Einführung in die Reprofotografie am 5. Mai 2008 von Martina Zöls Klasse Wähner
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- Marcus Mann
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1 Einführung in die Reprofotografie am 5. Mai 2008 von Martina Zöls Klasse Wähner 1. Grundbegriffe der Fotografie: Zeit und Blende Fotografie funktioniert, indem durch ein kleines Loch eine bestimmte Menge an Licht auf ein lichtempfindliches Material fällt. Egal ob auf den Film oder auf einen Chip. Wieviel Licht man für eine Abbildung braucht, hängt von der vorhandenen Beleuchtung ab. Die Belichtung wird über Zeit und Blende gesteuert: Die Blende ist die Öffnung des Objektivs, die mit Hilfe von einer runden Lamellenkonstruktion kleiner und größer gemacht werden kann. Die Belichtung kann man mit einem Wasserhahnprinzip gut erklären: Man braucht in einer gewissen Lichtverhältnis einen Eimer voll Licht. (bei helleren Verhältnissen beispielsweise nur einen halben.) Die gleiche Menge erhält man a) wenn man durch eine große Öffnung viel Licht in kurzer Zeit fließen läßt oder b) wenn man durch eine kleine Öffnung wenig Wasser aber sehr lange fließen lässt. Jedes Foto lässt sich mit den unterschiedlichen Kombinationen machen. Die Helligkeit des Bildes ist absolut identisch. Was sich aber ändert ist Bewegungsunschärfe und Tiefenschärfe. Eine lange Zeit lässt sich nur bis 1/60 Sekunde aus der Hand ohne Stativ verwacklungsfrei schießen und bei längeren Zeiten entstehen bei bewegten Objekten Bewegungsunschärfe. Tiefenschärfe bezeichnet man den Schärfebereich, der sich von der eingestellten Schärfeebene nach vorne und hinten erstreckt. Bei einer kleinen Blende wird er deutlich breiter. (hintereinander stehende Flaschen werden alle scharf). Bei einer großen Blende ist der Bereich sehr klein (eine Flasche, die vor der Schärfeebene steht, wird bereits unscharf). -> Fürs Repro ist es von Vorteil, wenn genug Licht vorhanden ist, sodass die Blende kleingemacht werden kann, da unterschiedliche Schärfeebenen - durch welliges Papier oder verzogenen Leinwände - durch die hohe Tiefenschärfe ausgeglichen werden. 2. Licht Was sehr oft nicht richtig differenziert wird ist die Belichtung und die Farbtemperatur. Richtige Belichtung bedeutet: das Foto ist genauso hell oder dunkel wie das Original. Richtige Farbtemperatur bedeutet: das Foto hat genau die gleichen Farben wie das Original. Das ist unabhängig von der Belichtung!!! Für die richtige Belichtung muss man die richtige Belichtungseinstellung wählen. Für die Farbtemperatur benötigt man den Weißabgleich.
2 a) Belichtungsmessung Die Kameras machen automatisch vor der Belichtung eine Messung des Lichtes. Meist nimmt sie den Mittelteil des Bildes als Hauptreferenz. Das Problem ist aber, dass die Kamera nicht das Licht im Raum messen kann, sondern nur das Licht, das vom Motiv reflektiert wird. Da helle und dunkle Motive unterschiedlich viel Licht reflektieren, kann dies die Kamera täuschen. Die Kamera ist geeicht auf ein mitteldunkles Bildmotiv (18% Grau). Das heißt extrem helle oder dunkle Motive führen zu einer falschen Messung: * Sehr dunkle Motive (weiße zeichnung auf Schwarz) reflektieren weniger Licht, täuschen also wenig Licht vor ckamera macht lange Belichtung cfoto wird zu hell! * Sehr helle Motive (Bleistiftzeichnung auf Papier, helle Malerei) reflektieren mehr Licht als Kameraeichung ckamera belichtet kurz cfoto wird zu dunkel. Daher sind oft Menschen vor einem hellen Fenster zu dunkel, da die Kamera nicht das Licht im Raum misst, sondern das Licht vom Fenster. Moderne digitale Kameras erkennen solch ein Gegenlicht-Motiv manchmal und machen automatisch eine längere Belichtung. Bei einer Zeichung funktioniert dies jedoch nicht. 