltagswirklichkeit und biblischem Erfahrungsraum gespielt (vgl. III.2.2). Letzterer wurde bei der Arbeit mit Standbildern zum Spielraum, in dem sich überwiegend das von uns vermutete generative Thema inszenierte. Gleichzeitig schwangen individuelle Berührungen, angeklungene Grenzerfahrungen und neu entdeckte biographische Spuren mit und standen nach unserer Wahrnehmung bei einigen Teilnehmerinnen im Vordergrund. IV.5. Im Spiel konzentrierte sich die Dynamik auf einen Konflikt zwischen der personifizierten Schwermut und Freude, die versuchen, ihren Einfluss auf den Gelähmten und die Jünger geltend zu machen. Im Aufstehen geschah so eine Aneignung der Wundererfahrung des biblischen Textes (vgl. III.3), die sich in den Aktualisierungen fortsetzte. Nach unserem Empfinden kam die von uns analysierte Ebene einer grundsätzlichen Infragestellung der Strukturen der kirchlich getragenen Arbeitswelt im Licht der Praxis der Apostel im Namen Jesu (Reich-Gottes- Sorge) kaum in den Blick. Auch die Frage, wo Gott steht und wie er ins Spiel kommt, hat, soweit wir es wahrnehmen konnten, allenfalls verborgen eine Rolle gespielt. Wir hatten den Eindruck, dass hier Sinn-Potentiale des Textes überspielt wurden (vgl. III.3). Für uns verbindet sich diese Beobachtung mit der Frage, ob wir die Phase der Textwahrnehmung hätten intensiver gestalten können, etwa in den Ausgangsinterviews oder durch einen methodischen Zwischenschritt (vgl. III.2.2). Eine weitere Möglichkeit im Sinne der Anregungen von Boal (vgl. III.3) hätte die Erarbeitung eines Idealbildes von Kirche als Arbeitgeberin im Namen Jesu sein können, verbunden mit einem Weg-Spiel vom Realbild zum Idealbild. Dabei hätten natürlich sowohl die Frage der Einbindung in den Prozess als auch die zeitlichen Möglichkeiten Beachtung finden müssen. IV.6. Die hier sich andeutende Linie wurde in zwei von drei Aktualisierungen aufgenommen, die unter dem Thema: Motivierung zum kreativen Aufstand gegen die Politik der Kirchengemeinde subsumieren lassen. Wie schon angedeutet geschah in den Aktualisierungen eine Rekontextualisierung der im Prozess gemachten Erfahrungen (vgl. III.4). Aus unserem Angebot von Spielebenen wählte eine Gruppe den Kindergarten- Alltag, die beiden größeren Gruppen die Kampfsituation. Letztere gestalteten Inszenierungen, die sich als Motivierung zum kre- 9

10 TEXT RAUM ativen Aufstand gegen die Politik der Kirchengemeinde beschreiben lassen. Diese Aktualisierungen spielten kreativ mit den Elementen Zusammenhalt, sich aufrichten, Protest, eigene Energie erleben, losgehen, in die Entscheidungsgremien hineingehen und gerieten sehr kraft- und lustvoll. IV.7. Von daher schloss sich stimmig der 1. Schritt in den Alltag an (vgl. III.4): eine Verabredung, die erlebte power in der für die folgende Woche von der Mitarbeiterinnenvertretung anberaumte Vollversammlung weiterzugeben. In diesem Entschluss klang der Wille an, gemeinsam mit den anderen Teams (Solidarität) sich in den Entscheidungsprozeß einzumischen und eine Gesamtlösung zu finden und nicht nur auf die Qualifikation der eigenen Einrichtung zum Erhalt der Trägerschaft zu setzen (Konkurrenz). Vielleicht konnte man hier so etwas wie einen Hauch Reich-Gottes-Sorge spüren...? IV.8. Am Schluss des Prozesses stand ein als Gebet ausgestaltetes Ritual. Die nach unseren Erfahrungen in Lateinamerika praktizierte Verbindung von Selbstverpflichtung und spiritueller Öffnung im Gebet erschien uns in diesem Kontext noch recht fremd, ließ aber das Potential und den Spielraum erahnen, der darin verborgen ist. 1 Schröer: Textraum 10, S.5 2 Brandhorst: Gesellschaftsbezug, S Luther: Alltagssorge, S ebd., S Sölle: Mystik, S Biehl: Was ist Erfahrung?, S Luther: Alltagssorge, S Ricoeur: S CEBI, das Centro de Estudos Bíblicos ist das Koordinationszentrum der befreiungstheologischen Bibellektüre in Brasilien Prof Dr. Karl Heinz Ladenhauf, Graz Verlässlich und unverfügbar Ethische Anmerkungen zum Bibliodrama Einige persönliche Vorbemerkungen Offensichtlich hat nun auch die Bibliodrama- Arbeit einen Grad der Etablierung und Professionalisierung erreicht, der eine ethische Reflexion dieses vielfältigen Praxisfeldes erfordert. Das kann natürlich nicht bedeuten, dass es bisher kein wahrnehmbares und reflektiertes Ethos von Bibliodrama-LeiterInnen beziehungsweise TeilnehmerInnen an Bibliodrama- Prozessen gegeben hätte. Neu scheint eher das Bedürfnis oder die Einsicht in die Notwendigkeit einer expliziten und systematisierteren Reflexion dieses Ethos zu sein. Damit wird das Feld der Ethik betreten. Ich tue dies als jemand, der nicht zur in-group der Bibliodrama-Bewegung gehört. Meine Erfahrungen als aktiver Bibliodrama-Leiter erfolgten in Zeiten, in denen noch niemand so recht wusste, was Bibliodrama zu sein hätte. Ende der 70er Jahre setzte ich einfach meine theologischen, pastoralpsychologischen und dramatherapeutischen Kompetenzen in das szenische Spiel um. Inzwischen hat sich die Bibliodrama-Arbeit unter anderem als eigenständiger Bereich der Pastoralpsychologie-Bewegung etabliert und ich überlasse dieses Feld gerne jenen, die sich professioneller, reflektierter und wohl auch qualifizierter damit auseinandersetzen. Meine Anmerkungen zu ethischen Fragen des Bibliodramas resultieren vorwiegend aus meinen Erfahrungen als Pastoralpsychologe, Psychotherapeut und Supervisor. 1 Bibliodrama braucht eine Verantwortungs- und Diskursethik Von Umberto Eco stammt das Diktum: Wenn der andere ins Spiel kommt, beginnt die Ethik. 2 Wer Vorgänge und Prozesse gestaltet, in die andere Menschen involviert werden, muss sein Handeln auch ethisch legitimieren und verantworten können. Nun ist durchaus davon auszugehen, dass jede Bibliodramaleiterin/jeder Bibliodramaleiter über ein ausgeprägtes Ethos verfügt, dass jede und jeder ihr bzw. sein Handeln vor dem persönlichen Gewissen zu rechtfertigen sucht. Die rechte Gesinnung und Haltung allein wird aber nicht genügen. Die professionelle Anleitung so komplexer individueller wie sozialer Vorgänge, wie es ein Bibliodrama-Prozess darstellt, erfordert wie jedes professionelle Handeln mit andern Menschen eine entsprechende ethische Kompetenz. Sie besteht wesentlich darin, die vielfältigen Dimensionen der übernommenen Verantwortung zu erfassen und in einen soweit als möglich offenen Diskurs einzubringen. Die Formulierung allgemeiner Regeln bzw. Standards ist hilfreich und notwendig, genügt aber nicht. In den Blick genommen werden muss das Handeln konkreter Personen in konkreten Situationen. Für die Durchführung und die Qualität dieses Diskurses ist die gesamte Kommunität der Bibliodramatikerlnnen verantwortlich. Nicht zuletzt hierin ist die Notwendigkeit und der Wert der internationalen Vernetzung bzw. die Veranstaltung entsprechender Diskurse in Wokshops und Symposien zu sehen. Schritte zur Entwicklung ethischer Kompetenz von Bibliodrama-LeiterInnen Aufgabe ethischer Reflexion ist es nicht, Lösungen für alle in der Praxis auftretenden Fragen anzubieten, sondern möglichst viele Fragen zu stellen. Sie hat bei der schon vorhandenen ethischen Kompetenz anzuschließen und Anregungen für ihre Entwicklung zu geben. Wesentliche Momente der Entwikklung einer ethischen Kompetenz werden vielfach in folgenden Schritten gesehen: SENSIBILISIEREN: Es geht um die Fähigkeit, mögliche ethische Fragen der Bibliodrama- Leitung erkennen zu lernen und ein differenziertes Problembewusstsein zu entwickeln, zum Beispiel: Wofür bin ich kompetent? Welche Erwartungen weckt mein Ausschreibungstext: ist dort, wo Bibliodrama draufsteht, auch Bibliodrama drin? Weiß ich um meine Deutungsmacht? Bin ich mit gruppendynamischen Phänomenen (z. B. Normierungsdruck, Rangdynamik) vertraut? Weiß ich um die psychodynamischen Zusammenhänge zwischen vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Szenen? Bin ich auf den Umgang mit individuellen wie gruppalen Krisen vorbereitet? MOTIVIEREN: Es geht um den Mut und die Bereitschaft, sich diesen vielfältigen Fragen zu stellen, sie auch vor anderen offen zu legen und in einen Diskurs einzubringen (z.b. in Ausbildungen, in der Inter- und Supervision). ORIENTIEREN: Ziel ist das Erkennen und 10

11 BEITRÄGE Erfassen der Pluralität möglicher ethischer Auffassungen und die Fähigkeit, eine eigene, begründete Position zu erarbeiten. ARGUMENTIEREN: Ethische Kompetenz und Verantwortung entwickelt sich vorzüglich in der Analyse konkreter (Konflikt-) Situationen (Ethical Case Analysis). Daraus folgt: die Bibliodrama-Bewegung braucht vielfältige Orte der expliziten und methodisch reflektierten Auseinandersetzung mit ethischen Herausforderungen, Räume des selbst- und fremdkritischen Diskurses, das heißt, es sind auch externe Positionen einzubringen. ENTSCHEIDEN: Letztlich muss ethische Reflexion auch dazu führen, dass Bibliodrama- Leiterlnnen die Notwendigkeiten und Möglichkeiten eigener moralischer Entscheidungen erkennen lernen, ohne dabei die Besonderheiten des Einzelfalles zu vernachlässigen. Damit wird ein wesentlicher Beitrag zur Kompetenz- und Qualitätsentwicklung geleistet. HANDELN: Die so gewonnenen eigenen moralisch-ethischen Kompetenzen werden entschieden in die Praxis eingebracht und damit wieder zum Ausgangspunkt weiterer Diskurse. Aus meiner Sicht wichtige ethische Fragestellung im Bibliodrama: Die Professionalisierung des Bibliodramas Welche Ambivalenzen - vielleicht sogar Aporien - produziert der Professionalisierungsprozess des Bibliodramas? Neben der bedeutenden und wünschenswerten Profil-, Kompetenz- und Qualitätsentwicklung führt diese Entwicklung vermutlich auch zu Normierungen, Standardisierungen, Konkurrenzen, Abwertungs- und Ausgrenzungsphänomenen gegenüber Laien, zur Entwicklung elitärer Zirkel (Schulen, Gurus) mit entsprechenden Ansprüchen einer Definitionsmacht. Wie weit bleiben offene Wege der Suche erhalten? Besteht in diesem Prozess eine Gefahr, dass das Bibliodrama zum Selbstzweck wird? Welchen theologischen, pastoralen, gesellschaftlichen Optionen fühlen sich Bibliodrama-Tätige und die Bibliodrama-Bewegungen verpflichtet? Was sind die kirchlichen Orte des Bibliodramas? In wessen Diensten steht die Bibliodrama-Arbeit? Gibt es einen Diskurs über diese Optionen? Ist dort, wo Bibliodrama draufsteht, auch Bibliodrama drin? Was alles trägt das Etikett Bibliodrama? Wie weit wird das Selbstverständnis des Bibliodramas und die Zielsetzung den Teilnehmenden gegenüber transparent gemacht: geht es vorwiegend um Bibelarbeit, um Verkündigung, um Seelsorge, um Selbsterfahrung und/oder um Psychotherapie? Alle diese Zielsetzungen sind meines Erachtens dann legitim, wenn sie offengelegt sind und die Teilnehmenden vor Beginn eines Seminars entscheiden können, woran sie sich beteiligen wollen oder nicht. Was beinhaltet der Vertrag mit den Teilnehmenden? Gibt es hidden agendas? Aus meiner Sicht abzulehnen (ich tue dies auch als Psychotherapeut) ist eine fallweise berichtete ambulante Veränderung der Zielsetzung eines Bibliodrama-Prozesses in Richtung Psychotherapie während eines laufenden Seminars. Man kann nicht davon ausgehen, dass sich alle TeilnehmerInnen, die diese Ausrichtung nicht wollen, frei genug fühlen, dies auch entsprechend zu artikulieren. Für die Leitung ist es meiner langjährigen Gruppenerfahrung nach ein Leichtes, den Großteil der Gruppe auf ihre Seite zu ziehen, die dann entsprechende Normierungen bzw. Sanktionen vermittelt. Ein Rekurs auf die Autonomie der Teilnehmenden genügt hier nicht und bedeutet unter Umständen nicht viel mehr als eine Rationalisierung der Leitung. Herausforderung Deutungsmacht Die Kombination von psychologischer und religiöser Deutungsmacht kann eine riskante oder gar gefährliche Mixtur erzeugen! Wie wird mit der Suggestivkraft der Leitung, einzelner TeilnehmerInnen und der Gruppe umgegangen? Wird diese Macht realisiert? Wird die Asymmetrie in der Beziehung zwischen Leitung und Teilnehmenden reflektiert oder ideologisch ausgeblendet oder verleugnet? Welche Gruppennormen werden durch das Bibliodrama konstituiert? Welche Macht- und Statusphänomene entstehen im Bibliodrama-Prozess? Wie weit können sie transparent gemacht werden? Wird das vielschichtige Phänomen der Deutungsmacht mit seinen ethischen Implikationen in den Ausbildungen, Supervisionen etc. ausreichend bewusst gemacht? Die Urversuchung aller (institutionalisierten) Religiosität, bestimmen und wissen zu wollen, wer Gott ist und wer der Mensch sei, stellt auch für die Bibliodrama-Arbeit eine Herausforderung dar. Bleibt die Unverfügbarkeit Gottes und des Menschen gewahrt? Bleibt auch die Unverfügbarkeit des biblischen Textes, der Respekt (im Österreichischen ist damit Scheu und Ehrfurcht ausgedrückt) vor dem Fremden, Unfassbaren, Uneinfühlbaren, Unbegreiflichen gewahrt oder glaubt man, durch Bibliodrama könne man den Text ganz verstehen? Wie wird mit den biblischen Texten umgegangen? Werden sie in ihren bestimmenden Dimensionen wahrgenommen? Gibt es eine eventuell ungewollte, unbemerkte Tendenz zur Psychologisierung beziehungsweise Funktionalisierung von Bibeltexten (wenn beispielsweise die Exodus-Geschichte oder das Auferstehungsthema auf ein individuell-psychologisches Veränderungsgeschehen reduziert wird)? Kann/soll eine kompetente Exegese vorausgesetzt werden oder begnügt sich die Hermeneutik der Texte mit den im Spiel erschlossenen Aspekten? Alle diese eher willkürlich ausgewählten Anfragen verstehe ich nicht als Unterstellungen einer mangelnden Kompetenz bzw. Unverantwortlichkeit. Wahrscheinlich sind sie für die meisten Bibliodrama-LeiterInnen ohnehin selbstverständlich geworden. Sie beziehen sich aber doch auf fallweise anzutreffende Phänomene. Und mein Anliegen ist es, die vielfältigen Möglichkeiten einer erfahrungs- und existenzbezogenen Theologie und Bibelarbeit, die wir angesichts von Geschichte und auch Gegenwart der Pastoral dringend brauchen, in ihrer Qualität zu fördern. Ich bin davon überzeugt, dass das Bibliodrama einen bedeutsamen Weg darstellt, in dieser Welt und in diesen Kirchen wenigstens fallweise die Erfahrung jenes Gottes Jesu zu ermöglichen, der befreit, der verlässlich und auch unverfügbar ist 3 1 Ich verstehe mich als ein angelernter Ethiker, denn meine Beschäftigung mit ethischen Fragen hatte ihren Ausgangspunkt in der Notwendigkeit, als Psychotherapie- Ausbildner mangels kompetenterer Menschen eine Lehrveranstaltung zur Ethik in der Psychotherapie anbieten zu müssen, die das Österreichische Psychotherapiegesetz in der Psychotherapieausbildung seit 1991 erfreulicherweise verbindlich vorschreibt. Die Einladung von Frau Warns, den TEXT RAUM zu ethischen Fragen des Bibliodramas zu betreten, gründet in sehr interessanten Gruppengesprächen im Rahmen des Open Space an der Grazer Bibliodrama-Tagung im September Umberto Eco, C. Martin, Woran glaubt, wer nicht glaubt?, Zürich Die Aufmerksamkeit auf diese Dimensionen der Pastoral verdanke ich G. Hartmann, Der therapeutische Beitrag der Theologie, in: WzM 44 (1992), 65-72,70. 11

12 TEXT RAUM Dr. H. Hermann Brandhorst Wir gauben, lehren und bekennen... (formula concordiae 1577) Die ethischen Richtlinien meiner Bibliodrama-Leitungspraxis Referat während des Studientags der GfB (Gesellschaft für Bibliodrama) Januar 2002 Ich möchte einen Einblick bieten in die ethischen Richtlinien meiner Bibliodrama-Leitungspraxis. Zunächst: Wer bin ich als Bibliodramaleiter und was ist mein Bibliodrama-Arbeitskontext? Ich bin Pfarrer der Evangelischen Kirche von Westfalen - eine der sieben Gliedkirchen der Ev. Kirche der Union, also der Kirchengemeinschaft aller in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) geltenden reformatorischen Bekenntnisse. Meine Bibliodrama-Leitungspraxis geschieht seit 10 Jahren ausschließlich im Auftrag meiner Kirche, und die TeilnehmerInnen der Kurse sind (bis auf wenige Ausnahmen) nur vocierte evangelische (ev.) ReligionslehrerInnen, Studierende der Diakonenschule Nazareth, ev. DiakonInnen und ev. PfarrerInnen. Das bedeutet, ich bin in meiner Bibliodrama-Leitungspraxis meinem Ordinationsgelübde, dem mir übertragenen Verkündigungsauftrag und der innerprotestantischen Bekenntnisgemeinschaft verpflichtet. Folglich ist meine Bibliodrama-Leitungspraxis protestantisch bekennend und verkündigend, und der mir vorgegebene Auftrag ist, den TeilnehmerInnen nicht nur eine bibliodramatische Methodenkompetenz zu vermitteln, sondern auch ihre protestantische Glaubensidentität zu stärken und ihre kerygmatische Sprach- und Handlungsfähigkeit zu fördern. Fazit: Als Teilnehmer genieße ich experimentelle interkonfessionelle und interreligiöse Bibliodramaprozesse, aber als Bibliodramaleiter beschränke ich mich auf die Praxis eines explizit protestantischen (= pro Zeugnis gebenden) Konzepts. Die protestantisch interpretierten biblisch-theologischen Grundlagen meiner ethischen Richtlinien Entsprechend dem sola Scriptura -Prinzip Martin Luthers steht der biblische Text im Zentrum meiner Bibliodrama-Leitungspraxis. So heißt es in der Konkordienformel von 1577: Wir glauben, lehren und bekennen, dass die prophetischen und apostolischen Schriften des Alten und Neuen Testaments die einzige Regel und Norm sind, der zufolge alle Lehren und alle Lehrer gewertet und beurteilt werden müssen. Das heißt, die Bibel ist die Richterin, Oberherrin und Königin der Kirche (M. Luther), also die Norma normans, die normierende Norm auch meiner Bibliodrama-Leitungspraxis. Aber die Bibel ist Wort Gottes in, mit und unter den Menschenworten. Sie ist nicht das Resultat einer wortwörtlichen göttlichen Inspiration, sondern das historisch entstandene und in sich sehr vielfältige und zum Teil auch widersprüchliche Zeugnis von Gotteserfahrungen und Glaubensbekenntnissen. Das Wort Gottes ist ein Schatz in irdenen Gefäßen (2. Kor 4,7), der unter sorgfältigster Berücksichtigung aller Methoden und Hilfsmittel mit beständiger Mühe und Schweiß (M. Luther) gehoben, interpretiert und ins Leben gezogen werden muss. Für meine Bibliodrama-Leitungspraxis bedeutet das, die Bibel ist keine literalistische Autorität, sondern die Norma normans ist die historisch-kritisch verantwortete innere Autorität der Bibel, der Kanon im Kanon (Ernst Käsemann). Luther präzisiert das Prinzip sola Scriptura folglich durch das Auslegungsprinzip solus Christus, das heißt eine innere Autorität hat die Bibel nur da, wo sie Christum treibet (M. Luther) - nicht nur im Neuen Testament, sondern wo die Botschaft Jesu Christi der Sache nach auch im Alten Testament bezeugt wird. So heißt es in der 1. These der Theologischen Erklärung der Bekenntnissynode von Barmen (1934): Jesus Christus, wie er uns in der Heiligen Schrift bezeugt wird, ist das eine Wort Gottes, das wir zu hören, dem wir im Leben und im Sterben zu vertrauen und zu gehorchen haben. Dr. H. Hermann Brandhorst Welche Worte der Bibel treiben Christum? Nach Luther solche Worte, die eine gute Botschaft verkünden, also von evangelischer Art sind; Worte, die die Rechtfertigung des sündigen Menschen allein aus Gnaden durch den Glauben verkündigen; Worte, die unser Gewissen Gott gegenüber fröhlich, weit und gewiss machen (M. Luther); Worte von der erlösenden Gnade Gottes, die uns von uns selbst, das heißt von unserer alten sündigen Art befreit, uns zur neuen Kreatur macht (Rudolf Bultmann). Nicht Worte der billigen Gnade, der Vergebung ohne Buße, der Gnade ohne Kreuz, ohne Nachfolge, also nicht Rechtfertigung der Sünde, sondern Worte der teuren Gnade (Dietrich Bonhoeffer), Worte, die dem bußfertigen Sünder die Gnade und Liebe Gottes zusprechen, ihn zur Umkehr auffordern und in die Nachfolge Jesu Christi rufen. So heißt es in der 2. These von Barmen: Wie Jesus Christus Gottes Zuspruch der Vergebung aller unserer Sünden ist, so und mit gleichem Ernst ist er auch Gottes kräftiger Anspruch auf unser ganzes Leben; durch ihn widerfährt uns frohe Befreiung aus den gottlosen Bindungen dieser Welt zu freiem, dankbarem Dienst an seinen Geschöpfen. Das Evangelium ist also die Auslösung eines Befreiungsprozesses von der vertrauensvollen Annahme des Zuspruchs der gnädigen, also bedingungslosen Liebe Gottes zu meiner Person unabhängig von meinen Eigenschaften, hin zur Selbstakzeptanz und zur Selbstverpflichtung gegenüber dem Gebot: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele, mit 12

13 BEITRÄGE all deiner Kraft und mit all deinem Verstand, und deinen Nächsten wie dich selbst (Lk 10,27 bzw. 5. Mose 6,5 und 3. Mose 19,18). Tu das, so wirst du leben!, sagt Jesus, beziehungsweise mit den Worten D. Bonhoeffers gesagt: So wirst du in der Fülle der Aufgaben, Fragen, Erfolge und Misserfolge, Erfahrungen und Ratlosigkeiten ein Leben der tiefen, verantwortlichen Diesseitigkeit führen und teilnehmen am Leiden Gottes im weltlichen Leben, beziehungsweise mitarbeiten an Gottes Werk für den Frieden, die Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung. Die ethische Richtung und Linie meiner Bibliodrama-Leitungspraxis Aus diesem Evangeliumsverständnis folgere ich für mein Bibliodramaverständnis: Bibliodrama ist Spiel des Evangeliums, Spiel der bipolaren Komplementarität von Gottes Zuspruch und Anspruch, von Indikativ und Imperativ, von Gnade und Nachfolge, von Glaube und Werken, von Gottesdienst und Menschendienst, von Kontemplation und Aktion, von Versöhnung und Befreiung, von Selbstliebe und Nächstenliebe. Das bedeutet für meine Bibliodrama-Leitungspraxis, dass ich nur mit solchen Bibeltexten arbeite, die diese bipolare Komplementarität beinhalten. Als Spiel der Komplementarität des Evangeliums und als Spiel derjenigen, die sich als simul justus et peccator (M. Luther) begreifen, als zugleich sündige und gerechtfertigte Kinder Gottes, hat Bibliodrama eine originäre, essentielle und intentionale ethische, genauer individualethische (das Verhältnis des Individuums zu sich selbst betreffende) personalethische (die unmittelbare Ich- Du-Beziehung betreffende) sozialethische (die gesellschaftliche Eingebundenheit betreffende) und globalethische (die Teilhabe des Individuums an der irdischen Schöpfung betreffende) Dimension. Die ethischen Entscheidungs- und Handlungskriterien sind nach protestantischem Verständnis nicht kasuistisch-normativ vorgegeben, sondern das Evangelium eröffnet dem Individuum eine selbstverantwortliche Entscheidungs- und Handlungsfreiheit. Entsprechend den Worten des Apostels Paulus: Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist mir erlaubt, aber es darf mich nichts gefangen nehmen (1. Kor 6,12) und Alles ist erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist erlaubt, aber nicht alles baut auf (1. Kor 10,23-25) ist der Protestantismus eine Gemeinschaft von Selbstbefugten und Urteilsberechtigten (Karl Holl), orientiert an der ethischen Richtung und Linie (Karl Barth) des Evangeliums, besonders des Selbst- und Nächstenliebegebotes. Wer sich daran orientiert, erfüllt das Gesetz und tut dem Nächsten nichts Böses (Röm 13,8-10). Das bedeutet für meine Bibliodrama-Leitungspraxis, dass ich sowohl bei ethisch relevanten Konfliktsituationen im Prozess, als auch bei ethischen Diskussionsthemen Anwalt der protestantischen Entscheidungs- und Handlungsfreiheit bin. Das heißt, ich habe während des gesamten Prozesses die Freiheit der selbstverantwortlichen Subjektivität zu betonen und zu wahren. Zur Wahrung der protestantischen Freiheit gehört selbstverständlich verbale und physische Gewaltfreiheit. Die Teilnehmenden haben im Bibliodrama ein Recht auf Schutz ihrer Intimsphäre, ein Recht auf körperliche Unversehrtheit, ein Recht auf Wertschätzung ihrer Person, ein Recht auf Respektierung ihrer physischen und psychischen Grenzen und ein Recht auf Ernstnehmen ihrer Überzeugungen. Folglich ist es als Bibliodramaleiter meine ethische Pflicht, für einen im Sinne dieser Rechte sicheren Gestaltungsraum zu sorgen. Entsprechend der Verheißung Jesu, wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen (Mt 18,20), ist in meinem Arbeitskontext eine Bibliodramagruppe immer eine Gemeinde Jesu Christi auf Zeit, also in Christus ein Leib, dessen Glieder mit ihren verschiedenen, aber gleichwertigen Gaben füreinander da sind (vgl. Röm 12,4-6 / 1. Kor 12) und sich gegenseitig zu dienen, das heißt zu unterstützen, zu fördern und aufzubauen haben. Gemeinde als egalitäre, hierarchielose und herrschaftsfreie Gemeinschaft des allgemeinen Priestertums aller Gläubigen. Als Bibliodramaleiter bin ich ein Glied dieses Christusleibes, nicht als Primus inter pares, sondern als ein Diakon, als ein Moderator, als ein Haushalter der Gabenvielfalt, entsprechend der 4. These von Barmen: Die verschiedenen Ämter in der Kirche begründen keine Herrschaft der einen über die anderen, sondern die Ausübung des der ganzen Gemeinde anvertrauten und befohlenen Dienstes. Zur globalethischen Leitungsverantwortung gehört für mich, dass ich situationsangemessen dafür Sorge trage, dass politische Aktualität im Bibliodrama Raum hat und die hässlichen Zustände auf unserer Erde nicht überspielt werden. Weil ein Leitungshandeln entsprechend dieser evangelisch-ethischen Richtung und Linie nicht alleine zu meistern ist, arbeite ich grundsätzlich nur in einer Leitungspartnerschaft oder Leitungstriade. Andrea Brandhorst, Bielefeld Thesen zur verantwortlichen Bibliodramaleitung - zur Diskussion gestellt im Rahmen der Nacharbeit zum Studientag der GfB 2002 Die christliche Ethik (Nächstenliebe, Feindesliebe, Gewaltlosigkeit, Gerechtigkeit, Achtung und Bewahrung der Schöpfung, die Würde eines jeden Menschen als Ebenbild und Kind Gottes) ist die Grundlage der folgenden Thesen zur Bibliodramaleitung. 1. Verantwortung der Bibliodramaleitenden in Bezug auf die TeilnehmerInnen (TN) Die Bibliodramaleitenden: achten und respektieren die Würde und Persönlichkeit, die religiöse und spirituelle Prägung der TN ungeachtet ihres Geschlechts, ethnischen Ursprungs und nationaler Zugehörigkeit tolerieren andere Lebens- und Weltanschauungen wahren die selbstverantwortliche Entscheidungs- und Handlungsfreiheit der TN, akzeptieren ihre Grenzen unterlassen Methoden, die auf eine Manipulation der TN abzielen (das heißt Widerstände ernst nehmen, nicht puschen, überfordern, verführen, reinlegen; Tranzparenz und die Möglichkeit der Distanzierung schaffen) verzichten auf jede Art materieller, psychischer, sexueller und sozialer Ausnutzung fördern und unterstützen Kreativität, Spontaneität, Eigenverantwortlichkeit, Innenlei- 13

