Gemeinderatssitzung öffentlich. Unechte Teilortswahl - Situation und Entwicklung

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1 Gemeinderatssitzung öffentlich Unechte Teilortswahl - Situation und Entwicklung

2 Inhaltspunkte 1. Die unechte Teilortswahl Herleitung, Definition und Erklärung 2. Geschichte der unechten Teilortswahl 3. Das Wahlsystem 4. Situation in Ba-Wü/Enzkreis 5. Unechte Teilortswahl Pro und Kontra 6. Wahlergebnisse GR-Wahl

3 1. Herleitung, Definition und Erklärung Variante 1: Wahl ohne Wahlgebietsgliederung Beispiel: Gemeinderatswahlen ohne Unechte Teilortswahl Gremium = Alle gewählten Bewerber/innen Sitzzuteilung Alle Bewerber/innen wählen Alle Wahlberechtigten

4 1. Herleitung, Definition und Erklärung Variante 2: Wahl mit Wahlkreisen ( echte Teilortswahl ) Beispiel: Kreistagswahlen Gremium = Alle gewählten Bewerber/innen Sitzzuteilung Sitzzuteilung Sitzzuteilung Sitzzuteilung + ggf. Ausgleichsitze Bewerber/innen Wahlkreis I Bewerber/innen Wahlkreis II Bewerber/innen Wahlkreis III Bewerber/innen Wahlkreis IV wählen wählen wählen wählen Wahlberechtigte Wahlkreis I Wahlberechtigte Wahlkreis II Wahlberechtigte Wahlkreis III Wahlberechtigte Wahlkreis IV

5 1. Herleitung, Definition und Erklärung Variante 3: Unechte Teilortswahl Option gibt es nur bei GR-Wahlen in Baden-Württemberg Gremium = Alle gewählten Bewerber/innen Sitzzuteilung Sitzzuteilung Sitzzuteilung Sitzzuteilung Bewerber/innen Teilort I Bewerber/innen Teilort II Bewerber/innen Teilort III Bewerber/innen Teilort IV wählen Alle Wahlberechtigten

6 2. Geschichte der unechten Teilortswahl existiert schon seit dem 19. Jahrhundert besondere Bedeutung seit Gemeindereform aus 3379 wurden 1101 Gemeinden Angst vor Verlust des politischen Einflusses Einführung der unechten Teilortswahl sollte Vertretung im Gemeinderat sichern 1975: 715 Gemeinden mit unechter Teilortswahl

7 3. Die Wahlhandlung 9 GR höchstens 9 Bewerber mit bis zu 3 Stimmen, höchstens 18 Stimmen 3 GR höchstens 3 Bewerber mit bis zu 3 Stimmen, = höchstens 9 Stimmen 3 GR höchstens 3 Bewerber mit bis zu 3 Stimmen, = höchstens 9 Stimmen 3 GR höchstens 3 Bewerber mit bis zu 3 Stimmen, = höchstens 9 Stimmen 18 zu vergebende Stimmen

8 4. Situation in Baden-Württemberg In wieviel % der 1101 Gemeinden fand Unechte Teilortswahl statt? % 65% mit ohne 56% 44% 65 % = 715 Gemeinden 35 % = 386 Gemeinden 44 % = 483 Gemeinden 56 % = 618 Gemeinden

9 4. Situation in Baden-Württemberg Gemeinden mit unechter Teilortswahl - Entwicklung 1989 bis % 60% 40% % 57% 54% 48% 44% 39% 20% 0%

10 4. Situation im Enzkreis Gemeinden mit unechter Teilortswahl - Entwicklung 1989 bis % 71% 71% 68% 60% 40% 20% 50% 50% 36% 29% 18% 0%

