Neue Leistungen für Glukosemessung mit Real-Time-Messgerät zum 1. April 2017

Transkript

1 Neue Leistungen für Glukosemessung mit Real-Time-Messgerät zum 1. April 2017 Aufnahme einer Versorgungspauschale für Kindernephrologie in den EBM Neues Testverfahren ifobt zur Darmkrebs-Früherkennung Vergütung von Telekonsilen in den EBM aufgenommen Videosprechstunde: Vergütung zum 1. April 2017 in den EBM aufgenommen Gesetzliche Unfallversicherung: Anpassung UV-GOÄ und Ärztevertrag Terminservicestelle Neue Patienteninformation Anpassung des Anhang 2 EBM Psychotherapie: Änderungen zum 1. April 2017 Für Rückfragen: Serviceteam der KVSH Tel Neue Leistungen für Glukosemessung mit Real-Time-Messgerät zum 1. April 2017 Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat vergangenes Jahr die Aufnahme der Kontinuierlichen interstitiellen Glukosemessung mit Real-Time-Messgerät (rtcgm) zur Therapiesteuerung bei Patientinnen und Patienten mit insulinpflichtigem Diabetes mellitus in die Anlage I Anerkannte Untersuchungs- oder Behandlungsmethoden der Richtlinie Methoden vertragsärztliche Versorgung (MVV-RL) beschlossen. In diesem Zusammenhang werden zum 1. April 2017 drei neue Gebührenordnungspositionen (GOP) in den EBM aufgenommen: GOP EBM-Abschnitt Beschreibung Bewertung Anleitung zur Selbstanwendung eines Real-Time-Messgerätes zur kontinuierlichen interstitiellen Glukosemessung (rtcgm) 72 Punkte Anleitung zur Selbstanwendung eines Real-Time-Messgerätes zur kontinuierlichen interstitiellen Glukosemessung (rtcgm) 72 Punkte Anleitung zur Selbstanwendung eines Real-Time-Messgerätes zur kontinuierlichen interstitiellen Glukosemessung (rtcgm) 72 Punkte Die Gebührenordnungspositionen sind höchstens zehnmal im Krankheitsfall berechnungsfähig. Die Vergütung dieser neuen Leistungen erfolgt in den ersten zwei Jahren extrabudgetär und somit zu festen Preisen. Danach erfolgt eine Überprüfung der Leistungen zur Überführung in die Morbiditätsbedingte Gesamtvergütung. Mit der Aufnahme der Gebührenordnungspositionen in den Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) sind auch die Bestimmungen zu den entsprechenden Abschnitten sowie die Präambel 13.1 angepasst worden. Seite 1 von 7

2 Aufnahme einer Versorgungspauschale für Kindernephrologie in den EBM Zum 1. April 2017 wird ein neuer Zuschlag zur Versichertenpauschale in den EBM aufgenommen. Die Aufnahme des Zuschlags erfolgt in den Abschnitt EBM und kann nur von Fachärzten für Kinder- und Jugendmedizin mit der Zusatzweiterbildung Kinder-Nephrologie und/oder Fachärzten für Kinder- und Jugendmedizin, die über eine Genehmigung zur Durchführung von Blutreinigungsverfahren gemäß 135 Abs. 2 SGB V verfügen, berechnet werden. Der Zuschlag kann einmal im Behandlungsfall berechnet werden und ist mit 950 Punkten bewertet. Die Vergütung dieses Zuschlags erfolgt ausschließlich extrabudgetär. Neues Testverfahren ifobt zur Darmkrebs- Früherkennung Ab dem 1. April 2017 ersetzt der quantitative immunologische Test zum Nachweis von fäkalem occultem Blut im Stuhl (ifobt) den derzeit verwendeten Guajak-basierten Test (gfobt). Änderungen zum 1. April 2017 im EBM Für Ärzte, die die Früherkennungsuntersuchung auf kolorektales Karzinom durchführen, ändert sich zum 1. April 2017 Folgendes: Die Gebührenordnungsposition (Untersuchung auf occultes Blut im Stuhl) entfällt. Die neue GOP (57 Punkte) beinhaltet: o die Ausgabe und Rücknahme des Stuhlprobenentnahmesystems, o die damit zusammenhängende Beratung (auch nach positivem ifobt) und die Veranlassung einer Untersuchung auf occultes Blut im Stuhl Die Leistung nach der GOP können alle Fachgruppen abrechnen, die bisher die GOP abgerechnet haben. Das Stuhlprobenentnahmesystem beziehen die Ärzte über das Labor. Die Kosten hierfür sind in der Laborleistung nach GOP enthalten. Bei der Beratung zur Früherkennung des kolorektalen Karzinoms nach GOP entfällt der obligate Leistungsinhalt Ausgabe des Merkblattes. Im kurativen Bereich kann der Nachweis von occultem Blut im Stuhl nach GOP und die Kostenpauschale für ausgegebene/nicht zurückerhaltene Testbriefe nur noch bis zum 30. September 2017 durchgeführt und abgerechnet werden. Seite 2 von 7