14 TEXT RAUM tung, persönliche und religiöse Entwicklung der /des einzelnen Teilnehmenden achten die TN als kompetente AuslegerInnen der Heiligen Schrift (Priestertum aller Gläubigen) fördern ein Klima der Offenheit, Akzeptanz, der gegenseitigen Unterstützung innerhalb der Gruppe achten auf den respektvollen Umgang der TN untereinander und schützen Minderheiten schützen die körperliche Unversehrtheit und die Intimsphäre der TN schließen einen Kontrakt über die Bedingungen der gemeinsamen Arbeit 2. Verantwortung der Bibliodramaleitenden in Bezug auf die Gesellschaft Die Bibliodramaleitenden: grenzen sich von allen totalitären und fundamentalistischen Tendenzen ab, die die Entfaltungsfreiheit oder die Würde des Menschen bedrohen oder verletzen unterstützen den Dialog der Religionen und die Verständigung zwischen den Kulturen nehmen am konziliaren Prozess teil und setzen sich für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung ein unterstützen die Aktualisierung des Textes achten andere Bibliodramamethoden und Ansätze 3. Verantwortung der Bibliodramaleitenden in Bezug auf den Text Die Bibliodramaleitenden: wählen Texte aus, die das Evangelium enthalten leiten nur ein Bibliodrama mit Texten an, zu denen sie einen inneren Bezug haben, aber in die sie nicht selbst zu sehr verstrickt sind bereiten sich gründlich auch theologisch auf einen Text vor stellen ihr theologisches Fachwissen den TN auf geeignete Weise zur Verfügung achten die verschiedenen Bedeutungsebenen und Interpretationsmöglichkeiten des Textes und nehmen seinen sozialgeschichtlichen Entstehungszusammenhang ernst intervenieren bei Fehldeutungen und Reproduktion von Vorurteilen achten den Text als Mitleiter und Gegenüber nehmen das Befreiungs- und Heilungspotential der Texte ernst Selbstverpflichtung Die Bibliodramaleitenden: nehmen regelmäßig an Fortbildungsveranstaltungen teil, die ihre Leitungskompetenz fördern bieten nur das an, was ihrer Leitungskompetenz entspricht und verweisen TN bei physischer oder psychischer Krankheit in fachliche Behandlung überprüfen laufend ihre eigene Praxis und suchen professionelle Hilfe auf, wenn dies angezeigt ist stellen auf Anfrage Angaben über ihre Qualifikation, die angewandten Methoden, Kosten, Dauer und Anzahl der Veranstaltungen zu Verfügung. Otto A. Seip, Hamburg Zehn Gebote für die Bibliodramaleitung Am Nachmittag des Studientags der GfB 2002 Ethik für das Bibliodrama haben die Teilnehmenden in vier Arbeitsgruppen eine große Fülle von Gesichtspunkten und weiterführenden Fragestellungen zusammengetragen. Als Leitfrage für mich ergibt sich: Wie geschieht Bibliodrama? Die Möglichkeiten und Grenzerfahrungen in der Bibliodramaleitung sollen differenziert und weit aufgefächert beschrieben werden. Hieraus können im weiteren Verlauf Ethik- Richtlinien als Handlungsrichtschnur normativ formuliert werden. Ich möchte in der Gesamtschau des Materials des Nachmittags einen ersten Versuch starten, bewusst zunächst als Diskussionsgrundlage, eine kurze Umschreibung der Ethik im Bibliodrama anzubieten, und zwar einmal Ethik für die Bibliodramaleitung als Zehn Gebote für die Bibliodramaleitung (fünf Gebote, fünf Verbote) zu formulieren. Zehn Gebote für die Bibliodramaleitung 1. Du sollst den Text ins Zentrum des bibliodramatischen Prozesses stellen und demütig sein gegenüber den Worten des lebendigen Gottes. 2. Du sollst umfassend, gründlich und sorgfältig vorbereitet sein und alle möglichen aktuellen Bezüge im Blick behalten. 3. Du sollst Toleranz und Wertschätzung üben und die Entwicklung des einzelnen schützen, achten und fördern - auch im gesellschaftlichen Kontext - und mit der Möglichkeit spiritueller Erfahrung rechnen. 4. Du sollst klare Spielregeln einhalten und eine Übereinkunft oder einen Vertrag schließen, wie Bibliodrama als gemeinsame Arbeitsform geschehen soll. 5. Du sollst die eigenen und die physischen und psychischen Grenzen der Teilnehmenden respektieren und ressourcenorientiert (d.h. die echten korrespondierenden Möglichkeiten beachtend) leiten. 6. Du sollst nicht totalitäre, faschistische, fundamentalistische Tendenzen tolerieren oder deine Wahrheit für die einzig gültige halten. 7. Du sollst nicht das Fremde eines Textes ausradieren. 8. Du sollst nicht eine/n Teilnehmenden oder die Gruppe ausnutzen, weder psychisch noch materiell, sexuell oder sozial; du sollst nicht Intimsphären, Menschenrechte oder die Rechte von Minderheiten verletzen. 9. Du sollst nicht das Stop der/des Teilnehmenden missachten, sie/ihn weder manipulieren noch instrumentalisieren. 10. Du sollst nicht das letzte Wort haben. (Es sei denn das gleiche wie das erste: Amen ) 14

15 BEITRÄGE Karl Heinz Ladenhauf, Graz / Else Natalie Warns, Bielefeld Dialog zu Fragen der Ethik im Bibliodrama zwischen Ass. Prof. Karl Heinz Ladenhauf, Institut für Pastoraltheologie und Pastoralpsychologie, Graz, und Else Natalie Warns, Theaterpädagogin und Bibliodramaleiterin, Gesellschaft für Bibliodrama e.v. (GfB), Bielefeld Natalie Warns: Lieber Professor Ladenhauf! Die Idee, einen Dialog zwischen Ihnen als österreichischem katholischem Theologen und Psychologen und mir als deutscher evangelischer Bibliodrama-Praktikerin zu dem obengenannten Thema zu führen, scheint auch mir reizvoller als eine möglicherweise akademische Abhandlung. Ich erinnere mich dabei gerne an unsere Gespräche im Open Space beim Symposium in Graz. Ich denke, wir haben auch deshalb eine gewisse gemeinsame Basis, weil ich an der von der Österreichischen Gesellschaft für Pastoralpsychologie, deren Vorsitzender Sie sind, angebotenen Bibliodrama-Langzeitfortbildung in Graz als Referentin und Kursleiterin beteiligt war. Worum soll es gehen? Ethik ist ein allgemeiner Begriff. Ich will gleich zu Anfang eine Fragestellung ausschließen, die andernorts zu diesem Thema schon aufgegriffen wurde: nämlich die Behandlung ethisch relevanter Themen innerhalb eines Bibliodramaprozesses, die sich inhaltlich aus biblischen Texten ergeben. Darum soll es hier nicht gehen. Vielmehr handelt es sich eher um Fragen der ethischen Verantwortung bei der Leitung bibliodramatischer Prozesse und der Teilnahme an solchen, also unter anderem auch um die notwendige Professionalität. 1. These Bibliodrama ist ein sehr komplexer Prozess mit einer religiösen, theologischen Dimension, die über Psychologie und vielleicht auch über reine Seelsorge hinausgeht. Denn ein Bibeltext ist ein aktiver wirkmächtiger Partner in der Konstellation und Dynamik des Bibliodramas. Für mich ergibt sich daraus eine ethische Verpflichtung zur Ehrfurcht und Verantwortung vor und für den Bibeltext seitens der Leitung und der Teilnehmenden. Die möglicherweise verändernde Wirkung biblischer Botschaften auf Erfahrungen und Erkenntnisse der Teilnehmenden setze ich voraus und erlebe sie - oftmals sogar jenseits meiner Erwartungen und Intentionen (manchmal fast bedrohlich ) - als eigenmächtig. 2. These Bibliodrama ist ein sehr komplexer Prozess auch mit einer psychosozialen (gruppendynamischen), eventuell therapeutischen oder jedenfalls seelsorgerlichen Dimension. Es geht dabei um den Prozess Einzelner und einer Gruppe mit einem Bibeltext oder einem biblischen (dogmatischen?) Thema, der verantwortlich angeleitet und begleitet werden muss. Da eine Berührung zwischen dem Text und der Lebensgeschichte der Teilnehmenden angestrebt wird, erfordert das Ehrfurcht vor den Teilnehmenden als Einzelnen und als Gruppe und Verantwortung für alle Schritte des Prozesses. Trotzdem würde ich davon ausgehen, - und das gehört für mich zur Ehrfurcht vor den Teilnehmenden - dass gesunde Menschen mündige Christen sind und innerhalb von Kleingruppen für einander zuständig sein können. Zur Ethik in diesem Zusammenhang gehört dann für mich, dass die Leitung nicht an allen Gesprächen und Handlungen direkt beteiligt sein muss (und jedenfalls jede Art von Voyeurismus vermeiden soll), dass also auch die Teilnehmenden Verantwortung für sich selbst und andere übernehmen können. Gleichzeitig muss die Leitung jederzeit ansprechbar und für alle Arten von Krisen gerüstet sein. Meine Fragen an Sie sind nun diese: Wie schätzen Sie das Verhältnis von Bibliodrama zur Therapie ein? Welche Rolle spielt Bibliodrama für Sie innerhalb des Pastoral beziehungsweise der Gemeindearbeit oder der Seelsorge? Wie würden Sie die Beziehung von Bibliodrama und Exegese zu einander beschreiben? Wie schätzen Sie das Verhältnis von Bibliodrama zur Therapie ein? K. H. Ladenhauf: Das Verhältnis von Bibliodrama und Psychotherapie wird in der Praxis sehr davon bestimmt sein, um welches Bibliodrama es sich handelt. Ich vermute, dass man Bibliodrama entweder eher textbezogen oder eher personbezogen oder gruppenbezogen gestalten kann. Je mehr auf das aktuelle Erleben, die evozierten Emotionen, auf biographische Erfahrungen, auf die Beziehungen in der Gruppe, eingegangen wird, umso näher wird man sich dem Feld der Psychotherapie nähern. Das Sich-Einlassen in ein szenisch-dramatisches Spiel, auf andere Narrationen, auf die Übernahme von Rollen, die Identifikation mit anderen Menschen, Gegenständen etc. tangiert die Identität, das Selbsterleben, die Selbst- und Fremdwahrnehmung der Teilnehmenden. Damit werden psychische und soziale Prozesse verschiedener Intensität ausgelöst. Solche Erfahrungen können wie in jeder Gruppensituation identitätsstiftende, also in gewissem Sinn therapeutische Wirkungen aufweisen, sie können aber auch identitätsgefährdende oder -bedrohende Potentiale entwickeln. Wer sich auf Szenen einlässt, kann damit auch biographische, frühere Szenen evozieren, die dadurch ins Bewußtsein gehoben werden. Aus ethischer Sicht ist mir wichtig, dass LeiterInnen von Bibliodrama-Prozessen um die Realität verschiedener Szenenebenen und ihre Psycho- beziehungsweise Soziodynamik wissen (zum Beispiel Übertragungsphänomene). Das setzt voraus, dass ihre Ausbildungswege eine reflektierte Selbsterfahrung dieser Phänomene ermöglichen, um mit eventuell auftretenden malignen Prozessen verantwortungsvoll, das heißt kompetent umgehen zu können und Krisen vorzubeugen beziehungsweise zu handhaben. Gleichzeitig teile ich durchaus Ihre Ansicht, dass man darauf vertrauen kann, dass Teilnehmende in der Regel gut für sich selbst und andere sorgen können und die Leitung an dem komplexen Prozeß gar nicht an allen individuellen wie sozialen Vorgängen beteiligt sein kann. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass man ein Bibliodrama-Seminar mit expliziter therapeutischer Zielsetzung 15

16 TEXT RAUM anbietet, wenn die Leitung entsprechend qualifiziert und das entsprechende Setting gewährleitstet ist und wenn es als Psychotherapie gekennzeichnet ist. Entscheidend ist für mich die Transparenz der Zielsetzungen. Also: ist Bibliodrama drinnen, wo Bibliodrama draufsteht. Sehr schroff lehne ich Bibliodrama-Seminare ab, bei denen unter dem Titel einer lebendigen Bibelarbeit, die bei Interessierten völlig andere Erwartungen beziehungsweise Ziele aufrufen werden, vorwiegend biographiebezogene und therapeutische Interventionen gesetzt werden. So etwas soll es angeblich geben. Bibliodrama-Anbieter haben eine beträchtliche Mitverantwortung für die Assoziationen, die sie in ihren Ausschreibungstexten provozieren. Aus meiner Sicht ist es ethisch abzulehnen, wenn unter dem Titel Bibliodrama zum Beispiel therapeutische Aufstellungsarbeit durchgeführt wird. Der Übergang zu einer therapeutisch orientierten Arbeit setzt einen neuen, expliziten Vertrag zwischen Teilnehmenden und Leitung voraus, der meines Erachtens nicht einfach in einem fliegenden Wechsel im Zuge eines Bibliodrama-Prozesses geändert werden kann. Ich sehe es so: Bibliodrama kann therapeutische Wirkungen aufweisen, ist aber keine Therapie! Für viele Bibliodrama-LeiterInnen ist dies gewiß selbstverständlich. Dass darüber ethisch reflektiert werden muss, liegt nicht zuletzt wohl daran, dass sich auf dem zunehmend spirituelle Aspekte einbeziehenden Selbsterfahrungsmarkt immer mehr auch Bibliodrama als interessantes Produkt anbieten lässt. Natalie Warns: Welche Rolle spielt Bibliodrama für Sie innerhalb der Pastoral oder der Seelsorge? K. H. Ladenhauf: Noch ist die Bibliodrama-Arbeit im breiten Feld der (Gemeinde)-Pastoral selten anzutreffen, denn sie ist jedenfalls bei uns in Österreich auf die Initiativen Einzelner beschränkt. Bibliodrama wird vorwiegend im Kontext der Erwachsenenbildung angeboten. Das sollte sich ändern, denn Bibliodrama bietet meines Erachtens vielfältige Möglichkeiten der Verkündigung und der Seelsorge, die der Lebensrealität der Menschen in der entfalteten Moderne (K. Gabriel) entgegenkommen. Bibliodrama stellt einen interessanten Weg der Pastoral, der Verbindung von Person, Tradition und Situation (R. Bucher) dar. Weder Verkündigung noch Seelsorge können und dürfen das von den Menschen heute gelebte Maß von Autonomie, Selbstverantwortung und Pluralität unterschreiten. Die Zeiten der religiös-pastoralen Obrigkeitlichkeit und des Paternalismus sind vorbei, auch wenn wir das in unserer pastoralen Praxis noch nicht immer realisieren (Pluralität im Glauben gab es immer, auch wenn sie nicht wahr- und ernstgenommen wurde). Qualifiziert angeleitetes Bibliodrama kann zu einem Ort der Erfahrung von Freiheit und Subjekthaftigkeit des Glaubens, Hoffens und Liebens werden. Ekklesiogenese ist nur dort möglich, wo Menschen die Erfahrung machen können, Subjekte ihres Lebens, ihrer Biographie, ihres Glaubens zu sein, zugleich aber auch erfahren können, mit ihrem Leben, ihrem Suchen und Glauben nicht allein zu sein. Das Bibliodrama kann exemplarische Orte der Erfahrung einer intersubjektiven Hermeneutik (Hilarion Petzold) von Lebenstexten (Biographien) und biblischen Texten bereiten, Orte, an denen sich Menschen als wahrgenommen und erkannt (im biblisch-hebräischen Sinn!) erfahren können. Die identitätsstiftende Kraft des Glaubens kann so realisiert werden und auch die identitätsgefährdenden Potentiale der Religion! Aus pastoraltheologischer Sicht ist mir wichtig, dass Bibliodrama-Arbeit nicht unreflektiert regressive Sonderwelten schafft, sondern ihre Bezogenheit auf kirchliche und gesellschaftliche Kontexte wahrnimmt. Nur dann ist gewährleistet, dass das Bibliodrama auch ein Weg der Seelsorge mit dem Ziel der Ermutigung (Empowerment) ist, der Menschen dazu befreit und stärkt, Subjekte des Volkes Gottes auf dem Weg zu sein, die zur Verlebendigung der prophetisch-diakonischen Kraft des Christentums beitragen. Natalie Warns: In dem bisherigen Teil des Dialoges erkenne ich eine sehr klare dezidierte Aussage über die Nähe des Bibliodramas zur Therapie und zur Forderung nach entsprechender Professionalität für die Ausbildung zur Leitung solcher Prozesse, und gleichzeitig die Abgrenzung zur eigentlichen Therapie und die Beschreibung der seelsorgerlicheigenständigen Bedeutung des Bibliodramas. In all dem stimme ich mit Ihnen überein. Schwierigkeiten habe ich mit der negativen Zitierung des Wortes spirituell im Zusammenhang eines spiritualisierenden Selbsterfahrungsmarktes. Was Sie damit als negativ und gefährlich ansprechen, würde ich der modischen Esoterik zuordnen. Eine Abgrenzung gegenüber vielem, was sich als Bibliodrama im Feld von Esoterik auf dem freien Markt anbietet, finde ich auch sehr wichtig. Da verwischen die Bedürfnisse und Angebote zu leicht das Anliegen des Bibliodramas mit allgemeinen Sehnsüchten nach sagen wir mal seelischer Wellness. Ist spiritualisierend für Sie der falsche Zugriff auf Spiritualität? An sich fühlen wir uns im Bibliodrama der Spiritualität, wie sie in der Katholischen Kirche, zum Beispiel von Frau Prof. Dr. Dorothee Sattler (Uni Münster) in Heft 4/2002 und Heft 2/2003 der Ökumenischen Rundschau beschrieben wird ganz in der Nähe zu lebendiger ganzheitlicher Liturgie sehr nahe. Für mich wäre spirituell im Bibliodrama alles, was mit der möglichen Gegenwart des Heiligen Geistes in diesen Prozessen mit biblischen Texten rechnet und was dem Raum zu geben versucht mit entsprechenden rituellen, liturgischen Elementen wie zum Beispiel Bewegungsgebeten und anderem. Manche werden sogar sagen, dass das Bibliodrama als Ganzes spirituell sei anders gar nicht zu denken sei. Das hochkomplexe pluriforme Bibliodrama wäre doch ohne den Heiligen unverfügbaren Geist nicht zu verantworten. Dass Sie meinen, für die Frage nach Bibliodrama und Exegese brauche es einen spezialisierten Bibliker, wundert mich. Ist für Sie vielleicht Exegese hauptsächlich die philologische, historisch-kritische, strukturalistische, sozialgeschichtliche oder ähnliche Arbeit am Bibeltext? Ich würde von einem allgemeineren und umfassenderen Begriff der Auslegung im Bibliodrama also der aktuellen situativen Auslegung des Textes durch die Teilnehmenden im Prozess ausgehen. Ich würde immer versuchen, im Anschluss an die biografische Berührung mit dem Text und allen sorgsam zu begleitenden Höhen und Tiefen dabei auf den Text zurückzukommen und ich würde anregen, nach einer antwortenden, Leben spendenden, zukunftsweisenden und letztlich verändernden Perspektive darin zu fragen. Die Begegnung erledigt sich nicht in der bloßen biografischen Berührung. Dazu sind biblische Texte für mich zu lebendig und zu autonom. Und ich würde unter bestimmten Umständen klassisch philologische, also z. B. sozial-geschichtliche oder strukturalistische und andere Untersu- 16

17 BEITRÄGE chungen ins Bibliodrama mit einbeziehen, wenn ein für den Prozess hinderliches oder gegenüber dem Bibeltext nicht zu verantwortendes Missverständnis auftaucht. An dieser Stelle sitzt für mich die Frage nach einer anderen ethischen Verantwortung: nämlich den Teilnehmenden die möglichen Wirkungen des ganzen Textabschnittes nicht vorzuenthalten, wenn sie sich an einer Stelle verhakt haben. Therapeutische Verantwortung allein würde möglicherweise hier vorrangig an der biografischen Berührung weitermachen. So habe ich das im Bibliodrama mit psychodramatischer Arbeitsweise einmal erlebt. Wir hatten ja in Graz gemeinsam die Formulierung Ehrfurcht vor dem biblischen Text gefunden, was auch bedeutet, dass es eine ethische Verantwortung für den angemessenen, theologischen, spirituellen Umgang mit dem Text und dem darin enthaltenen Unverfügbaren gibt. Vielleicht wäre eine Fortführung des Dialogs auf dieser Ebene doch noch sinnvoll. Manchmal scheint mir ein konfessionell begründeter Unterschied zu bestehen in der Einschätzung von Bibeltext und von Auslegung durch zwei oder drei in Seinem Namen beisammen Seiende, also des allgemeinen Priestertums aller Gläubigen. Klaus Werner Stangier zum Beispiel hält einen Bibeltext mehr für ein Tor zum Eigentlichen auch im Bibliodrama, während für mich der Bibeltext der Raum ist, in dem das ganze Bibliodrama sich abspielt. Natalie Warns: Wie würden Sie die Beziehung von Bibliodrama und Exegese zu einander beschreiben? K. H. Ladenhauf: Die Katholische Kirche kennt eine lange Tradition der Unterdrückung beziehungsweise Verdächtigung eigenständiger Bibellektüre. Darin fand nicht nur der machtorientierte Versuch der Abgrenzung der priesterlichen Experten von den Laien seinen Ausdruck, sondern auch der typisch katholische Generalverdacht gegen das Subjekt und seine theologische Würde (J. Kügler, Wie mit der Bibel umgehen? In: R. Bucher (Hg.), In der Krise ist alles möglich, 2003, in Vorbereitung). Das II. Vatikanische Konzil ( Dei Verbum ) und jüngere lehramtliche Texte lassen eine deutliche Haltungsänderung erkennen, ausgeräumt ist diese spezifische Hermeneutik der Verdachts noch nicht. Auch die Bibelwissenschaft ist von dieser Tradition belastet, denn die Bibel ist potentiell gefährlich für die real existierende Kirche (J. Kügler). Dies hat nach J. Kügler zu einem gewissen Rückzug der Bibelwissenschaft aus der Theologie und von der Kirche geführt und zu einem Selbstverständnis der Exegese als Literaturwissenschaft. Bibliodrama könnte ein Weg der Wiedergewinnung der Relevanz der Bibel für Einzelne, für die Praxis der Kirchen sein. Qualifiziertes Bibliodrama braucht auch aus meiner Sicht keinen spezialisierten Bibliker, wohl aber zumindest in der Vorbereitung die Auseinandersetzung mit den Kenntnissen der wissenschaftlichen Exegese und die Exegese braucht die Wiedergewinnung der existentiellen Relevanz der Bibel. Beide brauchen eine wechselseitig prophetische Beziehung, und diese Beziehung sollte im Bewußtsein dafür gestaltet sein, dass es die einzig gültige Interpretation nicht gibt und damit auch keine letzte Sicherheit. Nur dann kann die lebenserschließende und lebensorientierende prophetische Kraft der Bibel erschlossen werden. Billiger sollte die Begegnung und Auseinandersetzung mit der Bibel weder für das Bibliodrama noch für die Exegese nicht zu haben sein! Noch einmal halte ich mich an den katholischen Exegeten J. Kügler, denn nach ihm verbietet ein nachkonziliares Verständnis der Kirche als Gottesvolk jedem Teil der Kirche (...) eine Position als unkritisierbarer Wahrheitslieferant, der nach den anderen nicht zu fragen bräuchte. Natalie Warns: Diese Antwort zeigt mir, dass ein altes protestantisches Vorurteil, der Bibeltext als solcher habe angeblich für Katholiken manchmal nicht den gleichen Stellenwert wie für uns, wirklich als überholt gelten kann. Das ist befreiend und sehr wichtig für das gemeinsame Verständnis von Bibliodrama. Unsere hiesigen katholischen Freundinnen haben mich auch schon auf die Verlautbarungen des apostolischen Stuhls von 1993, Nr. 115 Die Interpretation der Bibel in der Kirche hingewiesen, auf die sie sich berufen, wenn sie Bibliodrama als Vermittlung biblischer Texte kirchlich begründen müssen. Kann es sein, dass J. Kügler, auf dessen Beitrag man gespannt sein darf, sich auch auf Rezeptionsästhetik innerhalb der Theologie bezieht? Damit komme ich zu meiner 3. These: Neuere Philosophie und Theologie beschreiben mit dem Begriff der ästhetischen Rezeption eine für die heutige Zeit grundlegende Erkenntnisweise (aisthesis). Von ihr leitet sich die Lesetheologie ab, wie sie von Prof. Körtner in Wien und Prof. Müller in Karlsruhe und anderen vertreten wird, die letztlich auch eine Wiedergewinnung der existenziellen Relevanz der Bibel anstrebt. Sie beschreibt eine Art der Einlassung und Begegnung mit biblischen Texten, die dem Bibliodrama sehr nahe kommt. Von daher begründe ich die Verwendung ästhetischer Medien im Bibliodrama. Es geht um eine sehr tiefgehende (Könnte man sie geistlich nennen?) Art der Text-Rezeption mit allen Sinnen, Geist und Seele ähnlich wie in der Liturgie und eine authentische Darstellung des (im Glauben) Erfahrenen in und mit ästhetischen Medien, die eine existenzielle und spirituelle Kommunikation ermöglichen. (Mir kommt es immer so vor, als hätte die katholische Kirche mit diesem Zusammenhang viel weniger Probleme als manche Protestanten.) Da bei der Arbeit mit ästhetischen Medien vieles auf der Ebene des Vorbewussten oder Unbewussten und zum Teil auf der Ebene des kollektiven Unbewussten vor sich geht manche Methoden der Gestaltarbeit kennen das ja auch gibt es hier ebenso eine spezielle Art der Verantwortung für diese Methoden. Aisthesis als Wahrnehmung, Ästhetik als eine seit uralten Zeiten gültige Form der tiefenschichtigen Selbst- und Weltwahrnehmung, ästhetisches Gestalten und Handeln als Ausdruck dafür und vor allem für die Begegnung mit dem Göttlichen, Transzendenten geht für mich über die psychologische Dimension weit hinaus. So erfordert für mich die Ethik im Bibliodrama auch Ehrfurcht vor der Kunst und Verantwortungsgefühl, ja in gewissem Sinne Professionalität für die Begleitung der Teilnehmenden im Umgang mit dem Bereich der Ästhetik. Aber das wäre wohl ein Thema für einen nächsten Dialog. Ich danke Ihnen, Professor Ladenhauf, herzlich für diesen spannenden Dialog. 17