11 4. Situation im Enzkreis Nr. Gemeinde Birkenfeld x x x x x 2 Eisingen 3 Engelsbrand x x x x x x x 4 Friolzheim 5 Heimsheim 6 Illingen x x x x x x x x 7 Ispringen 8 Kämpfelbach x x x x x x 9 Keltern x x x 10 Kieselbronn 11 Knittlingen x x x x x x 12 Königsbach-Stein x x x x x x x 13 Maulbronn x x x x 14 Mönsheim 15 Mühlacker x x x x x x x 16 Neuenbürg x x x x x x x x 17 Neuhausen x x x x x x x x 18 Neulingen x x x x x x x x 19 Niefern-Öschelbronn x x x 20 Ölbronn-Dürrn x x x 21 Ötisheim 22 Remchingen x x 23 Sternenfels x x x 24 Straubenhardt x x x 25 Tiefenbronn x x x x x 26 Wiernsheim x x x x x x x x 27 Wimsheim 28 Wurmberg x x x x x SUMME

12 5. Unechte Teilortswahl Pro und Kontra der Unechten Teilortswahl

13 5. unechte Teilortswahl - Pro 1. sichert eine bestimmte räumliche Verteilung der GR-Sitze im Stadtgebiet 2. Jedem Ortsteil ist eine Mindestsitzzahl und damit eine feste Vertretung im Gemeinderat garantiert Wohnbezirk (=Ortsteil) Mindest-Sitzzahl Wiernsheim 9 Pinache 3 Serres 3 Iptingen 3 Insgesamt 18

14 5. unechte Teilortswahl - Pro 3. Förderte das Zusammenwachsen der Stadtteile nach der Gemeindegebietsreform der 1970er Jahre 4. Unterstützte die Umsetzung der Eingliederungsverträge 5. Gute Ortskenntnisse der Ortsteilvertreter Aber: Ihr Bestand ist im Hinblick auf diese Funktionen in der Gemeindeordnung bewusst nicht auf Dauer garantiert worden

15 5. unechte Teilortswahl - Kontra 1. Kann wegen der Wahleinschränkungen Wahlergebnisse verzerren Wähler müssen Stimmen primär nach Wohnbezirkseinteilung abgeben. Persönliche Neigungen müssen sich dem unterordnen Ortsteilergebnisse geben nicht unbedingt den Willen der Ortsteilbewohner wieder Wähler schöpfen ihre Stimmenkontingente deshalb weniger aus als bei Wahlen ohne Unechte Teilortswahl

16 5. unechte Teilortswahl - Kontra 1. Kann wegen der Wahleinschränkungen Wahlergebnisse verzerren Stimmen/Wähler Wahlberechtigte Wähler gesamt mögliche gültige Stimmen ungültige Stimmen (da ung. Stimmzettel) insgesamt gültige Stimmen Unberücksichtigte Stimmen Ø vergebene Stimmen pro Wähler 15,73 15,08

17 5. unechte Teilortswahl - Kontra Wie haben die Wähler ihre Stimmenkontingente ausgeschöpft? Verhältniswahl-Gemeinden ohne und mit UT im Vergleich in %: Gemeinden ohne UT 89,2 Gemeinden mit UT 79,6 Wiernsheim 83,

18 5. unechte Teilortswahl - Kontra 2. Das Wahlverfahren ist komplizierter und dadurch fehleranfällig ungültige Stimmzettel bei den Gemeinderatswahlen 2009 Gemeinden ohne und mit Unechter Teilortswahl im Vergleich in % Wiernsheim Wahl 2014: 3,66 % ungültige Stimmzettel Gemeinden ohne UT 2,4 Gemeinden mit UT 4,5 Wiernsheim ,66 Wiernsheim ,

19 5. unechte Teilortswahl - Kontra 3. Der Stimmenausgleich vergrößert oft die Ratsgremien Um wieviel % hat sich die Sitzzahl durch diese Ausgleichsitze erhöht? Zahl der Gemeinden mit Verhältniswahl nach Prozentbereichen: Wiernsheim 2009: 11 % - Wiernsheim 2014: 17 %

20 4. Kosten 5. unechte Teilortswahl - Kontra Die Mitglieder des Gemeinderats erhalten eine Aufwandsentschädigung. Diese besteht aus einem Sitzungsgeld von 30 bzw. 40 Euro. In der GR-Periode fanden im Schnitt 28 Sitzungen/Jahr statt (11 GR, 10 TA, 7 VA) Durch Reduzierung der Sitzzahl von derzeit 21 auf 18 könnten pro GR-Periode ca Euro eingespart werden.