3 Für Laborärzte ändert sich zum 1. April 2017 Folgendes: Mit der neuen GOP (75 Punkte) ist ab 1. April 2017 die automatisierte quantitative immunologische Bestimmung von occultem Blut im Stuhl mit umgehender Befundübermittlung abgebildet. Sie ist einmal im Krankheitsfall berechnungsfähig. Voraussetzung für die Abrechnung ist eine Genehmigung gemäß 135 Abs. 2 SGB V. Zusätzlich muss für die Abrechnung der KV nachgewiesen werden, dass die durch den Beschluss des Bewertungsausschusses konkretisierten Anforderungen an das eingesetzte Testverfahren erfüllt werden (gemäß 39 Abs. 1 der KFE-RL). Zum 1. April 2017 wird eine neue GOP (6,21 Euro) zur quantitativen immunologischen Bestimmung von occultem Blut im Stuhl bei kurativer Untersuchungsindikation (Abschnitt ) aufgenommen. Hierdurch wird die Untersuchung an den Stand von Wissenschaft und Technik angepasst. Vergütung von Telekonsilen in den EBM aufgenommen Zum 1. April 2017 werden für die Beauftragung einer telekonsiliarischen Befundbeurteilung von Röntgenund/oder CT-Aufnahmen sowie für die Befundbeurteilung selbst vier neue Gebührenordnungspositionen in den EBM aufgenommen. In diesem Zusammenhang wird auch der Abschnitt 34.8 neu in den EBM aufgenommen. Die Gebührenordnungspositionen dieses Abschnitts können nur berechnet werden, wenn die Voraussetzungen gemäß der Anlage 31a zum Bundesmantelvertrag-Ärzte erfüllt sind und dies in Bezug auf die technischen Anforderungen durch eine Erklärung des Kommunikationsdienstes gegenüber der Kassenärztlichen Vereinigung einmalig nachgewiesen wird. Für die radiologischen Befundbeurteilungen, die im Rahmen des Programms zur Früherkennung von Brustkrebs durch Mammographie-Screening gemäß Anlage 9.2 zum Bundesmantelvertrag-Ärzte (BMV-Ä) erbracht werden, sind die Gebührenordnungspositionen des Abschnitts 34.8 EBM nicht berechnungsfähig. Weitere Abrechnungsbestimmungen des Abschnitts 34.8 EBM können Sie dem Beschluss des Bewertungsausschusses aus seiner 386. Sitzung auf der Internetseite des Instituts des Bewertungsausschusses ( Bewertungsausschuss Beschlüsse) entnehmen. Neue Gebührenordnungspositionen zum 1. April 2017 im EBM Einholung einer telekonsiliarischen Befundbeurteilung von Röntgen- und/oder CT-Aufnahmen im Zusammenhang mit den Gebührenordnungspositionen bis 34212, bis 34222, bis 34234, 34237, 34238, bis 34245, 34255, 34270, 34272, 34275, bis 34312, Seite 3 von 7

