Unkräuter auf Wegen und Plätzen. Dr. Arnd Verschwele Julius Kühn-Institut Braunschweig

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1 Unkräuter auf Wegen und Plätzen Dr. Arnd Verschwele Julius Kühn-Institut Braunschweig UBA/BUND-Fachtagung Die pestizidfreie Kommune Dessau, 8. Juni 2015

2 Was wächst auf Wegen? - Mehr als 80 Unkrautarten wurden gefunden - Wuchsformen sind oft untypisch und sehr variabel - Neue, invasive Arten findet man an Häfen und Bahngleisen - Baumkeimlinge in Nähe von Parks (z. B. Robinien, Akazien) - Salztolerante Arten (Quendel-Sandkraut) an Hauptstraßen Gewerbeflächen Wohngebiete Grünflächen

3 Die Top Ten 1. Moose (Lebermoose) 2. Niederliegendes Mastkraut 3. Gemeiner Löwenzahn 4. Einjähriges Rispengras 5. Breit-Wegerich 6. Vogel-Knöterich 7. Kanadisches Berufkraut 8. Weg-Rauke 9. Quendel-Sandkraut 10. Gemeiner Beifuß

4 Muss man die Arten kennen? Kenntnisse sind erforderlich, damit Sie wissen - wie Unkräuter Wege & Plätze schädigen können - welche Bekämpfungsmethoden geeignet sind - wie wirksam Ihre Behandlungen waren - wie Sie ein erfolgreiches Pflegekonzept erstellen

5 Trittpflanzen: typische Merkmale Pflanzenarten unterscheiden sich in Bezug auf: - Regenerations- und Ausbreitungsvermögen - Art der Vermehrung u. Überdauerung (Samen / Wurzel) - Grad und Art der Schädigung bzw. Beeinträchtigung - Notwendigkeit und Art der Bekämpfung Unkräuter auf Wegen & Plätzen sind meistens: - tolerant gegen Bodenverdichtungen, Hitze und Tritt - empfindlich gegenüber Beschattung und Trockenheit - epizochor (Samen breiten sich über den Menschen aus) - sehr anpassungsfähig und variabel

6 Unkrautwachstum hängt ab von Nutzungsgrad und -art Pflege-Intensität Fugenanteil Umgebung Salz und Schadstoffe Betreten & Befahren Bodenverdichtungen Sauerstoffarmut

7 Unkraut oder Wildkraut? Ästhetik und Ordnungsempfinden Funktionen sichern: Verkehrssicherheit Wasserabfluss Brandgefährdung Sichtbehinderung Bausubstanz erhalten

8 Bausteine eines Pflegekonzepts Bekämpfungsziel Funktion der Fläche Flächenart u. -zustand Erfolg Unkrautarten Wetter Know-How Budget & Maschinen Gesetze & Vorgaben Vorarbeiten

9 Wieviel ist tolerierbar?

10 Nicht chemische Verfahren vorbeugend mechanisch thermisch

11 Vorbeugende Maßnahmen Richtiger Wegebau (Breite, Fugen, Tragfähigkeit) Häufig Kehren und Reinigen Unkrautvlies (Polypropylen-Folien) Versiegelung (Resiblock, DanSand etc.) Wege frühzeitig erneuern

12 Variable Unkräuter erfordern variable Bekämpfung Bürsten Abflämmen Rotofix Gemeiner Löwenzahn Breit-Wegerich 0-0 Moose (Lebermoose) Einjähriges Rispengras Kanadisches Berufkraut Einseitige Regulierung fördert bestimmte Pflanzenarten!

13 Eignung für Flächen Flächen Unbefestigt Befestigt Gleisanlagen Vorbeugend Mechanisch Thermisch Herbizidverzicht Handlungsbedarf

14 Versuche in Braunschweig Unbehandelt Abflämmen Unkrautbürste Wasserdampf Heißschaum Rotofix Unkraut-Deckungsgrad (%)

15 Thermische Verfahren Heißschaum (96-98 C) Heißwasser/dampf (>90 C) Gasbrenner (> 400 C) Heißluft ( > 800 C) Infrarot ( > 1000 C) Laser (> 3000 C)

16 Wirkung über Hitze Notwendige Temperatur: (40-) 60 C Temperatur am Gerät nicht entscheidend Wärmeform beeinflusst Wärmetransfer Temperatur an der Pflanze deutlich geringer Wärmetransport in der Pflanze (Vegetationspunkt, Wurzel)

17 Was beeinflusst die Wirkung? Gerät Wärmemenge, -verteilung, -art Pflanze Pflanzenart, Alter, Wuchsform, Wassergehalt etc. Umwelt Wind, Luftfeuchte, Temperatur, Oberfläche

18 Vergleich der Verfahren Kriterium Brenner Infrarot Heißluft Heißwasser Heißschaum Energie Effektivität Wurzelwirk Brandgefahr Zeitaufwand Witterung Eignung für Flächen unbefestigt befestigt Gleise Innovationsgrad Innovation

19 Aktuelle Übersicht bei LWK Nordrhein-Westfalen https: landwirtschaftskammer.de Startseite > Landwirtschaft > Pflanzenschutzdienst > Genehmigungen und Kontrollen > Nichtchemische Unkrautbekämpfung

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21 Bekämpfung mit Laserstrahl? Marx et al., 2012

22 Bekämpfung mit Wasserstrahl?

23 Problem: Kaum objektive Daten

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