18 TEXT RAUM STUDIENTAG ZUR ETHIK IN DER BIBLIODRAMALEITUNG WORTKARTENLISTEN VOM VORMITTAG VERBOTEN Text Abdruck Nur eine Wahrheit Text ohne Evangelium Therapie ohne Kontrakt Bild ohne Wort Absprache Nicht alles baut auf lebendig Methode, deren Wirkung abschreckt Zauberlehrling Nicht wissen wohin Grenzenlos Verantwortungslos Gedankenlos Aktualisierung Angst Aufdrängen Andrea Brandhorst Alles ist erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten Bericht über den Ablauf des Studientages der GfB (Gesellschaft für Bibliodrama) zum Thema Ethik für Bibliodramaleitende im Januar 2002 Alles ist erlaubt, aber nicht alles dient dem Guten. Alles ist erlaubt, aber nicht alles baut auf. Denkt dabei nicht an euch selbst, sondern an die anderen. 1. Kor 10,23 f. Diese Bibelstelle bildete das Leitmotiv unserer (Margret Lincoln und Andrea Brandhorst) Planungen zum Thema Ethik auf dem Studientag. Sinn, Ablauf und einige Ergebnisse dieses Tages möchte ich im Folgenden kurz skizzieren. Warum das Thema Ethik? Die GfB wächst und etabliert sich: Es gibt viele Ausbildungen in Kooperation mit der GfB. Wir arbeiten an Rahmenrichtlinien für die Ausbildung. Über das Grundtvigprojekt gibt es internationale Bezüge. Die Verbreitung des Text Raums nimmt zu. In dieser Situation ist es wichtig, uns zu vergewissern, welche Wertmaßstäbe und Haltungen uns leiten, tragen und verbinden, die Basis unserer Arbeit bilden, beziehungsweise bilden sollen, welchen Werten wir uns verpflichten. Diese Vergewisserung, die Entwicklung von Ethikrichtlinien ist wichtig für uns selbst, denn bewusst oder unbewusst ist unser Handeln immer von Werthaltungen geprägt und geleitet. Für Bibliodrama-Leitende ist es aber zentral, sich über die eigene Grundhaltung klar zu sein. Ethikrichtlinien können Richtschnur für unser Handeln werden, an denen wir uns immer wieder messen. Für die Teilnehmenden (TN). Ethikrichtlinien, denen wir uns als Bibliodrama-Leitende verpflichten, können Teilnehmenden dienen als Orientierungs- und Entscheidungshilfe bei der Auswahl von Seminaren, sowie als Schutz und Sicherheit. Als Qualitätssiegel für die GfB. Mit zunehmendem Wachstum der GfB haben sich in den letzten Jahren folgende Fragen gestellt: Reicht als Aufnahmekriterium die Verpflichtung, die Sache des Bibliodramas (BD) fördern zu wollen? Welche BD-Ausbildungen können wir anerkennen? Kann jede/r im Text Raum seine Seminare anbieten oder gibt es auch Grenzen? Ethikrichtlinien könnten Kriterien benennen. An diesem Studientag sind wir erste, kleine Schritte auf diese Ethikrichtlinien hin gemeinsam gegangen. Ablauf des Tages Am Vormittag arbeiteten wir am Bibeltext entlang mit kreativen Methoden: In Bewegung kommen, ankommen bei mir selbst, im Raum, in der Gruppe: recken, strecken, verschiedene Gangarten, Tempi ausprobieren, eigenes Tempo finden Wie gehe ich, wie geht es mir heute morgen?, Raumwahrnehmung, Zweierbegegnungen, Geste des Erlaubens finden, A zeigt B Geste, B reagiert nonverbal, Wechsel, Austausch, Geste des Verbietens finden, neuem Partner zeigen, etc. siehe oben. Texteinführung, Atemgebet, Stille, Leiterinnen lesen den Text zweimal vor, TN spüren Resonanz, sprechen die Worte der Resonanz mit eigener Betonung mehrfach in den Raum hinein (Wortnetz) Vertiefung, Erarbeitung am 1. Textteil entlang. Alles ist erlaubt, doch nicht alles führt zum Guten. Alles ist erlaubt, doch nicht alles baut auf. 18

19 STUDIENTAG Die TN gehen nach Musik mit 4 etwas festeren kleinen Papierbögen und einem Graphitstift durch den Raum. Wenn die Musik aufhört, finden sie sich in Triaden zusammen und tauschen sich über einen Aspekt (siehe unten) möglichst erfahrungsbezogen aus. Anschließend lassen sie das Gesagte noch einmal nachklingen, malen die emotionale Resonanz als Spur zunächst in die Luft und anschließend mit Graphitstift auf die Karte, ergänzen dazu ein wichtiges Stichwort. Anschließend gehen wieder alle nach Musik durch den Raum. Es gibt vier Durchgänge zu folgenden Impulsen: Welches Leitungsverhalten habe ich als TN oder Leitung als nützlich, aufbauend, hilfreich erlebt? Welches Leitungsverhalten finde ich unheilsam, schädlich? Was sollte im BD verboten sein? Was sollte im BD geboten sein? Die TN legen die eigenen 4 Zettel mit der emotionalen Resonanzspur und dem Stichwort in den 4 Ecken des Raumes zu den jeweiligen vier Themenbereichen ab. Ausstellung und Betrachtung mit Musik. (Siehe Fotos und die als Vignetten abgedruckten Spuren und die Beiträge von O. Seip) Erarbeitung des 2. Textteils Der zweite Teil des Vormittags greift den Text auf: Denkt dabei nicht an euch selbst, sondern an die anderen. An der flip-shart wird gesammelt, wer die anderen sind, die von uns als BD-Leitende etwas erwarten: zum Beispiel Teilnehmende, Gesellschaft, Kollegen, Teamleitung, der Text, Auftraggeber, das Haus (Hausmeister, Küchenpersonal, Gegebenheiten, etc.). Die TN ordnen sich diesen Gruppen zu und besprechen in der Kleingruppe die Erwartungen ihrer Gruppe an die BD-Leitung unter den Fragestellungen: a) Was wünsche ich mir als... vom BD-Leitenden? b) Was sind meine Bedenken, Ängste? Im Stuhlspiel im Plenum kommt es zum Austausch der verschiedenen Erwartungen. Am Ende formuliert jeder Spieler noch einen Satz aus seiner Rolle heraus: Ich als... Zum Abschluss des Vormittags versammeln wir uns im Kreis und tönen gemeinsam verschiedene Vokale in unterschiedlicher Tonhöhe mit Bezug zu verschiedenen Körperregionen, hören den Bibelext noch einmal, spüren Resonanzen nach (was klingt, was schwingt jetzt?). Jede/R findet den eigenen passenden Vokal in individueller Tonhöhe. Dr. Wolfgang Marhold und P. Elke Schwerdtfeger Durch das gemeinsame Tönen entsteht ein Klangteppich, in den hinein Textworte, Fragen, Impulse, Reste gesprochen, gesungen werden können. In der Mittagspause besteht die Möglichkeit, Ethikrichtlinien anderer Gruppierungen (zum Beispiel des Moreno Instituts für Psychodrama, des Berufsverbandes Deutscher Yogalehrer, der Themenzentrierten Interaktion nach R. Cohn) auf einer Wandzeitung zu studieren und Kommentare dazu zu schreiben. Die Nachmittagseinheit beginnt mit einem Wachtanzen zu Trommelmusik. Anschließend referiert Dr. H. Brandhorst Thesen zum Thema Ethik im Bibliodrama (vgl. S ). Die nachfolgende Aussprache wird lebhaft und kontrovers. Am späten Nachmittag finden wir uns in Kleingruppen zusammen und diskutieren und sammeln für uns als BD-Leitende wichtige Wertmaßstäbe und Haltungen in Bezug auf z. B. die Teilnehmenden, die Gesellschaft, den Text, die Kollegen. Die Ergebnisse werden an Stellwänden festgehalten und im Plenum referiert. (Siehe Wort-Listen auf S.18-24) Zum Tagesabschuss stehen wir noch einmal in einem großen Kreis. Jede/r tönt ihren/seinen jetzt passenden Vokal in der individuellen Tonhöhe. Wir gehen tönend auf einander zu, bleiben eine Weile tönend in der Mitte, nehmen Unterschiedlichkeit, Ähnlichkeit und Gemeinsames wahr, drehen uns um und gehen tönend wieder nach außen. Wir lassen den Ton ausklingen, wenden uns noch einmal den anderen zu und bedanken uns mit einer kleinen Verbeugung bei allen für das, was sie eingebracht haben. Missbrauch Überdominanz der Leitung Grenzen, um die Würde des Textes zu wahren Muster Gewalt Stop ist Stop! Initiieren ohne Kenntnis? Machtmissbrauch Als Leiter den Textraum verlassen Raumvorgabe Mitte Gewalt Würde des Textes missachten Anmache Diffusität UNHEILSAM SCHÄDLICH Überheblichkeit Kein Evangelium Zwang Instrumentalisierung der Gruppe Bruch 19

20 TEXT RAUM Narziss Manipulation Enge Zusammenhanglos ich weiß Bescheid verführen oder manipulieren alles ist möglich nix ist fix entgrenzend sich zeigen, wie gut man ist Engführung Selbstgefälligkeit Egozentriertheit Leiterinszenierung Missbrauch Keine Sicherheit geben Rigidität Machtdemonstration Entgrenzung Spielregel in Balance Klarheit Klartext Anstoßen Wortkarten-Listen aus den Arbeitsgruppen am Nachmittag 1. Wand Gesellschaft: Stete politische, kulturelle, kirchenpolitische, religiöse Auseinandersetzungen Teilnahme am konziliaren Prozess Frieden Gerechtigkeit Abgrenzung von totalitären faschistischen Tendenzen Aktualisierungen (fordern) Methode der AKTUALISIERUNG Gruppenprozess, sorgfältig wahrnehmen, begleiten, fördern Ich leite: wie - partnerschaftlich? Beachten meiner Möglichkeiten und Grenzen (physisch, psychisch, Kompetenz) Gabenfördernd: ressourcenorientiert leiten Stete Weiterbildung: Vertiefungen und eigene Supervision Wenn immer möglich: Teamleitung, besonders Ausbildung, Intervision Sorgfältige Vorbereitung: Präsenz, ausgeuht, vor-pünktlich Wozu treibe ich Bibliodrama? Text: Verantwortung: gegenüber der Raumgreifenden AUTONOMIE und VERLETZ- LICHKEIT des TEXTES Respekt durch bestmögliche Vorbereitung und Erschließung WAHRUNG der Würde des Textes Text A 0 Der Gegentext gibt Aber nicht bis zuletzt. Die Methoden AUS dem Text ableiten Die Wahrheit des Textes handelnd ergründen Text: bewirkt neues Erleben Textabschnitt > ich selbst Text und das Fremde in ihm Selbst mit dem Text ins Reine gehen Teilnehmende: Auf jede Art materieller psychischer, sexueller, sozialer Ausnutzung verzichten Wertschätzung: handelnd, gestaltend, sich äußernd Geschützter Raum: jede/r öffnet sich, so weit er/sie mag Rechnet mit der das Biografische übertreffenden Dimension des Bibliodramas Toleranz gegenüber anderen Lebens- und Weltanschauungen Religiöse und spirituelle Prägung achten UND neue Erfahrungsräume ermöglichen Kreativität Spontaneität ermöglichen, fördern Autonomie: wahren, fördern, zulassen, unterstützen Achtung des Stopps der Teilnehmenden Achtung der Menschenrechte Schutz den Intimsphären Recht auf körperliche Unversehrtheit Wahrung der individuellen selbstverantwortlichen Entscheidungs- und Handlungsfreiheit der Teilnehmenden Recht auf Respektierung der psychischen/physischen Grenzen Einen Kontrakt schließen über die Bedingungen der gemeinsamen Arbeit TN lernen zu unterscheiden zwischen Ich und DU TN erfahren: ich bin o.k. 2. Wand Gottesbild: TEXT: Einen breiten Raum für verschiedenste Formen für Spiritualität zulassen. Ich will den Prozess immer wieder auf den biblischen Text zurück führen. Ich wähle einen Text aus, der das Evangelium widerspiegelt?! Betroffenheit: Ich habe nicht die Wahrheit. Ich darf nur Prozesse anstoßen, wo ich zumindest vermute, dass ich sicher bin. Ich nehme keinen Text, zu dem ich im Augenblick ein persönlich gebrochenes Verhältnis habe (Vorrichtung). Kompetenz: Konfessionen, religiöse Hintergründe wahr und ernst nehmen. Dogmatische Setzungen unterbinden, wenn es zu Lasten von anderen geht Als Geist den Raum schützen Mich selbst als Lernende begreifen auf mehreren Ebenen Menschenbild: Respekt keine Wertungen Umgangsformen schützen Schutz der Minderheiten 3. Wand Gesellschaft: Ich will erreichen, dass der gesellschaftliche Kontext Raum hat im Prozess Text: Ich lasse mich leiten von dem Glauben an die heilende Wirkung des biblischen Textes. Ich will erreichen, dass biblischer Text für mein Leben (das der Teilnehmenden) wirksam wird Vertiefung der Gott-Mensch-Beziehung, 20

21 STUDIENTAG die zu einer frohen Botschaft wird. Ich bin bestimmt von der Überzeugung, dass der Text einen Raum bietet, der mehr Schätze bringt als...? dass der Text zu Sprache und zu Herzen kommt. Ich will erreichen, dass der Text Raum hat, dass Textanteile und Biografieanteile gleichermaßen zur Geltung kommen. Leiter / Leiterinnen: Pflicht Leitung als Team wahrnehmen. Als Leiter/in meiner Rolle bewusst sein Ich will als LeiterIn erreichen, dass Text, Gruppe und der Einzelne in einem gewissen Gleichgewicht stehen, dass die LeiterInnen den Text nicht instrumentalisieren, sich Offenheit erhalten Leiterin / Gruppe: Mein Handeln wird bestimmt von der Überzeugung, dass ich als Leiterin für die Sicherheit und den Spielraum der Gruppe zuständig bin. Wo beides beeinträchtigt wird bin ich verantwortlich Grenzen zu setzen. Ich will erreichen, dass wir als Team solide das Bibliodrama vorbereitet haben und eine gute Arbeitsbeziehung haben. Leiter: eine grundsätzliche Gleichberechtigung von Leitung und Teilnehmenden Teilnehmer / Teilnehmerin: Ich will erreichen, dass möglichst viele Teilnehmende vom Evangelium (Botschaft der Befreiung) erfahren, behalte die Verantwortung für mich selbst. Die Bedürfnisse eines einzelnen respektieren, doch den Bedürfnissen der ganzen Gruppe unterordnen. Dass Teilnehmer/innen sich gegenseitig Achtung und Wertschätzung entgegenbringen. Mein Handeln wird bestimmt von der Überzeugung, dass jede Person Expertin ihrer selbst ist, verantwortlich für ihren Weg. Ich will keine Person drängen, schubsen, zwingen, sondern Entwicklungsraum zur Verfügung stellen. Ich will erreichen, dass GruppenteilnehmerInnen mit dem Eigenen vorkommen. Ich will erreichen, dass die Teilnehmenden sich durch die Leitung gut begleitet fühlen. Ich will erreichen, dass Teilnehmende ermutigt werden, eigene Lebens- und Glaubenserfahrungen auszudrücken. Ich will erreichen, dass zumindest Einzelne, spirituelle Erfahrungen machen können. Ich will erreichen, dass die Teilnehmenden sich auf einen Prozess mit Text, Gruppe, Gott einlassen können. Gruppe: Gruppe nicht instrumentalisieren. Die Teilnehmenden in ihrer Einzigartigkeit sichtbar werden. dass die Achtung vor den/der Einzelnen, seine/ihre Unversehrtheit, gewahrt bleibt. Was bedeutet, das gegenüber Fundamentalisten? dass der Prozess bewusst wird (phasenweise). dass in der Gruppe jede/r sich entfalten kann ohne den anderen Platz wegzunehmen. 4. Wand Kritische Selbstreflexion im Respekt vor Wort und Teilnehmer. Ich will im Raum des Textes Entwicklungen anstoßen und fördern / stützen. Ich will die Teilnehmer zur Wahrnehmung ihrer Freiheit ermuntern: z.b. eigene Grenzen beachten kreativen Ideen nachgehen Impulse wahrnehmen Befreiungspotenzial der Texte ernst nehmen, Menschen in Anspruch nehmen / bringen. Spontaneität: Leitung: Zwischen Hebamme und Handwerker befördernd stützend Chorsängerin, keine Vorsängerin sein, vielstimmig Alltag der Teilnehmenden achten: Begleitung Erfahrungsbezug, Kontext und Kontextuelle Textbewegung. Die Teilnehmer sollen das letzte Wort haben. Ich fühle mich verantwortlich für ein befriedigendes Ende. Dass Teilnehmende am nächsten Tag zur Arbeit gehen können. Entwicklung der Einzelnen fördern: Nähe und Distanz des Leiters zu Teilnehmern. Niemals will ich Methoden anwenden, deren mögliche Wirkungen mir unklar sind. Niemals einen Prozess anstoßen, für den ich Verantwortung übernehme. Ich übernehme die Verantwortung für den Prozess! Leitung: Vertrauensvorschuss der Gruppe gegenüber angstfrei. Umsichtige Vorbereitung: Eigene Vorbereitung bevor im Leitungsteam die gemeinsame Vorbereitung beginnt. Eigenes Erleben und mein Skopus verantworten Evangelium GUTES nützlich, heilsam, hilfreich, aufbauend Wahl Räume Öffnend Wach Schritt über Grenze Neues Demut Eigenverantwortung Spiel Weite Begleitung Manipulation Resonanz Spielraum Wachstumsmöglichkeit Authentisch Entfaltung Balance Konfrontation 21

22 TEXT RAUM Zutrauen Geborgenheit Vertrauen Konfrontativ Leichtigkeit Baut auf Klar: souverän Leitungshandeln gut fundiert Raum Sicherheit Sich getragen fühlen Freiräume Umfassende Vorbereitung Sorgfalt bei der Auswahl der Medien und Methoden. Es kann im Verlauf des Prozesses auch dazu führen, dass Medien oder Methoden nicht eingebracht werden! Für Sicherheit sorgen: Soweit es meiner Aufmerksamkeit möglich ist, will ich die Teilnehmenden vor Verletzungen durch andere oder durch mich selbst schützen. Zeitgrenzen! Solidarisch mit Frauen Verantwortung für den Prozess übernehmen: Hinein- und herausführen Psychodynamik beachten: z.b. tiefen flächen Geborgenheit: Grundsätzliche Gleichachtung Gleichwertigkeit jeder Person Demütig sein gegenüber Bibeltext als Wort des lebendigen Gottes. Ich will Teilnehmende nicht verführen, sie sollen so viel Distanz zum Prozess behalten, dass sie selbst wissen, was sie tun. Der Text soll als Gegenüber erhalten bleiben. Text: Klärung der eigenen Anteile die durch den Text für mich aktualisiert werden in der Vorbereitung des Bibliodramas. Ich will keine Angst haben vor Ideen und Auslegungen der Teilnehmenden. Der Text steht im Zentrum des Prozesses. Resonanz zum Ethiktag Überlegungen im Vorfeld von Richtlinien für die Ethik im Bibliodrama, ausgehend von den dokumentierten Materialien des Studientags der Gesellschaft für Bibliodrama (GfB) im Januar 2003 Otto A. Seip Unterwegs in den Entwicklungsspuren zu Ethik-Richtlinien im Bibliodrama Ethik dient zum Guten? Architektur und Statik für sich selbst wissen Grenzerfahrungen Frei Räume ERLAUBT GEBOTEN Entwicklung Achtung Dynamik Textung und Beim Studientag 2003 Ethik im Bibliodrama (für die Bibliodramaleitung) ist eine große Fülle an Material im Laufe des Tages von allen Teilnehmenden zusammengetragen worden. Die Schwerpunkte hierfür sind die Arbeit am Vormittag entlang des biblischen Textes 1. Kor 10,23 gewesen, sowie am Nachmittag das Zusammentragen unterschiedlicher Meinungen und Erfahrungen in vier Arbeitsgruppen. 1 Grundsätzliche Fragestellungen Folgende Fragen und Themen treten für mich in den Vordergrund: 1.1 Welches Bibliodrama möchten die LeiterInnen vermitteln? Was hat für sie die unbedingte Priorität? Was erfahren TeilnehmerInnen als hinderlich? Wie gestalten sich Beziehungen kurz-, mittel- und langfristig? Welche Abhängigkeit entsteht? Welches Menschenbild möchten LeiterInnen prägen? Welches Menschenbild verkörpern sie selbst? Welches Menschenbild möchten sie vermitteln? Welche offene / verborgene Erwartung haben TeilnehmerInnen? 1.2 Bibliodrama geschieht als Korrespondenz von biblischem Text / Gott und menschlichem Leben. TeilnehmerInnen und LeiterInnen bringen sich als einzelne und als Gruppe ein. Erwartungen erzeugen Bestärkung oder Enttäuschung. 1.3 Zukünftig zu formulierende Ethik-Richtlinien dienen zum Schutz der Teilnehmenden, der Leitenden, des interkommunikativen Geschehens. 1.4 Gleichermaßen für Leitende und Teilnehmende ist alles erlaubt, was Würde, Respekt, Intimität jedes Einzelnen im Blick hat. 1.5 Verboten hingegen ist alles, was manipuliert, nötigt, missbraucht. 2 Ethik für das Bibliodrama: Zusammenfassung der Assoziationen zum Material des Ethiktags 2.1 Was alles erlaubt ist Alles, was im bibliodramatischen Prozess geschieht, soll Entwicklung ermöglichen, soll Entwicklungen unterstützen. Theologisch gesagt, soll der bibliodramatische Prozess Evangelium ermöglichen, Gesetz einschränken. Das ist die Voraussetzung für eine mögliche 22

23 STUDIENTAG Entwicklung des Einzelnen innerhalb der Gruppe. Zu Beginn stellt sich die Frage: Was ist der persönliche Ausgangspunkt des Einzelnen, was ist der Ausgangspunkt der Gruppe jetzt? Wohin geht der nächste Schritt? Die Dynamik soll freigesetzt werden. Der Möglichkeit der schrittweisen Entfaltung soll Raum und Zeit gegeben werden. Die Rolle des Bibeltextes Ein prozessorientiertes Leitungsverhalten hält somit mögliche Ergebnisse offen. Als Leitung rechne ich (beziehungsweise rechnen wir als Leitungsteam) damit, dass solche Entfaltungsräume durch den biblischen Text offen gehalten werden. Im biblischen Text wirkt Heiliger Geist: so bewirkt der Text der heiligen Schriften alles im Hier und Jetzt. Anfang, Mitte und Ziel sind in ihm angelegt, quasi zu entblättern. Alles Heilsame ist in ihm enthalten. Somit wirkt der biblische Text therapeutisch. Diese Achtung vor dem Text findet ihre Entsprechung in der gegenseitigen Achtung innerhalb der Gruppe und in der Selbstachtung. In der gemeinsamen Leitungsverantwortung liegt das bewusste Handeln und die Bereitschaft, auch Überraschendes (Evangelium aber auch Teufel und Engel) zuzulassen. Hierzu bedarf es der erfahrenen Einübung von Achtsamkeit einerseits und des offenen Blicks andererseits. Das Dunkle, Aber und Widerspruch im Bibliodrama Wenn alles im Hier und Jetzt geschieht, muss auch das Dunkle Platz finden dürfen, insofern gehören auch das Aber, der Widerspruch, die Einschränkung, der Widerstand dazu. Dunkel und Licht werden beide erfahren. Inwieweit die Leitung das eine oder das andere verstärkt, bleibt eine Gratwanderung, ein Leitungsrisiko. Die Gruppe und die Einzelnen Der gestaltete Gruppenraum ist rein örtlich der Leitungsraum innerhalb dessen sich das Bibliodrama abspielt. Auch außerhalb des Gruppenraums als Leitungsraum soll partnerschaftliche Wertschätzung vorrangig sein als Austausch, Reflexion des Wahrgenommenen ohne Bewertung. Ein Gefühlsausdruck kann individuell unterschiedlich sein. Gefühle können nach außen gezeigt werden, aber auch nach innen gerichtet große Macht entfalten. Was in einem Menschen innerlich geschieht, kann von anderen äußerlich als cool wahrgenommen werden, ohne dass sie den brodelnden Vulkan im Inneren des anderen erkennen. Das heißt, jeder Teilnehmende entscheidet (zeigt oder zeigt nicht) das Maß an Gefühl, das sie / er nach außen bringt. Therapeutische Katharsis findet nur dann statt, wenn der Teilnehmende dies für sich möchte. Dennoch soll die ermutigende Atmosphäre des Gruppengeschehens einzelnen vertrauensvoll ermöglichen, etwas zu tun oder auszuprobieren, was sie sich sonst nicht trauen. Die spontane Äußerung eines Teilnehmenden hat ihre Korrespondenz in den Reaktionen der anderen als Verstärkung oder Gegenreaktion. Die Leitung achtet die Würde des einzelnen und unterstützt die Würde der Gruppe innerhalb der Gesellschaft. Die soziale, gesellschaftsbezogene Komponente bleibt Leitung und Teilnehmenden bewusst. So lässt Bibliodramaleitung Würde achten, Kreativität fördern, Widerstände erlauben. Im bibliodramatischen Prozess erfahre ich somit neue eigene Identität, neue Würde als Seriosität, neue öffnende Maßstäbe. 2.2 Gutes in der Bibliodramaleitung: positive Verstärkung durch entsprechendes Leitungsverhalten Die Leitung soll einerseits öffnen, Weite ermöglichen, andererseits auch Grenzerfahrungen zulassen, wach und aufmerksam die Teilnehmenden und sich selbst im Prozess wahrnehmen. Hierzu gehört eine Grundhaltung von Demut, das heißt, ich weiß um meine eigenen Ecken und Kanten, ich kenne meine Schwächen, meine Vorlieben, meine eigenen Ziele, und stelle sie zunächst zurück. Ich will nicht etwas Bestimmtes erreichen, durchsetzen, erzwingen, vermitteln. Aber als Leitung übernehme ich Eigenverantwortung, ich lasse mich auf keine völlige Beliebigkeit ein, kein Laisser-faire zu. Leitung als Begleitung vermittelt empathisch dem Teilnehmenden einen geschützten Raum des Spiels. Leitung geht die Schritte der Teilnehmenden mit, an der Seite, von hinten schützend, nicht schubsend. Leitung geht nur selten voran. Wachstumsmöglichkeit im bibliodramatischen Spiel zu erfahren, bedeutet Wachstum nicht zu erzwingen, zu manipulieren, sondern bildlich gesprochen, Samenkörner in fruchtbaren Boden zu stecken, Sprösslinge heiliger Geist Alles Hier und Jetzt Bewusstes Handeln Achtsamkeit Gruppenraum Leitungsraum. Innen außen Entwicklungen unterstützen Evangelium, Dunkel und Licht Ergebnis offen prozessorientiert Offener Blick Text als Anfang Mitte Ziel Spontaneität Der Text ist der Therapeut Etwas zu tun, was ich mir sonst nicht traue Sozial gesellschaftlich Alles... Aber... 23