4 bis 34322, 34330, bis 34344, und 34351, einschließlich der Kosten für die Übermittlung gemäß Anlage 31a zum BMV-Ä (91 Punkte) Die Gebührenordnungsposition ist nur einmal im Behandlungsfall berechnungsfähig. Die zweimalige Berechnung der GOP im Behandlungsfall setzt eine ausführliche Begründung der medizinischen Notwendigkeit im Einzelfall voraus. Die GOP ist nur im Zeitraum von vier Wochen nach Durchführung einer der genannten Grundleistung des Abschnitts 34.2 bzw berechnungsfähig. Die Beauftragung des Konsiliararztes ist gemäß Anlage 2b zum BMV-Ä vorzunehmen und mit einer qualifizierten elektronischen Signatur mittels elektronischem Heilberufsausweis gemäß 291a SGB V zu versehen. Für die Gebührenordnungsposition wird ein Punktzahlvolumen je Arztpraxis gebildet, aus dem alle gemäß der Gebührenordnungsposition erbrachten Leistungen zu vergüten sind. Das Punktzahlvolumen je Arztpraxis beträgt 91 Punkte multipliziert mit dem Faktor 0,0375 und der Anzahl der Behandlungsfälle der Arztpraxis gemäß 21 Abs. 1 und Abs. 2 BMV-Ä mit mindestens einer Leistung nach den Gebührenordnungspositionen bis 34212, bis 34222, bis 34234, 34237, 34238, bis 34245, 34255, 34270, 34272, 34275, bis 34312, bis 34322, 34330, bis 34344, und Telekonsiliarische Befundbeurteilung von Röntgenaufnahmen nach den Gebührenordnungspositionen bis 34212, bis 34222, bis 34234, 34237, 34238, bis 34245, 34255, 34270, und 34275, einschließlich der Kosten für die Übermittlung gemäß Anlage 31a zum BMV-Ä (110 Punkte) Die Befundbeurteilung gemäß GOP kann einmal je Konsiliarauftrag abgerechnet werden Telekonsiliarische Befundbeurteilung von CT-Aufnahmen nach den Gebührenordnungspositionen 34310, 34311, 34320, und 34351, einschließlich der Kosten für die Übermittlung gemäß Anlage 31a zum BMV-Ä (276 Punkte) Die Befundbeurteilung gemäß GOP kann einmal je Konsiliarauftrag abgerechnet werden Telekonsiliarische Befundbeurteilung von CT-Aufnahmen nach den Gebührenordnungspositionen 34312, 34321, 34322, 34330, bis 34344, einschließlich der Kosten für die Übermittlung gemäß Anlage 31a zum BMV-Ä (389 Punkte) Die Befundbeurteilung gemäß GOP kann einmal je Konsiliarauftrag abgerechnet werden. Für die elektronische Übermittlung von Röntgen- oder CT-Aufnahmen im Zusammenhang mit der Leistung nach der GOP ist die GOP nicht berechnungsfähig. Die Kosten sind bereits in der GOP enthalten. Die Vergütung dieser neuen Leistungen erfolgt in den ersten zwei Jahren extrabudgetär. Danach erfolgt eine Überprüfung der Leistungen zur Überführung in die MGV. Seite 4 von 7

5 Videosprechstunde: Vergütung zum 1. April 2017 in den EBM aufgenommen Die Kassenärztliche Bundesvereinigung und der GKV-Spitzenverband haben sich im Bewertungsausschuss auf eine Vergütungsregelung zur Videosprechstunde geeinigt und eine entsprechende Anpassung des EBM beschlossen. Die Videosprechstunde kann als neue telemedizinische Leistung ab dem 1. April 2017 durchgeführt werden. Die Videosprechstunde ist zunächst nur für bestimmte Indikationen und definierte Fachgruppen abrechenbar: visuelle postoperative Verlaufskontrolle einer Operationswunde, visuelle Verlaufskontrolle einer/von Dermatose(n), auch nach strahlentherapeutischer Behandlung, visuelle Verlaufskontrolle einer/von akuten, chronischen und/oder offenen Wunden, visuelle Beurteilung von Bewegungseinschränkungen/-störungen des Stütz- und Bewegungsapparates, auch nervaler Genese, als Verlaufskontrolle, Beurteilung der Stimme und/oder des Sprechens und/oder der Sprache als Verlaufskontrolle, anästhesiologische, postoperative Verlaufskontrolle Ärztliche Leistung Die ärztliche Leistung ist Bestandteil der Versicherten-, Grund- und Konsiliarpauschalen. In Behandlungsfällen, bei denen der Patient in einem Quartal nicht die Praxis aufsucht, wurde in der Vergangenheit bereits eine analoge Regelung zum telefonischen Arzt-Patienten-Kontakt durch den Patienten nach der GOP vereinbart. Finden im Behandlungsfall ausschließlich Arzt-Patienten- Kontakte im Rahmen einer Videosprechstunde gemäß Anlage 31b zum BMV-Ä statt, sind diese nach der Gebührenordnungsposition berechnungsfähig Betreuung eines Patienten im Rahmen einer Videosprechstunde gemäß Anlage 31b zum Bundesmantelvertrag-Ärzte (88 Punkte) Die Leistung nach der GOP kann einmal im Behandlungsfall abgerechnet werden. Technische Leistung Zuschlag im Zusammenhang mit den Versichertenpauschalen nach den Gebührenordnungspositionen und zu den Grundpauschalen der Kapitel 5, 6, 7, 8, 9, 10, 13, 15, 16, 18, 20, 21, 26 und 27, zu den Konsiliarpauschalen des Kapitels 25 und zu den Gebührenordnungspositionen und für die Betreuung eines Patienten im Rahmen einer Videosprechstunde gemäß Anlage 31b zum Bundesmantelvertrag-Ärzte (40 Punkte) Den Zuschlag gibt es bis zu einem Höchstwert von Punkten pro Arzt (47 Videosprechstunden) Seite 5 von 7

