Geräte zur alternativen Bekämpfung von unterwünschten Pflanzen auf Wegen und Plätzen

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1 Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft Geräte zur alternativen Bekämpfung von unterwünschten Pflanzen auf Wegen und Plätzen Praxistag: Unkrautregulierung auf öffentlichen Flächen ohne Glyphosat in Triesdorf Heller - IPS 1d, Anwendungstechnik, Geräteprüfung

2 Gliederung Gründe für die Beseitigung von unerwünschten Pflanzen Verfahren und Gerätearten der Wildkrautbeseitigung Bewertung der einzelnen Verfahren Heller - IPS 1d, Anwendungstechnik, Geräteprüfung 2

3 Gründe für die Beseitigung von unerwünschten Pflanzen Warum die Bekämpfung und Beseitigung unerwünschter Pflanzen? Gefahrenabwehr (Sicht, Brandschutz, Wasserabfluss, Trittsicherheit) Erhalt der Bausubstanz Ästhetisches Empfinden ( Saubere Stadt ) Gesundheitsvorsorge (allergene Pflanzen) Heller - IPS 1d, Anwendungstechnik, Geräteprüfung 3

4 Grundsätzliche Voraussetzungen Abkehr von chemischen Verfahren setzt umfassende System-Umstellung an alternative Verfahren voraus. Behandlungsflächen müssen u. U. auf größere bzw. schwerere Maschinen u. Geräten ausgelegt sein. Wege und Plätze sollten entsprechend angelegt werden (glatte Flächen, Fugenabdichtung, Wasserabfluss, Lichteinfluss, Zugänglichkeit für die Anwendung, ) Regelmäßige Reinigung der Flächen von Sand, Laub, Erde, Samen,... Kehren ist der erste Schritt zur Bekämpfung! Frühzeitige und regelmäßig Anwendung der Verfahren erhöhen die Effizienz Heller - IPS 1d, Anwendungstechnik, Geräteprüfung 4

5 Verschiedene Verfahren der Wildkrautbeseitigung Vorbeugende Maßnahmen (Abdecken, Verfugen, richtiger Wegebau, ) Chemische Verfahren (Herbizide) Thermische Verfahren Heißwasser/Heißschaum Heißdampf Heißluft / Infrarot Abflammen Mechanische Verfahren Bürsten, Messer, Kratzer (befestigte Flächen) Bodenbearbeitungsgeräte (unbefestigte, wassergebundene Flächen Mulcher, Mäher, Heller - IPS 1d, Anwendungstechnik, Geräteprüfung 5

6 Thermische Verfahren Prinzip: Erhitzung führt zum Absterben von Pflanzengewebe Temperaturen von 90 C - 99 C bis über 1000 C Entscheidend ist die Temperatur an der Pflanze und die Dauer der Temperatureinwirkung (Schaum verlängert Hitzeeinwirkung) Einfluss von Witterung (Temperatur, Regen,Wind, Taubildung,..) Flächenleistung: abhängig von der Geräteart und der Arbeitsbreite (0,15 m-1,60 m): 200 m² bis 4000 m² je Stunde Wasserverbrauch: 6 34 l je Minute 0,5 9 l je m² Energieverbrauch!?: bis 20 l /h Heizöl/Diesel Anschaffungskosten: schwanken sehr stark je nach Verfahren und Maschinengröße Mehrmalige Anwendung zweckmäßig Heller - IPS 1d, Anwendungstechnik, Geräteprüfung 6

7 Thermische Verfahren Heißluft Heißdampf Heller - IPS 1d, Anwendungstechnik, Geräteprüfung 7

8 Thermische Verfahren Heißschaum Heißwasser Heller - IPS 1d, Anwendungstechnik, Geräteprüfung 8

9 Thermische Verfahren Infrarot Abflammgeräte Heller - IPS 1d, Anwendungstechnik, Geräteprüfung 9

10 Thermische Verfahren Vorteile: Alternative zur chemischen Behandlung Umweltverträglich / Gewässerschonend Je nach Temperatur auch Teilwirkung auf Unkrautsamen Kaum Einschränkungen bei nachfolgender Betretung Geringe Anforderungen an den Anwender Öffentliche Akzeptanz Heller - IPS 1d, Anwendungstechnik, Geräteprüfung 10