24 TEXT RAUM Korrespondenz Text Räume Text heute Was Würde achtet, Kreativität fördert, Widerstände erlaubt Identität Seriosität Entfaltung Maßstab nicht groß zu ziehen, sondern sie geduldig wachsen zu lassen, in je eigener Geschwindigkeit sich entfalten zu lassen. Was für einen Teilnehmenden lange dauert, ist für einen anderen ein viel zu schneller Schritt, denn seelische Tempi sind verschieden. Die Leitung ist bemüht authentisch zu sein, das heißt bei sich und selbstbewusst zu sein, vorbildlich zu sein im Sinne von: sich seiner selbst und seiner Bilder bewusst zu sein. Es gelingt Sicherheit zu vermitteln, wenn Leitung und Teilnehmende sich gegenseitig getragen fühlen. Dann können sich Freiräume eröffnen als Räume, die frei sind von einer Angst vor der Angst, frei von einer Abwehr sich berühren und ansprechen zu lassen, frei von einer Scham augenblickliche Gefühle nach außen zu zeigen. Die wohltuend-wärmenden Gruppenbefindlichkeiten werden mit Zutrauen, Vertrauen, Geborgenheit und Leichtigkeit umschrieben. All dies muss jedoch nicht immer für alle und gleichzeitig vorhanden sein. Eine Atmosphäre von Zutrauen, Vertrauen, Geborgenheit und Leichtigkeit kann nicht durch die Leitung allein hergestellt werden. Die Leitung kann sie dennoch ermöglichen oder auch behindern. Es ist jedoch Ziel des ganzen Gruppengeschehens, diese Arbeitsatmosphäre gegenseitig bereitzustellen. Immer dann, wenn die Leitung klar die Gegenwart und die möglichen nächsten Schritte wahrnimmt, vermittelt sie den Teilnehmenden den Eindruck souverän zu sein, das heißt Handelnde in dem jeweiligen Geschehen und nicht Spielball der unterschiedlichsten Interessenströmungen zu sein. In einem gut fundierten Leitungshandeln sollte all dies seinen Platz haben. Dann kommt es zur Balance, zum Halten des Gleichgewichts beim Drahtseilakt im Raum des biblischen Textes, der archaischen Gottesbilder, der archetypischen Beschreibungen menschlichen Lebens. Die Biografien der Teilnehmenden und der Leitung spiegeln sich in allem wieder. Das aber bleibt mehr oder minder bewusst. Die Leitung muss sich vor Augen halten, dass sowohl im Hinblick auf die Gottesbilder als auch im Hinblick auf das Beziehungsgeschehen Übertragungen und Gegenübertragungen sich vollziehen. Versucht die Leitung gar ihr eigenes Gottesbild den Teilnehmenden aufzuzwängen, gerät unter Umständen die Gruppe in den Zustand der Ergebung, weil sie sich dem Leitungsversuch, das eigene Gottesbild absolut zu setzen, ergibt. Die Möglichkeit des Widerstands, dass Einzelne heftige Gegenreaktionen zeigen, weil sie ihr eigenes Gottesbild nicht abändern lassen wollen, könnte hingegen zu Klärungen führen, zum Beschreiben der individuellen Gottesbilder ermutigen. Die Übertragungen und Gegenübertragungen von biografischen Bildern (Mutter, Vater, Schwester, Bruder, Tochter, Sohn und so weiter) auf die Leitung erfordert ein genaues Wahrnehmen der Entwicklung des ganzen Beziehungsgeschehens in kleinen Schritten. Und wann kommt es zur Konfrontation? Sicher nicht willentlich, sondern je dann, wenn Leitung und Teilnehmender gemeinsam versuchen, eine andere Seite als bislang gewohnt neu zu betrachten. Kon-frontativ zu leiten bedeutet, eine neue Sicht einzunehmen und mitzugehen. Deshalb darf Konfrontation im Bibliodrama nie mit Provokation verwechselt werden. 2.3 Schädliches Leitungsverhalten Sollte sich eine Bibliodramaleitung überheblich zeigen, ist dies eher ein Zeichen völliger Verunsicherung, Desorientiertheit als der willentliche Einsatz eines autoritären, diktatorischen Leitungsstils oder etwa eines menschenverachtenden Zynismus. Es kann vorkommen, dass eine Leitung Zwang ausübt, dass sie aus Ehrgeiz oder zur Machtdemonstration eine Gruppe zu instrumentalisieren versucht, Engführung betreibt. Ebenso kann eine Leitung versuchen, die Gruppe zu manipulieren oder gar zu verführen, um eigene Wünsche und Erwartungen umzusetzen. Zwang, Instrumentalisierung, Manipulation, Verführung schaden den Teilnehmenden. Selbstgefälligkeit, Egozentriertheit und Leiterinszenierung, Rigidität und Machtdemonstration sind Leitungsfehlverhalten. Gegen schädliches Leitungsverhalten muss als Medikament das Rezept der fachlichen Supervision ausgeschrieben werden, zum anderen dämmt ein kontrollierendes Feedback in der Gesamtgruppe immer wieder nach einzelnen Schritten im bibliodramatischen Prozess mögliche Fehlentwicklungen unter Umständen frühzeitig ein. Verboten Jeglicher Übergriff in die Intimsphäre eines Teilnehmenden ist verboten. Jede Demonstration von Dominanz, Gewalt, jede Anmache ist verboten. Nur eine Wahrheit absolut zu setzen und nicht subjektive Wahrheiten gelten zu lassen, ist verboten. Einen Text, ob biblisch oder außerbiblisch so zurechtzustutzen, dass er kein Evangelium (= was Christus treibet, zum Beispiel die Ethik der Bergpredigt) enthält, ist verboten. Sich als falscher Guru oder Zauberlehrling zu betätigen, ist verboten. Ein Leitungsverhalten, das sich grenzenlos, gedankenlos, verantwortungslos, aufdrängend zeigt, ist verboten. Verboten ist der Missbrauch. Wie in der Beratung, Therapie, Seelsorge ist auch im Bibliodrama der emotionale und sexuelle Missbrauch menschlichen Vertrauens verboten, weil so die Grundregel gegenseitiger Achtung und Solidarität verletzt wird. 3 Wozu Ethik im Bibliodrama? Ethische Standards sollen Leitenden, die Teilnehmende in ihrem emotionalen Erleben begleiten, dabei helfen, mögliche Tendenzen zum Missbrauch bei sich und anderen so früh wie möglich zu entdecken und Schutz geben, Fehldeutungen nicht keimen und wachsen zu lassen. 24

25 GRUNDTVIG Projekt Bibliodrama-Langzeitfortbildungen in Europa Das Projekt läuft nun im zweiten Jahr und hat neben bislang drei Konsultationstreffen unterschiedlichste Aktivitäten hervorgebracht. Auf nationaler und europäischer Ebene fanden Bibliodrama- Workshops, Kongresse (Hamburg, Gelnhausen und Graz), Fortbildungstage und Foren statt. Der europaweite Austausch von Lehrenden und Lernenden im Bibliodrama hat den Prozess des gegenseitigen Kennenlernens und der kollegialen Beratung sehr gefördert. Delegierte der am Projekt teilnehmenden Institutionen und Nationen (Ungarn, Österreich, Dänemark, Schweiz und Deutschland) erarbeiteten währen der drei Konsultationstreffen umfangreiche Entwürfe für ein europäisches Netzwerk Bibliodrama, welches als Zielpunkt am Ende des Projektes gegründet werden soll. Das Projekt wird zunächst im Juli 2003 seinen Abschluss finden. Derzeit bemühen wir uns bei der EU um eine einjährige Verlängerung. Im dritten Projektjahr möchten wir die Institutionalisierung und Implementierung des europäischen Netzwerkes Bibliodrama auf breitere (europäische) Füße stellen, in dem wir weitere Kooperationspartner hinzugewinnen (Niederlande, Schweden, England, Finnland und evtl. weitere). Hierzu laufen entsprechende Vorgespräche und Anträge. Nach gegenwärtigem Diskussionsstand zeichnet sich für das europäische Netzwerk Bibliodrama folgendes Profil ab: Offenheit: wir streben ein offenes Netzwerk an, das interessierten Personen und Institutionen zur Beratung, zum Austausch, zur gegenseitigen Bereicherung dient. Organisation: regelmäßige Treffen des Netzwerkes auf internationalen Kongressen und Foren dienen dem gegenseitigen Austausch und der Verbreitung und Implementierung des Bibliodrama. Europa: unsere Ziele sind am Bibliodrama und der Förderung des europäischen Austausches von Lehrenden und Lernenden orientiert. Standards: im Rahmen eines Ethikpapiers einigen wir uns auf Standards für die Durchführung von Bibliodrama-Angeboten und Ausbildungsgängen. Derzeit wird in Arbeitsgruppen zu den dargestellten Themen gearbeitet. Das vorerst letzte Konsultationstreffen in Budapest (15. bis ) dient der Diskussion und Verabschiedung eines Selbstverständnisses für das europäische Netzwerk Bibliodrama. Sofern unsere laufenden Anträge bei der EU angenommen werden, wird das Projekt um ein Jahr verlängert und andere Institutionen und Nationen kommen hinzu. Dieses würde uns alle sehr freuen. Im Rahmen des Projekts werden zwei Veranstaltungen vorbereitet und durchgeführt: Bibliodrama-Werkstatt beim ersten ökumenischen Kirchentag in Berlin vom 28. bis 31. Mai 2003 Internationales Bibliodrama-Treffen Budapest (Ungarn), 12. bis 15. Juni 2003, zum pfingstlich bewegten Thema Der Wind weht, wo er will (auf diese Veranstaltung wird im Textraum gesondert hingewiesen). Derzeit wird eine Verlängerung des Projektes um ein weiteres Jahr bei der EU beantragt. Wesentliches Ziel hierbei ist, die europäische Vernetzung von Bibliodramaanbietern und -angeboten voranzutreiben und gemeinsame Standards in Durchführung und Ausbildung zu vereinbaren. Als neue Partner werden Institutionen aus Schweden, Finnland und den Niederlanden hinzu kommen. Bisher sind Ungarn, Österreich, Dänemark, Schweiz und Deutschland vertreten. Wolfgang Roos-Pfeiffer (Projektkoordinator) Erwachsenenbildung Bethel, Nazarethweg 4-7, Bielefeld, Tel. 0521/ , Fax 0521/ , Mail: 25

26 TEXT RAUM Einladung zum Internationalen Bibliodramatreffen vom in Ungarn im Rahmen der von der Europäischen Kommission geförderten Lernpartnerschaft Grundtvig 2 DER WIND WEHT, WO ER WILL; du hörst sein Sausen, weißt aber nicht, woher er kommt und wohin er geht. So ist es mit jedem, der aus dem Geist geboren ist. (Joh 3,8) Bei allem Unwissen wissen wir, dass unser Treffen sei es Bibliodrama Symposium, Konferenz oder Kongress genannt von dem guten Geist vorangetrieben wurde, der lebendig und aufgeschlossen macht, ermuntert, bei der Bewahrung vielfältiger Unterschiede Verständigung ermöglicht, Gemeinschaft stiftet um nur einige Pfingstwunder zu nennen, deren Vergegenwärtigung wir nicht nur bei dieser internationalen Bibliodramaveranstaltung zu erleben hoffen, sondern bald auch in einem gemeinsameren Europa. Das Motto deutet sowohl auf den inhaltlichen als auch auf den methodischen Reichtum unserer Veranstaltung und stellt dabei ein Wesenszug bibliodramatischer Arbeit (und gläubigen Lebens ) dar: die Uverfügbarkeit. Von Anfang an (als Gott den Lebensatem in die Nase Adams blies) belebt den Menschen Gottes Ruach, Pneuma, Geist ; er nimmt seine Gegenwart mal in leisem Windhauch, mal in heftigem Brausen, mal als sanfte Regung des eigenen Herzens, mal als stürmisches Ereignis seiner Umwelt wahr. Mit den vielfältigen Mitteln des Bibliodramas, mit dem Einsatz unserer Leib-Seele-Geist-Wesens durch Körperwahrnehmung, Bewegung, Rollenspiel und unterschiedliche ästhetische Gestaltungsweisen, mit Hilfe der jeweiligen Gruppe wollen wir spontan und kreativ den Text der Bibel annähern, um von seiner Botschaft beseelt und (auch in unserem nachpfingstlichen Alltag) getragen zu werden. Dabei wissen wir, - laut Motto und Pfingsterfahrung - dass das Gelingen nicht zu machen, sondern nur zu erhoffen und dankbar zu empfangen ist. Wir laden alle Interessenten herzlich ein, mal bibliodramatisch auszuprobieren, wie es ist aus dem Geist (neu) geboren zu sein, zu werden. (Kriszta Eisenbarth) INTERNATIONALES BIBLIODRAMA TREFFEN Manréza 2099 Dobogókõ, Fény Str. 1. Tel.: 00/36/ 26/ Ungarischer Bibliodrama Verein, Stiftung Kirchenforum, Stiftung des Kirchenbaus von Csillaghegy GEPLANTES PROGRAMM 12. Juni, Donnerstag bis 17 Uhr Ankunft, Registration, Tee Abendessen Welcher Wind hat dich hergeweht? 13. Juni, Freitag Frühstück, Morgenliturgie Referate 1. Vom bibliodramatischen Wind erfasst: Kurze Bekenntnisse der Bibliodrama-Buchautoren: Else Natalie Warns, Heinrich Fallner, Gerhard Marcel Martin, Klaus-Werner Stangier 2. Spiritus ubi vult spirat über die theologisch-hermeneutischen Zusammenhänge unseres Themas (ungarischer Referent angefragt) Mittagessen Werkstattarbeit in halbtägigen oder ganztägigen Kleingruppen (Angefragte BibliodramatikerInnen: Gerhard Marcel Martin, Klaus-Werner Stangier mit Gattin, Else-Natalie Warns, Doris Immich, Sarkady Kamilla, Nyáry Péter, Hubainé Muzsnai Márta, Majsai Hideg Tünde, Goda Gyula, Eisenbarth Kriszta) Abendbrot Biblisches Improvisationstheater geleitet von Irén Potzner und Antal Pásztor 14. Juni, Sonnabend Frühstück, Morgenliturgie Werkstatt Mittagessen Heißa, der Wind bläst von der Donau her! Ausflug nach Szentendre mit dem Bus, Schiffsreise nach Budapest, Rückkehr nach Dobogók am Spätabend 15. Juni, Sonntag Frühstück Bibliodramatischer ökumenischer Gottesdienst, Abschied Mittagessen, Heimkehr Tagungsbeitrag : 50 Euro Vollpensionskosten: 40 EU/Tag/Person Anmeldung: bis Ostersonntag ( ) Information:Varga Péter Pius / vpp6106@westel900.net Wir freuen uns über deine Teilnahme! Die OrganisatorInnen: Eisenbarth Kriszta, Hegyes Kata, Muntag Ildikó, Varga Péter Pius Die Sprachschwierigkeiten sollen mit Hilfe des Pfingstgeistes und der DolmetscherInnen überbrückt werden. Möglicherweise wird es auch rein deutschsprachige Werkstattgruppen geben. ACHTUNG: Die Anmeldungen der Teilnehmenden aus Deutschland für das Bibliodramatreffen in Ungarn werden bei Wolfgang Roos-Pfeiffer koordiniert. Bitte melden unter tel , fax oder wolfgangroos@web.de 26

27 BERICHTE BERICHTE AUS DER BIBLIODRAMABEWEGUNG P. Rudi Pöhl, Steyl Die Reise mit dem Wort Gottes von Rom nach... Pater Rudi Pöhl (Dr. theol. spirit.), Mitglied der Gesellschaft des Göttlichen Wortes, auch Steyler Missionare genannt, kommt aus Südtirol, arbeitet zur Zeit im Bereich Spiritualität und Bibelapostolat im Gründungshaus St. Michael in Steyl, Holland. P. Pöhl leitet Bibliodramakurse, bildet Bibliodramaleiter/innen für bibel-pastorale verantwortliche Leiter/innen auf den Philippinen und in Papua Neuguinea aus, leitet Einzelexerzitien und Exerzitien mit Bibliodramaelementen, arbeitet seit 1996 am Projekt Exerzitienleiter-Ausbildung für Exerzitien im Alltag in der Diözese Bozen-Brixen, Südtirol, mit. Er sieht Bibliodrama und Exerzitien als zwei aktuelle Zugänge zum Erlebnis des Wortes Gottes und zu sich selbst, besonders für Menschen, die ihre Wurzel in Gott und in der Gemeinschaft der Kirche suchen. Der Impuls kam von einer jungen Philippina. Ich möchte hier kurz berichten von meiner abenteuerlichen Reise mit dem Wort Gottes nach Asien und dem Pazifik. Die Vorbereitungen zu dieser Reise wurden in den Albanerbergen, in der kleinen Stadt Nemi bei Rom getroffen. Die katholische Bibelföderation hält dort bis heute in Zusammenarbeit mit dem Steyler Missionsorden internationale Bibelkurse für Frauen und Männer aus englischsprachigen Ländern Asiens, Afrikas, Amerikas und aus Europa ab. Der Kurs wird einmal im Jahr angeboten, nennt sich DEI VERBUM biblical pastoral course, benannt nach dem Bibeldokument des II. Vatikanischen Konzils. Ich arbeitete im Team als geistlicher Begleiter des Kurses zusammen mit meinem holländischen Mitbruder P. Wim Wijtten und einer jungen philippinischen Frau Jessica Joy Candelario. Wir hatten bereits zweimal deutsche Bibliodramaleiter nach Nemi eingeladen: Frau Annette Himmelreich und Pastor Christoph Fuhr (evangelisch lutherisch) aus Köln, die ein Bibliodramaprogramm von vier Tagen in Englisch mit den Teilnehmern/innen erfolgreich angeboten haben. Auf Grund dieser Erfahrungen kam - an einem Pizzaabend in einem Restaurant von Nemi - der Impuls von Jessica Joy, dass wir Bibliodrama doch auch auf den Philippinen anbieten könnten. Dieser Impuls wurde Wirklichkeit. Die Reise geht von Rom nach Manila. Zwei Jahre (1998) später wurde ich über P. Dr. Ludger Feldkämper, General Sekretär der Katholischen Bibelföderation, zum südostasiatischen bibel-pastoralen Treffen der Bibelkoordinatoren und -koordinatorinnen nach Manila auf die Philippinen eingeladen, um anschließend Bibliodramaworkshops anzubieten. Die Freude am Wort Gottes bei dieser Begegnung verschiedener Nationalitäten war bewegend und wurde ein großes Geschenk für mich. Zu meiner Überraschung gelang es dabei, die rund 30 Philippinos, Indonesier, Malaysier, Thailänder, Vietnamesen, Europäer und anderen durch die Dynamik des Bibliodramaprozesses auf eine gemeinsame Reise in einen Text-Raum zu begleiten und zu führen. Durch Tänze aufgelockert, entstand eine sensible Wachheit für die Kraft des Wortes Gottes und wurde eine erstaunliche Transparenz für das eigene Leben spürbar was dem üblichen Bild des scheuen Asiaten, der oft so schwer zu begreifen und zu durchschauen ist, widerspricht. Diese Grunderfahrung und Erstbegegnung mit dem Bibliodrama in Manila hatte weitere Einladungen zur Folge: 1999, 2001, Und es wird auch dieses Jahr wieder zu Workshops in Manila kommen. Inzwischen ist durch meine sechswöchigen Einsätze von Bibliodramaworkshops zweierlei in Gang gekommen. Einmal hat die philippinische Bischofskonferenz, Abteilung Bibelapostolat (ECBA= Episcopal Commission of Biblical Apostolate) das Projekt in die Hand genommen, es mitfinanziert (dank der Hauptzuschüsse von Missio Bozen-Brixen, Südtirol), und hat es durch Ausschreibung und Koordination der Kurse auf nationaler Ebene in den verschiedenen Diözesen ihres Landes allen Bibelkoordinatoren und -koordinatorinnen bereits zugänglich gemacht. Die Philippinen haben rund 70 Diözesen und circa 90 einheimische Bischöfe. Bischof Arturo Bastes ist der gegenwärtige Chairman von ECBA und P. Oscar Alunday ist der Generalsekretär, beide sind zufällig einheimische Steyler Missionare. Sie werden unterstützt von einer kleinen Gruppe von Laien, Ordensleuten, Priestern (unter anderen auch von Jessica Joy Candelario, die in Nemi 1997 den Impuls gab) die der gemeinsame Motor für die laufenden Bibliodrama Basic Courses für Bibelleiter/innen in den verschiedenen Diözesen sind. Seit zwei Jahren bieten wir Grundkurse, Aufbaukurse und Leiterkurse (noch im Entstehen) an. Dafür wurde ein eigenes Programm entwickelt, angepasst an die kulturellen Bedürfnisse und Herausforderungen in den Stadtpfarren bis hinaus in die Barios und zu Volksgruppen, die weder lesen noch schreiben können. In den letztgenannten Bereichen arbeiten die Leiter/innen mit Bibliodramaelementen, die dem Körper, der Bewegung, dem Tanz (auch mit Bambusstöcken), dem Rollenspiel und anderem sehr viel Raum geben, um sich dem Wort Gottes langsam und mit großer Achtsamkeit anzunähern. Das Wort wird so gerade für die einfachsten Menschen zur heilenden und befreienden Erfahrung in ihrem harten Alltag. Von den Grass Rootes bis hinauf zur Ebene der Universität (zum Beispiel der San Carlos University in Cebu) ist eine ganze Palette von Kursangeboten vorhanden, die Teilnehmer/innen wahrnehmen und wahrnehmen können. Die Reise führt uns weiter zum Pazifik. Über die Philippinen hinaus kam 2001 die Einladung von der Lokalkirche in Papua Neuguinea zustande und zwar durch den nationalen Bibelkoordinator P. George Ryfa (Pole, Steyler Missionar), der auf den Philippinen an Kursangeboten teilgenommen hat. 27

28 TEXT RAUM Er hatte den Plan, in Papua Neuguinea an den wichtigsten pastoralen Zentren Bibliodrama Workshops anzubieten, so wie wir es auf den Philippinen praktiziert haben. Zusammen mit J. Joy Candelario und George Ryfa habe ich Basic Workshops als Grundkurse für Bibelleiter/innen, Katecheten/innen (beispielsweise an der Divine Word University in Madang) und Pastoralarbeiter/innen angeboten. Ich machte die Erfahrung, dass auch die Papuas einen sehr lebendigen, natürlichen und tiefen Zugang zum Wort Gottes gerade durch Bibliodrama erleben konnten. Diese ermutigenden Erfahrungen drängten geradezu zum Weitermachen und Weiterplanen. Ein Jahr darauf leiteten P. George und Jessica Joy (die eigens von den Philippinen kam) zusammen Basic Workshops an verschiedenen Orten des Landes. Daraus werden für den Aufbaukurs speziell interessierte und vom Bischof beauftragte Teilnehmer/innen rekrutiert. Dieser wird im September 2003 stattfinden unter der Leitung desselben Teams wie auf den Philippinen: J. Joy Candelario, P. George Ryfa und P. R. Pöhl. Die Reise mit dem Wort Gottes verbindet Inseln, Menschen und Kulturen untereinander... Die lange Reise mit dem Wort Gottes über Kontinente hinweg ist noch lange nicht zu Ende. Ich freue mich aber bei den Erfahrungen mit den Menschen vor Ort über die große Kraft des Wortes der Heiligen Schrift, dass die Herzen der Menschen mit der frohen Botschaft tief beseelt und sowohl Jugendliche, Frauen und Männer sowie Gruppen und Gemeinschaften gleichermaßen erfasst und sie ihrem eigenen Leben und ihrer Sehnsucht nach Umsetzung ihrer eigenen Kultur näher bringt und nicht entfremdet. Bibliodrama kann auf diese Weise auch dem falschen Druck der Globalisierung, alles in multi-kulti-happyness einzuebnen, entgegenwirken. Diese Menschen können sich an der Gegenwart Gottes unter den Menschen noch richtig erfreuen, weil sie das äußern dürfen, was sie zuinnerst berührt und packt. Es ist immer wieder deren Aussage und Staunen, wenn sie wiederholt zum Ausdruck bringen: how powerful is the Word of God and how touching and moving is the incarnate Word through his Spirit (wie stark ist die Kraft des Wortes Gottes und wie berührend und bewegend das fleischgewordene Wort durch den Geist Gottes)! Auch das internationale Team zwischen den Kontinenten hat durch diese Reise mit dem Wort Gottes viel Vertrauen und Kraft gewonnen. Teamgeist und Teamwork brauchen eine tiefere Quelle, damit so ein Projekt gelingt. Bibliodrama ist nur ein Weg zu dieser nie versiegenden Quelle: der Heiligen Schrift. Und nun? Von wo wird die Reise von Papua Neuguinea aus weiterführen? Es melden sich seit längerer Zeit immer mehr Stimmen, die eine Einladung nach Indonesien aussprechen... Es ist eine Einladung und Herausforderung, wenn nun Bibliodramaleiter/innen von den Philippinen und Papua Neuguinea aus gemeinsam ihre Hilfe in Indonesien anbieten dürfen. Martin Jaggi, Barlic/Nordphilippinen Bibliodrama Exerzitien für ein Presbyterium Pater Martin Jaggi, Bethlehemmissionar aus der Schweiz, seit diesem Frühjahr 2002 Bibliodramaleiter, ist Missionar in einer Bergpfarrei Barlic, Mountain Province, Nord-Philippinen. Er hat in Zusammenarbeit mit der jungen Philippina Jessica Joy Candelario, Bibliodramaleiterin (seit 1999), aus der Großpfarre in Metromanila, St. Joseph Gemeinde (ca Menschen) und seinem Bischof Monsignore Claver gepredigte Exerzitien mit Bibliodramaelementen für die Diözesanpriester begleitet. Es war sicherlich keine leichte Herausforderung, das Vertrauen des einheimischen katholischen Klerus für eine solche Exerzitienform zu gewinnen. Dazu noch begleitet von einer jungen (35) Jugendleiterin einer Großstadtpfarre und tätig im Dachverband der Asian Youth-Bewegung. Was er schildert, macht neugierig auch in Europa, wo es genauso um die Frage in der Bibelpastoral geht: Wie können die Priester selber dem Wort Gottes offener begegnen, um dadurch die Kraft für ihren pastoralen Dienst im Glauben tiefer und reicher zu gewinnen? (P. Rudi Pöhl, Steyl/Venlo, NL) Ich will von bemerkenswerten Exerzitien für alle Pfarrer der Apostolic Vicariate of Bontoc-Lagawe auf den Philippinen zusammen mit ihrem Bischof berichten. Als ich beschloss, einige Weiterbildungskurse anzubieten, war mein eigentlicher Plan, auf keinen Fall Vortragsexerzitien zu halten. Ich hatte zu der Zeit geplant, in einem Bibliodrama-Grundkurs interessierten Pfarrern Bibliodrama-Erfahrungen aus erster Hand zu ermöglichen. Das sollte sie befähigen, die Möglichkeiten dieses Werkzeugs der Pastoral aufzugreifen. So könnten sie ihre Katecheten, Lehrer und andere Kirchenmitarbeiter darin unterstützen, Bibliodrama einzusetzen und sich darin zu üben. Als ich während eines Vicariate meetings die Einladung zu solch einem Grundkurs verteilte, kam der Bischof selbst auf die Idee, dass unsere jährlichen Exerzitien mit Bibliodrama gestaltet werden könnten. Warum eigentlich nicht? Anfang September trafen wir uns in Baguio mit Frau Joy Candelario aus Manila, welche ich gebeten hatte, mir mit ihrer Erfahrung in der Weiterbildung zu helfen. Joy hatte einige Erfahrung mit Seminaristen aus der Priesterausbildung, aber keine mit einer reinen Priester-Gruppe. Wir waren beide etwas skeptisch, weil wir aus gutem Grund eine Menge Widerstand erwarteten. Es hieß allgemein, dass in Weiterbildungskursen mit der Unterstützung eines Pfarrers Bibliodrama zwar gelegentlich erblühen könnte, aber in den meisten Fällen würden die Pfarrer die Suppe verderben (viele Köche verderben den Brei) wahrscheinlich weil sie sich bedroht fühlten durch Methoden, die ihnen nicht vertraut wären. In meinen einführenden Anmerkungen versuchte ich, Bibliodrama im Kontext der gegenwärtigen (kontroversen) Spiritualitäts- Diskussion anzusiedeln. Beide Seiten gehören zum Gesamtbild. Aber möglicherweise standen die Teilnehmenden unter dem starken Einfluss der einen auf Erlösung / Rettung ausgerichteten Seite. Ich will es kurz veranschaulichen: 28