6 Eine weitere Voraussetzung zur Abrechnung der GOP und der GOP ist, dass der Videodienstanbieter die technischen Voraussetzungen entsprechend der Vereinbarung über die Anforderungen an die technischen Verfahren zur Videosprechstunde (Anlage 31b zum Bundesmantelvertrag-Ärzte) erfüllt. In Bezug auf die technischen Anforderungen weist die Praxis dies durch eine Erklärung des Videodienstanbieters gegenüber der Kassenärztlichen Vereinigung nach. Hinweis: Den Beschluss des Bewertungsausschusses aus seiner 389. Sitzung ist auf der Internetseite des Instituts des Bewertungsausschusses ( Bewertungsausschuss Beschlüsse) einzusehen. Die Vereinbarung über die Anforderungen an die technischen Verfahren zur Videosprechstunde ist auf der Internetseite der Kassenärztlichen Bundesvereinigung ( Service Rechtsquellen Verträge) als Anlage 31b zum Bundesmantelvertrag-Ärzte (BMV-Ä) hinterlegt. Gesetzliche Unfallversicherung: Anpassung UV-GOÄ und Ärztevertrag Das Leistungs- und Gebührenverzeichnis für die Abrechnung mit den gesetzlichen Unfallversicherungsträgern (UV-GOÄ) sowie der Vertrag Ärzte/Unfallversicherungsträger sind zum 1. Januar 2017 angepasst worden. Den Beschluss der ständigen Gebührenkommission nach 52 des Vertrages Ärzte/Unfallversicherungsträger und die Änderungsvereinbarung können unter im Bereich KVSH aktuell eingesehen werden. Terminservicestelle Neue Patienteninformation Ab dem 1. April 2017 vermittelt die Terminservicestelle (TSS) der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig- Holstein auch Termine für die neu in die Psychotherapie-Richtlinie aufgenommene Psychotherapeutische Sprechstunde sowie zu Akutbehandlungen. Termine für Probatorische Sitzungen sowie Kurz- und Langzeittherapien (Richtlinienpsychotherapie) werden nicht über die TSS vergeben. Wir haben diese Änderung zum Anlass genommen, die Ihnen zur Verfügung gestellte Patienteninformation zur TSS zu aktualisieren und möchten Sie bitten, künftig die aktualisierte Fassung zu verwenden. Diese finden Sie unter Seite 6 von 7

7 Anpassung des Anhang 2 EBM Unter Downloadcenter Verträge Ambulante Operationen finden Sie eine Übersicht über die neu in den Anhang 2 zum EBM aufgenommenen sowie die aus dem Anhang 2 gestrichenen Operations- und Prozedurenschlüssel (OPS). Psychotherapie: Änderungen zum 1. April 2017 Der Erweiterte Bewertungsausschuss hat in seiner Sitzung am 29. März 2017 weitere Änderungen zur Psychotherapie-Richtlinie mit Wirkung zum 1. April 2017 beschlossen. In diesem Zusammenhang ändert sich der EBM an den entsprechenden Stellen. Neu in den EBM aufgenommen sind die Gebührenordnungspositionen (Psychotherapeutische Sprechstunde/406 Punkte), (Psychotherapeutische Akutbehandlung/406 Punkte) und (Strukturzuschlag zur und 35152/69 Punkte). Zudem sind weitere Änderungen zur Abrechnung der Gruppentherapien mit Wirkung zum 1. April 2017 und 1. Juli 2017 vereinbart. Die KBV hat hierzu eine Praxisnachricht auf ihrer Internetseite veröffentlicht. Sie finden diese unter Aktuell Praxisnachrichten Praxisnachricht vom Da uns bisher nur der Beschlussentwurf seitens der KBV zur Verfügung gestellt wurde, werden wir einen Sondernewsletter mit allen relevanten EBM-Änderungen veröffentlichen, sobald uns die Beschlüsse in der endgültigen Fassung vorliegen. In diesem Zusammenhang weisen wir darauf hin, dass der vor kurzem veröffentlichte Abrechnungswegweiser für Psychotherapeuten entsprechend überarbeitet wird. Seite 7 von 7