FuE-Verbundvorhaben. 34 Landestechnologiepolitik MV

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1 FuE-Verbundvorhaben Ingenieurtechnik und Maschinenbau GmbH, Rostock Reinhart Kny (Geschäftsführer), Steffen Bockholt (Konstrukteur), Peter Feuer (Konstrukteur), Mathias Bregulla (Konstrukteur) Universität Rostock / Fraunhofer Anwendungszentrum Prof. Dr. Martin-Christoph Wanner (Lehrstuhl Fertigungstechnik), Prof. Dr. Chris toph Woernle (Lehrstuhl Technische Mechanik) Projekt aus der Verbundforschung Entwicklung eines Großroboters mit paralleler Stabkinematik für den Stahlbau und andere Anwendungsgebiete. Die spezielle Konstruktion ermöglicht eine hohe Traglast bei geringem Eigengewicht und großer Reichweite. 34 Landestechnologiepolitik MV

2 Ingenieurtechnik und Maschinenbau GmbH Großroboter als Leichtgewicht. Mehrere kinematisch miteinander verbundene Arbeitsstäbe lassen den Großroboter trotz geringen Eigengewichts hohe Traglasten heben und dreidimensional sehr flexibel und genau positionieren. Landestechnologiepolitik MV 35

3 FuE-Verbundvorhaben Reinhart Kny, Ingenieurtechnik und Maschinenbau GmbH, Rostock, und Prof. Dr. Martin-Christoph Wanner, Uni Rostock/Fraunhofer Anwendungszentrum, im Gespräch. Was muss ein Großroboter an wissenschaftlich-technischem Know-how mitbringen, um in der Industrie zum Einsatz kommen zu können? Prof. Dr. Wanner: Die Basisvorstellung von der klassischen Kinematik ist es, mit geringem mechanischen Aufwand möglichst große Traglasten in großer Geschwindigkeit zu bewegen und die Lasten sehr genau und dreidimensional zu positionieren. Alles das soll unser Großroboter können. Das erfordert ein äußerst komplexes Rechenmodell. Der Lastentransport muss in 20 Millisekunden permanent neu berechnet werden. Kny: Mit dem von Prof. Wanner beschriebenen Leistungspotenzial soll der Großroboter unsere technologischen Fertigungslinien aufwerten. Er wird in unsere Produkte integriert, so dass diese einen Mehrwert erfahren. Wie wichtig sind innovative Fertigungstechnologien für innovative Endprodukte? Kny: Wir produzieren Fertigungsanlagen, die hoch innovativ sind. Wären sie es nicht, hätten wir keine Chance auf dem Weltmarkt, wo wir rund 90 Prozent aller Produkte absetzen. Mit diesen Anlagen stellen unsere Kunden innovative Endprodukte her, zum Beispiel Spezialschiffe. Prof. Dr. Wanner: Im Kern erreichen wir mit unserem Projekt, dass neue Fertigungsszenarien und damit Arbeitsplätze kreiert werden. Was bietet die Wissenschaft, was die Praxis nicht kann? Kny: Die spezifische Art von ingenieur-technischem Wissen, wie es in der Forschung existiert, ist in einem mittel- 36 Landestechnologiepolitik MV

4 ingenieurtechnik und Maschinenbau GmbH Die Kooperation deckt weiße Flecken ab, die jeweils der andere aufweist. Kein Forschungsprojekt gelingt ohne Praxispartner. Prof. Dr. Martin-Christoph Wanner, Uni Rostock /Fraunhofer Anwendungszentrum ständischen Betrieb nicht vorzuhalten. Unsere Ingenieure sind sehr stark im operativen Geschäft integriert. Prof. Dr. Wanner: In der Wissenswelt gibt es einen hohen Grad an Spezialisierung. Von Vorteil in der Kooperation mit Partnern aus der Praxis ist es, dass die weißen Flecken abgedeckt werden, die jeweils der andere aufweist. Ohne diesen Effekt ließe sich kein Forschungsprojekt erfolgreich umsetzen. Welche Auswirkung hat die Verbundforschung auf die Ausbildung von Fachkräften? Prof. Dr. Wanner: Wissenschaftlichen Nachwuchs früh in die Lösung von praxisnahen Problemen einbinden, führt dazu, dass die jungen Leute früher oder später in die Industrie wechseln. Die Universität avanciert so zum Lieferanten von qualifizierten Fachkräften für die Wirtschaft. Kny: Ich kann Prof. Dr. Wanner in dieser Hinsicht nur bestätigen. Befördert staatliche Hilfe wie ber der Verbundforschungsförderung das Zusammengehen von Wissenschaft und Wirtschaft? Kny: Das ist zweifellos so. Nicht überall in der Welt gibt es wie in Deutschland die Möglichkeit, mit Hilfe des Staates Forschungsarbeit in die Industrie hinein zu tragen. Daraus resultieren innovative und wettbewerbsfähige Produkte. Prof. Dr. Wanner: Die Förderung der Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft ist ein absolutes Muss, um Innovationen schnell in der Praxis umsetzen und auf dem Markt anbieten zu können. Landestechnologiepolitik MV 37

5 FuE-Verbundvorhaben Das Leistungspotenzial des Großroboters ermöglicht es, in Fertigungstechnologien ganz neue Arbeitsplätze zu kreieren. 38 Landestechnologiepolitik MV

6 ingenieurtechnik und Maschinenbau GmbH Ingenieurtechnik und Maschinenbau GmbH, Rostock Geschäftsfeld: Projektierung, Planung und Lieferung von Systemlösungen für den Maschinenund Anlagenbau sowie die maritime Wirtschaft Produkte: Paneel- und Profillinien sowie Laseranlagen und Transportanlagen Förderung des FuE-Verbundvorhabens: Projektvolumen gesamt rund 1,82 Millionen Euro Die Verbundpartner wurden aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und des Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert. Gründungsjahr: 1990 Mitarbeiteranzahl im Gründungsjahr: 440 Mitarbeiteranzahl 2010: 110 Markt: international, insbesondere Russland, Brasilien, Indien Kontakt: Ingenieurtechnik und Maschinenbau GmbH Industriestraße 8 D Rostock Tel.: ++49 (0) 3 81/ Fax: ++49 (0) 3 81/ mail@img-tech.de Web: Landestechnologiepolitik MV 39