29 BERICHTE Auf Rettung / Erlösung ausgerichtete Spiritualität Wer immer mit Bibliodrama vertraut ist, wird mir zustimmen, dass es hilfreich ist, eine Balance zwischen zwei gegensätzlichen Zugängen zu suchen. Ein kleines Übergewicht hin zur rechten Seite der Liste könnte aber nicht schaden. Der Lebensweg Jesu Auf Schöpfung / Inkarnation ausgerichtete Spiritualität Etwas ist verdorben! Was ER schuf war sehr gut! Denke! Vervollkommne dich! Verstärke die Anstrengung! Opfere! Verleugne dich selbst! Fühle! Erfreue dich (genieße)! Sei dankbar - Freue dich (daran)! Lobe Gott! Linke Hirnhälfte Rechte Hirnhälfte Dogmen /Wahrheiten Glaubensgeschichten Wissenschaftliche Definitionen Symbole / Gleichnisse in alle Ewigkeit hier und jetzt auf Distanz unmittelbar männlich weiblich einer intellektuellen, elitären Gesinnung angemessen für Kinder / für die Kleinen / für jedermann Wir begannen mit der Betrachtung von Schlüssel-Orten auf der Lebensreise Jesu, und wählten jeder unseren bevorzugten Ort. Nach einigen Interviews mit je einer einzigen Person aus der gewählten Orts-Szene tauschten wir uns in Triaden aus. Nach diesen ersten Schritten gingen wir weiter zum ganzen Text und zum wesentlichen Inhalt von Mt 4,1-11, die Versuchung Jesu, nach dem Entwurf von P. Rudi Pöhl, SVD, Steyl, in Holland. Wir näherten uns dem Text mit verschiedenen Arten des Lesens (jeder für sich, versweise, phrasenweise, in Gruppen, nach Art der Torahschule, mit Echos, in der Stille und so weiter). Danach wurden alle aufgefordert, Gesten als Ausdruck für ihre gewählten Worte/Phrasen/Handlungen aus dem Text zu entwickeln und sie im Plenum der Reihe nach vorzustellen. Am Nachmittag gab es warming-up, Stocktanz (mit Bambusstöcken) und verschiedene Partnerübungen. Dann kamen wir zum Text zurück und wandten uns der Versuchungsgeschichte zu als dem Wendepunkt zwischen dem Ruf Johannes des Täufers nach Umkehr und Jesu Zusammenfassung der Botschaft des Johannes, der Berufung der Jünger und Ansage des Neuen Geistes des Gottesreiches in der Berpredigt. In der Eucharistiefeier wurde der Bibeltext von drei Spielern gelesen: einem Erzähler, Jesus und dem Teufel. Die Bittgebete wurden durch Gesten der Verführung, des Versagens und Bestehens (Misslingens und Erfolges) dargestellt. Alle respondierten mit dem Lied aus Taizé: Jesus, denk an mich, wenn du in Dein Reich kommst. Ein erstes feedback/sharing offenbarte ein erstaunlich intensives Gefühl der Solidarität innerhalb der Gruppe. Zu meiner großen Verwunderung kam das erste unterstützende Votum genau von dem einen Teilnehmer, von dem ich vernichtende zynische Anmerkungen befürchtet hatte. Jüngere Pfarrer fühlten sich ermutigt durch die tatsächliche Einlassung der älteren Kirchenmänner (einschließlich des Bischofs, dem Ältesten von allen). Teilnehmer mittleren Alters äußerten sich zufrieden darüber, an Exerzitien teilgenommen zu haben, die Geist und Herz ansprachen, die in gleicher Weise eine Herausforderung bedeuteten wie sie Freude bereiteten. Am zweiten Tag richteten wir die Aufmerksamkeit auf die Landschaften der Geschichte: Wüste, Tempelmauer in der Stadt und einen sehr hohen Berg. Jeder Teilnehmer wählte einen Ort und drückte aus, wie er sich dort fühlte. Als nächstes bildeten sie Gruppen und stellten eine Vignette auf, das heißt sie gestalteten die Charakteristika des Platzes und wie sie sich dort fühlten. Höchst dramatisch schien mir die von allen getroffene Entscheidung, dass jeder entweder die Rolle des Teufels oder die Rolle Jesu wählen sollte. Die vorgestellten Gesten als Ausdruck des Wesens oder der Handlung des gewählten Charakters zeigten eine große Vielfalt. Die erste Stunde des Nachmittags war einer anderen Warm-up-Übung mit Stöcken gewidmet, die Bezüge zu Kooperation-Balance-Teambildung beinhaltete. Die Aufgabe, Dialoge zwischen Jesus und dem Teufel über die Frage: Wem gehört die Welt?, zu führen, erwies sich eher als überfordernd. Wenige wagten die Bühne zu betreten, keiner überzeugte durch seine Argumente. Vor der Eucharistie war Zeit zum privaten Nachdenken. Wir schlugen vor, dass die Teilnehmer entweder einen leeren Stuhl oder eine Egli-Figur benutzen sollten, um den Dialog mit dem anderen Ich, mit der dunklen Seite in mir (den interpersonalen Dialog mit der dunklen Seite des Selbst) zu führen. Einige kamen einem Bekenntnis zum Sakrament der Versöhnung nahe. Am dritten Tag erreichten wir den Höhepunkt, das große Gruppenspiel der Versuchungsgeschichte. Während der drei Tage gewann ich den Eindruck, dass sich einige Wunder ereignet hatten: die erstaunliche Kooperation wirklich aller miteinander, die Bereitschaft, Risiken einzugehen, unbekanntes Territorium zu betreten, von einer recht jungen Frau angeleitet und dirigiert zu werden. Die Atmosphäre war entspannt, offen und willig. Manche erlebten, was es einen kostet, auf die eigene dunkle Seite zu schauen und dabei mehr Energie für anstehende Auseinandersetzungen zu gewinnen. Alle Teilnehmer gehörten zum indigenen Volk der Kordilleren. Es war ganz natürlich für sie zu tanzen. Tanzen mit Bibelarbeit zu verbinden, schien ihnen große Freude zu machen. In seinem letzten Beitrag verband der Bischof diese Bibliodrama-Erfahrungen mit den pastoralen Aufgaben der lokalen Kirchen: Kirchengemeinschaften aufzubauen. Ein grundlegendes Element dieser Gemeinschaften sei das Bibel-Teilen. Er bemerkte, dass die Pfarrer zum ersten Mal dieses Teilen des Wortes Gottes untereinander praktiziert hätten und das in dieser kreativen, freudebringenden Art. Hiney mah tov uhma naim shewet achim gam yachad tanzten wir und sangen voller Freude: Wie schön ist es, wenn alle eins sind (...wenn Brüder einträchtig bei einander wohnen) (Ps 133,1). 29

30 TEXT RAUM Maria Stachel, Graz Krisenintervention im Bibliodrama Bericht über das internationale Seminar innerhalb des Grundvigprojektes vom Dez im Evangelischen Bildungshaus Deutschfeistritz in Graz (Österreich) Leitung: Mag. Herwig Hohenberger, Dr. Ludwig Zeier Es war ein internationales Seminar mit 12 Bibliodramaleitern aus Deutschland, der Schweiz, Ungarn und Österreich. Die meisten von ihnen brachten viel Erfahrung mit und so gestaltete sich das Seminar sehr praxisnah. Das Thema wurde sowohl als Krisenintervention ganz allgemein, als auch ganz speziell im Zusammenhang mit dem Bibliodrama behandelt. Theorie der Krise (nach J. Cullberg) Die Krise ist der Moment, wo es passiert, nicht das, was daraus chronisch wird. Sie beinhaltet den Verlust an Identität und an entsprechenden Grundbedürfnissen. Phasen und mögliche Interventionen 1. Schock - Kontakt herstellen und halten 2. Reaktion - Überblick verschaffen, wahrnehmen 3. Bearbeitung - strukturieren, Unterstützung anbieten 4. Neuorientierung - loslassen, Absprache des weiteren Vorgehens Neben krisenauslösenden Situationen, bzw. Krisenanlässen besprachen wir auch Gefahrenmomente in Krisen und allgemeine Krisentechniken. Durch so manche Gruppenarbeit war es immer wieder möglich, eigene Erfahrungen einfließen zu lassen. Bibliodrama soll gewaltfrei sein, niemanden drängen, wer nicht mitmachen will, wird seine Gründe dafür haben. Was bibliodramatische Methoden im Hinblick auf Krisen bewirken, haben wir zwar ausführlich besprochen, aber die Zeit dafür ist uns doch zu kurz geworden. Auf diesem Gebiet, so schien uns, haben wir Neuland betreten. Wir besprachen die Bereiche: Körperarbeit, Spiel, Imagination, Einsatz von ästhetischen Mitteln, Klang, und Textauswahl. Aus der Fülle der Anregungen, die wir bekommen haben und uns gegenseitig gaben, nur ein Beispiel: Körperarbeit: Übungen am Boden gehen tiefer als im Stehen. Partnerübungen sind sensibel einzusetzen und brauchen Zeit, weil Biografie und Körpererfahrung zusammengehören. Bei den Körperübungen, die mit Druck und Einengung zu tun haben, sollte die Leitung die Gruppe sehr genau beobachten, denn Gewalt und Festhalten sind konfliktträchtige Situationen. Für Kurzgruppen mit wenig Zeit nicht gut geeignet. Insgesamt waren wir drei Tage lang gemeinsam auf der Suche, was im Bibliodrama Krise bedeutet, haben Möglichkeiten des Umgangs damit ausgeleuchtet und auch die einzelnen Bibliodrama Methoden auf ihre Wirkungsweise hin untersucht. Ein spannendes Seminar! Maria Elisabeth Aigner, Graz Österreichisches Netzwerk Bibliodrama Seit Herbst 2002 gibt es einen neuen Verein in der österreichischen Bibliodrama-Landschaft - das Österreichische Netzwerk Bibliodrama. Die drei GründerInnen: Mag. Dr. Maria Elisabeth Aigner, Mag. Gabriele Bleker-Permes und Mag. Peter Kandlbauer haben sich mit viel Liebe, Freude und Eifer auch ein Stück Pionierarbeit vorgenommen. Maria Elisabeth Aigner und Peter Kandlbauer erarbeiteten zusammen mit Siegfried Essen unter der Beratung von Gerhard Marcel Martin vor vier Jahren eines der ersten Bibliodrama-Ausbildungskonzepte in Österreich. Der Verein intendiert Bibliodrama in spirituellen, pädagogischen, theologischen, kirchlichen und nichtkirchlichen Kontexten zu implementieren. Weitere Schwerpunkte der Vereinsarbeit liegen in den Bereichen Vernetzung, Austausch und Fortbildung von Bibliodrama-LeiterInnen, Öffentlichkeitsarbeit, sowie in der Zusammenarbeit mit Einrichtungen aus anderen europäischen Ländern im Rahmen eines Europäischen Netzwerkes Bibliodrama. Für den Verein: Mag. Gabriele Bleker-Permes, Obfrau Kontakt und Infos: Mag. Gabriele Bleker-Permes, Tel /52775, bleker@aon.at Cäcilia Koch, Wolfwil/Schweiz Interessengemeinschaft Bibliodrama (IGB) Schweiz Liechtenstein Vorarlberg bibliodrama@gmx.ch Die Interessengemeinschaft Bibliodrama ist eine Dachorganisation von derzeit 58 BibliodramatikerInnen aus der Schweiz, dem Fürstentum Liechtenstein und dem österreichischen Vorarlberg mit unterschiedlichen Ausbildungen. Sie macht seit 1999 in ihrer Region Bibliodrama bekannt, fördert es und koordiniert verschiedene Anbietende. Sie ermöglicht den Austausch unter ihren Mitgliedern durch zwei jährliche Treffen und Arbeitskreise zu spezifischen Themen (zum Beispiel Bibliodrama mit Kindern und Jugendlichen). Sie bietet an oder vermittelt Fortbildungen, Werkstätten und Supervision für ihre Mitglieder. Über ein ausführliches Verzeichnis vermittelt sie qualifizierte BibliodramaleiterInnen. Einige offene regionale Bibliodramaangebote ihrer Mitglieder werden publiziert im Kursbuch Bildung-Besinnung der KAGEB (katholische Arbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung der Schweiz und Liechtenstein, ökumenisch ausgerichtet). Im Internet erscheinen diese Angebote unter Mitglied werden können alle, die an Bibliodrama interessiert sind und es fördern wollen. In das LeiterInnen-Verzeichnis aufgenommen wird, wer eine qualifizierte Bibliodramaausbildung vorweisen kann. Anschrift: IGB c/o Cäcilia Koch, Kirchstr. 2, CH Wolfwil, Tel , bibliodrama@gmx.ch Präsentation unter 30

31 BERICHTE Karin Kofod, Kegnäs / Dänemark Sag mal, was macht die Bibliodrama-Ausbildung in Dänemark überhaupt? Ein kleiner Bericht über die Zustände in unserem kleinen Teil der Welt. Seit September 2000 und September 2001 fanden im Religionspädagogischen Institut der dänischen Volkskirche in Lögumkloster zwei Bibliodrama-Grundkurse statt unter der Leitung von Karin Kofod, Kegnäs und Henning Sörensen, Aarhus, die beide in Weiterbildungskursen von Mitgliedern der Gesellschaft für Bibliodrama (GfB) Bibliodrama-Leitung kennen gelernt hatten. Der Aufbau der jetzt zuende gehenden dänischen Grundkurse wurde im April 2001 im Heft 14 des Text Raum auf S. 34 beschrieben. Ende Mai 2003 beendet in Dänemark die zweite - und vorläufig letzte - Gruppe ihre Bibliodramaleiter-Ausbildung. Die erste Gruppe hat ihre Ausbildung Mitte Mai 2002 beendet. Beide Gruppen bestanden aus 15 TeilnehmerInnen. Das Theologisch-pädagogische Zentrum in Lögumkloster hat beschlossen, dass das für jetzt genug sein muss. Dänemark ist ja auch nur ein kleines Land. Aber wir hoffen, dass sich nun die Arbeitsform des Bibliodramas mit den rund 40 BibliodramaleiterInnen ausbreitet, so dass sie in den Gemeinden und den Jugendorganisationen präsentiert und gebraucht werden kann. Wir haben natürlich - wie so viele andere vor uns - Anfangsschwierigkeiten erlebt sowohl die Teilnehmenden wie die Leitenden. Aber wie eine Frau, die sehr kritischlebendig teilgenommen hat, sagte: Ich kam hierher um zu lernen, wie ich Bibliodrama machen und leiten kann, und dass kann ich jetzt. Es hat sich unterwegs natürlich klar gezeigt, dass es günstig gewesen wäre, wenn alle schon vorher etwas Bibliodrama gekannt hätten. Das wussten wir im Voraus, hatten es auch in den Vorbesprechungen miteingeplant, - aber das von allen Teilnehmenden zu verlangen war nicht machbar, weil das Institut eine offene Institution zur Fort- und Weiterbildung von PastorInnen und DiakonInnen ist. Wir haben aber auch erlebt, dass mehrere Teilnehmende, obwohl sie vorher nichts vom Bibliodrama wussten, wegen ihres intensiven Engagements am Ende viel Schönes in ihren eigenen Bibliodramen eingebracht haben. Es war für Teilnehmende und Leiter wichtig, dass im Verlauf fünf schriftliche Arbeiten geschrieben worden sind. Alle Arbeiten wurden evaluiert. Die zwei letzten Arbeiten waren Bibliodramen mit einem Zeitrahmen von 1½ - 2 Stunden, die mit der ganzen Gruppe durchgeführt wurden - teils in Einzelarbeiten, teils zu zweit -, wonach das Team von der Gruppe evaluiert und von den Leitern supervisiert wurde. Es ist ein wunderbares Geschenk, zu sehen, wie das Verständnis für das Bibliodrama ruhig hervorwächst und zu erleben, wie die Teilnehmenden ihre eigenen Talente wahrnehmen und sie fruchtbar in den Prozess eingeben, dass sie ihre Grenzen setzen und dadurch lernen, die Grenzen anderer Menschen zu achten sowohl im Umgang mit dem Text wie bei der Körperarbeit und insbesondere bei Berührungen. Auch ist es wichtig zu erfahren, dass Kreativität sich sehr verschieden entfaltet, damit man, wenn man ästhetische Medien gebraucht, genügend verschiedene Impulse einbringen kann für die Inspiration und das Erkennen im Prozess mit dem Bibeltext. Einige wollten gern immer wieder reflektieren, - auch so, dass der Prozess darüber zerbricht -, während andere ruhig bei sich reflektierten und dann nur im Plenum gemeinsame Reflektionen wünschten. Das Erlebnis der Ausbildungs-Prozesse mit den zwei Gruppen ist sehr unterschiedlich gewesen. Zum einen waren die Gruppen sehr verschieden, zum anderen war die zweite Gruppe ja nicht mehr so sehr Versuchskaninchen. Wir müssen ja auch als Leitende immer wieder dazulernen. Im Verhältnis zur gemeinsamen Charta ist unsere Ausbildung als ein Grundkurs anzusehen, aber es bietet sich immer die Möglichkeit, an einem weiteren Bibliodrama teilzunehmen oder ein Bibliodrama selbst anzuleiten und sich dabei in verschiedene Aspekte des Bibliodramaleitens zu vertiefen. Anfang April wird ein Bibliodramaverein gebildet werden. Das wird hoffentlich eine Basis für mehr Bibliodrama in Dänemark schaffen. Tim Schramm, Hamburg Hamburger Bibliodrama-Tage 2002 Weil die Nordeuropäische Bibliodrama- Konferenz in Bad Segeberg (leider) nur noch alle zwei Jahre stattfindet, haben Antje Kiehn, Ellen Kubitza, Uta Pohl-Patalong, Ottar Reinertsen, Tim Schramm und Wolfgang Teichert, um Entzugserscheinungen bei sich und anderen vorzubeugen, in die Evangelische Akademie zu Begegnung und Austausch eingeladen. Diese Einladung hat eine erfreulich große Resonanz gefunden. Das preiswerte ambulante Wochenende lockte 45 Teilnehmende an, viele davon in den unterschiedlichen Langzeitkursen der Teamer ausgebildet, aber es gab auch nicht wenige, die gekommen sind, um erste bibliodramatische Erfahrungen zu machen. Die Rückmeldungen sprechen dafür, dass die allermeisten auf ihre Kosten gekommen sind. Deswegen sind für 2004, wieder Ende September, die 2. Hamburger Bibliodrama-Tage geplant. Das Programm ist schnell beschrieben: Am Freitag ab Uhr war, wie kann es anders sein, das ANKOMMEN angesagt: Ankommen in der Akademie, Ankommen in einer von drei Gruppen und darin dann Ankommen bei unserem TEXT (Die Gottesknechtslieder / Basistext: Jesaja 50,4-8). Der Samstag Vormittag sollte Zeit und Raum geben für Angebote aus dem Kreis der TeilnehmerInnen, kleine Bibliodramen zu den Gottesknechtsliedern, die wieder in Teilgruppen erlebt und dann im Werkstatt- Gespräch freundlich-kritisch bedacht worden sind. Drei Angebote wurden realisiert: Otto A. Seib (Hamburg) hat seine Gruppe mit einer Einheit zum Thema Lebenslinie und Krankheit an den Text herangeführt; Karl-Martin Harms (Hannover) hat die Möglichkeiten der Schwarzlicht-Arbeit für 31

32 TEXT RAUM die Auslegung von Jesaja 50 gezeigt und erprobt; Christoph Schmidt (Lohmen) schließlich hat mit meditativen Körperübungen den Satz Der Herr, Gott, öffnete mir das Ohr (Jes. 50,4 f.) erschlossen. Für den Samstag-Nachmittag stand uns die schönste der Hamburger Hauptkirchen als Raum für unser ernstes Spiel mit dem Text zur Verfügung. Nach einer eindrücklichen, freilich sehr unterschiedlich aufgenommenen spirituellen Kirchenführung haben wir in St. Katharinen vier Teilgruppen gebildet, denen verschiedene Abschnitte aus den Gottesknechtsliedern zugespielt wurden mit der Aufgabe, ein DRAMA dazu zu entwickeln und einen Ort in der Kirche dafür zu finden. Vier verschiedene Stationen wurden zum Text-RAUM für vier eindrückliche Spiele (die ich hier leider nicht ausführlich beschreiben kann, sondern nur mit einem subjektiven Stichwort benenne ): a) An und auf der Wendeltreppe zur Orgelempore: Der Knecht er hatte weder Gestalt noch Schönheit! b) Am modernen Leib-Christi-Altar im Seitenschiff: Der zerrissene Leib wird heil! c) Vor dem Hauptaltar: Kampf der Mächte - der glimmende Docht richtet den Gottesknecht wieder auf. d) Im Kirchenraum / vor den Stufen des Altars: Kampf der Interpretationen / erfüllte Verheißung / Licht der Völker. Am Samstag-Abend haben wir gefeiert; dicht gedrängt zu Tisch gesessen, in einem portugiesischen Restaurant am Hafenrand und im schönen Gespräch bedacht, z.t. auch heftig und kritisch bedacht, was wir im Laufe des Tages erlebt hatten. Die drei Stunden des Sonntag-Vormittags boten Gelegenheit zur Weiterarbeit mit dem Text wieder in drei Teilgruppen, zu Nachgesprächen (methodisch / seelsorgerlich / exegetisch) ebenda und zu einem viel zu kurzen Plenum: Was wir noch sagen wollen / Planungen / Informationen! Was wir auf alle Fälle sagen wollen, ist dies: Wir Teamer haben aus Zustimmung und Kritik viel gelernt; die Elemente: Begegnung / Austausch / Experiment / Angebote aus dem Kreis der Teilnehmenden + Werkstatt und Arbeit in heiligen Räumen (mit Kirchenführung) sollen in weiter entwickelter Gestalt auch die 2. Hamburger Bibliodrama-Tage im September 2004 prägen. Schon jetzt seid Ihr alle herzlich dazu eingeladen; aber vorher sehen wir uns ja noch bei der Nordeuropäischen Bibliodrama-Konferenz in Bad Segeberg von September 2003! Schalom bis dahin von Tim Schramm Uta Pohl-Patalong, Hamburg Bibliodrama in Josefstal. Von den Anfängen bis heute Bericht von der Fachtagung im Studienzentrum Josefstal November 2002 Zehn Jahre Bibliodrama-Abschlüsse in Josefstal war der Anlass für die dortige Fachtagung. Sie diente der Reflexion der bisherigen Josefstaler Weiterbildungspraxis und den Erfahrungen der bislang sieben Ausbildungsgänge, aber auch der Verortung des Josefstaler Konzepts in der deutschen und europäischen Bibliodramaszene. Unter der Leitung von Ursula Runschke, Ulrich Jung, Dr. Elisabeth Naurath und Dr. Uta Pohl-Patalong kamen etwa 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der verschiedenen Josefstaler Abschlussjahrgänge zusammen, um sowohl ihre subjektiven Erfahrungen der Bibliodrama-Ausbildung auszutauschen als auch die Stärken und Schwächen des Josefstaler Ausbildungsmodells zu diskutieren. Dieses hat sich mittlerweile von einem offenen Modulmodell zu einer Mischform zwischen vier offenen Seminarwochen und viereinhalb Wochen in einer geschlossenen Lerngruppe entwickelt. Die Fachtagung begann mit bibliodramatisch inspirierten Präsentationen von drei Praxisfeldern, in denen auf der Basis der Josefstaler Ausbildung bibliodramatisch gearbeitet wird: Jugendarbeit (Bernd Rau), Konfliktbearbeitung (Martina Weißmann) und Begleitung von Menschen in Lebenskrisen (Cornelia Opitz). Hier zeigte sich deutlich die gegenwärtige Tendenz, bibliodramatisches Arbeiten nicht auf die geschlossene Seminargruppe zu beschränken, sondern vielfältig und kreativ in verschiedene Handlungsfelder umzusetzen. Damit ergibt sich natürlich auch die Notwendigkeit wie sich auch bei diesen Präsentationen zeigte, die Grenzen, wo Bibliodrama beginnt und aufhört, in einem lebendigen Prozess immer wieder zu diskutieren. Der psychodramatischen Ausrichtung der Josefataler Ausbildung wurde dann besonders in der folgenden Podiumsdiskussion Rechnung getragen, in der Ursula Runschke, Günther Dorn, Karin Spangler und Helmut Kreller, alles Bibliodramatikerinnen und Bibliodramatiker mit Psychodrama-Ausbildung, ihr Verständnis von Bibliodrama in Gemeinsamkeiten und Abgrenzungen vom Psychodrama vorstellten und diskutierten. Neben individuellen Schwerpunktsetzungen war sich das Podium einig über die Eigenständigkeit von Bibliodrama in klarer Absetzung vom Psychodrama als auch über die Chancen psychodramatischer Ausbildung für bibliodramatisches Arbeiten. Unter den Überschriften Bibliodrama im Lebensprozess und Bibliodrama in der Gruppenarbeit waren die beiden ersten Einheiten am nächsten Tag der Reflexion und dem Austausch der jeweiligen subjektiven Erfahrungen mit bibliodramatischer Arbeit gewidmet: Wie hat das Bibliodrama den persönlichen Umgang mit biblischen Texten, den theologischen beziehungsweise beruflichen Weg verändert und wie hat die Bibliodrama- Weiterbildung meinen Umgang mit Gruppen, mit Einzelnen und mit Methoden beeinflusst diesen Fragen stellten sich die Teilnehmenden in Kleingruppen mit kreativen Methoden. In der Vielfalt der Erfahrungen wurde durchweg in beeindruckender Weise die Nachhaltigkeit von Bibliodrama für Leben, Glauben und Beruf deutlich, die einmal mehr zeigte, dass Bibliodrama weit über eine Methode hinaus eine Hermeneutik ist und zu einer Lebenshaltung werden kann. Nach einer Vorstellung des im Josefstaler Kontext entstandenen Buches Bibliodrama. Theorie Praxis Reflexion (herausgegeben von Elisabeth Naurath und Uta Pohl-Patalong) folgte dann der Versuch einer Verortung des Josefstaler Konzepts in der Ausbildungslandschaft in Deutschland, die sich zukünftig noch deutlicher auf den europäischen Kontext ausrichten wird. Dies wurde begrüßt, ebenso wie das Verständnis der Josefstaler Ausbildung im Konzert der vielfältigen Ausbildungskonzepte mit Gemeinsamkeiten und Schwerpunktsetzungen. Daran schloss sich eine Reflexion der Ausbildungsziele an, die deutlich machte, welche Kompetenzen die Teilnehmenden während der Weiterbildung erworben haben sollen und was durch die Bibliodrama- Weiterbildung im Blick auf Kirche und Gesellschaft erreicht werden soll. Diese wurden von Ursula Runschke zunächst vorgestellt und in der Gruppe diskutiert, ergänzt und mit eigenen Erfahrungen angereichert. Abschließend erfolgte eine Gesamtsicht des Josefstaler Weiterbildungskonzepts in meh- 32