18 % Grau Lösung: professionell: a) Mit einem speziellen Belichtungsmesser das Licht messen, das auf das Motiv trifft. (nicht mit der Kamera, die kann das nicht!) b) Belichtungseinstellung erst mit einer Graukarte messen, diese ergibt den richtigen Wert. Diese Zeit/Blendenkombination in der Kamera einstellen, und alle Repros mit dem gleichen Wert fotografieren. klappt auch: * Such dir einen Büchereinband in etwas der Helligkeit von einer Graukarte (Farbe ist egal!) Und miss mit der die Belichtung, die du dann manuell einstellst. (zur Not Flyer verwenden, der gleichmäßig und nicht zu hell oder dunkel gestaltet ist!) * Hand unter Kamera legen und drauf messen! * mach immer Belichtungsvarianten! auch kleine digitale Kameras können bis zu zwei Blenden über oder unterbelichten. Bei hellen Motiven also überbelichten, bei dunklen unterbelichten. im Photoshop nachträglich Belichtung verändern: Bild -> anpassen -> Gradationskurve oder : Bild -> anpassen -> Tonwertkorrektur Bei sw-zeichung/text: im Menüpunkt Gradationskurve die Pipette wählen und im Bild schwarz oder/und weiß definieren. Für einen wichtigen Katalog mit hoher Druckqualität möglichst gut belichtete Daten beim Fotografieren machen, da diese Schritte immer mit Datenverlust und Quälitätsminderung verbunden sind! 2
3 b) Farbtemperatur/Weißabgleich Hat nichts mit hell oder dunkel zu tun, sondern mit der Farbe des vorhandenen Lichtes und des Fotos! Besonders bei Malerei ist eine richtige Farbwiedergabe wichtig. Info: jedes Licht hat nicht nur eine gewisse Stärke sondern auch eine Farbe. Das nennt man Farbtemperatur Glühbirne: gelb/orange (ca 1800 K) Leuchtstoffröhren: grünlich und nicht ausfilterbar! Sonne: mittags bläulich (ca 5000 K), abends wärmer/gelber. analog: es gibt neben dem normalen Tageslichtfilm, auf dem Glühbirnen immer gelb werden, auch Kunstlichtfilme, auf dem Glühbirne normal, aber Tageslicht dann blau wird. digital: In der Automatikeinstellung versucht die Kamera einen Mittelwert zu finden. Alltägliche Motive wie Portrait und Landschaft werden gut eingeordnet. Probleme bei Kunst-Repros: - Motive sind nicht einordbar - Motive beinhalten viele Flächen einer Farbe, sind sehr extrem, und können dadurch Automatik täuschen (ähnlich wie bei der Belichtung; zb: Kamera glaubt das Licht hat Rotstich, aber Malerei/Motiv ist so rot ckamera versucht jedoch auszugleichen und macht Bild zu grün) - im Repro ist es erheblich wichtiger, die Farben exakt zu treffen, als im Schnappschussgebrauch, und ein Farbstich fällt auch viel schneller auf. Lösung: Ein Weißabgleich sorgt für die richtigen Farben. Jede digitale Kamera hat Einstellungen zur Farbtemperatur. Meist gibt es Einstellungen für Glühbirnenlicht, für Tageslicht und einen manuellen Weißabgleich. Beim Repro ist es wichtig darauf zu achten, dass man kein gemischtes Licht hat! Wählt man zb die Einstellung Tageslicht und von rechts scheint zusätzlich eine Glühbirne aufs Bild, wird der rechte Teil dann gelber. Weißabgleich: 1. nur eine Lichtart auf dem Bild, oder zumindest gleichmäßige Mischung, kein seitlicher Einfall einer anderen Lichtart 2. Kamera und Bild einrichten 3. über Bild ein weißes (nicht gelbliches!) Blatt Papier legen/halten. Foto machen. Manuellen Weißabgleich wählen, und das weiße Foto wählen. In Einstelllungen manuellen Abgleich wählen, falls das nicht automatisch passiert. nochmal weißes Blatt fotografieren, Foto müsste jetzt weiß sein. Zum Weißabgleich kann man auch die professionelle Graukarte nehmen, da diese keinen Farbstich hat. Profis legen immer einen Farb- und Graukeil neben das Bild. Das ist die Referenz, wenn der stimmt, stimmt das Repro auch. Die Druckerei kann auch anhand des Farb und Graukeils erkennen, welche Farben und welche Helligkeit das Repro haben muss. Farbe nachträglich am Photoshop verändern: Hat man ein farbstichiges Foto, ist ein Farbkeil auch im Photoshop von Nutzen: Man kann kontrollieren, ob Veränderung im Photoshop stimmt, (mit Pipette auf yellow, magenta oder cyan gehen und Werte kontrollieren.) Anpassung: Bild -> Anpassen -> Farbtonkorrektur (verändert das gesamte Bild) für Maler: stimmt nur ein Farbton nicht (zb alle Grüntöne sind zu gelb), eventuell vorsichtig mit selektiver Farbkorrektur ändern.