11 Nachteile: Hoher Energiebedarf Begrenzte Flächenleistung Thermische Verfahren Hohe Schwankungsbreite in der Wirkung Ausreichende Wirkung meist erst nach mehrmaliger Anwendung (4-8 Behandlungen/Jahr) Unsichere Wirkung bei mehrjährigen Wurzelunkräuter und älteren Pflanzen Pflanzen bleiben auf der Anwendungsfläche Schaum hat optische Nachteile Aufklärung notwendig! U. U. Einschränkungen auf empfindlichen Materialien Brandgefahr bei offener Flamme! Heller - IPS 1d, Anwendungstechnik, Geräteprüfung 11

12 Mechanische Verfahren Bürstensysteme (Stahlbürsten, Nylon,...) Bürstendurchmesser (35 85 cm) Mehrere Bürsten kombiniert Geschwindigkeiten: 1-3 km/h Flächenleistung: je nach Arbeitsbreite ca m²/h Hackende, bodenbearbeitende Geräte (Kreiseleggen, Striegel,) Größere Arbeitsbreiten bis 3 m möglich Hohe Flächenleistungen möglich Schneidende Geräte Mäher Mulcher Heller - IPS 1d, Anwendungstechnik, Geräteprüfung 12

13 Mechanische Geräte Heller - IPS 1d, Anwendungstechnik, Geräteprüfung 13

14 Mechanische Geräte Heller - IPS 1d, Anwendungstechnik, Geräteprüfung 14

15 Vorher - Nachher Heller - IPS 1d, Anwendungstechnik, Geräteprüfung 15

16 Vorher - Nachher Heller - IPS 1d, Anwendungstechnik, Geräteprüfung 16

17 Vorher - Nachher Heller - IPS 1d, Anwendungstechnik, Geräteprüfung 17

18 Mechanische Verfahren Vorteile Pflanzenmaterial wird i. d. R. von der Fläche entfernt Anschließendes Kehren sinnvoll und wichtig Fläche ist anschließend optisch sauber Arbeitsergebnis ist sofort erkennbar Unabhängige Behandlung (kein Bedarf an Wasser, Strom, Mittel,..) Witterungsunabhängige Anwendung Bei optimaler Anwendung sehr nachhaltige Wirkung möglich Heller - IPS 1d, Anwendungstechnik, Geräteprüfung 18

19 Nachteile Begrenzte Flächenleistung Mechanische Verfahren Hoher Verschleiß der Geräte (Bürsten, Messer, Zinken, ) Gefahr der Oberflächenbeschädigung (Kratzer, Schleifspuren, Untergrundlockerung, ); Pflasterfugen werden z. T. tief gereinigt Ansiedlung neuer Pflanzen erschwert Folgemaßnahmen Gefahr durch abgetrennte Metallsplitter (parkende Autos, Fußgänger, ) oberflächliches Mähen o. Schlegeln erfordert regelmäßige Nacharbeitung; keine Bekämpfung! Bei wassergebundenen Wegen erfordern tief arbeitende Geräte eine entsprechende Rückverfestigung Heller - IPS 1d, Anwendungstechnik, Geräteprüfung 19

20 Fazit Wildkrautregulierung ohne chemische Herbizide ist möglich. Der Zeitaufwand und damit auch die Kosten sind meistens deutlich höher als bei einer chemischen Regulierung Zufriedenstellende Wirkung setzt höhere Anwendungsfrequenz voraus Alternative Verfahren zu Wildkrautregulierung setzen ein Gesamtkonzept voraus. Kombination verschiedener Verfahren erhöht die Effizienz und Nachhaltigkeit der Bekämpfung Regelmäßige Entfernung von Schmutz, Laub und Pflanzenreste verzögert die Ansiedlung von Wildkraut Bereits bei der Anlage der Flächen an die Pflege denken! Heller - IPS 1d, Anwendungstechnik, Geräteprüfung 20

21 Danke für die Aufmerksamkeit Heller - IPS 1d, Anwendungstechnik, Geräteprüfung 21