33 BERICHTE reren Schritten: Belebte Skulpturen wurden zu den Aspekten Ich, Gruppe und Text entwickelt. Mit Wandzeitungen wurden das bisherige Profil in seinen Stärken gewürdigt und Veränderungswünsche benannt wie beispielsweise eine Stärkung der ästhetischen Dimension, ein Ausbau der reflektierenden Einheiten und eine noch stärkere Vernetzung sowohl im bibliodramatischen Kontext (Gesellschaft für Bibliodrama) als auch zu kirchlichen Handlungsfeldern (Jugendarbeit). Eine Zusammenfassung der Ergebnisse beschloss die Tagung. Für mich lag die Besonderheit dieser Fachtagung in der engen Verbindung von fachlicher und persönlicher Dimension und im Wechsel von kreativen und reflektierenden Methoden. Die Atmosphäre habe ich als ebenso entspannt wie inspirierend empfunden, als gemeinsamen Reflexionsprozess von Menschen, die in unterschiedlicher Weise einem ähnlichen Weg folgen und bereit sind, miteinander und voneinander zu lernen. Ein weiteres Mal zeigte sich dabei, wie breit die Bibliodrama-Bewegung mittlerweile geworden ist und welche Chancen diese hat. Else Natalie Warns, Bielefeld Nationales FORUM Bibliodrama Traum und Wirklichkeit Bericht vom erweiterten Treffen der AGBW (Arbeitsgemeinschaft Bibliodrama Weiterbildung) 15. bis 17. Dezember 2002 in Gelnhausen Das Treffen fand diesmal als nationales Forum im Rahmen des Grundtvig-Projektes statt. So war die Gruppe der Teilnehmenden bunt zusammengesetzt:acht Teilnehmende aus der AGBW, vier aus dem Grundtvigprojekt, einige aus dem Bibliodrama-Umfeld und aus dem Bibliodrama- Leiterkurs des Burckhardthauses. Als Referent war Prof. Dr. Gerhard Marcel Martin eingeladen. Es begann am Mittwoch mit einem wunderbaren Abend im Atelierhaus, wo es in Christoph Riemers neuer Küche ein Menü in herrlichen Farben zu sehen, mit überraschenden Düften zu riechen und zu raten und mit köstlichem Geschmack zu essen gab. Schon allein die Namen der Speisen waren Musik : Kürbiscremesuppe mit Thaicurry und Ingwer, Zitronenrisotto mit Calamaretti und Apfelbalsamico, Ingwer/Quark-Soufflé mit Apfelsafran-Gelée. Trotz ziemlicher Kälte tat es gut, in der Runde um den Tisch einander nahe zu sein, sich an den Frage-Sprüchen aus dem Buch Findet mich das Glück? des Schweizer Autorenpaares Peter Fischli und David Weiß zu ergötzen, von einander und den neuesten Bibliodramaprojekten zu hören. Ich erwähne das, weil es einer meiner Träume ist, innerhalb der Bibliodramaszene den Kontakt zu den BibliodramatikerInnen aus unterschiedlichen Ansätzen jenseits aller naturgegebenen Konkurrenz in Herzlichkeit und Frieden zu gestalten das ist einfach des Bibliodramas würdig! Christoph Riemer sei besonders gedankt für seine kreativen und arbeitsintensiven Bemühungen in diesem Sinne. Bis tief in die Nacht hinein sahen wir den Film Dogma, der allerdings unterschiedlich aufgenommen wurde. Ich fand besonders die Dialoge theologisch und gesellschaftlich brisant. Andere genossen den schnellen harten Schnitt der Hollywood-Inszenierung. Offen blieb die Frage nach den Motiven der Filmemacher, sich so ernsthaft einem eher traditionellen theologischen Thema wie dem Verhältnis von kirchlichem Dogma und göttlicher Freiheit unter Einbeziehung von Feinheiten aus der Engellehre zu stellen. Der Donnerstag begann mit dem Adventslied Die Nacht ist vorgedrungen und dann mit Bewegungen, Begegnungen und freiem Tanz zu Bantzers Orgel-Musik über Es kommt ein Schiff geladen eine bibliodramatische nonverbale Einstimmung auf die näherrückenden Weihnachtstage. Daran schloss sich der vielen bekannte Traum von meinem Bibliodrama an, den jede/r mit geschlossenen Augen und dabei von anderen fotografiert erzählte. Christoph Riemer scheint das zum Ritual erhoben zu haben. Und tatsächlich mein Traum (ich habe das zum 5. Mal mitgemacht!!) ist immer wieder ein anderer. Das hat was! In Dreiergruppen tauschten wir uns darüber aus, wo sich Bibliodrama zur Zeit bei uns ereignet. Man stellt dabei fest, dass man sich selbst ständig an wechselnden realen und irrealen, äußeren und inneren Orten innerhalb der Bibliodrama-Landschaft befindet. Marcel Martins Impuls knüpfte genau an diesem Punkt an: Was ist dran? Auf welcher Spur befinden wir uns? Wo finde ich mich vor? In welchen Realitätsräumen finden meine Bibliodramaträume statt? Und typisch Marcel Martin: Wie seriös wird das Unseriöse? Er definierte sich selbst als Gesprächspartner, nicht als Referent, und schlug uns zur Hilfe für die Verfolgung der eigenen Spur die Einlassung auf eine Art Typenlehre vor. Nach dem Buch des NLP (Neurolinguistisches Programmieren)-Trainers Terence Watt Krieger, Siedler und Nomaden skizzierte er sehr lebendig diese drei symbolischen Charaktere mit ihren Eigenschaften, Handlungsmustern, ihrem Verhältnis zu Räumen und Zeiten, ihren Urszenen und so weiter ( unterdefiniert nannte er seine Ausführungen!!). Dann forderte er uns auf, uns einem derselben zur kritischen Selbsteinschätzung in einer Art Selbstdiagnose zuzuordnen. Das war richtig aufregend für einen selbst und auch als Mittel, einander neu und neugierig wahrzunehmen, sehr spannend. Obwohl Marcel Martin die Anwendung auf das Bibliodrama minimal nannte, schien mir dieser Prozess der Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung ein ästhetischer und im besten Sinne bibliodramatischer zu sein und entschieden mehr zu verdeutlichen, als die üblichen Austausch-Runden über die Arbeit. Warum wohl? Vielleicht versteckt man sich bei Auskünften über das eigene Bibliodrama oft zu sehr hinter Sachbegriffen? Vielleicht waren diese fast szenischen und zugleich indirekten Selbstaussagen im Bilde dieser drei Typen authentischer. Die neue, vom EU-Projekt geförderte CD-Rom von Heinz Grasmück, Harry Huber und Christoph Riemer Mein blühendes Geheimnis. Bibliodrama und Playing Arts wurde vorgestellt und vorgeführt, wie man damit umgehen kann. Sie versucht, die komplexen Prozesse eines Bibliodramas vielschichtig zu dokumentieren. Beim Selbstnavigieren kann ein eigener Prozess zum Thema und zu Texten entstehen., heißt es im Beiblatt. Wolfgang Wesenberg stellte der Runde das von der EU finanzierte Grundtvigprojekt, Bibliodrama Lernpartnerschaften, vor. Das nationale FORUM hat die auf europäischer Ebene angestrebte Vernetzung der BibliodramatikerInnen durch die kreative Art der Begegnung im Stil von Playing Arts vorbereitet. Die Arbeitsgemeinschaft der Bibliodrama-WeiterbildnerInnen verabredete, sich 2003 im Rahmen des FORUMS TEXT- RAUM, vom 17. bis 20. November 2003 in Gelnhausen zu treffen. 33

34 TEXT RAUM Christoph Riemer, Gelnhausen / Hamburg Bibliodrama und Playing Arts Bibliodrama, verstanden als exegetisches Erleben und Erkennen von biblischen Texten und deren Verleiblichungen, ging bei seiner Entstehung (Anfang der siebziger Jahre) von den Merkmalen aus: dialogisch, kreativ, anarchistisch, spirituell. Playing Arts, verstanden als eine Verbindung von Kunst/Kreativität und Leben durch Spiel, hat als schöpferische Praxis diverse Anschlüsse und Weiterentwicklungen an die ursprünglichen Merkmale von Bibliodrama. Voraussetzung ist bei beidem die Freiwilligkeit sonst kann sich nichts Angemessenes ereignen. Spiel und Kreativität sind nur ohne Zweckbindungen möglich und haben immer ein offenes Ende. Sie sind unverfügbar, lassen sich weder erzwingen noch verhindern. Der eigene Bezug und deren Ausdruck entwickelt sich im Wechselspiel und ist dialogisch. Die Mentoren solcher Prozesse setzen sich selbst aufs (spirituelle) Spiel und sind, wie die Teilnehmenden, selbst im Spiel. Sie zeigen den Teilnehmenden etwas von ihrem eigenen Spiel und dessen Ausformungen. Es gibt keine Anleitenden im üblichen Sinne, sondern Impulsfeldschaffende und zur eigenen Entfaltung Anregende. Die Resonanzpunkte im Impulsfeld aufspürend entwickeln die Teilnehmenden ihre eigenen schöpferischen Handlungen, spüren so die subjektive Spur auf und folgen dieser. Das daraus Geformte wird im Wechselspiel des Performance und Liturgieparces miteinander geteilt und erweitert (siehe auch TEXT RAUM 12, S. 31). Die reflexive Aneignung findet beispielsweise durch die Benennung von Resonanzworten statt. Im wechselnden Team findet der Austausch und die Weiterentwicklung der jeweiligen schöpferischen Spuren in Bezug auf den biblischen Text und das Thema statt. Diese bibliodramatische Praxis bezogen auf Playing Arts hat ein radikal anderes Vorgehen als sonst, weil es sich auf die eigenen Textresonanzen bezieht, zu den eigenen kreativen Annäherungsversuchen ermutigt und im Wechselspiel die Gleichzeitigkeit des Verschiedenen im gemeinsamen Textraum und schöpferischen Entfaltungsfeld schafft. Die Bezüge zu den Künsten, als anregende Impulse, spielen eine wichtige Rolle und zeigen auf besondere Weise einen anderen, unvertrauten Umgang mit Gewohnheiten, sei es in den Ausdrucksmitteln oder mit den Themen (wie bei gelungenen Dialogen von Kunst und Religion). Diese bibliodramatische Form führt bei den Teilnehmenden und der Gruppe zu unverhofften Entdeckungen, bezogen auf Text/Thema, die Gruppe und sich selbst. Solche Prozesse sind unvorhersehbar, führen zur eigenen Textannäherung und spirituellen Resonanzen durch ästhetisches Handeln, zu nachhaltigen Erkenntnissen und Folgen für die Praxis in Beruf und Alltag. Siehe auch: Gerhard Marcel Martin, Playing Arts und Spiritualität, in Playing Arts, C. Riemer, B. Sturzenhecker (Hg.), Triga Verlag Gelnhausen 2002 Rezension CD ROM Hans Jörg Rosenstock, Bielefeld Mein blühendes Geheimnis. Bibliodrama und Playing Arts. Burckhardthaus Gelnhausen Konzipiert von Heinz Grasmück, Harry Hauber und Christoph Riemer / gefördert durch Grundtvig. Wer einen PC ab Windows 95 hat, oder einen Apple ab MacOS 8.5, die und der wird an dieser Neuheit vom Burckhardthaus viel Freude haben. Zum sauberen abspielen der Filme wird Quicktime 5 gleich mit geliefert. Diese CD ist eine Pionierarbeit und dabei ausgesprochen benutzerfreundlich. Von der Oberfläche kann man - mit musikalischer Begleitung- zum Themenfeld Geheimnisse 5 Kurzfilme anschauen, dreißig verschiedene Bibeltexte per Zufallsgenerator aufrufen und zu einer Übersicht gelangen, die in die weiteren Geheimnisse dieser CD einführt: Sie dokumentiert, mit vielen Fotos, Ausschnitte und Resonanzen aus einem Workshop zum Thema im Sommer Außerdem findet man dort auch Kurzfilme zu vier weiteren BD - Workshops im Burckhardthaus von 1997 bis Playing Arts ist experimentell und multimedial: Ich folge meiner Spur, beschäftige mich mit meinem Geheimnis, mit den Texten von Bonhoeffer, Mechtild von Magdeburg und Johannes Tauler, mit den Bildern von Francois Ozon oder Pedro Almodovar, mit den angebotenen Spielimpulsen. Kann man als CD Nutzer dabei seinen eigenen Bibliodramaprozess machen? Nein, selbst wenn man den Anregungen praktisch folgt und z. B. seinen zufälligen Text ausdruckt und vergräbt, fehlt doch die Auseinandersetzung mit leibhaftigen Personen. Auch stehen mir persönlich die Impulse aus Literatur, Soziologie und Mystik zu unverbunden nebeneinander und die biblischen Texte werden ausschließlich rezipiert. So geht es doch weniger um Bibliodrama als darum, dem Thema Geheimnis auf die Spur zu kommen. Dies allerdings gelingt in beachtlicher und anregender Weise. Im Sachbericht ist zu lesen: Energetisch aufgeladene Momente schaffen Hervorhebung aus der Trivialität und dem Profanen des Lebens. Sie sind individuell sehr unterschiedlich und im Grunde nicht mitteilbar. Doch blitzt etwas von der Kraft der erlebten Prozesse in den eindrücklichen Videosequenzen auf. Auch drei Predigten von Andreas Pasquay als Resonanz auf den Work-Shop sind zu finden. Mein blühendes Geheimnis Die CD-ROM zum Workshop Bibliodrama und Playing Arts Eine neuartige CD-ROM, die versucht die komplexen Prozesse eines Bibliodramas vielschichtig zu dokumentieren - beim Selbstnavigieren kann ein eigener Prozess zum Thema und zu den Texten entstehen. Die CD-ROM besteht aus einer interaktiven Menüoberfläche, von der die Menüpunkte (Filme, Bilder, Texte, Interaktionen...) gestartet werden können. Internetseite: Die CD Rom kann über die website oder per an hauber@dtvr.de zum Preis von 15 zzgl. Versandkosten bestellt werden. 34

35 BERICHTE BERICHTE AUS DER GESELLSCHAFT FÜR BIBLIODRAMA E.V. Bernd Fichtenhofer, Berlin Ankündigung der Bibliodrama-Werkstatt auf dem 1. Ökumenischen Kirchentag in Berlin Wie vielen sicher schon bekannt, findet der erste Ökumenische Kirchentag von Mittwoch, dem 29. Mai bis Sonntag, dem 1. Juni 2003 in Berlin statt. Er steht unter der Losung: Ihr sollt ein Segen sein. Wie in Stuttgart und Frankfurt wird es auf diesem Kirchentag auch wieder eine Bibliodrama-Werkstatt geben, eine Kooperation zwischen der AG BibliOdrama in Berlin und Brandenburg und der Gesellschaft für Bibliodrama (GfB) in Bielefeld. Wir sind eingebunden in das Projekt des Bibelzentrums und werden in Berlin Mitte im Haus am Köllnischen Park unser Domizil haben. Unter der Rubrik Bibelzentrum werden wir dann auch im offiziellen Programmheft des Kirchentages stehen. Die Struktur ist ähnlich wie in den vergangenen Jahren, d.h. es wird Bibliodrama- Workshops von je drei Stunden am Donnerstag Nachmittag und am Freitag und Sonnabend jeweils vor- und nachmittags geben. Den Workshops liegt der jeweilige Tagestext des Kirchentages zu Grunde. Donnerstag Vormittag gibt es eine Forumsveranstaltung. Wir werden sowohl vom Platz her, als auch von der Bereitschaft vieler Leute her, 8 Workshops parallel anbieten können. Darüber hinaus wird es wieder einen großen Infostand geben mit Büchern und Neuigkeiten aus der Bibliodrama-Szene und helfenden Personen, die Neugierigen Auskunft geben werden. Wir laden alle Interessierten ein, uns in der Bibliodrama-Werkstatt zu besuchen und sie zu einem Treffpunkt für Bibliodrama zu machen. Ansprechperson für die gebildete Projektgruppe ist Bernd Fichtenhofer Tel.: 030/ Bernd.Fichtenhofer@t-online.de. Flyer der Bibliodrama-Werkstatt mit den Workshop-Ausschreibungen für die drei Tage sind diesem Heft beigelegt. Pressemeldung: Mitgliederversammlung der Gesellschaft für Bibliodrama e. V. Am 19. Januar 2003 tagte in Bielefeld die jährliche Mitgliederversammlung der Gesellschaft für Bibliodrama e.v. Die Gesellschaft hat 89 Mitglieder. Die Finanzen sind auf geringem Niveau stabil. Das vergangene Jahr war geprägt von Begegnungen mit sehr unterschiedlichen bibliodramatischen Ansätzen im Zusammenhang der europäischen Lernpartnerschaft Bibliodrama-Langzeitfortbildungen. Die GfB hofft, dass sich hieraus ein länderübergreifendes Bibliodrama-Netzwerk entwickeln wird, und dankt der Erwachsenenbildung Bethel für die Projektorganisation. der Gesellschaft einen Leitbildprozess zu initiieren und damit abgestimmt die Fortbildungsfragen erneut zu behandeln. Der Arbeitsschwerpunkt des nächsten Jahres wird die Bibliodrama-Werkstatt auf dem Ökumenischen Kirchentag in Berlin vom Mai 2003 mit über 40 workshops und der aktiven Beteiligung von über 80 BibliodramatikerInnen sein. Es wurde für die nächsten drei Jahre ein neuer Vorstand gewählt: Dr. Wolfgang Wesenberg (1. Vorsitzender), Pfr. Andreas Pasquay (2. Vorsitzender), Gemeindepäd. Christine Kandler (Kassenwartin), Studienrätin Andrea Brandhorst und die Kulturpädagogin Anja-Maria Gummersbach (weitere Vorstandsmitglieder). Vikar Hans-Jörg Rosenstock schied aus beruflichen Gründen aus dem Vorstand nach sechsjähriger Mitarbeit aus. Die Mitgliederversammlung dankte ihm für seine erfolgreiche Geschäftsführung und für sein konzeptionelles Engagement. Die nächste Mitgliederversammlung wird am 18. Januar 2004 stattfinden. Ein weiteres Thema war die Koordination der unterschiedlichen Bibliodrama-Langzeitfortbildungen in Deutschland. Die entsprechende Kommission der GfB konnte zu keinem von allen getragenen Vorschlag kommen. In diesem Sachverhalt spiegelt sich das Problem, wie sich die beiden Leitideen der GfB eine offene Plattform zu sein und zugleich für Qualität zu stehen und diese zu sichern miteinander vereinbaren lassen. So wurde der Vorstand beauftragt, innerhalb Kassenprüfung: Dietrich Redecker und Friedhelm Siegmund 35

36 TEXT RAUM Andreas Pasquay, Langenfeld Auf diese Steine können sie bauen - oder - Vom Hören und Tun der Worte GOTTes Bericht vom Studientag der Gesellschaft für Bibliodrama zur Entwicklung der GfB am 18. Januar 2003 in der Stillen Kammer in Bielefeld worfen wird. Die Geschichte der Gesellschaft wurde gemeinsam erzählt - Organisationsformen, Ereignisse, Fragestellungen, Personen trugen sich in dieses Raster ein. Jede/r Teilnehmende ortete sich selbst und seinen/ihren Eintritt in den Prozess der Gesellschaft mit einem eigenen Symbol. Dazu kamen biblische Texte, die die Teilnehmenden insbesondere mit der Gesellschaft verbanden. All dies bildete den Grund ab, auf dem eine gemeinsame Arbeit am Haus Bibliodrama gelingen sollte. Biblischer TEXT, Prozess, biographischer Zugang und das Gruppengeschehen - Kernpunkte eines bibliodramatischen Geschehens, so wie es die Gesellschaft für Bibliodrama versteht - waren so schon im Ansatz der Arbeit präsent und bildeten im wahrsten Sinn des Wortes das Fundament. Es bildeten sich Kleingruppen, die eigene Zimmer in einem Haus GfB einrichten sollten. Der Gruppenraum wurde in Parzellen aufgeteilt: Wo sollte welches Zimmer entstehen? Wie sollten die Abgrenzungen, wo der Ausgang und der Eingang des jeweiligen Zimmers sein? Auf den Boden wurden die biblischen TEXTE und die persönlichen Symbole gelegt und eine Plastikfolie darüber gezogen. Das gemeinsame Fundament des Hauses sollte sichtbar fixiert und so auch im Prozess präsent bleiben. Mit Hilfe von Weihnachtsbaumständern (in der Epiphaniaszeit wieder ohne eigentliche Funktion) und Holzstangen konnte auch in die Vertikale gebaut werden. Dies war wichtig, um die jeweiligen Räume je nachdem verschließ- oder offenbar machen zu können. II Der Bau des Hauses Es entstanden fünf unterschiedliche Räume. Vier von ihnen hatten je eigene Zugänge. Im Inneren des Hauses schlossen die Räume nicht aneinander an. Es entstand vielmehr ein Flursystem. Ein großer gemeinsamer Innenraum fehlte. Diese besondere Konstruktion - ein gutes Abbild für den gegenwärtigen Ist-Zustand der Gesellschaft für Bibliodrama - bot am Schluss Grund zu vielfältigen Überlegungen und zu spannenden Blickwechseln, als es darum ging, die Auswertung des Spielprozesses auf die Perspektiven der Gesellschaft anzuwenden. I Ein gutes Fundament Deele Es galt, Die Entwicklung der GfB bibliodramatisch unter die Lupe zu nehmen. Welche Wegschritte sind zurückgelegt worden, welche Fragen beschäftigen die Gesellschaft jetzt und wo soll es hingehen - organisatorisch, inhaltlich und personell. Sabine Haupt-Scherer, Christine Kandler und Hans-Jörg Rosenstock setzten diesen anspruchsvollen Auftrag der letzten Mitgliederversammlung in souveräner und kreativer Art und Weise in einen Prozess um, der am Schluss die Maßgaben Öffnung und Qualität als wertvolle Grundbausteine der Gesellschaft deutlich machte. Ausgangspunkt - wie sollte es anders sein - war ein biblischer TEXT, das Gleichnis vom Hausbau. Wer zu mir kommt und hört meine Rede und tut sie, den will ich euch zeigen, wem er gleich ist. Er ist gleich einem Menschen, der ein Haus baute und grub tief und legte den Grund auf den Fels. Da aber eine Wasserflut kam, da riss der Strom an dem Hause und konnte es nicht bewegen; denn es war wohl gebaut. Wer aber hört und nicht tut, der ist gleich einem Menschen, der ein Haus baute auf die Erde ohne Grund; und der Strom riss an ihm und es fiel alsbald ein, und das Haus tat einen großen Sturz. (Lukas 6,47 ff.) Es begann mit konzentrischen Kreisen - wie die Jahresringe eines großen Baumes und die Wellen, wenn ein Stein ins Wasser ge- III Die Räume im Einzelnen Es gab eine DEELE offen und zentriert, einen großen, mit transparenten Tüchern in warmen Farben gestalteten, geöffneten und zugleich durch eine rote Mittelsäule zentrierten Raum. Die Mittelsäule symbolisierte für die Erbauerinnen verschiedene Aspekte: Zentrum, Geist, brennender Dornbusch, Impuls zum Innehalten, und auch Wut und Energie. Er war fest gegründet und bot an, einladender weiter Raum im Eingangsbereich des Hauses zu sein. Es ergaben sich aber im Laufe des Spielens mindestens drei weitere Zugänge und Ausgänge durch andere Räume. Die DEELE wurde als Einladung zur Begegnung mit viel Zeit beschrieben, und auch als Ort für konstruktive Auseinandersetzung, in der es gerechten Streit geben können musste. Wer aber aus der DEELE in die anderen Räume gehen wollte, sollte in Frieden gehen können. Es gab eine FUTTERKRIPPE, in der Wort und Brot Nahrung waren. Hier konnten sich Besuchende niederlassen, zum freien Gespräch, zur (spirituellen) Nahrungsaufnahme, als Rast auf dem Weg. Gestaltet war sie wie ein Nomadenzelt. Gastfreundschaft war nicht von ungefähr ihr inneres Thema. Die FUTTERKRIPPE hatte vieles gemeinsam mit einer modernen Wohnküche. Offen - und von Bedeutung - blieb die Frage, wer das Geschirr an diesem gastlichen Ort im Haus der Gesellschaft abräumt, wer also die Vor- und Nacharbeit solcher Orte des Auftankens und der Kommunikation leisten kann und will. Es gab drittens eine OASE, eine Kuschelecke, ein wunderschöner Ort des Ausruhens. Die Oase war eng. Sie hatte Stallge- 36