21 5. unechte Teilortswahl - Kontra 5. Schränkt die Wahlfreiheit des Wählers und die Wählbarkeit der Bewerber ein Stadtteile Bewerberzahl insgesamt GR-Wahl 2009 (2014) Wählbare Bewerberzahl mit UTW Wählbare Bewerberzahl ohne UTW Wiernsheim 18 (22) 9 18 Pinache Serres Iptingen Diese Einschränkung trifft also besonders die Wähler der Ortsteile!

22 5. unechte Teilortswahl - Kontra 6. Folgende Gründe haben Städte zur Abschaffung der ut bewogen (Umfrage Städtetag 1999) Integration der Stadtteile soll gefördert werden/ist abgeschlossen Reduzierung der Zahl an Gemeinderäten Wahlverfahren vereinfachen Ortschaftsverfassung stärken (in Gemeinden mit Ortschaftsverfassung) Kosten reduzieren Notwendigkeit wegen Erfüllung der Eingemeindungsverträge nicht mehr gegeben Gleichberechtigung aller Stadtteile/Bürger/Stadträte herstellen

23 6. Wahlergebnisse GR-Wahl

24 6. Wahlergebnisse GR-Wahl

25 Wahlergebnis Gesamt 6. Wahlergebnisse GR-Wahl Parteien/Bewerber Gesamt Wiernsheim Pinache Serres Iptingen Briefwahl W Blessing, Jörg I Bäuerle, Frank W Dr. Stuible, Achim P Müller, Karl I Janowsky, Holger W Hanisch, Wolfgang W Hudak, Gerhard W Brandauer, Ulrike S Bolz, Uwe S Gillé, Ludwig W Raich, Hayo W Ruppert, Walter P Schwarz, Rafael I Schüle, Alfred P Beuchle, Ilse W Kersten, Bruno S Schuler, Natalie W Flattich, Cornelia S Oettinger, Volker W Kühn, Marcel W Romacker, Ulrike P Beck, Nicole W Flattich, Christian W Idziok, Jürgen W Jäger, Thorsten W Bolz, Willi S Gillé, Kevin W Moulin, René W Dr. Renner, Goetz W Fix, Norbert I Gallo, Peter S Tschonitsch, Ingrid I Schelenz, Steffen P Trifterer, Thomas W Fischer, Armin P Gavra, Emil W Blach, Annette W Gölz, Florian S Cacciapuoti, Daniel P Sixt, Egbert

26 Wahlergebnis Wiernsheim 6. Wahlergebnisse GR-Wahl Parteien/Bewerber Gesamt Wiernsheim Pinache Serres Iptingen Briefwahl W Blessing, Jörg W Dr. Stuible, Achim I Bäuerle, Frank W Hudak, Gerhard P Müller, Karl W Raich, Hayo W Brandauer, Ulrike W Hanisch, Wolfgang W Kersten, Bruno S Bolz, Uwe W Ruppert, Walter I Janowsky, Holger W Romacker, Ulrike W Kühn, Marcel P Schwarz, Rafael S Gillé, Ludwig W Flattich, Cornelia I Schüle, Alfred W Jäger, Thorsten S Oettinger, Volker W Idziok, Jürgen W Flattich, Christian W Fix, Norbert P Beuchle, Ilse W Moulin, René S Schuler, Natalie W Dr. Renner, Goetz W Bolz, Willi P Beck, Nicole W Fischer, Armin W Blach, Annette P Trifterer, Thomas W Gölz, Florian P Gavra, Emil S Gillé, Kevin I Gallo, Peter S Tschonitsch, Ingrid I Schelenz, Steffen S Cacciapuoti, Daniel W Hasenkopf, Thomas