4 Für Druck: nicht alle Farben, die am Computer sichtbar sind, sind auch druckbar!! Dies ist wichtig zu wissen zb bei der Wahl einer Hintergrundfarbe eines Flyers. Kontrolle: Farbe mit Pipette aus Werkzeugleiste aufnehmen. Doppelklick auf Farbfeld in der Werkzeugleiste. erscheint neben dem kleinen aktuellen Farbfeld ein Dreieck mit Ausrufezeichen, ist die Farbe nicht druckbar! (Der kleine Würfel darunter ist eine Warnung für die Webdarstellung.) 3. Das Repro Profi: Reproanlange für kleine Sachen oder zwei gleiche Blitzgeräte mittig und im 45 Winkel aufgestellt bei großer Malerei. So weit weg vom Motiv, dass es auch an den Rändern gleichmäßig ausgeleuchtet ist. Profi misst an allen Ecken und mittig, ob Belichtung gleich ist. Blitz und Reproanlagen haben Tageslichtröhren. Dies einstellen, oder Weißabgleich machen. Was man grundsätzlich beachten sollte: * Kamera parallel zum Papier/Leinwand und mittig! sonst stürzende Linien. (Hochhauseffekt) Entzerren von stürzenden Linien bzw schiefen Kanten im Photoshop: Ebene verdoppeln, Bearbeiten ->Transformieren -> perspektivisch verzerren oder verzerren Hilfslinien ziehen, dann Ecken zur Hilflinie ziehen; Ebenen auf Hintergrundebene reduzieren. * Motiv gerade hinlegen und möglichst plan. Trick: Glasplatte drauflegen. Bei Repros aus Büchern am Besten zu zweit sein, dann kann einer die gewünschte Seite flach drücken. * Möglichst mit Stativ zu arbeiten, damit große Tiefenschärfe erreicht werden kann, da längere Belichtungszeiten möglich werden. * benutze die Hilfslinien in der Kamera um das Bild Parallel und mittig zu setzen. * Belichtung messen, wie oben beschrieben * Farbtemperatur beachten, Weißabgleich machen oder bei Reproanlage auf Tageslicht stellen * Lichteinfall beachten. am besten 45. bei matten Originalen nicht so wichtig, aber bei glänzenden! Einfallswinkel ist Ausfallswinkel! Kommt Licht von Kamera spiegelt es in die Kamera zurück! (zb: Blitz)
5 Die Reproanlage: ist super für Dias oder Digitalfotos von kleinen Arbeiten und Repros aus Büchern! (Referat, Zulassungsabeit usw) - Kamera aufschrauben, gerade stellen, festziehen. - Seitenlicht vom Fenster verhindern - Lampen auf 45 Winkel einstellen, einschalten. Achtung: sich nicht selbst beim fotografieren mit Arm oder dem Buch Schatten machen! - Weißabgleich machen - Graue Karte oder mittleres Motiv zur richtigen Belichtung heranziehen, diese einstellen. Hat man das nicht, auf Automatik gehen und immer dunkle Motive unterbelichten und helle überbelichten! Belichtungsvarianten machen. größere Malerei: * Gang der Akademie ist sehr gut, wenn es draußen bedeckt, aber hell ist. Tageszeit am besten mittags. Dieses weiche indirekte Licht ohne Schatten ist gut für Zeichnung und Malerei, die matt wirken soll. Außerdem entspricht dann Farbtemperatur des Lichtes der Automatikeinstellung der Kamera bzw Einstellung Tageslicht. Will man Plastizität oder besonders pastosen Farbauftrag und Glanz herausstellen, sollte Licht etwas von der Seite kommen und dann ist direktes Sonnenlicht auch gut. * Bild so platzieren, dass keine Schatten- oder Sonnenflecken auf dem Bild sind! (entweder nur Sonne oder nur Schatten!) * am Besten hängen, nicht schräg stellen * Kamera mittig und parallel halten oder noch besser auf Stativ stellen. * Weißabgleich machen mit weißem Papier oder weißer Wand. oder Tageslicht einstellen * eventuell Farbkeil daneben kleben * Belichtung mit Motiv von mittlerer Helligkeit messen, oder Belichtung korrigieren: helle Bilder überbelichten, dunkle Bilder unterbelichten! Belichtungsreihe machen. Einstellungen: - immer höchste Auflösung, höchste Qualität! - ohne Stativ nicht länger als 1/60 Sek fotografieren, da sonst unscharf / Verwacklungsgefahr! - Weißabgleich checken - Blitz ausschalten (eventuell mit und ohne machen und vergleichen) - ISO möglichst klein halten, d.h. ISO 100 oder ISO 200, da bei höherer Isozahl dunkle Flächen zu rauschen beginnen. Da man eine kurze Belichtungszeit, eine geringe ISO-Zahl, und eine kleine Blende braucht: ist es das wichtigste, dass es hell ist! Also nie drinnen im künstlich beleuchteten Zimmer Repros machen sondern am Tag draußen oder in der Nähe des Fensters. Tageslicht ist um ein vielfaches heller als das Glühbirnenlicht! Das Leuchtstoffröhrenlicht im Klassenraum ist ganz schlecht, da es die Farben verschiebt. Immer Belichtung nach Motivhelligkeit korrigieren! (häufigster Fehler) Immer Einstellungen zur Farbtemperatur überprüfen! 5
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