37 BERICHTE ruch. Zum Ausstrecken gab sie nur einer begrenzten Zahl von Besuchenden Raum. Dann mussten die anderen draußen bleiben. Wenn mehr Personen in ihr Platz nehmen wollten, musste es unweigerlich eng werden. Die Oase war ein geschützter Raum, der schnell abbaubar und an anderem Ort wieder aufbaubar sein sollte. PANTA REI - ALLES FLIESST : Das Besondere dieses vierten Raumes war ein veränderter Grund, ein Wasser, das von außen her durch PANTA REI in das Haus hineinfloss. Über diesen fließenden Grund war PANTA REI als ein lichter, heller Raum konzipiert - mit Arkaden und ohne feste Wände. Sein Wasser brachte Leben, Licht, Dynamik und Spiel (ganz im Gegensatz zum Wasser des Lukastextes, das zerstört und niederreißt). Dieser Fluss nahm eine klare Richtung. Er floss aus PANTA REI mitten in das Flursystem des Hauses, wo die Gruppe Panta Rei eine weitere Inszenierung gestaltete: Tanz, Musik, Spiel und Befremdliches sollten dort passieren dürfen. Eine Maske mit Doppelgesicht: SpielerIn/PfarrerIn deutete auf die Vielzahl der Rollen. Eine Spielzeugpistole stand für Querschüsse, die durchaus belebend wirken sollten. Die Tatsache dieser gestalteten Mitte blieb während des Prozesses nicht ohne Widerspruch. Auffällig war, dass PANTA REI schon farblich einen Gegenpol zur DEELE bot: Das Rot der DEELE bildete einen dynamischen Kontrast zum Blau des PANTA REI. Der fünfte Raum war ein Raum an der Grenze : die VERANDA. Sie war bewusst nicht eingerichtet, sondern wollte offen sein für Besuchende aus Ost und West, Nord und Süd. Auf der VERANDA sollte ein Kommen und Gehen und im Zwischen dieser Bewegungen Begegnung und Dialog möglich sein. Im Zugang von VERANDA zum Inneren des Hauses hingen Perlenschnüre mit den Worten In-Bewegung, Text-Ur-Text, Eigene Spur und Sinnlich. In jedem der Räume, die die Gruppe anschließend besuchten, wurde die Frage bewegt: Gibt es in der GfB einen solchen Ort - und wenn ja - welche Organisationsform hat er? Und anschließend: Gibt es im Haus der GfB Räume, die noch fehlen? IV Der Prozess von außen Spannend waren Beobachtungen des Prozesses von außen signifikant für manches in der GfB: Beim Abstecken der Räume gab es keine Berührungen der Wände. Jede Raumgruppe bestimmte ihren eigenen Ein- und Zugang. Nur einzelne Räume schlossen sich an das Angebot der DEELE an, über sie das Haus zu betreten. Der Eindruck eines Hauses mit mehreren Einliegerwohnungen drängte sich auf. Strittig waren nicht die Raumverteilungen, sondern die Raumzugänge. In der Bauphase entstanden eher in der Vertikalen die Verbindungen zwischen den einzelnen Räumen - und zwar im Sichern der Statik. Es gab Aushandlungsprozesse um Vernetzung mit anderen Räumen, um die eigenen Wände zu stabilisieren. V Die freie Mitte das Atrium Futterkrippe Die anschließende Diskussion war spannend und konstruktiv. Viel drehte sich um die Mitte des Hauses: Sollte es doch ein Atrium geben, eine gemeinsame Mitte, die allen zugänglich sein sollte? Wenn ja, dann müsste ein solcher Raum nicht gestaltet, nicht geprägt, frei und leer sein, ein Raum der keine/n eindeutige/n GastgeberIn hat und zugleich dennoch in der Mitte des Hauses gelegen und auf dem Zentrum des Fundamentes geortet von allen Bewohnenden anerkannt sein. Zeitweise sollte dieser Raum begangen werden, dann, wenn einzelne Wohn-Gruppen, die oft wenig voneinander wissen, dort einander konstruktiv und innovativ begegnen. Aber immer müsste dieses Atrium nach jeder dieser Begegnungen wieder auf-geräumt werden und frei sein für Neues. Wie sollte ein solches Atrium übertragen auf die Gesellschaft für Bibliodrama aussehen? Möglicherweise sind die jeweiligen Foren und Werkstätten BIBLIODRAMA auf den Kirchentagen, die Studientage und der TEXTRAUM Ansätze einer solchen Idee eines Atriums, das durchaus die Sympathie der Mehrzahl der Teilnehmenden 37

38 TEXT RAUM genoss. Ebenso deutlich aber war: Während des Prozesses des Studientages wurde ein solcher Ort, ein solches Atrium nicht organisiert. Eine Möglichkeit wäre es zum Beispiel gewesen, die einzelnen Räume zu verkleinern, um ein neues Atrium zu schaffen. Das Atrium zu gestalten, ist Aufgabe für die Zukunft - und - zugleich konstruktiver Spielraum der Gesellschaft. VI Außenwirkung Bänder Die zweite wesentliche Frage drehte sich um die Außenwirkung des Hauses und um seinen ein- oder ausladenden Charakter. Wollen überhaupt alle in diesem Haus wohnen? Wie sehr ist es - wirklich - allen offen? Und - spricht es von sich aus die Einladung aus, darin zu wohnen? Es fehlt ein Ankommensraum. Die DEELE kann dies nicht sein, dazu ist sie inhaltlich viel zu sehr profiliert. Die VERANDA wollte von sich aus so etwas sein, wurde aber in dieser Weise von den anderen so nicht angenommen. Ein Gast muss auch Gast bleiben dürfen. Wer gehen will, muss gehen können (eine der Grundregeln des Open Space). Wer nicht in das Haus einziehen möchte, muss dies ungestraft bleiben lassen können. Wer aber bleiben möchte, muss die Möglichkeit haben, einen eigenen guten Raum zu finden. Die Öffnung braucht organisatorische und strukturelle Konsequenzen. Im Endeffekt bündeln sich diese Fragestellungen in dem Thema, ob die Gesellschaft bereit ist zu akzeptieren, dass es verschiedene und unterschiedliche Zugänge zu ihr gibt. VII Vernetzung Ort der Harmonie Wie aber sind die einzelnen Räume des Hauses - und - die einzelnen Gruppierungen, die sie bewohnen (von Schulen will ich hier gar nicht reden) miteinander vernetzt? Was wissen sie voneinander - und - was sind gewachsene und übernommene Vor-Urteile? Wo werden Verbindungen gelebt und werden Verbindungen verbindlich? Wo und wie geschehen gegenseitige Würdigung und Wertschätzung? Konkret wird dies in der Frage um ein Regelwerk der gegenseitigen Anerkennung der unterschiedlichen Ausbildungsformen innerhalb der Gesellschaft sein, das der Öffnung der GfB bei gleichzeitiger Qualitätssicherung dient. VIII Harmonie und Stallgeruch Das dritte Moment war das berechtigte und starke Bedürfnis vieler Teilnehmenden nach einem Ort der Harmonie, der Geborgenheit und des Stallgeruches : Es gilt etwas zu bewahren - oder gegebenenfalls neu zu schaffen - wo es uns gut geht! Dies ist bei allem gemeinsamen Willen zur Öffnung und Innovation ein Grundkonsens. Die Frage ist nur, ob dies die Gesellschaft in ihrer heutigen Form leisten können muss - oder - ob es dazu innerhalb des Gebäudes neue, eigene Schutzräume braucht. IX Auf-Räumen Beratung in der Oase' In vielem gilt es die Statik des Hauses zu überprüfen und auf-zuräumen, auch wenn die Mehrzahl der Mitglieder en 38

39 TEXT RAUM gros mit ihrer GfB zufrieden zu sein scheint. Welche Mauern des Hauses sind die tragenden und welche Mauern könnte man/frau versetzen, um gegebenenfalls neue Räume zu schaffen oder gar ein gemeinsames Atrium zu eröffnen? Was kann aufgeräumt und als Ballast abgegeben werden und was ist unverzichtbar und gehört zu den tragenden Dachständern des Hauses? Und: Bildet sich aus dem Haus GfB eine Dachorganisation GfB - und - ist dies wünschenswert? X Zwei Strömungen von Anfang an! Mitte als freie Spielfläche Wortsammlung Blick von außen Eines jedenfalls ist seit diesem Tag sehr deutlich zu trennen (und wurde schon in der Genealogie der Gesellschaft deutlich): Schon seit der Gründungsphase der Gesellschaft an gibt es immer nebeneinander parallel laufend zwei Interessen: einmal der sogenannten Bielefelder Schule eine Heimat zu bieten und zum anderen die unterschiedlichsten Bibliodramastränge zu vernetzen und so eine innovative Plattform für die Entwicklung des Bibliodramas zu bieten. Dazu kommt seit 2000 in immer stärkerem Maß die Frage der Einbindung in die europäische Bibliodramalandschaft. Von daher macht es Sinn, die Gesellschaft für Bibliodrama und die Bielefelder Schule differenziert voneinander zu sehen und dies auch in der Öffentlichkeit der Bibliodramaszene deutlich zu machen. Eine notwendige Konsequenz dieser Erkenntnis jedenfalls wird es sein müssen, die eindeutige Anbindung des Logos GfB an den Abschluss der Bielefelder Ausbildung neu zu überdenken. Dabei ist der Begriff Bielefelder Schule in sich schon problematisch. Er wurde von außen formuliert und ist eben nicht eine Eigenbezeichnung der Ausbildenden und Institutionen, die sich um den textund prozessorientierten Ansatz gruppieren, so wie er in Bibliodrama als Prozess 1994 grundlegend von Heinrich Fallner und Else Natalie Warns formuliert wurde. Varianten dieser Ausbildungsform wurden und werden ja nicht nur in Bielefeld, sondern auch zum Beispiel in Paderborn, Villigst, Hannover und Ostdeutschland praktiziert. XI Das wandernde Gottesvolk Zum Abschluss des Gespräches eröffnete sich eine unverhoffte und neue Wendung. Muss es eigentlich ein festes Haus sein, wenn es um eine Gesellschaft für Bibliodrama geht? Liegt es dem inneren Anliegen und dem Herzschlag der Bewegung nicht viel näher, das Bild der Nomaden mit ihren Zelten wieder aufzugreifen. Abraham ist schließlich aus seiner Vaterstadt gerufen worden, gesegnet, um selber ein Segen werden zu können und hat seine Häuser - ob nun auf festem oder auf ungewissem Grund gebaut - hinter sich gelassen. Ein Zelt verändert schnell den Ort, ob es nun Bielefeld, Berlin oder Hamburg ist. Ein Zelt ist variabel und frei beweglich. Ein Zelt vor allem ist der gastfreien und einladenden Tradition der Nomaden eher verbunden als ein festes Haus an festem Ort. Das Zelt ist das Haus des wandernden Gottesvolkes. In Zukunft dürfte die Frage zu klären sein, ob es das Haus, der feste Tempel oder das Zelt des wandernden Gottesvolkes sein soll, in welchem die Gesellschaft für Bibliodrama ihr Zuhause finden will und wird. XII Resonanzen der Vollversammlung auf den Studientag Gefahr der Beliebigkeit, wenn man/frau die Metapher des Hauses auf gutem Grund gegen das Bild der Wandernden Zeltstadt austauscht: Ein fester Tempel bietet Kontinuität und Schutz. Inwieweit gibt es ein mobiles Fundament? Was wäre dann die Bundeslade der Gesellschaft? Notwendigkeit einer Öffentlichkeitsoffensive der Gesellschaft: Von außen gesehen muss die Gesellschaft deutlicher und zugleich einladender wahr genommen werden. Welche Statik braucht die Gesellschaft, um einzelnen Personen, Institutionen, Interessengemeinschaften und Schulen ein gemeinsames Dach bieten zu können. Und ist ein heit der Mitglieder getragene Richtung? Die Gesellschaft bewegt sich in ihrer Leitbilddiskussion vorsichtig auf diese Richtung zu. Die Tendenz ist richtig!, aber sie darf nicht vorschnell forciert werden. Bei aller richtigen Ausrichtung nach außen, bedarf es eines genauen Wahrnehmens und einer guten Begleitung der inneren Dynamik der Gesellschaft. Dies ist eine vorrangige Aufgabe des kommenden Vorstandes. Auf diesem Weg gilt es, den Begriff Bielefelder Schule offensichtlich und nachvollziehbar von seiner Identifizierung mit der Gesellschaft für Bibliodrama zu lösen. Ein klarer Leitbildprozess ist Voraussetzung: Wer ist die Gesellschaft? Was ist ihre Organisationsform? Was hat sie zu bieten? Was ist ihre innere Mitte? Wesentlich ist die Erkenntnis, dass die Gesellschaft nicht nur aus Ausbildenden und Institutionen besteht, sondern sich aus einzelnen Bibliodrama praktizierenden Mitgliedern zusammensetzt. Diesem Zentrum der Gesellschaft muss ein Leitbildprozess besondere Beachtung geben. Abschlussvotum aus der Mitte der Vollversammlung: Wir sind auf dem richtigen Weg, aber wir dürfen nicht einschlafen unterwegs! 39

40 TERMINE 2003 Bibliodrama-Angebote 2003 von Mitgliedern der Gesellschaft für Bibliodrama e.v. Fachberatung / Supervision Bibliodrama Bibliodrama-Fachberatung / Supervision für Einzelne und Kleingruppen nach telefonischer Absprache: - Andrea Brandhorst (GfB), Religions-Lehrerin und Dr. Hermann Brandhorst (GfB), Bielefeld, Tel. 0521/ Angelika Brennemann (GfB), Gymnasiallehrerin, Supervisorin in Ausbildung nach den Standards der DGSv, Lübbecke, Tel / Ursula Claas, (GfB, DGSv), Havixbeck, Tel 02507/ Bärbel Dalheimer (GfB), Supervisorin (DGSv), Bochum Tel. 0234/ Friedel Eichler (GfB, DGSv), Diakon, Tönisvorst Tel. 2151/ Bernd Fichtenhofer, Dipl. Päd., Supervisor, Psychodramaleiter (DAGG/DFP), Berlin, Tel. 030/ Ilona Hassebrauck (GfB), Diakonin, Herford, Tel / Anne Held (GfB), Diakonin, Supervisorin (DGSv), Bielefeld Tel. 0521/ Ilona Hermann, Dipl. Rel. Päd., Dozentin (FH), Supervisorin (DGSv), Lehrte, Tel / Christine Kandler (GfB), Dipl. Soz. Päd., Dipl. Rel. Päd. Supervisorin (DGSv), Bielefeld, Tel. 0521/ Ute Knie (GfB), Pastorin, Offenbach, Tel / Franz Josef Knist, Dipl. Theologe, Psychodramaleiter (DFP), Köln, Tel. 0221/ Ilsetraud Köninger (GfB), Päd., Psychotherapeutin für KBT, Supervisorin, Altenmünster, Tel /854 - Birgit Kremmers-Knick (GfB), Dipl. Theologin, Supervisorin (DGSv), Freiburg, Tel. 0761/ Dr. Annegret Möser (GfB), Dipl. Theologin, Paderborn Tel / Burckhard Ohnesorge, (GfB) Pfarrer, Wetter a. d. R., Tel / Dietrich Redecker (GfB, TZI grad.), Pfarrer, Hattingen Tel / Birgit Rheims (GfB), Gymnasiallehrerin, Supervisorin in Ausbildung nach den Standards der DGSv, Bocholt, Tel / Hans-Jörg Rosenstock (GfB), Dipl. Theologe, Bielefeld Tel. 0521/ Friedhelm Siegemund (GfB), Pfarrer, Gifhorn, Tel / Betty Simon (GfB), Supervisorin (DGSv), Wehrheim, Tel / Bärbel Spreitz (GfB), Lehrerin, Supervisorin in Ausbildung nach den Standards der DGSv, Herford, Tel / Else Natalie Warns (GfB), Theaterpädagogin, Bielefeld, Tel. 0521/ Angelika Wolter (GfB), Dipl. Grafik-Designerin, Supervisorin (DGSv), Steinfurt, Tel /2813 Kontroll-Supervision für BibliodramaleiterInnen Samstag und jeweils Uhr Leitung: Heinrich Fallner Anmeldungen an: Heinrich Fallner, Hochstraße 15, Bielefeld, Tel. 0521/122830, Fax 0521/ Zusage nach Reihenfolge der Anmeldungen. Workshop Angebote ERWACHSENENBILDUNG BETHEL/SAREPTA/LINDENHOF in Zusammenarbeit mit der GfB e.v. Maskenbau und -spiel zu dem biblischen Text Jakob am Jabbok (als Vertiefung für Ästhetik anrechenbar) April 2003, Stille Kammer, Bielefeld (mit der Möglichkeit, beim Ökumenischen Kirchentag Maskenspiele auf den Straßen aufzuführen) Leitung: Else Natalie Warns (Spiel- und Theaterpädagogin, Bibliodramaleiterin (GfB) und Anja Maria Gummersbach, Dipl. Kulturpädagogin; Pädagogische Leitung: Wolfgang Roos-Pfeiffer Anmeldung: Diakon Wolfgang Roos-Pfeiffer, Nazarethweg 5 7, Bielefeld, Tel. 0521/ , Fax 0521/ BURCKHARDTHAUS GELNHAUSEN Playing Arts und Spiritualität Tagungsstätte Burckhardthaus Leitung: Prof. Dr. G. Marcel Martin und Christoph Riemer Anmeldung: Burckhardthaus, Sekretariat A. Feix, Herzbachweg Gelnhausen, Tel /89 0, Fax 06051/ ANDREAS PASQUAY Gottesdienstliches Spiel, BD zu bibl. Texten der Liturgie, 22.5., 10.7., 18.9., , , Uhr, Erlöserkirche, Langenfeld Bibliodrama in der Karwoche 2003 Den biblischen TEXT im Kontext von Werden und Vergehen, von Destabilisierung und Neuanfang wie ein Geheimnis des Lebens entdecken. Bibliodrama in Resonanz zur Aktion KunsTraumKirche 2003 in der Erlöserkirche, Langenfeld, , Uhr Auf den zweiten Blick Improvisationsworkshop mit Gottesdienst zu bibl. Psalmen (Gongs/Perkussion/Flöten/eigene Instrum.) in der Erlöserkirche Langenfeld am Leitung: Karola Pasquay (Improvisation, Flöten) und Uwe Fischer- Rosier (Gong, Perkussion), Lust auf eine etwas andere Wohnungssuche?? Den leeren Raum füllen oder Wo die Liebe wohnt Bibliodrama mit Heinz Grasmück (Theologe, Dramaturg) im Wechselspiel von TEXT-RAUM, Chorälen und freier Bewegung, , Erlöserkirche, Langenfeld Talentschuppen: Nächstenliebe I, und Nächstenliebe II, , jeweils Gemeindezentrum Immigrath, Uhr, Leitung: Andreas Pasquay, Ursula Ziehlke Anmeldung für alle Workshops: Andreas Pasquay (Pfarrer, Bibliodramaleiter), Tel /22354 INFO INFO

41 PÄDAGOGISCHES INSTITUT DER EKVW Bibliodrama zum Kennenlernen Du sollst ein Segen sein (1. Mose 26 2,3), März 2003 in Villigst, Leitung: Andrea Brandhorst, Heiner Halverscheid Seht die gute Zeit ist nah, Gott kommt auf die Erde Meditative und bibliodramatische Elemente zu Advent und Weihnachten, , Haus Villigst Anmeldung/Anfragen: Institut für Aus-, Fort- und Weiterb. d. EKvW Postfach 5020, Schwerte, Tel /755150, Fax 02304/755247, PASTORAL-KOLLEG DER EKVW in Kooperation mit GfB e.v. Bibliodramatische Elemente in der Gemeindearbeit Oktober 2003 in Haus Villigst Leitung: Andrea Brandhorst (GfB) und Pastor Helmut Wiegand Anmeldung/Anfragen: Institut für Aus-, Fort- und Weiterbildung der EKvW, Postfach 5020, Schwerte, Tel /755150, Fax 02304/ , BILDUNGSSTÄTTE KIRCHRÖDER TURM in Zusammenarbeit mit der GfB e.v. Bibliodrama zum Kennenlernen - Heilsame Begegnungen, die das Leben verändern, Leitung: Peter Lincoln (Studienleiter, Pastor und Focusing Trainer) und Margaret Lincoln (Germanistin, Pädagogin, Bibliodramaleiterin). Anmeldung: Kirchröder Turm, Hermann-Löns-Park 6/ Hannover, Tel. 0511/ sekretariat@kirchroederturm.org ERWACHSENENBILDUNG KIRCHENKREIS PADERBORN Die blutflüssige Frau, Leitung: Andrea Brandhorst, Christine Kandler, Matthias Böhm Anfragen: EEB Kirchenkreis Paderborn, Tel , erwachsenenbildung@kirchenkreis-paderborn.de AG BIBLIODRAMA BRANDENBURG Studientag: - Erfahrungen, Entwürfe und Konzepte, Tabea Kirchengemeinde, Berlin-Neuköln, , Uhr Anmeldung: Gabriele Fichtenhofer, Sonnenallee 315, Berlin, Tel. 030/ , Fax 030/ , Bernd.Fichtenhofer@t-online.de Träumen und wahrnehmen im Dialog mit einem biblischen Text, Studierende und Interessierte, , Leitung: Dr. Wolfgang Wesenberg, Dr. Hildrun Keßler Anmeldung: Dr. Hildrun Keßler, Tel./Fax 030/ , hildrun.kessler@t-online.de GISELA VON BORRIES-KEGEL Solange die Erde steht, soll nicht aufhören, (1. Mose 8,22) , Oberhausen-Sterkrade, Uhr, Leitung: G. v. Borries-Kegel, M. Orth. Jesus: versucht wie wir (Mt 4, 1 11; Mk 1, 12 13) , Oberhausen-Sterkrade, Uhr Leitung: G. v. Borries-Kegel, M. Orth. Anmeldung: Gisela von Borries-Kegel, Tel. 0208/ LIBORIANUM PADERBORN Wenn sie schweigen, werden die Sterne schreien Leitung: Dr. Anne Möser, Martin Neumann, Wolfgang Möser Frau des Pilatus Bibliodrama - Wochenende für Frauen, , St. Bonifatius, Winterberg-Elkeringhausen, Leitung: Anne Möser Bibliodrama zum Advent 5./ , Leitung: s.o. Anmeldungen: Liborianum, Dr. Anne Möser, Tel / liborianum@t-online.de SPIEL-ZEIT Soll ich meines Bruders Hüter sein? , Bibliodrama zu Konflikten (Gn 4,1 10) Leitung: Sabine Grünert, Mediatorin, Dipl.-Rel.-Päd., BD-Leiterin Die Bibel in meinem Leben , Leitung: Helmut Kreller, Pfarrer, Psychodramaleiter (DGfP), Mechthild Hagen, Pfarrerin, Bibliodramaleiterin Ich lasse dich nicht, Du segnest mich denn Leitung: Sabine Heider, Pfarrerin, Bibliodramaleiterin, Roland Zitzmann, Dipl.-Rel.-Päd, Projektleiter, BD-Leiter Familiengeschichten in der Bibel Leitung: Helmut Kreller, Johanna Wittmann, Pfarrerin, Psychodramaleiterin, Supervisorin, (DGfP) Mit Farben und Tönen Leitung: Sabine Grünert, Mediatorin, Dipl. Rel.-Päd., Bibliodramaleiterin Die Weisheit ist weiblich , Bibliodrama nur für Frauen, Leitung: Mechthild Hagen, Pfarrerin, Bibliodramaleiterin Wir sagen euch an den lieben Advent, Leitung: Sabine Heider, Pfarrerin, Bibliodramaleiterin Anmeldungen: Zentrum für Pastoralpsychologie, Seelsorge - Beratung - Supervision, Emilienstr. 1, Nürnberg Infos bei: Helmut Kreller, Farnstr. 36, Nürnberg Tel. 0911/ , Helmut.Kreller@t-online.de, Internet: EVANGELISCHE AKADEMIE NORDELBIEN Weiterbildung Bibliolog An zwei aufeinander aufbauenden Wochenenden und , jeweils Fr. 14 bis So. 13 Uhr Leitung: Uta Pohl-Patalong / Frank Muchlinsky INFO INFO

42 Anmeldung: Ev. Akademie Nordelbien, Esplanade Hamburg, Fax 040/ , Information: oder Tel. 040/ ANGELIKA WOLTER Verdorrte Hand verhärte Herzen (Mk 3, 1 6) Anmeldung: Exerzitienhaus der Benediktinerabtei Gerleve, Billerbeck, Tel / , Fax 02541/ , LR.gerleve@t-online.de Vertiefungsangebote EV. ERWACHSENENBILDUNG WESTFALEN/LIPPE in Zusammenarbeit mir dem PI der EKvW Bewegungen Gestaltungen Liturgien Bibliodrama Vertiefungswochenende, , Haus Husen, Dortmund-Syburg Leitung: Antje Rösener, Dr. Heiner Halverscheid Referent: Christoph Riemer Anmeldungen und Informationen: Ev. Erwachsenenbildungswerk Westfalen und Lippe e.v., Tel. 0231/ , astrid.stenzel@ebw.de Kollegiale Beratung im Bibliodrama - Projektgruppe - Bibliodrama anleiten und reflektieren - fachlicher Austausch Informationen aus der Bibliodramabewegung, gemeinsame Projekte beraten und Absprachen zur Weiterarbeit treffen. Die Gruppe trifft sich 1 2x im Jahr, jeweils freitags Uhr. Anmeldung und Infos bei: Antje Rösener, Tel. 0231/ ERWACHSENENBILDUNG BETHEL - NAZARETH/SAREPTA/ LINDENHOF in Zusammenarbeit mit der GfB e.v. Erfahrungsraum Körper Bewegung Interaktion für Bibliodrama, Coaching und Supervision, Vertiefungskurs, Leitung: Heinrich Fallner, Bibliodramaleiter (GfB), Lehrsupervisor (DGSv) Anfragen und Anmeldung: Heinrich Fallner, Hochstr. 15, Bielefeld, Tel. 0521/122830, Fax 0521/ Bibel meets Tai Ji und Qi Gong Körperarbeit im Bibliodrama oder , Stille Kammer, Bielefeld, Leitung: Anja Fecke (Dipl. Religions- und Gemeindepädagogin, Bibliodrama-Leiterin (GfB), Tai Ji-Lehrerin, Coach in Ausbildung), Pädagogische Leitung: Wolfgang Roos-Pfeiffer Tot oder lebendig Themenorientiertes Arbeiten im Bibliodrama, im Liborianum Paderborn, Leitung: Martin Neumann, Theaterpädagoge, Schauspieler, Regisseur und Dr. Annegret Möser, Bibliodramaleiterin (GfB) Pädagogische Leitung: Wolfgang Roos-Pfeiffer Anmeldung und Information für alle drei Kurse: Diakon Wolfgang Roos-Pfeiffer, Nazarethweg Bielefeld, Tel. 0521/ Fax 0521/ , erwachsenenbildung@nazareth.de BURCKHARDTHAUS GELNHAUSEN Holy Erotic - Das Lied der Lieder Das Hohelied Salomos musikalisch erleben und ausdrücken. Dieser Kurs wendet sich an professionelle Musiker ebenso wie an musikalische Menschen (Notenkenntnisse nicht erforderlich) in Gelnhausen Leitung: Moshe Budmor, Prof. Emeritus f. Musik, Komponist und Dirigent, Anmeldung: Burckhardthaus, Sekretariat A. Feix, s.u. Körperexegese Körperwahrnehmung und Bewegungschulung im Bibliodrama und in der Arbeit mit Gruppen Kurs 1: , Kurs 2: , Texte auf vertiefende Weise mit unserem Körper wahrnehmen und auslegen - Grundlegende Übungen. Leitung: Ellen Kubitza Anmeldung: Sekretariat I. Gronau, Herzbachweg 2, Gelnhausen, Tel /89 0, Fax 06051/ Vertiefungskurs mit Heidemarie Langer Anleitung üben, Live-Supervision und Feedback der Ausbildungsgruppe, Theoriebildung (Text, Ich, Gruppe, Kontext) Umfang: und in Haus Reineberg, Hüllhorst. Infos: Antje Rösener, Tel. 0231/ Am Anfang war Beziehung...! Bibliodrama Vertiefungskurs zurm Geheimnis der Trinität, , Haus Syburg, Dortmund, Leitung: Ellen Kubitza, Antje Rösener, Dr. Heiner Halverscheid. Anmeldungen und Informationen: Ev. Erwachsenenbildungswerk Westfalen und Lippe e.v., Tel. 0231/ , astrid.stenzel@ebw.de BILDUNGSSTÄTTE KIRCHRÖDER TURM in Zusammenarbeit mit der GfB e.v. Prozessaufbau im Bibliodrama Schwerpunkte der Prozessphasen im Bezug zum Textverständnis, zur Gruppendynamik und zur Berührung der Einzelnen Leitung: Hans-Jörg Rosenstock (GfB), Margaret Lincoln, Anmeldung: Kirchröder Turm, Hermann-Löns-Park 6/7, Hannover, Tel. 0511/954970, sekretariat@kirchroederturm.org Der Kurs ist als Vertiefungskurs der GfB anerkannt. WILL RHEINLAND/WESTFALEN Erinnern vergegenwärtigen Ausdruck finden Die Bedeutung der Körpersignale bei der Leitung von Gruppen im Angela-Merici-Haus Bornheim Hersel Leitung: Heinrich Fallner, Lehrsupervisor, Bibliodramaleiter (GfB), Sr. Lioba Michler, Lehrbeauftragte für TZI, Dietrich Redecker, Lehrbeauftragter für TZI Anmeldung: Dietrich Redecker, In der Behrenbeck 51 a, Hattingen, Tel /31496, Fax 02324/ INFO INFO