27 Wahlergebnis Pinache 6. Wahlergebnisse GR-Wahl Parteien/Bewerber Gesamt Wiernsheim Pinache Serres Iptingen Briefwahl P Müller, Karl W Blessing, Jörg W Hudak, Gerhard P Beuchle, Ilse I Bäuerle, Frank P Schwarz, Rafael W Brandauer, Ulrike W Dr. Stuible, Achim W Hanisch, Wolfgang P Beck, Nicole P Trifterer, Thomas W Raich, Hayo S Gillé, Ludwig W Ruppert, Walter I Janowsky, Holger W Kersten, Bruno S Bolz, Uwe P Sixt, Egbert I Schüle, Alfred S Oettinger, Volker S Schuler, Natalie S Gillé, Kevin W Dr. Renner, Goetz W Romacker, Ulrike W Flattich, Cornelia P Gavra, Emil W Jäger, Thorsten W Bolz, Willi W Flattich, Christian W Idziok, Jürgen W Kühn, Marcel W Moulin, René W Fix, Norbert S Tschonitsch, Ingrid W Blach, Annette I Schelenz, Steffen W Gölz, Florian W Hasenkopf, Thomas W Fischer, Armin I Gallo, Peter

28 Wahlergebnis Serres 6. Wahlergebnisse GR-Wahl Parteien/Bewerber Gesamt Wiernsheim Pinache Serres Iptingen Briefwahl S Gillé, Ludwig W Hanisch, Wolfgang I Bäuerle, Frank S Schuler, Natalie S Bolz, Uwe S Gillé, Kevin W Blessing, Jörg S Tschonitsch, Ingrid W Dr. Stuible, Achim S Oettinger, Volker W Bolz, Willi I Janowsky, Holger W Brandauer, Ulrike W Ruppert, Walter W Jäger, Thorsten W Flattich, Cornelia W Raich, Hayo W Hudak, Gerhard P Schwarz, Rafael W Idziok, Jürgen P Müller, Karl P Beuchle, Ilse I Schüle, Alfred P Beck, Nicole W Kühn, Marcel W Fischer, Armin W Flattich, Christian W Kersten, Bruno P Trifterer, Thomas I Schelenz, Steffen W Romacker, Ulrike W Fix, Norbert S Cacciapuoti, Daniel W Dr. Renner, Goetz W Moulin, René W Blach, Annette I Gallo, Peter P Gavra, Emil W Gölz, Florian P Sixt, Egbert W Hasenkopf, Thomas

29 Wahlergebnis Iptingen 6. Wahlergebnisse GR-Wahl Parteien/Bewerber Gesamt Wiernsheim Pinache Serres Iptingen Briefwahl I Bäuerle, Frank I Janowsky, Holger I Schüle, Alfred I Gallo, Peter W Blessing, Jörg S Bolz, Uwe I Schelenz, Steffen W Dr. Stuible, Achim S Gillé, Ludwig W Hanisch, Wolfgang W Flattich, Cornelia W Hudak, Gerhard W Flattich, Christian W Brandauer, Ulrike P Müller, Karl P Beuchle, Ilse P Schwarz, Rafael S Schuler, Natalie W Moulin, René S Oettinger, Volker P Beck, Nicole W Ruppert, Walter W Kühn, Marcel W Fischer, Armin W Bolz, Willi W Idziok, Jürgen W Romacker, Ulrike S Gillé, Kevin W Raich, Hayo W Jäger, Thorsten W Kersten, Bruno W Fix, Norbert W Gölz, Florian W Dr. Renner, Goetz S Tschonitsch, Ingrid W Blach, Annette P Sixt, Egbert P Gavra, Emil P Trifterer, Thomas W Hasenkopf, Thomas S Cacciapuoti, Daniel

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