43 Bibliodrama-Weiterbildungsangebote Grundkurse ERWACHSENENBILDUNG BETHEL - NAZARETH/SAREPTA/ LINDENHOF in Zusammenarbeit mit der GfB e.v. und dem Evangelischen Erwachsenenbildungswerk Westf./Lippe Neuer Grundkurs Bibliodrama Zweijährige Bibliodrama-Grundausbildung zur selbständigen Arbeit mit Bibliodrama in Schule, Gemeinde und Erwachsenenbildung entspricht der Rahmenkonzeption der GfB e.v. Umfang: 5 Kurswochen, 40 St. Fachsupervision, Abschlussprojekt mit schriftlichem Bericht und Kolloquium. Pädagogische Leitung: Wolfgang Roos-Pfeiffer, Leitung: Dr. Wolfgang Wesenberg (GfB), Angelika Wolter (GfB, DGSv) Gastreferent/in: Heinrich Fallner (GfB, DGSv), Else Natalie Warns (GfB) Fachsupervision: Anne Held (GfB) Anfragen an: Erwachsenenbildung Bethel, Wolfgang Roos-Pfeiffer, Nazarethweg 4 7, Bielefeld, Tel. 0521/ , erwachsenenbildung@nazareth.de ZENTRUM FÜR MEDIEN KUNST KULTUR DER EV.-LUTH. LANDESKIRCHE HANNOVERS in Kooperation mit der GfB e.v. Fortbildung zum Bibliodramaleiten für Hauptamtliche und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit theologischer Qualifikation und Praxisfeld in der Gemeinde- und Sozialarbeit, Jugend- und Erwachsenenbildung Grundphase, Kurse 1 4,. Es geht um eigene bibliodramatische Erfahrungen und die Umsetzung von bibliodramatischen Elementen im eigenen Praxisfeld Vertiefungsphase, Kurse 5 9, verschiedene Zugehensweisen kennen lernen, eigene bibliodramatische Arbeitsmethoden und die Entwicklung der persönlichen Kompetenz vertiefen. - Prozessbegleitend finden statt: 5 Bibliodrama-Werkstatt-Tage und 5 Tage Fachberatungen. - Praxisberatung im eigenen Arbeitsfeld (auf Anfrage). - Abschluß im Kolloquium mit einem Zertifikat. 1. Kursabschnitt: , 2. Kursabschnitt: , 3. Kursabschnitt: Leitung: Bärbel Dalheimer, Supervisorin nach DGSv, Bibliodramaleiterin (GfB), Hans-Jörg Rosenstock, Theologe, Bibliodramaleiter (GfB), Friedhelm Siegemund, Pastor und Bibliodramaleiter (GfB), Bernd Hillringhaus, Bibliodramaleiter (GfB), Referent für Spiel- und Theaterpädagogik Information und Anmeldung: Zentrum für Medien Kunst Kultur im Amt für Gemeindedienst der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers, Bernd Hillringhaus, Archivstraße 3, Hannover, Tel. 0511/ , Fax 0511/ , Bernd.Hillringhaus@evlka.de PÄDAGOGISCHES INSTITUT DER EKVW Bibliodramagrundkurs in Aufbauform für LehrerInnen voraussichtlich Leitung: Andrea Brandhorst, N.N. Anfragen: Pädagogisches Institut der EKvW Postfach 5020, Schwerte,Tel / verwaltung@pi-villigst.de INFO BILDUNGSSTÄTTE KIRCHRÖDER TURM in Zusammenarbeit mit der GfB e.v. Neuer Grundkurs Bibliodrama Umfang: 6 Wochenenden und 3 verlängerte Wochenenden (4 Tage) incl. Supervision, Kolloquium, schriftl. Abschlussarbeit und Zertifikat. 1. Kursabschnitt: Leitung: Silvia Bammel (Bibliodramaleiterin und Körpertherapeutin), Gert Stührmann (Pastor, Seelsorger, Bibliodramaleiter (GfB) und Margaret Lincoln (Germanistin, Bibliodramaleiterin) Anfragen: HELMUT KRELLER NÜRNBERG Weiterbildung zum/zur Bibliodramaleiter/in , Beginn einer neuen Ausbildungsgruppe Anfragen: Zentrum für Pastoralpsychologie, Seelsorge-Beratung- Supervision, Emilienstr. 1, Nürnberg, Tel. 0911/ , Fax 0911/ , Helmut.Kreller@t-online.de Infos: Helmut Kreller, Farnstr. 36, Nürnberg, Tel. 0911/ , EVANGELISCHE ERWACHSENENBILDUNG BADEN Bibliodrama leiten und begleiten Grund- und Vertiefungskurs, 1. Kursabschnitt: , 2. Kursabschnitt: , 3. Kursabschnitt: , ff. 7 Kursabschnitte, 6 Tage Fachgruppen unter supervisorischer Leitung, Praxisprojekte in der Regionalgruppe, Projektbericht, Abschlusskollquium Leitung: Wolfgang Teichert, Gisela Hahn-Rietberg Anmeldung: Landesstelle für Ev. Erwachsenenbildung in Baden, Postfach 2269, Karlsruhe, Tel. 0721/ , Ev-Erwachsenenbildung-Baden@ekiba.de Angebote zur Qualifizierung für Bibliodrama-Leitung und -Beratung ERWACHSENENBILDUNG BETHEL - NAZARETH/SAREPTA/ LINDENHOF in Zusammenarbeit mit der GfB e.v. Qualifizierungskurs ist in Vorbereitung. Bitte Prospekte und Auskunft anfordern bei der Erwachsenenbildung Bethel, Wolfgang Roos-Pfeiffer, Nazarethweg 4 7, Bielefeld, Tel. 0521/ erwachsenenbildung@nazareth.de Ausschreibungen von Bibliodrama-Angeboten für 2. Halbjahr bitte bis Ende Juli 2003 an die Redaktion schicken: MW-Design.Wolter@t-online.de TEXT RAUM Bestellungen über folgende Adresse: Angelika Wolter, Kleppgarten 2, Steinfurt Tel / MW-Design.Wolter@t-online.de Herausgeber: Gesellschaft für Bibliodrama e.v. Senner Hellweg Bielefeld Tel. 0521/ Fax ENWarns@t-online.de 2003 TERMINE

44 TEXT RAUM ANGEBOTE AUS DER BIBLIODRAMABEWEGUNG PROF. DR. GERHARD MARCEL MARTIN Werdet Vorübergehende Bibliodrama zu ausgewählten Sprüchen des Thomas Evangeliums zusammen mit Hannelore Morgenroth (einzelnes Seminar innerhalb eines fünfteiligen Weiterbildungsangebotes), Wochenende Info/Anmeldung: Odenwald-Institut, Trommstraße 25, Wald-Michelbach, Tel /6050, Fax 06207/60511, Dialogbibelarbeit mit bibliodramatischen Elementen zu Epheser 1,3 14 Ökumenischer Kirchentag Berlin, Werkstatt Juden und Christen, zusammen mit Anneliese Hecht und Prof. Dr. Micha Brumlik, Donnerstag, , Info/Anmeldung: Ökumenischer Kirchentag Postfach , Berlin, Tage für Männer (mit bibliodramatischen Einheiten), VHS Hesselberg /Mittelfranken, , Info/Anmeldung: Evangelisches Männerwerk, Amt für Gemeindedienst in der Evang.-Luth. Kirche in Bayern, Sperberstraße 70, Nürnberg, Tel. 0911/ , Workshop: Playing Arts und Spiritualität (zusammen mit Christoph Riemer), , Anmeldung: Burckhardthaus, Herzbachweg 2, Gelnhausen, Tel /89225, Weitere Informationen: Prof. Dr. Gerhard Marcel Martin, Bismarckstr. 11, Marburg, Tel /23414 (p), Tel / (d), Fax / , WERKSTATT:BIBLIODRAMA GRAZ Bibliodrama Spiel-Nachmittage in Graz, Grabenstraße 39 Spiel-Termine , jeweils freitags Uhr, Korordinator 2003: Christian Ortner, BIBLIODRAMA- ZENTRUM REINHARDSWALD Weiterhin voneinander lernen - Bibliodrama- Supervision, , Bibliodrama-Fortbildung, neuer 3jähriger Kurs, Beginn: Grenzen - Übergänge - Lebensperspektiven, Leitung: Doris Immich, Christian Gremmels Anfragen: Doris Immich, Villaweg 16 ½, Reinhardshagen-Vaake, Telfax 05544/645 HEIDEMARIE LANGER -THE HOUSE OF GLOBAL VALUES Von allen Seiten umgibst Du mich Worte aus dem 139. Psalm mit Elementen des Bibliodramas entdecken, , St. Jakobus-Gemeinde Minden. Anmeldung: P. Awolin, Tel. 0571/51886 gesegnet und berufen, Bibliodrama-Workshop zu Eph.1, 3-14, auf dem Ökumenischen Kirchentag Berlin, , Leitung: Heidemarie Langer...denn Du bist bei mir... Bibliodrama und Meditation zu Psalm 23, Ort und Anmeldung: Ökumenisches Zentrum Neumühle, Mettlach-Tünsdorf, Tel / Kommt, es ist bereit. Prozess-Begleitung im Bibliodrama zum Gleichnis vom großen Gastmahl (Lk 14, 15-24), - für Frauen und Männer mit abgeschlossener Basis-Ausbildung, , Leitung: Heidemarie Langer, Ort: Gwatt/am Thuner See, Anmeldung: bis zum 31. Mai bei Heidemarie Langer, s.u. Ökumenische Basis-Fortbildung in Bibliodrama und Spiritualität 1. in der Ev. Akademie Bad Boll Beginn: , Leitung: Heidemarie Langer, Ort und Anmeldung: Beate Sorg-Pleitner, Ev. Akademie, Bad Boll, Tel , brigitte.engert@ev-akademie-boll.de, auf Anfrage gesondertes Programm 2. in der Ev. Landeskirche Aargau/ Schweiz , Beginn: , Leitung: Heidemarie Langer, Anfrage und Programm: Christian Bader, Erwachsenenbildung, Augustin-Keller Str. 1, CH-5001 Aarau, Tel (0)62/ Fortbildung zur Bibliodrama-Leitung (ZHL) Leitung: Heidemarie Langer Umfang: mindestens 4 Wochen Prozess-Begleitung-Lernen, persönliche Supervision, individuell zu vereinbarende Studiengänge Anmeldung: Heidemarie Langer, Maria-Louisen- Str. 141, Hamburg, Tel. 040/481400, info@heidemarie-langer.de STUDIENZENTRUM FÜR EVANGELISCHE JU- GENDARBEIT JOSEFSTAL Weiterbildung Bibliodrama-Leiten 2003/ Einheit: , 2. Einheit: , 3. Einheit: , ff. Leitung: Ursula Runschke, Dr. Elisabeth Naurath Prophetische Rede: Altes ergreifen-die Gegenwart deuten-zukunft eröffnen Psychodrama und Bibliodrama, 24, Leitung: Ursula Runschke, Ulrich Jung Anmeldung: Studienzentrum für Ev. Jugendarbeit, Aurachstr. 5, Josefstal, Tel / , Fax 08026/ studienzentrum@josefstal.de MEISTER ECKEHART HAUS KÖLN Gottes Ohr - Bibliodrama, , Leitung: Margret Fühles, Klaus-Werner Stangier...Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich (Lk 1, 37), , Leitung: Utta Brauweiler- Fuhr, Christoph Fuhr, Info: Tel. 0221/ Anfragen an: Meister Eckehart Haus, Klaus-Werner Stangier, Odenthalerstr. 401, Köln, Tel , Fax 0221/ , meister-eckehart-haus@netcologne.de MARIA SALZMANN Bibliodramaabende, 7./ , jeweils Uhr, Radebeul, Paul-Gerhardt-Haus, Leitung: Christoph Wolf, Maria Salzmann Bibliodrama, , Benediktinerkloster Wechselburg/Sachsen, Anmeldung und Information: Maria Salzmann, Tel. 0351/ , Uta Riese, Tel /88877 ODENWALDINSTITUT Bibliodrama-Intensiv-Angebot Werdet Vorübergehende, Bibliodrama zu ausgewählten Sprüchen des Thomasevangeliums. Kursleitung: G. Marcel Martin, Hannelore Morgenroth Von Fall zu Fall oder vom Baum der Erkenntnis zum Lebensbaum, Eine Neuinterpretation der Paradies/ Sündenfallgeschichte aus der Sicht einer ganzheitlich orientierten Medizin. Kursleitung: Dr. med. K. Strauss, H. Morgenroth So lebe nicht mehr ich, sondern Christus lebt in mir Dem inneren Christus begegnen oder der göttlichen Vision in mir Raum geben, Kursleitung: Hannelore Morgenroth, Anmeldung und Information: Odenwald-Institut, Trommstr. 25, Wald-Michelbach, Tel /6050, Fax 06207/ info@odenwaldinstitut.de HANNELORE MORGENROTH Weiterbildung Bibliodrama Die heilende Dimension in biblischen Geschichten und alten Symbolen neu entdecken Zwei-Jahres-Grundkurs 2003/2004 im Raum- München, Kloster Bernried, Starnberger See mit Gastreferenten. Leitung: Hannelore Morgenroth, Theologin, Dozentin für Rel. Päd., Therapeutin, Bibliodramaleiterin. Anfragen an: H. Morgenroth, Friedenstr. 19, Puchheim, Tel. 089/ , Fax 089/ DAS HAUS E.V. GRÜNTAL Bibliodrama Angebote, die auch als Ausbildungs-Bausteine gelten , Ltg. Ruth Passauer, Angelika Romeik, Anmeldung: DAS HAUS e.v. Grüntal, Dorfstr. 39, Sydower Fließ, Tel /46180, Fax 03337/ dashausevgruental@yahoo.de DIE SPIEL & THEATER WERKSTATT FRANKFURT Macht-Spiele, Bibliodrama-Studienwerkstatt mit Ulrich Britz und Fritz Rohrer, , Hohensolms (TWW) und Frankfurt Bibliodrama-Tage in der Tor-Weg-Wohnung mit Ulrich Britz und Fritz Rohrer, 1. Tag: , Unsinnige Opferung (Gen 22), 2. Tag: Ein Fanatiker irrt sich (Apg 9) Anmeldung: Die Spiel&TheaterWerkstatt Frankfurt, Eschersheimer Landstr. 565, Frankfurt/M., Tel. 069/ , Fax 069/ , s-t-werkstatt-ffm.de 44

45 ANGEBOTE LUTHERSTIFT FALKENBURG Du verwandelst meine Klage in Tanz, Bibliodrama für Frauen (Psalm 30), , Leitung: Adda Dantzer, Marita de Vries Anmeldung: Lutherstift in Falkenburg, Hauptstr. 30, Ganderkesee, Tel / , Fax 04222/ , CHRISTINE ZIEPERT Laß dich (nicht) versuchen! , Thüringer Pastoralkolleg, Tabarz. Leitung: Christine Ziepert, Studienleiterin im Predigerseminar, Ausbildung im Bibliodrama, Jürgen Schilling, Gemeindepfarrer in Gotha, Ausbildung im Bibliodrama, Dr. Matthias Rost, Rektor des Pastoralkolleg. Anmeldung (bis zum ): Friedrich-Myconius-Haus, Friedrichrodaer Str. 13, Tabarz, Tel /5250, Fax FRAUENWERK DER EVANG.- LUTH. KIRCHE IN THÜRINGEN Eva und die Schlange, in Weimar, Leitung: Ilona Eisner, Gemeindepädagogin, Christine Ziepert, Studienleiterin im Predigerseminar, Ausbildung im Bibliodrama, Anmeldung (bis ): Hedwig- Pfeifer- Haus, Arnold Böcklin- Str. 2, Weimar, Tel / TERMINE UND VORANKÜNDIGUNGEN BURCKHARDTHAUS GELNHAUSEN 4. Forum Bibliodrama Textraum in Kooperation mit der Gesellschaft für Bibliodrama Um was geht es mir beim Bibliodrama? Was sind meine Brennpunkte? Was macht mich heiß? Was lässt mich kalt? Das Forum wendet sich an alle Praktizierenden im Arbeitsfeld Bibliodrama, um sich in diesem Lernfeld gegenseitig zu öffnen in Begegnung, Beratung und Austausch. Termin: Leitung: Christoph Riemer, Andreas Pasquay, Else Natalie Warns. Anmeldung: Kursbüro, Herzbachweg 2, Gelnhausen, Tel /89212, Fax 06051/89200, EVANGELISCHE AKADEMIE Nordelbien in Zusammenarbeit mit Burckhardthaus und der Gesellschaft für Bibliodrama e.v. 16. Intern. Bibliodrama Workshop in Kooperation mit der Ev. Akademie Nordelbien/Segeberg und der Gesellschaft für Bibliodrama e.v. Seit über 20 Jahren finden in Bad Segeberg Kongresse statt, in denen Menschen aus unterschiedlichen Ländern Europas (Finnland, Schweden, Dänemark, Litauen, Ungarn, Österreich u.a.) Bibliodrama anbieten, erleben und reflektieren. Zu den gemeinsamen Arbeitsformen gehören Workshops und Vorträge zum Thema. Die Vorträge werden ins Englische übersetzt, die Arbeitsgruppen finden zum Teil in Englisch statt. Eingeladen sind Interessierte an Praxis und Weiterentwicklung von Bibliodrama. Termin: Samstag Uhr bis Dienstag, , Uhr Leitung: Wolfgang Teichert, Christoph Riemer, Antje Rösener u.a. Tagungsort: Ev. Akademie Nordelbien, Marienstr. 31, Bad Segeberg Anmeldung und Information: Ev. Akademie Nordelbien, Frau Hunzinger, Esplanade 15, Hamburg, Tel. 040/ , Fax 040/ , Bitte fordern Sie im Frühjahr 2003 den ausführlichen Sonderprospekt an. UNGARISCHER BIBLIODRAMA VEREIN Internationales Bibliodrama Treffen Der Wind weht, wo er will,... (Joh. 3, 8) Liturgien, Vorträge, Workshops vom 12. bis 15. Juni 2003 in/bei Budapest. OrganisatorInnen: Krizsta Eisenbarth, Kata Hegyes, Ildikó Muntag, Péter Pius Varga. Wir laden alle Interessenten herzlich ein, mal bibliodramatisch auszuprobieren, wie es ist aus dem Geist (neu) geboren zu sein, zu werden (Kriszta Eisenbarth). Geplantes Programm siehe Seite 26 Die Autoren der Beiträge dieses Heftes mit Adressen Aigner, Dr. Maria Elisabeth, A-8010 Graz, Ehlergasse 10/II Alshuth-Rapp, P. Tilman, Birkenweg 8, Recklinghausen Bleker-Permes, Gabriele, A Fieberbrunn, Brunnau 6 Brandhorst, P. Dr. Hans Hermann, Mühlheimerstr.8, D Bielefeld Brandhorst, StR Andrea, Mühlheimerstr.8, D Bielefeld Eisenbarth, Kriszta, H 1122 Budapest, Rath György ut. 34 Fichtenhofer, Bernd, Sonnenallee 315, D Berlin Koch, Cäcilia, Religionspädagogin, Kirchstraße 2, CH 4628 Wolfwil Kofod, Karin, Pastorin, Praestegårdsvej 7. DK 6470 Sydals Ladenhauf, Karl-Heinz, A Markt Hartmannsdorf 64 Pasquay, P. Andreas, Alt Wiescheid 20, D Langefeld Pöhl, P. Dr. Rudolf, NL-5935 Steyl, Michaltstr. 7 Pohl-Patalong, Dr. habil. Uta, Buschkamp 8, D Hamburg Riemer, Christoph, Herzbachweg 2, D Gelnhausen Roos-Pfeiffer, Wolfgang, Erwachsenenbildung Bethel, Nazarethweg 8 Rosenstock, Vikar Hans-Jörg, Schlangenstraße 44 a, D 3607 Bielefeld Salzmann, P. Stefan, Goerdelerstr. 38, D Gütersloh Schramm, Prof. Dr. Tim, Hochkamp 35, D Buchholz Seip, Otto A., Hilgendorfweg 18, D Hamburg Stachel, Maria, A 8045 Graz, Weizbachweg 5 Warns, Else Natalie, Senner Hellweg 26, D Bielefeld Wesenberg, Dr. Wolfgang, Krügerstr. 1, D Berlin 45

46 TEXT RAUM Zum Ökumenischen Kirchentag in Berlin Mai/Juni 2003 sind im EB Verlag Hamburg in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Bibliodrama e.v. die ersten vier Hefte der Schriftenreihe erschienen: BIBLIODRAMA KONTEXTE Beiträge zur Theorie der Bibliodrama-Praxis Das Herausgeberteam besteht aus: Dr. habil. Heiner Aldebert, München Prof. Dr. Gerhard Marcel Martin, Marburg Wolfgang Teichert, Hamburg Else Natalie und P. i. R. Eberhard Warns, Bielefeld Ein Redaktionskreis umfasst zusätzlich: P. Dr. Hermann Brandhorst, Bielefeld Prof. em. Helmut Kiewning, Hemmingen Hans-Jörg Rosenstock, Pfarrer, Bielefeld Bisher liegen vier Hefte vor, mit Beiträgen zu verschiedenen Themen, die zum einen reflektierte Bibliodrama-Praxis aus den verschiedenen Bibliodrama-Ansätzen zum Inhalt haben, zum anderen die Berührung des Bibliodramas mit anderen angrenzenden Themenkreisen und Gebieten reflektieren. Bestellt werden können: Heft 1: Ellen Kubitza/Tim Schramm: Bibliodrama als lebendiger Gottesdienst Ein Weg zum Christsein im Alltag dieser Welt ISBN (Einzelheft, ca. 120 Seiten Umfang) Heft 2: Hans Jörg Rosenstock/Roland Rosenstock Bibliodrama Bibliographie, Personen - Themen Bibeltexte Kommentiert und nach Bibelstellen und Sachthemen sortiert, mit einigen ausgewählten Rezensionen. Bis einschließlich 2002 ISBN (Einzelheft, ca 120 Seiten Umfang) Heft 3: Heft 4: Siegfried Essen Systemische Weltsicht und Bibliodrama Wirkungen und Nebenwirkungen szenischen Verstehens ISBN (Einzelheft, ca. 100 Seiten Umfang) Svea Paul: Zwischen Angst und Vertrauen Bibliodramatisches Arbeiten in der Grundschule ISBN (Einzelheft, ca 120 Seiten Umfang) Diese Hefte können im EB Verlag abonniert oder einzeln bestellt werden. Die Zusendung erfolgt portofrei. Preis: Einzelheft 10 Euro - Abo-Preis 8,70 Euro (2 Hefte im Jahr). Bestelladresse: EB-Verlag, Dr. Brandt e.k. Rainer Kuhl, Moorweg 25, Schenefeld Tel.: 040 / Fax: 040 / Mail: post@ebverlag.de Web: 46

47 SCHRIFTENREIHE Editorial der Herausgeber von Bibliodrama Kontexte Die mit den ersten Bänden eröffnete Schriftenreihe Bibliodrama - Kontexte markiert einen aus der Sicht der HerausgeberInnen zukunftsweisenden Schritt innerhalb der Bibliodramabewegung, aber auch über sie hinaus. Bibliodrama-Kontexte will eine Plattform schaffen, um die Praxis-Theorie des Bibliodramas in überschaubarer Form wissenschaftlich verantwortet auszuweisen und ins Gespräch zu bringen. Mit der zunehmenden Ausdifferenzierung des Bibliodramas hinein in Handlungsfelder wie Liturgie, Kybernetik, Homiletik, Religionspädagogik, Therapie, Konflikttheorie, Poesie, Literaturwissenschaft, Kulturtheorie, interkultureller Dialog etc. stellt sich die Aufgabe, das Bibliodrama auch den VertreterInnen dieser Disziplinen gegenüber glaubwürdig im Horizont ihrer eigenen Fragestellungen aufzuschließen. Die Bibliodrama-Kontexte richten sich insofern auf den Diskurs an Hochschulen, in kirchlichen Ausbildungsstätten und Kirchenleitungen sowie in anderen gesellschaftlichen Institutionen. Dieser vermeintliche Außenaspekt der Bibliodrama-Kontexte ist aber zugleich ein Innenaspekt. Die Herausgeber gehen davon aus, dass es eigentlich gar kein Bibliodrama an sich geben kann, sondern dass es zu einer angemessenen Wahrnehmung jedes bibliodramatischen Prozeßgeschehens gehört, nach seinen je spezifischen Kontexten zu fragen, seien es biographische, literarische, theologische, kulturtheoretische oder andere Bezüge. Diese sollen in den Bibliodrama- Kontexten jeweils exemplarisch erschlossen werden. Insofern richten sich die Bibliodrama-Kontexte auch ins Zentrum der Bibliodrama-Szene selbst. Die Bibliodrama-Kontexte siedeln sich dabei im Horizont der bereits bestehenden Veröffentlichungsformen innerhalb dieser Szene an. Zwischen den Extremen von reflexiv nicht hinterfragten subjektiven Erfahrungsberichten einerseits und primär akademisch ausgerichteten Monografien andererseits wollen die Bibliodrama-Kontexte wissenschaftlichen Grundanforderungen genügen und zugleich Bibliodrama-Praxis plastisch erhellen. Die Beiträge sollen deutlich ausführlicher sein, als das z.b. im TEXTRAUM möglich ist und zugleich so überschaubar bleiben, dass sie auch noch in der breiteren Bibliodrama-interessierten Öffentlichkeit wahrgenommen werden können. Potentielle AutorInnen, die sich mit diesem Konzept identifizieren können, sind eingeladen, Manuskripte über den Verlag oder die Gesellschaft für Bibliodrama (GfB e.v.) an das Herausgeber- Team zu schicken. Dr. habil. Heiner Aldebert, Prof. Dr. Gerhard Marcel Martin, Wolfgang Teichert, Else Natalie und P.i.R. Eberhard Warns 47

48 TEXT Herausgeber Internetseite Preise Gesellschaft für Bibliodrama e.v. Dr. W. Wesenberg. Krügerstraße Berlin. Telefon (030) Fax (030) Jahresabo (2 Hefte + 1 Dokumentation) 15 oder Einzelhefte 6 inkl. Versand, Mengenbezug (je Heft) 3 zzgl. Versand Bankverbindung Ev. Darlehensgenossenschaft Berlin. Konto Nr BLZ Redaktion Else Natalie Warns. Senner Hellweg Bielefeld. Telefon (0521) Fax (0521) Entwurf und Satz Kati und Nils Becker. Berlin. katibe@web.de Versand Angelika Wolter. Kleppgarten Steinfurt. Telefon (02551) fax (02551) RAUM 48

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